DE4016180A1 - Verfahren zum verbrennen von brenngas mit sauerstoffgas sowie zugehoeriger brenner - Google Patents
Verfahren zum verbrennen von brenngas mit sauerstoffgas sowie zugehoeriger brennerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von
Brenngas mit Sauerstoffgas insbesondere bei Niedrigdruck-
Brenngasversorgung (< 100 mbar) und unter Anwendung des
Coanda-Effekts, d. h. daß einem Saug-Misch-Rohr über den
gesamten Querschnitt bis auf einen Ringspalt benachbart
zur Wand des Saug-Misch-Rohres Niederdruck-Brenngas
zugeführt wird, während gleichzeitig über den Ringspalt
Sauerstoffgas mit höherem Druck eingespeist wird und so
eine zusätzliche Ansaugung von Brenngas entsteht.
Erfindungsgemäß relevante Brennstoffe sind dabei
prinzipiell alle gasförmigen Brennstoffe, insbesondere
betrifft die Erfindung jedoch Brenngase, die aus
technischen Gründen häufiger nur mit Niederdruck verfügbar
sind, wie z. B. Erdgas. Der Begriff Sauerstoffgas umfaßt
erfindungsgemäß Luft, sauerstoffangereicherte Luft sowie
vor allem reinen Sauerstoff.
In der Verbrennungs- und Feuerungstechnik ist im Gegensatz
zur Autogentechnik vor allem die Erzeugung einer
bestimmten Feuerungsleistung (MJ/sec = MW) das Ziel. Dabei
kann die Problemstellung auftreten, daß mit einem nur
niedrig vorgespannten Brenngas, d. h. mit Brenngasdrücken
wesentlich niedriger als 100 mbar, gearbeitet werden muß.
lnfolgedessen entsteht unter Umständen das Problem, daß
die für eine bestimmte Feuerungsleistung notwendige Menge
an Brenngas nicht ohne weiteres aus der Brenngasversorgung
verfügbar ist.
Für diesen Fall ist es denkbar, Treibdüsenbrenner
einzusetzen. Treibdüsenbrenner sind vor allem aus der
Autogentechnik bekannt. Die dort verwendeten Injektions
brenner haben jedoch wesentlich die Zielsetzung eine gute
Vermischung von Brenn- und Sauerstoffgas zu bewirken und
werden auch aus sicherheitstechnischen Gründen dort
bevorzugt angewendet. Ein wesentlicher Punkt bei Treib
düsenbrennern besteht eben jedoch auch darin, daß von den
zweien, für eine Verbrennung notwendigen Medien, nämlich
dem Brenngas und dem Sauerstoffgas, eines vom anderen
mittels des bekannten Saugeffekts in erhöhtem Maße heran
geführt werden kann. Prinzipiell sind dazu der ansaugende
Effekt eines kompakten, zentral strömenden Strahls auf
seine Umgebung sowie der Coanda-Effekt bekannt (siehe
Lehrbuch "Industrieofen- und Brennerbau" J.H.Brunklaus,
Vulkan Verlag Essen, 4. Auflage, Jan.1975, Seiten 101 bis
103, insbesondere Bilder 100 und 101).
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
ein leistungsfähiges, sicheres und gut regelbares Verbren
nungsverfahren für eine Niedrigdruck-Brenngasversorgung
anzugeben.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung auf
der Basis des Coanda-Effekts und basierend auf der
Hochdruckverfügbarkeit des Sauerstoffgases gelöst, wobei
jedoch nur ein primärer Teil der zur Verbrennunng notwen
digen Menge an Sauerstoffgas zur Ausbildung des Coanda-
Effekts über den Ringspalt innerhalb des Saug-Misch-Rohres
zugeführt wird, während ein sekundärer Teil erst dem das
Saug-Misch-Rohr verlassenden Gasgemisch zugeführt wird,
wobei die Werte für
- - Druck und Menge des primären Sauerstoffgases
- - Druck und Menge des sekundären Sauerstoffgases
abhängig vom verfügbaren Brenngasdruck, der gewünschten
Einstellung der Verbrennung und der Verbrennungsleistung
sowie dem Anwendungszweck und sicherheitstechnischen
Eckdaten eingestellt werden.
Mit dieser zweigeteilten Sauerstoffgaszufuhr unter
Anwendung des Coanda-Effekts erhält man weitreichende
Möglichkeiten zur Erzeugung einer leistungsstarken
Verbrennung auch bei Niedrigdruck-Brenngasversorgung. Der
Ablauf im einzelnen ist dabei wie folgt: Der über den
Ringspalt (5′) entstehende Ringstrom des primären
Sauerstoffgases fließt an der Wand des Saug-Misch-Rohres
entlang und haftet an dieser. Im Innern dieses Stromes
entsteht dabei eine Drucksenke, die eine Ansaugung des
zentral zugeführten Brenngases zur Folge hat. Je nach
Druck bzw. Menge des Primär-Sauerstoffgases wird in dieser
Situation mehr oder weniger Brenngas angesaugt. Der zu
einer in der Regel stöchiometrisch auszulegenden Verbren
nung fehlende Sauerstoff wird dann noch in Gestalt des
sekundären Sauerstoffgases außerhalb des Saug-Misch-
Rohres zugeführt. Durch diese Vorgehensweise ergeben sich
folgende Effekte:
- - Bereitstellung einer erhöhten Menge an Brenngas im Vergleich zur Menge ohne Coanda-Ringstrom
- - weitreichende Möglichkeiten zur Regelung der Ansaugung und Verbrennung durch die Aufteilung in primäres, ansaugendes Sauerstoffgas und sekundäres Sauerstoffgas
- - gute Vermischung von Sauerstoffgas und Brenngas bereits in der Ansaugphase.
Eine weitere Möglichkeiten schaffende Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auch der
für die Erzeugung des Coanda-Effekts notwendige Ringspalt
in seiner Größe variiert wird. Dadurch ergibt sich neben
den im Hauptanspruch genannten Parametern eine weitere
Einflußgröße ein entsprechendes Verbrennungsverfahren zu
optimieren.
In einer sicherheitstechnisch günstigen Ausgestaltung wird
erfindungsgemäß höchstens soviel primäres Sauerstoffgas
zugeführt, daß im Gasgemisch im Saug-Misch-Rohr maximal
soviel Sauerstoff enthalten ist, daß die Zündgrenze
unterschritten bleibt. Bei Erdgas bedeutet dies beispiels
weise einen Sauerstoffanteil von maximal 40%.
Prinzipiell ist aber auch eine Entzündung und Verbrennung
im Saug-Misch-Rohr zulässig, solange der Gasstrahl im
Saug-Misch-Rohr nicht bis ganz zu seinem Rand brennt, d. h.
noch unbrennbare Teile des ursprünglichen Coanda-Rand
gasstroms als schützende Gasschicht für das Saug-Misch-
Rohr wirken. Jedoch gilt für den Volumengasstrom v des
primären Sauerstoffgasstromes, wenn dieser aus reinem
Sauerstoff besteht, daß dieser der Gleichung
vvg*Z*(1/100-Z)
gehorchen muß, wobei vg der gesamte Gasvolumenstrom und
Z die Zündgrenze in % sind, wenn die obengenannte Schutz
funktion noch vorhanden sein soll. Für sauerstoffange
reicherte Luft ist die GIeichung entsprechend umzuinter
pretieren.
Mit Vorteil wird in diesem Zusammenhang der Druck des
primären Sauerstoffgases zwischen 0,3 und 15 bar,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 4 bar eingestellt.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht aus einem, die äußere Hülle bildenden
Außenrohr (1), in dem ein zweites Rohr, das sogenannte
Saug-Misch-Rohr, unter Freilassung eines Ringkanals
angeordnet ist, welcher für die Zufuhr des sekundären
Sauerstoffgases vorgesehen ist, und besitzt innerhalb
dieses zweiten Rohres ebenfalls unter Freilassung eines
weiteren Ringkanals ein Innenrohr, wobei dieses Innenrohr
bereits weit vor den austrittsseitigen Enden von Außenrohr
und dem etwa gleichlang sich erstreckenden zweiten Rohr
endet und sich so eine Mischkammer im vorderen, austritts
seitigen Bereich des so gebildeten Brennerkopfes ergibt,
in die das primäre Sauerstoffgas aus dem inneren Ringkanal
und das Brenngas aus dem Zentralkanal unter Ausbildung des
Coanda-Effekts eintreten und wobei Einrichtungen vorhanden
sind, wodurch die druck- und mengenmäßige Einstellung des
primären und des sekundären Sauerstoffgases möglich ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind zwei getrennte Zufuhrleitungen (11, 12)
für die Zuleitung von primärem und sekundärem Sauerstoff
gas zu den entsprechenden Ringkanälen vorgesehen und in
diesen Zufuhrleitungen jeweils geeignete Druck-Einstell
ventile angeordnet.
In einer dazu alternativen Gestaltungsvariante ist nur
eine Zufuhrleitung für das Sauerstoffgas mit darin
angeordnetem Einstellventil vorgesehen ist, wobei mittels
durchflußbestimmenden Einbauten in den Ringkanälen (5, 3)
das Sauerstoffgas in zwei geeignete Fraktionen aufgeteilt
wird.
Mit den beiden ebengenannten Vorrichtungsvarianten kann
das erfindungsgemäße Verfahren jeweils erfolgreich
betrieben werden, wobei die erste Variante die Möglichkeit
liefert, die beiden wesentlichen Verfahrensparameter auch
im laufenden Betrieb zu ändern, während bei der letzteren
Variante nach einmaliger Installation geeigneter
Einbauten, z. B. Stauringe in den Ringkanälen, sich eine
feste Grundeinstellung bei einer Sauerstoffgaszufuhr auf
einem bestimmten Druckniveau ergibt.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das
Saug-Misch-Rohr (2) mehrteilig ausgebildet, nämlich aus
einem vorderseitigen Diffusor, einem Verbindungsstück mit
Gewindebereich und einem Basisrohr. Auch das Innenrohr (4)
ist vorteilhaft zweiteilig aus einem Basisrohr mit
aufgesetzter, außenseitig angeschrägter Düsenlippe
zusammengesetzt.
Diese mehrteilige Ausgestaltung des Saug-Misch-Rohres,
insbesondere mit Gewindestück ermöglicht es, den Ring
spalt, der das Treibsauerstoffgas austreten läßt, in
seiner Weite zu variieren. Vorteilhafte Spaltbreiten
liegen dabei zwischen 0,05 und 5 mm, vorzugsweise zwischen
0,1 und 1 mm.
Besonders günstig ist es darüber hinaus, wenn der
Diffusor (2a) ausgangsseitig einen Öffnungswinkel zwischen
4 und 15°, vorzugsweise 6 und 9°, besitzt und eine Länge
L, die mit Vorzug der Gleichung
L0,75 d/2*sin (10-x)
gehorcht, wobei d der Diffusordurchmesser an der engsten
Stelle und x der Öffnungswinkel zur Achse hin ist. Mit
diesen Spalt- und Diffusormaßgaben sind optimale Ergeb
nisse für eine Feuerung auf Niederdruck-Brenngas- Basis
erreichbar.
Anhand der Figuren wird im folgenden das erfindungsgemäße
Verfahren und eine erfindungsgemäße Vorrichtung
beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Sauerstoff-Brenngas
verbrennungseinrichtung mit Brenner und Gase
versorgung (schematisch)
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Brennerkopf im Detail
in einer Schnitt-Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verbrennungs- oder
Feuerungseinrichtung mit einem Brenner B und eine
Gaseversorgung G. In seiner prinzipiellen Ausgestaltung
besteht der Brenner B aus einem Außenrohr 1, einem
innerhalb diesem konzentrisch angeordneten, Saug-Misch-
Rohr 2 und einem weiteren, ebenfalls konzentrisch
angeordneten Innenrohr 4, wobei diese Rohre auf einem
Fußteil 8 aufgebaut sind und zwischen den Rohren
Ringkanäle 3, 5 gebildet sind. Diese Ringkanäle sind über
Zuleitungen 11, 12 mit Sauerstoffgas versorgbar, während
der Zentralkanal 7 über eine Zuleitung 13 mit einer
Brenngasversorgung verbunden ist (in Fig. 2 sind
entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet). In den Zuleitungen 11, 12 sind Einstellven
tile 15, 16 angeordnet, die über eine Einstelleinheit 17
justierbar sind. Gegebenenfalls können die den Brenner B
bildenden Rohre in ihrer gegenseitigen Orientierung durch
Abstandshalter 9 stabilisiert sein. Dadurch, daß das
Innenrohr 4 kürzer ausgebildet ist als die beiden äußeren
Rohre 1, 2 ergibt sich auf der gasaustrittsseitigen Seite
des Brenners B eine Innenkammer 6, in die das über den
Ringkanal 5 einströmende, primäre Sauerstoffgas und das
aus dem Zentralkanal 7 zufließende bzw. angesaugte
Brenngas zunächst eintreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft nun wie folgt ab:
Aus der Brenngaszuleitung 13 steht beispielsweise Erdgas
mit einem Druck weit unterhalb 100 mbar, beispielsweise
etwa 20 mbar, zur Verfügung. Als Sauerstoffgas ist z. B.
reiner Sauerstoff mit Drucken bis zu 30 bar verfügbar.
Größere Feuerungsleistungen, etwa über 0.5 MJ/sec, sind
bei diesem Brenngasdruck und bei bei konventioneller
Feuerungsgestaltung nicht ohne weiteres möglich. Führt man
jedoch die Feuerung gemäß der vorliegenden Erfindung
durch, d. h. führt man über den inneren Ringkanal 5 mit
einer Kanalweite von etwa 0.5 mm Sauerstoff in einem
Druckbereich von 0.5 bis 4 bar zu, so ergibt sich aufgrund
des besagten Coanda-Effektes ein erhöhter Zustrom von
Erdgas aus dem Zentralkanal 7, so daß höhere Feuerungs
leistungen möglich sind. Dabei kann ein Mehrfaches,
prinzipiell bis 40faches, an Erdgas aus der Niederdruck
versorgung entnommen werden, als vergleichsweise bei einer
Erdgaszufuhr ohne zusätzlich angewandten Coanda-Effekt
möglich wäre. Nach der Verbrennungsgleichung von Erdgas
CH₄+2 O₂→CO₂+2 H₂O
ist hierbei insgesamt ein CH4 : O2-Verhältnis von etwa
1 : 2 einzuhalten. In diesem Gesamtrahmen, also dem
Verbrennungsverhältnis, der notwendig anzusaugenden Menge
von Erdgas für eine bestimmte Feuerungsleistung sowie
sicherheitstechnisch bedingten Eckdaten - z. B. das Gemisch
im Saug-Misch-Rohr sollte unterhalb seiner Zündgrenze
bleiben - sind nun die erfindungsgemäß variablen
Parameter, nämlich der Druck und die Menge des primären
und sekundären Sauerstoffs einzustellen. Eine Verbrennung
im Mischraum wird bei Erdgas als Brenngas dabei dadurch
verhindert, daß im Mischraum maximal ein Sauerstoffgehalt
von 40% zugelassen wird.
Mit der erfindungsgemäßen Aufteilung des Sauerstoffs in
zwei Fraktionen sowie den zugehörigen Einstell
möglichkeiten über die Einstellventile 15, 16 und über
eine Ringspaltvariation läßt sich also einerseits die
Erdgasansaugung leicht auf das Bedürfnis im jeweiligen
Anwendungsfall einstellen, während andererseits der zur
Verbrennung noch fehlende Sauerstoff problemlos zudosiert
werden kann. Typische Aufteilungsverhältnisse zwischen
primärem und sekundärem Sauerstoff liegen dabei zwischen
Verhältnissen von 1 : 1 bis 1 : 5. Wegen den auftretenden
Mengenverhältnissen, den zuzuführenden Mengen und bereit
zustellenden Drücken und Feuerungsleistungen ist das
erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft mit
reinem Sauerstoff als Sauerstoffgas durchzuführen.
In Fig. 2 ist schließlich eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Brennerkopfes
detailliert dargestellt.
Bei dem gezeigten Brennerkopf ist das Saug-Misch-Rohr und
das Innenrohr 4 mehrteilig ausgebildet. Das Saug-Misch-
Rohr setzt sich aus einem gasaustrittsseitigen Diffusor
2a, einem Verbindungsstück 2b mit Gewindebereich 10 und
einem Basisrohr 2c zusammen, während das Innenrohr 4 aus
einem Basisrohr 4a mit aufgesetzter, außenseitig
angeschrägter Düsenlippe 4b gebildet ist. Die angeschrägte
Außenseite der Düsenlippe 4b und das brennerinnenseitige
Ende des Diffusors 2a, der sich zunächst im Querschnitt
verjüngt und sich zur Austrittsseite hin wieder erweitert,
bilden in dieser Ausgestaltung den erfindungswesentlichen
Coanda-Ringspalt 5′, der in dieser Brennerkonstruktion
aufgrund des Gewindestücks 10 auf dem Verbindungsstück 2b
und dem darin verschieden weit einschraubbaren Diffusor
verstellbar ist. Mit dem auf diese Weise erhaltenen
Variationsparameter kann ein zu gestaltendes Niederdruck-
Verbrennungsverfahrens zusätzlich optimiert werden.
Insgesamt ergeben sich mit der vorliegenden Erfindung also
erweiterte Möglichkeiten zur Gestaltung von Verbrennungs-
und Feuerungsverfahren, wobei das erfindungsgemäße
Verfahren sowie die zugehörige Vorrichtung insbesondere
auf Anwendungssituationen abzielt, in denen nur eine
Brenngasversorgung auf niedrigem Druckniveau zur Verfügung
steht.
Claims (11)
1. Verfahren zum Verbrennen von Brenngas mit Sauerstoffgas
insbesondere bei Niedrigdruck-Brenngasversorgung
(< 100 mbar) unter Anwendung des Coanda- Effekts, d. h.
daß einem Saug-Misch-Rohr (2) über den gesamten
Querschnitt bis auf einen Ringspalt benachbart zur Wand
des Rohres Niederdruck-Brenngas zugeführt wird, während
gleichzeitig über den Ringspalt Sauerstoffgas mit
höherem Druck mit dem Effekt einer Erhöhung der
Brenngaszufuhr eingespeist wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nur ein primärer Teil des
zur Verbrennunng notwendigen Sauerstoffgases über den
Coanda-Ringspalt (5′) innerhalb des Saug-Misch-Rohr (2)
zugeführt wird, während ein sekundärer Teil erst dem das
Saug-Misch-Rohr verlassenden Gasgemisch zugeführt wird,
wobei die Werte für
- - Druck und Menge des primären Sauerstoffgases
- - Druck und Menge des sekundären Sauerstoffgases
abhängig vom verfügbaren Brenngasdruck, der gewünschten
Einstellung der Verbrennung und der Verbrennungsleistung
sowie dem Anwendungszweck und sicherheitstechnischen
Eckdaten eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich der Coanda-Ringspalt in seiner Größe variiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß maximal soviel primäres Sauerstoffgas
zugeführt wird, daß im im Saug-Misch-Rohr sich bildenden
Gasgemisch höchstens soviel Sauerstoff enthalten ist,
daß die Zündgrenze unterschritten bleibt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck des primären
Sauerstoffgases zwischen 0,3 und 15 bar, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 4 bar eingestellt. wird.
5. Sauerstoff-Brenngas-Verbrennungsvorrichtung für die
Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
obigen Ansprüche mit mehreren ineinander angeordneten
rohrartigen Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem die äußere Hülle bildenden Außenrohr (1)
ein zweites Rohr, nämlich ein Saug-Misch-Rohr (2), unter
Freilassung eines Ringkanals (3) angeordnet ist, welcher
für die Zufuhr des sekundären Sauerstoffgases vorgesehen
ist, und innerhalb des Saug-Misch-Rohres ein Innenrohr
(4) ebenfalls unter Bildung eines Ringkanals (5) und
eines diesen Kanal abschließenden Coanda-Ringspalts (5′)
installiert ist, wobei
dieses Innenrohr bereits erheblich vor den austritts
seitigen Enden des Außenrohres (1) und des etwa gleich
langen Saug-Misch-Rohres endet und so eine Innenkammer
(6) im vorderen Bereich des so gebildeten Brennerkopfes
gebildet ist, in die das über den inneren Ringkanal (5)
zugeführte primäre Sauerstoffgas und das Brenngas aus
dem Zentralkanal (7) unter Ausbildung des Coanda-Effekts
eintreten und wobei
Einrichtungen vorhanden sind, die die getrennte druck-
und mengenmäßige Einstellung des primären und des
sekundären Sauerstoffgases bewirken oder ermöglichen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei getrennte Zufuhrleitungen (11, 12) für die
Zuleitung von primärem und sekundärem Sauerstoffgas zu
den entsprechenden Ringkanälen (5, 3) vorgesehen sind
und in diesen Zufuhrleitungen Einstellventile (15, 16)
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß nur eine Zufuhrleitung für Sauerstoffgas mit darin
angeordnetem Einstellventil vorgesehen ist und mittels
durchflußbestimmender Einbauten in den Ringkanälen (5,
3) das Sauerstoffgas in zwei geeignete Fraktionen
aufgeteilt wird.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saug-Misch-Rohr (2) aus einen
vorderseitigen Diffusor (2a), einem Verbindungsstück
(2b) mit Gewindebereich (10) und einem Basisrohr (2c)
sowie daß das Innenrohr (4) aus einem Basisrohr (4a) mit
aufgesetzter, außenseitig angeschrägter Düsenlippe (4b)
zusammengesetzt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite des Coanda-Ringspaltes
(5′) 0.05 bis 5 mm, vorzugsweise 0.1 bis 13 mm, beträgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Diffusor ausgangsseitig einen Öffnungswinkel x
zwischen 4 und 15°, vorzugsweise 6 und 9°, aufweist und
eine Länge L, die der Gleichung
L0,75 d/2*sin (10-x)gehorcht,
wobei d der Diffusordurchmesser an der engsten Stelle
und x der Öffnungswinkel zur Achse hin ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |