DE4015861C2 - Excimer-Laser - Google Patents
Excimer-LaserInfo
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- H01S3/00—Lasers, i.e. devices using stimulated emission of electromagnetic radiation in the infrared, visible or ultraviolet wave range
- H01S3/05—Construction or shape of optical resonators; Accommodation of active medium therein; Shape of active medium
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Description
Die Erfindung betrifft einen Excimer-Laser gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, mit einer ein
aktives Medium enthaltenden Entladungskammer,
einem teildurchlässigen
Auskopplungsreflektor auf der Auskopplungsseite der Entladungskammer
und einer einen Reflektor aufweisenden wellenlängenselektiven
Endreflektoranordnung auf der Endreflektorseite
der Entladungskammer.
Excimer-Laser sind seit langem bekannt. Eine zusammenfassende
Darstellung gattungsgemäßer Excimer-Laser finden sich beispielsweise in "Tunable
Lasers", Herausgeber L. F. Mollenauer und J. C. White,
Springer-Verlag, Berlin (1987), Kapitel 2 "Excimer-
Lasers" von M. H. R. Hutchinson.
Bei Verwendung breitbandig reflektierender Reflektoren
auf beiden Seiten des Resonators ist das emittierte
Spektrum durch das Verstärkungsprofil des aktiven
Mediums bestimmt. Die Verwendung einer wellenlängenselektiven
Endreflektoranordnung auf der Endreflektorseite
der Entladungskammer ermöglicht
es, den Laser schmalbandig selektiv auf eine bestimmte
Wellenlänge innerhalb des Verstärkungsprofils einzustel
len. Mit Hilfe einer einstellbaren Endreflektoranordnung
kann die emittierte Wellenlänge über das gesamte Verstär
kungsprofil des aktiven Mediums durchgestimmt werden.
Excimer-Laser zeichnen sich vor allem durch hohe Puls
energien im UV-Bereich aus. Deswegen haben sie auf Anwen
dungsgebieten, bei denen dies wichtig ist, sehr große
praktische Bedeutung erlangt. Beispielsweise werden sie
in der Verbrennungsdiagnostik eingesetzt, um technische
Verbrennungen mit hoher zeitlicher und örtlicher Auflö
sung beobachten zu können. Beispiele sind Untersuchungen
an Verbrennungsmotoren oder als zukünftige Anwendung die
Analyse von Flammen in Hochöfen oder Müllverbrennungsan
lagen.
Ein besonders wichtiger weiterer Anwendungsfall ist die
Untersuchung von Gasen im Windkanal. Hier sind Excimer-
Laser praktisch das ausschließliche Mittel der Wahl, weil
nur mit diesen die Luftmoleküle angeregt werden können.
In diesem Fall wird üblicherweise ein Argonfluorid-
Excimer-Laser eingesetzt.
Insbesondere bei der Analyse von technischen Verbrennun
gen besteht vielfach der Bedarf, eine zweite Wellenlänge
zur Verfügung zu haben. Zu diesem Zweck wurden bisher
überwiegend zwei getrennte Lasersysteme eingesetzt
(M. Ald´n, H. Edner, S. Svanberg, Appl. Phys. B29, 93
(1982); zur Temperaturbestimmung: M. Ald´n et al.,
Optics Letters, 8, 241-243, (1983)). Dies ist jedoch mit sehr hohen Kosten, erheb
lichem Raumbedarf und hohem Justieraufwand verbunden. Um
die erforderlichen Eigenschaften, insbesondere hinsicht
lich der Kollinearität und der Synchronisation der Laser
strahlen zu gewährleisten, ist ein sehr hoher technischer
Aufwand erforderlich.
Zum simultanen Betrieb eines Excimer-Lasers mit zwei
Wellenlängen wurde vorgeschlagen, zwei verschiedene
elektronische Übergänge von Xenonfluorid oder eine
Mischung verschiedener Edelgashalogenide zu verwenden
(R. Sauerbrey, Y. Zhu, F.K. Tittel, W.L. Wilson, Jr., N.
Nishida, F. Emmert, and W.L. Nighan, IEEE J. Quantum
Electron. 21, 418 (1985) und R.A. Sauerbrey, W.L. Nighan,
F.K. Tittel. W.L. Wilson, Jr., and J. Kinross-Wright,
IEEE J. Quantum Electron. 22, 230 (1986)). Hierbei emit
tiert das aktive Medium in zwei Wellenlängenbereichen
breitbandig. Die Reflektoren des optischen Resonators
weisen keine Wellenlängenselektivität auf. Derartige
Lasersysteme sind aufgrund der breitbandigen Emission für
viele Anwendungszwecke ungeeignet, insbesondere für
spektroskopische Anwendungen wie z. B. laserinduzierte
Fluoreszenz.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen UV-Laser
für hohe Pulsenergien zur Verfügung zu stellen, der mit
vergleichsweise geringem Aufwand zwei oder mehr Wellen
längen schmalbandig emittiert. Vorzugsweise sollen die
Wellenlängen einstellbar sein.
Die Aufgabe wird durch einen Excimer-Laser der eingangs
bezeichneten Art gelöst, bei dem die Endreflektoranord
nung für mindestens zwei Wellenlängen selektiv und derar
tig aufgebaut und positioniert ist, daß aus dem Strahlweg
der Entladungskammer einfallendes Licht der mindestens
zwei Wellenlängen als parallel zueinander laufende Teil
strahlen in den Strahlweg der Entladungskammer reflek
tiert wird.
Die für mehrere Wellenlängen selektive Endreflektorein
richtung läßt sich auf verschiedenerlei Weise realisie
ren. Die Reflexion sollte möglichst schmalbandig selektiv
und verlustarm sein.
Im Zusammenhang mit Farbstoff-Lasern ist bereits Anfang
der Siebziger Jahre vorgeschlagen worden, einen Zwei
wellenlängenbetrieb mit Hilfe einer beide Wellenlängen
selektiv reflektierenden Endreflektoreinrichtung zu er
möglichen. Hierzu seien folgende Publikationen genannt:
H.S. Pilloff, Appl. Phys. Lett. 21, 339 (1972);
P. Dezauzier, A. Eranian, and O. de Witte, Appl. Phys Lett. 22, 664 (1973);
P. Flamant and Y.H. Meyer, Opt. Comm. 13, 13 (1975);
H. Lotem and R.T. Lynch, Jr., Appl. Phys. Lett 27, 344 (1975);
R. Wallenstein, in: Laser Handbook, Vol. 3, ed. by M.L. Stitch, North-Holland 1979, Amsterdam.
H.S. Pilloff, Appl. Phys. Lett. 21, 339 (1972);
P. Dezauzier, A. Eranian, and O. de Witte, Appl. Phys Lett. 22, 664 (1973);
P. Flamant and Y.H. Meyer, Opt. Comm. 13, 13 (1975);
H. Lotem and R.T. Lynch, Jr., Appl. Phys. Lett 27, 344 (1975);
R. Wallenstein, in: Laser Handbook, Vol. 3, ed. by M.L. Stitch, North-Holland 1979, Amsterdam.
In diesen Publikationen, insbesondere in dem zuletzt ge
nannten zusammenfassenden Artikel, wird deutlich, daß
alle vorgeschlagenen Lösungen gravierende Nachteile auf
weisen, die dazu geführt haben, daß diese Anordnungen
keine praktische Bedeutung haben. Bei manchen Vorschlägen
führte die wechselweise Beeinflussung der Verstärkung
(gain competition) zu erheblichen Verlusten der Gesamtin
tensität und zu einer völlig unzureichenden Stabilität.
Es wurde beobachtet, daß die Intensität dieser Laser wäh
rend eines Laserpulses mehrfach zwischen den beiden Wel
lenlängen oszilliert. Bei anderen vorgeschlagenen Anord
nungen waren die Wellenlängen nicht unabhängig voneinan
der einstellbar.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich als beson
ders vorteilhaft erwiesen, innerhalb der Endreflektorein
richtung zwei getrennt einstellbare Reflektoren zu ver
wenden, die jeweils einen der Teilstrahlen reflektieren.
Dadurch ist es möglich, beide Wellenlängen innerhalb des
gesamten Verstärkungsprofils des aktiven Mediums unabhän
gig voneinander einzustellen. Überraschenderweise verur
sacht die Justierung dabei keine Probleme.
Überraschenderweise tritt bei dem erfindungsgemäßen Be
trieb eines Excimer-Lasers mit zwei oder mehr Wellenlän
gen keine Modenkompetition auf. Die Verstärkung beider
Wellenlängen erweist sich vielmehr als weitgehend unab
hängig voneinander. Es war auch nicht zu erwarten, daß
der Betrieb stabil sein würde, d. h. daß die Intensitäten
der beiden Wellenlängen zeitlich nicht schwanken. In der
Tat zeigt sich jedoch, daß sowohl hinsichtlich der ein
zelnen Pulse als auch hinsichtlich Intensitätsschwan
kungen von Puls zu Puls die Stabilität im erfindungs
gemäßen Mehrwellenbetrieb praktisch ebenso gut wie bei
nur einer Wellenlänge ist. Dadurch, daß beide Teilstrah
len einen gemeinsamen Auskopplungsreflektor verwenden,
sind sie hervorragend kollinear.
Diese Eigenschaften des erfindungsgemäßen Lasers ermögli
chen zahlreiche Anwendungen in der Laserdiagnostik, die
bisher überhaupt nicht oder nur mit großem Aufwand zu
realisieren waren.
Bisher ist kein Vorschlag für einen schmalbandigen Zwei-
Wellenlängen-Betrieb im UV bekannt. Im Prinzip erscheint
es zwar möglich, die Frequenzen der Zwei-Wellenlängen-
Emission eines Farbstofflasers mit nichtlinearen Kristal
len zu verdoppeln. Dies würde zwei Verdopplerkristalle
und erheblichen Justieraufwand erfordern, außerdem wäre
die Effizienz der Frequenzverdopplung im Zwei-Wellen
längen-Betrieb erheblich niedriger als im Ein-Wellen
längen-Betrieb. Insofern ist ein Zwei-Wellenlängen
Betrieb im UV mit frequenzverdoppelten Farbstofflasern
nicht praktikabel.
Die vorliegende Erfindung realisiert einen schmalbandigen
Zwei-Wellenlängen-Laser im UV. Außerdem sind die Wellen
längen unabhängig voneinander durchstimmbar, und die
gegenseitige Beeinflussung der beiden Wellenlängen ist
gering.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher er
läutert; es zeigt
Fig. 1 Eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen
Excimer-Lasers,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Laserstrahl entlang der
Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 das Ausgangsspektrum eines erfindungsgemäßen
Excimer-Lasers in sieben verschiedenen Einstel
lungszuständen,
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung eines Meßaufbaus zur
Messung der zweidimensionalen laserinduzierten
Fluoreszenz einer Flamme,
Fig. 5a und 5b jeweils eine mit einem erfindungsge
mäßen Laser gewonnene zweidimensionale Vertei
lung der OH-Moleküle bzw. der O2-Moleküle in
einer Brennerflamme,
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung einer Anwendung
eines erfindungsgemäßen
Excimer-Lasers und eines Meßaufbaus zur
zweidimensionalen Temperaturmessung mit nur
einem Laser.
Der in Fig. 1 dargestellte Excimer-Laser besteht im
wesentlichen aus einer Entladungskammer 1, einem teil
durchlässigen Auskopplungsreflektor 2 auf der Auskopp
lungsseite 3 und einer Endreflektoreinrichtung 4 auf der
Endreflektorseite 5 der Entladungskammer 1.
Die Endladungskammer 1 hat ein auskopplungsseitiges Fen
ster 6 und ein endseitiges Fenster 7, welche den Strahl
weg 8 innerhalb der Entladungskammer 1 begrenzen.
Die Endreflektoreinrichtung 4 besteht im dargestellten
bevorzugten Fall aus einer Strahlaufweitungseinrichtung 9
mit drei Prismen 10, 11 und 12 und einem Reflektor 13,
der mit einem optischen Gitter in Littrow-Anordnung re
alisiert ist.
Insoweit ist der Aufbau konventionell. Zahlreiche weitere
für den Betrieb eines Excimer-Lasers erforderliche Ein
zelheiten sind aus der Literatur bekannt. Hierzu wird
insbesondere auf die Publikation M.H.R. Hutchinson:
"Excimer-Lasers", in: "Tunable Lasers", Herausgeber L.F.
Mollenauer und J.C. White, Springer-Verlag, Berlin (1987)
verwiesen.
Der wesentliche Unterschied gegenüber bekannten Excimer-
Lasern besteht darin, daß die Endreflektoreinrichtung 4
für zwei unterschiedliche und im vorliegenden Fall unab
hängig voneinander einstellbare Wellenlängen Lambda 1 und
Lambda 2 selektiv ist. Zu diesem Zweck sind zwei getrenn
te Reflektoren 13 und 14 dicht nebeneinander im aufgewei
teten Strahlengang derartig angeordnet, daß jeder einen
(vorzugsweise etwa gleichgroßen) Teil des einfallenden
Lichtstrahles reflektiert. Die Gitter 13a und 14a der
Reflektoren 13 und 14 sind mit Hilfe von Motoren 15 und
16 um eine zu ihren Gitterlinien parallele (senkrecht zur
Zeichenebene verlaufende) Achse schwenkbar, wie dies
durch die Pfeile 17 und 18 angedeutet ist. Zur Steuerung
der Stellmotoren 15 und 16 dient eine elektronische
Steuereinheit 20.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Reflekto
ren 13 und 14 in dem Strahlengang so angeordnet sind, daß
die Teilstrahlen 21a und 21b im wesentlichen räumlich ge
trennt sind und nur geringfügig überlappen. Die entspre
chenden Querschnittsflächen des Strahls 21 sind mit 22a
und 22b bezeichnet. Obwohl beide Teilstrahlen innerhalb
des Lasers sehr eng beieinander angeordnet sind, ist
überraschenderweise die gegenseitige Beeinflussung der
beiden Wellenlängen gering. Trotz der Beugung überlappen
sich die Teilstrahlen nur geringfügig. Dies ist in Fig. 2
durch die Überlappungszone 23 dargestellt. Vorzugsweise
sollte die Überlappung weniger als 50%, besonders bevor
zugt weniger als 20% der gesamten Querschnittsfläche 22
betragen.
Zur Justierung der Teilstrahlen 21a und 21b wird zweck
mäßigerweise ein Monitor-Etalon verwendet, das außerhalb
des Lasers in den Laserstrahl gestellt wird. Einer der
Reflektoren 13, 14 wird abgedeckt und justiert, bis ein
Ringsystem erscheint. Dies wird für das zweite Gitter
wiederholt.
Beide Frequenzen lassen sich mit Hilfe der unabhängig
voneinander drehbaren Gitter 13 und 14 weitgehend un
abhängig innerhalb des gesamten Verstärkungsprofils des
Excimer-Lasers durchstimmen.
In Fig. 3 ist die Energie des am Auskopplungsreflektor 2
austretenden Strahls für sieben verschiedene Einstellun
gen der Gitter 13, 14 gegen die Wellenlänge Lambda aufge
tragen. Die Daten wurden mit einem Kryptonfluorid-
Excimer-Laser gewonnen. Die Laser-Emission wurde in übli
cher Weise mit Hilfe eines Monochromators, Laserstrahl
abschwächern, einem Photomultiplier und einem Integrator
gemessen. Eine der Wellenlängen (Lambda2) wurde auf einen
konstanten Wert (248,8 nm) am Rande des Verstärkungspro
fils eingestellt. Die andere Wellenlänge (Lambda1) wurde
über das gesamte Verstärkungsprofil dieses Lasertyps
durchgestimmt. Man erkennt, daß die Intensität von
Lambda2 praktisch unabhängig von der Veränderung von
Lambda1 konstant bleibt. Das Ausgangssignal von Lambda1
entspricht weitgehend dem Verstärkungsprofil des aktiven
Mediums.
In dem Ausführungsbeispiel wurden zwei Gitter mit 600
Strichen/mm und einer Länge von 56 mm eingesetzt. Sie
wurden in elfter Ordnung betrieben. Damit ergab sich eine
Bandbreite von ca. 1 cm-1. Bei Bedarf kann dieser Wert,
z. B. durch Vergrößerung der Strahlaufweitung und Verwen
dung größerer Gitter verbessert werden. Die konzeptio
nelle Schmalbandigkeit eines mit einer Reflektoreinrich
tung hoher Güte betriebenen Excimer-Lasers bleibt bei dem
erfindungsgemäßen Mehrwellenlängenbetrieb also erhalten.
Der Wellenlängen-Durchstimmbereich eines Krypton-Fluorid-
Lasers mit nur einem Gitter (248,0 bis 248,9 nm) wird
beim erfindungsgemäßen Betrieb nur um etwa 10 bis 20% re
duziert, wobei der kleinste Durchstimmbereich beobachtet
wird, wenn eine der Wellenlängen auf das Zentrum des Ver
stärkungsprofils eingestellt wird. Auch durch diese Er
gebnisse wird die erstaunlich geringe Wechselwirkung zwi
schen mehreren Wellenlängen beim erfindungsgemäßen Be
trieb deutlich.
Auch die emittierte Energie des Excimer-Lasers bleibt
beim erfindungsgemäßen Betrieb voll erhalten. Die Summe
der Pulsenergien entspricht etwa der Energie beim Einwel
lenlängenbetrieb.
Der erfindungsgemäße Laser läßt sich im Rahmen der Ver
brennungsanalyse beispielsweise verwenden, um zeitlich
und räumlich hoch aufgelöste bildliche Darstellungen der
Verteilung zweier verschiedener Moleküle mit Hilfe laser
induzierter Fluoreszenz zu ermöglichen. Ein hierzu geeig
neter Aufbau ist in Fig. 4 dargestellt. Der erfindungs
gemäß erzeugte Laserstrahl 25 wird von einer Zylinder
linse 26 zu einem die Flamme 27 durchlaufenden Lichtband
28 aufgeweitet. Die Wellenlängen werden auf jeweils eine
Spektrallinie der zu untersuchenden Spezies (Moleküle
oder Atome) des Brenngases eingestellt, so daß zwei Spe
zies gleichzeitig zur Fluoreszenz angeregt werden können.
Die zweidimensionale laserinduzierte Fluoreszenz ist seit
1982 bekannt und muß hier nicht näher erläutert werden.
Die Emission der beiden Molekülspezies werden jeweils
senkrecht zu dem Lichtband 28 beobachtet. Bei der in
Fig. 4 dargestellten Ausführungsform werden zwei identi
sche Detektoranordnungen eingesetzt, die jeweils einen
Filter 29a, 29b eine Linse 30a, 30b, einen Bildverstärker
31a, 31b mit einer Kontrolleinheit 31c und eine CCD-Ka
mera 32a, 32b umfaßt. Die Filter 29a, 29b sind entspre
chend der nachzuweisenden Spezies gewählt. Die Bildsi
gnale werden mittels üblicher Verfahren mit einem Com
puter 33 ausgewertet und auf einem Monitor 34 angezeigt.
Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, daß beide
Fluoreszenzsignale aus verschiedenen Raumrichtungen beob
achtet werden. Vielmehr können auch beide Beobachtungssy
steme auf einer Seite des Verbrennungsvorgangs angeordnet
sein. Dies gilt insbesondere, wenn (beispielsweise bei
der Analyse von Verbrennungsvorgängen in Motoren) die
räumlichen Gegebenheiten den dargestellten Aufbau nicht
zulassen.
Die Fig. 5a und 5b zeigen Aufnahmen, die mit jeweils
einem Laserpuls und einer Gate-Zeit des Bildverstärkers
von 20 nsec gewonnen wurden. Fig. 5a zeigt dabei die
Verteilung von OH-Molekülen, Fig. 5b die Verteilung von
O2-Molekülen. Man erkennt deutlich die unterschiedliche
Verteilung der Spezies. Insbesondere ist Sauerstoff im
zentralen Bereich der Flamme stark verarmt.
Dieses Verfahren läßt sich auf eine Vielzahl von Spezies
anwenden. Da der erfindungsgemäße Betrieb mit zahlreichen
verschiedenen aktiven Medien möglich ist, kann jeweils
eine geeignete Anregungswellenlänge gefunden werden. Die
Fluoreszenzsignale lassen sich mit Hilfe entsprechender
Filteranordnungen trennen.
Weitere Anwendungen des erfindungsgemäßen Lasers sind
LIDAR-Anwendungen und Rotations-Raman-Spektroskopie. Für
beide Anwendungen ist die hervorragende Kollinearität der
Laserstrahlen von entscheidender Bedeutung.
Gemäß einer Anwendung des erfindungsge
mäßen Lasers ist es möglich, die beiden Teilstrahlen ver
schiedener Wellenlängen zeitlich gegeneinander zu verzö
gern. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß die opti
schen Wege der Teilstrahlen mit verschiedenen Wellenlän
gen unterschiedlich lang sind.
Eine solche Anwendung ist in Fig. 6 dargestellt,
wobei der Laser hinsichtlich der Entladungsröhre 1, des
Auskopplungsreflektors 2 und der Strahlaufweitungsein
richtung 9 übereinstimmend mit Fig. 1 ausgebildet ist.
Die Endreflektoreinrichtung 4 unterscheidet sich jedoch
insofern, als ein polarisierender Strahlteiler 40 in dem
Strahl 42 derartig angeordnet ist, daß er das einfallende
Licht in zwei unterschiedliche polarisierte Teilstrahlen
42a und 42b aufteilt, die auf zwei getrennte und unabhän
gig einstellbare Reflektoren 13 und 14 gerichtet sind.
Sie werden auch hier über Stellmotoren 15, 16 und eine
Steuereinheit 20 eingestellt und sind um eine parallel zu
den Gitterlinien der Gitter 13a, 14a verlaufende Achse
schwenkbar.
Polarisationsstrahlteiler arbeiten praktisch verlustfrei.
Durch die Strahlteilung ist es möglich, die gesamte Brei
te des einfallenden Strahls 42 für jeden der Reflektoren
13, 14 zu nutzen. Die beiden Teilstrahlen 42a, 42b des
Strahls 42 überlappen im dargestellten Fall vollständig
und sind senkrecht zueinander polarisiert.
Es ist aber auch möglich, im Sinne der oben beschriebenen Anwendungen
die beiden Teilstrahlen räum
lich zu trennen. In diesem Fall müßten beide Reflektoren
so verkleinert sein, daß sie jeweils nur den halben
Strahl reflektieren (oder es müßten entsprechende Blenden
vorgesehen sein).
Bei der in Fig. 6 dargestellten Anwendung ist dem
eigentlichen Laser (über Spiegel 41a, 41b) ein Verstärker
rohr 43 nachgeschaltet. Dies ist bei abstimmbaren
Excimer-Lasern üblich und kann auch bei dem erfindungsge
mäßen Zweiwellenlängen-Laser erfolgreich angewandt
werden.
Wie erwähnt, besteht eine Besonderheit der in Fig. 6
dargestellten Anwendung des Lasersystems darin, daß zur Erzeugung von
zeitlich gegeneinander verzögerten Impulsen der beiden
Teilstrahlen deren optischen Wege unterschiedlich lang
sind. Zu diesem Zweck sind zwei polarisierende Strahl
teiler 44a und 44b vorgesehen, die einen der Teilstrahlen
42a auf eine Verzögerungsstrecke 45 ablenken. Er wird an
einem Spiegel 46 reflektiert und durch den Strahlteiler
44b zeitlich verzögert mit dem Teilstrahl 42b zusam
mengefaßt, welcher auf direktem Wege durch die Strahl
teiler 44a, 44b durchgelaufen ist.
In einer im einzelnen nicht dargestellten alternativen Anwendung
könnte nur der erste polarisierende
Strahlteiler 44a verwendet werden, um die polarisierten
Teilstrahlen 42a, 42b zu trennen. Über ein Strahllenksy
stem (z. B. Spiegel) könnten diese Teilstrahlen beliebig
auf das jeweilige Meßobjekt gerichtet werden.
Eine besonders wichtige Verwendung des erfindungsgemäßen
Mehrwellenlängen-Excimer-Lasers ist die Messung der Tem
peratur eines Gases durch Anregung von zwei verschiedenen
Spektrallinien eines Atoms oder Moleküls. Dies ist grund
sätzlich auch mit zwei simultan auftreffenden Strahlen
zweier Wellenlängen möglich, wobei jedoch in diesem Fall
durch die Trennung der Fluoreszenzsignale mit optischen
Filtern erhebliche Intensitätsverluste eintreten.
Besonders bevorzugt ist für diesen Zweck deshalb ein
Zweiwellenlängen-Laser, welcher gegeneinander zeitlich
verzögerte Impulse erzeugt, wie er beispielsweise in der Anwendung gemäß Fi
gur 6 dargestellt ist. Es muß jedoch betont werden, daß
ein solcher Laser auch für andere Zwecke mit besonderem
Vorteil verwendet werden kann.
Eine für eine derartige Temperaturmessung geeignete Meß
anordnung ist in Fig. 6 ebenfalls in einer Prinzipdar
stellung wiedergegeben. Auch in diesem Fall wird das
Laserlicht durch eine Zylinderlinse 48 zu einem Lichtband
aufgeweitet und durch die zu untersuchende Flamme 49
geleitet. Über ein Linsensystem 50 werden die Fluores
zenzsignale durch einen Strahlteiler 51 auf zwei getrenn
te CCD-Kameras 52 und 53 abgebildet. Diese sind an ein
digitales Bildverarbeitungssystem 54 angeschlossen.
Durch die zeitliche Verzögerung der Impulse beider Teil
strahlen wäre es grundsätzlich möglich, mit nur einer
CCD-Kamera zu arbeiten. Die mit Hilfe einer Verzögerungs
strecke 45 mit konstruktiv akzeptablen Abmessungen er
reichbare Verzögerung ist jedoch sehr kurz. Mit einer
Verzögerungsstrecke von etwa 10 Meter wird beispielsweise
eine Verzögerung von 33 nsec erreicht. Es sind derzeit
keine Kameras verfügbar, deren bildsignalerzeugende Ele
mente in derartig kurzen Zeitabständen angesteuert werden
können. Der Strahlteiler 51 ermöglicht keine Trennung der
beiden Fluoreszenz-Nutzsignale, sondern verteilt diese
gleichmäßig auf beide Kameras. Diese werden zeitlich so
getriggert, daß jede Kamera nur auf eines der Fluores
zenzsignale registriert.
Durch diese Ausgestaltung der Erfindung steht somit ein
Zweiwellenlängen-Laser mit hoher Pulsenergie im UV-Be
reich zur Verfügung, bei dem die Teilstrahlen dicht bei
einander liegen oder überlappen, hervorragend kollinear
sind und zugleich die zeitliche Verzögerung eine Trennung
der Nutzsignale ohne optische Filterung erlaubt. Dies ist
für Zwei-Linien-Temperaturmessungen und den simultanen
Nachweis mehrerer Spezies durch laserinduzierte Fluo
reszenz von größtem Wert.
Claims (8)
1. Excimer-Laser mit
einer Entladungskammer (1), in welcher der Strahlweg (8) ein aktives Medium (1a) durchläuft,
einem teildurchlässigen Auskopplungsreflektor (2) auf der Auskopplungsseite (3) der Entladungskammer (1) und
einer einen Reflektor (13) aufweisenden wellenlängenselektiven Endreflektoreinrichtung (4) auf der Endreflektorseite (5) der Entladungskammer (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Endreflektoreinrichtung (4) für mindestens zwei Wellenlängen selektiv und derartig aufgebaut und positioniert ist, daß aus dem Strahlweg (8) der Entladungskammer (1) einfallendes Licht der mindestens zwei Wellenlängen als parallel zueinander laufende Teilstrahlen (21a, 21b; 42a, 42b) in den Strahlweg (8) der Entladungskammer (1) reflektiert wird.
einer Entladungskammer (1), in welcher der Strahlweg (8) ein aktives Medium (1a) durchläuft,
einem teildurchlässigen Auskopplungsreflektor (2) auf der Auskopplungsseite (3) der Entladungskammer (1) und
einer einen Reflektor (13) aufweisenden wellenlängenselektiven Endreflektoreinrichtung (4) auf der Endreflektorseite (5) der Entladungskammer (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Endreflektoreinrichtung (4) für mindestens zwei Wellenlängen selektiv und derartig aufgebaut und positioniert ist, daß aus dem Strahlweg (8) der Entladungskammer (1) einfallendes Licht der mindestens zwei Wellenlängen als parallel zueinander laufende Teilstrahlen (21a, 21b; 42a, 42b) in den Strahlweg (8) der Entladungskammer (1) reflektiert wird.
2. Excimer-Laser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden reflektierten Teilstrahlen
(21a, 21b) innerhalb des Lasers im wesentlichen getrennte
Querschnittsflächen (22a, 22b) des aktiven
Mediums (1a) durchlaufen.
3. Excimer-Laser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endreflektoreinrichtung (4)
eine Strahlaufweitungseinrichtung (9) und als Reflektor
(13) mindestens ein optisches Gitter (13a) in
Littrow-Anordnung aufweist.
4. Excimer-Laser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Endreflektoreinrichtung
(4) zwei getrennt einstellbare Reflektoren
(13, 14) aufweist, die jeweils einen der Teilstrahlen
(21a, 21b; 42a, 42b) reflektieren.
5. Excimer-Laser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Endreflektoreinrichtung
(4) eine Polarisationseinrichtung aufweist,
die die beiden Teilstrahlen (42a, 42b) unterschiedlich
polarisiert.
6. Excimer-Laser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Strahlengang der Endreflektoreinrichtung
(4) ein polarisierender Strahlteiler (40) derartig
angeordnet ist, daß er das aus der Entladungskammer
(1) einfallende Licht in zwei unterschiedlich polarisierte
Teilstrahlen (42a, 42b) teilt, die auf zwei Reflektoren
gerichtet sind.
7. Excimer-Laser nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Auskopplungsseite
der Entladungskammer ein polarisierender Strahlteiler
(44a) im Strahlengang angeordnet ist, der die unterschiedlich
polarisierten Teilstrahlen trennt.
8. Verwendung eines Excimer-Lasers nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
zur Messung der Temperatur eines Gases durch Anregung
von zwei verschiedenen Spektrallinien eines Atoms
oder Moleküls des Gases.
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