DE4013536A1 - Monoclonaler antikoerper fuer mit hhv-6 infizierte zellen und deren proteinmaterial sowie seine anwendungen - Google Patents
Monoclonaler antikoerper fuer mit hhv-6 infizierte zellen und deren proteinmaterial sowie seine anwendungenInfo
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Description
Identifizierung, Isolierung sowie die biochemische und
funktionale Charakterisierung von HHV-6-Proteinen sind
die Grundlage für eine rationale Analyse der Biologie
von HHV-6 und für diagnostische Zwecke.
Diese Schrift liefert den ersten Bericht über die Identi
fizierung der für mit HHV-6 infizierte Zellen spezifi
schen Proteine und Glycoproteine. Da einige dieser Pro
teine auch virusinduzierte Wirtsproteine sein könnten,
wurden die identifizierten Proteine als "spezifisch für
mit HHV-6 infizierte Zellen" bezeichnet. Die Reaktivi
täten der Blutseren der Patienten deuten in hohem Maße
auf die HHV-6-Spezifität der erkannten Proteine hin. Die
Kartierung der die Proteine codierenden Gene auf dem
viralen Genom wird den definitiven Beweis dafür liefern,
daß sie in der Tat von dem Virus codiert werden. Mit
einem Genom von über 170 kb sollte HHV-6 auch etwa 70
Proteine codieren, wobei die Anzahl der in den vorlie
genden Untersuchungen identifizierten Proteine offen
sichtlich eine Unterbewertung des Codierungspotentials
von HHV-6 darstellt.
Versuche zur Ermittlung der Kinetik der HHV-6-Protein
synthese waren bisher erfolglos, was
- a) auf eine langsamere Wachstumsrate von HHV-6,
- b) eine nicht synchronisierte Infektion,
- c) die Anwesenheit sich vermehrender nicht infizierter Zellen und
- d) das Fehlen einschichtiger Zellkulturen, welche zur Unterstützung einer produktiven HHV-6-Infektion imstande sind,
zurückzuführen ist.
Experimente unter Verwendung einer höheren Multiplizität
der Infektion sind im Voranschreiten.
Wie sich HHV-6 einer Identifizierung so lange Zeit ent
ziehen konnte, ist faszinierend und kann nur mit seinem
Lymphotrophismus, seiner Latenz, der Reaktivierungsfre
quenz und den verwendeten Erkennungssystemen in Zusammen
hang stehen.
Ob die Isolierung aus an AIDS oder lymphoproliferativen
Erkrankungen leidenden Patienten nur auf die Reaktivie
rung latenter Viren oder eine spezifische Erkrankung zu
rückzuführen ist, bleibt zu untersuchen. Entsprechend
müssen die Stellen, an welchen HHV-6 in vivo in der Ver
borgenheit bleibt sowie die Bedingungen für seine Reak
tivierung erforscht werden. Diese Untersuchungen werden
durch spezifische Proben wie z. B. monoclonale Antikör
per ermöglicht, welche nach vorliegender Erfindung er
zeugt wurden. Die vorgestellten Ergebnisse stellen den
ersten Bericht über die Identifizierung der für mit
HHV-6 infizierte Zellen spezifischen Proteine und Glyco
proteine dar. An einer weiter in die Tiefe gehenden
Charakterisierung wird gearbeitet. Voruntersuchungen
erbrachten in vitro unterschiedliche Tropismen sowie
eine Heterogenität in der Begrenzungsstelle unter den
verschiedenen Isolaten von HHV-6(11). Ob diese Isolate
unterschiedliche Stämme von HHV-6 oder genau genommen
noch mit verschiedenen Viren verwandt sind, wie z. B.
HSV-1 und HSV-2, muß noch untersucht werden. Monoclonale
Antikörper gegen den Stamm des Prototyps GS, die ent
wickelt wurden, liefern ideale Reagenzien für die Unter
suchung des Stammes und/oder der Typenunterschiede zwi
schen den verfügbaren Isolaten und deren Beziehungen zu
ihren biologischen Charakteristika. Diese monoclonalen
Antikörper sind auch für die Identifizierung neuerer
Isolate von Wert bei der Überwachung der in vitro-Infek
tion und der Feststellung der Anwesenheit viraler Anti
gene unter verschiedenen pathologischen Bedingungen und
ihrer Latenz, was in seiner Gesamtheit für ein gründ
liches Verständnis der Patho-Biologie von HHV-6 unent
behrlich ist.
R. C. Gallo, D. V. Ablaski und S. Z. Sallahuddin liefer
ten den Stamm des Prototyps GS von HHV-6 und das Blut
serum des Patienten. Die monoclonalen Antikörper 2D6,
2D5, 2D4 und 6A5G3 sind als IgG2b bezeichnet. Die mono
clonalen Antikörper 7A2 und 12B3G4 sind als IgG1 und der
monoclonale Antikörper 9A5D12 ist als IgG2a bezeichnet.
Alle Hybridomzellinien sind bei der University of Kansas
Medical Center, School of Medicine, Department of Micro
biology, Molecular Genetics and Immunology, 39th and
Rainbow Blvd., Kansas City, Kansas 66 103 hinterlegt.
Folgende Hybridomzellinien sind bei dem American Type
Tissue Culture (ATTC) 12 301 Parklawn Drive, Rockville,
Maryland 20 852 seit dem 4. Mai 1989 hinterlegt und haben
folgende Kennzeichnungen:
2D6
7A2
6A5G3
9A5D12
12B3G4.
7A2
6A5G3
9A5D12
12B3G4.
Diese monoclonalen Antikörper gegen Struktur- oder
Nicht-Struktur-Proteine des menschlichen Herpes-Virus-6
(HHV-6) sowie für mit HHV-6 infizierte Zellen spezifi
sche Proteine sind nützlich für die Identifizierung und
immunchemische Charakterisierung der verschiedenen durch
HHV-6 spezifizierten Proteine. Außerdem können unter Ver
wendung verschiedener immunchemischer, der Fachwelt be
kannter Techniken monoclonale Antikörper zur Identifi
zierung neuerer HHV-6-Isolate aus klinischen Proben ver
wendet werden. Unter Verwendung verschiedener, der Fach
welt bekannter immunchemischer Techniken können monoclo
nale Antikörper zur Feststellung und Erkennung der An
wesenheit von HHV-6-Antigenen in menschlichen Geweben
und Körperflüssigkeiten verwendet werden.
Virale, Proteine codierende Gene können bequem identifi
ziert werden, indem monoclonale Antikörper in Lambda-
gt11-Expressionssystemen oder anderen Expressionssystemen
getestet werden, welche Bruchstücke der HHV-6-DNA
(Gen-Bibliotheken) oder cDNA aus mit HHV-6 infizierten
Zellen (cDNA-Bibliotheken) enthalten.
Einmal identifiziert, können die Gene sequenziert und
exprimiert werden, wodurch große Mengen viraler Proteine
erzeugt werden. Diese Proteine können für den Test
menschlicher Seren auf ihren Gehalt an Antikörpern sowie
bei der Entwicklung wirksamer Impfstoffe verwendet werden.
Die monoclonalen Antikörper können für die Gewinnung von
Antikörperproben verwendet werden, um den Gehalt an Anti
körpern in menschlichen Seren zu bestimmen sowie auf
grund ihrer Affinität zur Reinigung von Proteinen, welche
umgekehrt für die Bestimmung des Gehaltes an Anti
körpern in menschlichen Seren verwendet werden können.
Diese monoclonalen Antikörper können auch zur Überprü
fung einer Infektion in vitro verwendet werden. Zum
Beispiel ist bekannt, daß dieses Virus roseola verur
sacht. Es steht möglicherweise mit dem Syndrom chroni
scher Ermattung in Zusammenhang.
Diese und andere Anwendungen sind für die Fachwelt offen
sichtlich. Die Beispiele dienen der Erläuterung der Er
findung, ohne diese auf die spezifischen Beispiele zu
beschränken. Andere Ausgestaltungen und Anwendungen werden
für Fachleute offensichtlich sein.
Die Erfindung wurde teilweise mit den Subventionen
AI-24 224 und BR5G-S07-RR0573 des öffentlichen Gesund
heitsdienstes der Vereinigten Staaten unterstützt. Somit
hat die Regierung der Vereinigten Staaten bestimmte
Rechte an der Erfindung.
Die Figuren zeigen im einzelnen:
SDS-PAGE-Analyse der für mit HHV-6 infizierte Zellen
spezifischen Proteine. Nicht infizierte HSB-2-Zellen und
mit HHV-6 infizierte Zellen (6 Tage nach der Infektion)
wurden mit ³⁵S-Methionin (Spalten 1, 2 und 5 bis 10)
oder mit ³H-Blucosamin (Spalten 3 und 4) über 20 h mar
kiert. Eine SDS-PAGE-Analyse sämtlicher Zellproteine
sowie der immunologisch ausgefällten Proteine wurde auf
9%igem, mit N,N′-diallyl-Weinsäurediamid versetztem
Acrylamid ausgeführt. Standardmarkierungen der Molekular
gewichte sind in dazu parallenen Spalten aufgeführt.
Spalte 1 und 2: Mit ³⁵S-Methionin markierte vollständige
Zellauszüge nichtinfizierter und infizierter Zellen;
Spalte 3 und 4: Mit ³H-Glucosamin markierte vollständige
Zellauszüge nichtinfizierter und mit HHV-6 infizierter
Zellen.
Spalten 5 und 6: Immunausfällung nichtinfizierter und
mit HHV-6 infizierter Zellen aus vorimmunisiertem Blut
serum.
Spalte 7 und 8: Immunausfällung nichtinfizierter und mit
HHV-6 infizierter Zellen durch nicht absorbierte Kaninchen-
Antikörper gegen mit HHV-6 infizierte Zellen.
Spalten 9 und 10: Immunausfällung von nichtinfizierten
und mit HHV-6 infizierten Zellen durch absorbierte Kaninchen-
Antikörper gegen HHV-6.
Pfeile und Zahlen zeigen angenäherte Molekulargewichte
von Proteinen und Glycoproteinen an, welche als für mit
HHV-6 infizierte Zellen spezifisch erkannt wurden.
Nicht infizierte HSB-2-Zellen und mit HHV-6 infizierte
Zellen wurden mit ³⁵S-Methionin oder mit ³H-Glycosamin
markiert. Die Spalten 1 und 2 zeigen die Reaktivität des
Blutserums eines Patienten (N620) mit ³⁵-Mehionin mar
kierten nichtinfizierten und infizierten Zellen, die
Spalten 3 und 4 zeigen die Reaktivität mit mit 3H-Glu
cosamin markierten nichtinfizierten und infizierten Zel
len. Spalte 5 zeigt die Reaktivität des Blutserums eines
Patienten mit der Wester-Fleck-Reaktion unterworfenen
vollständigen Zellauszügen von nicht infizierten Zellen
und Spalte 6 von mit HHV-6 infizierten Zellen. Die Spalten
7 bis 10 zeigen die Reaktivität von Blutseren von
Individuen mit einem hohen Gehalt an Antikörpern gegen
andere menschliche Herpesviren mit mit HHV-6 infizierten,
³⁵S-Methionin markierten Zellen. Spalten 7 und 8:
Blutserum NB mit nichtinfizierten und infizierten Zel
len. Spalten 9-11: Blutseren IHFLR und JJ mit HHV-6-
infizierten Zellen. Pfeile zeigen das angenäherte Mole
kulargewicht der für mit HHV-6 infizierte Zellen spezi
fischen Proteine.
Die Immunausfällung wurde unter Verwendung nicht infi
zierter und mit HHV-6 infizierter HSB-2-Zellen, markiert
mit ³⁵S-Methionin, ausgeführt. Spalten 1 und 2: normales
Blutserum von Mäusen mit nicht infizierten und infizierten
Zellen. Spalte 3 und 4: Immunisiertes Blutserum der
Maus mit nicht infizierten und infizierten Zellen.
Pfeile zeigen für mit HHV-6 infizierte Zellen spezifi
sche Proteine an. Die Spalten 5, 7, 9, 12 und 13 zeigen
die Reaktivität der monoclonalen Antikörper mit nicht
infizierten und die Spalten 6, 8, 10, 11 und 14 diejenigen
mit mit HHV-6 infizierten Zellen.
MAk2D6: Spalten 5 und 6
MAk7A2: Spalten 7 und 8
MAk6A5H7: Spalten 9 und 10
MAk9A5D12: Spalten 11 und 12
MAk12B3G4: Spalten 13 und 14.
MAk7A2: Spalten 7 und 8
MAk6A5H7: Spalten 9 und 10
MAk9A5D12: Spalten 11 und 12
MAk12B3G4: Spalten 13 und 14.
Mit HHV-6 infizierte Zellen, markiert mit ³H-Glocosamin
wurden durch folgende monoclonale Antikörper immunolo
gisch ausgefällt:
Spalte 1: MAk2D6
Spalte 2: MAk6A5H7
Spalte 3: MAk13D6
Spalte 4: MAk2D4
Spalte 5: MAk6A5G3
Spalte 6: MAk14B4
Spalte 7: MAk7A2.
Spalte 2: MAk6A5H7
Spalte 3: MAk13D6
Spalte 4: MAk2D4
Spalte 5: MAk6A5G3
Spalte 6: MAk14B4
Spalte 7: MAk7A2.
Pfeile zeigen die schwach markierten zusätzlichen Glyco
proteine Gp116k, Gp38k, Gp36k und Gp31k, welche durch
die monoclonalen Antikörper 2D6, 13D6 und 2D4 immuno
logisch ausgefällt wurden. Bei nichtinfizierten Zellen
wurden keine Reaktivitäten beobachtet.
Das menschliche Herpesvirus-6 (HHV-6) ist ein neues Herpes
virus, welches vor kurzem aus den Leucozyten des äußeren
Blutkreislaufes von sechs Patienten, welche an lym
phoproliferativen Erkrankungen und AIDS erkrankt waren
(14) isoliert wurde. Aufgrund der elektronenmikroskopi
schen Morphologie, welche ein doppelsträngiges DNA-Genom
sowie eine in eine Hülle eingeschlossene ikosaedrische
Kapsel aufweist, wobei der Hüllkörper einen Durch
messer von 200 nm zeigt, wurden alle sechs Isolate als
zur Familie der Herpetoviridae gehörend identifi
ziert (10, 14). Immunologische und molekulare Analysen
haben gezeigt, daß der neue Herpesvirus von anderen
menschlichen Herpesviren verschieden ist (10, 14). Die
viralen Isolate reproduzierten sich in frisch angeregten
einkernigen Leukozyten im Blut aus der menschlichen Nabel
schnur oder im äußeren Blutkreislauf, der Milz und im
Knochenmark Erwachsener. Weil die infizierten Zellen
menschliche B-Zellen waren, wurde der neue Virus anfangs
als menschlicher B-lymphotropher Virus (HBLV) (8, 10, 14)
bezeichnet. Später wurde entdeckt, daß eines der Isolate
(Strang des Prototyps GS) eine Anzahl von lymphoplasti
schen T- und B-Zellinien, Zellen megakaryocytischen und
neuronalen Ursprungs, infiziert und wird nun als mensch
liches Herpesvirus-6 bezeichnet (2).
Herpesviren sind später aus dem Lymphozyten im äußeren
Blutkreislauf von AIDS-Patienten aus Uganda (9),
Gambia (15), Elfenbeinküste (3), Zaire (12) sowie aus an
3-Tage-Fieber erkrankten Säuglingen und Patienten mit
dem Syndrom chronischer Ermattung isoliert wurden (2).
All diese Isolate wurden durch ihre Hybridisierung mit
einer DNA-Probe von 9 kb (pZVH14) von dem Stamm des
Prototyps GS als zu HHV-6 gehörig erkannt. Menschliche
T-Zellen, B-Zellen und Gliazellen unterstützten das
Wachstum der Stämme aus Uganda und Gambia mit einem un
terschiedlichen Grad an Effektivität (9, 15). Der HHV-6-
Stamm von der Elfenbeinküste wurde bei einem Patienten
isoliert, welcher sowohl mit HTLV-1 als auch mit HIV-2
infiziert war und wuchs in CD4- und CD8-positiven T-Zellen
im äußeren Blutkreislauf. Das Isolat aus Zaire (Z29)
infizierte vorwiegend Lymphozyten aus dem inneren Blut
kreislauf mit dem Ursprung bei T-Zellen, Wachstumsver
suche in anderen Zelltypen waren jedoch nicht erfolg
reich (12). Die Kenntnisse von der Biologie von HHV-6,
insbesondere über seine Übertragung oder die Rolle, die
es bei anderen menschlichen Erkrankungen als roseola
spielt, sind dürftig und neuere seroepidemeologische
Studien legen nahe, daß eine HHV-6-Infektion in frühen
Lebensphasen eintritt (2). Die DNA von HHV-6 wird auf
etwa 170 Kilobasen (11) geschätzt, und diese sollten
zumindest 70 Proteine codieren. Die Analyse der HHV-6-
spezifischen Proteine ist die Voraussetzung für ein
rationales Verständnis der Biologie von HHV-6, seiner
Rolle bei menschlichen Erkrankungen und für diagnosti
sche Zwecke. Als ersten Schritt zur Erreichung dieser
Ziele wurden polyclonale Antikörper von Kaninchen sowie
monoclonale Antikörper gegen infizierte Zellen ent
wickelt. Diese Reagenzien sowie menschliches Blutserum
sind für die anfängliche Charakterisierung der für mit
HHV-6 infizierten Zellen spezifischen Proteine verwendet
worden und die Ergebnisse werden hier vorgestellt.
Der für die Untersuchungen verwendete Stamm des Proto
typs GS von HHV-6 (HBLV) war eine Gabe von Dr. R. C.
Gallo, Dr. D. V. Ablashi und Dr. S. Z. Z. Salauhuddin,
NCI, NIH, USA. Suspensionskulturen des menschlichen
T-Zellstammes HSB-2 (ATCC CCL 120.1, CCRF-HSB-2), ge
wachsen in RPMI-Medium (Sigma), ergänzt mit Antibiotica
und 10%igem hitzeinaktiviertem Serumzusatz (CPSR-1,
Sigma) wurden zur Vermehrung der Viren sowie zur Her
stellung von Antigenen für verschiedene Untersuchungen
verwendet. Zur Infektion wurden nicht infizierte HSB-2-
Zellen zentrifugiert und die Pellets in einem Medium mit
5% CPSR-1 bei einer Konzentration von 10⁶/ml suspen
diert. Diese wurden mit intakten, mit HHV-6 infizierten
Zellen in einem Verhältnis von 10 : 1 (nicht infiziert :
infiziert) oder mit eingefrorenen und anschließend auf
getauten, mit HHV-6 infizierten Zellen gemischt. Die
Infektion ergab eine charakteristische Anhäufung und
Zunahme von infizierten Zellen innerhalb von 4-6 Tagen
nach der Infektion (PI).
Die elektronenmikroskopische Untersuchung von Dünnschnit
ten infizierter Zellen zeigten große Mengen sich ent
wickelnder viraler Partikel im Kern der Wirtszellen sowie
vollständig umhüllte Partikel in cytoplasmavakuolen und
extrazellulären Kompatimenten (Werte nicht angegeben).
Der Infektionsgrad wurde gemäß anderweitig bereits hin
reichend beschriebener Verfahren gemessen (1, 2, 14).
Im wesentlichen wurden frische HSB-2-Zellen (10⁶) mit
verdünnten Lösungen sowohl von Lysaten infizierter Zellen
als auch der überstehenden Flüssigkeiten infiziert.
Nach fünf Tagen wurden die infizierten wie nicht infi
zierten Zellen in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen, auf einem Deckplättchen mit kaltem
Aceton fixiert in einer indirekten Immunofluoreszenz
untersuchung (IFA) auf die Anwesenheit viraler Antigene
untersucht, wobei eingestellte verdünnte Lösungen des
Blutserums eines Patienten (N620) (1, 14) verwendet wur
den. 6 Tage PI enthielten die Zelllysate annähernd 10⁴
bis 10⁶ infizierende Viren pro ml (1 : 50% die Gewebe
kultur infizierende Dosis), wobei die Ausbeuten bei den
überstehenden Flüssigkeiten normalerweise etwa um das
10-100fache niedriger lagen als die bei den Zelllysaten.
Wenn in mehr als 90% der infizierten Zellen virale
Antigene entdeckt wurden, wurden sie für die Immunisie
rung von Mäusen und Kaninchen gesammelt.
Für die Markierungsexperimente wurden die nicht infi
zierten und die mit HHV-6 infizierten Zellen (6 Tage PI)
einmal mit PBS gewaschen und 10⁷ Zellen über eine Zeit
dauer von 20 h mit einer ³⁵S-Methionin-Lösung mit einer
Radioaktivität von 25 µCi (spezifische Radioaktivität
1072 Ci/mmul, NEN DuPont) oder mit einer Lösung von
³H-Glucosamin mit einer Strahlungsaktivität von 50
µCi/ml (spezifische Aktivität 25 Ci/mmul, American
Radiolaabeld Chemicals Inc. St. Louis) in DMEM (Sigma)
markiert. Die Immunausfällung wurde wie oben beschrieben
durchgeführt durch Solubilisation der Zellen mit RIPA-
Puffer (4, 5, 6, 7) und Mischen gleicher abscheidbarer
Kontrollgrößen von Trifluoressigsäure mit virusinfizier
ten Lysaten mit Antikörpern und Proteinen A-agarose-
Tropfen (Genzym Corp. Boston, Mass.). Die Niederschläge
wurden gewaschen, durch Kochen in einem Probenpuffer
isoziiert un durch SDS-PAGE auf 9%igem, mit 0,28% N,
N′-diallyl-Weinsäurediamid (DATD) vernetztem Acrylamid,
gefolgt von einer Fluorographie, analysiert (4, 5, 6, 7).
Gleiche Mengen an Proteinen von nicht infizierten und
mit HHV-6 infizierten Zellen wurden für Western-Fleck-
Analysen verwendet (6).
Eine erste Charakterisierung der für mit HHV-6 infizier
te Zellen spezifischen Proteine wurde durch SDS-PAGE-
Analyse vollständiger Auszüge von mit ³⁵S-Methionin und
³H-Glucosamin markierten nicht infizierten und infizierten
HSB-2-Zellen (Fig. 1, Spalten 1-4) ausgeführt.
Verschiedene in infizierten Zellen vorkommende Proteine
wurden auch in den nicht infizierten Zellen beobachtet,
was auf die Tatsache zurückzuführen sein könnte, daß nur
40% der Zellen während der Dauer der Analysen viraler
Antikörper exprimierten. Dies könnte außerdem darauf
zurückzuführen sein, daß
- a) die Abwesenheit von Wirtsproteinen durch den Virus gesperrt wird und/oder
- b) die Induktion der Wirtsprotein-Synthese durch den Virus.
Wenn auch die radioaktiven Größen zwischen nicht infi
zierten und mit HHV-6 infizierten Zellen (Fig. 1,
Spalte 1 und 2) in diesem Experiment ungleich waren, so
konnten doch über 20 mit Methionin markierte für virus
infizierte Zellen spezifische Polypeptide identifiziert
werden, wobei die scheinbaren Molekulargewichte der Poly
peptide zwischen 180k und 31k (Tafel 1) lagen. Darunter
waren die Polypeptide mit einem Molekulargewicht von
180k, 135k, 110k, 105k, 90k, 82k und 41k relativ markant
und das Protein mit einem Molekulargewicht von 135k
wurde sogar in blaugesprenkelten Genen entdeckt (Daten
nicht angeführt). Aus mit Glucosamin markierten Aus
zügen wurden 8 Glucoproteine Gp135k, Gp120k, Gp116k,
Gp105k, Gp95k, Gp90k, Gp82k und Gp54k identifiziert,
welche spezifisch für virusinfizierte Zellen sind (Fig.
1, Spalte 3 und 4). Obwohl obige Werte nicht sehr ver
schieden in bezug auf eine Störung durch Wirtsproteine
sind, zeigen sie doch das Vorhandensein von Proteinen
und Glycoproteinen an, welche für virusinfizierte Zellen
spezifisch sind.
Hilfsweise wurden für die Erkennung der HHV-6-Proteine
polyclonale Antikörper gegen infizierte Zellen aus Kaninchen
dadurch vermehrt, daß Kaninchen mit Freund's
Reagenz emulgierte Lysate von 10⁸ HHV-6-infizierten Zellen
injiziert wurden. IgGs wurden dadurch gereinigt, daß
sie über Protein-A-Agarose-Säulen Antikörper gegen HHV-6
passierten (6). Vorher immunisiertes Blutserum reagierte
weder mit den Proteinen nicht infizierter noch mit
denjenigen infizierter Zellen (Fig. 1, Spalte 5 und 6),
im Gegenteil wurden verschiedene Polypeptide nichtinfi
zierter sowie mit HHV-6 infizierter Zellen durch poly
clonales HHV-6-Antiserum (Fig. 1, Spalte 7 und 8) in
einer Immunreaktion ausgefällt. Solange die immunisie
renden Antigene auch Wirtsproteine enthielten, war es
nicht überraschend, eine Reaktivität mit nicht infizier
ten Zellen festzustellen. Dennoch war es offensichtlich,
daß verschiedene für virusinfizierte Zellen spezifische
Proteine ebenfalls erkannt wurden (Fig. 1, Spalte 8).
Zur Absorption von Antikörpern gegen Wirtszellenproteine
wurden 500 µl aliquot gereinigtes IgG mit 10⁸ frischen,
nicht infizierten HSB-2-Zellen gemischt und bei 4°C über
Nacht inkubiert. Diese Mischung wurde 30 min bei 12 000 g
zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit über 0,5-
ml-Säulen von Sepharose 4B, gekoppelt mit Lysaten nicht
infizierter HSB-2-Zellen, WI-38 (menschliche Fibrobla
sten) RAJI (EBV-Genom positive menschlicher B-Zellen),
Nierenzellen von Zwerghamstern (BHK-21) und Rinder-
Albumin-Serum (BSA) gegeben. Absorbierte Antikörper
gegen HHV-6 von Kaninchen zeigten nur eine sehr geringe
Reaktion mit nicht infizierten Zellen (Fig. 1, Spalte
9) bei sehr geringen Reaktivitätsverlusten bei der
Reaktion mit infizierten Zellen (Fig. 1, Spalte 10). In
der Tat wurden verschiedene für mit HHV-6 infizierte
Zellen spezifische Polypeptide, wie z. B. Polypeptide
mit einem annähernden Molekulargewicht von 180k besser
aufgelöst, und annähernd 33 für mit HHV-6 infizierte
Zellen spezifische Proteine wurden identifiziert.
Die Polypeptide mit einem Molekulargewicht von ange
nähert 180k, 135k, 125k, 120k, 116k, 105k, 82k, 77k,
72k, 68k, 64k, 50k, 41k sowie 33k wurden leichter er
kannt, während andere Proteine erst nach längerer Be
lichtungszeit des Autoradiogramms identifiziert wurden
(Tafel 1). Die spezifische Reaktivität mit virusinfizier
ten Zellen wurde durch die Adsorption infizierter Zellen
vollständig aufgehoben.
Um die HHV-6-Spezifität der Proteine in infizierten
Zellen definitiver zu identifizieren, wurde als nächstes
das Blutserum eines Patienten (N620) verwendet, welches
keine Reaktivität mit nicht infizierten Zellen bezüglich
der Immunausfällung und Western-Fleck-Untersuchungen
aufwies (Fig. 2, Spalten 1, 3 und 5). Mehr als 30 mit
³⁵S-Methionin markierte, für virusinfizierte Zellen
spezifische Polypeptide wurden durch das Blutserum des
Patienten immunologisch ausgefällt (Fig. 2, Spalte 2),
wobei Polypeptide mit einem scheinbaren Molekulargewicht
von 180k, 135k, 120k, 116k, 105k, 102k, 95k, 82k, 74k,
64k, 54k, 41k, 38k und 33k sehr leicht entdeckt wurden.
Aus mit ³H-Glucosamin markierten, mit HHV-6 infizierten
Zellen wurden 7 Glycoproteine, Gp135k, Gp116k, Gp105k,
Gp95k, Gp82k, Gp64k und Gp54k in einer Immunreaktion
ausgefällt (Fig. 2, Spalte 4). Nach verlängerter Be
lichtungszeit wurden außerdem ein zusätzliches Glyco
protein (Gp38k) identifiziert. Diese Experimente iden
tifizierten weiterhin für mit HHV-6 infizierte Zellen
spezifische Proteine und zeigten, daß HHV-6 genau wie
andere Herpesviren (13) verschiedene Glycoproteine
codiert. Das Blutserum des Patienten erkannte in
Western-Fleck-Untersuchungen mehr als 20 Proteine aus
HHV-6 infizierten Zellen (Fig. 2, Spalte 6). Die höhere
Reaktivität mit Proteinen in einem Bereich von 120k bis
105k zeigte die Anwesenheit größerer immunogener Deter
minanten in diesen Proteinen an. Verschiedene andere
Proteine mit scheinbaren Molekulargewichten von 105k,
102k, 95k, 90k, 82k, 77k, 74k, 64k, 60k, 58k, 54k, 50k,
48k und 38k wurden ebenfalls erkannt, wobei das 135k-
Protein, welches in Immunfällungsreaktionen eindeutig
identifiziert wurde, kaum nachzuweisen war. Die gerin
gere Reaktivität bei den Western-Fleck-Reaktionen könnte
auf die Verwendung einer höheren Verdünnung des Blut
serums des Patienten (1 : 500) zurückzuführen sein,
wobei gerade diese geringere Reaktivität zeigt, daß die
erkannten Proteine für HHV-6 infizierte Zellen spezi
fisch sind.
Das Serum des Patienten enthielt außerdem Antikörper
gegen andere menschliche Herpesviren (14) und erkannte
verschiedene Proteine von mit HSV-1, HSV-2, CMV oder EBV
infizierten Zellen in Western-Fleck-Reaktionen (Daten
nicht angegeben). Seit sich überkreuzende reaktive Anti
gen-Determinanten zwischen dieser vier Viren (6) nachge
wiesen worden waren, bestand die Möglichkeit, daß die
Reaktivität mit mit HHV-6 infizierten Zellen auf sich
überkreuzend reaktive Antikörper zurückzuführen war.
Wegen der begrenzten Menge an Serum von dem Patienten
wurde die Adsorption von mit anderen menschlichen Herpes
viren infizierten Zellen nicht durchgeführt. Als
alternativer Zugang dazu wurden Seren normaler Indi
viduen mit vergleichbarem oder höherem Gehalt an Anti
körpern gegen andere Herpes-Viren getestet. Die Seren NB
und IHF wiesen einen hohen Gehalt an Antikörpern gegen
CMV (1 : 10 240) auf, die Seren LR und JJ einen hohen
Gehalt an Antikörpern gegen HSV-1 und HSV-2 (1 : 10 240),
während der Gehalt des Serums an EBV-Antikörpern bei
über 1 : 160 lag. Bei der IF-Untersuchung an mit HHV-6
infizierten Zellen zeigten alle vier Seren selbst bei
einer Verdünnung 1 : 10 eine relativ geringe Fluores
zenz. Keines dieser Seren reagierte mit nicht infizier
ten Zellen. Die Reaktivität eines dieser Seren wird in
Fig. 1, Spalte 7, dargestellt. Im Gegensatz zu dem
Serum eines Patienten fällt in allen normalen Seren in
einer Immunreaktion ein Polypeptid mit einem scheinbaren
Molekulargewicht von 135k aus mit HHV-6 infizierten
Zellen aus (Fig. 3, Spalten 8-11) und bei längerer
Belichtungsdauer zeigten sich schwach markierte Polypep
tide mit einem Molekulargewicht von 95k bzw. 82k.
In den Western-Fleck-Reaktionen erkannten diese Seren
unter den dabei herrschenden Versuchsbedingungen selbst
bei einer Verdünnung von 1 : 50 keines der HHV-6-spezifi
schen Proteine und das 135k-Proteine war kaum nachweis
bar (Daten nicht angegeben). Eine höhere Reaktivität mit
dem 135k-Protein könnten die Folge einer HHV-6-Infektion
in der Vergangenheit sein oder sie könnte auf die sich
überkreuzende Reaktivität mit Antigen-Determinanten
anderer Herpesviren zurückzuführen sein. Da normale
Blutseren in ihrer Reaktivität mit HHV-6-Proteinen be
grenzt waren, kann daraus abgeleitet werden, daß die in
dem Blutserum des Patienten entdeckte spezifische Reak
tivität gegen HHV-6 auf spezifische Antikörper zurückzu
führen ist. Die Daten legen außerdem eine sich minimal
überkreuzende Reaktivität der Antigene zwischen HHV-6
und anderen menschlichen Herpesviren nahe.
Es wurden monoclonale Antikörper für die Identifizierung
individueller, für virusinfizierte Zellen spezifische
Proteine erzeugt. 4-6 Wochen alte BALB/c-Mäuse wurden
durch wöchentlich drei intraperitoniale Injektion von
3 × 10⁷ infizierten Zellen immunifiziert. Das vorimmuni
fizierte Blutserum reagierte mit keinem der Proteine
(Fig. 3, Spalte 1 und 2), im Gegenteil fällte das Blut
serum von einer immunisierten Maus in einer Immunreak
tion verschiedene Proteine nichtinfizierter und mit
HHV-6 infizierter Zellen aus (Fig. 3, Spalten 3 und 4).
Die Proteine mit einem scheinbaren Molekulargewicht von
180k, 135k, 116k, 110k, 105k, 102k, 95k, 90k, 82k und
41k waren für mit HHV-6 infizierte Zellen spezifisch,
und diese Reaktivität verringerte sich auch nach
Adsorption des Blutserums mit nicht infizierten Zellen
nicht (Werte nicht angegeben). Die Zellen aus der Milz
dieser Maus wurden nach anderweitig hinreichend be
schriebenen Verfahren (4, 7) mit Sp2/0Ag.14-Myelomzellen
verschmolzen. Verschiedene HHV-6-spezifische Antikörper
absondernde Hybridomzellen wurden zu Beginn aufgrund
ihrer spezifischen Reaktivität mit HHV-6-infizierten Zel
len in den Blutseren ELISA und IFA ausgesondert. Kultur
überschüsse dieser Klone wurden als nächstes für Immun
fällungsreaktionen mit mit ³⁵S-Methionin-markierten
nichtinfizierten und infizierten Zellen verwendet und
diejenigen Hybridomclone, welche für HHV-6-spezifische
Peptide in einer Immunreaktion ausfällten, wurden zwei
mal geclont und erneut separiert.
Keiner der monoclonalen Antikörper fällte nachweisbar
Polypeptide nichtinfizierter Zellen aus (Fig. 3, Spalten
5, 7, 9, 12 und 13). Jedoch fällte jeder Antikörper
ein oder mehrere mit ³⁵S-Methionin markierte Polypeptide
mit HHV-6-infizierter Zellen (Fig. 3, Spalten 6, 8, 10,
11 und 14). Im einzelnen unterschiedliche Immunfällungs
muster wurden durch diese monoclonalen Antikörper erhalten,
was anzeigte, daß die Antikörper unterschiedliche
Spezifitäten aufweisen. Zwei Polypeptide, ein breit wan
derndes Polypeptid mit einem scheinbaren Molekularge
wicht von 82k sowie ein verstreutes 105k-Polypeptid wurden
in einer Immunreaktion durch einen monoclonalen Anti
körper 2D6 (Fig. 3, Spalte 6) ausgefällt. Eine längere
Belichtungszeit des Autoradiogramms zeigte außerdem ver
schiedene schwach markierte Polypeptide mit einem ange
näherten Molekulargewicht von 116k, 72k, 38k, 36k und
31k.
Der monoclonale Antikörper 7A2 reagierte mit einem mar
kanten Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 102k
und einem schwach markierten Polypeptid mit einem Mole
kulargewicht von 74k (Fig. 3, Spalte 8).
Drei stark markierte Polypeptide mit angenäherten Moleku
largewichten von 116k, 64k und 54k sowie verschiedene
schwach markierte Polypeptide mit Molekulargewichten von
105k, 60k und 45k wurden in einer Immunreaktion durch
den monoclonalen Antikörper 6A5H7 ausgefällt (Fig. 3,
Spalte 10).
Der monoclonale Antikörper 9A5D12 fällte in einer Immun
reaktion Polypeptide mit einem Molekulargewicht von 110k
bzw. 41k aus (Fig. 3, Spalte 11), während ein einzelnes
Polypeptid mit einem angenäherten Molekulargewicht von
135k durch den Antikörper 12B3G4 erkannt wurde (Fig. 3,
Spalte 14). Überkreuz geführte Absorptionsexperimente
zeigten, daß die erkannten Proteine einzelne Antigene
darstellten und daß all diese monoclonalen Antikörper in
ihrer Reaktion mit virusinfizierten Zellen sehr spezi
fisch waren.
Da die HHV-6-spezifischen Antikörper absondernden
Hybridomzellen zweimal geclont wurden, ist es unwahr
scheinlich, daß die Ausfällung mehrerer Peptide auf eine
polyclonale Natur der Antikörper zurückzuführen ist,
sondern dies ist höchstwahrscheinlich auf die Zwischen
stufe-Produkt-Beziehungen oder die geteilten Determinanten
sowie/oder die Ausfällung von Proteinen als Komplexe
zurückzuführen.
Bei der Untersuchung von mit ³H-Glucosamin markierten
Auszügen fällten die monoclonalen Antikörper in einer
Immunreaktion verschiedene Glycoproteine aus (Fig. 4,
Spalten 1 bis 7), jedoch reagierte keiner von ihnen mit
Kontrollzellen (Daten nicht angegeben). Die Antikörper
2D6, 13D6 und 2D4 reagierten mit zwei breit wandernden
Glycoproteinen Gp105k und Gp82k (Fig. 4, Spalten 1, 3
und 4). Zusätzlich fällten diese Antikörper noch die
schwach markierten Glycoproteine Gp116k, Gp38k, Gp36k
und Gp31k (Fig. 4, Pfeile) in einer Immunreaktion aus,
welche Zwischenprodukte und/oder Spaltprodukte darstellen
könnten.
Die Antikörper 6A5H7, 6A5G3 und 14B3 fällten in einer
Immunreaktion 3 Glycoproteine Gp116k, Gp64k und Gp54k
aus (Fig. 4, Spalte 2, 5 und 6).
Der monoclonale Antikörper 7A2 fällte in einer Immun
reaktion das Glycoprotein Gp102k sowie schwach markierte
Glycoproteine mit angenäherten Molekulargewichten in der
Größenordnung zwischen 72k bis 105k aus (Fig. 4, Spalte
7).
Die Antikörper 9A5D12 und 12B3G4 reagierten mit keinem
der Glycoproteine mit HHV-6-infizierter Zellen.
Diese Ergebnisse zeigen das Vorhandensein dreier Glyco
proteine verschiedener Spezifitäten in mit HHV-6-infi
zierten Zellen und weitere Studien über Wirkungsweise
und Synthese dieser Proteine, Festlegung der viralen
Organisation und die Neutralisationsmöglichkeiten dieser
Antikörper schreiten laufend voran.
Claims (19)
1. Eine Hybridomzellinie, dadurch gekennzeichnet, daß
sie fähig ist, für mit HHV-6 infizierte Zellen,
HHV-6-Proteine oder -Polypeptide oder HHV-6-Glyco
proteine spezifische monoclonale Antikörper zu
erzeugen.
2. Eine Hybridonzellinie, dadurch gekennzeichnet, daß
sie fähig ist, für glycosilierte Polypeptide aus der
Gruppe Glycoproteine HHV-6 infizierter Zellen mit
einem Molekulargewicht von annähernd 82 000;
105 000; 116 000; 72 000; 38 000; 36 000 und 31 000
Dalton spezifischer Antikörper zu erzeugen.
3. Eine Hybridomzellinie nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie die monoclonalen Antikörper
2D6; 13D6 und 2D4 erzeugt.
4. Eine Hybridomzellinie, dadurch gekennzeichnet, daß
sie fähig ist, für Polypeptide von mit HHV-6 infi
zierten Zellen mit einem Molekulargewicht von
102 000 und 74 000 Dalton sowie für HHV-6-Glyco
proteine mit einem Molekulargewicht von 72 000 und
105 000 Dalton spezifische Antikörper zu erzeugen.
5. Eine Hybridomzellinie nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie den monoclonalen Antikörper
7A2 erzeugt.
6. Hybridomzellinie, dadurch gekennzeichnet, daß sie
fähig ist, für Polypeptide von mit HHV-6 infizierten
Zellen, welche ein Molekulargewicht von 116 000;
64 000; 54 000; 105 000; 60 000 und 45 000 Dalton
aufweisen, sowie für HHV-6-Glycoproteine mit einem
Molekulargewicht von 116 000; 64 000 und 54 000 Dalton
spezifische Antikörper zu erzeugen.
7. Hybridomzellinie nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie die monoclonalen Antikörper 6A5H7
und 6A5G3 erzeugt.
8. Hybridomzellinie, dadurch gekennzeichnet, daß sie fähig
ist, für Polypeptide von mit HHV-6 infizierten Zellen
mit einem Molekulargewicht von 110 000 und
41 000 Dalton spezifische Antikörper zu erzeugen.
9. Hybridomzellinie nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie den monoclonalen Antikörper 9A5D12
erzeugt.
10. Hybridomzellinie, dadurch gekennzeichnet, daß sie
fähig ist, für Polypeptide von mit HHV-6 infizierten
Zellen mit einem Molekulargewicht von 135 000 Dalton
spezifische monoclonale Antikörper zu erzeugen.
11. Hybridomzellinie nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie den monoclonalen Antikörper 12B3G4
erzeugt.
12. Monoclonaler Antikörper, dadurch gekennzeichnet, daß
er in der Lage ist, mit HHV-6-infizierten Zellen,
HHV-6-Proteinen bzw. -Polypeptiden oder HHV-6-Glyco
proteinen zu reagieren.
13. Monoclonaler Antikörper nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus der die monoclonalen
Antikörper 2D6, 7A2, 6A5G3, 6A5H7, 9A5D12, 12B3E4,
13D6 und 2D4 enthaltenden Gruppe von monoclonalen
Antikörpern ausgewählt ist.
14. Monoclonaler Antikörper, dadurch gekennzeichnet, daß
er spezifisch ist für HHV-6-infizierte Zellen oder
proteinhaltiges Material davon und daß er aus der
die monoclonalen Antikörper 2E6, 7A2, 6A5G3, 6A5H7,
9A5D12, 12B3G4, 13D6 und 2D4 umfassenden Gruppe
monoclonaler Antikörper ausgewählt ist.
15. Monoclonaler Antikörper nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß er für Proteine von mit HHV-6
infizierten Zellen mit einem Molekulargewicht in der
Größenordnung zwischen 31 000 bis 135 000 Dalton
spezifisch ist.
16. Monoclonaler Antikörper nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß er für Proteine von mit HHV-6
infizierten Zellen mit einem Molekulargewicht von
116 000; 110 000; 105 000; 102 000; 82 000; 74 000;
72 000; 64 000; 60 000; 54 000; 45 000; 41 000;
38 000; 36 000 und 31 000 Dalton spezifisch ist.
17. Monoclonaler Antikörper nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß er für Glycoproteine von mit
HHV-6 infizierten Zellen mit einem Molekulargewicht
in der Größenordnung zwischen 31 000 bis 116 000
Dalton spezifisch ist.
18. Monoclonaler Antikörper nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß er für Glycoproteine von mit
HHV-6 infizierten Zellen mit einem Molekulargewicht
von 31 000; 36 000; 38 000; 54 000; 64 000; 82 000;
105 000 und 116 000 Dalton spezifisch ist.
19. Verfahren zur Feststellung spezifischer mit HHV-6 in
fizierter Zellen oder deren Polypeptiden oder Glyco
proteinen in einem Patienten, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Probe menschlichen Gewebes oder mensch
licher Körperflüssigkeit von jenem Patienten mit
einem oder mehreren monoclonalen Antikörpern, welche
aus der die monoclonalen Antikörper 2D6, 7A2, 6A5H7,
6A5G3, 9A5D12, 12B3G4, 13D6, 2D4 ausgewählt sind, in
Kontakt gebracht wird und eine positive
Immunreaktion entdeckt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US34739889A | 1989-05-04 | 1989-05-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4013536A1 true DE4013536A1 (de) | 1990-11-08 |
Family
ID=23363546
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904013536 Ceased DE4013536A1 (de) | 1989-05-04 | 1990-04-27 | Monoclonaler antikoerper fuer mit hhv-6 infizierte zellen und deren proteinmaterial sowie seine anwendungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH0475583A (de) |
DE (1) | DE4013536A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0524421A1 (de) * | 1991-07-08 | 1993-01-27 | BEHRINGWERKE Aktiengesellschaft | Protein p100von menschlichem Herpesvirus Typ 6, die korrespondierenden DNS Squenzen, ihre Herstellung und Verwendung |
WO1994003605A2 (en) * | 1992-07-31 | 1994-02-17 | The United States Of America, As Represented By The Secretary Of The Department Of Health And Human Services | Compositions and methods for detecting human herpesvirus 6 strain z29 |
-
1990
- 1990-04-27 DE DE19904013536 patent/DE4013536A1/de not_active Ceased
- 1990-05-07 JP JP2118519A patent/JPH0475583A/ja active Pending
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Title |
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J. Virological Methods 21, S. 179-190, 1988 * |
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Lexikon der Biologie, 6. Bd., Herder-Verlag, 1986, "moncklonale Antikörper" * |
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US5814475A (en) * | 1991-07-08 | 1998-09-29 | Behring Diagnostics Gmbh | Human herpesvirus type 6 protein p100, the corresponding DNA seqences, their preparation and use |
WO1994003605A2 (en) * | 1992-07-31 | 1994-02-17 | The United States Of America, As Represented By The Secretary Of The Department Of Health And Human Services | Compositions and methods for detecting human herpesvirus 6 strain z29 |
WO1994003605A3 (en) * | 1992-07-31 | 1994-03-31 | Us Army | Compositions and methods for detecting human herpesvirus 6 strain z29 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH0475583A (ja) | 1992-03-10 |
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