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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf neue Glycoprotein
D-Moleküle
von Herpes Simplex-Virus. Weiter insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf Varianten von Glycoprotein D-Molekülen, welche in der Lage sind,
die Infektion von Zellen durch Herpes Simplex-Virus zu blockieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Herpes
Simplex-Viren (HSV) sind humane Pathogene, welche eine Vielfalt
von Krankheitszuständen verursachen,
einschließlich
Fieberbläschen,
Augen- und Genitalinfektionen, lebensbedrohende neonatale Infektionen
und Enzephalitis. HSV ist auch dazu in der Lage, latente Infektionen
in den Ganglien zu etablieren. Die Stämme, die als HSV-1 (oral) und
HSV-2 (genital) bezeichnet werden, sind Mitglieder der Familie der
Herpesviridae und werden in die Subfamilie Alphaherpesvirinae und
die Gattung Simplex-Virus klassifiziert. Die Viren haben ein umhülltes Doppelstrang-DNA-Genom
von 150 Kilobasen (kb) einschließlich mindestens 72 offener
Leserahmen, welche für
mindestens 11 Glycoproteine kodieren. Die Genome von HSV-1 und HSV-2
zeigen erhebliche Homologie in Regionen, welche dafür bekannt
sind, daß sie
für Proteine,
welche für
die antigene Spezifität
und/oder die biologische Aktivität
verantwortlich sind, kodieren.
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Nach
der Infektion agieren verschiedene virale Glycoproteine einzeln
oder arbeiten zusammen, um HSV an eine empfängliche Zelle zu binden und
um die direkte Fusion zwischen der Virion-Hülle und der Zellmembran auszulösen. Glycoprotein
D (gD) von HSV ist eine Komponente der Virion-Hülle, welche eine essentielle
Rolle beim Eintritt von HSV in empfängliche Säugetierzellen spielt. Der bis
jetzt vorliegende Beweis schlägt
vor, daß gD
an ein zelluläres
Molekül
anschließend
an die initiale Interaktion der HSV-Glycoproteine gC und gB mit
Heparansulfat-Proteoglycanen bindet. Die Interaktion zwischen gD
und seinem Rezeptor kann den Virus-Zell-Komplex vor der Membranfusion
stabilisieren, welche durch andere essentielle Glycoproteine vermittelt
wird, wie z.B. gB, gH und gL. Siehe Sisk et al., J. Virol., 68(3):
766–775
(1994) und Tal-Singer et al., J. Virol., 69(7): 4471–4483 (1995).
Die Nukleotidsequenz von gD des Patton-Stammes von HSV-1 (gD-1)
(SEQ ID NO: 3) wurde zuerst in Watson et al., Science, 218: 381–384 (1982)
berichtet. Das gD des HSV-2-Stammes 333 (gD-2) wurde in Muggeridge et al., J. Virol
64(8): 3617–3626
(1990) beschrieben. Die Nukleotidsequenz des Gens von gD-2 des Stammes
333 wird hier in SEQ ID NO: 14 dargelegt.
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Die
HSV-Glycoproteine waren der Gegenstand von intensiver Forschung
bei der Entwicklung von Vaccinen, welche zur Verhinderung von HSV-Infektionen
nützlich
sind. Siehe z.B. US-Patent
Nrn. 4,709,011, welches am 24. November 1987 erteilt wurde; 4,762,708,
welches am 9. August 1988 erteilt wurde und 5,149,660, welches am
22. September 1992 erteilt wurde; und zwar alle für Miterfinder
dieser Erfindung. Zusätzlich
wurden signifikante Bemühungen
bei der Entwicklung voni antiviralen Mitteln aufgewendet, wie z.B.
Nukleosid-Analoga und Interferone. Nukleosid-Analoga, Idoxuridin,
Trifluridin, Vidarabin und Acyclovir interferieren mit der Replikation
des HSV-Genoms. Interferone interferieren mit der Translation der
viralen Proteine.
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Obwohl
einige klinische Vorteile bei der Verbesserung der Folgekrankheiten
der HSV-Infektion
durch die Behandlung mit Nukleosid-Analoga und Interferonen erreicht
wurden, kann die Therapie mit beiden Typen der Verbindungen signifikante
Nebeneffekte involvieren. Siehe Fields and Knipe, Eds., Fundamental
Virology, Chapter 16, Raven Press, New York, New York (1986). Patienten,
die mit Acyclovier behandelt wurden, können z.B. lokale Entzündung an
den Stellen, wo der Wirkstoff verabreicht wird, renale Dysfunktion
und enzephalopathische Veränderungen
zeigen. Außerdem
wurden HSV-Mutanten beobachtet, welche resistent gegenüber Acyclovir
sind, und es wird die Unterdrückung
des Wiederauftretens beendet, wenn Acyclovir abgesetzt wird (Straus
et al., N. Eng. J Med., 310: 1545–1550 (1984)). Erfahrung bei
der Verwendung von Vidarabin hat neurologische Toxizität offenbart.
Patienten, welche mit Interferon behandelt werden, können Fieber,
Ermüdung, Anorexie,
Gewichtsverlust, Übelkeit
und Erbrechen, Knochenmark-Suppression, Schmerz an den Injektionsstellen,
Lymphadenopathie und schwachen Haarverlust zeigen. Von Fibroplasten-Interferon
wurde auch berichtet, daß es
die Bildung von Anti-Interferon-Antikörpern induziert.
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Johnson
DC et al, Journal of Virology, Juni 1990, Seiten 2569–1576 offenbaren
die Inhibierung der Infektion (Plaquebildung) von HSV-1 und HSV-2
durch die Behandlung von Zellen mit löslichen Varianten-Formen des
gD von HSV-1. Diese Varianten waren am Rest 275 trunkiert.
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Daher
existiert im Stand der Technik ein Bedarf für zusätzliche Produkte, welche bei
der Verhinderung und Behandlung der HSV-Infektion nützlich sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Varianten-Moleküle des gD von HSV zur Verfügung, welche
in der Lage sind, die Infektion von Zellen durch HSV-1 und/oder
HSV-2 zu verhindern. Es werden auch neue gereinigte und isolierte
Polynukleotide (d.h. DNA und RNA, sowohl Sense- als auch Antisense-Stränge), welche
für die
Varianten-Moleküle
des gD kodieren, zur Verfügung
gestellt. Es werden speziell Region IV-Varianten des gD-1 von HSV
oder deren Fragmente von der Erfindung betrachtet.
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Im
Allgemeinen beschrieben, unterliegen Varianten-Moleküle des gD-1
der Variation und der Aminosäuresequenz-Modifikation
in den Aminosäureresten
der „Region
IV", umfassend Aminosäuren 277
bis 310 der nativen Sequenz von gD-1 des Patton-Stammes, welche
konserviert sind, z.B. als Reste 276 bis 309 von gD-2 des Stammes
333. Modifikationen schließen
bevorzugterweise Deletionen von einer oder mehreren Aminosäuren in
den Aminosäuren
der Region IV 290 bis 300 von gD-1 (Reste 289 bis 299 von gD-2)
und am meisten bevorzugt die Deletion von z.B. Aminosäuren 290
bis 299 des gD-1, ein. Eine oder mehrere Aminosäurereste, welche normalerweise
in der Region IV nicht anwesend sind, können eine oder mehrere Reste
der Region IV, die deletiert wurden, ersetzen. Es wird auch bevorzugt,
daß Aminosäuresequenzen
der „Transmembran"-Region, die gewöhnlich in
nativen gD-1-Proteinen vorhanden sind, deletiert werden, z.B. durch
Deletion der Carboxy-terminalen Reste 306 bis 369 von gD-1. Die
oben aufgeführten
Modifikationen führen
nicht dazu, daß eine
der nativen potentiellen N-verbundenen Glykosylierungsstellen der
gD-1-Polypeptide deletiert wird, so daß von der rekombinanten Expression
der Moleküle
in Wirtszellen, die zur Glykosylierung in der Lage sind, gewöhnlicherweise
erwartet werden wird, daß sie
zur Bildung von Glycoprotein-Produkten
(ihren wird. Varianten der gD-1-Proteine und Glycoproteine der Erfindung,
wenn sie durch rekombinante Methoden produziert werden, können zusätzliche
Aminosäurereste
als Artefakte des verwendeten Expressionssystems (z.B. Reste, die
nach dem Processing der Signalsequenz von Fusionsproteinen verbleiben)
oder als ein Ergebnis der Modifikation für Zwecke der Ermöglichung
von Protein/Glycoprotein-Isolierung (z.B. eine Carboxy-terminale
Polyhistidin-Sequenz) einschließen.
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Das
derzeit bevorzugte Varianten-Molekül von gD-1, welches als gD-1
(Δ290 bis
299t) bezeichnet wird, ist das Produkt der rekombinanten Expression
eines Fusionsproteins, einschließlich des Signalpeptids von
Honigbienen-Melittin (Tessier et al., Gene, 98: 177–183 (1990)
und gD des Patton-Stamm HSV-1 in Sf9-Zellen, wobei (1)
die Aminosäurereste
290 bis 299 des Patton-Stammes des reifen gD-1-Proteins mit den Aminosäureresten
Arginin, Lysin, Isoleucin und Phenylalanin ersetzt wurden und (2)
die Aminosäurereste
308 bis 369 des Patton-Stammes mit fünf Histidinresten ersetzt wurden.
Wenn es in Sf9-Zellen exprimiert wird, führt die Spaltung des Melitin-Signalpeptides
zur Anwesenheit von Aspartat- und Prolin-Resten am Aminoterminus
des Varianten-Moleküls.
Die Aminosäure-Sequenz
von gD-1(Δ290–299t) wird
in SEQ ID NO: 2 dargestellt und die bevorzugte DNA-Sequenz, welche
gD-1(Δ290–299t) kodiert,
wird in SEQ ID NO: 1 dargestellt.
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Es
werden auch Vollängen-gD-Varianten
zur Verfügung
gestellt, in welchen Schritt (1) oben durchgeführt wird,
aber Schritt (2) nicht durchgeführt wird. Die Aminosäuresequenz
einer solchen Variante, welche als gD-1(Δ290–299) bezeichnet wird, wird
in SEQ ID NO: 11 dargestellt und die bevorzugte DNA-Sequenz, welche gD-1(Δ290–299) kodiert,
wird in SEQ ID NO: 10 dargestellt.
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Es
werden auch autonom replizierende rekombinante Konstruktionen zur
Verfügung
gestellt, wie z.B. Plasmid- und virale DNA-Vektoren, welche Sequenzen
einschließen,
die für
die Varianten-Moleküle
von gD kodieren, und insbesondere Vektoren, worin DNA, die für Varianten-Moleküle von gD
kodiert, operativ mit einer endogenen oder exogenen Expressionskontroll-DNA-Sequenz
und einem Transkriptions-Terminator verbunden ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung werden prokaryotische oder eukaryotische
Wirtszellen mit DNA-Sequenzen der Erfindung auf eine Weise stabil
transformiert, die es erlaubt, daß ein gewünschtes Varianten-Molekül von gD
oder ein Fragment davon darin exprimiert wird. Wirtszellen, welche
Varianten-Moleküle
von gD exprimieren, können
einer Vielfalt von nützlichen
Zwecken dienen. Solche Zellen stellen eine wertvolle Quelle von
Immunogen für
die Entwicklung von Antikörper-Substanzen
dar, welche spezifisch immunoreaktiv mit den gD-Varianten sind.
Die Wirtszellen der Erfindung sind auffallend nützlich in Methoden für die Produktion
von Varianten-Molekülen
von gD oder Fragmenten davon in großem Maßstab, wobei die Zellen in einem
geeigneten Kulturmedium aufgezogen werden und die gewünschten
Polypeptid-Produkte aus den Zellen oder aus dem Medium, in welchem die
Zellen gewachsen werden, isoliert werden, z.B. mittels Immunoaffinitäts-Reinigung
oder Reinigung an Nickel-Affinitätssäulen.
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Varianten-Moleküle des gD
von HSV können
chemisch synthetisiert werden, werden aber bevorzugt mittels rekombinanter
Prozeduren produziert, die prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen
der Erfindung involvieren. Von der Verwendung von Insekten- (z.B.
Sf9-Zellen) oder
Säugetier-Wirtszellen
wird erwartet, daß solche
post-translationalen Modifikationen (z.B. Myristolierung, Glykosylierung,
Trunkierung, Lipidation und Tyrosin-, Serin- oder Threonin-Phosphorylisierung) zur
Verfügung
gestellt werden, wie benötigt
wird, um den rekombinanten Expressionsprodukten der Erfindung optimale
biologische Aktivität
zu verleihen. Rekombinante Expressionsprodukte der Erfindung können auch
chemisch modifiziert werden, z.B. Modifizierung durch Anhängen von
Polyethylenglycol-Gruppen für
den Zweck der Verlängerung
der Halbwertszeit der Produkte nach intravenöser Verabreichung.
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Von
der vorliegenden Erfindung werden auch Antikörper umfaßt (z.B. monoklonale und polyklonale Antikörper, Einzelketten-Antikörper, chimäre Antikörper aus
muriner variabler Region und humaner konstanter Region, CDR-gepfropfte
Antikörper
(„CDR-grafted
antibodies") und ähnliches.
Anti-idiotypische Antikörper, welche
spezifisch für
den gD-Varianten-Molekül-spezifischen
Antikörper
sind, werden ebenso umfaßt.
Antikörper
der Erfindung sind auffallend nützlich
bei der Reinigung oder der Dektion von Varianten-Molekülen der
Erfindung.
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Die
Verabreichung von Varianten-Molekülen von gD oder Fragmenten
davon an Säugetier-Subjekte, insbesondere
Menschen, für
den Zweck der Verhinderung der HSV-Infektion und/oder der Verbesserung
der pathologischen Folgekrankheiten der HSV-Infektion ist spezifisch
umfaßt,
wird aber hierin nicht beansprucht. Verschiedene Tiermodelle für die HSV-Infektion sind im
Stand der Technik akzeptiert und schließen ein, sind nicht limitiert
auf, die Kaninchen- und Maus-Augenmodelle von Herpes-Keratitis [Hill
et al., Curr. Eye Res., 6: 1065–1071
(1987) sowie Rock and Fraser, Nature, 302: 523–525 (1983)], kutane Herpes-Infektion von haarlosen
(nackten) Mäusen
[Metcalf et al., Infect. Immunol., 26: 1164–1171 (1979)], vaginale Lesionen
in Meerschweinchen und Maus [Stanberry et al., J. Infect. Dis.,
146: 397–404
(1982)], Fußballen-Modell
(„foot
pad model") in Mäusen [Stevens
and Cook, Science, 173: 843–845
(1971)], Zosterform-Hautmodell in Mäusen [Hill et al., J. Gen.
Virol., 39: 21–28
(1982)] und experimentelle Herpes-Simplex-Enzephalitis, induziert
mittels intrace rebraler viraler Inokulation in Mäusen [Tenser, J. Infect. Dis.,
147: 956 (1983)]. Für
einen Überblick
siehe Stevens, Microbiol. Rev., 53: 318–332 (1989) und Stanberry,
Current Topics in Microbiol. and Immunol., 179: 15–30 (1992).
Die Varianten-Moleküle
von gD sollen dem Säugetier
in einer Menge verabreicht werden, die ausreichend ist, um die Infektion
von empfänglichen
Zellen durch HSV zu blockieren. Die Verabreichung kann mittels intravenöser, intramuskulärer, subkutaner,
oraler, Zäpfchen-,
mukosaler oder topischer Wege sein. Ebenso wird DNA-Immunisierung
umfaßt,
aber nicht hierin beansprucht, wobei DNA, die für ein Varianten-Molekül des gD
der Erfindung kodiert, einem Säugetier
zur Verfügung
gestellt.
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Zusammensetzungen
der Erfindung, wenn sie intravenös,
intramuskulär
oder oral verabreicht werden sollen, sollen in Quantitäten verabreicht
werden, so daß Varianten-Moleküle von gD
in einer Einheits-Dosis zur Verfügung
gestellt werden, die effektiv ist, um die virale Infektiosität zu inhibieren,
zum Beispiel Einheitsdosen von 0,01 μg bis 100 mg an gD-Varianten-Molekül pro Kilogramm
des Körpergewichts
des Säugetier-Empfängers. Wenn
die Zusammensetzungen der Erfindung oral oder topisch verabreicht
werden sollen, werden sie von ungefähr 0, 0001% bis 20% Varianten-Molekül von gD
einschließen.
Zusammensetzungen schließen
auch therapeutisch akzeptable Träger
(z. B. Verdünnungsmittel
und/oder Adjuvantien) ein. Für
allgemeine Dosierungs- und Formulierungserwägungen siehe Remington: The
Science and Practice of Pharmacy, 19th ed., Mack Publishing Co.,
Easton, PA (1995).
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Es
wird ebenso umfaßt,
daß die
Varianten-Moleküle
des gD von HSV als Immunogene in einem Säugetier-Empfänger fungieren
können,
wenn sie mittels systemischen oder mukosalen Wegen verabreicht werden
sollen. Die Immunisierung von Tieren mit Wildtyp-gD stimuliert die
Produktion von virus-neutralisierenden Antikörpern und schützt sie
vor einer letalen Herausforderung mit HSV-1 und HSV-2 [Long et al.,
Immunol., 37: 761–764
(1984)]. Die umfaßte
duale Natur der Varianten-Moleküle
des gD ist ein Vorteil der Erfindung, der nicht mit früheren Anti-HSV-Verbindungen
geteilt wird, wie hierin diskutiert.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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Zahlreiche
andere Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem
Fachmann offensichtlich sein nach der Berücksichtigung der folgenden
detaillierten illustrativen Beschreibung, wobei auf die Abbildung
verwiesen wird, wonn:
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1a bis 1c schematische
Abbildungen der signifikanten Regionen von Vollängen-Wildtyp-gD-1 von HSV, eines Carboxy-terminal
trunkierten Wildtyp-gD-1 von HSV, das als gD-1(306t) bezeichnet
wird, und einer Region IV-Variante von gD-1 von HSV-, die als gD-1
(Δ290–299t) bezeichnet
wird, sind;
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2 ein
Abgleich der Aminosäuresequenzen
von Wildtyp-gD-1 von HSV (SEQ ID NO: 4) und gD-2 (SEQ ID NO: 15)
ist;
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3a bis 3c schematische
Abbildungen der Schritte der Assays zur Plaquebildung (3a),
zur Ausbreitung von Zelle zu Zelle (3b) und
Virus-Blockierung, HSV-1/lacZ+-Eintritt
(3c) sind, die in den Beispielen verwendet wurden;
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4a bis 4b grafische
Darstellungen sind, die den inhibitorischen Effekt von gD-1 (Δ290–299t) auf
die Plaquebildung auf Vero (4a) und
BHK (4b)-Zellen, die HSV ausgesetzt wurden, darstellen;
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5 eine
grafische Darstellung ist, die den Effekt von Hitzedenaturierung
auf die Fähigkeit
von gD-1(Δ290–299t) darstellt,
die Plaquebildung auf BHK-Zellen, die HSV ausgesetzt wurden, zu
blockieren;
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6 eine
grafische Darstellung ist, die den inhibitorischen Effekt von gD-1(Δ290–299t) auf
die Ausbreitung von HSV von Zelle zu Zelle in Vero-Zellen illustriert;
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7 eine
grafische Darstellung ist, die den inhibitorischen Effekt von gD-1(Δ290–299t) auf
den Eintritt von HSV in Vero-Zellen darstellt;
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8 eine
Tabelle ist, die die Ergebnisse der Assays zur Plaquebildung, zur
Ausbreitung von Zelle zu Zelle und zum HSV-Eintritt der Erfindung
für die
Region IV-Varianten-Moleküle von gD-1
der Erfindung zusammenfaßt;
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9a und 9b grafische
Darstellungen sind, welche entsprechend die Ergebnisse von Assays zur
Plaquebildung zeigen, in welchen Wildtyp-gD-1(306t) und Variante
gD-1(Δ290-299t) inhibitorische
Effekte auf verschiedene HSV-1-Stämme zeigten;
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10 eine
grafische Darstellung ist, die den Effekt der Variante gD-1(Δ290–299t) auf
die Infektiosität von
HSV-Viren darstellt, welche resistent gegenüber der Inhibierung durch Wildtyp-gD-l-Protein
sind;
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11 eine
grafische Darstellung ist, die zeigt, daß die inhibitorischen Effekte
der Variante gD-1(Δ290–299t) spezifisch
für die
HSV-Infektion sind und
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12 eine
grafische Darstellung ist, die deutlich macht, daß Variante
gD-1(Δ290–299t) mehr
als 100fach effektiver bei der Inhibierung von HSV-2 ist als Wildtyp-gD-1(306t).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Zahlreiche
Varianten-Moleküle
von HSV-1 wurden konstruiert und auf die Fähigkeit analysiert, die Infektiosität des gD-Nullvirus
F-gDβ zu
retten [Ligas and Johnson, J. Virol., 62: 1486–1494 (1988)]. Varianten-Moleküle mit Mutationen
in einer der vier Regionen von gD (Region I, umfassend Aminosäure-Reste
27 bis 43, Region II, umfassend Aminosäure-Reste 126 bis 161, Region
III, umfassend Aminosäure-Reste
225 bis 246 und Region IV, umfassend Aminosäure-Reste 277 bis 310) waren
nicht in der Lage, die Rettung zu bewirken. Es wurde daher bestimmt,
daß die
vier Regionen von gD-1 notwendig für den Eintritt von HSV in empfängliche
Zellen sind. Eine weitere Analyse der repräsentativen Varianten-Moleküle, wovon
jedes Mutationen in einer der Regionen enthielt, identifizierte
ein Varianten-Molekül
der Region IV von gD mit besonders potenter anti-viraler Aktivität.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung, wobei Beispiel 1
die Konstruktion von Vektoren beschreibt, die Varianten-Moleküle von gD-1
der Erfindung kodieren, Beispiel 2 die rekombinante Expression der Varianten
in Säugetier-
und Insektenzellen beschreibt, Beispiel 3 die Ergebnisse von Analysen
zur Konformation der Varianten und der Fähigkeit der Varianten präsentiert,
den Nullvirus F-gDβ zu
komplementieren, und Beispiel 4 die Ergebnisse von Analysen zur
Fähigkeit
der Varianten präsentiert,
HSV-empfängliche
Zellen zu binden und die Infektion von HSV-empfänglichen Zellen durch HSV-1-Stämme zu blockieren.
Beispiel 5 beschreibt Assays, die die Fähigkeit von Varianten der Erfindung
demonstriert, die Infektion durch verschiedene andere HSV-Stämme zu blockieren,
während
Beispiel 6 Assays beschreibt, die demonstrieren, daß Varianten die
Infektion von empfänglichen
Zellen durch HSV-2 blockieren. Beispiel 7 demonstriert die Fähigkeit
der Varianten, die Produktion von HSV-neutralisierenden Antikörpern zu
induzieren, wenn die Varianten als Immunogene verwendet werden.
Beispiel 8 beschreibt Verfahren zur Produktion von monoklonalen
Antikörpern,
welche spezifisch immunoreaktiv mit den Varianten sind.
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Beispiel 1
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Varianten
von HSV gD-1 wurden mittels Linker-Insertions-Mutagenese konstruiert,
wie sie im wesentlichen in Chiang et al., J. Virol., 68(4): 2529–2543 (1994)
beschrieben wird.
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Ein
Gen, das für
die Region IV-Variante des gD-1 von HSV: gD-1 (Δ290–299t) kodiert, wurde aus dem Wildtyp-Gen
von gD-1 wie folgt konstruiert.
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Zuerst
wurde ein Plasmid pHC236, enthaltend einen 12 Basen BglII-Linker,
eingeführt
an Aminosäure 290
von gD-1, wurde mittels Oligonukleotid-gerichteter Mutagenese [Kunkel
et al., Methods Enzymol., 154: 367–382 (1988)] generiert. Das
HindIII-Fragment, enthaltend die gesamte kodierende Region von gD-1,
wurde aus dem Plasmid pWW78, beschrieben in Muggeridge et al., supra,
ausgeschnitten und dann in die HindIII-Stelle von M13 mp18 subkloniert.
Die Sequenz der kodierenden Region von Wildtyp gD-1 des Patton-Stammes,
welche in dem HindIII-Fragment anwesend ist, ist in SEQ ID NO: 3
dargestellt. Ein 37 Basen langer mutagener Oligonukleotid-Primer
5' AGTTTGGTGGGAGGAAGATCTTCCTTTGCGGCGCCAC
3' (SEQ ID NO: 5),
welcher
mit den Nukleotiden 1171 bis 1196 der SEQ ID NO: 3 korrespondiert
und welcher einen 12 bp BglII-Linker (unterstrichen) enthält, wurde
verwendet, um die replikative Form (RF) von M13 mp18 zu synthetisieren. Das
mutierte gD-1-Gen wurde dann aus RF-DNA ausgeschnitten und in den
Expressionsvektor pRSVnt EPA (Chiang et al., supra) eingefügt, welcher
das Long Terminal Repeat von Rous-Sarcoma-Virus als einen Promoter
und das SV40 frühe
Polyadenylierungs-Signal enthält.
Das resultierende Konstrukt, welches als pH236 bezeichnet wird,
kodiert Vollängen
gD-1 mit der Aminosäure
Arginin, die Isoleucin in Rest 290 ersetzt, und den Aminosäuren Lysin,
Isoleucin, Phenylalanin und Leucin, welche nach dem Arginin-Rest
eingefügt
sind.
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Zweitens
wurde ein Plasmid pHC237, enthaltend einen 12 Basen BglII-Linker,
eingefügt
an Aminosäure
300 von gD-1, durch eine Dreischritt-PCR-Prozedur konstruiert. Das
5'-Segment des gD-1-Gens
wurde synthetisiert unter der Verwendung eines gD-1 Stromauf-Primers,
5' CCCAAGCTTATCCTTAAGGTCTCTTT 3' (SEQ ID NO: 6),
welcher
mit den Nukleotiden 206 bis 223 von SEQ ID NO: 3 korrespondiert
und welcher die Erkennungssequenz für das Restriktionsenzym HindIII
(unterstrichen) enthält,
um die nachfolgende Insertion in den Expressionsvektor pRSVnt EPA
zu ermöglichen,
und unter der Verwendung eines Antisense-Strang-Primers,
5' TCGCGGCGTCCTGGAAGATCTTCCGGATCGACGGGAT
3' (SEQ ID NO: 7),
welcher
mit den Nukleotiden 1201 bis 1225 von SEQ ID NO: 3 korrespondiert
und welcher den BglIII-Linker (unterstrichen) enthält. Die
Primer wurden verwendet, um gD-1-Sequenzen aus dem Plasmid pRE4
[Cohen et al., J. Virol., 62: 1932–1940 (1988)] zu amplifizieren.
Das 3'-Segment des
Gens wurde synthetisiert unter der Verwendung eines Sense-Primers,
5'GAAGATCTTCCGAGAACCAGCGCACCGTC
3' (SEQ ID NO: 8),
welcher mit den Nukleotiden 991 bis 1008 von SEQ ID NO: 3 konespondiert,
und eines gD-1-Stromab-Primers,
5' CCCAAGCTTCCCGCAGACCTGACCCCC
3' (SEQ ID NO: 9),
welcher
mit den Nukleotiden 1449 bis 1466 von SEQ ID NO: 3 korrespondiert
und welcher die Erkennungssequenz für HindIII (unterstrichen) enthält, um Sequenzen
aus dem Matrizen-Plasmid
pRE4 zu amplifizieren. In beiden Fällen wurden 25 Zyklen der Amplifikation
durchgeführt;
in jedem Zyklus wurde die Matrize bei 94° C für eine Minute denaturiert,
die Primer wurden dann an die Matrize bei 55° C für zwei Minuten angelagert und die
gebundenen Primer wurden bei 72° C
für drei
Minuten verlängert.
Die 5'- und die
3'-DNA- Segmente
wurden durch Elektroelution gereinigt. Die Segmente wurden durch
eine zusätzliche
Runde der Amplifikation verbunden, wobei die gD-1-Stromauf- und
-Stromab-Primer und die 5'-
und die 3'-Segmente
als Matrizen. Das mutante DNA-Produkt wurde elektroeluiert, mit
HindIII verdaut und mit pRSVnt EPA ligiert. Die ordnungsgemäße Orientierung
des Inserts wurde mittels Restriktionsenzym-Analyse bestimmt. Das
resultierende Plasmid pHC237 kodiert Vollängen-gD-1 mit Arginin, Lysin,
Isoleucin und Phenylalanin-Resten eingefügt nach Aminosäure 299.
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Drittens
wurde das BamHI-BglII-Fragment von pHC236, einschließlich 5'-gD kodierende Sequenzen, mit
dem BglII-BamHI-Fragment von pHC237, einschließlich 3'-gD kodierende Sequenzen, ligiert, um
das Plasmid pHC240 zu generieren. Dieses Plasmid kodiert das Varianten-Molekül von gD
gD-1(Δ290–299). Die DNA-Sequenz
und die abgeleitete Aminosäure-Sequenz von gD-1(Δ290–299) sind
in SEQ ID NOs: 10 bzw. 11 dargestellt.
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Viertens
wurde in einer weiteren Variante dieses Moleküls das Plasmid pHC240 weiter
konstruiert, um das Plasmid, das als pAN258 bezeichnet wird und
welches sechs Histidin-Reste an seinem Carboxyl-Terminus enthält und im
wäßrigen Medium
löslich
ist, zu produzieren. Die Aminosäurereste
300 bis 306 des Wildtyp-Proteins von gD-1 korrespondieren mit den
Aminosäureresten
295–300
der Variante.
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Somit
wurde eine lösliche
Form der Variante gD-1(Δ290–299) mittels
PCR unter der Verwendung des Plasmids pHC240 als Matrize generiert.
Der Primer
5' TTTTGGATCCCAAATATGCCTTGGCGGATG
3' (SEQ ID NO: 12),
welcher
mit den Nukleotiden 316 bis 334 von SEQ ID NO: 10 konespondiert
und eine BamHI-Restriktionsstelle (unterstrichen) enthält, und
der Primer
5' GGCGCTGCGGAATGGTAGTAGTAGTAGTAATTGACGTCTTTT
3' (SEQ ID NO: 13),
welcher
mit den Nukleotiden 1202 bis 1215 von SEQ ID NO: 10 korrespondiert
und einen Tyrosin-Rest und einen Polyhistidin-Schwanz aus sechs
Resten (doppelt unterstrichen) und einer PstI-Stelle (unterstrichen)
kodiert, wurden verwendet, um das kodierte Protein an Aminosäure 306
von SEQ ID NO: 11 zu trunkieren. Fünfundvierzig Amplifikationszyklen
von 1 Minute bei 94°C,
30 Sekunden bei 52°C
und 2 Minuten bei 75°C
wurden durchgeführt.
Die Amplifikationsprodukte wurden auf einem 1% Agarosegel untersucht
und das gewünschte Fragment
wurde aus dem Gel gereinigt. Das Fragment wurde danach mit BamHI
und PstI verdaut und in das auf die gleiche Weise verdaute Plasmid
pVTBac [Tessier et al., supra] für
die Verwendung bei der Baculovirus-Expression eingefügt. Das
Plasmid pVTBac enthält
ein Melittin-Signalpeptid und Spaltstelle (zwei Restestrom auf von
dem initialen Lysinrest des reifen Proteins gD-1), um die Sekretion
des Proteins von Interesse aus den Baculovirusinfizierten Wirtszellen
zu erlauben. Das resultierende Plasmid pAN258 kodiert das Region IV-Varianten-Molekül von gD
mit einer Carboxy-terminalen Trunkierung, welches als gD-1(Δ290–299t) bezeichnet
wird. Die DNA-Sequenz und die abgeleitete Aminosäure-Sequenz der Variante sind
in den SEQ ID NOs: 1 bzw. 2 dargestellt.
-
Gene,
die Vollängen-
und trunkierte Region I-, II- und III-Varianten-Moleküle des gD-1
von HSV kodieren, wurden durch gleiche rekombinante DNA-Standardmethoden
konstruiert. Die Vollängen-Varianten
wurden als gD-1(∇34),
gD-1(∇126)
bzw. gD-1(∇243)
bezeichnet und die trunkierten Varianten wurden als gD-1(∇34t), gD-1(∇126t),
gD-1(∇243t),
gD-1(Δ277-290t) bzw. gD-1(Δ277-300t)
bezeichnet. Die Vollängen-
und trunkierten Varianten gD- 1(∇34) und
gD-1(∇34t)
enthielten ein Glycin an Position 34 anstelle des Valin-Restes an
Position 34 des Wildtyps von gD-1 und Lysin, Isoleucin, Phenylalanin
und Leucin-Reste eingefügt
nach dem Glycin; gD-1(∇126)
und gD-1(∇126t)
enthielten ein Glycin anstelle des Alanin-Restes an der Position
126 des Wildtyps von gD-1 und enthielten Lysin, Isoleucin, Phenylalanin
und Prolin-Reste eingefügt
nach dem Glycin und gD-1(∇243)
und gD-1(∇243t)
enthielten einen Glycin-Rest an Position 234 und enthielten Glycin,
Arginin, Serin und Serin-Reste
eingefügt
nach dem Glycin. Den trunkierten Varianten gD-1(Δ277–290t) und gD-1(Δ277–300t) fehlten
die Patton-Reste 277 bis 290 beziehungsweise 277–300; sie waren trunkiert an
der Patton-Aminosäure 306
und enthielten fünf
zusätzliche
Histidin-Reste nach dem Carboxyl-Terminus. Ein Gen, das eine sekretierte Version
des Wildtyps von gD-1, bezeichnet als gD-1(306t), enthaltend Patton-Stamm
gD-1-Reste 1 bis 307 und fünf
zusätzliche
Histidin-Reste am
Carboxyl-Terminus, kodiert, wurde ebenso konstruiert, um ein lösliches Kontrollprotein
zur Verfügung
zu stellen.
-
1 ist eine schematische Abbildung, welche
signifikante Merkmale des Wildtyps von gD-1 und der trunkierten
Moleküle
des Wildtyps gD-1(306t) und gD-1(Δ290–299t),
Cystein-Reste (c),
Disulfid-Brücken
(S-S) und potentielle N-verbundene Glykosylierungsstellen zeigt.
-
Beispiel 2
-
Vollängen-Varianten-Moleküle von gD
wurden in COS-1 oder L-Zellen exprimiert, welche mit den in Beispiel
1 beschriebenen Genen transfiziert wurden, mittels einer modifizierten
Calciumphosphat-DNA-Copräzipitationsmethode,
die in Cohen et al., supra beschrieben ist. Die Vollängen-Varianten
können
auch unter der Verwendung von Baculovirus-Vektoren in Sf9-Zellen
exprimiert werden [Landolfi et al., Vaccine, 11: 407–414 (1993)].
-
Trunkierte
Varianten-Moleküle
von gD wurden in Sf9-Zellen exprimiert. pVTbac-Vektoren, die die
Gene enthielten, welche die Varianten kodieren, wurden mit Wildtyp-Bacoluvirus-DNA in der Form von
BaculoGold (Pharmingen, San Diego, CA) linearer DNA in die Sf9-Zellen co-transfiziert.
Co-Transfektion wurde durch kationische Liposomen (Lipofectin, GIBCO,
Grand Island, NY) gemäß der Spezifikationen
des Herstellers vermittelt. Rekombinante Virus-Vorräte wurden
so präpariert,
wie im wesentlichen in Sisk et al., supra beschrieben. Um trunkierte
Varianten-Moleküle
von gD zu exprimieren, wurden Suspensionskulturen von Sf9-Zellen
mit einem der rekombinanten Virus-Vorräte infiziert, Zellen wurden
pelletiert und das Medium, was die Varianten-Moleküle von gD
enthält,
wurde Immunoaffinitäts-Chromatographie an
einer DL-6 (produziert mittels Hybridoma ATCC HB 8606)-IgG-Sepharose-Säule, wie
beschrieben in Sisk et al., supra, unterzogen, um die Varianten
zu reinigen. Varianten gD-1(Δ277–290t) und
gD-1(Δ277–300t),
in welchen das Epitop deletiert war, welches von dem DL-6-Antikörper erkannt
wird, können
mittels Immunoaffinitäts-Chromatographie unter
der Verwendung von Antikörpern,
die spezifisch für
andere Epitope von gD-1 sind, gereinigt werden, wie zum Beispiel mittels
Antikörpern,
die in Muggeridge et al., Chapter 20 in van Regenmortel and Neurath,
Eds., Immunochemistry of Viruses, II, The Basis for Serodiagnosis
and Vaccines, Elsevier Science Publishers (1990), beschrieben sind.
-
Beispiel 3
-
Die
strukturellen und funktionellen Charakteristika der Varianten-Moleküle von gD-1
im Vergleich zum Wildtyp von gD-1 wurden mit Hilfe verschiedener
Assays untersucht.
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Die
strukturelle Integrität
der Varianten wurde beurteilt durch Messung der Fähigkeit
jeder Variante, an monoklonale Antikörper zu binden, welche diskontinuierliche
gD-1-Epitope erkennen, als eine Widerspiegelung der Konformation;
durch Studium der Zelloberflächen-Expression als eine
Widerspiegelung des ordnungsgemäßen Transportes
und durch Messung der Proteinintegration als eine Indikation ungenauer
Faltung. Die Varianten wurden auch mittels Circular-Dichroismus
untersucht.
-
Fünf monoklonale
Antikörper
(AP7, HD1, DL11, ABD und DL2), welche fünf verschiedene gD-1 diskontinuierliche
Epitope erkennen (Chian et al., supra und Muggeridge et al., supra),
wurden verwendet, um die antigene Konformation der Varianten zu
untersuchen. Cytoplasma-Extrakte, welche Vollängen-Varianten enthalten, wurden
aus COS-1-Zellen 40 Stunden nach der Transfektion präpariert
und auf Antikörper-Bindung
mittels Western blot untersucht. Baculovirus-produzierte trunkierte
Region I, II, III und IV-Varianten wurden auf Antikörperbindung
mittels ELISA untersucht. Die Bindung der Antikörper an die trunkierten Varianten
war ähnlich zu
derjenigen, welche für
die Vollängen-Varianten-Moleküle gesehen
wurde. In jedem Fall wurden die Varianten-Proteine noch von einem
oder mehreren der monoklonalen Antikörper gebunden, die konformationale
Epitope erkennen, was anzeigt, daß die Konformation der gD-Varianten
nicht grob durch die Mutationen verändert wurde. Die Region IV-Variante wurde von
allen außer
dem monoklonalen Antikörper
AP7 gebunden, was anzeigt, daß ihre
Konformation am ähnlichsten
zum Wildtyp von gD war. In Anbetracht der erheblichen Homologie
zwischen Wildtyp-gD-1 und Wildtyp-gD-2 [siehe 2,
welche einen Abgleich der Aminosäuresequenz von
gD-1 des Patton-Stammes (SEQ ID NO: 4) und der Aminosäuresequenz
von gD-2 des Stammes 333 (SEQ ID NO: 15) darstellt], zieht die Erfindung
speziell in Erwägung,
daß Region
IV-Varianten von gD-2, welche Mutationen enthalten, die mit denen
der gD-1-Mutationen korrespondieren, wie hierin beschrieben, ähnliche Charakteristika
haben werden.
-
Wenn
sie mittels Circular-Dicroismus untersucht wurden, ähnelten
die Region III- und Region IV-Varianten [gD-1(∇243) und gD-1(Δ290–299t)]
in der Sekundärstruktur
gD-l(306t), jedoch unterschieden sich die Region I-Variante gD-1(∇34) und
die Region II-Variante gD-1(∇126) in
der Sekundärstruktur.
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Um
die funktionellen Charakteristika der Varianten-Moleküle von gD-1
zu untersuchen, wurde schließlich
die Fähigkeit
der Varianten, die Infektiosität
von gD-Null Virus F-gDβ zu
retten, untersucht. Der Virus repliziert in VD60-Zellen und bildet
Plaques auf VD60-Zellen, welche ein integriertes gD-Gen unter der
Kontrolle ihres eigenen Promotors enthalten. Lzellen, welche transient
mit Genen transfiziert wurden, die eine Variante kodieren, wurden
dann mit F-gDβ superinfiziert.
Pseudotyp-Partikel wurden geerntet und auf VD-60-Zellen getitert
(titered). Die Anzahl der Plaques mißt das Ausmaß, in welchem
das Varianten-Molekül von gD
die Infektiosität
des Nullvirus rettete. Wenn die Infektiosität mit Wildtypgen von gD gerettet
wurde, waren die Ausbeuten typischerweise 2 × 106 PFU
an Abkömmlingen
extrazellulärer
Virus und 106 PFU an intrazellulärem Virus.
Die Virusausbeuten von Wildtyp-gD wurden als 100% angesehen. Die
Region I, II, III und IV-Varianten-Moleküle von gD-1 waren in der Lage,
den Nullvirus in einigen Fällen
nur in sehr niedrigen Spiegeln und in anderen Fällen überhaupt nicht zu ergänzen.
-
Diese
Experimente zeigen an, daß während Mutationen
in den Regionen I, II, III und IV geringe Effekte auf die Konformation
der Varianten-Moleküle
von gD-1 hatten, die Mutationen dennoch profunde Effekte auf die
funktionellen Charakteristika der Moleküle hatten.
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Beispiel 4
-
Die
funktionellen Eigenschaften der Baculovirus-produzierten trunkierten
Varianten-Moleküle von gD wurden
weiterhin in Assays zur Zellbindung und zur Blockierung von HSV
untersucht.
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Die
Bindung der Varianten an fixierte Vero- und BHK-Zellen wurde mittels
ELISA gemessen, wie von Tal-Singer et al., supra beschrieben. Das
trunkierte Wildtyp gD-1 (306t) und die trunkierten Region I, II,
III und IV-Varianten-Moleküle
von gD-1 banden alle die fixierten Zellen.
-
Die
Fähigkeit
der Varianten, die HSV-1-Infektion von empfänglichen Zellen zu blockieren,
wurde durch drei Assays gemessen, welche in 3 schematisiert
sind: ein Assay zur Plaquebildung; ein Assay zur Ausbreitung von
Zelle zu Zelle und ein Assay zum Eintritt von HSV-1/lacZ+.
-
Die
Plaquebildungs-Assays wurden durchgeführt, wie in Tal-Singer et al.,
supra beschrieben. Kurz gesagt, es wurden Monoschichten von Vero-
oder BHK-Zellen in 48-Well-Platten mit Region I, II, III oder IV-Varianten
oder BSA, verdünnt
in 5% DMEM, für
1,5 Stunden bei 4°C
behandelt. HSV-1-Stamm NS wurde bei 50 PFU pro Well für 1,5 Stunden
addiert und danach mit Variante oder BSA behandelt. Nach 24 Stunden
bei 37°C wurde
das Medium entfernt und die Zellen wurden fixiert und luftgetrocknet.
Virus-Titer wurden durch Immunoperoxidase-Assay bestimmt und die
Menge an Variante, die benötigt
wurde, um die HSV-Infektion
zu blockieren, wurde titriert. Die Ergebnisse der Assays für das trunkierte
Wildtyp gD-1-Molekül
und die Variante gD-1 (Δ290–299t) werden
in den 4a und 4b präsentiert.
Wenn die Menge an Wildtyp gD-1 (306t), die benötigt wurde, um die Infektion
um mehr als 60% blockieren, gleich 1 ist, dann schaffte es die Region
I-Variante gD-1 (∇34t) überhaupt
nicht, die Infektion zu blockieren, dann blockierte die Region III-Variante
gD-1 (∇234t)
halb so gut wie Wildtyp und dann blockierte die Region II-Variante
gD-1 (∇126t)
so gut wie Wildtyp. Im Vergleich zu diesen Ergebnissen zeigte sich
eine signifikante Steigerung in der Fähigkeit, die Infektion zu blockieren,
bei der Region IV-Variante gD-1 (Δ290–299t).
Diese war in der Lage, die Infektion durch HSV-1 ungefähr 400mal
besser zu blockieren als Wildtyp gD-1.
-
Wenn
die Variante gD-1 (Δ290–299t) durch
Erhitzen auf 65°C
für fünf Minuten
denaturiert wurde und danach auf 4°C gekühlt wurde, ehe der Plaquebildung-Assay
durchgeführt
wurde, war die Variante zur Blockade der HSV-1-Infektion nicht in
der Lage. Die Hitzedenaturierung zerstört die Sekundär- und Tertiärstruktur
von gD, aber läßt die Disulfidbrücken intakt.
Siehe 5.
-
Die
Region IV-Variante gD-1 (Δ290–299t) zeigte ähnliche
Blockierungswirkungen in den Assays zur Ausbreitung von Zelle zu
Zelle und zum Eintritt von HSV/lacZ+.
-
Der
Assay zur Zell-zu-Zell-Ausbreitung wurde auf dieselbe Weise durchgeführt wie
der Plaquebildungs-Assay, außer
daß die
gD-Proteine nicht eher als drei Stunden, nachdem die Zellen mit
HSV-1 infiziert wurden, addiert wurden. Die Ergebnisse der Assays
werden in 6 präsentiert.
-
In
den HSV/lacZ+-Assays wurden konfluente Monoschichten von Vero-Zellen
in 96-Well-Kulturplatten mit
Variante, verdünnt
in DMEM (Bio Whittaker, Walkersville, MD) + 5% fötalem Rinderserum, für 90 Minuten bei
4°C vorinkubiert.
Zu jedem Well wurden 1,5 × 104 PFU/Well an 7134 Virus, einem HSV-1 KOS-Stamm
mit beiden Kopien von ICPO-Gen ersetzt mit E. coli lacZ-Gen [Cai
et al., J Virol., 63: 4579–4589
(1989)], korrespondierend mit einem MOI von ungefähr 0,4,
für 90
Minuten bei 4°C
addiert. Nach vier Stunden Inkubation bei 37°C wurde das Medium entfernt
und die Zellen wurden mit 0,5% NP40 lysiert. Die NP40-Lysate wurden
auf eine neue 96-Well-Platte transferiert. Die (3-Galactosidase-Aktivität wurde
durch Addition von CPRG (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN)-Substratlösung detektiert.
Die Absorption wurde bei 570 nm unter der Verwendung eines Microplate
Biokinetics Reader (Bio-Tek Instruments, Winooski, VT) gemessen.
Die Ergebnisse des Assays werden in 7 präsentiert.
-
Die
Ergebnisse der drei Typen der Assays werden in 8 zusammengefaßt, worin
micromolare Mengen an Protein gezeigt werden, die notwenig für eine 50%
Inhibierung von 50 PFU HSV (oder für 50% Inhibierung von 1,5 × 104 PFU, wie gemessen durch beta-Galatosidase-Produktion
für die
ein „Eintritts"-Werte) sind, und
worin „NE" anzeigt, daß das Protein
keinen Effekt hatte. Es ist klar, daß, während die gD-1-Varianten ähnliche
Konformationen und Zellbindungs-Eigenschaften zeigen, daß die Region
IV-Variante eine signifikant potentere HSV-inhibitorische Verbindung
ist.
-
Beispiel 5
-
Baculovirus-produzierte
Region IV-Varianten-Moleküle
von gD der Erfindung wurden auch in Assays zur Plaquebildung, wie
in Beispiel 4 beschrieben, auf die Fähigkeit untersucht, die Infektion
von empfänglichen Zellen
durch verschiedene HSV-1-Stämme
sowie durch zwei mutante HSV-Stämme,
deren Infektiosität
nicht durch Wildtyp gD-1 (306t) blockiert wird, zu blockieren. Die
verschiedenen Stämme
können
durch Vergleich ihre Nukleotid- und Aminosäuresequenzen unterschieden
werden.
-
Wenn
der Wildtyp gD-1 (306t) und das Varianten-Molekül von gD-1 (Δ290–299t) in
Assays zur Plaquebildung getestet wurden, in welchen HSV-Stämme HFEM,
KOS und 17 verwendet wurden, zeigte das Varianten-Molekül gD-1 (Δ290–299t) einen
gesteigerten inhibitorischen Effekt auf jeden Stamm im Vergleich
zum Wildtyp von gD-1. Vergleiche 9a (306t)
und 9b (Δ290–299t).
Diese Ergebnisse sind konsistent mit den Ergebnissen, die für HSV-1-Stamm
NS im vorangehenden Beispiel präsentiert
wurden. Weiterhin war die Variante gD-1 (Δ290–299t) in der Lage, die Infektion
von mutanten HSV-1-Stämmen
rid1 und rid2 zu inhibieren (10), während das
Wildtyp-Molekül
dies nicht vermochte. Die Mutantenstämme rid1 und rid2 wurden durch
Passagieren von HSV-1-Stamm KOS an gD-exprimierende Zellen generiert, um Viren
zu selektieren, welche die Fähigkeit
von Wildtyp gD-1, die Infektiosität der Viren zu inhibieren, überwinden.
Siehe Dean et al., Virology, 199: 67–89 (1994). Weder Wildtyp gD-1
(Daten nicht gezeigt) noch die Variante gD-1 (Δ290–299t) waren in der Lage, die
Infektion durch den mutanten HSV-1-Stamm ANG zu inhibieren (9). Der ANG-Virusstamm wird in Dean et
al., J Virol., 69(8): 5171–5176
(1995) als ein Stamm beschrieben, welcher fast vollständig resistent
gegenüber
gD-vermittelter Interferenz ist (d.h. das ANG-Virus kann Zellen
infizieren, die gD exprimieren).
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Die
Tabelle 1 unten legt die Konzentration an gD-1-Molekül dar, die
für eine
50% Inhibierung von 50 PFU HSV notwendig ist, wie in den Assays
zur Plaquebildung gemessen. In der Tabelle zeigt „NE" an, daß das Molekül keinen
Effekt auf die Infektiosität
des angezeigten Virus-Stammes hat, und „ – – „ zeigt an, daß der Wert
nicht berechnet werden kann.
-
-
Die
Region IV-Variante gD-1 (Δ290–299t) kann
daher Herpesviren effektiver inhibieren als das Wildtyp-Protein
von gD-2 und kann Herpesviren inhibieren, die Wildtyp gD-1 (306t)
nicht inhibieren kann.
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Beispiel 6
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Die
Fähigkeit
von gD-1-Molekülen,
andere Herpesviren zu inhibieren, wurde ebenso untersucht. Das Varianten-Molekül gD-1 (Δ290–299t),
wurde in Assays zur Plaquebildung (Beispiel 4) getestet, welche
den Stamm 333 von HSV-2 und bovines Herpes 1 (BHV-1), ein verwandtes
Alphaherpesvirus, involvieren. Wie in 11 gezeigt,
inhibierte die Variante Δ290–299t HSV-1
aber nicht BHV-1, was demonstriert, daß ihre inhibitorische Fähigkeit
spezifisch für
die HSV-Infektion ist.
-
Weiterhin
inhibiert das Varianten-Molekül
gD-1 (Δ290–299t) HSV-2
bei einem IC50-Spiegel von 1,5 nm während Wildtyp
gD-1 HSV-2 bei einem IC50-Spiegel von 164
nm inhibierte. Demnach hatte gD-1 (Δ290–299t) einen 109-fach größeren Effekt
auf die Plaquebildung von HSV-2 als Wildtyp gD-1 (306t).
-
Beispiel 7
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Polyklonale
Antikörper,
die für
Wildtyp gD-1 (306t) und das Varianten-Molekül gD-1 (Δ290-299t) spezifisch sind, wurden in Kaninchen
ausgelöst.
Die polyklonalen Antikörper
wurden dann auf die Fähigkeit, HSV-1-Infektionisität zu neutralisieren,
untersucht.
-
Zwei
Kaninchen (bezeichnet als R122 und R123) wurden mit einer Inokulation
von 100 μg
gereinigtem gD-1 (306t) initial immunisiert, während zwei Kaninchen (bezeichnet
als R130 und R131) initial mit einer Inokulation von 100 μg gereinigtem
gD-1 (Δ299–299t) immunisiert
wurden. Beide Sätze
an initialen Inokula wurden im Verhältnis von 1:1 mit komplettem
Freund's Adjuvans
gemischt und subkutan in inguinale und axillare Regionen und intramuskulär in hintere
Extremitäten
gegeben. Es wurden nicht mehr als 0,2 ml pro subkutaner Stelle und
nicht mehr als 0,5 ml pro intramuskulärer Stelle verabreicht. Nach
zwei Wochen erhielt jedes Kaninchen eine Sekundärinjektion („was boosted") von 50 μg des entsprechenden
Antigens gemischt in einem Verhältnis
von 1:1 mit inkomplettem Freund's
Adjuvans. Die ersten Injektionen („boosts") (und alle nachfolgenden Injektionen)
wurden subkutan entlang des Rückens
und intramuskulär
in die hinteren Extremitäten
gegeben. Es wurden nicht mehr al 0,2 ml pro subkutaner Stelle und
nicht mehr als 0,5 ml pro intramuskulärer Stelle verabreicht. Die
Kaninchen wurden gleichermaßen
in den Wochen 3, 7, 10 und 14 injiziert („boosted"). Testblutungen wurden in den Wochen
5, 8, 11 und 16 entnommen. Neutralisierungs-Assays wurden mit polyklonalen Sera
von der vierten Blutung durchgeführt.
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Die
polyklonalen Antikörper
wurden auf die Fähigkeit
untersucht, die HSV-1-Infektioisität zu neutralisieren. Die Fähigkeit
der Antikörper,
die Infektioisität
zu inhibieren, zeigt an, daß die
antigene Konformation des Varianten-Moleküls von gD gleich zu der des
Wildtyp-Moleküls
ist. Von Wildtyp-gD ist bekannt, daß es die Produktion von potenten
Virus-neutralisierenden Antikörpern
induziert, wenn es in Tiere injiziert wird.
-
Die
Kaninchen-Sera wurden bei 56°C
für 30
Minuten hitzebehandelt, um das Complement zu inaktivieren. Vero-Zellen
wurden in 48-Well-Platten gewachsen, bis die Monoschicht nahezu
konfluent war. Serielle 2-fache Verdünnungen von Serum wurden in
DMEM-Medium, enthaltend 5% fötales
Rinderserum (FBS), präpariert,
danach mit einem gleichen Volumen an HSV-1-Stamm KOS in demselben
Medium gemischt. Die Virus-Konzentration wurde eingestellt, um ungefähr 100 Plaques
pro Well in der 48-Well-Platte bei Abwesenheit von neutrali sierendem
Antikörper
zu ergeben. Jede Mischung aus Virus und Kaninchen-Serum wurde im
Duplikat auf die Vero-Zell-Monoschichten ausplattiert und für eine Stunde
bei 37°C
inkubiert. Jedes Well der 48-Well-Platte wurde dann mit Medium überschichtet
und bei 37°C
inkubiert, bis sich sichtbare Plaques entwickelten. Das Medium wurde
entfernt und die Zellen wurden mit einer Mischung aus Methanol und
Aceton fixiert und getrocknet. Die Plaques wurden durch Inkubation
der Monoschichten mit einem Cocktail aus Antikörpern gegen die Glykoproteine
gD, gB und gC visualisiert, danach wurde ein „Schwarz-Plaque-Assay" unter der Verwendung
von Meerrettichperoxidase-konjugiertem Protein A durchgeführt, gefolgt
von der Addition des Substrats 4-Chlor-1-Naphtol. Die Plaques wurden
danach gezählt.
Die Ergebnisse der Assays werden in Tabelle 2 unten präsentiert,
wobei der Titer-Wert die Verdünnung
des Antikörpers
ist, welche die HSV-1-Plaqueanzahl um 50% reduzierte.
-
-
Die
polyklonalen Kaninchen-Antisera von Wildtyp und gD-1 (Δ290–299t) hatten ähnliche
Neutralisations-Titer, was vorschlägt, daß gD-1 (Δ290–299t) Wildtyp-Immunogenität beibehält. Dieses
Ergebnis ist konsistent mit den Analysen der dreidimensionellen
Struktur, die in Beispiel 3 präsentiert
wird.
-
Beispiel 8
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Monoklonale
Antikörper,
die spezifisch für
gD-Varianten der Erfindung sind, können wie folgt generiert werden.
-
Um
monoklonale Antikörper
zu generieren, werden weibliche Balb/c Mäuse mit 50 μg eines Varianten-Moleküls von gD-1
immunisiert. Das Immunogen wird in komplettem Freund's Adjuvans präpariert,
mit nachfolgenden Sekundärinjektionen
(„boosts") (25 μg Antigen
in inkomplettem Freund's)
in einem Intervall von ungefähr
21 Tagen. Zellinien, die monoklonale Antikörper produzieren, werden wie
folgt isoliert. Kurz gesagt, es wird eine Einzelzell-Suspension durch
Suspendieren von immunisieren Maus-Milzzellen in serumfreiem RPMI
1640, supplementiert mit 2 mM L-Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat, 100
Einheiten/ml Penicillin und 100 μg/ml
Streptomycin (RPMI) (Gibco, Kanada), gebildet. Die Suspension wird
durch einen sterilen 70-Mesh Nitex Zell-Abscheider („cell strainer") (Becton Dickinson,
Parsippany, NJ) filtriert und zweimal durch Zentrifugieren bei 200
g für 5
Minuten g gewaschen und das Pellet wird in 20 ml serumfreien RPMI
resuspendiert. Thymozyten, die aus drei naiven Balb/c Mäusen entnommen
wurden, wurden auf diese Weise präpariert.
-
NS-1
Mylelomazellen, welche in der Log-Phase in RPMI mit 11% fötalem Rinderserum
(FBS) (Hyclone Laboratories, Inc., Logan, UT) für drei Tage vor der Fusion
gehalten wurden, werden bei 200 g für 5 Minuten zentrifugiert und
das Pellet wird zweimal gewaschen, wie im vorangehenden Absatz beschrieben.
Nach dem Waschen wird jede Zellsuspension auf ein Endvolumen von
10 ml in serumfreiem RPMI gebracht und 10 μl werden 10:100 verdünnt. 20 μl jeder Verdünnung werden
entfernt, mit 20 μl
0,4% Trypan Blau-Färbemittel
in 0,85% Saline (Gibco) gemischt, auf ein Hemacytometer geladen
und gezählt.
-
2 × 108 Milzzellen werden mit 4 × 107 NS-1-Zellen kombiniert, zentrifugiert und
der Überstand
wird aspiriert. Das Zell-Pellet wird entfernt („dislodged") durch Klopfen des Röhrchens
und 2 ml von 37°C
PEG 1500 (50% in 75 mM Hepes, pH 8,0) (Boehringer Mannheim) werden
unter Rühren über den
Zeitraum von 1 Minute addiert, gefolgt durch Addition von 14 ml
an serumfreiem RPMI über
7 Minuten. Zusätzliche
16 ml RPMI werden addiert und die Zellen werden bei 200 g für 10 Minuten
zentrifugiert. Nach dem Verwerfen des Überstandes wird das Pellet
in 200 ml RPMI, enthaltend 15% FBS, 100 μM Natrium-Hypoxanthin, 0,4 μM Aminopterin, 16 μM Thymidin
(HAT) (Gibco), 25 Einheiten/ml IL-6 (Mallinckrodt, Folcrost, PA)
und 1,5 × 106 Thymozyten/ml resuspendiert. Die Suspension
wird in zehn 96-Well Gewebekultur-Platten mit flachem Boden verteilt,
200 μl/Well.
Die Zellen in den Platten werden 3 bis 4-mal zwischen Fusionieren
und Durchsuchen gefüttert
durch Aspirieren von ungefähr
der Hälfte
des Mediums aus jedem Well mit einer 18G Nadel und Nachfüllen von
Plattierungs-Medium, wie oben beschrieben, außer enthaltend 10 Einheiten/ml
IL-6 und ohne Thymozyten.
-
Die
Fusionen werden durchsucht, wenn das Zellwachstum 60–80% Konfluenz
erreicht (Tag 7 bis 9) mittels ELISA an der bestimmten gD-1-Variante,
welche als das Immunogen verwendet wurde, im Vergleich zum Wildtyp
gD-1 und/oder anderen Varianten-Molekülen von gD-1. Immunlon 4-Platten (Dynatech, Cambridge,
MA) werden bei 4°C über Nacht
mit 100 ng/Well Protein in 30 mM Carbonatpuffer, pH 9.6 beschichtet. Die
Platten werden mit 100 μg/Well
an 0,5% Fischhaut-Gelatine in PBS für eine Stunde bei 37°C blockiert,
dreimal mit PBS, 0,05% Tween 20 (PBST) gewaschen und 50 μl Kulturüberstand
werden addiert. Nach der Inkubation bei 37°C für 30 Minuten und Waschen, wie
oben beschrieben, werden 50 μl
Meerrettichperoxidase-konjugiertes Ziege-Anti-Maus-IgG(fc) (Jackson
ImmunoResearch, West Grove, PA), verdünnt 1:3500 in PBST, addiert.
Die Platten werden wie oben inkubiert, viermal mit PBST gewaschen
und 100 μl
Substrat, bestehend aus 1 mg/ml o-Phenyldiamin und 0,1 μl/ml H2O2 in 100 mM Citrat,
pH 4,5 werden addiert. Die Farbreaktion wird nach 5 bis 10 Minuten
durch die Addition von 50 μl
15% H2SO4 gestoppt.
A490 wird an einem Platten-Lesegerät abgelesen.
-
Die
Wells, welche bevorzugte Reaktivität der Varianten-Präparation
von Interesse über
die Kontroll-Präparationen
zeigen, werden in limitierenden Verdünnungen ausplattiert, um monoklonale
Zellinien zu isolieren, welche Antikörper produzieren, die spezifisch
für dieses
Varianten-Molekül
von gD-1 sind. Sequenzprotokoll
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