DE4013342A1 - Verfahren zum aufbringen von glasuren, glasigen schichten und dekoren aus gassilikatbeton - Google Patents
Verfahren zum aufbringen von glasuren, glasigen schichten und dekoren aus gassilikatbetonInfo
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Description
Die Erfindung ist anwendbar zum Aufbringen von Glasuren, gla
sigen Schichten und Dekoren auf Gassilikatbeton. Sie kann
insbesondere vorteilhaft verwendet werden zum Aufbringen einer
flüssigkeitsundurchlässigen glasigen Schicht als Dampfsperre
und Wetterschutz und zur Erzielung spezieller dekorativer
Effekte auf Gassilikatbeton.
Eine ausführliche Beschreibung des Flammspritzens, seiner
Anwendung, der verwendeten Spritzwerkstoffe und Geräte ist in
Appen, A, A.; Petzold, A.: Hitzebeständige Korrosions-,
Wärme- und Verschleißschutzschichten; VEB Verlag für
Grundstoffindustrie Leipzig, Leipzig 1984 und in Kretzschmar,
E.: Metall-, Keramik- und Plastspritzen; VEB Verlag Technik
Berlin, Berlin 1970 enthalten.
Die Nutzung des Flammspritzens ist weder als Gassilikatbeton
unterlage noch für die Spritzwerkstoffe Glas bzw. Glasuren
nachgewiesen. Die bisher übliche Anwendung des Flammspritzens
liegt in der Erzeugung von Verschleiß-, Wärme- und/oder
Korrosionsschutzschichten auf metallischem Untergrund. Ein
wesentlicher Unterschied des "Glasflammspritzens" zum bisheri
gen Flammspritzen ist der heiße Untergrund der beim Aufbrin
gen von Schichten auf Gassilikatbeton notwendig ist. Gespritz
te keramische Schichten haben im Unterschied zu glasigen
Schichten auch immer einen Anteil an offener Porosität (häu
fig < 10%).
Für die technische Aufgabe des Aufbringens von Glasuren oder
glasigen Schichten auf Gassilikatbeton sind bisher noch keine
Verfahren bekanntgeworden.
Das Flammspritzen von Glasfritten auf Gassilikatbeton bietet
vollkommen neue Möglichkeiten der Anwendung und eine bisher
nicht bekannte Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten, neben
dem Mischen von Farben kann die Schichtdicke variiert werden,
wodurch sich die Farbintensität beeinflussen läßt, außer
dem sind zusätzliche Effekte durch Beeinflussung des Blasen
gehaltes und durch Beimengen nichtaufschmelzender Bestandteile
erreichbar.
Gassilikatbeton ist nach TGL 21 098 ein "leichter, vor dem
Erhärten mit Hilfe eines Gasbildners auf hohen Porengehalt
aufgeblähter Kunststein, der aus einem Bindemittel und einer
Kieselsäurekomponente entstanden ist". Autoklavgehärteter
Gasbeton ist "ein Gasbeton, der in einem Druckgefäß
(Autoklav) in einem wasserdampfgesättigten Medium unter er
höhter Temperatur erhärtet ist". Gasbetone werden im
allgemeinen aus gemahlenem Sand, Kalk und Zement hergestellt
und im Autoklaven erhärtet. Der Einsatz von Gasbeton erfolgt
vorwiegend im Industriebau, Wohnungsbau, Landwirtschaftsbau
und Spezialbau als Wandplatten, Wandsteine, Dach- und
Deckenelemente und Dämmplatten für Dach und Decken
(Schlegel, E.: Gassilikatbeton als hitzbeständiger Baustoff
zur Wärmeisolation; Freiberger Forschungshefte A 652;
Vorträge zum Berg- und Hüttenmännischen Tag 1980 in
Freiberg, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie,
Leipzig 1981).
Das Ziel der Erfindung besteht darin, durch Anwendung des
Pulverflammspritzverfahrens Gassilikatbetonsteine zu gla
sieren, bzw. mit dekorativen Schichten, die glasig, teil
kristallin oder kristallin sein können, zu versehen. Damit
ist es möglich, Gassilikatbeton ohne den bisher notwendigen
Wetterschutz direkt für den Außeneinsatz zu verwenden bzw.
anstelle von Baukeramik oder Fliesen einzusetzen. Die Erfin
dung ist bei Anwendung von Schablonen oder bei Teilbeschich
tung geeignet, Dekore oder gestalterische Effekte zu erzielen.
Die zur Anwendung kommenden Spritzschichten können weiß oder
farbig, transparent, halbdeckend oder deckend sein.
Durch die Einführung des Flammspritzens zum Aufbringen von
Glasuren oder dekorativen Schichten auf Gassilikatbeton ist es
mit einfachen, leicht handhabbaren Mitteln möglich,
Gassilikatbetonsteine beliebiger Abmessung auf einer oder
mehreren Seiten mit glasigen Schichten, die den Glasuren von
Baukeramik vergleichbar sind, zu versehen. Es werden damit
vollkommen neue Farb- oder Gestaltungs-, aber auch Anwen
dungsmöglichkeiten für Gassilikatbeton ermöglicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Anwendung des
Pulverflammspritzverfahrens, Glasuren oder Schichten, die
glasig, teilkristallin oder kristallin sind, auf
Gassilikatbeton aufzubringen. Damit kann bei Außeneinsatz
der Wetterschutz entfallen und es sind vollkommen neue Farb-
und Gestaltungseffekte möglich.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in der Weise gelöst,
daß Glasfritten, die vorzugsweise farbig sind, mit Hilfe des
Flammspritzverfahrens auf Gassilikatbeton aufgespritzt werden.
Der Spritzauftrag kann durch die Flammspritzpistole KMP 64,
KMP 64/1 bzw. Geräte mit entsprechender Leistung erfolgen.
Folgende Voraussetzungen sind notwendig:
1. Die Steine oder Platten aus Gassilikatbeton müssen eine
Temperatur < = der Erweichungstemperatur Tg (ca. 500 bis 600
°C) des aufzuspritzendes Glases haben (Gassilikatbeton kann
ohne Schädigung bis zu Temperaturen von < 700°C erwärmt
werden).
2. Die Ausdehnungskoeffizienten des Untergrundes und des
aufzuspritzenden Glases müssen annähernd gleich groß sein,
um thermische Spannungen und Abplatzungen zu vermeiden.
3. Die Spritzfritten müssen in einer für die Handhabung in
Flammspritzgeräten geeigneten Form vorliegen (Pulver mit
einer Körnung von vorzugsweise 70*10-3 bis 150*10-3mm).
Die Erfindung wird dadurch realisiert, daß Glasfritten, die
vorzugsweise farbig sind, mit Hilfe des Flammspritzverfahrens
auf Gassilikatbeton aufgebracht werden. Nach der
Betonherstellung und dem Zuschnitt werden die Steine oder
Platten auf eine Temperatur < = der Erweichungstemperatur Tg
(ca. 500 bis 600°C) des aufzuspritzenden Glases gebracht
und mit Flammspritzauftrag versehen. Das Spritzen erfolgt mit
der Flammspritzpistole KMP 64, KMP 64/1 bzw. Geräte mit
entsprechender Leistung. Die Spritzpulver (Glasfritten), soll
ten den Anforderungen der jeweiligen Spritzpistolen ent
sprechen und bestimmte Parameter hinsichtlich Korngröße,
Kornbreite, Teilchenform, Schmelzbarkeit usw. erfüllen. Die
Korngröße der Glasfritten sollte vorzugsweise im Bereich
von 70*10-3 bis 150*10-3mm liegen. Der Untergrund muß beim
Spritzen frei von Verunreinigungen sein. Der Spritzabstand zum
Untergrund beträgt etwa 100 bis 200 mm. Der Spritzauftrag
kann manuell oder mechanisiert bzw. automatisiert, mit mehre
ren nebeneinander oder nacheinander angeordneten Spritzpisto
len erfolgen. Es können mehrere Spritzvorgänge hintereinan
der oder nebeneinander mit unterschiedlichen Farben und
Schichtdicken vorgenommen werden.
Die aufzuspritzende Schichtdicke beträgt vorzugsweise 0,1 bis
0,5 mm. Es ist möglich, Teilbeschichtungen und dekorative
Effekte durch Anwendung von Schablonen zu erreichen.
Bei künstlerischer Gestaltung von Gassilikatbetonteilen sind
diese durch geeignete Maßnahmen auf der notwendigen Tempera
tur zu halten, der Spritzauftrag wird manuell ausgeführt.
Das Mischen von Farben gestattet eine nahezu unbegrenzte Farb
palette, bei Zumischen nichtschmelzender Bestandteile können
zusätzliche dekorative Effekte erzielt werden.
Die aufgespritzten Glasfritten können weiß oder farbig, in
transparenter, halbdeckender oder deckender Ausführung zur
Anwendung kommen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Aufbringen von Glasuren, farbigen Schichten
und Dekoren auf Gassilikatbeton, gekennzeichnet dadurch, daß
Glasfritten mit Hilfe des Pulverflammspritzverfahrens aufge
bracht werden.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der zu
beschichtende Gassilikatbetonuntergrund eine Temperatur <= der
Erweichungstemperatur Tg des aufgespritzten Glases hat.
3. Verfahren nach den Punkten 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß Glasfritten mit einer für Pulverflammspritzgeräte
geeigneten Körnung, vorzugsweise 70*10-3 bis 150*10-3 mm
Korngröße, verwendet werden.
4. Verfahren nach den Punkten 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch,
daß die Beschichtung vollständig oder teilweise erfolgt, bei
Teilbeschichtung können zur dekorativen Gestaltung Schablonen
benutzt werden.
5. Verfahren nach den Punkten 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch,
daß die aufgespritzten Glasuren oder Glasschichten weiß oder
farbig, transparent, halbdeckend oder deckend sind.
6. Verfahren nach den Punkten 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch,
daß den aufgespritzten Schichten zur Erzielung spezieller
dekorativer Effekte nichtaufschmelzende Bestandteile beigege
ben werden.
7. Verfahren nach den Punkten 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch,
daß die aufgespritzten Schichten eine Dicke im Bereich von
vorzugsweise 0,1 bis 0,5 mm haben.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32806489 | 1989-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4013342A1 true DE4013342A1 (de) | 1991-04-18 |
Family
ID=5608789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904013342 Withdrawn DE4013342A1 (de) | 1989-04-28 | 1990-04-26 | Verfahren zum aufbringen von glasuren, glasigen schichten und dekoren aus gassilikatbeton |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4013342A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2689539A1 (fr) * | 1992-04-03 | 1993-10-08 | Raynaud Francois | Procédé de fabrication d'un matériau composite utilisable en construction, matériau ainsi obtenu, et panneau ou plaque qui en sont constitués. |
DE4429133A1 (de) * | 1994-08-17 | 1996-02-29 | Guido Roeder | Bauelement für die Gestaltung von Gebäuden und Außenanlagen und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE29813335U1 (de) | 1998-07-27 | 1998-11-05 | Brand & Schluttig GmbH, 03099 Kolkwitz | Funktions-Betonelement mit nativer Gestaltung |
-
1990
- 1990-04-26 DE DE19904013342 patent/DE4013342A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2689539A1 (fr) * | 1992-04-03 | 1993-10-08 | Raynaud Francois | Procédé de fabrication d'un matériau composite utilisable en construction, matériau ainsi obtenu, et panneau ou plaque qui en sont constitués. |
DE4429133A1 (de) * | 1994-08-17 | 1996-02-29 | Guido Roeder | Bauelement für die Gestaltung von Gebäuden und Außenanlagen und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE29813335U1 (de) | 1998-07-27 | 1998-11-05 | Brand & Schluttig GmbH, 03099 Kolkwitz | Funktions-Betonelement mit nativer Gestaltung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: INSTITUT FUER MATERIALFORSCHUNG UND ANWENDUNGSTECH |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |