DE4011593C2 - Einstellbares Druckventil - Google Patents
Einstellbares DruckventilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein einstellbares Druck
ventil
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Über derartige Druckventile läßt sich das Verhalten von hy
draulischen Steuerkreisen dynamisch beeinflussen. Dabei ist
es allerdings erforderlich, daß das Ventil eine verhältnis
mäßig enge Hysterese aufweist und mit hoher Reproduzierbar
keit eine Feineinstellung zuläßt. Eine derartiges Ventil
läßt sich damit auch in Hydraulikkreise eingliedern, in de
nen eine elektrische Druckfeineinstellung mit zeitlicher
Beeinflussung des Druckanstiegs und des Druckabfalls er
wünscht ist.
Es ist bereits ein elektromotorisch verstellbares Druckven
til bekannt, bei dem die Verstellung unter Zuhilfenahme ei
nes Gleichstrom-Getriebemotors erfolgt, dessen Abtriebs
welle mit einer Exzenter-Zwischenwelle gekoppelt ist. Die
Zwischenwelle ist in einer Verlängerung des Ventilgehäuses
quer zur Ventilachse angeordnet und weist zwischen zwei La
gerstellen einen Exzenterabschnitt auf, über den ein kol
benförmig ausgebildeter Ventilteller antreibbar ist. Um ei
ne ausreichend hohe Positioniergenauigkeit zu erzielen, ist
es in diesem bekannten Fall erforderlich, den Getriebemotor
im geschlossenen Regelkreis zu betreiben. Dies vergrößert
nicht nur den schaltungstechnischen Aufwand, sondern dar
über hinaus den zur Aufnahme des Getriebemotors mit Weg-
Rückführung erforderlichen Bauraum.
Aus dem Dokument DE 32 10 603 A1 ist ein einstellbares
Druckventil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 be
kannt, bei dem der zweite Ventilteller unter Zuhilfenahme
eines Schrittmotors relativ zum ersten Ventilteller beweg
bar ist. In diesem bekannten Fall ist zur Herabsetzung des
auf den Schrittmotor wirkenden Lastmoments zwischen dem
Ventilteller und dem Schrittmotor ein Stirnradgetriebe ge
schaltet, dessen Abtriebsritzel mit einer Gewindestange
fest verbunden ist, welche mit einer entsprechenden, im Ge
häuse festgelegten Mutter zusammenwirkt und stirnseitig ei
ne Vertiefung zur Aufnahme eines Ventiltellerschlstößels
hat. Das Antriebszahnrad wirkt mit einem in axialer Rich
tung verlängerten Antriebsritzel zusammen. Diese axiale
Verlängerung ist erforderlich, weil sich das Abtriebszahn
rad bei einer Ansteuerung durch den Motor in axialer Rich
tung bezüglich des Antriebsritzels bewegen muß. Über ein
weiteres Zahnrad, das im Gehäuse gelagert und in Drehrich
tung federnd vorgespannt ist, wird zwar auf die Antriebs
einrichtung eine Stützkraft ausgeübt, die der Richtung der
Reaktionskraft entgegengerichtet ist, welche aufgrund der
Kompressionen der Ventilfeder auf die Antriebseinrichtung
einwirkt. Die über die Verzahnung zwischen Antriebsritzel
und Abtriebszahnrad ausgeübte Axialkraft auf die Abtriebs
welle des Motors kann jedoch dadurch nicht abgefangen wer
den, wodurch sich bei Feineinstellungen, die unter Zuhilfe
nahme von Schrittmotoren angestrebt werden, Einstellungsun
genauigkeiten durch die Spielbehaftung des Antriebs erge
ben. Darüber hinaus erfordert die Ansteuerung des Ventil
tellers beim bekannten Drucksteuerorgan einen verhältnis
mäßig raumgreifenden Aufbau.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
einstellbares Druckventil gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 derart weiterzubilden, daß bei kompaktem
Aufbau ein spiel freier Betrieb des Ventiltellerantriebs und
damit Feineinstellungen des Druckventils ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird durch Merkmale des Patentanspruchs 1 ge
löst.
Erfindungsgemäß wird durch die koaxiale Anflanschung des
Schrittmotors erheblicher Bauraum eingespart. Das Zusammen
wirken von Gewindespindel und Gewindemutter ermöglicht es,
auf relativ kleinem Bauraum eine sehr große Kraftüberset
zung bereitzustellen. Die von der Ventilfeder auf die Ge
windespindel aufgebrachte Reaktionskraft wird über ein zu
sätzliches Axiallager unmittelbar in ein gehäusefestes Bau
teil eingeleitet. Dadurch wird die durchgehende Abtriebs
welle des Schrittmotors von der Ventil-Schließkraft nicht
mehr axial beaufschlagt, wodurch Feineinstellungen und ein
spiel freier Betrieb des Getriebes zwischen Gewindespindel
und Gewindemutter ermöglicht werden.
Dabei ist es weiterhin nicht mehr nötig, den Schrittmotor
zur Erzielung einer reproduzierbaren und hohen Stellge
nauigkeit im geschlossenen Regelkreis zu betreiben. Es ge
nügt, den Schrittantrieb als offene Steuerung auszubilden,
wobei vorzugsweise Weg-, Geschwindigkeits- und Richtungssi
gnale vorgegeben werden. Es ergibt sich dabei darüber hin
aus der zusätzliche Vorteil, daß aufgrund der überlegenen
Leistungscharakteristik von Schrittmotoren auch der hierfür
in Anspruch genommene Bauraum klein gehalten werden kann.
Während bei Druckventilen mit einem Gleichstrommotor ein
nachgeschaltetes Getriebe vorgesehen werden mußte, um das
erforderliche Drehmoment aufzubringen und die Auflösung der
im Regelkreis vorgesehenen Sensoren auf einem vertretbaren
Niveau zu halten, kann ein solches, hoch untersetzendes Un
tersetzungsgetriebe bei Verwendung eine Schrittmotors ent
fallen, was der kompakten Bauweise des Ventils weiter zugu
te kommt. Schrittmotoren ermöglichen selbst bei verhältnis
mäß großen Nennmomenten Schrittfrequenzen in einem weiten
Spektrum, so daß eine einfache Anpassung der Stellcharakte
ristik des Ventils an den betreffenden Hydraulikkreis er
möglicht ist.
Durch die direkte und koaxiale Anflanschung des Schrittmo
tors an das Ventilgehäuse ergibt sich darüber hinaus eine
einfachere geometrische Form für das Ventilgehäuse und da
mit eine wirtschaftlichere Herstellung. Die Stellgenauig
keit des Ventils läßt sich über die Wahl der Winkelschritt
größe beeinflussen, wobei sich eine zusätzliche Verfeinerung
der Stellgenauigkeit dadurch ergibt, daß zwischen der Aus
gangswelle des Schrittmotors und dem bewegbaren Ventiltel
ler ein sehr verlust- und spielarmes Untersetzungsgetriebe
in Form einer Gewindespindel und einer Gewindemutter ausge
bildet ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Ein besonders verlust- und spielarmes Untersetzungsgetriebe
ergibt sich mit der Weiterbildung des Patentanspruchs 14.
Dabei sitzt gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der be
wegbare Ventilteller auf einer drehsicher geführten Kuge
lumlaufmutter, die mit einer vom Schrittmotor angetriebenen
Kugelumlaufspindel in Eingriff steht. Die auf diese Weise
besonders reibungsarme Bewegungsübertragung wirkt sich be
sonders positiv auf die Hysterese des Ventils aus. Der
Schrittantrieb kann hierbei wegen der direkten Zuordnung
zwischen den elektrischen Steuerimpulsen und den Winkel
schritten als offene Steuerung ausgeführt werden.
Die Haltebremse gemäß Anspruch 12 erlaubt es, den Motor
im Betrieb des Ventils nicht dauernd unter Strom zu
halten, sondern ihn nach Einstellung des gewünschten
Druckes abzuschalten. Dies führt zu einer Energieer
sparnis. Die Haltebremse ermöglicht es weiterhin, daß
bei Stromausfall (Störfall) der am Ventil eingestellte
Betriebsparameter erhalten bleibt, weil das Ventil sich
nicht verstellen kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Gewindespindel bzw. die Kugelumlaufspin
del mittels einer Zwischenwelle angetrieben wird, die
als Hohlwelle ausgebildet ist und die jeweiligen Enden
der Schrittmotorwelle bzw. der durchgehenden Welle und der Kugelumlaufspindel über
greift. Dieses Konzept erlaubt es, herkömmliche
Schrittmotoren ohne konstruktionstechnische Umbaumaß
nahmen am Getriebegehäuse anzubringen, wobei über die
Zwischenwelle jeweils die Anpassung an die betreffende
Ventilkonstruktion erfolgt. Das Ventil kann somit modu
lar aufgebaut werden, was der Wirtschaftlichkeit der
Herstellung der hierfür erforderlichen Komponenten zu
gute kommt. Darüber hinaus können über die Zwischen
welle herstellungs- bzw. montagetechnisch bedingte
Fluchtungsabweichungen zwischen Motor- und Ventilachse
kompensiert werden.
Der für die Zwischenwelle erforderliche Bauraum zwi
schen Ventilteller und Schrittmotor wird in vorteilhaf
ter Weise dazu genutzt, eine qualitativ hochwer
tige Axiallagerung in das Ventil zu integrieren, so daß
das erfindungsgemäße Ventil selbst dann einsetzbar ist,
wenn höchste Ventilkräfte herrschen. Eine besonders
einfache Axiallagerung der Zwischenwelle ergibt sich
dann, wenn die Zwischenwelle einen Radialbund hat, zu
dessen beiden Seiten jeweils ein Axial-Wälzlager, bei
spielsweise in Form eines Kugellagers, vorgesehen ist.
Wenn die Zwischenwelle in einem zwischen Ventil- und
Motorgehäuse geflanschten Gehäuseteil bzw. Zwischengehäuse untergebracht
wird, in dem vorzugsweise zusätzlich eine Führungs
scheibe für einen Zentrierfortsatz der Gewinde- bzw. Kugelumlaufmut
ter aufgenommen ist, ergibt sich die besonders vorteil
hafte Möglichkeit, das Zwischengehäuse als separaten
Modul auszubilden, der - je nach Leistungscharakteri
stik des Ventils - austauschbar und mit den angrenzen
den Komponenten, nämlich dem Ventilgehäuse und dem
Schrittmotorgehäuse verbindbar ist.
Der erfindungsgemäße Aufbau des Ventils schafft die
Voraussetzungen dafür, daß die wesentlichen Funktions
oberflächen der Bauteile ausschließlich rotationssymme
trisch gestaltet werden können, wodurch sich eine ein
fachere Herstellung des Ventils ergibt. Der besondere
Vorteil ist darüber hinaus darin zu sehen, daß auch
eine einfachere Abdichtung des die Ventilfeder aufneh
menden Raums gegen das Motorgetriebegehäuse vorgenommen
werden kann. Hierbei ist es lediglich erforderlich, die Gewinde-
bzw. Kugelumlaufspindel und die zwischenwelle über jeweils
eine Ringdichtung abzudichten, wodurch sich eine sehr
einfache und leistungsfähige Dichtung ergibt, die eine
Beaufschlagung des Ventils mit hohen Drücken ermög
licht.
Zwar ist aus der DE-OS 21 41 590 ein Motorantrieb für
Steuerorgane gezeigt, bei dem aus dem Antrieb eine Spindel
ragt, die mit einer Gewindemutter zusammenwirkt, an der
sich unter Zwischenschaltung einer Feder ein Steuerschieber
des Steuerorgans abstützt. Die auf die Mutter einwirkende
axiale Reaktionskraft wird hierbei entgegen der Lehre der
vorliegenden Erfindung vollständig auf die Gewindespindel
und damit auf den Antrieb weitergeleitet.
Aus der Zeitschrift "Maschinenmarkt Würzburg, 70. Jahrgang
1964, Nr. 75, Seite 96 bis 122" ist bereits die Verwendung
eines Schrittmotors als Antriebselement für Stellorgane
vorgestellt. Das Problem der Abschirmung von axial
gerichteten Reaktionskräften von der Abtriebswelle des
Schrittmotors ist in dieser Literaturstelle allerdings
nicht angesprochen.
Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt des einstellbaren Druck
ventils in der Ausführung als Druckbegrenzungsventil;
Fig. 2 die Einzelheit II in Fig. 1;
Fig. 3 die Ansicht III in Fig. 2;
Fig. 4A und 4B schematische Schnittansichten der
Einzelheit 11 in Fig. 1, wobei in der oberen Hälfte
der Zustand vor der Justage und in der unteren Hälfte
der Zustand nach der Justage des Ventils dargestellt
ist; und
Fig. 5 und 6 Bildzeichen zur Verdeutlichung der
Anwendungsgebiete der erfindungsgemäßen Ventilgestal
tung.
Wie eingangs bereits erwähnt, betrifft die Erfindung
ein einstellbares Druckventil beispielsweise in der Ausführung als
Druckbegrenzungsventil und als Druckreduzierventil. Die
Bildzeichen für diese Ventile sind in den Fig. 5 und
6 dargestellt. Beim Druckbegrenzungsventil gemäß Fig.
5 ist ein Schließelement 2 mittels einer Feder 4 in
Schließrichtung vorgespannt. Die Kraft, mit der das
Schließelement 2 auf einen Ventilsitz gedrückt wird,
ist einstellbar, was durch den Pfeil 6 angedeutet ist.
Der Federraum ist regelmäßig zum Tank entlastet und der
Druck P im System wirkt auf die Fläche des Schließele
ments 2, was durch eine Steuerleitung 8 wiedergegeben
ist. Mit zunehmenden Druck P steigt die Kraft, mit der
das Schließelement 2 entgegen der Kraft der Feder 4 in
der Öffnungsrichtung beaufschlagt wird. Übersteigt die
Druckkraft die Federkraft, verschiebt sich das Schließ
element gegen die Feder 4 und öffnet die Verbindung zum
Tank T. Das Ventil öffnet so weit, bis am Schließele
ment zwischen Druck- und Federkraft Gleichgewicht
herrscht. Mittels der einstellbaren Feder 4 kann der
Systemdruck P variiert werden.
In Fig. 6 ist ein weiteres Anwendungsgebiet der Erfin
dung, nämlich ein direkt gesteuertes Druckreduzierven
til gezeigt. Im Gegensatz zum Druckbegrenzungsventil
gemäß Fig. 5 ist hier das Ventil in der Ausgangsstel
lung geöffnet. Die Durchflußrichtung ist von P nach A.
Der Sekundärdruck im Anschluß A wirkt über eine Steuer
leitung 18 auf eine erste Fläche 13 eines Ventilele
ments 12 in Form eines Kolbens. Die andere Fläche 11
ist von einer Feder 14 beaufschlagt, die wiederum ver
stellbar ist, was durch den Pfeil 16 angedeutet ist.
Erreicht der Druck bei A den an der Feder 14 einge
stellten Wert, verschiebt sich der Kolben 12 und ver
ringert den Durchfluß von P nach A. Zum Ausgang des
Ventils kann nur die Flüssigkeitsmenge fließen, die
ohne Druckerhöhung von dem Verbraucher im nachfolgenden
System bei A abgenommen wird, es wird somit der Sekun
därdruck, d. h. der Ausgangsdruck begrenzt, und zwar un
abhängig vom Eingangsdruck, sobald dieser den einge
stellten Wert überschreitet.
In Hydrauliksystemen ist es oftmals erwünscht, die Cha
rakteristik der vorstehend erläuterten, einstellbaren Druckventile
nach einem bestimmten Schaltmuster zu variieren, um
eine Anpassung an dynamische Hydrauliksysteme vornehmen
zu können. Die hierdurch erforderliche Einstellbarkeit
der Ventilcharakteristik soll nachstehend anhand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels eines elektromotorisch
einstellbaren Druckbegrenzungsventils erläutert werden,
wobei auf die Fig. 1 bis 4 Bezug genommen wird.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 22 ein Ventilge
häuse bezeichnet, das im wesentlichen quaderförmig aus
gebildet ist. Das Ventilgehäuse 22 nimmt in seinem In
neren einen Ventil-Einbausatz mit Ventilspindel 24,
Ventilkegelkörper 26 und Justierschraube 28 auf. Die
Ventilspindel 24 kann mittels einer Kontermutter 30
axial am Ventilgehäuse 22 fixiert werden. Der Justier
schraube 28 ist ebenfalls eine Kontermutter 32 zugeord
net, um die axiale Lage der Justierschraube 28 zu fi
xieren.
Der eigentliche Ventilsitz des Druckbegrenzungsventils
ist mit 34 bezeichnet und wird mittels eines Ventilke
gelabschnitts 36 in der Ruhelage des Ventils verschlos
sen. Hinter dem Ventilkegelabschnitt 36 ist am Ventil
kegelkörper 26 ein Auflagebund 38 ausgebildet, über den
die Ventil-Schließkraft auf den Ventilkegelkörper 26
aufgebracht wird. Hierzu ist eine Kugel 40 vorgesehen,
die in einer Innenausnehmung 42 eines ersten Ventiltellers 44
aufgenommen ist. Der erste Ventilteller 44 wird mittels einer
vorbestimmten Federkraft gegen den Ventilkegelkörper 26
gedrückt, wobei die Größe der Federkraft den System
druck bestimmt, der über eine Ventilkammer 46 am Ven
tilsitz 34 anliegt.
Nachfolgend wird beschrieben, in welcher Weise die Ein
stellung des Druckbegrenzungsventils, d. h. die Verände
rung der Ventil-Schließkraft erfolgt:
Am ersten Ventilteller 44 stützt sich eine Ventilfeder in Form
einer Druck-Schraubenfeder bzw. Ventilfeder 48 ab, deren anderes Ende an
einem weiteren zweiten Ventilteller 50 anliegt. Durch axiale
Verstellung des zweiten Ventiltellers 50 ändert sich die Länge
der Druck-Schraubenfeder bzw. Ventilteller 48 und dementsprechend die von
der Ventilfeder 48 auf den Ventilkegelkörper 26 auf
gebrachte Schließkraft. Um diese Schließkraft mit hoher
Genauigkeit und innerhalb kürzester Zeit mit einem re
lativ geringen, schaltungstechnischen Aufwand verändern
zu können, ist ein elektromotorischer Stellantrieb vor
gesehen, der einen Schrittmotor 52 aufweist, welcher
über ein Zwischengehäuse 54 koaxial an das Ventilge
häuse 22 angeflanscht ist. Der Schrittmotor 52 hat als Schrittmotorwelle eine
durchgehende Welle 56, an derem dem Ventilgehäuse 22
abgewandten Ende eine elektromagnetische Haltebremse 58
befestigt ist. Mit 60 und 62 sind die Stromanschlüsse
für den Schrittmotor 52 einerseits und die Haltebremse
58 andererseits bezeichnet.
Die Steuersignalleitungen werden auf eine nicht näher
dargestellte Leistungselektronikkarte eines elektri
schen Steuerkreises gegeben, der eine Busplatine zuge
ordnet ist, die von einer-Netzkarte gespeist und mit
einer Oszillatorkarte im Signalaustausch steht. Die An
steuerung des Stellantriebs erfolgt elektrisch durch
Vorgabe von Weg-, Geschwindigkeits- und Richtungssigna
len, so daß der Schrittmotor im offenen Steuerkreis be
trieben werden kann, wobei in vorteilhafter Weise von
dem breiten Schrittfrequenzband derartiger Motoren,
beispielsweise zwischen 10 Hz und 40 kHz Gebrauch ge
macht wird.
Um die Hysterese des Ventils so klein wie möglich zu
halten, ist es erforderlich, die Bewegungsübertragung
vom Schrittmotor 52 auf den Federteller bzw. den zweiten Ventilteller 50 mit mög
lichst geringer innerer Reibung zu bewirken. Zu diesem
Zweck ist ein reibungsarmes Untersetzungsgetriebe in
Form eines Kugelspindeltriebes zwischen Motorwelle 56
und zweiten Ventilteller 50 geschaltet, wobei das Getriebe in
vorteilhafter Weise so ausgebildet ist, daß eine Achse
64 der Schrittmotorwelle 56 bzw. des Schrittmotorgehäuses 66
mit einer Achse 68 des Druckbegrenzungsventils bzw. des
Ventilgehäuses 22 zusammenfällt. Auch das Gehäuse 64
kann im wesentlichen quaderförmig mit zylindrischer In
nenausnehmung ausgebildet sein, ebenso wie das Zwi
schengehäuse 54, wodurch sich das Ventil insgesamt aus
stabförmigen Teilen mit rotationssymmetrischen Funkti
onsoberflächen aufbauen läßt. Die drei Gehäuseteile 22,
54 und 66 sind mittels Spannschrauben 70 zusammenge
spannt, die in den jeweiligen Ecken der Gehäuseteile
verlaufen, wobei die einzelnen Gehäuseteile über Zen
trierungen 72 und 74 ineinander greifen.
Zur reibungsarmen Kraftübertragung von der Schrittmo
torwelle 56 zum zweiten Ventilteller 50 ist eine Kugelumlauf
spindel 76 vorgesehen, die mit einer Kugelumlaufmutter
78 in Funktionseingriff steht. Letztere trägt den zweiten Ven
tilteller 50, an dem sich die Ventilfeder 48 abstützt.
Der Gewindeabschnitt der Kugelumlaufspindel 76 geht
über eine Radialschulter 82 in einen Axialfortsatz 80
über, der abdichtend (Dichtung 84) und mit Passung in
eine Hohlwelle 86 eintaucht. Einzelheiten dieser Ver
bindung ergeben sich aus der Darstellung gemäß Fig. 2.
Über einen sich diametral erstreckenden Stift 88 er
folgt eine Axialsicherung und eine Verdrehsicherung des
Fortsatzes 80 in der Hohlwelle 86. Von der anderen
Seite erstreckt sich in die Innenausnehmung der Hohl
welle 86 ein Endabschnitt der Schrittmotorwelle 56.
Über einen weiteren Querstift 90 erfolgt eine verschie
befeste und drehsichere Mitnahmezwischenwelle 56 und
Hohlwelle 86.
Man erkennt aus der Darstellung gemäß Fig. 2, daß die
Achsen der Stifte 88 und 90 vorzugsweise um 90° zuein
ander versetzt sind. Vorzugsweise erfolgt die Verbin
dung derart, daß die Aufnahmebohrungen in der Hohlwelle
86 einerseits und in den Endabschnitten 80 und 56 der
miteinander zu koppelnden Wellenteile andererseits beim
Montagevorgang hergestellt werden, wonach die Verstif
tung erfolgt.
Die Hohlwelle 86 ist mittels einer Dichtungsanordnung
92 abgedichtet in einer gestuften Innenausnehmung 94
geführt aufgenommen und stützt sich mit ihrer dem Ven
til zugewandten Stirnfläche 96 an der Radialschulter 82
der Kugelumlaufspindel 76 ab.
Zur Aufnahme der von der Ventilfeder 48 aufgebrachten
Reaktionskraft weist die Hohlwelle 86 einen Ringbund 98
auf, der über ein Kugellager 100 an einer Druckscheibe
102 abgestützt ist, die formschlüssig in der Innenaus
nehmung 94 aufgenommen ist und sich ihrerseits an einem
Zentrier- oder Stirnbund 104 des Getriebemotorgehäuses
66 abstützt. Die durchgehende Welle 56 des Schrittmo
tors 52 ist somit von den von der Ventilfeder 48 indu
zierten Reaktionskräften abgeschirmt, wobei durch das
Kugellager 100 dafür gesorgt wird, daß die Federvor
spannkraft die Reibungskräfte bei der Drehmomentüber
tragung nicht übermäßig ansteigen lassen.
Ein weiteres Kugellager 106 ist zwischen dem Ringbund
98 und einer weiteren Druckscheibe 108 vorgesehen, die
sich über eine Paßscheibenanordnung 110 an einer Aus
gleichsscheibe 112 abstützt. Mittels der Ausgleichs
scheibe 112 wird die Dichtungsanordnung 92 in Lage ge
halten, so daß eine wirkungsvolle Abdichtung des die
Ventilfeder 48 aufnehmenden Ventilraums sichergestellt
ist.
Zur Führung des in axialer Richtung bewegbaren zweiten Ventil
tellers 50 ist eine Führungsscheibe 114 vorgesehen, die
mittels einer Paßfeder 116 verdrehsicher in einer In
nenausnehmung 118 des Zwischengehäuses 54 aufgenommen
ist. Die Führungsscheibe 114 weist eine zentrische Füh
rungsbohrung 120 auf, in die mit Gleitpassung ein Füh
rungsansatz 122 der Kugelumlaufmutter 78 eingreift.
Eine mit 124 bezeichnete Schraube ist von der Rückseite
in die Führungsscheibe 114 versenkt eingeschraubt und
ragt mit ihrem Fußabschnitt durch eine außerzentrische
Bohrung 126 in der Kugelumlaufmutter 78, wodurch letz
tere gegen Drehbewegungen gesichert ist.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird dementsprechend
klar, daß bei einer Drehmomenteinleitung über die
durchgehende Welle 56 des Schrittmotors 52 über die
Mitnehmerstifte 88, 90 eine Drehmomentübertragung auf
die Kugelumlaufspindel 76 erfolgt, die aufgrund der
drehfesten, jedoch axial verschiebbaren Lagerung der
Kugelumlaufmutter 50, 78 in eine Axialbewegung des Ven
tiltellers 50 umgewandelt wird. Die Kraftübertragung
erfolgt durch die ausgewählten Komponenten so reibungs
arm wie möglich, so daß sich das Ventil durch eine sehr
kleine Hysterese auszeichnet. Die Ansteuerung erfolgt
durch Weg-, Geschwindigkeits- und Richtungssignale, wo
bei vor und nach jeder Betätigung des Motors eine Ent
sperrung bzw. Sperrung der elektromagnetischen Halte
bremse 58 vorgenommen wird.
Der Antrieb des bewegbaren, zweiten Ventiltellers 50 ist darüber
hinaus sehr kompakt und hat den zusätzlichen Vorteil,
daß er einen modularen Aufbau des Ventils ermöglicht.
Dabei ist der Ventil-Kegel-Einbausatz zusammen mit der
Ventilfeder 48 im eigentlichen Ventilgehäuse unterge
bracht. Die Schnittstelle zwischen Schrittmotor 52 und
Ventilgehäuse 22 liegt im Bereich eines Zwischengehäu
ses 54, mit dem eine Anpassung an die jeweils vorlie
genden Randbedingungen seitens des Schrittmotors 52 ei
nerseits und des Ventils 22 andererseits ermöglicht
ist. Aufgrund der koaxialen Anordnung der Ventilteile
sind die Funktionsflächen der miteinander zu verbinden
den Gehäuseteile ausschließlich zylindrisch ausgebil
det, was der Wirtschaftlichkeit des Herstellungsverfah
rens zugute kommt.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 4A und 4B erläu
tert, in welcher Weise die spielfreie Montage der Zwi
schenwelle 86 erfolgt:
Fig. 4A zeigt in einem Ausschnitt das Ventil vor der
endgültigen Justage. Diejenigen Komponenten, die den
Bauteilen der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
entsprechen, sind mit entsprechenden Bezugszeichen ge
kennzeichnet.
Bei noch nicht vollendeter Justage im zusammenge
flanschten Zustand der Gehäuseteile 22, 54 und 66 zwi
schen einem Befestigungsflansch 128 und der dem Ventil
abgewandten Stirnseite 130 des Zwischengehäuses ein
Spalt mit der Breite W verbleibt. Diese Spaltbreite
wird ausgemessen, woraufhin die Paßscheibe 110 bzw. das
axiale Maß der Paßscheibenanordnung 110 soweit redu
ziert wird, daß der Spalt W zu Null wird und ein Rest
spiel S in der Größenordnung von etwa 0 bis 0.01 mm
verbleibt. Die Ventilgehäuseteile werden anschließend
wieder zusammengebaut und über die Schrauben 70 axial
miteinander verspannt.
Claims (14)
1. Einstellbares Druckventil,
mit einer in einem Ventilgehäuse aufgenommenen
Ventilfeder, die sich einerseits an einem ersten Ven
tilteller zur Beaufschlagung eines Ventilkörpers und
andererseits an einem zweiten Ventilteller abstützt,
der unter Zuhilfenahme eines Schrittmotors relativ zum
ersten Ventilteller bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schrittmotor (52) koaxial an das Ventil
gehäuse (22, 54) angeflanscht ist und eine durchge
hende Welle (56) hat, die mit einer Gewindespindel
(76) in Eingriff steht, auf die eine axial geführte
Gewindemutter (78) zur Abstützung des zweiten Ventil
tellers (50) geschraubt ist, und daß die von der Ven
tilfeder (48) auf die Gewindespindel (76) aufgebrachte
Reaktionskraft über ein Axiallager (100) in ein gehäu
sefestes Bauteil (102, 104) eingeleitet wird.
2. Druckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die durchgehende Welle (56) des Schrittmotors (52)
mit der Ventilachse (68) fluchtet.
3. Druckventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewindespindel (76) mittels einer
Zwischenwelle (86) antreibbar ist, die als Hohlwelle
(86) ausgebildet ist, welche die jeweiligen Enden der
durchgehenden Welle (56) und der Gewindespindel (76)
übergreift.
4. Druckventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenwelle (86) einen Radialbund (98) hat,
der sich über das Axiallager (100) an einer Druck
scheibe (102) abstützt.
5. Druckventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zwischenwelle (86) mittels zweier
Axiallager (100, 106) positioniert ist und die Kopplung
an die jeweiligen Endabschnitte der durchgehenden
Welle (56) und der Gewindespindel (76) mittels einer
Stiftverbindung (88, 90) erfolgt.
6. Druckventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindemutter (78) einen Zen
trier-Fortsatz (122) aufweist, der in eine Führungs
ausnehmung (120) eines Lagerteils (114) eingreift.
7. Druckventil nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenwelle (86) in einem
zwischen Ventil (22) und Motorgehäuse (66) geflansch
ten Gehäuseteil (54) untergebracht ist.
8. Druckventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (76) mit einem
Mitnehmerfortsatz (80) abdichtend in die Zwischenwelle
(86) eingreift, die ihrerseits abgedichtet in dem gef
lanschten Gehäuseteil (54) aufgenommen ist, wobei eine
Schulter (82) zwischen Gewindeabschnitt und Mitnehmer
fortsatz (80) an der Zwischenwelle (86) anliegt.
9. Druckventil nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest die die Feder-Druckkraft
aufnehmenden Axiallager (100, 106) von einem Kugellager
gebildet sind und das Lagerspiel (S) mittels einer
Paßscheibenanordnung (110) einstellbar ist.
10. Druckventil nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Axiallager (100, 106) in einer
Innenausnehmung (94) des geflanschten Gehäuseteils
(54) aufgenommen sind und sich die Druckscheibe (102)
an einem Zentrierbund (104) des Schrittmotorgehäuses
(66) abstützt.
11. Druckventil nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (76) lagerungs
frei in den die Ventilfeder (48) aufnehmenden Ventil
raum ragt.
12. Druckventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem dem Ventil abgewandten Ende
der durchgehenden Welle (56) eine elektromagnetische
Haltebremse (58) angeordnet ist.
13. Druckventil nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lagerteil (114) für die Gewin
demutter (78) in einer Innenausnehmung (118) des gef
lanschten Gehäuseteils (54) aufgenommen ist.
14. Druckventil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (75) als Kugel
umlaufspindel und die Gewindemutter (78) als Kugelum
laufmutter (78) ausgebildet ist.
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