DE4010682A1 - Zusammensetzungen aus dichlorpentafluorpropanen und aceton - Google Patents
Zusammensetzungen aus dichlorpentafluorpropanen und acetonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Zusammensetzungen
auf der Basis von wasserstoffhaltigen
Fluorchlorkohlenwasserstoffen aus der Gruppe der Dichlorpentafluorpropane
im Gemisch mit Aceton, auf deren Verwendungen,
sowie auf ein Verfahren zur Reinigung von Oberflächen
von Gegenständen mit diesen Zusammensetzungen und
ein Verfahren zur Fixierung von auf einem Aufzeichnungsmaterial
aufgebrachten Toner in der Fixiereinrichtung von
Druck- und Kopiergeräten.
An Lösungsmittel für Reinigungszwecke und zur
Fixierung von Toner werden sehr strenge Anforderungen gestellt.
Solche Lösungsmittel sollten einen relativ niedrigen
Siedepunkt aufweisen und nicht entflammbar und weitgehend
untoxisch sein sowie günstige Löseeigenschaften für
zu entfernende Verunreinigungen bzw. für auf einem Aufzeichnungsmaterial
aufgebrachte und durch Anlösen zu
fixierende Tonerpartikel aufweisen. Diese Anforderungen
lassen sich in der Regel aber nicht mit nur einem einzigen,
reinen Lösungsmittel erfüllen. Daher kommen in der
Praxis eine Vielzahl von Lösungsmittelgemischen mit mehr
oder weniger unterschiedlichen Zusammensetzungen zur Anwendung.
So ist es allgemein bekannt, für industrielle
Reinigungsverfahren oder für die Dampfentfettung neben
reinen chlorierten und/oder fluorierten Kohlenwasserstoffen
auch Gemische von Fluorchlorkohlenwasserstoffen
(als Hauptlösungsmittel) mit einem Gemisch einzusetzen.
Solche Gemische können sowohl nichtazeotrop als
auch azeotrop bzw. azeotrop sein. Unter azeotropartig
wird dabei verstanden, daß Gemische über einen größeren
Konzentrationsbereich im wesentlichen konstant sieden (Änderung
der Siedetemperatur um nicht mehr als 5°C) und
sich für den praktischen Einsatz daher ähnlich wie Azeotrope
verhalten. Als Azeotrope werden solche Lösungsmittelgemische
angesehen, die beim Sieden in der Dampfphase
die Lösungsmittelkomponenten des Gemisches in derselben
relativen Zusammensetzung wie in der Flüssigphase
enthalten. Lösungsmittelgemische, die sich für die Anwendung
in Fixiereinrichtungen von Druck- und Kopiergeräten
eignen, bestehen in der Regel aus wenigstens zwei Lösungsmittelkomponenten,
von denen wenigstens eine toneranlösende
Eigenschaften haben muß. Da Lösungsmittelgemische in
modernen Fixiereinrichtungen im Dampfzustand auf den Toner
einwirken, sollte, um auch über längere Anwendungszeiträume
eine gleichbleibend gute Fixierung des Toners auf
dem Aufzeichnungsmaterial gewährleisten zu können, das
Lösungsmittelgemisch möglichst gleichmäßig, d. h. ohne Auftrennung
in die Komponenten bzw. wenigstens ohne größere
Verschiebungen der Mengenverhältnisse der Komponenten verdampfen.
Hierfür ist es zweckmäßig, wenn das in der
Fixiereinrichtung eingesetzte Lösungsmittelgemisch wenigstens
azeotropartige, insbesondere aber azeotrope, Siedeeigenschaften
besitzt.
Zwar wurden bereits viele Anstrengungen unternommen,
um für verschiedene Anwendungsgebiete binäre Zusammensetzungen
mit den gewünschten Eigenschaften zu erzielen,
doch sind die bekannten Gemische in ihren anwendungstechnischen,
toxikologischen und die Umwelt beeinflussenden
Eigenschaften immer noch verbesserungsbedürftig. So haben
sich z. B. im Zusammenhang mit den technischen Weiterentwicklungen
im Bereich der Flußmittel neue Anforderungen
hinsichtlich der Entfernung dieser neuentwickelten Flußmittel
ergeben. Diese Anforderungen werden durch die bekannten
Lösungsmittelgemische nicht immer oder häufig nur
unbefriedigend erfüllt. Bekannte Lösungsmittelgemische
sind ferner oftmals kompliziert zusammengesetzte Vielkomponentensysteme
oder enthalten größere Anteile an
toxikologisch und unter Sicherheitsaspekten (niedriger
Flammpunkt) bedenklichen Lösungsmitteln. Für eine Reihe
von Lösungsmittelbestandteilen ist aufgrund ihrer die
Umwelt beeinflussenden Eigenschaften darüber hinaus ein
Ersatz durch andere, für die jeweiligen Anwendungszwecke
mindestens gleichermaßen gut geeignete Lösungsmittel
wünschenswert. Es besteht daher ein Bedarf an neuen Lösungsmittelgemischen
mit neuen speziellen Eigenschaften,
die darüber hinaus auch hinsichtlich der Kriterien Toxikologie
und insbesondere Umweltbeeinflussung erhöhte Unbedenklichkeeit
aufweisen.
Es bestand daher die Aufgabe, neue Lösungsmittelgemische
zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile des
Standes der Technik überwinden und einerseits zu Reinigungszwecken,
insbesondere auch zur Entfernung moderner
Flußmittel, sowie zur Verwendung als Lösungsmittel in der
Fixiereinrichtung von Druck- und Kopiergeräten besonders
gut geeignet sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
neue Zusammensetzungen vor, die sich durch einen Gehalt
an 99,5 bis 50,0 Gew.-% eines wasserstoffhaltigen Fluorchlorkohlenwasserstoffes
aus der Gruppe der Dichlorpentafluorpropane
und 0,5 bis 50,0 Gew.-% Aceton auszeichnen,
wobei die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
Dichlorpentafluorpropane im Sinne der Erfindung
sind die ein Wasserstoffatom tragenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe
der Summenformel C₃HCl₂F₅. Es handelt sich
insbesondere um die nicht vollhalogenierten isomeren
Fluorchlorkohlenwasserstoffe 1,2-Dichlor-1,1,2,3,3-pentafluorpropan,
2,3-Dichlor-1,1,1,2,3-pentafluorpropan,
1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan (=3,3-Dichlor-
1,1,1,2,2-pentafluorpropan), 1,3-Dichlor-1,1,2,2,3-pentafluorpropan,
1,1-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan,
1,2-Dichlor-1,1,3,3,3-pentafluorpropan, 1,1-Dichlor-
1,2,3,3,3-pentafluorpropan. Ein bevorzugtes Dichlorpentafluorpropan
ist insbesondere das 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-
pentafluorpropan (R225ca) oder auch das 1,3-Dichlor-
1,1,2,2,3-pentafluorpropan (R225cb).
In besonders vorteilhaften Varianten der Erfindung
zeichnen sich die Zusammensetzungen durch ein azeotropartiges
bzw. azeotropes Verhalten aus. Solche azeotropen
bzw. azeotropartigen Zusammensetzungen von Lösungsmitteln
weisen eine Reihe von anwendungstechnischen Vorteilen auf.
Einerseits sieden sie konstant bzw. im wesentlichen konstant
und andererseits bleibt dabei auch die Zusammensetzung
der Gemische konstant bzw. im wesentlichen konstant.
Bei Verwendung azeotroper bzw. azeotropartiger Zusammensetzungen
kommt es somit nicht zur Fraktionierung der
Lösungsmittelbestandteile der Zusammensetzungen, wodurch
unerwünschte Eigenschaftsveränderungen, wie z. B. veränderte
Lösekraft, verminderte Inertheit gegenüber zu reinigenden
Gegenständen oder erhöhte Entflammbarkeit bei Verwendung
entzündlicher Colösungsmittel, vermieden werden.
Darüber hinaus lassen sich azeotrope bzw. azeotropartige
Zusammensetzungen nach Gebrauch leicht durch gewöhnliche
Destillation reinigen und stehen somit in einfacher Weise
für die Wiederverwendung zur Verfügung, ohne daß die Charakteristika
der ursprünglichen Zusammensetzung verloren
gehen. Es ist jedoch nicht möglich, die Bildung von azeotropen
oder azeotropartigen Zusammensetzungen vorauszusagen,
wodurch die Suche nach neuen azeotropen bzw. azeotropartigen
Lösungsmittelsystemen erschwert wird.
Es wurde nun gefunden, daß einige erfindungsgemäße
Zusammensetzungen aus 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
(R225ca) bzw. 1,3-Dichlor-1,1,2,2,3-pentafluorpropan
(R225cb) einerseits und Aceton andererseits sehr enge
Siedebereiche aufweisen und sich somit azeotropartig verhalten.
Diese speziellen azeotropartigen Zusammensetzungen
enthalten 90,0 bis 80,0 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-
pentafluorpropanol (R225ca) oder 1,3-Dichlor-1,1,2,2,3-
pentafluorpropan (R225cb) im Gemisch mit 10,0 bis
20,0 Gew.-% Aceton, wobei diese Zusammensetzungen in einem
Bereich von 51 bis 56°C sieden (Atmosphärendruck). Besonders
günstig ist hierbei die azeotrope Zusammensetzung
mit etwa 85,2 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
(R225ca) und 14,8 Gew.-% Aceton, die einen Siedepunkt
von etwa 55,5°C bei Atmosphärendruck aufweist.
Die azeotropen bzw. azeotropartigen Zusammensetzungen
besitzen günstige Löseeigenschaften. Hierdurch sind sie
für viele Anwendungszwecke, z. B. als Lösungsmittel zur
Reinigung der Oberflächen von Gegenständen bzw. als Lösungsmittel
in Fixiereinrichtungen von Druck- und Kopiergeräten,
besonders geeignet.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bei
Raumtemperatur klare Lösungen, denen an sich bekannte
Additive zugesetzt werden können (hierdurch wird das relative
Verhältnis von Dichlorpentafluorpropan zu Aceton,
welches durch die obigen Gew.-%-Angaben festgelegt ist,
nicht verändert).
Eine Gruppe an sich bekannter Additive sind Stabilisatoren.
Unter dieser Gruppe werden solche Verbindungen
zusammengefaßt, die eine unerwünschte Reaktion von Bestandteilen
der Zusammensetzung untereinander oder mit
anderen Reaktionspartnern, wie beispielsweise Luftsauerstoff,
Metall, Wasser usw., verhindern. Bekannte Stabilisatoren
sind beispielsweise Nitroalkane, insbesondere
Nitromethan, Nitroethan, Alkylenoxide, insbesondere Butylenoxid,
oder verzweigte Alkinole wie z. B. 2-Methyl-butin-
(3)-ol-(2). Diese Stabilisatoren können allein oder
miteinander in Kombination eingesetzt sein, wobei Mengen
von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgemisch gut geeignet sind.
Eine weitere Gruppe von Additiven umfaßt an sich
bekannte Verbindungen aus der Gruppe der Korrosionsinhibitoren,
nichtionische oder ionische Emulgatoren, Farbstoffe
etc.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben zahlreiche
Anwendungsmöglichkeiten auf dem Sektor der Reinigung
und/oder Dampfentfettung. Bei diesen an sich bekannten
Verfahren wird der zu reinigende Gegenstand in
einer oder mehreren Stufen in flüssiges und/oder dampfförmiges
Reinigungsgemisch getaucht oder mit flüssigem
Reinigungsgemisch besprüht. Die Reinigungswirkung kann in
bekannten Verfahren durch Anwendung bei Siedetemperatur
und/oder Rühren gesteigert werden.
Ebenso ist eine Verbesserung der Reinigungswirkung durch
mechanische Einwirkung, wie z. B. Bürsten, bekannt.
Beispielsweise verwendet die elektronische Industrie
für Lötverfahren vorherrschend organische Harzflußmittel,
deren Überschüsse nach dem Lötvorgang von Leiterplatten
entfernt werden müssen. Dieses erfolgt mit organischen
Lösungsmitteln, die mit den Leiterplatten und den elektronischen
Teilen verträglich sind, d. h. das Lösungsmittel
darf nicht mit diesen reagieren. Die zu entfernenden Harzflußmittel
sind Gemische polarer und nichtpolarer Verbindungen
und enthalten oftmals zusätzlich spezielle Aktivatoren.
Dichlorpentafluorpropane allein, die nichtpolar
sind, sind zur Entfernung der polaren Komponenten der
Harze nicht wirksam. Auch sind sie nicht in der Lage, insbesondere
spezielle hochaktivatorhaltige Flußmittel vollständig
zu entfernen. Überraschenderweise können aber die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen aus Dichlorpentafluorpropanen
und Aceton sowohl die polaren als auch die nichtpolaren
Komponenten entfernen und sind daher als Entfernungsmittel
für Harzflußmittel, insbesondere für solche
mit hohem Aktivatorgehalt, auf breiter Basis wirksam. Besonders
gut geeignet für diese Anwendung sind die Zusammensetzungen
mit 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
(R225ca), insbesondere in den azeotropen und azeotropartigen,
ggf. stabilisatorhaltigen Zusammensetzungen. Aber
auch andere erfindungsgemäße Zusammensetzungen von Di
chlorpentafluorpropanen, wie insbesondere solche mit dem
Isomeren 1,3-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan (R225cb),
sind sehr gut geeignet.
So lassen sich unbestückte und bestückte (insbesondere
auch SMD-bestückte) Leiterplatten auch bei Verwendung
von Flußmitteln mit hohem Aktivatoranteil problemlos mit
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen reinigen, ohne daß
es zu den bei Einsatz der üblichen Reinigungsmittel gefürchteten
"weißen Belägen" kommt.
Die niedrige Oberflächenspannung, die hohe Benetzungsfähigkeit
und die Dichte der Zusammensetzungen gemäß
der Erfindung machen diese besonders geeignet zur Reinigung
von Kapillarsystemen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können beispielsweise
auch wie folgt eingesetzt werden:
- - zur Reinigung von Kleinteilen bzw. Schüttgut (vorzugsweise in geschlossenen Anlagen),
- - zum Strippen von Lack,
- - als spezielles Lösungs-, Extraktions- und/oder Umkristallisationsmittel in der chemischen und pharmazeutischen Industrie.
Die neuen azeotropartigen und azeotropen Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung sind auch erwünschte Systeme
für die Fixierung von Toner auf Aufzeichnungsträgern in
Druck- und Kopiergeräten. Die Erfindung betrifft daher
auch die Verwendung der azeotropartigen oder azeotropen
Zusammensetzungen aus 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
(R225ca) oder 1,3-Dichlor-1,1,2,2,3-pentafluorpropan
(R225cb) mit Aceton als Lösungsmittel in der Fixiervorrichtung
von Druck- und Kopiergeräten. Die hierfür verwendeten
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch
Stabilisatoren enthalten.
Die erfindungsgemäßen azeotropartigen oder azeotropen
Zusammensetzungen lösen insbesondere Trockentoner auf
Polystyrolbasis sehr gut an. Beim Druck- und Kopiervorgang
wird durch Ablichten der Druck- bzw. Kopiervorlage zunächst
auf einer Fotoleitertrommel ein Ladungsbild (Negativbild)
erzeugt, welches in einer nachfolgenden Entwicklerstation
entwickelt wird, d. h. das Ladungsbild wird mit
Toner versehen. Die entwickelten Ladungsbilder auf der
Fotoleitertrommel gelangen anschließend in eine Umdruckstation.
Durch ein in der Umdruckstation bestehendes elektrostatisches
Feld wird das Tonerbild auf einen der Umdruckstation
zugeführten Aufzeichnungsträger, z. B. eine
Papierbahn oder auch ein Einzelblatt, herübergezogen. Das
Tonerbild haftet nunmehr, allerdings verwischbar auf der
Oberfläche des Aufzeichnungsträgers. Der mit dem Tonerbild
(Positivbild) versehene Aufzeichnungsträger wird hiernach
durch eine Fixiereinrichtung hindurchgeführt. In dieser
Fixiereinrichtung wird der zum Fixieren erforderliche
Dampf erzeugt. Dazu ist das Lösungsmittel am Boden des
Gehäuses der Fixiervorrichtung angeordnet. Der Boden der
Fixiervorrichtung wird mittels einer Heizvorrichtung erwärmt,
so daß das Lösungsmittel vom Boden verdampft. Der
hierdurch erzeugte Lösungsmitteldampf wirkt auf den Aufzeichnungsträger
insbesondere auf den darauf aufgebrachten
Toner, ein. Der Toner wird hierdurch angelöst, so daß
dieser in den Aufzeichnungsträger eindringen kann. Nach
diesem Fixiervorgang werden die Aufzeichnungsträger durch
Trocknen von ggf. noch anhaftenden Resten des Lösungsmitteldampfes
befreit und man erhält ein trockenes, gut
haftendes und nicht verwischbares Tonerbild auf dem Aufzeichnungsträger.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auf der
Basis der nicht vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffe
aus der Gruppe der Dichlorpentafluorpropane, die
als Colösungsmittel Aceton enthalten, gewährleisten in
hohem Maße den hohen Reinheitsgrad, der in speziellen Einsatzgebieten,
z. B. bei der Reinigung von Bauteilen und
Leiterplatten in der elektronischen Industrie, erforderlich
ist. In ihren Eigenschaften stehen sie den bisher im
Stand der Technik bekannten Zusammensetzungen mit vollhalogenierten
Fluorchlorkohlenwasserstoffen nicht nach. Es
überrascht hierbei um so mehr, daß die neuen erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen im Gegensatz zu vielen Gemischen
des Standes der Technik auch ohne weitere polare Zusätze
zur Erhöhung der Lösekraft hervorragende Reinigungseigenschaften
zeigen und für die genannten Anwendungen sehr gut
geeignet sind. Ferner besitzen die erfindungsgemäßen azeotropartigen
und azeotropen Zusammensetzungen sehr gute
toneranlösende Eigenschaften, insbesondere für Trockentoner
auf Polystyrolbasis. Diese Zusammensetzungen vermögen
einerseits die Tonerpartikel sehr gut anzulösen ohne
aber andererseits zu einem unerwünschten Zerfließen des
Toners auf dem Aufzeichnungsträger zu führen. Hierdurch
ist es möglich, gut haftende und nicht verwischende Bilder
mit hoher Auflösung bzw. Schärfe auf dem Aufzeichnungsträger
zu erzeugen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen besteht darin, daß diese erhöhte
und im Falle der Azeotrope sogar keine Flammpunkte
(Methode: geschlossener Tiegel) aufweisen. Durch die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen werden daher auf vielen
Anwendungsgebieten neue Problemlösungen ermöglicht.
Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, daß die
eingesetzten, nicht vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoff-
Lösungsmittel gegenüber vollhalogenierten
Fluorchlorkohlenwasserstoffen leichtere Abbaubarkeit und
somit deutlich erhöhte Umweltverträglichkeit zeigen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher
erläutern, ohne sie jedoch in ihrem Umfang zu begrenzen.
Sofern nicht anders angegeben, sind % immer Gew.-%.
In einer handelsüblichen 2-Kammer-Reinigungsanlage
wurden Reinigungsversuche mit Leiterplatten, die sowohl
mit üblichen halogenhaltigen Lötflußmitteln als auch mit
stark aktivatorhaltigen Lötflußmitteln verunreinigt
waren, vorgenommen. Sowohl die Verunreinigungen
durch übliche halogenhaltige als auch durch stark aktivatorhaltige
Lötflußmittel konnten von den Leiterplatten mit
hervorragenden Reinigungsergebnissen entfernt werden.
Ferner wurden mit Öl und/oder Fett verunreinigte Glaslinsen
und Aluminiumplatten gereinigt. Die Reinigungszusammensetzungen,
Reinigungsbedingungen und Reinigungsergebnisse
sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.
In den in der Spalte "Ergebnis" mit "++" gekennzeichneten
Fällen ist eine sehr gute Reinigungswirkung erzielt
worden und es kam nicht zur Bildung "weißer Beläge". Im
Falle der Reinigung von Glaslinsen und Aluminiumplatten
waren diese nach der Reinigung völlig frei von Öl bzw.
Fett. Es ist deutlich sichtbar, daß die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen hervorragende Reinigungsleistungen zeigen.
Schüttgut (Transistoren-Kappen) wurden zur Entfernung
von Ziehölen in einer 2-Kammer-Anlage (3 Minuten
Ultraschall, 1 Minute Dampfentfettung) mit einer azeotropen
Zusammensetzung aus 85,2% R225ca und 14,8% Aceton
gereinigt. Nach Behandlung war das Schüttgut einwandfrei
sauber.
Claims (10)
1. Zusammensetzungen, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an 99,5 bis 50,0 Gew.-% eines wasserstoffhaltigen
Fluorchlorkohlenwasserstoffes aus der Gruppe der Dichlorpentafluorpropane
und 0,5 bis 50,0 Gew.-% Aceton, wobei
die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
2. Zusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichlorpentafluorpropan 1,1-Dichlor-
2,2,3,3,3-pentafluorpropan (R225ca) oder 1,3-Dichlor-
1,1,2,2,3-pentafluorpropan (R225cb) ist.
3. Zusammensetzungen nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch eine azeotropartige Zusammensetzung von 90,0
bis 80,0 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
(R225ca) oder 1,3-Dichlor-1,1,2,2,3-pentafluorpropan
(R225cb) und 10,0 bis 20,0 Gew.-% Aceton, wobei die Summe
der Bestandteile 100 Gew.-% ist.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch eine azeotrope Zusammensetzung von annähernd
85,2 Gew.-% 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
(R225ca) und 14,8 Gew.-% Aceton mit einem Siedepunkt von
etwa 55,5°C bei Atmosphärendruck.
5. Zusammensetzungen gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt
an Stabilisator von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05
bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch, vorzugsweise
aus der Gruppe Nitroalkan, Alkylenoxid und/oder Alkinol.
6. Verwendung der Zusammensetzungen gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche in Tauch- und/oder Sprüh-Reinigungsverfahren
oder bei der Dampfentfettung.
7. Verwendung der Zusammensetzungen gemäß einem der
Ansprüche 3 bis 5 als Lösungsmittel in der Fixiervorrichtung
von Druck- und Kopiergeräten.
8. Verfahren zum Reinigen von Oberflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Oberflächen mit Zusammensetzungen
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 behandelt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu reinigenden Oberflächen mit Lötflußmittel oder
Lötflußmittelrückständen verunreinigte gedruckte Leiterplatten
sind.
10. Verfahren zum Fixieren von auf einem Aufzeichnungsträger
aufgebrachten auf Polystyrolbasis aufgebauten
Toner, wobei ein in der Fixiervorrichtung von Druck- oder
Kopiergeräten enthaltenes, gegebenenfalls stabilisator
haltiges, Lösungsmittel aus einem azeotropartigen oder
azeotropen Gemisch von reinen Flüssigkeiten, von denen
mindestens eine toneranlösende Eigenschaft hat, verdampft
wird und in diesem Zustand auf den Toner einwirkt und
diesen anlöst, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel
in der Fixiereinrichtung eine Zusammensetzung gemäß
einem der Ansprüche 3 bis 5 eingesetzt wird.
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KR1019910003801A KR910018530A (ko) | 1990-04-03 | 1991-03-09 | 디클로로펜타플루오로프로판과 아세톤으로 된 조성물 |
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