DE4009631A1

DE4009631A1 - Haushaltswaeschetrockner zum chemischen reinigen von textilien

Info

Publication number: DE4009631A1
Application number: DE4009631A
Authority: DE
Inventors: Rainer Dipl Phys Dr Stamminger; Guenter Ing Grad Ott; Hans-Joachim Dipl Ing Klug
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1990-03-26
Filing date: 1990-03-26
Publication date: 1991-10-02

Description

Die Erfindung betrifft einen Haushaltswäschetrockner nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE 24 27 839 A1 ist eine nach dem Trommelprinzip arbeitende Haushaltsmaschine zum chemischen Reinigen von Textilien bekannt. Der Reinigungsvorgang erfolgt dabei mittels einer Reinigungsflüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt, die nach Beendigung des Reinigungsvorganges verdampft wird. Bei dieser Haushaltsmaschine ist in einem Gehäuse eine im Innenraum dieses Gehäuses überwiegend ausfüllende, allseits gasdicht verschließbare Wäschetrommel angeordnet, in deren lnnenraum im Bereich der Rückwand eine im Randbereich gelochte Zwischenwand vorgesehen ist, die zusammen mit der Rückwand einen flachen Zylinderraum begrenzt. Zum Zuführen der Reinigungsflüssigkeit ist eine im hohlen Lagerzapfen der Wäschetrommel geführte Zuleitung mit Sprühkopf und zum Abführen der Reinigungsflüssigkeit ist eine ebenfalls im Lagerzapfen geführte Ableitung mit einem an der tiefsten Stelle bis nahe an den Wäschetrommelmantel reichenden Saugrohr vorgesehen. Die Zuleitung ist über eine Förderpumpe und die Ableitung ist über eine Saugpumpe, einen Filter, ein Destilliergerät sowie einen Kondensator an einem Vorratsbehälter angeschlossen. Abgesehen davon, daß das Verdampfen der Reinigungsflüssigkeit äußerst problematisch ist (umweltbelastend und gesundheitsschädlich) erfordert ein solches Haushaltsgerät einen enormen technischen und konstruktiven Aufwand, so daß zum chemischen Reinigen von Textilien geeignete preiswerte Haushaltsgeräte auf dieser Grundlage in der Praxis bisher nicht verwirklicht worden sind.

Weiterhin ist aus der DE 28 20 781 A1 eine Maschine mit einer motorisch angetriebenen Wäschetrommel bekannt, die zum chemischen Reinigen sowie zum Waschen und Schleudern von Wäsche geeignet sein soll. Über die Durchführung des Reinigungsvorganges in dieser Maschine ist dieser Druckschrift aber nichts zu entnehmen.

Ferner gibt es den Vorschlag, im Innern der sich drehenden Wäschetrommel bei einem Wäschetrockner ein Polypropylenvlies vorzusehen. Ein solches Vlies zeichnet sich dadurch aus, daß es ein hohes Schmutzaufnahmevermögen besitzt. Um nun jedoch der mit einem solchen Vlies in der sich drehenden Wäschetrommel ein gutes Reinigungsergebnis zu erreichen, ist ein besonders intensiver Kontakt zwischen dem Vlies und den zu reinigenden Textilien erforderlich.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, zur Erzielung eines guten Reinigungsergebnisses in einem Haushaltswäschetrockner dieser Art ein hierfür geeignetes Verfahren anzugeben.

Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Drehzahl für die Wäschetrommel in einen Drehzahlbereich gelegt ist, in dem die Zentrifugalbeschleunigung im Umfangsbereich der Wäschetrommel etwa zwischen 0,4 g und 0,8 g beträgt. Durch diese Maßnahme wird ein besonders intensiver Kontakt mit dem Reinigungs-Vlies, der zur Übertragung des Schmutzes von den Textilien auf das Vlies erforderlich ist, erreicht.

Nachfolgend wird die Erfindung näher beschrieben, wobei in der Beschreibung weitere, in den Unteransprüchen angegebene vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Maßnahmen aufgeführt sind.

Der Haushaltswäschetrockner hat eine die Wäsche aufnehmende Wäschetrommel, die in einem Gehäuse drehbar gelagert ist. Zum Antreiben der Wäschetrommel dient ein Elektromotor. Im Gehäuse des Wäschetrockners ist weiterhin eine elektrische Heizeinrichtung sowie ein Gebläse zum Fördern des Trocknungsluftstromes untergebracht. Im Innern der Wäschetrommel sind mehrere Wäschemitnehmerrippen vorgesehen, die am Wäschetrommelmantel befestigt sind. Des weiteren ist im Innern der Wäschetrommel mindestens ein, ein hohes Schmutzaufnahmevormögen aufweisendes Reinigungs-Vlies, z. B. Polypropylenvlies, vorgesehen, das am Wäschetrommelmantel oder an einer der Wäschemitnehmerrippen lösbar gehaltert bzw. dort befestigt ist. Beim üblichen Trocknungsbetrieb des Wäschetrockners wird das zu trocknende Waschgut von den Wäschemitnehmerrippen bis fast zum Zenitpunkt der Trommelbewegung hochgehoben, von wo es dann im freien Fall wieder nach unten fällt. Eine intensive Kontaktierung zwischen der Wäsche und dem Vlies findet hierbei aber noch nicht statt. Um nun einen intensiven Reinigungs-Kontakt des Textilgutes mit dem Vlies beim Reinigungsvorgang zu erreichen, wird zweckmäßig die Drehzahl der umlaufenden Wäschetrommel gegenüber der Drehzahl beim Trocknungsvorgang entsprechend reduziert, so daß das Textilgut in der Wäschetrommel nicht mehr im freien Fall nach unten fällt, sondern an den Wäschemitnehmerrippen abrutscht bzw. abrollt. Als Drehzahl für die Wäschetrommel wird dabei ein Drehzahlbereich gewählt, in dem die Zentrifugalbeschleunigung im Umfangsbereich der Wäschetrommel etwa zwischen 0,4 g und 0,8 g (g = Fallbeschleunigung) beträgt.

Vorteilhafterweise wird die Drehrichtung der Wäschetrommel während des Reinigungsprozesses symmetrisch oder asymmetrisch variiert. Die Temperaturen für den Reinigungsprozeß werden zweckmäßig auf unter 50°C gehalten. Dies kann durch entsprechendes Takten der Heizung oder durch eine Temperaturüberwachung, z. B. mit Thermostaten, erfolgen. Die Umschaltung zwischen normaler und verminderter Drehzahl des Wäschetrockners kann beispielsweise durch Einsatz eines vierpoligen Wechselstrommotors erfolgen, bei dem je nach Anwendungsfall zwei oder vier Pole benutzt werden. Der Drehzahlbereich für den Reinigungsvorgang bzw. das Reinigungsprogramm kann über einen Wahlknebel bzw. eine Wahltaste angewählt bzw. eingestellt werden.

Claims

1. Haushaltswäschetrockner zum Reinigen von Textilien, mit einer Heizung für den Trocknungsluftstrom, einer motorisch angetriebenen Wäschetrommel, die mehrere Wäschemitnehmerrippen aufweist, und im Innern der Wäschetrommel ein Reinigungs-Vlies angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl für die Wäschetrommel in einem Drehzahlbereich gelegt ist, in dem die Zentrifugalbeschleunigung im Umfangsbereich der Wäschetrommel etwa zwischen 0,4 g u. 0,8 g beträgt.

2. Haushaltswäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung der Wäschetrommel während des Reinigungsprozesses symmetrisch oder asymmetrisch variiert wird.

3. Haushaltswäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur für den Reinigungsprozeß auf unter 50°C gehalten wird.

4. Haushaltswäschetrockner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhaltung der Reinigungstemperatur durch entsprechendes Takten der Heizung oder durch eine thermostatische Temperaturüberwachungseinrichtung vorgenommen wird.

5. Haushaltswäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungs-Vlies lösbar vom Wäschetrommelmantel oder an einer der Wäschemitnehmerrippen befestigt ist.

6. Haushaltswäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehzahlbereich für den Reinigungsvorgang bzw. das Reinigungsprogramm über eine Wahltaste od. einen Wahlknebel anwählbar ist.