DE4006889A1 - Bestimmung der abmessungen von rohren - Google Patents
Bestimmung der abmessungen von rohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßverfahren im Hinblick auf die
Bestimmung der Abmessungen eines Hohlzylinders. Sie bezieht
sich insbesondere auf die Bestimmung des Außendurchmessers,
der Wandstärke und des Innendurchmessers von Brennstab-Rohren
aus Zirkoniumlegierungen, die als Umhüllungen für die Brenn
elemente dienen.
Die Erfindung ist durch die Problematik bei der Bestimmung
der Abmessungen von Brennstab-Rohren geprägt, wobei bei deren
Fertigung sehr enge Toleranzen (innerhalb einiger 1/1000 mm)
eingehalten werden müssen. Die Rohlinge, aus denen die Brenn
stab-Rohre hergestellt werden, haben einen Außendurchmesser
von üblicherweise 60 mm, welcher während vier Kalt-Pilger
schrittwalz-Durchgängen auf einen Nenndurchmesser von 9,5 mm
reduziert wird. Dabei wird die Wandstärke von 8 mm auf
zwischen 0,582 mm und 0,594 mm reduziert.
Die Bearbeitung erfolgt üblicherweise im Mehrstückbearbei
tungsverfahren, wobei sechs Rohlinge eine Werkstückgruppe
bilden. Nach jedem Walzdurchgang werden die Werkstücke ent
gratet, gebeizt und wärmebehandelt. Nach dem vierten und
letzten Walzdurchgang werden die Werkstücke gerichtet, ge
beizt und poliert sowie weitere untergeordnete Arbeiten
durchgeführt. Sämtliche Rohre werden dann einer Ultraschall
prüfung unterzogen, um festzustellen, ob sie den Erfordernis
sen genügen. Während der Bearbeitung einer Werkstückgruppe
(sechs Rohlinge) werden alle zwei Stunden willkürlich Prüf
stücke herausgenommen und getestet. Durch das Walzen wird die
Dicke der Werkstücke vermindert, wodurch diese länger werden,
d. h., daß die Anzahl der abgelängten Werkstücke und letzt
endlich auch der fertigen Rohre mit jedem Walzdurchgang ver
größert wird, wie Tafel I zeigt:
Die vollständige Bearbeitung im abschließenden vierten Walz
durchgang dauert ungefähr fünf 8-Stunden-Schichten. Die Bear
beitungszeiten für die einzelnen Walzdurchgänge und die An
zahl der herausgenommenen Prüfstücke nach den jeweiligen
Walzdurchgängen (im 2-Stunden-Rhythmus) zeigt die folgende
TafeI II:
Die Prüfstücke werden willkürlich aus der Werkstückgruppe
herausgenommen. Außendurchmesser, Wandstärke und Innendurch
messer der Prüfstücke werden bestimmt, d.h., eine Qualitäts
kontrolle der Prüfstücke durchgeführt, deren Ergebnisse be
züglich der eventuell erforderlichen Neueinstellungen der
Pilgerschrittwalzwerke ausgewertet werden.
Entsprechend des Standes der Technik wird die Kontrolle der
Abmessungen der Prüfstücke zwischen den BearbeitungszykIen
manuell durchgeführt. Dafür sind zwei Instrumente notwendig,
eines, um den Außendurchmesser zu messen, und ein anderes, um
den Innendurchmesser zu messen, wobei jeweils minimale und
maximale Werte bestimmt werden. Die Prüfstücke werden einge
spannt, und, um einen Schatten zu erzeugen, wird ein Laser
strahl darauf gerichtet. Das Prüfstück wird um seine Längs
achse gedreht und in Längsrichtung verschoben und entsprech
end des Schattens wird in jeder Stellung der Außendurchmesser
gemessen. Durch Vergleichen der einzelnen Meßwerte wird ein
maximaler und ein minimaler Außendurchmesser für das Prüf
stück bestimmt. Dann wird das Prüfstück in ein entsprechendes
Luft-Durchmessermeßgerät eingesetzt, wobei der Gerätedruck
den maximalen und minimalen Wert des Innendurchmessers be
stimmt. Die bestimmten Daten werden aufgezeichnet. Für eine
gewisse Anzahl von Prüfstücken werden jeweils die maximalen
und minimalen Werte des Außendurchmessers und des Innendurch
messers ausgedruckt, und aufgrund dieser Information wird
entschieden, ob und in welchem Maße das Pilgerschrittwalzwerk
neu eingestellt werden muß.
Ein Nachteil des beschriebenen Standes der Technik ist, daß
dabei auf vereinzelte Extremwerte reagiert wird. Da jeweils
nur die maximalen und minimalen Werte aufgezeichnet werden
und diese zur Beurteilung der Funktion herangezogen werden,
wird der Pilgerschrittwalz-Vorgang im Prinzip von Extrem
werten gesteuert. Dabei können Fälle auftreten, bei denen
aufgrund der willkürlichen Auswahl nur ein einziger Wert
außerhalb der Toleranzgrenze liegt, wobei das Walzwerk in
Wirklichkeit einwandfrei arbeitet. Beispielsweise kann ein
Prüfstück ein Grübchen oder einen Grat oder einen Schmutz
tupfen aufweisen, was als maximaler oder minimaler Durchmes
ser aufgefaßt wird. In diesem Fall wird angezeigt, daß die
Anlage neu eingestellt werden muß, obwohl das Walzwerk Rohre
produziert, die innerhalb der Toleranzgrenzen liegen.
Ein schwerwiegender Nachteil des Standes der Technik ist, daß
zwei lnstrumente benötigt werden, nämlich die Spann- und
Laservorrichtung zur Messung des Außendurchmessers und das
Luft-Durchmessermeßgerät zur Bestimmung des Innendurchmes
sers.
Des weiteren ist am Stand der Technik nachteilig, daß die Mes
sungen im gewissen Ausmaß von den jeweiligen Eigenschaften
des Prüfers und dessen jeweiliger Verfassung abhängig ist.
Verschiedene Prüfer können das Luft-Meßgerät, welches den
Innendurchmesser mißt, verschiedenartig handhaben, oder sie
können verschiedenartig ablesen oder die Daten fehlerhaft
aufschreiben, oder verschiedene Prüfer können die Prüfung
verschieden oft durchführen. Zudem ist die herkömmliche Ver
fahrensweise auch noch zeitaufwendig.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein
Meßgerät zur Bestimmung des Außendurchmessers, der Wandstärke
und des Innendurchmessers eines Rohres zu schaffen, wobei die
oben geschilderten Nachteile ausgeräumt werden.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird der Außendurch
messer, die Wandstärke und der Innendurchmesser von üblicher
weise 80 mm langen Prüfrohren mit einem Lasermikrometer ge
messen, welches einen flächigen Laserstrahl erzeugt. Der
elektrische Ausgang des Lasermikrometers ist mit einem Com
puter verbunden, welcher die entsprechenden Berechnungen
durchführt und die benötigten oder gewünschten Schirmbilder
ausgibt. Das Prüfstück wird auf einem Dorn angebracht, wobei
der Dorn so angeordnet ist, das sein Querschnitt die Ebene
des Laserstrahls schneidet. Das Prüfstück ist so auf den Dorn
angebracht, daß auch sein Querschnitt den Laserstrahl schnei
det. Zuerst wird der Abstand von einem exakt definierten Ende
des Laserstrahls zum dazu nächstliegenden Punkt des Dornes
gemessen, wobei dieser Wert dem Computer eingegeben wird.
Dann wird das Rohr auf den Dorn aufgeschoben und der Abstand
zwischen dem Laserstrahlende und dem dazu nächstliegenden
Punkt des Rohres wird gemessen, und der Wert dem Computer
eingegeben. Die Wandstärke ergibt sich aus der Differenz
zwischen beiden Abständen. Der Außendurchmesser wird dadurch
bestimmt, daß der Abstand zwischen dem Punkt des Rohres, der
dem exakt definierten Laserstrahlende am nächsten ist, und
dem Punkt des Rohres, der vom Laserstrahlende am weitesten
entfernt ist, gemessen wird. Die Abstände werden in verschie
denen Rohrstellungen bezüglich des Dornes gemessen, wobei das
Rohr um seine Längsachse gedreht bzw. in Längsrichtung ver
schoben wird. Üblicherweise werden acht Messungen vorgenom
men, da man bei acht Messungen davon ausgehen kann, daß das
Endergebnis genau ist. Aus den einzelnen Messungen wird ein
Durchschnittswert gebildet. Durch die Eigenschaft eines
Durchschnittswertes wird der Einfluß eines abnormen Extrem
wertes, der eine Änderung der Einstellung des Pilgerschritt
walzwerkes nicht erfordert, auf die Auswertung der Messungen
minimiert. Der Computer vergleicht die Durchschnittswerte mit
den gespeicherten Toleranzen und zeigt an, wann die Einstel
lung verändert werden muß. Zudem druckt der Computer eine
Graphik aus, aus der die Abweichungen vom Sollwert ersicht
lich sind. Da sämtliche Meßwerte im Computer gespeichert
werden, und der Prüfer dadurch entlastet wird, kann der Prü
fer die Graphiken des vorhergehenden Prüfstückes vom ent
sprechenden Pilgerschrittwalzwerk analysieren und die Pro
blemzonen herausfinden. Bei der herkömmlichen Verfahrensweise
werden dagegen lediglich extreme Daten aufgezeichnet, welche
zur Auswertung herangezogen werden.
Bei der Bestimmung der drei Parameter ist nur ein einziges
Gerät erforderlich, nämlich das Lasermikrometer. Ein Ein
setzen des Prüfstückes in ein Gerät, um den Außendurchmesser
zu messen, und das nachfolgende Umsetzen des Prüfstückes in
ein anderes Gerät wird dadurch entbehrlich.
Merkmale der vorliegenden Erfindung, welche auf die Über
wachung von Brennstab-Rohren, welche auf wenige 1/1000 mm
genau gefertigt werden müssen, abgestellt sind, werden nach
folgend beschrieben.
Der Dorn ist als Ausleger aufgehängt, weil bei einer Zwei
punktaufhängung die Höhe beider Tragteile innerhalb einer
Größenordnung, die im Mikrometerbereich liegt, gleich sein
müssen. Eine Abweichung der Höhen der zwei Tragteile von
5/1000 mm würde eine Krümmung des Dornes hervorrufen, welche
eine genaue Messung deutlich beeinträchtigte. Das Rohr sollte
auf einer Messerschneide gelagert werden, weil es besonders
wichtig ist, den Einfluß kleinerer Veränderungen in der Ober
fläche des Dornes, geringer Welligkeit der Innenfläche des
Prüfrohres und Grate an der Außenfläche des Dornes oder der
Innenfläche des Prüfrohres, welche am Berührungspunkt
zwischen Prüfrohr und Dorn vorhanden sein könnten, zu elimi
nieren. Würde ein Grat an der Innenfläche des Prüfrohres oder
der Außenfläche des Dornes am Berührungspunkt vorhanden sein,
käme das Prüfrohr nicht in Höhe des Dornes zu liegen. Aus
diesem Grund weist der Dorn zum Tragen des Prüfstücks einen
schmalen Absatz auf, der wenig breiter ist, als die Dicke des
Laserstrahls. Der Laserstrahl hat üblicherweise eine Dicke
von ungefähr 0,4 mm und der Absatz ist 0,75 mm dick. Der vom
freien Ende des Dornes verursachten Biegung muß ebenso entge
gengewirkt werden. Zu diesem Zweck wird ein kleines Gewicht
im Bereich des Absatzes auf das Prüfstück aufgebracht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben, in denen zeigt:
Fig. 1 Pilgerschrittwalz-Verfahren, mit
dem die Erfindung in Zusammenhang
steht,
Fig. 2 schematisch eine Ausführungsform
der Erfindung, wobei auch das Ver
fahren verdeutlicht wird,
Fig. 2A eine Vorderansicht des Meßgehäuses
des Lasermikrometers und der
Aufhängevorrichtung, entsprechend
der Pfeile IIA-IIA in Fig. 2,
Fig. 3 die Seitenansicht der Dorn- und
Rohraufhängevorrichtung des in
Fig. 2 dargestellten Geräts,
Fig. 4 die Ansicht entsprechend der Pfei
le IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 die Seitenansicht des Dornes des
in Fig. 2 dargestellten Geräts,
Fig. 6 vergrößert die in Fig. 5 darge
stellte Einzelheit VI,
Fig. 7 schematisch die relative Anordnung
zwischen Dorn- und Rohraufhänge
vorrichtung und Dorn und Laser
strahl in Seitenansicht,
Fig. 8 schematisch die relative Anordnung
zwischen Dorn- und Prüfrohr zum
Laserstrahl im Ausschnitt,
Fig. 9 schematisch die Zwischenwirkung
von Laserstrahl, Dorn und Prüf
stück,
Fig. 10 eine Kurve des Durchschnittswer
tes des Außendurchmessers über der
Zeit, wobei die Messungen mit
einem erfindungsgemäßen Gerät über
14 direkt aufeinanderfolgenden
Schichten aufgenommen wurde,
Fig. 11 eine Kurve der maximalen und mini
malen Außendurchmesser der glei
chen Prüfstücke über der Zeit, wo
bei mit einem herkömmlichen Meß
gerät gearbeitet wurde,
Fig. 12 eine Kurve der durchschnittlichen
Wandstärke der gleichen Prüfstücke
über der Zeit, wobei ein erfin
dungsgemäßes Meßgerät angewendet
wurde, und
Fig. 13 eine Kurve der maximalen und mini
malen Innendurchmesser der glei
chen Prüfstücke über der Zeit, wo
bei ein erfindungsgemäßes Meßgerät
angewendet wurde.
In Fig. 1 ist ein Pilgerschritt-Walzvorgang dargestellt, wo
bei ein Werkstück 21 von Pilgerwalzen 23 bearbeitet wird. Das
Werkstück 21 ist auf einem geeignet geformten und dimensio
nierten Pilgerdorn 25 koaxial angebracht. Während das Werk
stück um seine Längsachse gedreht wird, rollen die Pilger
walzen 23 unter Druckausübung vor und zurück, wobei die Wand
stärke des Werkstücks vermindert und dessen Länge vergrößert
wird. Um ein dünnes Zircaloy-Brennstab-Rohr zu erhalten, sind
üblicherweise vier Pilgerschritte notwendig, wobei der Außen
durchmesser von 60 mm auf 9,5 mm vermindert wird. Nach jedem
Pilgerschritt wird das Werkstück in mehrere Rohre zerschnit
ten, wobei deren Länge etwa der ursprünglichen Rohlingslänge
entspricht. Nach dem letzten Pilgerschritt sind dann üblich
erweise 136 Rohre mit etwa ursprünglicher Rohlingslänge vor
handen. Prüfstücke werden nach jedem Pilgerschritt periodisch
entsprechend der Tafel 11 entnommen und entsprechend der Er
findung ausgewertet. Diese Prüfstücke werden zwischen den
Bearbeitungszyklen der Werkstückgruppe willkürlich herausge
nommen. Nach der vorliegenden Erfindung werden der durch
schnittliche Außendurchmesser, die durchschnittliche Wand
stärke und der durchschnittliche Innendurchmesser der Prüf
stücke bestimmt und das Pilgerschrittwalzen wird entsprechend
der Auswertung der Prüfergebnisse gesteuert. Das erfindungs
gemäße Prüfgerät 31 (Fig. 2) weist ein Lasermikrometer 33,
einen Prüfstückträger 35, welcher das Prüfstück 37 (Fig. 8)
dem Laserstrahl 39 aussetzt, einen Aufnahmedorn 41 und einen
Computer 43 auf. Dabei entsprechen das Lasermikrometer 33 und
der Computer 43 dem Stand der Technik. Das Lasermikrometer
weist ein Lasergehäuse 45, in welchem der Laserstrahl 39 er
zeugt wird, und ein Meßgehäuse 47 auf, in welchem die Messung
durchgeführt wird. Das Lasermikrometer 33 ist mit einem
Steuerschrank 49 ausgestattet, welcher mittels eines Kabels
51 mit dem Laser im Lasergehäuse 45 und mit den Meßteilen im
Meßgehäuse 47 sowie mittels eines Kabels 53 mit dem Compu
ter 43 verbunden ist. Der Computer 43 übermittelt über das
Kabel 53 Steuersignale zum Lasermikrometer 33 und erhält auf
umgekehrten Wege Daten vom Mikrometer. Dabei ist der Compu
ter 43 so programmiert, daß er die von den Meßteilen im Meß
gehäuse 47 erhaltenen analogen Daten in digitale Daten um
wandelt. Wie in den Fig. 2 und 9 dargestellt, ist der Laser
strahl 39 flächenförmig, und wie aus der Fig. 7 ersichtlich
ist, weist der Laserstrahl eine geringe Dicke auf. Über der
Öffnung 56 im Meßgehäuse 47, durch welche der Laserstrahl
eintritt, ist ein Querstab 55 (Fig. 2A) angeordnet, um das
eventuelle Flattern des Laserstrahls an seinem oberen Ende
abzublocken. Der vom Lasergehäuse 45 zum Meßgehäuse 47 ge
sendete Laserstrahl 39 weist eine rechteckige Querschnitts
form 57 mit einem exakt definierten Ende 59 auf, welches als
Nullpunkt dient, von welchem aus zuverlässige Messungen vor
genommen werden können.
Der Prüfstückträger 35 (Fig. 3 und 4) weist ein am Eck ver
steiftes rechtwinkliges Grundbauteil 61 auf, wobei an das
obere Ende dessen senkrechten Arms 63 ein im Querschnitt
rechteckiges Bauteil 65 angeschweißt ist. Das äußere Ende des
Bauteils 65 trägt eine Gleitführung 67, an welcher ein Ge
wicht 69 vertikal gleitbar aufgehängt ist. Das Gewicht 69
weist einen Knopf 71 auf, mit dessen Hilfe man es bedienen
kann. Am unteren Ende des Gewichts 69 sind Zacken 73 vorge
sehen, welche eine V-förmige Einkerbung 75 aufweisen und auf
die Oberfläche des Prüfstücks 37 oder des Dorns 41 einwirken.
Unterhalb des Bauteils 65 ist am senkrechten Arm 63 ein
Spannfutter 77 zum Halten des Aufnahmedorns 41 angebracht,
welches mit einem Mechanismus 79 zum Festklemmen des Auf
nahmedorns 41 ausgestattet ist. Das Gewicht 69 ist so bemes
sen, daß es der Neigung des Aufnahmedorns 41, sich unter dem
Eigengewicht zu krümmen, entgegenwirkt.
Der Aufnahmedorn 41 (Fig. 5 und 6) ist maßlich präzise ausge
legt. An einem Ende weist er einen Bereich 81 mit vergrößer
tem Durchmesser auf, der in einen Bereich 83 mit einem Bund
mit noch größerem Durchmesser übergeht. Der Bereich 81 des
Aufnahmedornes 41 wird im Spannfutter 77 gespannt. Der Be
reich 85 des Aufnahmedorns 41 verläuft vom Bereich 83 aus und
weist einen verminderten Durchmesser auf. Zwischen den beiden
Enden des Bereichs 85 ist ein Absatz 87 vorgesehen, welcher
eine zylindrische Fläche 89 aufweist, die an beiden Seiten
abgeschrägt ist (Fig. 6). Die Breite der zylindrischen Fläche
89 ist etwas größer als die Dicke des Laserstrahls. Wie ein
gangs erwähnt, beträgt die Dicke des Laserstrahls üblicher
weise 0,016 inch (0,4 mm), und die Breite der Fläche 89 wird
üblicherweise mit 0,030 inch (0,75 mm) ausgeführt.
An den Computer 43 (Fig. 2) ist ein Monitor 90 angeschlossen,
wobei eine Tastatur 93 vorgesehen ist, um Befehle in den Com
puter einzugeben und die Art der Graphik auf dem Monitor aus
zuwählen.
Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Messung wird zu
nächst der Aufnahmedorn 41 in Spannfutter 77 eingesetzt,
ausgerichtet und eingespannt. Dann wird der Prüfstückträger
35 bezüglich des Lasermikrometers 33 so positioniert, daß der
Laserstrahl senkrecht auf der Längsachse des Aufnahmedorns 41
steht. Der Aufnahmedorn 41 schneidet mit der zylindrischen
Fläche 39 des Absatzes 87 mittig den Laserstrahl 39. Das Ge
wicht 69 wird auf den Aufnahmedorn 41 aufgesetzt. Im Meßge
häuse 47 wird die Entfernung zwischen dem Ende 59 des Laser
strahls 39 und dem dazu nächstliegenden Punkt 91 der zylin
drischen Fläche 89, was der Länge A in Fig. 8 entspricht, ge
messen und gespeichert. Das Gewicht 69 wird nun wieder abge
hoben und ein Prüfstück 37 wird mittig bezüglich der
Fläche 89 auf den Aufnahmedorn 41 aufgeschoben und das Ge
wicht 69 auf das Prüfstück 37 herabgelassen, wobei die Zacken
73 die Fläche 89 überspannen. Das Gewicht 69 ist dabei so
positioniert, daß das Prüfstück 37 auf der Fläche 89 balan
ziert. Der Abstand zwischen dem Laserstrahlende 59 und dem
dazu nächstliegenden Punkt 93 des Prüfstückes 37, was der
Länge B in Fig. 8 entspricht, wird gemessen. Die Wandstärke
des Prüfstücks 37 entspricht dann der Differenz A-B. Der
Abstand zwischen den nächstliegenden Punkt 93 und dem ent
ferntesten Punkt 95, jeweils bezüglich des Laserstrahlen
des 59 was dem Außendurchmesser des Prüfstücks 37 entspricht,
wird anhand des vom Prüfstück 37 geworfenen Schattens gemes
sen. Diese drei Werte werden automatisch im Meßgehäuse 47
gemessen und in den Computer 43 eingespeist. Da die ent
sprechenden Werte nur für die jeweilige Stellung des Prüf
stücks 37 gelten, wird das Prüfstück nun um seine Längsachse
um beliebige Winkel gedreht, um mehrere verschiedene Stel
lungen zu erhalten, wobei in jeder Stellung die Wandstärke
und der Außendurchmesser bestimmt wird. Dann wird das Prüf
stück 37 umgedreht und erneut mittig bezüglich der Fläche 89
auf den Aufnahmedorn 41 aufgeschoben, und weitere Messungen
werden durchgeführt und in den Computer eingespeist. Der
Computer 43 berechnet die Durchschnittswerte des Außendurch
messers und der Wandstärke. Der durchschnittliche Innendurch
messer ergibt sich aus der Differenz zwischen Außendurchmes
ser minus doppelter Wandstärke und wird vom Computer berech
net. Das Prüfstück 37 wird um seine Längsachse gedreht und
umgedreht, um die Veränderlichkeit entlang des Außenumfangs
und des Innenumfangs des Prüfstücks zu erfassen. Das Prüf
stück kann ebenso gegenüber dem Aufnahmedorn 41 begrenzt
längs verschoben werden, und das Gewicht kann das Prüfstück
in der jeweilig verschobenen Stellung im Gleichgewicht
halten. Durch die Drehung des Prüfstücks um seine Längsachse
werden Veränderungen in der Wandstärke ermittelt. Bei den
erfindungsgemäßen Meßverfahren werden die Parameter gleich
zeitig in den Computer eingespeist, so daß die Prüfung mit
nur einem Gerät, und nicht etwa mit zwei, wie beim Stand der
Technik, durchgeführt werden kann.
Das oben beschriebene Meßverfahren wird für sämtliche Prüf
stücke wiederholt. Der Computer berechnet für jede Werkstück
gruppe die Abweichungen von den Toleranzgrenzen und erzeugt
eine Graphik, die die Verläufe der durchschnittlichen Werte
der Außendurchmesser, der Wandstärken und der Innendurchmes
ser der geprüften Prüfstücke zeigt. Im Grunde genommen werden
die genannten Werte in Abhängigkeit der Zeit aufgezeichnet,
und zwar jeweils sofort, nachdem ein Prüfstück vermessen
wurde. Immer wenn die Maße eines Prüfstücks die Tolerenz
grenzen nach oben oder unten über- bzw. unterschreiten, wird
ein Signal ausgegeben, was auf die erforderliche Neuein
stellung des Pilgerschrittwalzwerkes hindeutet.
Die Prüfstücke werden üblicherweise im 2-Stunden-Rhythmus aus
einer Werkstückgruppe herausgenommen. Am Anfang der Ferti
gung, nach dem ersten Pilgerschrittwalz-Durchgang kann bei
spielsweise nur ein Prüfstück herausgenommen werden. Wenn die
Maße dieses Prüfstücks die Toleranzgrenzen über- bzw. unter
schreitet wird ein weiteres Prüfstück so bald wie möglich
herausgenommen, und zwar noch vor Ablauf des 2-Stunden-Inter
vals, wobei die Ergebnisse des ersten Prüfstücks mit den
Ergebnissen des zweiten Prüfstücks verglichen werden.
In den Fig. 10 und 12 sind die Werte graphisch aufgezeichnet,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichbar sind, wo
bei Prüfstücke von 14 direkt aufeinanderfolgenden Schichten
über einen Zeitraum von fünf aufeinanderfolgenden Tagen her
gestellt wurden. Die Graphik umfaßt etwa drei hintereinander
gefertigte Werkstückgruppen. In den Fig. 11 und 13 sind die
Daten der gleichen Prüfstücke aufgezeichnet, die mit einem
herkömmlichen Meßverfahren ermittelt wurden. Die Graphiken
bestehen jeweils aus Teilgeraden, die Meßpunkte verbinden,
wobei jeder Meßpunkt einem Prüfstück entspricht und die Meß
reihe chronologisch mit der Fertigung aufgenommen ist. An den
Ordinaten der Graphiken in den Fig. 10 bis 13 sind die Meß
werte jeweils in Inch (1 inch entspricht 25,4 mm) aufge
tragen.
In Fig. 10 ist der durchschnittliche Außendurchmesser über
der Zeit aufgetragen, wobei die Zeitintervalle zwischen zwei
Meßpunkten jeweils dem Zeitintervall zwischen zwei herausge
nommenen Prüfstücken während der Fertigung entspricht. Die
waagrechten Geraden UCL und LCL stellen die obere bzw. untere
Steuergrenze (Upper Control Limit und Lower Control Limit)
dar.
In Fig. 11 sind die maximalen und minimalen Werte des gemes
senen Außendurchmessers nach einem herkömmlichen Meßverfahren
aufgezeichnet, wobei die gleichen Prüfstücke wie in der Meß
reihe der Fig. 10 gemessen wurden. Die horizontalen Geraden
MAX und MIN zeigen die Toleranzgrenzen an. Es fällt auf, daß
in Fig. 11 starke Schwankungen zwischen den Punkten 95 und 97
sowie 99 und 101 vorhanden sind, welche der starken Schwan
kung zwischen den Punkten 103 und 105 in Fig. 10 entspricht.
Die Graphik in Fig. 12 entspricht der in Fig. 10, wobei in
Fig. 12 die durchschnittliche Wandstärke aufgezeichnet ist.
Die Graphik in Fig. 13 entspricht der in Fig. 11, wobei die
maximalen und minimalen Werte der gemessenen Wandstärke auf
gezeichnet ist.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens
wurde ein Spezialprogramm entwickelt, das die Zusammenarbeit
zwischen Prüfer, Computer 43, Monitor 90 und Lasermikrome
ter 33 erleichtert. Das Programm ist bedienerfreundlich und
hat ein Menü. Der Prüfer braucht nur Richtungstasten auf der
Tastatur 92 betätigen um den Laserstrahl einzustellen, und
Eingabetasten, um die Daten einzuspeichern. Das Computerpro
gramm fragt den Prüfer, von welcher Maschine das Prüfstück
kommt, welche Werkstückgruppe vorliegt und welcher Prüfer den
Test durchführt. Er ruft dann das entsprechende Pilger-Pro
gramm auf und bringt es in den Arbeitsspeicher. Wenn alle
einleitenden Informationen vorhanden sind, wird die erste
Laserstrahlmessung am Aufnahmedorn 41 vorgenommen, die ent
sprechenden Informationen gespeichert und geeignete Berech
nungen durchgeführt. Der Prüfer hat an jeder von 8 Stellungen
des Prüfstücks die Eingabetaste zu betätigen. Wenn alle Werte
eingespeichert sind, wird der Außendurchmesser, der Innen
durchmesser und die Wandstärke ausgegeben. Der anfänglich
bestimmte Bezugspunkt bezüglich des Aufnahmedorns ist einge
speichert. Das Programm weist eine interne Kalibrierung auf,
wobei der Bezugspunkt anzeigt, ob die Messungen den tatsäch
lichen Prüfstückabmessungen entsprechen.
Vorteil der Erfindung und besonders der kooperativen Zusam
menarbeit zwischen Computer 43 und Lasermikrometer 33 ist,
daß mit weniger Zeitaufwand die Abmessungen eines Prüfstücks,
d. h. irgendeines Hohlzylinders, genauer feststellbar sind,
als beim Stand der Technik.
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung der Parameter zur Berechnung des
Außendurchmessers, der Wandstärke oder des Innendurchmessers
eines Rohres, gekennzeichnet durch:
die Erzeugung eines ebenen Laserstrahls (39) mit einem exakt definierten Ende (59),
die Positionierung eines Dornes (41) in den Laserstrahl,
die Bestimmung eines ersten Abstandes (A) zwischen dem Laser strahlende (59) und dem dazu nächstliegenden Punkt (91) des Dornes,
die Anbringung des Rohres (37) auf dem Dorn im Laserstrahl, wobei die Innenwand des Rohres auf dem bezüglich des Laser strahlendes nächstliegenden Punkt (91) des Dornes aufliegt und der Querschnitt des Rohres den Laserstrahl schneidet, und ein Schatten des Rohres erzeugt wird,
die Bestimmung eines zweiten Abstandes (B) zwischen dem Laserstrahlende (59) und dem dazu nächstliegenden Punkt (93) des Rohres, und
die Bestimmung eines dritten Abstandes (OD) zwischen dem dem Laserstrahlende (59) nächstliegenden Punkt (93) und dem davon entferntesten Punkt (95) des Rohres,
wobei der Außendurchmesser des Rohres dem dritten Abstand entspricht und die Wandstärke aus der Differenz zwischen erstem Abstand (A) und zweitem Abstand (B) berechenbar und der Innendurchmesser aus der Differenz zwischen Außendurch messer und doppelter Wandstärke berechenbar ist.
die Erzeugung eines ebenen Laserstrahls (39) mit einem exakt definierten Ende (59),
die Positionierung eines Dornes (41) in den Laserstrahl,
die Bestimmung eines ersten Abstandes (A) zwischen dem Laser strahlende (59) und dem dazu nächstliegenden Punkt (91) des Dornes,
die Anbringung des Rohres (37) auf dem Dorn im Laserstrahl, wobei die Innenwand des Rohres auf dem bezüglich des Laser strahlendes nächstliegenden Punkt (91) des Dornes aufliegt und der Querschnitt des Rohres den Laserstrahl schneidet, und ein Schatten des Rohres erzeugt wird,
die Bestimmung eines zweiten Abstandes (B) zwischen dem Laserstrahlende (59) und dem dazu nächstliegenden Punkt (93) des Rohres, und
die Bestimmung eines dritten Abstandes (OD) zwischen dem dem Laserstrahlende (59) nächstliegenden Punkt (93) und dem davon entferntesten Punkt (95) des Rohres,
wobei der Außendurchmesser des Rohres dem dritten Abstand entspricht und die Wandstärke aus der Differenz zwischen erstem Abstand (A) und zweitem Abstand (B) berechenbar und der Innendurchmesser aus der Differenz zwischen Außendurch messer und doppelter Wandstärke berechenbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Dreh
ung des Rohres (37) um seine Längsachse auf dem Dorn (41) um
mehrere willkürliche Winkel in mehrere willkürlicher Stellun
gen, wobei in jeder Stellung der zweite (B) und dritte (OD)
Abstand bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein zu
sätzliches Versetzen des Rohres (37) entlang seiner Längsach
se auf dem Dorn (41), wobei weitere willkürliche Stellungen
erreicht werden, und in jeder Stellung der zweite (B) und
dritte (OD) Abstand bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werke des ersten (A), des zweiten (B) und des dritten (OD)
Abstands für jede Stellung des Rohres (37) in einen Compu
ter (43) eingespeist werden, und der Computer den Außendurch
messer, die Wandstärke oder den Innendurchmesser für jede
Stellung berechnet, und die Durchschnittswerte sowie die
Standardabweichungen für Außendurchmesser, Wandstärke oder
Innendurchmesser für alle Stellungen des Rohres berechnet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Computer (43) Graphiken erzeugt, aus denen die Abweichungen
der einzelnen Werke vom jeweiligen Durchschnittswert erkenn
bar sind.
6. Gerät zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, ge
kennzeichnet durch:
ein Lasermikrometer (33) zur Erzeugung eines ebenen Laser
strahls (39), einen Dorn (41) zum Tragen des Rohres (37), und
dem Dorn zugeordnete Positioniermittel (77) zur Positionie
rung des Dornes quer zum Laserstrahl, wobei der Dorn im
wesentlichen senkrecht auf der Ebene des Laserstrahls steht,
und wobei das Rohr so auf dem Dorn angebracht wird, daß es
quer zum Laserstrahl verläuft und im wesentlichen senkrecht
auf dessen Ebene steht.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorn (41) aus einem Material mit Hartmetallhärte besteht, so
daß eine Durchbiegung des Dornes aufgrund seines Eigenge
wichts im wesentlichen verhindert wird.
8. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Positioniermittel (77) den Dorn (41) nach Art eines Aus
legerarms tragen.
9. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorn (41) an seinem Umfang einen Absatz (87) zum Tragen des
Rohres (37) aufweist, wobei der Absatz eine Breite aufweist
die etwas größer ist, als die Dicke des Laserstrahls (39),
und daß die Positioniermittel (77) den Dorn so positionieren,
daß der Absatz mittig vom Laserstrahl geschnitten wird.
10. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Positioniermittel (77) den Dorn (41) mit seiner Längsachse im
wesentlichen horizontal und das Rohr auf den Dorn mit seiner
Längsachse im wesentlichen horizontal positioniert, wobei das
Gerät ein Gewicht (69) und Mittel (67) zum Befestigen des Ge
wichts aufweist, so daß das Gewicht auf das Rohr einwirkt und
dieses im Gleichgewicht hält.
11. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Computer (43) vorgesehen ist, der mit dem Lasermikrome
ter (33) zum Einspeisen des ersten (A), des zweiten (B) und
des dritten (OD) Abstandes in den Computer zur Berechnung der
Parameter des Rohres (37) aufweist.
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