DE4006044A1 - Elektrisch leitfaehiges zinn-iv-oxid - Google Patents
Elektrisch leitfaehiges zinn-iv-oxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektrisch leitfähiges Zinn-IV-oxid, welches
höchstens 2 Gew.-% zweiwertiges Zinn und 0,1 bis 2,5 Gew.-% Haloge
nide, einzeln oder in Mischung, enthält.
Die Erfindung betrifft insbesondere elektrisch leitfähiges Zinn-IV-
oxid, welches höchstens 1,5 Gew.-% zweiwertiges Zinn und 0,1 bis
1,0 Gew.-% Halogenide, einzeln oder in Mischung, enthält.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des erfindungsgemäßen
Zinn-IV-oxids als Füllstoff oder Pigment in Kunststoffen, Lacken, Far
ben, Papier, Textilien und Tonern.
Es ist seit langem bekannt, elektrisch leitfähige und infrarotreflek
tierende Zinnoxidschichten auf Substrate, insbesondere auf Glas, auf
zubringen. Vielfach erfolgt die Herstellung solcher auf Substrate bzw.
auf Glas aufgebrachten elektrisch leitfähigen und infrarotreflektie
renden Zinnoxidschichten durch pyrolytische Zersetzung von flüssigen
Zubereitungen, die im wesentlichen eine oder mehrere Basis-Zinnverbin
dungen und eine oder mehrere geeignete fluoridhaltige Dotierungsver
bindungen enthalten.
Über solche substratgebundene, elektrisch leitfähige und infrarotre
flektierende Zinnoxidschichten bzw. über die hierfür zum Einsatz kom
menden flüssigen Zubereitungen gibt es eine Vielzahl Veröffentlichun
gen und Patente.
Solche Zubereitungen werden vielfach im Sprühzerstäubungsverfahren auf
zuvor erhitzte Substrate, insbesondere auf zuvor erhitztes Glas, auf
gebracht. Hierdurch werden durch pyrolytische bzw. pyrogene Zersetzung
der in solchen Zubereitungen vorhandenen Verbindungen elektrisch leit
fähige, infrarotreflektierende, jedoch substratgebundene Zinnoxid
schichten erzeugt.
Die elektrische Leitfähigkeit wird durch Fehlstellen in den jeweiligen
Zinnoxidschichten, wobei solche Fehlstellen zum größten Teil durch die
zugesetzten Dotierungsmittel gebildet werden, erzeugt. Hierbei werden
nur wenig unterhalb des Leitungsbandes Störstellenterme resp. Dona
torterme erzeugt, aus denen gegebenenfalls unter geringem Energieauf
wand Elektronen in das Leitungsband gebracht werden können. Dies ist
bei reinem, undotiertem Zinnoxid aufgrund der zwischen Valenzband und
Leitungsband vorhandenen verbotenen Zone nicht der Fall.
Im Hinblick auf elektrische Leitfähigkeit bzw. einer antistatischen
Einstellung von verschiedenen festen und flüssigen technischen Produk
ten, wie z. B. Kunststoffe, Lacke und Farben, Papiere, Toner und
Textilien, werden elektrisch leitfähige Pigmente benötigt. Neben Me
tallpulvern und Graphit, die zwangsläufig eine dunkle Einfärbung sol
cher technischen Produkte nach sich ziehen, werden vielfach pulverför
mige Halbleiter zum Einsatz gebracht. Hierbei ist es wünschenswert,
möglichst weiße resp. hellfarbene, feinkörnige Halbleiterpigmente mit
hoher elektrischer Leitfähigkeit bzw. geringem spezifischen Widerstand
einsetzen zu können.
Antimondotierte leitfähige Zinnoxide sind bereits als solche und auf
Trägermaterialien, wie z. B. Titanoxid aufgebracht, bekannt. Solche
elektrisch leitfähigen Zinnoxide weisen jedoch Nachteile auf. Aufgrund
der Antimondotierung sind solche leitfähigen Zinnoxide je nach Anti
mongehalt und Glühtemperatur unterschiedlich stark blau eingefärbt.
Ferner kommt hinzu, daß antimonoxidhaltige Zinnoxide sowie allgemein
antimonoxidhaltige Stoffe heute arbeitsmedizinisch nicht unbedenklich
erscheinen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, halogeniddotierte, möglichst
hellfarbene Zinn-IV-oxide bereitzustellen, die möglichst einfach und
aus gut zugänglichen Rohstoffen herstellbar sind.
Das erfindungsgemäße leitfähige Zinn-IV-oxid ist dadurch gekennzeich
net, daß es höchstens 2 Gew.-% zweiwertiges Zinn und 0,1 bis
2,5 Gew.-% Halogenide, einzeln oder in Mischung, enthält. Vorzugsweise
enthält es höchstens 1,5 Gew.-% zweiwertiges Zinn und 0,1 bis
1,0 Gew.-% Halogenide, einzeln oder in Mischung.
Die erfindungsgemäßen halogeniddotierten elektrisch leitfähigen Zinn
oxide sind je nach Herstellung, Art und Menge der Dotierung grau bis
hellfarben. Innerhalb der halogeniddotierten elektrisch leitfähigen
Zinnoxide sind die mit Fluorid dotierten denen mit Chlorid, Bromid und
Jodid dotierten in der elektrischen Leitfähigkeit und in ihrer Tempe
raturbeständigkeit etwas überlegen. Demgegenüber sind die Chlorid
und/oder Bromid- resp. Jodiddotierten den Fluoriddotierten im farb
lichen Aussehen insofern überlegen, als diese heller sind.
Die erfindungsgemäßen leitfähigen Zinn-IV-oxide weisen einen spezi
fischen Widerstand von < 50 Ω×m auf, wobei die gemessenen Werte bei
fluordotiertem Zinn-IV-oxid meist < 10 Ω×m, insbesondere etwa 0,3
bis 2 Ω×m betragen.
Die erfindungsgemäßen halogeniddotierten elektrisch leitfähigen Zinn
oxide können nach unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
Zinn-II-oxid mit, bezogen auf Gemisch, bis zu 20 Gew.-% Zinn-II-flu
orid oder einer äquivalenten Menge Flußsäure mahlend vermischt, das
Gemisch in einem Temperaturbereich von 200 bis 700°C glüht und das
Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teilchengröße mahlt.
Vorzugsweise setzt man dem Gemisch aus Zinn-II-oxid und Zinn-II-flu
orid bzw. Flußsäure niedermolekulare Alkohole zu. Als Alkohole ver
wendet man insbesondere Methanol oder Ethanol.
Anstelle des festen Zinn-II-oxids kann man auch frisch gefällte Zinn-
II-hydroxide oder basische Zinn-II-hydroxidprodukte mit festem Zinn-
II-fluorid umsetzen.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren, bei dem man festes Zinn-
II-fluorid einsetzt, besteht darin, daß man Zinn-IV-oxid mit, bezogen
auf Gemisch, bis zu 20 Gew.-% Zinn-II-fluorid mahlend vermischt, das
Gemisch in einem Temperaturbereich von 200 bis 700°C glüht und das
Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teilchengröße mahlt. Man
kann auch Gemische von Zinn-II-oxid und Zinn-IV-oxid bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren einsetzen.
Ein anderes erfindungsgemäßes Verfahren besteht darin, daß man zu
nächst in an sich bekannter Weise aus Zinn-II-salzlösungen basische
Zinn-II-verbindungen und/oder basische Zinn-II-hydroxide ausfällt, die
erhaltenen Fällungsprodukte mehrmals auswäscht, sodann diese mit
5 bis 70 Gew.-%, bezogen auf ausgefällte basische Zinn-II-verbin
dungen, Zinn-II-fluorid in Form einer wäßrigen Lösung während eines
Zeitraumes von 5 bis 60 Minuten rührt, die dotierten Fällungsprodukte
von der Lösung abtrennt, auswäscht, bei Temperaturen von 100
bis 200°C trocknet, dann bei Temperaturen von 200 bis 700°C glüht
und das Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teilchengröße
mahlt.
Es ist auch möglich, daß man in an sich bekannter Weise aus Zinn-II-
salzlösungen basische Zinn-II-verbindungen und/oder basische Zinn-II-
hydroxide ausfällt, die Fällung in Gegenwart von 1 bis 70 Gew.-%,
bezogen auf ausgefällte basische Zinn-II-verbindungen, Zinn-II-fluorid
durchführt und die dotierten Fällungsprodukte von der Lösung abtrennt,
auswäscht, bei Temperaturen von 100 bis 200°C trocknet, dann bei Tem
peraturen von 200 bis 700°C glüht und das Glühprodukt bis zum Er
reichen der gewünschten Teilchengröße mahlt.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man in wäßrige Zinn-II-halogenidlösungen 10 bis 100 Gew.-%, be
zogen auf Zinn-II-halogenid, Alkylenoxid einleitet, die erhaltenen
Fällungsprodukte von der Lösung abtrennt, auswäscht, bei Temperaturen
von 100 bis 200°C trocknet, dann bei Temperaturen von 200 bis 700°C
glüht und das Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teilchen
größe mahlt.
Als Alkylenoxid verwendet man insbesondere Ethylenoxid. Leitet man in
eine Zinn-II-chloridlösung, die zur Dotierung ausreichende Mengen
Zinn-II-fluorid gelöst enthält, Ethylenoxid ein, fällt Zinn-II-hydro
xidchlorid, gegebenenfalls mit etwas Zinn-II-hydroxid, praktisch quan
titativ aus.
Hierbei wird gleichzeitig Ethylenchlorhydrin, das in der wäßrigen
Phase verbleibt, gebildet. Wird dieses Fällprodukt gewaschen und
zwischen 100 bis 250°C, vorzugsweise bei ca. 200°C getrocknet und
anschließend in vorerwähnter Weise geglüht, so erhält man hierbei ein
sehr gutes elektrisch leitfähiges Zinnoxid, das im Hinblick auf ge
wünschte Feinheit noch zusätzlich gemahlen werden kann.
Wird diese eben erwähnte Fällung durch Einleiten von Alkylenoxid
zweckmäßigerweise Ethylenoxid ohne vorheriges Lösen von Zinn-II-flu
orid vorgenommen, so wird ein fluoridfreies Zinn-II-chloridhydroxid
ausgefällt, das gegebenenfalls noch etwas Zinn-II-hydroxid enthalten
kann. Wird dieses Produkt nach mehrmaligem Waschen und anschließender
Trocknung in vorerwähnter Weise geglüht, so wird hierbei ein fluorid
freies chloriddotiertes elektrisch leitfähiges Zinnoxid erhalten.
Chlorid- und/oder bromid- resp. jodiddotierte elektrisch leitfähige
Zinnoxide werden in einfacher Weise auch dadurch hergestellt, daß man
Mischungen von Zinn-II-oxid und Zinn-IV-oxid mit, bezogen auf Gemisch,
bis zu 20 Gew.-% Zinn-II-halogeniden mahlend vermischt, das Gemisch in
einem Temperaturbereich von 200 bis 700°C glüht und das Glühprodukt
bis zum Erreichen der gewünschten Teilchengröße mahlt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können aufgrund ihrer besonderen
physikalischen Eigenschaften insbesondere als Füllstoff oder Pigment
in Kunststoffen, Lacken, Farben, Papier, Textilien und Tonern verwen
det werden.
Den erfindungsgemäßen Verfahren ist gemeinsam, daß die auf verschie
dene Weise erhaltenen Produkte geglüht werden. Dieses Glühen erfolgt,
wie bereits angegeben, bei etwa 200 bis 600°C. Bevorzugt ist ein Be
reich von etwa 300 bis 500°C.
Die erfindungsgemäßen halogeniddotierten elektrisch leitfähigen Zinn
oxide sowie die unterschiedlichen Herstellungsverfahren werden durch
nachfolgende Beispiele näher erläutert.
In einer Mörsermühle werden 250 g Zinn-II-oxid, 29,5 g Zinn-II-fluorid
und 11,7 g Methanol durch 10minütiges Mahlen innig miteinander ge
mischt. Das so erhaltene Substanzgemisch wird anschließend in einer
Korundschale 1 Stunde bei 500°C geglüht, wobei das Glühprodukt wäh
rend der Glühzeit einmal krählend gemischt wird. Nach dem Erkalten
wird das Glühprodukt nochmals in einer Mörsermühle 10 Minuten lang ge
mahlen.
Das so erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid weist einen spezi
fischen Widerstand von 1,3 Ω×m auf.
Der Zinn-II-gehalt beträgt < 0,3%.
Der Fluoridgehalt beträgt 0,9%.
In einer Mörsermühle werden 250 g Zinn-II-oxid, 14,75 g Zinn-II-chlo
rid und 14,75 g Zinn-II-fluorid durch 10minütiges Mahlen innig mit
einander vermischt. Die so erhaltene Stoffmischung wird in einer Ko
rundschale 1 Stunde bei 300°C geglüht. Nach dem Erkalten wird das so
erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid nochmals 10 Minuten in einer
Mörsermühle gemahlen.
Das erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid weist einen spezifischen
Widerstand von 1 Ω×m auf.
Der Zinn-II-gehalt beträgt 0,8%.
Der Fluoridgehalt liegt bei 0,49%.
Der Chloridgehalt liegt bei 0,3%.
In einer Mörsermühle werden 125 g Zinn-IV-oxid und 14,75 g Zinn-II-
fluorid durch 10minütiges Mahlen innig miteinander vermischt. Die so
erhaltene Stoffmischung wird anschließend in einer Korundschale
1 Stunde bei 300°C geglüht. Das Glühprodukt wird nach dem Erkalten
nochmals in einer Mörsermühle 10 Minuten lang gemahlen.
Das so erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid weist einen spezi
fischen Widerstand von 12Ω×m auf.
Der Zinn-II-gehalt beträgt < 0,3%.
Der Fluoridgehalt beträgt 0,9%.
250 g Zinn-II-oxid werden in einem Becherglas mit einer 70-%igen
methanolischen Zinn-II-chloridlösung 20 Minuten lang gerührt. Im An
schluß daran wird die überstehende wäßrige Phase abdekantiert. Das so
erhaltene Produkt wird 1 Stunde bei 200°C getrocknet und anschließend
in einer Korundschale 1 Stunde bei 500°C geglüht. Während der Glüh
zeit wird das Produkt einmal krählend gemischt. Nach dem Erkalten wird
das Glühprodukt in einer Mörsermühle gemahlen.
Das so erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid weist einen spezi
fischen Widerstand von 8Ω×m auf.
Der Zinn-II-gehalt beträgt 0,5%.
Der Chloridgehalt beträgt < 0,3%.
In einer Mörsermühle werden 250 g Zinn-II-oxid und 29,5 g Zinn-II-
jodid durch 10minütiges Mahlen innig miteinander gemischt. Das so er
haltene Stoffgemisch wird in einer Korundschale 1 Stunde bei 500°C
geglüht. Während der Glühzeit wird das Produkt einmal krählend ge
mischt. Anschließend wird das Glühprodukt nach dem Erkalten nochmals
10 Minuten lang in einer Mörsermühle gemahlen.
Es wird ein elektrisch leitfähiges Zinnoxid erhalten, das einen spe
zifischen Widerstand von 36Ω×m aufweist.
Der Zinn-II-gehalt beträgt 1,8%.
Der Jodidgehalt beträgt 1,2%.
In einer Mörsermühle werden 250 g Zinn-II-oxid und 34,0 g Bromwasser
stoffsäure (48%ig) durch 10minütiges Mahlen innig miteinander ver
mischt. Das so erhaltene Stoffgemisch wird in einer Korundschale
1 Stunde bei 500°C geglüht. Während der Glühzeit wird das Produkt
einmal krählend gemischt. Das Glühprodukt wird nach dem Erkalten noch
mals 10 Minuten lang in einer Mörsermühle gemahlen.
Das so erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid weist einen spezi
fischen Widerstand von 40Ω×m auf.
Der Zinn-II-gehalt beträgt < 0,3%.
Der Bromidgehalt beträgt 1,0%.
In einem 2-l-Vierhalskolben mit Rückflußkühler, Thermometer, Rührer
und Schliffstopfen werden 670 g wäßrige Zinn-II-chloridlösung
(38,3%ig) vorgelegt. Dazu werden unter Rühren 28,4 g festes Zinn-II-
fluorid gegeben. Diese Stoffmischung wird so lange gerührt (ca. 20 Mi
nuten), bis eine nahezu klare Lösung erhalten wird. In diese Lösung
werden 101,2 g Ethylenoxid langsam eingeleitet (innerhalb von 5 Stun
den). Aufgrund der exothermen Reaktion erwärmt sich die Reaktions
mischung auf ca. 45°C.
Nach wenigen Minuten Einleitungszeit wird basisches Zinn-II-chlorid
mit kleinen Mengen Zinn-II-hydroxid unter gleichzeitiger Bildung von
Ethylenchlorhydrin ausgefällt. Nach Einleiten der gesamten Ethylen
oxidmenge wird das so erhaltene Fällprodukt abgenutscht. Nach zweima
ligem Waschen mit jeweils ca. 250 ml Wasser wird das Produkt im Rota
tionsverdampfer im Vakuum (3 mm Hg) 2 Stunden lang getrocknet.
Das so erhaltene Produkt wird anschließend in einer Korundschale
1 Stunde bei 500°C geglüht. Während der Glühzeit wird das Produkt
einmal krählend gemischt. Das Glühprodukt wird nach dem Erkalten
10 Minuten lang in einer Mörsermühle gemahlen.
Es wird ein elektrisch leitfähiges Zinnoxid mit einem spezifischen
Widerstand von 2 Ω×m erhalten.
Der Zinn-II-gehalt beträgt < 0,3%.
Der Chloridgehalt beträgt 0,5%.
Der Fluoridgehalt beträgt 1,2%.
Es wird in analoger Weise wie bei Versuch 7 gearbeitet, jedoch ohne
Einsatz von Zinn-II-fluorid.
Hierbei wird ein elektrisch leitfähiges Zinnoxid mit einem spezi
fischen Widerstand von 12 Ω×m erhalten.
Der Zinn-II-gehalt beträgt < 0,3%.
Der Chloridgehalt beträgt 0,4%.
In einem 3-l-Becherglas werden 950 ml Zinnsulfatlösung mit 125 g
Sn(II)/l und 400 ml einer 20%igen Zinn-II-fluoridlösung unter Rühren
vermischt.
Zu dieser Mischung werden unter Rühren 950 ml einer 16,5%igen Ammo
niumhydrogencarbonatlösung bei Raumtemperatur zugegeben.
Es wird ein weißes Fällprodukt erhalten, das fünfmal mit jeweils 2,5 l
Wasser dekantierend gewaschen wird. Das so gewaschene Fällprodukt wird
anschließend in einer Porzellanschale bei 110°C (12 Stunden) getrock
net und dann in einem Korundtiegel bei 500°C 1 Stunde geglüht. Wäh
rend der Glühzeit wird das Produkt einmal krählend gemischt. Nach dem
Glühen und Erkalten wird das Produkt über ein 630 µm-Sieb abgesiebt
und der Siebdurchgang nochmals 15 Minuten bei 500°C geglüht. Dieses
so erhaltene Glühprodukt wird über ein 100 µm-Sieb abgesiebt.
Das so als Siebdurchgang erhaltene elektrisch leitfähige Zinnoxid hat
einen spezifischen Widerstand von 0,3Ω×m.
Der Zinn-II-gehalt beträgt < 0,3%.
Der Fluoridgehalt beträgt 1%.
Claims (13)
1. Elektrisch leitfähiges Zinn-IV-oxid, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses höchstens 2 Gew.-% zweiwertiges Zinn und 0,1 bis 2,5 Gew.-%
Halogenide, einzeln oder in Mischung, enthält.
2. Elektrisch leitfähiges Zinn-IV-oxid, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses höchstens 1,5 Gew.-% zweiwertiges Zinn und 0,1
bis 1,0 Gew.-% Halogenide, einzeln oder in Mischung, enthält.
3. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Zinn-IV-
oxids nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Zinn-II-oxid mit, bezogen auf Gemisch, bis zu 20 Gew.-% Zinn-II-
fluorid oder einer äquivalenten Menge Flußsäure mahlend vermischt,
das Gemisch in einem Temperaturbereich von 200 bis 700°C glüht
und das Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teilchen
größe mahlt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ge
misch aus Zinn-II-oxid und Zinn-II-fluorid bzw. Flußsäure nieder
molekulare Alkohole zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ge
misch Methanol oder Ethanol zusetzt.
6. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Zinn-IV-
oxids nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zu
nächst in an sich bekannter Weise aus Zinn-II-salzlösungen basi
sche Zinn-II-verbindungen und/oder basische Zinn-II-hydroxide aus
fällt, die erhaltenen Fällungsprodukte mehrmals auswäscht, sodann
diese mit 5 bis 70 Gew.-%, bezogen auf ausgefällte basische
Zinn-II-verbindungen, Zinn-II-fluorid in Form einer wäßrigen Lö
sung während eines Zeitraumes von 5 bis 60 Minuten rührt, die
dotierten Fällungsprodukte von der Lösung abtrennt, auswäscht, bei
Temperaturen von 100 bis 200°C trocknet, dann bei Temperaturen
von 200 bis 700°C glüht und das Glühprodukt bis zum Erreichen der
gewünschten Teilchengröße mahlt.
7. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Zinn-IV-
oxids nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in
an sich bekannter Weise aus Zinn-II-salzlösungen basische Zinn-II-
verbindungen und/oder basische Zinn-II-hydroxide ausfällt, die
Fällung in Gegenwart von 1 bis 70 Gew.-%, bezogen auf ausgefällte
basische Zinn-II-verbindungen, Zinn-II-fluorid durchführt und die
dotierten Fällungsprodukte von der Lösung abtrennt, auswäscht, bei
Temperaturen von 100 bis 200°C trocknet, dann bei Temperaturen
von 200 bis 700°C glüht und das Glühprodukt bis zum Erreichen der
gewünschten Teilchengröße mahlt.
8. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Zinn-IV-
oxids nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in
wäßrige Zinn-II-halogenidlösungen 10 bis 100 Gew.-%, bezogen auf
Zinn-II-halogenid, Alkylenoxid einleitet, die erhaltenen Fällungs
produkte von der Lösung abtrennt, auswäscht, bei Temperaturen von
100 bis 200°C trocknet, dann bei Temperaturen von 200 bis 700°C
glüht und das Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teil
chengröße mahlt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Al
kylenoxid Ethylenoxid verwendet.
10. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Zinn-IV-
oxids nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Zinn-IV-oxid mit, bezogen auf Gemisch, bis zu 20 Gew.-% Zinn-II-
fluorid mahlend vermischt, das Gemisch in einem Temperaturbereich
von 200 bis 700°C glüht und das Glühprodukt bis zum Erreichen der
gewünschten Teilchengröße mahlt.
11. Verfahren zur Herstellung eines elektrisch leitfähigen Zinn-IV-
oxids nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Mi
schungen von Zinn-II-oxid und Zinn-IV-oxid mit, bezogen auf Ge
misch, bis zu 20 Gew.-% Zinn-II-halogeniden mahlend vermischt, das
Gemisch in einem Temperaturbereich von 200 bis 700°C glüht und
das Glühprodukt bis zum Erreichen der gewünschten Teilchengröße
mahlt.
12. Verfahren nach Anspruch 3, 6, 7, 8, 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das jeweils erhaltene Gemisch in einem Tempe
raturbereich von 300 bis 600°C glüht.
13. Verwendung des elektrisch leitfähigen Zinn-IV-oxids nach Anspruch
1 oder 2 als Füllstoff oder Pigment in Kunststoffen, Lacken, Far
ben, Papier, Textilien und Tonern.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4006044A DE4006044A1 (de) | 1990-02-26 | 1990-02-26 | Elektrisch leitfaehiges zinn-iv-oxid |
DE59103145T DE59103145D1 (de) | 1990-02-26 | 1991-02-14 | Elektrisch leitfähiges Zinn-IV-oxid. |
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ID=6401001
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