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Kistenverschluß. Bei der bisher üblichen Art der Vernagelung von Kisten
oder sonstigen Versandmaterials aus Holz besteht der Übelstand, daß die Gebrauchsdauer,
also die Verwendungsmöglichkeit der Kisten oder des sonstigen Versandmaterials eine
beschränkte bleibt, weil bei dem Öffnen und dem Vernageln der Kisten durch die Arbeit
des Hammers und Stemmeisens oder sonstiger Öffnungswerkzeuge der. Deckel und die
oberen Ränder der Kisten derart angegriffen und. beschädigt werden, daß die meisten
Kisten überhaupt nur einmal, andere wenig beschädigte höchstens zwei- bis dreimal
zum vorschriftsmäßigen Versand gebraucht werden können, insbesondere, wenn schwere
Transportgegenstände in Betracht kommen. Andere Verschlußarten für Kisten, wie Bandeisen
und Drahtverschluß, sind meist von außen mit Werkzeugen leicht zu zerschneiden und
müssen oft noch festgenagelt werden, um ein Rutschen bzw. Abfallen zu verhindern.
Durch den schnellen Verbrauch oder die kostspielige Reparatur des Kistenmaterials,
bei der bisher üblichen Vernagelungs- und Verschlußweise, wird das Kistenkonto einer
jeden Firma erheblich belastet.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung beseitigt die bestehenden Übelstände.
Sein Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß ein Vernageln der Kistendeckel oder
sonstiger Bretteile ganz fortfällt. Dafür werden Deckel oder Bretteile mittels des
neuen Verschlusses bei Verwendung von. Nägeln oder Drahtenden auf die Kistenwand,
ohne dieselbe zu zerstören oder zu beschädigen, festgezogen und festgehalten. Die
Lösung der Deckel- oder Bretteile geschieht geräuschlos und ohne Beschädigung des
Materials. Der Verschluß ist in seiner Wirkungsweise von außen nicht sichtbar und
gewährleistet eine bessere Sicherheit für Inhalt und Material, als bisherige Arten
von Verschlüssen.
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In den Abbildungen der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung zur Darstellung gebracht, und zwar zeigen Abb. i die Gesamtansicht
einer Kiste mit Verschlußstücken,
Abb. z den Steckschlüssel zum
Öffnen und Verschließen der Kiste, Ahb. 3 einen Teilquerschnitt der Kiste mit eingestecktem
Nagel und Schlüssel, Abb. 4. einen Teilschnitt der Verschlußstelle mit Innenansicht
im verschlossenen Zustande (Nagel hakenförmig abgebogen), Abb. 5 eine Teildraufsicht
im Schnitt, Abb. 6 ist die Außenansicht einer Verschlußstelle.
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Der Kistenverschluß besteht aus einigen (Abb. i), von außen in Bohrungen
des oberen Randes der Kiste oder sonstigen Versandbehälters hindurchgeführten Flanschrohrstükken
a (Abb. 3 und 5) von geeigneter Größe und Stärke, welche drehbar angeordnet sind.
Der Flanschkopf b an der Außenseite verhindert das Hindurchziehen durch die Bohrung.
Der nach innen ragende Rohrteil a wird an der inneren Wandung der Kiste mittels
Keil c, der in einen durchgehenden Schlitz des Rohrteiles a hineingetrieben wird,
befestigt. Das Herausfallen des Keiles wird durch'Umbiegen seines unteren Endes
verhindert. Ein zweiter durchgehender Schlitz d am Ende des Rohrstückes a ist so
lang gehalten, daß das Unterbringen mehrerer Windungen des einzuführenden Nagels
oder Drahtendes auf dem Rohrende gewährleistet ist. Das Ende des Flanschrohrstückes
ist geschlossen. Die Bohrungen der Kistenwände sind durch Unterlegscheiben
f, g, unter dem Flanschkopf b und dem Keil c vor Abnutzung gesichert.
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Die Drehung des Flanschrohrstückes a geschieht mittels des Steckschlüssels
h (Abb. a), der aus einem Schaft besteht, welcher mit nutenartigem Einschnitt an
seinem unteren Ende versehen ist, und einem Knebel, der durch die Bohrung am oberen
Ende des Steckschlüssels hindurchgesteckt ist. Dieser Steckschlüssel wird in das
Innere des Flanschrohrstückes a hineingeführt, umfaßt so mit seinem unteren Ende
den Keil c, so daß beim Drehen des Schlüssels h das mit dem Keil c befestigte drehbare
Flanschrohrstück a sich dreht und die durch den Deckel i eingeführten Drähte oder
Nägel e mit ihrem inneren Ende von dem Schlitz d erfaßt und hakenförmig umgebogen
oder auf das Rohrstück a aufgewickelt werden können (s. Abb. ¢). Der Hiermit ausgeübte
Zug preßt den Deckel i und die Seitenwand k fest aufeinander. Diesß Lage bleibt
so, bis durch Rückwärtsdrehen, des Flanschrohrstückes a ein Aufbiegen der eingeführten
Enden e bewirkt wird, so daß' diese leicht herausgezogen werden können.
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Der gut auf die Kistenwand aufgepaßte Deckel i trägt eine Markierung,
ebenso die Kiste. Diese Markierungen müssen sich dekken, um eine Verwechslung in
der Auflage der Deckel zu verhindern. Außerdem hat die Innenseite des Deckels i
vier Anschlagecken oder Leisten, die ein Verrutschen des Deckels verhindern sollen.
Die über dem Flanschrohrstück a durchgebohrten Löcher im Dekkel i sind durch
Unterlegscheiben l verstärkt, die ein versenktes Loch haben, um ein Hindurchziehen
des Nagelkopfes o durch den Deckel i zu verhindern und den Nagelkopf nicht vorstehen
zu lassen.
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Eine besondere Sicherung gegen unbefugtes Drehen bzw. Öffnen der Verschlußstücke
bietet sich dadurch, daß man in die Hohl-, räume des Verschlußstückes a leicht entfernbare
Propfen aus Weichblei, Kork oder Siegellack hineindrückt und dieselben an der Vorderseite
stempelt, oder durch Aufnageln oder- Aufkleben von Marken aus Papier, Pappe oder
Blech über einige Verschlußstücke dieselben sichert, damit das Entfernen der Pfropfen
oder Marken sichtbar wird, das erst das Hineinführen des Steckschlüssels li zum
Öffnen ermöglicht.
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Die Verwendungsarten der Verschlüsse sind je nach Größe und Schwere
des Inhalts und der Kisten verschieden. Auch sind Abweichungen in der Form vorgesehen,
daß das Innere der Flanschrohrstücke a eine Dreieck-, Viereck- oder andere Form
haben kann, um verschiedene Arten von Steckschlüsseln verwenden zu können. Die Befestigungsart
der Flanschrohrstücke a kann auch statt mittels Keils c durch einen splintartigen
Verschluß geschehen.