DE4003406A1 - Niederdruck-quecksilberdampf-entladungslampe sowie luminophormischung - Google Patents
Niederdruck-quecksilberdampf-entladungslampe sowie luminophormischungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine
Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe, insbesondere eine
Leuchtröhre, vorteilhaft eine Leuchtröhre von hoher
Wandbelastbarkeit, mit einer eine inaktive Komponente
enthaltenden Luminophorschicht, sowie eine Luminophormischung
zu Niederdruckquecksilberdampf-Entladungslampen. Die
erfindungsgemäße Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe
ist mit einem in einem bestimmten Wellenlängenbereich
lichtdurchlässigen, mit einer eine inaktive Komponente und
zumindest einen Leuchtstoff enthaltenden Luminophorschicht
bezogenen Kolben sowie Einheiten zum Aufrechterhalten einer
Gasentladung im Innenraum des Kolbens ausgebildet, wobei im
Kolben eine mit einem Edelgas und Quecksilber vorbereitete
erregbare und ionisierbare Gasfüllung vorhanden ist. Die
vorgeschlagene Luminophormischung, welche bei den Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampen
verwendbar ist, enthält
zumindest einen luminiszierenden Leuchtstoff und eine inaktive
Komponente.
Die bekannten Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampen,
insbesondere die Leuchtröhren, weisen den wichtigen Nachteil
auf, daß sich ihr Lichtstrom während des Betriebes mit Alterung
der Leuchtröhre kontinuierlich vermindert. Die Verminderung
hängt vom Typ der Lampe sowie von der Zusammensetzung und
Herstellung des luminiszierenden Stoffes, d. h. des
Leuchtstoffes ab. Zur Verlangsamung, eventuell Vermeidung
dieses Prozesses wurden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen,
welche große Unterschiede zeigen. Die Unterschiede folgen der
Tatsache, daß eine Verminderung des Lichtstroms aus
verschiedenen Gründen vorkommt. Die letzteren sind unter
anderen in der GB-PS 13 43 250 zu lesen.
Einen der wichtigsten Gründe bildet die Tatsache, daß der
Leuchtstoff elektrisch nicht völlig ladungsfrei ist. Während
der Herstellung des Leuchtstoffes wird dieser so behandelt, daß
im kristallischen Gitter aktivisierende Ionen erscheinen. Die
Ionen stellen sicher, daß die in der Leuchtröhre vorhandene
Luminophorschicht unter Einwirkung der durch die im Innenraum
der Lichtquelle zustande kommenden Gasentladung erzeugte
Strahlung erregt wird und die Luminophorschicht das Licht mit
gewünschter Wellenlänge ausstrahlt. Bei den Leuchtröhren ist
das Quecksilber die Quelle der Erregung, da der
Quecksilberdampf im ultravioletten Bereich strahlt. Aufgrund
dieser Strahlung erzeugt der Leuchtstoff das Licht im
sichtbaren Bereich.
Die Einführung der aktivierenden Ionen in das kristalline
Gitter ist eine ziemlich schwierige Aufgabe, welche zur Lösung
einen Überschuß von Anionen erfordert. Dies ist eine
Grundbedingung für die Stabilität des Leuchtstoffes d. h. der
Luminophorschicht. Daher enthält der stabilisierte Leuchtstoff
einen Überschuß von Anionen im Vergleich zu den
stöchiometrischen Mengen, so daß er mit negativer Ladung zu
kennzeichnen ist. Die negative Ladung des Leuchtstoffes führt
zum Ziehen von Quecksilberionen, da die letzteren eine positive
elektrische Ladung aufweisen. Der Prozeß bewirkt die Adsorption
des Quecksilbers auf der Oberfläche des Leuchtstoffes, was das
Grauwerden des Leuchtstoffes hervorruft. Als eine andere Folge
der Adsorption kann das Ausdrängen der Kationen höherer
Elektronegativität aus dem Leuchtstoff auftreten, wie es z. B.
in der HU-PS 1 81 471 beschrieben ist (dieses Patent wurde auf
die Anmeldung von N. V. Philips Gloeillampenfabrieken,
Eindhoven, NL, mit Beanspruchung der Priorität der am 23.
August 1977 eingereichten NL-Anmeldung Nr. 77-09 263 erteilt).
Die erwähnten Prozesse haben die Folge der Verhinderung des
Lichtstromes nach gewisser Zeit, mit der Alterung der Lampe,
d. h. die Lampe kann den gewünschten und durch die
physikalischen Eigenschaften begründeten Lichtstrom nicht
leisten. Diese Erscheinung wurde unter anderen in der GB-PS 12 29 038
analysiert. In der letzteren Patentschrift ist der
Hinweis darauf zu finden, daß in den Leuchtstoffen vom
Silikattyp es zweckmäßig ist, den Überschuß des
Siliziumdioxides zur Verlangsamung des Adsorptionsprozesses des
Quecksilbers zu vermindern. Zur Lösung dieser Aufgabe wurde
vorgeschlagen, den Leuchtstoff mit einem Überschuß an
Zinkdioxid enthaltendem Zinkborat zu ergänzen. Die
homogenisierte Mischung wird einer Wärmebehandlung unterworfen,
so daß die Kristallstruktur des Leuchtstoffes und nicht nur
seine Zusammensetzung modifiziert werden kann. Der Prozeß
bedarf der Einstellung von in ziemlich engen Bereichen
bestimmten Parametern, ist an sich kompliziert und das
Vorhandensein von Zink ist nach der Lehre der erwähnten HU-PS
1 81 471 nachteilig.
Bei den mit Kalziumhalogenphosphat ausgebildeten Leuchtstoffen
wurde nach der US-PS 38 87 725 zur Verlangsamung der
Verminderung des Lichtstroms vorgeschlagen, die Körner des
Leuchtstoffes mit Zinkorthophosphat oder Zinkborat zu bedecken,
wobei der erwähnte Stoff mit der Suspension des Leuchtstoffes
vermischt wurde. Das Vorhandensein des Zinks ist in diesem
Falle ebenfalls nachteilig, wie es der Lehre der erwähnten
HU-PS 1 81 471 entnommen werden kann, da das Zink die Stabilität
des Leuchtstoffes gegenüber den mit hoher Energie
gekennzeichneten Quecksilberionen von positiver elektrischer
Ladung beeinträchtigt. So soll die Verwendung von Zink im
Leuchtstoff bei den kompakten Leuchtröhren vermieden werden.
Aus der GB-PS 11 91 974 ist ein Verfahren bekannt geworden,
wonach die Oberfläche der aus Kalziumhalogenphosphat
bestehenden Körner mit einer Phosphatschicht versehen werden
soll, welche "in situ" hergestellt werden kann. In der GB-PS 13 43 250
ist offenbart, daß es vorteilhaft ist, eine
Phosphatschicht durch ein chemisches Verfahren auf der
Oberfläche der Körner eines Leuchtstoffes vom Silikattyp
herzustellen.
Die die Beschichtung erzielenden Verfahren sind mehr oder
weniger erfolgreich, jedoch ist der so erhaltene Leuchtstoff
nicht fähig, solche Bedingungen zu schaffen, bei denen mit der
Alterung der Leuchtröhre die Verminderung des Lichtstromes in
gewünschtem Maße verlangsamt werden kann.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Niederdruck-
Quecksilberdampf-Entladungslampe,
insbesondere eine Leuchtröhre
von hoher Wandbelastbarkeit (kompakte Leuchtröhre), sowie eine
Luminophormischung zu schaffen, bei denen die Verminderung des
Lichtstroms deutlich reduziert werden kann.
Es wurde erkannt, daß bei den bekannten Lösungen die negative
Ladung des Leuchtstoffes immer unverändert bleibt, d. h. keine
der bekannten Methoden ist darauf gerichtet, die ursprünglich
bei der Herstellung erzeugte negative elektrische Ladung der
Oberfläche der Leuchtstoffkörner zu kompensieren oder den
Leuchtstoff mit positiver elektrischer Ladung auszubilden.
Die Erfindung beruht insbesondere auf der Erkenntnis, daß die
Adsorption von Quecksilber durch Einführung eines
stabilisierten inaktiven Stoffes von positiver elektrischer
Ladung in den Leuchtstoff reduziert werden kann, wobei der
inaktive Stoff zweckmäßig mit der Oberfläche der Körner
(Teilchen) des Leuchtstoffes zu verbinden ist. Auf diesem Weg
ist die Möglichkeit gegeben, das Ziehen zwischen der auf der
Oberfläche des Kolbens vorbereiteten Luminophorschicht und den
Quecksilberionen der Gasfüllung positiver Ladung und hoher
Energie zu vermeiden. Kommt keine Adsorption des Quecksilbers
auf der Oberfläche der Luminophorschicht zustande, wird die
Verminderung des Lichtstroms deutlich verlangsamt und kann jene
in idealem Falle sogar für lange Zeit vermieden werden.
Es wurde weiter erkannt, daß eine inaktive Komponente zu
verwenden ist, welche an der Erzeugung des Lichtes der Lampe
nicht teilnimmt, jedoch sehr feinkörnig ist und einen Überschuß
von Kationen in bezug zur stöchiometrischen Zusammensetzung
aufweist.
Die eine inaktive, d. h. an der Erzeugung des Lichtes nicht
teilnehmende Komponente und zumindest einen Leuchtstoff
enthaltenden Leuchtstoffmischungen sind an sich bekannt. Als
inaktive Komponente werden im allgemeinen solche Stoffe
verwendet, welche entweder die Verbindung zwischen dem Kolben
der Lampe und der Luminophorschicht verbessern, oder die
gegenüber der ultravioletten Strahlung gezeigten Eigenschaften
der Luminophorschicht verändern (sie absorbieren, filtrieren
oder reflektieren die Strahlung). Die Verwendung der inaktiven
Komponenten mit einer Luminophormischung wurde nicht nur in den
oben anfgeführten Patentschriften, sondern auch in den folgenden
Patentdokumenten dargestellt: US-PS 33 10 418, US-PS 38 86 396,
GB-PS 14 96 438, GB-PS 20 82 618, weiters JP-B 49-18 092 und
JP-B 53-69 483. Als inaktive Komponenten werden in diesen
Patentschriften Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid
und Kalziumdiphosphat angegeben.
Die bekannten inaktiven Komponenten sind an sich von weißer
Farbe, da derart die Verminderung des Lichtstroms vermieden
werden kann. Die Dokumente enthalten jedoch keinen Hinweis
darauf, daß die den Leuchtstoff ergänzende inaktive Komponente
mit einem Überschuß von Kationen gekennzeichnet werden muß, um
die Verminderung des Lichtstroms durch Kompensierung der aus
dem Anionenüberschuß der bekannten Luminophormischungen
folgenden negativen Ladung des Leuchtstoffes zu begrenzen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wurden eine
Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe, insbesondere eine
Leuchtröhre, vorteilhaft eine Leuchtröhre hoher
Wandbelastbarkeit, mit einer eine inaktive Komponente
enthaltenden Luminophorschicht, sowie eine Luminophormischung
für Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampen erarbeitet.
In der vorgeschlagenen Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe,
welche mit einem in einem
bestimmten Wellenlängenbereich lichtdurchlässigen, mit einem
eine inaktive Komponente und zumindest einen Leuchtstoff
enthaltenden Luminophorschicht bedeckten Kolben, und an sich
bekannten üblicherweise verwendete Einheiten zum
Aufrechterhalten einer Gasentladung im Innenraum des Kolbens
ausgestattet ist, wobei im Kolben eine mit einem Edelgas und
Quecksilber hergestellte erregbare und ionisierbare Gasfüllung
vorhanden ist, sowie in der Luminophormischung, welche zur
Herstellung einer Luminophorschicht bei den
Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampen dient, und als
Werkstoff der Luminophorschicht zumindest einen
luminiszierenden Leuchtstoff und eine inaktive Komponente
enthält, ist der Erfindung nach wichtig, daß die inaktive
Komponente ein Stoff mit einer positiven elektrischen Ladung
und mit durchschnittlicher Korngröße kleiner als die des
Leuchtstoffes ist, die vorteilhaft im Bereich von 0,0005 zu
0,0001 mm liegt, wobei der Anteil der inaktiven Komponente an
der Luminophorschicht im Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa
2,0 Gew.-% liegt.
In einer vorteilhaften Verwirklichung der Erfindung kann die
Zusammensetzung der inaktiven Komponente mit der allgemeinen
Formel M x (P₂O₇) y (B₄O₇) z bestimmt werden, wobei M Kalzium und/oder
Strontium und/oder Barium ist, d. h. alle drei Metalle sind
einzeln, paarweise oder gemeinsam verwendbar, und für x, y und
z die Zusammenhänge
y = 1-z,
0 z 1, und
1,05 (2y + z) x 1,15 (2y + z)
0 z 1, und
1,05 (2y + z) x 1,15 (2y + z)
bedeuten können.
In der erfindungsgemäßen Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe
ist die Wirkung der positiven Ladung
insbesondere vorteilhaft, wenn die inaktive Komponente in der
Luminophorschicht mit der Oberfläche der Körner des
Leuchtstoffes verbunden vorhanden ist.
Bei den Leuchtröhren wird es bevorzugt, zumindest eine
Leuchtstoffkomponente der Luminophorschicht als ein
Halogenphosphat von Apatitstruktur, insbesondere mit Europium
aktiviertes Strontiumchloroapatit zu wählen, wenn die inaktive
Komponente ein Stoff nach der Formel (Ca,Sr) x P₂O₇, insbesondere
Ca x P₂O₇ mit durchschnittlicher Korngröße im Bereich von 0,0005 mm
zu 0,0001 mm ist, wobei x einen Wert zwischen 2,0 und 2,3
und insbesondere zwischen 2,1 und 2,2 bedeutet.
Daher schlägt die Erfindung vor, eine inaktive Komponente mit
einem Überschuß von Kationen zu verwenden, welche
offensichtlich eine positive elektrische Ladung aufweist. Beim
Vermischen der vorgeschlagenen inaktiven Komponente mit dem
Leuchtstoff entsteht eine Mischung, bei der die die positive
Ladung tragende Komponente mit den negativ aufgeladenen
Teilchen des Leuchtstoffes verbunden ist und derart einen
Schutz gegen die bombardierenden Quecksilberionen
gewährleistet. Dieser Schutz ist insbesondere bei den kompakten
Leuchtröhren wichtig, da die Einwirkung des Quecksilbers dabei
insbesondere aktiv ist. Als inaktive Komponente können
verschiedene Stoffe, z. B. Diphosphat oder Tetraborat,
desweiteren Aluminat oder Silikat von Alkalierdmetallen
verwendet werden. Die erwähnten Verbindungen sind einzeln oder
in beliebiger Kombination einzusetzen.
Die Erfindung wird desweiteren aufgrund von beispielsweise
dargestellten Verwirklichungen sowie Beispielen der die
inaktive Komponente enthaltenden Mischungen näher erläutert.
Dabei wird Bezug auf die Zeichnung genommen. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochen dargestellte Seitenansicht
einer kompakten Leuchtröhre und
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Leuchtröhre traditioneller
Ausbildung.
Die erfindungsgemäße
Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe ist vorteilhaft
eine Leuchtröhre hoher Wandbelastbarkeit (kompakte Leuchtröhre,
Fig. 1) oder eine Leuchtröhre traditionellen Aufbaus (Fig. 2),
wobei eine als Werkstoff zumindest eine Leuchtstoffkomponente
und eine inaktive Komponente enthaltende Luminophorschicht 2
auf der Innenfläche eines Kolbens 1 ausgebildet ist. Im
Innenraum des in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich
lichtdurchlässigen Kolbens 1 sind an sich bekannte Einheiten
zum Aufrechterhalten einer Gasentladung sowie eine mit
Quecksilber und Edelgas hergestellte Gasmischung (Füllung)
vorhanden.
Die Luminophorschicht 2, wie erwähnt, enthält nach der
Erfindung eine inaktive Komponente, welche aus durchschnittlich
kleineren Körnern besteht als die Leuchtstoffkomponente(n),
wobei die Korngröße vorteilhaft zwischen 0,0005 und 0,0001 mm
liegt. Das wichtigste ist hierbei jedoch, daß diese Komponente
eine positive elektrische Ladung aufweist und die Körner
vorteilhaft mit den Körnern der Leuchtstoffkomponente(n)
verbunden sind (die letzteren tragen eine negative elektrische
Ladung).
Die Erfindung wird desweiteren aufgrund von Beispielen näher
dargestellt. Zuerst wird die Herstellung der inaktiven
Komponenten beschrieben.
272 g CaHPO₄ und 20 g CaCO₃ wurden vermischt und die Mischung
zur gleichmäßigen Verteilung der Teilchen homogenisiert. Die
homogenisierte Mischung wurde in einem Quarztiegel angeordnet
und der Tiegel in einem Ofen aufgeheizt. Die Temperatur des
Innenraums des Ofens wurde im Bereich von etwa 1050°C bis etwa
1100°C eingestellt. Das Ausglühen der Mischung dauerte 1
Stunde. Danach wurde der Ofen ausgeschaltet, der Inhalt bis zur
Abkühlung in Ruhe gelassen und der erhaltene Stoff bei
Raumtemperatur bis zum Erreichen der gewünschten Korngröße
gemahlen.
136 g CaHPO₄, 139 g B₂O₃ und 65 g CaCO₃ wurden vermischt und die
Mischung zur gleichmäßigen Verteilung homogenisiert. Die
homogenisierte Mischung wurde in einem Korundtiegel angeordnet
und der Tiegel in einem Ofen aufgeheizt. Die Temperatur des
Innenraums des Ofens wurde durch 2 Stunden auf den Wert 900°C
mit gleichmäßiger Geschwindigkeit erhöht. Das Ausglühen der
Mischung dauerte 2 Stunden. Danach wurde der Ofen
ausgeschaltet, der Inhalt bis zur Abkühlung in Ruhe gelassen
und der erhaltene Stoff bei Raumtemperatur bis zum Erreichen
der gewünschten Korngröße gemahlen.
Der Leuchtstoff mit einer Strahlung blauen Lichtes besteht aus
Strontiumchloroapatit, welches mit Europium aktiviert ist. Dazu
kann als inaktive Komponente der Stoff nach dem Beispiel 1
verwendet werden, d. h. ist die inaktive Komponente
Kalziumdiphosphat. 200 g des Leuchtstoffs wurden in 180 g
Bindematerial dispergiert, wobei das Bindematerial Butylazetat
mit 1 Vol.-% Nitrocellulose ist. Zur Dispersion wurden 14 g
Suspension zugegeben, welche 15 Gew.-% inaktive Komponente in
demselben Bindematerial enthielt. Auf diese Weise konnte eine
Mischung hergestellt werden, in der die inaktive, die positive
elektrische Ladung aufweisende Komponente in bezug zur Menge
des Leuchtstoffes 1 Gew.-% ausmachte.
Mit der vorgeschlagenen neuen Mischung wurde die Innenfläche
des Kolbens einer kompakten Leuchtröhre nach Fig. 1 überzogen,
wobei 0,14 g Mischung bei jeder Leuchtröhre notwendig waren.
Gleichzeitig wurde eine Leuchtröhre desselben Aufbaus, jedoch
ohne die inaktive Komponente in der Luminophormischung
hergestellt. Dies war die Kontrollröhre.
Die ausgestrahlten Lichtströme der Leuchtröhren wurden gemessen
und der Wert 100 dem Lichtstrom der Kontrollröhre am Anfang der
Untersuchungen zugeschrieben. Die gemessenen Werte waren die
folgenden (Tabelle 1):
Aus dem Beispiel ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäß
ausgebildete Leuchtröhre eine wesentlich geringere Verminderung
des Lichtstroms zeigt als die bekannte Konstruktion. Diese
geringere Verminderung ist insbesondere bei den kompakten
Leuchtröhren wichtig.
400 g Leuchtstoff wurden in 360 g wäßrigem Bindemittel
dispergiert und der Dispersion 27 g Suspension der inaktiven
Komponente zugemischt, wobei die Suspension 15 Gew.-% inaktive
Komponente enthielt. Die inaktive Komponente konnte mit der
Formel Ca1,1Sr1,1P₂O₇ gekennzeichnet werden, wobei die Menge der
inaktiven Komponente etwa 1 Gew.-% in bezug zur Masse des
Leuchtstoffes ausmachte.
Die Überzugsmasse wurde zur Herstellung einer Leuchtröhre von
35 W Leistung und 26 mm Durchmesser verwendet. Gleichzeitig
wurde eine andere Leuchtröhre, gleichfalls nach Fig. 2
aufgebaut, jedoch ohne die aktive Komponente in der
Überzugsmasse hergestellt. (Dies war die Kontrollröhre).
Die Leuchtröhren wurden im Betrieb über 500 Stunden geprüft.
Die Lichtströme wurden am Anfang, nach 100 und nach 500 Stunden
gemessen und die gemessenen Werte in relativen Einheiten
bestimmt. Dabei wurde der Wert 100 dem Lichtstrom der
Kontrollröhre am Anfang zugeschrieben. Die Messungen ergaben
die in der Tabelle 2 angegebenen Ergebnisse:
Die Verminderung der Intensität nach 500 Stunden wurde aufgrund
der auf die Zeit von 100 Stunden bezogenen Werte bestimmt.
Dem Obigen ist zu entnehmen, daß die Werte der Intensität nach
100 Stunden Betrieb bei den beiden Leuchtröhren praktisch gleich
sind, jedoch tritt später eine deutliche Verlangsamung der
Verminderung des Lichtstroms bei den neuartigen Leuchtröhren
auf.
400 g obigen Leuchtstoffs (4200 K) wurden in 36 g Lösung eines
Bindematerials (Butylazetat mit 2 Gew.-% Nitrozellulose)
dispergiert und der Dispersion 27 g Suspension der inaktiven
Komponente in dem oben erwähnten Bindematerial zugemischt,
wobei die Suspension 15 Gew.-% inaktive Komponente enthielt. Die
inaktive Komponente konnte mit der chemischen Formel
Ca1,65(P₂O₇)0,5(B₄O₇) gekennzeichnet werden, wobei die Menge der
inaktiven Komponente etwa 1 Gew.-% in bezug zur Masse des
Leuchtstoffes ausmachte. Die so erhaltene Überzugsmasse wurde
zur Herstellung einer Leuchtröhre von 40 W Leistung und 38 mm
Durchmesser verwendet. Gleichzeitig wurde eine andere
Leuchtröhre, gleichfalls nach Fig. 2 hergestellt, welche jedoch
keine aktive Komponente in der Überzugsmasse enthielt. (Dies
war die Kontrollröhre). Die Leuchtröhren wurden zwecks Prüfung
über die Zeit von 500 Stunden an das elektrische Netz
angeschlossen. Die Lichtströme wurden am Anfang der Prüfung,
desweiteren nach dem Ablauf von 100 und 500 Stunden gemessen
und die gemessenen Werte in relativen Einheiten ausgedrückt.
Dabei wurde der Wert 100 dem am Anfang der Prüfung gemessenen
Lichtstrom der Kontrollröhre zugeschrieben. Die Messungen gaben
die in der Tabelle 3 angegebenen Ergebnisse:
Die Verminderung der Intensität (des Lichtstromes) nach 500
Stunden wurde aufgrund der auf 100 Stunden bezogenen Werte
bestimmt.
Dem Obigen ist zu entnehmen, daß die Werte der Intensität (des
Lichtstroms) nach 100 Stunden Betrieb bei den beiden
Leuchtröhren praktisch gleich sind, jedoch tritt später eine
deutliche Verlangsamung der Verminderung des Lichtstroms bei
den neuartigen Leuchtröhren auf.
In den Beispielen wurden lediglich die blaues Licht
ausstrahlenden Leuchtstoffe ausgewählt, um die positiven
Effekte der Erfindung darstellen zu können. Es ist jedoch klar,
daß diese Effekte auch bei Leuchtstoffmischungen mit mehreren
luminiszierenden Komponenten erzielbar sind. Der blaue
Leuchtstoff wurde eben aus dem Grund ausgewählt, daß er am
schnellsten dem Prozeß des Grauwerdens unterzogen werden kann;
er ist am meisten gegen die Wirkung des Quecksilbers
empfindlich. Deswegen ist bei diesem Stoff die Vermeidung der
Adsorption des Quecksilbers wichtiger als bei den anderen.
Es soll nochmals betont werden, daß die inaktive Komponente
unbedingt eine positive elektrische Ladung aufweisen muß, da
anderenfalls die Verminderung des Lichtstroms praktisch nicht
verlangsamt werden kann. Die Beispiele bewiesen, daß die
Zumischung dieser aktiven Komponente die anderen Eigenschaften
der Leuchtröhre und allgemein der
Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampen nicht
beeinträchtigt, d. h. der Überschuß der Kationen in den
Molekülen ist nicht schädlich.
Die Grundidee der Erfindung ist daher die Schaffung von
Bedingungen, unter denen die mit negativer elektrischer Ladung
gekennzeichneten Leuchtstoffkomponenten mit einer unter
Einwirkung der Gasentladung inaktiven, einen Überschuß von
positiven elektrischen Ladungen aufweisenden Komponente ergänzt
wird. Deswegen ist die Erfindung keineswegs durch die in den
Beispielen dargestellten konkreten Ausführungen beschränkt.
Claims (10)
1. Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe, insbesondere
Leuchtröhre, vorteilhaft Leuchtröhre hoher
Wandbelastbarkeit, mit einem in einem bestimmten
Wellenlängenbereich lichtdurchlässigen, mit einer eine
inaktive Komponente und zumindest einen Leuchtstoff
enthaltenden Luminophorschicht bezogenen Kolben und
Einheiten zum Aufrechterhalten einer Gasentladung im
Innenraum des Kolbens, wobei im Kolben eine ein Edelgas und
Quecksilber enthaltende erregbare und ionisierbare
Gasfüllung vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
inaktive Komponente der Luminophorschicht (2) ein Stoff mit
positiver elektrischer Ladung und mittlerer Korngröße
kleiner als die des Leuchtstoffes ist, wobei der Anteil der
inaktiven Komponente in der Luminophorschicht (2) auf die
Menge des Leuchtstoffes bezogen im Bereich von etwa 0,1 Gew.-%
bis etwa 2,0 Gew.-% liegt.
2. Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Korngröße der
inaktiven Komponente im Bereich von 0,0005 mm bis 0,0001 mm
liegt.
3. Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung der
inaktiven Komponente mit der Formel M x (P₂O₇) y (B₄O₇) z
beschreibbar ist, wobei M Kalzium und/oder Strontium
und/oder Barium bedeutet,
y = 1-z,
0 z 1,
1,05 (2y + z) x 1,15 (2y + z)
0 z 1,
1,05 (2y + z) x 1,15 (2y + z)
4. Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die inaktive
Komponente in der Luminophorschicht (2) mit der Oberfläche
der Körner des Leuchtstoffes verbunden ist.
5. Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein
Leuchtstoff der Luminophorschicht (2) ein Halogenphosphat
mit Apatitstruktur, desweiteren die inaktive Komponente ein
Stoff nach der Formel (Ca,Sr) x P₂O₇ mit durchschnittlicher
Korngröße im Bereich von 0,0005 mm bis 0,0001 mm ist, wobei
x einen Wert zwischen 2,0 und 2,3 bedeutet.
6. Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampe nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Halogenphosphat mit
Europium aktiviertes Strontiumchloroapatit ist, desweiteren
die inaktive Komponente ein Stoff nach der Formel Ca x P₂O₇ mit
durchschnittlicher Korngröße im Bereich von 0,0005 mm bis
0,0001 mm ist, wobei x einen Wert zwischen 2,1 und 2,2 hat.
7. Luminophormischung für eine Luminophorschicht von
Niederdruck-Quecksilberdampf-Entladungslampen, welche
zumindest einen luminiszierenden Leuchtstoff und eine
inaktive Komponente enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
die inaktive Komponente ein Stoff mit positiver elektrischer
Ladung und durchschnittlicher Korngröße kleiner als die des
Leuchtstoffes ist, wobei der Anteil der inaktiven Komponente
an der Gesamtmasse der Luminophormischung im Bereich von
etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 2,0 Gew.-% liegt.
8. Luminophormischung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die durchschnittliche Korngröße der inaktiven Komponente
im Bereich von 0,0005 mm bis 0,0001 mm beträgt.
9. Luminophormischung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung der inaktiven
Komponente mit der Formel M x (P₂O₇) y (B₄O₇) z beschreibbar ist,
wobei M Kalzium und/oder Strontium und/oder Barium bedeutet,
y = 1-z,
0 z 1,
1,05 (2y + z) x 1,15 (2y + z)
0 z 1,
1,05 (2y + z) x 1,15 (2y + z)
10. Luminophormischung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtstoff ein
Halogenphosphat mit Apatitstruktur, insbesondere mit
Europium aktiviertes Strontiumchloroapatit ist, desweiteren
die inaktive Komponente ein Stoff nach der Formel
(Ca,Sr) x P₂O₇, insbesondere Ca x P₂O₇, mit durchschnittlicher
Korngröße im Bereich von 0,0005 mm bis 0,0001 mm ist, wobei
x einen Wert zwischen 2,0 und 2,3 und insbesondere zwischen
2,1 und 2,2 bedeutet.
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