DE4001303A1 - Spannschiene fuer kettentriebe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spannschiene für Kettentriebe nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Spannschiene ist aus DE 30 49 106 A bekannt.

Darüber hinaus ist aus EP 01 93 802 B eine Spannschiene be­ kannt, bei der ein elastischer dämpfender Gleitbelag auf einen Tragkörper aufgebracht und zumindest im Ketten- Einlaufbereich mit einer verschleißmindernden Schutzschicht versehen ist. Der elastische Gleitbelag wirkt bei dieser Ausführung auf der gesamten Länge der Spannschiene. Eine solche Ausführung läßt unberücksichtigt, daß bestimmte Bereiche, wie insbesondere der Einlaufbereich stärker als andere Bereiche einer Dämpfung bedürfen.

In dem Bestreben, unterschiedliche Dämpfungsbereiche zu schaffen, liegt der Erfindung ausgehend von einer Spann­ schiene nach der eingangs erwähnten DE 30 49 106 die Aufgabe zugrunde, die Dämpfungswirkung des Einlaufbereiches der Spannschiene besser abzusichern und weiter zu erhöhen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Ausgestaltung nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.

Die Lösung nach Anspruch 1 wird durch diejenige nach Anspruch 2 noch dahingehend ergänzt, daß auch derjenige hochbelastete Bereich des Spannschienen-Gleitbelages, der entfernt von dem Einlaufbereich in der Zone liegt, in der die Kettenspannkraft von einem Druckbolzen aufgebracht wird, dem Einlaufbereich entsprechend gedämpft wird.

Anspruch 3 gibt an, auf welchen Längenbereich sich der zweite Dämpfungsbereich zweckmäßigerweise erstrecken soll.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist Gegenstand des Anspruchs 4.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigen

Fig. 1 die Ansicht einer Spannschiene,

Fig. 2 einen Schnitt durch die Spannschiene nach Linie II-II.

Die Spannschiene besteht im wesentlichen aus einem mit Ausnehmungen 1 versehenen Tragkörper 2, auf den zur Aufnahme und Führung der zu spannenden nicht dargestellten Kette ein in die Ausnehmungen 1 eingreifender Gleitbelag 3 aufgebracht ist. Das Material des Tragkörpers 2 kann beispielsweise ein Duro- oder Thermoplast sein und dasjen­ ige des Gleitbelages können u. a. sein metalloxidische oder keramische Spritzschichten, bzw. Mischungen aus beiden, chemisch und galvanisch aufgebrachte reibungsarme Metall­ schichten, sowie Mo S2-durchsetzte Kunststoffe mit niedri­ gem Reibungsbeiwert usw. Der Gleitbelag 3 ist je nach Verwendung eines der angegebenen Materialien unterschied­ lich auf den Tragkörper aufgebracht und greift in die Ausnehmungen 1 ein, wobei die Ausnehmungen 1 so ausgebildet sein können, daß das Gleitbelagmaterial darin hinterschitt­ artig in bezug auf die freie Gleitbelagoberfläche anliegen kann.

In dem Auflaufbereich der Kette auf die Spannschiene ist über eine Länge von etwa 50 bis 60 mm zwischen Gleitbelag 3 und Tragkörper 2 ein Hohlraum 4 in dem Tragkörper vor­ gesehen, der mit einem zusätzlichen elastischen Dämpfungs­ material 5 ausgefüllt ist. Das Dämpfungsmaterial kann bei­ spielsweise ein Fluorelastomer sein oder ein ähnlicher Werkstoff, der durch Mischung mit Füllstoffen auf ein hohes Dämpfungsvermögen eingestellt ist. Der das Dämpfungsma­ terial 5 aufnehmende Hohlraum 4 darf kein allseits ge­ schlossener Raum sein, da sonst keine elastische Defor­ mation des Dämpfungsmaterials möglich ist. Die Hohlräume 4 besitzen daher innerhalb des Tragkörpers 2 bei unbelastetem Dämpfungsmaterial 5 nicht voll ausgefüllte Bereiche oder weisen Ausdehnungsöffnungen auf. Weiterhin darf der Gleit­ belag im Bereich eines mit Dämpfungsmaterial ausgefüllten Hohlraums 4 nicht hinterschnittartig in dem Tragkörper 2 fixiert sein, um dämpfende Schwingungsbewegungen in Rich­ tung senkrecht zur Gleitbelagoberfläche durchführen zu können.

Ein weiterer Hohlraum 6 ist in demjenigen Bereich der Spannschiene in dem Tragkörper 2 vorgesehen, in dem die Spannkraft über einen nicht dargestellten Druckbolzen in Richtung des Pfeiles A auf den Tragkörper 2 aufgebracht wird. Die Länge dieses Bereiches erstreckt sich über einen Kreisbogen mit einem Winkelbereich von etwa 90 bis 120 Grad, wobei der Kreismittelpunkt an der Berührungsstelle des Druckbolzens mit dem Tragkörper liegt.

An dem Ende, an dem die Schwenkachse 7 der Spannschiene liegt, ist die Flucht der einlaufenden nicht dargestellten Kette mit der strichpunktierten Linie F angedeutet.

Der Verschleißwiderstand des Gleitbelages kann an den hochbelasteten durch die Lage des Dämpfungsmaterials 5 bestimmten Bereichen durch verschleißfestere Materialien erhöht werden. Die Fixierung des verschleißfesteren Materials auf dem Gleitbelag kann formschlüssig oder auch durch Aufvulkanisieren erfolgen.

Als auf den Gleitbelag aufzubringende verschleißfestere Materialien können verwendet werden Keramiken (AL2O3; Si3N4; SiC) oder Metalle wie Bronze, Messing, Stahl und Hartmetalle. Die Verstärkungsmaterialien können dabei ausgeführt sein als Sinterformteile (HSS-Stähle und Hartmetalle), Feingußformteile (X-Stähle) oder Preß- und Fließteile (niedrig legierte Einsatz- und Nitriestähle).

Die erfindungsgemäß aufgebauten Spannschienen können mit vergleichbarem Aufbau auch als Führungsschienen im gezogenen Kettentrum eingesetzt werden.

Claims (4)

1. Spannschiene für Kettentriebe mit einem schwenkbar an einen Träger anlenkbaren Bügel bestehend aus einem Tragkörper und einem darauf formschlüssig aufgebrachten Gleitbelag, wobei der Gleitbelag im Ketten-Einlaufbereich der Spannschiene durch einen dort zwischen Gleitbelag und Tragkörper vorgesehenen Hohlraum federnd gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Hohlraum (4) von einem elastischen Dämpfungs­ material (5) , das sich in diesem Hohlraum (4) verformen kann, ausgefüllt ist.

2. Spannschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer mit elastischem Dämpfungsmaterial (5) ausgefüllter Hohlraum (6) zwischen Gleitbelag (3) und Tragkörper (2) in einem längenmäßig begrenzten von der Ketten-Einlaufzone entfernt liegenden zweiten Bereich vorgesehen ist, in dem die Spannkraft über einen Druck­ bolzen auf die Spannschiene eingeleitet wird.

3. Spannschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bereich sich über einen Kreisbogenabschnitt erstreckt, der 90 bis 120 Winkelgrade gemessen von einem Mittelpunkt, der durch die Berührungsstelle des die Spann­ schiene spannenden Druckbolzens mit der Krafteinleitungs­ stelle der Spannschiene bestimmt ist, überstreicht.

4. Spannschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag (3) im Bereich oberhalb des in dem min­ destens einen Hohlraum (4, 6) des Tragkörpers (2) gelagerten Dämpfungsmaterial (5) mit verschleißfesterem die Oberfläche des Gleitbelages (3) bildendem Material verstärkt ist.