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Vorrichtung zum Schlagen und Auffangen des Schützens für Webstühle.
Die Erfindung betrifft die Ausgestaltung und Verbesserung der Vorrichtung zum Schlagen
und Auffangen des Schützens für Webstühle nach Patent 386792.
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Die Erfindung besteht darin, daßderSchützen beim Anprall an den Treiber
mit diesem gekuppelt und der Schußdraht durch den zur Ausführung des Schlages erforderlichen
Rückzug des Treibers nicht nur gespannt, sondern auch besonders beim Ladenanschlag
selbsttätig
gelockert wird, je nach Art des Gewebes und dem Verlauf
des Webprozesses, ob der Schußdraht angespannt oder lose im Fach liegen soll. Die
Kupplung des Schützens mit dem Treiber geschieht durch eine selbsttätig sich ein-
und aushakende Klinke und das Lockern und Spannen des Schußdrahtes dadurch, daß
die den Rückzug des Treibers bewirkende Nockenscheihe in ihrer Kurvenfläche Vertiefungen
und Erhöhungen besitzt bzw. daß die an Stelle der Nockenscheibe verwendeten Teile
so eingerichtet sind, daß sie den Treiber nicht stetig zurückziehen, sondern ihn
im geeigneten Augenblick etwas vorgehen lassen und ihn dann wieder zurückziehen,
bis schließlich der große Abfall des Nockens den Treiber vorschnellen läßt.
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Die Zeichnung stellt einige Vorrichtungen dar, und zwar zeigen Abb.
i eine Vorrichtung in der Stellung kurz nach der Kupplung des Schützens finit dem
Treiber, Abb. 2 dieselbe im Augenblick des Entkuppelns, Abb. 3 dieselbe mit gekuppeltem
Schützen und Treiber, bei zurückgezogenem Treiber, Abb. 4 eine Vorrichtung mit Kurbelscheibe
an Stelle der Nockenscheibe, Abb. 5, 6 und 7 die Nockenscheibe mit Vertiefung in
der Lauffläche in Verbindung mit der Rolle in verschiedenen Stellungen, Abb. 8 eine
selbsttätige Ausrückvorrichtung für den Treiber, Abb. 9 eine Vorrichtung mit Kniehebel
an Stelle der Nockenscheibe mit Vertiefung, Abb. io eine Vorrichtung mit zu einem
Stück verbundener Noekenscheibe und Schlagorgan.
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Nach der Vorrichtung nach Abb. i wird der Treiber g durch den Schläger
n angetrieben, der mit der Ladenwelle c gelenkig verbunden ist und bei seinem Zurückgehen
die Feder 20 spannt. Auf den anderen Arm 21 des Schlägers n wirkt der Hebel
t, auf dessen Rolle u die mit der Welle v verbundene Nockenscheibe w bei
ihrem Umlauf drückt und den Hebel t schwingt.
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Am Treiber g ist oben eine Klinke 22 gelenkig angebracht, deren Zahn
23 beim Anprall des Schützens k an den Treiber unter der Einwirkung einer Feder
26' in eine Rast 2¢ 'des Schützens einschnappt, worauf Treiber g und Schützen k
vereinigt «-eiter zurückgehen in die Stellung, wie sie etwa die Abb.3 darstellt.
Schnellt der Treiber ä, n samt dem Schützen k dann unter der Einwirkung der Feder
2o vorwärts, dann schlägt die Sperrklinke 22 mit ihrem ansteigenden, hinteren Arm
25 an der an der Ladenbahn a angebrachten schräg ansteigenden Leiste 26 an,
hebt den Zahn 23 aus seiner Rast 24 und bremst zugleich den Treiber g ab. Der Schützen
h setzt dann seinen Weg allein fort (Abb. 2). Dcr Treiber ä besitzt am vorderen
Ende einen Vo:sprung 27 mit der Spitze des Schützens angepaßter Anlauffläche, die
den auf ein Kippen des Schützens hinwirkenden Druck der Klinke 'z2 aufnimmt.
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Die in den Abb. i, 5 bis 7 gezeichnete Nockenscheibe w, welche den
Treiber zurückzieht und die Feder -2o spannt, beshzt außer dem großen Kurvenabfall
bei 28 einen kleinen Kurvenabfall 29, welcher eine kurze Entspannung der Fedcr 2o
und damit ein geringes Nachlassen des Treibers bewirkt, das eine Entspannung des
Schußdrahtes besonders vor dem Ladenanschlag verursacht.
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Bei der Vorrichtung nach Abb. 4. ist die Nockenscheibe durch eine
Kurbelscheibe 3o mit Kurbelzapfen 31, die mittels des Hebel 32 und der Zugstange
33 auf den Schlaghebel tt. wirken, ersetzt. Auch hier ist ein Kurvenabfall bei 34
vorgesehcn.
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Bei der Vorrichtung nach Abb. 9 ist der Schläger n durch eine Zugstange
35 und einen schwingenden Arm 36 mit der Ladenstelze t> verbunden. Der z. B. durch
ein Kurbel- und Seilgetriebe 37, 38 bewegte Schwing;?rm 36 dreht sich um ein geringes
Maß über die der Endstellung des Schlägers sz entsprechende Strecklage mit der Zugstange
35 hinaus, so daß der Schläger n ein wenig nachgibt und den Schußdraht lockert.
Diese kniehebelartige Bewegung hat noch den Vorteil, daß der Rückzug des Treibers
bei Einlauf des Schützens sehr schnell vonstatten geht und gegen Ende hin allmählich
abnimmt, was ein sanftes, ruhiges Arbeiten ergibt.
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Bei der Vorrichtung nach Abb..ro ist die Nockenscheibe w mit dem Schlagarm
39 zu einem Stück verbunden, infolgedessen besorgt die Zug-, Druck- oder Plattenfeder
hier nur das Zurückziehen des Treibers.
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Beim Anprall des Schützens an den Treiber g hat letzterer unter der
Einwirkung der Nockenscheibe ic seine Rückzugsbewegung entgegen der auf den Schläger
n einwirkenden Feder 2o bereits begonnen und sich um ein gewisses Maß von der Anschlagleiste
26 entfernt (Abb. i). Die Spitze des Schützens k läuft auf den schrägen Vorsprung
27 auf, und der Klinkenzahn 23 springt in die Rast des Schützens k ein. Der Schützen
wird dadurch mit dem Treiber gekuppelt, seine Bewegung geht in die durch die Nockenscheibe
w verursachte Bewegung des Treibers über. Der Schußfaden wird dadurch nach dem Anprall
des Schützens wieder gespannt, bis die Rolle u des Hebels t auf den Teil des Nockens
w aufgelaufen ist, der den größten Krümmungsradius besitzt. Beim Übergang der Rolle
u auf den kleinen Kurvenabfall 29 und den folgenden,
einen kleineren
Krümmungsradius besitzenden Nockenteil kann der Treiber unter der Wirkung der -Feder
2o ein wenig zurückgehen, so daß die Spannung des Schußdrahtes nachläßt. In diesem
Zeitpunkt erfolgt der Ladenanschlag und darauf beim Übertritt der Rolle zs über
den größen Kurvenabfall 28 das Abschlagen des Schützens k durch das Vorschnellen
des Treibers g bis zum Anschlag der Klinke 22, 25 an die feste Leiste 26, wodurch
der Klinkenzahn aus seiner Rast 24 gezogen, der Schützen vom Treiber entkuppelt
und letzterer selbst aufgefangen wird.
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Bei der Vorrichtung nach Abb. g wird der Treiber g bzw. der Schläger
n durch das durch die Drehung des Schwingarms 36 und die dabei erfolgende Streckung
von ihm und der Zugstange 35 gebildete Kniegelenk zurückbewegt, und zwar geht die.
Treiberbewegung von einer großen Anfangsgeschwindigkeit allmählich zum Stillstand
über, und die Entspannung des Schußdrahtes geschieht dadurch, daß der Treiber infolge
des Durchknickens des Kniegelenkes über die Strecklage hinaus bis zu einem verstellbaren
Anschlag 4o ein wenig rückwärts bewegt wird. Der Umstand, daß zum Abschlagen des
Schützens das Kniegelenk wieder die Strecklage passieren muß und daher der Schußfaden
wieder etwas angezogen wird, ist nach Durchführen des Ladenanschlages nicht schädlich.
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Abb. 8 zeigt eine Vorrichtung, die, wenn der Treiber den Schützen
nicht gefaßt und in den Schützenkasten gezogen hat, in bekannter Weise durch die
Hebel 41, 42 und 43 den Stuhl ausrückt. Dasselbe bewirkt bei fehlendem oder lockerem
Schußfaden der Fühler 44.