DE396535C - Fliehkraftausloeser - Google Patents
FliehkraftausloeserInfo
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- DE396535C DE396535C DES59764D DES0059764D DE396535C DE 396535 C DE396535 C DE 396535C DE S59764 D DES59764 D DE S59764D DE S0059764 D DES0059764 D DE S0059764D DE 396535 C DE396535 C DE 396535C
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- centrifugal
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- Expired
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D13/00—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover
- G05D13/08—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover without auxiliary power
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- One-Way And Automatic Clutches, And Combinations Of Different Clutches (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
AM 4. JUNI 1924
AM 4. JUNI 1924
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVl 396535 KLASSE 47h GRUPPE
Siemens-Schuckertwerke G.m.b.H.in Siemensstadt b. Berlin*).
Fliehkraftauslöser. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1922 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in Osterreich vom 22. April 1922 beansprucht.
Die Erfindung betrifft einen Fliehkraftauslöser, der dem ungünstigen Einfluß der Reibungswiderstände
und der Massenträgheit weniger unterliegt als die bisher bekannten Anordnungen. Bei diesen ist die arbeitende
Masse mit ihrem umlaufenden Träger oder Gehäuse durch Lenker, Rückführfedern
u. dgl. dauernd verbunden und muß einen Teil ihrer Energie zur Überwindung der Gelenkreibung,
der rückführenden Kräfte usw. aufbrauchen.
Nach der Erfindung wird die arbeitende Masse von den übrigen Teilen der Einrichtung
getrennt, so daß sie mit diesen in keiner
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Heinrich Schivaighofer in Wien.
gelenkigen, federnden oder ähnlichen Verbindung steht; sie wird vor dem Erreiche:] der
Auslösedrehzahl etwa durch eine auslösbare Hemmung oder auch nur durch die Form ihrer Führungsbahn in einer Ruhelage gehalten,
aus der sie sich nach ihrer Auslösung frei, zweckmäßig längs ihrer Bahn, rollend
oder gleitend in die Arbeitsstellung bewegt. Sie steht hierbei im wesentlichen nur unter
ίο dem Einfluß von Fliehkraft und Schwerkraft,
gegebenenfalls noch einer weiteren, die arbeitende Kraft, die sowohl die Fliehkraft
als auch die Schwerkraft sein kann, unterstützenden, aber nicht etwa einer dieser entgegenwirkenden
Kraft. Als arl>eitende Masse wird vorzugsweise ein Rollkörper, z. B. eine
Kugel, eine Walze o. dgl., oder auch eine Flüssigkeit, z. B. Quecksilber, verwendet.
Die Abb. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schwungmassen ι sind
kugelförmig und laufen frei auf Kurvenbahnen, die nach außen im Teil 2 zunächst steil,
dann aber im Teil 3 nur flach ansteigen. Das Knie 10 ist so angeordnet, daß es von den
Schwungmassen 1 bei der Auslösedrehzahl gerade erreicht wird. Eine geringe Geschwindigkeitssteigerung
bewirkt dann, daß die Massen das Knie überschreiten und auf den Teil 3 ihrer Bahn gelangen, auf dem sie nahezu
in der Richtung der Fliehkraft zur Arbeitsleistung freigegeben sind. Sie werden nun kräftig gegen die mit Rollen 4 versehenen
Enden der Hebel 5 geworfen, die die Muffe 6 anheben. Durch die rollende Bewegung der
Schwungmassen werden erhebliche Reibungswiderstände \-ermieden. Es können auch anders
geformte Schwungmassen, die auf Kugeln laufen, verwendet werden. In manchen Fällen wird es von Vorteil sein, die die Auslösearbeit
leistende Kraft, in diesem Falle die Fliehkraft, durch eine Hilfskraft, z. B. eine Federkraft, zu unterstützen, die der arbeitenden
Masse eine Zusatzbeschleunigung erteilt und sie dann freigibt. Es ist nicht erforderlich, daß die Auslösearbeit
durch die Fliehkraft geleistet wird. Es kann durch eine solche Einrichtung auch eine Auslösung bei Unterschreiten der Auslösedrehzahl
hen'orgerufen werden, wenn man die Bahn 3 so formt, daß die Schwungmasse
bei gewöhnlicher Drehzahl darauf nahezu im Gleichgewicht ist und sich bei sinkender
Drehzahl dem Knie 10 nähert. Wenn dieses bei der Auslösedrehzahl erreicht ist,
rollt die Masse die steile Bahn 2 herab und leistet unter dem Einfluß der Schwerkraft
die Auslösearbeit.
Zur Einleitung des Arbeitsvorganges sind außer den arbeitenden Schwungmassen 1 noch
Hilfsschwungmassen 8 vorgesehen. Die Massen ι werden durch Hemmungen 9 in ihrer
Ruhelage gehalten. Bei der Auslösedrehzahl werden diese durch die Hilfsmassen 8 so weit
angehoben, daß sie die Massen 1 zur Arbeitsleistung freigeben. Da für das Auslösen der
Hemmung 9 nur ein geringes Arbeitsvermögen notwendig ist, kann die Hilfseinrichtung
empfindlich und in der Wirkungsweise genau gestaltet werden. Die beschriebene Anordnung
kann aber auch für die Hilfsschwungmassen angewendet werden, so daß diese ihrerseits
vom Hilfsstellzeug getrennt sind und auf geknickten Bahnen laufen.
Werden die Schwungmassen durch in geeignete Gefäße eingeschlossene Flüssigkeitsmassen
gebildet, die auf Kolben o. dgl. einwirken, so kann z. B. das bekannte Ouecksilberdreirohr
nach der Erfindung die in der Abb. 3 dargestellte Form erhalten. Das Quecksilber 1 ergießt sich beim Erreichen der
Auslösedrehzahl plötzlich in den äußeren Teil 3 der geknickten Rohrschenkel und kann
dort durch Verschiebung der Kolben 11 Arbeit leisten, die für die Bewegung eines Stellzeuges
oder für die Aufhebung einer Hernmutig verwertbar ist.
Die Bahn der Schwungmassen kann auch so gestaltet sein, daß sie den Massen mehrere
Ruhestellungen bietet, die bei bestimmten Drehzahlen erreicht und bei anderen bestimm- go
ten Drehzahlen (Auslösedrehzahlen) verlassen werden. So kann die Bahn von kugelförmig
gedachten Schwungmassen mehrere hintereinanderliegende Mulden enthalten, die so bemessen
sind, daß die Kugeln in einem bestimmten Drehzahlbereich darin verharren.
Wird die Höchstdrehzahl dieses Bereiches überschritten, so wird die Kugel aus der
Mulde herausgeschleudert und kommt in der nächsten Mulde zur Ruhe. Diese ist so geformt,
daß die Kugel bis zu einer bestimmten höher gelegenen Drehzahl wieder in Ruhe bleibt und erst bei dieser das Gleichgewicht
verliert. Auf dem ruckweise zurückgelegten Wege zwischen den Ruhelagen kann den Schwungmassen die Auslöse- oder Regelarbeit
entnommen werden.
Es lassen sich ferner mehrere Schwungmassen um dieselbe Achse herum so anordnen,
daß sie bei verschiedenen Drehzahlen zur Wirkung kommen und verschiedene Regelvorrichtungen
bewegen. Die zuletzt beschriebenen Einrichtungen sind als Fliehkraftregler verwendbar, wenn die von ihnen abhängigen
Steuereinrichtungen nicht ununterbrochen fortschreitend, sondern nur schrittweise bewegt
werden sollen. Jeder Regelstufe ist dann eine eigene Auslösedrehzahl zuzuordnen. Die verschiedenen Auslösevorgänge wirken
dabei auf eine und dieselbe Steuervorrichtung ein.
Bei allen Ausführungen kann auch die
zu bewegende Steuervorrichtung mit den Schwungmassen umlaufen. Bei einem elektrischen
Schalter z. B. wird der Strom dann zweckmäßig über Schleifringe zugeführt.
Claims (13)
1. Fliehkraftauslöser, dadurch gekennzeichnet, daß die durch keinerlei feste
Verbindung, wie Gelenke, Federn u. dgl.,
to mit den übrigen Teilen der Einrichtung dauernd zusammenhängende arbeitende
Masse vor Erreichen der Auslösedrehzahl in einer Ruhelage gehalten wird, aus der
sie sich nach ihrer Auslösung frei, zweckmäßig rollend' oder gleitend, in die Arbeitsstellung
bewegt.
2. Fliehkraftauslöser nach dem Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als
arbeitende Masse ein Rollkörper (Kugel, Walze) dient.
3. Fliehkraftauslöser nach dem Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeit,
z. B. Quecksilber, als arbeitende Masse.
4. Fliehkraftauslöser nach den Ansprüchen ι bis 3, gekennzeichnet durch
eine so geformte Führungsbahn für die arbeitende Masse, daß diese vor dem Erreichen,
der Auslösedrehzahl ohne äußere Haltekraft am einen Bahnende verharrt, dagegen bei der Auslösedrehzahl das
Gleichgewicht verliert und dem anderen Bahnende zustrebt.
5. Fliehkraftauslöser nach den Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsbahn in dem für die Arbeitsbewegung der Schwungmassen vorgesehenen Bereich im wesentlichen in der Richtung
der die Auslösearbeit leistenden Kraft (Fliehkraft oder Schwerkraft) verläuft.
6. Fliehkraftauslöser nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
durch eine Hilfsauslösung bei Erreichung der Auslösedrehzahl eine die arbeitende
Schwungmasse in ihrer Ruhelage haltende Hemmung aufgehoben wird.
7. Fliehkraftauslöser nach" dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfsauslösung ihrerseits nach den An-Sprüchen 1 bis 5 gestaltet ist.
8. Fliehkraftauslöser nach den Ansprüchen ι bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Auslösearbeit leistende Massenkraft durch eine Hilfskraft unterstützt
ist.
9. Fliehkraftauslöser nach den Ansprüchen ι bis 8, gekennzeichnet durch
mehrere um eine gemeinsame Achse angeordnete Schwungmassen, die auf verschiedene
Stellzeuge bei verschiedenen Drehzahlen einwirken.
10. Fliehkraftauslöser nach den Ansprüchen ι bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein und dieselbe Schwungmasse mehrere Auslösebereiche besitzt.
11. Fliehkraftauslöser nach dem Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Form der Bahn oder durch mehrere Hemmungen von abgestufter Wirkung
der arbeitenden Schwungmasse Ruhelagen vorgeschrieben werden, die verschiedenen Drehzahlbereichen entsprechen,
bei deren Überschreiten die Schwungmasse auf dem Wege von einer Ruhelage
zur anderen die Auslösearbeit leistet.
12. Fliehkraftregler zur Regelung in Stufen nach den Ansprüchen 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die verschiedenen Auslösungen zur Beeinflussung einer und derselben Steuervorrichtung benutzt
werden.
13. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
auszulösende Regel- oder Steuereinrichtung mit dem Auslöser umläuft.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT396535X | 1922-04-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE396535C true DE396535C (de) | 1924-06-04 |
Family
ID=3673455
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES59764D Expired DE396535C (de) | 1922-04-22 | 1922-05-13 | Fliehkraftausloeser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE396535C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2406847A1 (fr) * | 1977-10-24 | 1979-05-18 | Ts Avtomobilny Avtomotor | Regulateur centrifuge |
-
1922
- 1922-05-13 DE DES59764D patent/DE396535C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2406847A1 (fr) * | 1977-10-24 | 1979-05-18 | Ts Avtomobilny Avtomotor | Regulateur centrifuge |
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