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Preßkissen zur Herstellung von Schuhwerk durch Kleben. Den Gegenstand
der Erfindung bildet ein Preßkissen, das als Widerlager beim Ankleben der Sohle
an den Oberteil von Schuhwerk benutzt werden soll und dessen wirksamer Teil aus
einem mit Luft, Wasser o. dgl. gefüllten elastischen Beutel besteht, der in einem
Gehäuse gehalten und von einer etwas nachgiebigen Platte bedeckt wird. Gemäß der
Erfindung ist der den Beutel umschließende starre Teil so ausgeführt, daß rings
um die Seitenwände des Beutels Widerlagerstellcn gebildet werden, gegen die sich
der Beutel bei seiner Ausdehnung unter dem Druck des dagegen gepreßten Werkstücks
legt und hierauf in die Zwischenräume zwischen den Widerlagern eindringt. Im Gegensatz
zu bekannten Preßkissen mit Beutel ist bei der neuen Anordnung nur eine begrenzte
Ausdehnbarkeit in seitlicher Richtung vorhanden, weshalb der Beutel nicht gänzlich
seine Form verlieren und seitlich und aufwärts aufquellen kann, sondern er übt bei
geringer Änderung seiner Gestalt zwecks Anpassung an die Form des Werkstücks einen
dem stärkeren Andrücken entsprechenden Gegendruck aus und gibt in Verbindung mit
der mäßig steifen Abdeckplatte dem Schuhboden die gewünschte flachgewölbte Gestalt.
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Auf der Zeichnung ist die neue Anordnung des Preßkissens in einer
Ausführungsform beispielsweise dargestellt. Abb. x zeigt das Preßkissen im Längsschnitt.
Abb. 2 ist der Grundriß des Kissen, wobei links von der Linie A-B die obere Stützplatte
weggelassen ist, um den Beutel im Rahmen zu zeigen. Abb. 3 ist ein Querschnitt des
Kissens nach der Linie A-B der Abb. 2.
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Auf dem Boden eines leasten- oder trogförmig ausgeführten Kissenkörpers
z aus starrem Stoff, z. B. Gußeisen, ist ein Beutel 2 aus nachgiebigem Material,
z. B. Gummi, angeordnet, der mit einem Ventil 3 zum Einführen der Füllung (Luft,
Wasser o. dgl.) versehen ist. Auf der inneren Seite der Wand q. des Kis--enkörpers
sind fest angeordnete Vorsprünge oder entsprechende eingesetzte Körper vorgesehen,
gegen die sich der Beutel 2 ringsum anlegt, so dwß er in gewissem Abstande von
der
Gehäusewand gehalten wird. Damit der Beutel sich nicht durchscheuert, wird zweckmäßig
ein Gewebe zwischen dem Beutel und dem Gehäuse angeordnet oder letzteres mit einem
weichen Stoff ausgekleidet.
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Auf dem flachen Beutel liegt eine Platte, deren mittlere dickere Schicht
7 aus einem wenig biegsamen Stoff, wie Kunstkork o. dgl. besteht, während die beiden
äußeren, dünneren Sctrichten 6 und 8 aus einem sehr biegsamen Material, wie Leder.
Gummi, Gewebe o. dgl. hergestellt sind. Die obere und die untere Schicht können
aus demselben Stoff bestehen, jedoch ist es in manchen Fällen vorzuziehen, verschiedene
Stoffe zu verwenden, z. B. eine obere Lederschicht 8 und eine untere Schicht aus
Gummi. Zweckmäßig sind die drei Schichten durch Kleben, Klammern oder eine andere
Befestigungsart derart miteinander verbunden, daß sie als Ganzes gehandhabt werden
können, was den Vorteil hat, daß die Platte leicht gegen eine andere ausgetau3cht
werden kann.
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Als obere Abdeckung über der zusammengesetzten Platte ist eine starke
Ledcrdecke 9 vorgesehen, die im Gehäuse r auf und nieder bewegbar ist und in ihrer
höchsten Lage durch winkelförmige Anschläge io begrenzt und gegen Herausfallen gesichert
ist. Zwischen den verschiedenen Lagen der Platte 6, 7 8 oder zwischen dieser Platte
und der Lederdecke 9 können zur Versteifung der Platte oder einzelner Stellen von
ihr Streifen aus Stahlblech eingefügt «erden, die jedoch die Biegsamkeit der Platte
nicht aufheben dürfen.
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An Stelle eines Kastens kann auch ein Rahmen mit inneren Vorsprüngen
verwendet «erden.
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Die Wirkung des Preßkissens beim Andrücken eines Werkstücks ist folgende:
Der Druck dcs zu klebenden Werkstücks auf die Lederdecke 9 wird durch die Platte
6, 7, 8 auf die ganze obere Seite des Beutels 2 verteilt, wobei sich infolge des
Rückdrucks die Zwischenlagen dem Leistenboden anschmiegen und die Söhle ringsum
auf den Schaftrand drücken. Die erforderliche Elastizität des Kissens wird durch
das Verdrängen des Inhalts des Beutels erhalten. Da aber dieser Inhalt nach oben
und unten hin einen größeren Widerstand gegen Ausweichen findet, drückt er die Wand
des Beutels wulstartig in die Zwischenräume 1i zwischen je zwei Vorsprüngen 5. Diese
Zwischenräume bilden also Ausgleichskammern, in die die Beutelwand elastisch nachgebend
eindringen kann, Bei der Herstellung neuen Schuhwerks muß das \Verkstück mit der
geaamten Sohle auf das Kissen gesetzt werden. Bei der Ausbesserung von Schuhwerk,
wobei es sich meist um die Anbringung einer Halbsohle handelt, muß aber Platz für
den vorhandenen Absatz gelassen werden. Für solche Fälle ist es vorteilhaft, im
Beutel eine Scheidewand 12 vorzusehen, so daß zwei Räume gebildet werden, in die
die Füllung durch getrennte Ventile eingeführt werden kann. Man kann dann einen
Raum leer lassen. An Stelle dieser Anordnung lassen sich natürlich auch zwei einzelne
Beutel von entsprechender Gestalt nebeneinander in das Gehäuse einlegen.