DE39610C - Selbsttätige Feststellvorrichtung der Aufzugsbänder von Roll-Laden, Rouleaux, Jalousien und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

u. dergl.

Diejenigen Feststellvorrichtungen für Rouleaux u. dergl., welche der Hauptsache nach aus einer in einem Schlitz h gleitenden Klemmrolle a und einer zu h convergirend liegenden Klemmfläche d bestehen, leiden an dem Uebelstand, dafs das Feststellen der Aufzugsschnur 5 nicht immer sicher selbsttätig erfolgt, weil das erforderliche Mitnehmen der Rolle α durch die aufsteigende Schnur s nur dann zu erwarten ist, wenn der Druck gegen α eine entsprechende Gröfse besitzt. Erzielt wird dieser Druck dadurch, dafs man von Hand die Schnur s in eine schräge Lage bringt und in eine gewisse Spannung versetzt. Läfst man die Schnur plötzlich los, so entsteht kein Festklemmen, während dies doch gerade in diesem Falle (bei einem plötzlichen Entgleiten der Schnur aus der Hand) am nöthigsten wäre. Diese bekannten Klemmvorrichtungen lassen sich daher nicht an jeder beliebigen Stelle anbringen, sie müssen vielmehr leicht zugänglich sein, um mit der Hand nachhelfen zu können.

Durch die vorliegende Einrichtung wird die zum Festklemmen der Rolle α gegen den Klemmbacken d erforderliche Spannung der Schnur s durch eine besondere zweite Spannvorrichtung hervorgebracht, welche einen constanten Zug auf die Schnur 5 ausübt, so dafs die Feststellung der Schnur unter allen Umständen erfolgen mufs. Hierdurch wird der weitere Vortheil erreicht, dafs die Vorrichtung in der Nähe der Aufwickelrolle A angebracht werden kann, so dafs die bei Roll-Läden und Jalousien gebräuchliche Führungsrolle entbehrlich wird, wie dies in Fig. 1 veranschaulicht ist. Wie ersichtlich, wird die Vorrichtung vermittelst eines .Winkels w in der geeigneten schrägen Lage befestigt.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung im Ruhestande, und ist das Aufzugsband s dadurch festgehalten, dafs die Rolle α dasselbe fest gegen die Fläche d prefst. Zieht man das herabhängende Ende von s mit der Hand leicht an, so wird Hebel f, in welchem Rolle b drehbar gelagert ist, nach unten gezogen, er schwingt dabei um den festen Punkt p. Da die Rollen a und b einen gemeinschaftlichen Lagertheil e besitzen, so mufs sich auch α in dem mit d convergirenden Führungsschlitz h nach abwärts bewegen.

Sämmtliche Theile nehmen die Stellung Fig. 1 ein und das Band s ist von der Klemmfläche d entfernt, demnach frei. Der Zapfen der Rolle b legt sich auf die Seitenwange / auf, und man ist im Stande, durch entsprechenden starken Zug das Band 5 abwärts zu ziehen, wodurch die Roll - Lade oder dergleichen aufgezogen wird.

Uebt man auf das freie Ende von s nur einen schwachen Zug aus, so dafs Hebel f gerade in der Stellung Fig. 1 gehalten wird, so wird sich beim allmäligen Nachlassen von s die Roll - Lade abwärts bewegen und s sich auf A aufwickeln.

Läfst man dagegen das Band s plötzlich los oder sich s frei aufwärts bewegen, so tritt die hauptsächlich den Gegenstand der vorliegenden Neuerung bildende zweite Spannvorrichtung in

Thätigkeit. Trotzdem man also s freiläfst, wird die Spannung des Bandes s auf dem Wege von der Rolle b zur Rolle α aufrecht erhalten, indem s durch eine dritte Rolle c gegen die Rolle b geprefst wird. Diese . in einem Schlitz i des Hebels f gelagerte Rolle c wird mit einem entsprechenden Druck durch ein endloses Gummiband g oder eine sonstige elastische Zug- oder Druckvorrichtung (Feder oder dergleichen) stets gegen Rolle b gedrückt, so dafs das zwischen b und c hindurchgeführte Band s zwischen b und α gespannt bleiben mufs, wenn man 5 losläfst, da das Gewicht der Roll-Lade u. s. w. seine Wirkung bis zur Klemmstelle zwischen b und c ausübt. Diese Spannung der Schnur s an der Stelle zwischen b und α äufsert sich in einer Zugwirkung in Richtung des Pfeiles in Fig. 2. Die Folge davon ist, wenn die Spannung nur genügend grofs ist, dafs der Hebeiy mit Rollen b und c um Punkt ρ schwingend nach oben gezogen wird. Die Bewegung der Rolle b nach oben bedingt auch ein Aufwärtsschieben der Klemmrolle α in dem Schlitz h (weil α und b durch e verbunden sind).

Die sichere Wirkung dieser Rollencombination äufsert sich schliefslich in dem Feststellen des Barides s zwischen α und d.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An einer selbsttätigen, aus Klemmbacken d und Klemmrolle α bestehenden Feststellvorrichtung der Aufzugsschnur (bezw. Bandes) für Roll-Läden, Rouleaux, Jalousien, Vorhänge und dergleichen die Hinzufügung einer zweiten Spannvorrichtung, bestehend aus der mit der Klemmrolle α durch einen gemeinschaftlichen Lagertheil e verbundenen Rolle b und der gegen letztere durch eine elastische Verbindung g angeprefsten Rolle c, wobei Rollen b und c um einen festen Punkt ρ schwingen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.