DE39601C - Farbenzuführung an Pressen für farbige Steine und Platten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei der Fabrikation von farbigen Steinen besteht die Schwierigkeit in der Aufbringung des Farbemusters auf die Oberfläche des Steines. Die bisher hierfür angewendeten Mittel gestatten nicht die mechanische Herstellung von fertig gefärbten bezw. gemusterten Steinen und Platten. Um diesen Uebelstand zu beseitigen bezw. die Maschinen zur Herstellung der Steine derartig umzugestalten, dafs das Aufbringen der Farben auf mechanischem Wege geschieht, bedarf es einer besonderen Einrichtung.

Das Wesen dieser Einrichtung besteht darin, dafs eine Schicht Farbe, gemäfs des zu erzeugenden Musters, zuerst in die Prefsform gebracht und über diese Farbe die den Stein bildende Masse · geschüttet wird, so dafs Farbe und Stein gleichzeitig den Prefsprocefs durchmachen und sich innig und dauerhaft mit einander verbinden.

An irgend einer Stelle des Maschinentisches befindet sich über einer Prefsform die Einrichtung zur Farbezuführung, welche in einem Farbezuführstutzen A besteht, welcher je nach Art des Musters mit so viel Kanälen versehen ist, als Farbentöne aufgebracht werden. Am unteren Theil des Farbezuführers A befinden sich zwei über einander liegende Schieber B, von denen der obere eine bestimmte Schicht Farbe von dem Farbezuführer abschneidet. Die abgeschnittene Farbschicht liegt zwischen den Schiebern in einer Form d, die der Gestalt des auszuführenden Musters gleicht, zu welchem Zwecke die verschiedenen neben einander liegenden Farben durch Wände von einander getrennt gehalten werden. Unterhalb des Schiebers B befindet sich im Moment des Oeffhens des letzteren ein Formkasten, Fig. 5 und 6, dessen Druckplatte a, in nahezu höchster Stellung befindlich, eine Form b aus dünnem Blech trägt, welche ebenfalls dieselben Scheidewände wie die zwischen beiden Schiebern befindliche Form d zeigt. Es öffnet sich der untere Schieber B und die Farbschicht fällt aus Raum d in die flache Form auf der Prefsplatte a. - Die Prefsplatte α geht abwärts bis zu ihrer tiefsten Stellung und wird bei der nächsten Drehung um ein Sechstel des Umfanges durch Einschüttung von Rohmaterial, welches mittelst Elevators D, Fig. 2, mechanisch zugeführt wird, gefüllt und selbstthätig glatt gestrichen; hierauf kommt der Prefskasten unter den Prefsstempel E, Fig. 3, und die Masse in der Form wird emporgeprefst und ebenso die zuerst eingeschüttete Farbschicht der Pressung ausgesetzt. Sobald die Pressung beendet, wird der Tisch wiederum gedreht und beginnt die Aushebeperiode der fertigen Platte oder des Steines, welcher nach dem Abnehmen vom Tisch umgekehrt wird, so' dafs die farbige Seite oben' liegt, und wird hierbei die feine Weifsblechform, welche die Farbe begrenzt, herausgezogen, worauf eine innige und feste Verbindung der neben einander liegenden Farbschichten stattfindet, ohne dafs eine Vermischung derselben möglich wäre. . An Stelle der eingelegten flachen Form kann zur Aufnahme der Farbschicht auch eine Form f, Fig. 1 und 4, verwendet werden, welche die ganze Höhe der Prefsform hat. Bei Benutzung derselben ist der Vorgang mit ge-

ringen Abweichungen derselbe wie bei An- ■ wendung der flachen Form. Die Prefsplatte a befindet sich im Moment der Farbeneinschüttung in tiefster Stellung und bleibt in derselben bis zur stattgefundenen Preisperiode. Die Farbe fällt ein, hierauf dreht sich der Tisch um ein Sech'stel des Umfanges und das den Stein bildende Material wird eingeschüttet. Nachdem letzteres geschehen ist, wird die die Farben abtheilende Form f ausgehoben und hierauf geht der Prefsprocefs vor sich.

Die Schieber B werden mittelst eines aus Hebeln e gebildeten Mechanismus bewegt, welcher seinen Antrieb von dem Excenter g aus erhält. Der Tisch F, sowie der Elevator D werden von der Hauptantriebwelle G aus angetrieben. Zur Arretirung der Drehbewegung des Tisches sind geeignete, klinkenartig wirkende Theile angeordnet.

Die Einrichtung zum mechanischen Farbe-. zuführen läfst sich an den verschiedensten Prefsconstructionen anbringen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einrichtung zum mechanischen Einbringen der. Farben in die Formkästen von Stein-und Plattenpressen, im wesentlichen bestehend aus einem mit verschiedenen Farbkanälen h versehenen Zuführstutzen _A, in dessen Untertheil sich zwei über einander liegende Schieber wechselseitig bewegen, zwischen denen sich eine Musterform d befindet, aus der die gruppirte Farbe in eine auf der Prefsplatte α befindliche gleiche Form b gebracht wird, wobei über letztere das zu pressende Rohmaterial durch variabel verstellbare Elevatorbecher geschüttet und dies mit der Farbschicht der Pressung unterworfen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.