DE3942745A1 - Keramischer werkstoff zum spritzgiessen und verfahren zum spritzgiessen unter dessen verwendung - Google Patents
Keramischer werkstoff zum spritzgiessen und verfahren zum spritzgiessen unter dessen verwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen keramischen Werkstoff zum
Spritzgießen und auf ein Verfahren zum Spritzgießen unter
Verwendung des keramischen Werkstoffs.
Bisher ist Spritzgießen bekannt als ein Verfahren zur Her
stellung keramischer Formkörper mit relativ komplizierten
Konfigurationen. In diesem Verfahren werden ein keramisches
Pulver, ein organisches Bindemittel, das aus einem Harz wie
Polyethylen oder Polystyrol usw., und ein Wachs gemischt, mit
tels Spritzen in eine Form gefüllt und geformt, um einen
Formkörper zu erhalten. Der auf diese Weise geformte Körper
wird anschließend erhitzt (entfettet), um das organische Bin
demittel zu verbrennen und zu entfernen, und gebrannt, um
einen gesinterten Körper herzustellen.
In Spritzgußverfahren wird gewöhnlich eine Mischung der Roh
materialien über deren Plastifizierungstemperatur, z.B. auf
ca. 120 bis 160°C, erhitzt und in eine Form, die eine Tempe
ratur von 120 bis 160°C hat, spritzgegossen und gefüllt,
gekühlt und verfestigt und dann aus der Gußform entfernt, um
einen Formkörper zu erhalten.
In den herkömmlichen Spritzgußverfahren haben jedoch die
Mischung der Rohmaterialien und die Form während des
Spritzgießens unterschiedliche Temperatur, so daß Nachteile in
der Art erwachsen, daß die Spritzgußmischung rasch ihr Fließ
vermögen in die Form verliert, wobei Formfehler, wie Ver
biegungen oder Vertiefungen, an der geformten Oberfläche
aufgrund Formens mit ungenügender Füllung der Mischung, als
auch Verformung in dem Formkörper aufgrund inhomogenen Füllens
der Mischung verusacht werden, wodurch Risse während des
Entfettens entstehen.
Um die vorstehenden Nachteile zu lösen, wurden viele Unter
suchungen und Versuche durchgeführt, die zu der Erfindung
führten, wobei ein für den Spritzguß geeigneter Werkstoff
sowie ein Verfahren zum Spritzgießen zur Verfügung gestellt
werden, das den Temperaturunterschied zwischen dem Werkstoff
und der Form vermindert.
Aufgabe der Erfindung ist, die vorstehenden Nachteile zu ver
meiden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen keramischen
Werkstoff zum Spritzgießen zur Verfügung zu stellen, der gute
Formungseigenschaften besitzt und der Formkörper mit verbes
serter Entfettungseigenschaft und hoher Werkstoffleistungs
fähigkeit herstellt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Spritzgießen eines keramischen Werkstoffs mit außerordentlich
verbesserter Formungseigenschaft, hervorragender Werkstofflei
stungsfähigkeit und Produktivität bereitzustellen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, den Temperaturun
terschied zwischen dem Werkstoff und der Spritzgußform zu
verringern, um das Fließvermögen des Werkstoffs in der Form zu
verlängern.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das Füllen des
Werkstoffs in die Form in ausreichendem Maße durchzuführen, um
der Verformung des Formkörpers, die durch inhomogenes Ein
füllen des Werkstoffs verursacht wird, vorzubeugen.
Erfindungsgemäß wird ein keramischer Werkstoff zum
Spritzgießen zur Verfügung gestellt, der eine Zusammensetzung
aus 40 bis 60 Vol% eines keramischen Pulvers und 52 bis 40
Vol% organischer Bindemittel enthält, wobei die organischen
Bindemittel aus 3 bis 15 Masse-% eines organischen Bindemittels
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 10 000 bis
50 000 und aus 85 bis 97 Masse-% aus mindestens einem organi
schen Bindemittel mit einem durchschnittlichen Molekularge
wicht von 200 bis 1000 bestehen.
Erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Herstellung kera
mischer Formkörper bereitgestellt, bei dem ein keramischer
Werkstoff zum Spritzgießen verwendet wird, der eine Zusammen
setzung aus 48 bis 60 Vol% eines keramischen Pulvers und 40
bis 52 Vol% organischer Bindemittel enthält, wobei die organi
schen Bindemittel aus 3 bis 15 Masse-% aus einem organischen
Bindemittel mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
10 000 bis 50 000 und aus 85 bis 97 Masse-% aus mindestens
einem organischen Bindemittel mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 200 bis 1000 bestehen und bei dem der
keramische Werkstoff unter einer Spritzbedingung spritzgegos
sen wird, bei der die Temperatur des keramischen Werkstoffs 55
bis 95°C und die Temperatur der Gußform 40 bis 52°C beträgt.
Vorzugsweise weist der keramische Werkstoff eine Zusammen
setzung aus 48 bis 60 Vol%, insbesondere 52 bis 58 Vol% eines
keramischen Pulvers und 40 bis 52 Vol%, insbesondere 42 bis 48
Vol% organischer Bindemittel auf, wobei die organischen Binde
mittel aus 3 bis 15 Masse-%, insbesondere 5 bis 13 Masse-% aus
einem organischen Bindemittel mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000 und aus 85 bis 97
Masse-%, insbesondere 87 bis 95 Masse-% aus mindestens einem
organischen Bindemittel mit einem durchschnittlichen Moleku
largewicht von 200 bis 1000 zusammengesetzt sind.
Wenn der Gehalt des keramischen Pulvers weniger als 48 Vol%
beträgt, wird die Menge der organischen Bindemittel zu groß,
so daß sich die Entfettungseigenschaft des Formkörpers ver
schlechtert. Wenn dagegen der Gehalt 60 Vol% übersteigt, wird
die Menge der organischen Bindemittel zu klein, so daß sich
das Fließvermögen des keramischen Werkstoffs verschlechtert.
Wenn die Menge des organischen Bindemittels mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000
weniger als 3 Masse-% beträgt, werden die mechanischen Eigen
schaften des Formkörpers geschwächt, so daß er zur Rißbildung
neigt, wenn er aus der Gußform gelöst wird. Wenn dagegen die
Menge 15 Masse-% übersteigt, verschlechtert sich das Fließver
mögen des kermischen Werkstoffs, so daß Formfehler beim Formen
leichter auftreten und die Entfettungseigenschaft des Formkör
pers vermindert wird.
Anschauungsbeispiele des organischen Bindemittels mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000 sind
Polyethylen, Polystyrol, Polypropylen, ataktisches Polypropy
len, Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (EVA), Ethylen/Acrylat-Copolymer,
Acrylharz usw., sind jedoch nicht darauf be
schränkt. Ein oder mindestens zwei dieser Bindemittel werden
zur Verwendung ausgewählt.
Auch sind die organischen Bindemittel mit einem durchschnit
tlichen Molekulargewicht von 200 bis 1000 nicht auf spezielle
Bindemittel beschränkt, und verschiedene Arten des organischen
Bindemittels, z.B. Wachse wie Paraffinwachse, mikrokristalline
Wachse und synthetische Wachse usw. Schmiermittel, wie Ölsäu
re, Stearinsäure, Diethylphthalat (DEP), Oleylalkohol, und
Siliciumwasserstoffverbindungen usw. und Haftvermittler kön
nen verwendet werden. Sie werden ausgewählt und alleine oder
als Zusatz aus mindestens zwei derartigen Bindemitteln verwen
det.
In dem Verfahren zum Spritzgießen des keramischen Werkstoffs
sollte das Spritzgießen unter einer Spritzgußbedingung
durchgeführt werden, bei der die Temperatur des keramischen
Werkstoffs 55 bis 95°C, vorzugsweise 60 bis 80°C und die
Temperatur der Form 40 bis 52°C, vorzugsweise 43 bis 50°C
beträgt. Ein Temperaturunterschied von 10°C oder mehr als 10°C
zwischen der Temperatur des Werkstoffs und derjenigen der
Gußform ist vorzuziehen, weil er die Ablöseeigenschaft beim
Ablösen des geformten keramischen Werkstoffs aus der Gußform
erleichtert.
Wenn die Temperatur des keramischen Werkstoffs weniger als
55°C beträgt, strömt der keramische Werkstoff nicht, so daß
das Spritzgießen des Werkstoffs nicht durchgeführt werden
kann. Wenn die Temperatur dagegen 95°C übersteigt, tritt eine
Entmischung des keramischen Pulvers und der organischen Binde
mittel in dem keramischen Werkstoff ein oder die Viskosität
des keramischen Werkstoffs wird vermindert, so daß eine sepa
rate Schicht der organischen Bindemittel in dem Formkörper
leicht auftritt oder Luftblasen in den Formkörper während des
Spritzgießens mitgerissen werden, wodurch ein Formkörper mit
minderwertigen Eigenschaften erhalten wird.
Wenn die Temperatur der Gußform weniger als 40°C beträgt,
verliert der keramische Werkstoff während des Spritzgießens
schnell sein Fließvermögen in die Gußform, so daß der kerami
sche Werkstoff einen sogenannten "Kurzschuß" erleidet und die
gewünschte Form des Formkörpers nicht gewährleistet werden
kann. Wenn dagegen die Temperatur 52°C übersteigt, hat der
Formkörper keine Formbeständigkeit, so daß Risse in dem
Formkörper gebildet werden, wenn er aus der Gußform herausge
löst wird.
Als keramische Werkstoffe finden Siliciumnitrid, teilweise
stabilisiertes Zirkoniumdioxid, oder Sialon usw. Verwendung,
die ausgewählt und geeigneterweise allein oder als Zusatz in
Abhängigkeit von den geforderten Eigenschaften des Formkör
perproduktes verwendet werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen erläu
tert.
Fig. 1 ist ein Fließdiagramm, das einen Überblick über das
erfindungsgemäße Verfahren zum Spritzgießen eines keramischen
Werkstoffs gibt; und
Fig. 2 bis 4 sind graphische Darstellungen, die die Ergebnisse
des Spritzgießens des keramischen Werkstoffs und die Ergebnis
se des Entfettens des Spritzguß-Formkörpers aus den jeweiligen
Beispielen zeigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Spritzgießen des kerami
schen Werkstoffs wird nachstehend unter Bezugnahme auf das
Fließdiagramm in Fig. 1 näher erläutert.
Zunächst wird eine gewünschte Menge der Sinterhilfsmittel den
keramischen Materialien zugesetzt und formuliert und dann
pulverisiert, um eine Mischung zu bilden. Wenn nötig, wird die
Mischung sprühgetrocknet, um Körnchen zu bilden. Die Körnchen
werden ggf. unter hydrostatischem Druck gepreßt, um Brocken
oder Klumpen zu bilden. Die Brocken oder Körnchen werden
zermahlen oder zerstampft, um gewünschte Teilchengrößen des
keramischen Pulvers zu erhalten. Das auf diese Weise herge
stellte keramische Pulver wird zu organischen Bindemitteln
zugegeben und mit ihnen verknetet und aus einem Extruder
extrudiert, um Pellets herzustellen. Die Pellets werden
spritzgegossen, um einen Formkörper gewünschter Gestalt zu
erhalten.
Der resultierende Formkörper wird anschließend einer Ent
fettungsbehandlung unterzogen und dann gebrannt, um einen
gesinteren Keramikkörper herzustellen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert. In den Beispielen werden, sofern nicht anders ange
geben, alle Teile auf Massebasis angegeben.
Zu 100 Teilen Siliciumnitrid (Si3N4) werden Sinterhilfsmittel
aus 2 Teilen SrO, 3 Zeilen MgO und 3 Teilen CeO2 zugegeben und
pulverisiert, um eine Mischung mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 0,5 µm zu erhalten. Dann wird die
Mischung sprühgetrocknet, um Körnchen zu erhalten. Ein hydro
statischer Druck von 3 t/cm2 wird ausgeübt, um Brocken zu
bilden, die wieder zerstampft werden, um ein keramisches
Pulver mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 30 µm
zu erhalten. Dem auf diese Weise hergestellten keramischen
Pulver werden organische Bindemittel in der Formulierung zuge
setzt, wie sie in der später beschriebenen Tabelle 1 angegeben
ist, durch einen Extruder extrudiert, um Pellets bereitzustel
len und unter den Bedingungen spritzgegossen, wie sie in
Tabelle 1 wiedergegeben sind, um drei Arten von Formkörpern
(a), (b) und (c), wie nachstehend beschrieben, zu erhalten.
Als organisches Bindemittel mit einem durchschnittlichen Mole
kulargewicht von 10 000 bis 50 000 wird Ethylen/Vinylacetat-
Copolymer verwendet. Als organische Bindemittel mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 bis 1000 werden
Paraffinwachs, mikrokristallines Wachs oder Ölsäure verwendet.
Als Vergleichsbeispiele werden Polyethylen mit einem durch
schnittlichen Molekulargewicht von 50 000 bis 100 000 oder
Polypropylen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
100 000 bis 200 000 anstatt einem organischen Bindemittel mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 10 000 bis
50 000 verwendet. Polyethylenwachs oder niedermolekulares
Polypropylen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
1000 bis 10 000 wird anstelle eines organischen Bindemittels
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 bis
1000 verwendet.
Die Temperatur des keramischen Werkstoffs wird durch vorläu
fige Temperaturermittlung des keramischen Werkstoffs sofort
nach dessen Spritzgießen aus der Spritzgußdüse und vor dessen
Spritzgießen in die Form bestimmt. Die Temperatur der Form
wird durch vorläufige Oberflächentemperaturermittlung des
Forminneren vor dem Spritzgießen bestimmt.
- a) Blöcke von 30 mm2
- b) Blöcke mit 40 mm2
- c) Turboladerrotor des Achsenscheiben-Integraltyps mit einem Scheibendurchmesser von 55 mm.
Die Neigung des Blocks und/oder der Form während des
Spritzgießens ist - zur Erleichterung der Ablösung des Blocks
aus der Form - 2° für die beiden Blöcke (a) und (b).
Als nächstes werden die so erhaltenen Formkörper auf eine
Temperatur von 400°C mit einer Temperatursteigungsgeschwindig
keit von 1 bis 3°C/h erhitzt, und 5 Stunden lang bei 400°C
belassen, um Entfettung zu bewirken und auf ihren Ent
fettungszustand hin geprüft. Die Ergebnisse des Spritzgießens
und Entfettens der Formkörper werden in Tabelle 1 und den
Fig. 2 und 3 wiedergegeben.
Wie deutlich aus Tabelle 1 und den Fig. 2 und 3 hervorgeht,
sind die Formungseigenschaft des Werkstoffes und die Ent
fettungseigenschaft des Formkörpers in dem Fall deutlich ver
bessert, wenn der Werkstoff eine Zusammensetzung aus 48 bis 60
Vol% eines keramischen Pulvers und 40 bis 52 Vol% organischer
Bindemittel enthält, die aus 3 bis 15 Masse-% eines organi
schen Bindemittels mit einem durchschnittlichen Molekularge
wicht von 10.000 bis 50.000 und aus 85 bis 97 Masse-% eines
organischen Bindemittel mit einem durchschnittlichen Moleku
largewicht von 200 bis 1000 zusammengesetzt sind.
Andererseits haben alle Formkörper, die organische Bindemittel
verwenden, die außerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens liegen,
schlechte Formungs- und Entfettungseigenschaften, wie aus den
Vergleichsbeispielen Nr. 13 bis 20 der Tabelle 1 hervorgeht.
Die in dem Formkörper beim Ablösen aus der Form erzeugten
Defekte sind Nähte (weldings) oder Risse; und die in dem
entfetteten Formkörper erzeugte Defekte sind Oberflächenrisse.
Liegt die Zusammensetzung der organischen Bindemittel inner
halb des erfindungsgemäßen Rahmens, ist Paraffinwachs, insbe
sondere in einer Menge von 60 bis 90 Masse-%, unter den organi
schen Bindemitteln mit einem durchschnittlichen Molekularge
wicht von 200 bis 1000 vorzuziehen, weil es hervorragende
Formungs- und Entfettungseigenschaften gewährleistet.
Das Verfahren aus Beispiel 1 wird unter Verwendung der Zusam
mensetzungen und den Spritzgießenbedingungen der Werkstoffe
wie es in der folgenden Tabelle 2 wiedergegeben ist, wieder
holt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 und der Fig. 4 gezeigt.
Wie aus Tabelle 2 und der Fig. 4 deutlich hervorgeht, ist die
Formungseigenschaft des keramischen Werkstoffs gut, wenn die
Temperatur des Werkstoffs 50 bis 95°C und die Temperatur der
Form 40 bis 52°C beträgt.
Andernfalls zeigen keramische Werkstoffe und Formkörper, die
bei Formungsbedingungen außerhalb des erfindungsgemäßen Rah
mens spritzgegossen wurden, schlechte Formungs- und Ent
fettungseigenschaften, wie die Vergleichsbeispielen Nr. 17 bis
20 zeigen.
In den Tabellen 1 und 2 hat EVA ein durchschnittliches Mole
kulargewicht von 20 000 und einen Erweichungspunkt von 100°C;
PE hat ein durchschnittliches Molekulargewicht von 70 000 und
einen Erweichungspunkt von 122°C; PP hat ein durchschnittli
ches Molekulargewicht von 190 000 und einen Erweichungspunkt
von 150°C; PE-Wachs hat ein durchschnittliches Molekularge
wicht von 2000 und einen Erweichungspunkt von 113°C; PP hat
ein durchschnittliches Molekulargewicht von 4000 und einen
Erweichungspunkt von 150°C; P-Wachs hat ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 400 und einen Erweichungspunkt von 60°C;
MC-Wachs hat ein durchschnittliches Molekulargewicht von 530
und einen Erweichungspunkt von 55°C; und Ölsäure hat ein
Molekulargewicht von 282 und einen Erweichungspunkt von 11°C.
Wie vorstehend in aller Einzelheit erläutert, werden durch die
Erfindung die folgenden hervorragenden Wirkungen erzielt.
Der erfindungsgemäße Werkstoff zum Spritzgießen legt die Zu
sammensetzung auf einen spezifischen Bereich fest, so daß
dessen Formungseigenschaft und die Entfettungseigenschaft des
Formkörpers beachtlich verbessert werden und der Formkörper
leicht und schnell mit höherer Produktivität und weit verbes
serter Werkstoffleistungsfähigkeit hergestellt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Spritzgießen des kerami
schen Werkstoffs legt die Temperaturen des Werkstoffs und
diejenige der Form auf spezifische Bereiche fest und ver
ringert deren Temperaturdifferenz, so daß das Fließvermögen
des Formmaterials in die Gußform verlängert werden kann, um
eine gute Füllung des Werkstoffs in die Form in ausreichendem
Maße zu ermöglichen. Deshalb können Formdefekte wie Nähte
(welding) des keramischen Werkstoffs beim Spritzgießen verhin
dert, Verformung oder Verzerrung des Formkörpers aufgrund
inhomogenen Einfüllens des Werkstoffs vorgebeugt und die
Entfettungseigenschaft des Formkörpers außerordentlich
verbessert werden. Dementsprechend ist die Erfindung auf in
dustriellem Gebiet überaus nützlich.
Claims (2)
1. Keramischer Werkstoff zum Spritzgießen gekennzeichnet durch
eine Zusammensetzung aus 40 bis 60 Vol% eines keramischen
Pulvers und 52 bis 40 Vol% organischer Bindemittel, wobei die
organischen Bindemittel zu 3 bis 15 Masse-% aus einem organi
schen Bindemittel mit einem durchschnittlichen Molekularge
wicht von 10 000 bis 50 000 und zu 85 bis 97 Masse-% aus min
destens einem organischen Bindemittel mit einem durch
schnittlichen Molekulargewicht von 200 bis 1000 bestehen.
2. Verfahren zur Herstellung keramischer Formkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß ein keramischer Werkstoff zum Spritzgießen
verwendet wird, der eine Zusammensetzung aus 48 bis 60 Vol%
eines keramischen Pulvers und 40 bis 52 Vol% organischer
Bindemittel enthält, wobei die organischen Bindemittel aus 3
bis 15 Masse-% aus einem organischen Bindemittel mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000 und
85 bis 97 Masse-% aus mindestens einem organischen Bindemittel
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 bis
1.000 bestehen und der keramische Werkstoff unter einer
Spritzbedingung spritzgegossen wird, bei der die Temperatur
des keramischen Werkstoffes 55 bis 95°C und die Temperatur der
Form 40 bis 52°C beträgt.
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