DE3941835A1 - Zaum zur fuehrung von insbesondere reitpferden oder reitponys - Google Patents
Zaum zur fuehrung von insbesondere reitpferden oder reitponysInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zaum zur Führung von insbeson
dere Reitpferden oder Reitponys mit einem zwischen den
Vorderbeinen des Pferdes hindurchzuführenden Bruststück,
welches mit einem Ende an dem Sattelgurt befestigbar ist
und sich am anderen Ende in zwei Martingalgabeln teilt,
deren Enden lose durchlaufend mit den Zügeln verbindbar
sind, und mit einer Halteeinrichtung für das vordere Ende
des Bruststückes.
Ein derartiger mit einem Martingal versehener Zaum wird
insbesondere im Pferdesport verwendet und dient zur Erleich
terung der Führung des Reitpferdes. Mit einem Martingal
kann eine mögliche Kopfbewegung des Pferdes nach oben durch
den Reiter gesperrt werden, damit sich das Pferd den Hilfen
des Reiters nicht entziehen kann.
Bei einem Martingal der eingangs genannten Art ist die
Halteeinrichtung für das vordere Ende des Bruststücks als
Halsriemen ausgebildet, der mit einer Schlaufe lose über
den Hals des Pferdes hängt. Das Bruststück ist durch diesen
Halsriemen geführt. Zwischen dem Halsriemen und dem Brust
stück sitzt ein sog. Gummistopper, der verhindern soll,
daß das Bruststück nach unten durchrutscht. Durch die Bewe
gung des Pferdes kommt es aber oft vor, daß sich der
Gummistopper nach vorne oder nach hinten bewegt. Dies hat
dann zur Folge, daß das Bruststück nach unten durchhängt
und eine Schlaufe bildet. Dies bringt insbesondere bei
einem Sprung des Pferdes die Gefahr mit sich, daß sich das
Pferd mit der angewinkelten Vorderhand in dieser Schlaufe
verfängt, was zu erheblichen Stürzen von Pferd und Reiter
führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zaum der
eingangs genannten Art so zu verbessern, daß das Pferd in
der Bewegung nicht eingeschränkt wird, aber andererseits
kein möglicherweise zu Unfällen führendes Durchhängen des
Martingals auftreten kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Halteeinrichtung als mit dem Bruststück verbundenes
und mit dem Sattel verbindbares Vorderzeug ausgebildet ist,
und daß das Vorderzeug und/oder das Bruststück elastisch
ausgebildet ist bzw. sind.
Hierbei ist vorteilhaft, daß durch diese Maßnahme das Brust
stück des Martingals stets an dem Körper des Pferdes an
liegt. Die lose durchlaufend mit dem Zügel verbindbaren
Martingalgabeln sind so hoch angebracht, daß die dadurch
gebildeten Schlaufen nicht zu den geschilderten Unfällen
führen können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die Martingalgabeln längenverstellbar ausgebildet
sind. Vorzugsweise sind die Martingalgabeln mittels eines
Hubrings an dem Vorderende des Bruststücks angebracht, und
die Martingalgabeln sind über Schnallen längenverstellbar.
Während bei dem bekannten Zaum das Bruststück einstückig
mit den Martingalgabeln ausgebildet ist, so daß keine
gesonderte Längenverstellung der Martingalgabeln möglich
ist, bietet die erfindungsgemäße Maßnahme den Vorteil,
daß durch die Längenverstellbarkeit der Martingalgabeln
eine individuelle Anpassung an das jeweilige Pferd erfolgen
kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
gleichzeitig eine Fixierung des Sattels erreicht wird,
da bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Bruststück über das
Vorderzeug elastisch mit dem Sattel verbunden ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß ein Teilabschnitt des Vorderzeugs jeweils aus
elastischem Werkstoff ausgebildet ist und ein weiterer Teil
abschnitt jeweils als längenverstellbare Schlaufe ausgebil
det ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß bei einem Bruststück aus elastischem Werkstoff eine
die Längenausdehnung bei Zugbelastung begrenzende Elastizi
tätssperre vorgesehen ist. Diese Elastizitätssperre kann
vorzugsweise als parallel zu dem elastischen Bruststück
geführtes nicht elastisches Bruststück ausgebildet sein.
Das nicht elastische Bruststück ist bei Normallage lose
parallel zu dem elastischen Bruststück geführt. Wird auf
das elastische Bruststück eine Längsspannung ausgeübt, so
entspricht bei einem bestimmten Punkt die Länge des nicht
elastischen Bruststücks der Länge des elastisch ausgezoge
nen Bruststücks. Ab diesem Punkt wird dann die aufgebrachte
Zugkraft durch das nicht elastische Bruststück aufgenommen,
so daß das elastische Bruststück nicht weiter gelängt wer
den kann. Damit wird vermieden, daß ein elastisches Brust
stück im Falle einer übermäßigen Belastung reißen kann.
Das elastische Vorderzeug und/oder das elastische Brust
stück besteht bzw. bestehen vorzugsweise aus elastischem
Gewebeband.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Zaums gemäß der Erfin
dung;
Fig. 2 ein Pferd mit einem Zaum gemäß Fig. 1 im Stand;
Fig. 3 ein Pferd gemäß Fig. 2 im Schritt.
Der Zaum gemäß Fig. 1 weist ein insgesamt mit 1 bezeichne
tes Bruststück auf, dessen mit 2 bezeichneter Teilabschnitt
aus elastischem Gewebeband besteht und dementsprechend
in Pfeilrichtung A bei einer Zugbeanspruchung elastisch
ist. An dem freien Ende schließt sich über eine Öse 3 eine
längenverstellbare Schnalle 4 an, welche an einem Sattel
gurt 5 (Fig. 3) befestigbar ist. Das der Schlaufe 4 gegen
überliegende Ende des Bruststückes 1 ist mit sich nach
beiden Seiten erstreckendem Vorderzeug 6 bzw. 6′ ausgebil
det. Das Vorderzeug 6 und 6′ weist aus elastischen Gewebe
bändern bestehende Teilabschnitte 7 bzw. 7′ sowie sich
daran über Ösen anschließende und als Schnallen 8 bzw.
8′ ausgebildete weitere Teilabschnitte auf. Die Teilab
schnitte 6 bzw. 6′ können sich bei Zugbeanspruchung in
Pfeilrichtung B bzw. B′ verformen. Das Bruststück 1 ist
bei 9 mit dem Vorderzeug 6 bzw. 6′ fest vernäht. Mittels
eines Hubringes 10 schließen sich Martingalgabeln 11
und 12 an, die über Ösen 13 lose auf Zügeln 14 geführt
sind.
Im übrigen weist das Zaumzeug ein Stirnband 15, Backen
stücke 16, ein Reithalfter 17, einen Pullerriemen 18,
ein Trensengebiß 19 und Gebißringe 20 auf. Der mittels
des Sattelgurtes 5 befestigte Sattel ist mit 21 bezeichnet.
Das Vorderzeug 6 bzw. 6′ ist mittels der Schnallen 8
bzw. 8′ mit dem Sattel 21 verbunden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl
das Bruststück 1 als auch das Vorderzeug 6, 6′ elastisch
ausgebildet. Grundsätzlich reicht es aus, wenn entweder
das Bruststück oder das Vorderzeug elastisch ausgebildet
ist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß das Bruststück
stets an dem Körper des Pferdes anliegt und das Bruststück
somit keine Schlaufe bilden kann, in die sich die Vorder
hand des Pferdes bei einem Sprung verfangen könnte. Gleich
zeitig ist damit der Vorteil verbunden, da8 der Sattel
21 zusätzlich zu dem Sattelgurt 5 durch das Vorderzeug 6,
6′ fixiert ist.
Claims (7)
1. Zaum zur Führung von insbesondere Reitpferden oder Reit
ponys mit einem zwischen den Vorderbeinen des Pferdes
hindurchzuführenden Bruststück, welches mit einem Ende
an dem Sattelgurt befestigbar ist und sich am anderen
Ende in zwei Martingalgabeln teilt, deren Enden lose
durchlaufend mit den Zügeln verbindbar sind, und mit
einer Halteeinrichtung für das vordere Ende des Brust
stücks, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
als mit dem Bruststück (1) verbundenes und dem Sattel
verbindbares Vorderzeug (6, 6′) ausgebildet ist, und daß
das Vorderzeug und/oder das Bruststück elastisch aus
gebildet ist bzw. sind.
2. Zaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Martingalgabeln (11, 12) längenverstellbar ausgebildet
sind.
3. Zaum nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Martingalgabeln (11, 12) mittels eines Hubrings an dem
Vorderende des Bruststücks (1) angebracht sind, und daß
die Martingalgabeln über Schnallen längenverstellbar sind.
4. Zaum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Teilabschnitt (7, 7′) des Vorderzeugs
jeweils aus elastischem Werkstoff ausgebildet ist
und ein weiterer Teilabschnitt (8, 8′) jeweils als
längenverstellbare Schlaufe ausgebildet ist.
5. Zaum nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem Bruststück (1) aus elastischem
Werkstoff eine die Längsausdehnung bei Zugbelastung
begrenzende Elastizitätssperre vorgesehen ist.
6. Zaum nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elastizitätssperre als parallel zu dem elastischen
Bruststück geführtes nicht elastisches Bruststück
ausgebildet ist.
7. Zaum nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elastische Vorderzeug (7, 7′) und/
oder das elastische Brustband (2) aus elastischem
Gewebeband besteht bzw. bestehen.
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