DE3941232A1 - Elektroviskose fluessigkeiten auf basis von polyglykolen und aminofunktionellen polyethern - Google Patents
Elektroviskose fluessigkeiten auf basis von polyglykolen und aminofunktionellen polyethernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektroviskose Dispersion, deren Viskosität beim
Anlegen einer Spannung erhöht wird.
Elektroviskose Flüssigkeiten (EVF) sind Dispersionen feinteiliger hydrophiler
Feststoffe in hydrophoben und elektrisch nicht leitenden Ölen, deren Viskosität
sich unter dem Einfluß eines hinreichend starken elektrischen Feldes
sehr schnell und reversibel vom flüssigen bis zum plastischen oder festen Zustand
ändert. Die Viskosität reagiert sowohl auf elektrische Gleichfelder als
auch auf Wechselfelder, wobei der Stromfluß durch die EVF sehr gering ist.
Daher lassen sich EVF überall dort einsetzen, wo es der Übertragung großer
Kräfte mit Hilfe geringer elektrischer Leistungen bedarf, wie z. B. in Kupplungen,
Hydraulikventilen, Stoßdämpfern, Vibratoren oder Vorrichtungen
zum Positionieren und Fixieren von Werkstücken.
Neben den allgemeinen an eine EVF gestellten Anforderungen wie guter
elektroviskoser Effekt, hohe Temperaturstabilität und chemische Beständigkeit
spielen die Abrasivität und die Absetzstabilität der dispersen Phase bei
der praktischen Nutzung eine wichtige Rolle. Die disperse Phase sollte möglichst
nicht sedimentieren, sich jedoch in jedem Fall gut redispergieren lassen
und auch unter extremer mechanischer Beanspruchung keinen Abrieb
verursachen.
Beim Stand der Technik besteht die disperse Phase aus organischen Feststoffen
wie z. B. Saccharide (DE 25 30 694), Stärke (EP 284 268 A2, US
39 70 573), Polymere (EP 150 994 A1, DE 33 10 959 A1, GB 15 70 234, US
41 29 513), Ionenaustauscherharze (JP 92 278/1975, JP 31 221/1985, US
30 47 507), oder Siliconharze (DE 39 12 888 A1). Es wurden aber auch, zum
Teil beschichtete, anorganische Materialien wie z. B. Li-Hydrazinsulfat (US
47 72 407 A), Zeolithe (EP 265 252 A2), Silicagel (DE 35 17 281 A1, DE 34 27 499
A1), Aluminiumsilicate (DE 35 36 934 A1), TiO₂ (SU 7 15 596), BaTiO3 (JP
53/17 585) oder Metallpulver wie Aluminium (JP 0 16 093, JP 0 11 72 496) verwendet.
Diese Feststoffe wurden, z. T. unter Zuhilfenahme von Dispergiermitteln
in nicht-leitende, z. T. substituierte Flüssigkeiten wie z. B. Kohlenwasserstoffe,
aromatische Kohlenwasserstoffe und Siliconöl dispergiert.
Die disperse Phase dieser EVF sedimentiert z. T. sehr schnell, bzw. sind, bedingt
durch die Härte der eindispergierten Teilchen, abrasiv.
Die Abrasion kann durch die Wahl der dispersen Phase stark beeinflußt werden.
Polymere Substanzen sind anorganischen Pulvern als disperse Phase
vorzuziehen.
Das Problem der Sedimentation hat man durch Anwendung von Flüssigphasen
mit einem hohen spezifischen Gewicht zu lösen versucht. Durch die Anhebung
des spezifischen Gewichtes der Flüssigkeit, z. B. durch Einsatz fluorierter,
chlorierter oder bromierter Kohlenwasserstoffe, nimmt die Dichte-
Differenz zwischen der flüssigen und dispersen Phase, und somit die Sedimentation
der Feststoffteilchen ab. So wurden z. B. zur Dispergierung der
Feststoffe Lithiumpolyacrylat, Silicagel bzw. Salze einer vernetzten Polymethacrylsäure
in US-PS 45 02 973 halogeniertes Diphenylmethan als flüssige
Phase verwendet, in EP-PS 2 84 268 A2 Polychlortrifluorethylen und in DE-PS
33 10 959 bromiertes Diphenylmethan. Die Dichteanpassung ist jedoch
temperaturabhängig, und somit nicht praxisgerecht. Zudem sind substituierte
Flüssigkeiten in der Regel nicht umweltverträglich.
In der Offenlegungsschrift 39 12 888 A1 wird eine sedimentationsstabile EVF,
die ein feines Pulver eines Siliconharzes, dispergiert in einem elektrisch isolierenden
Öl enthält, beschrieben. Diese Flüssigkeiten haben jedoch einen relativ
geringen elektroviskosen Effekt.
Aufgabe der Erfindung war es, eine nicht-abrasive, sedimentationsstabile
EVF mit einem hohen Elektroviskosen Effekt bereitzustellen, die sich durch
gute Langzeitstabilität und geringe elektrische Leitfähigkeit auszeichnet.
Die erfindungsgemäße EVF umfaßt 1 bis 60 Gew.-% eines Polyols, eines
Amins, eines Polyesters oder Polypeptids, die mit Hilfe eines Dispergiermittels
in einer nicht leitenden Flüssigkeit dispergiert wird. Das Molekulargewicht
der eindispergierten Polymere beträgt zwischen 62 und 100 000 und
der Wassergehalt zwischen 0 und 20 Gew.-%. Zur Erhöhung der mechanischen
Festigkeit kann bis zu 100 Mol-% der Hydroxyl- bzw. der Amingruppen
im Polymer mit einem mono- oder oligofunktionellen Isocyanat als Vernetzer
zugegeben werden. Die Größe der dispergierten Teilchen beträgt nach
Abreaktion des Isocyanates zwischen 0.05 und 200 µm. Die Viskosität der
flüssigen Phase beträgt bei Raumtemperatur zwischen 0.5 und 5000 cp.
Für die erfindungsgemäße, mit Silikonöl hergestellte EVF gilt, daß sie mit
elastomeren Werkstoffen, insbesondere mit Gummi bestens verträglich, absetzstabil
und physiologisch indifferent (ungiftig) sind. Außerdem sind sie innerhalb
eines ungewöhnlich weiten Temperaturbereichs wärme- und kältebeständig
und weisen nur eine geringfügige Druckabhängigkeit der Viskosität
auf. Darüber hinaus haben die erfindungsgemäßen elektroviskosen
Dispersionen günstige, nur wenig von der Temperatur und der Frequenz abhängige
dielektrische Werte und eine hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit.
Als weiterer Vorteil ist hervorzuheben, daß die beschriebenen EVF absetzstabil
und nicht abrasiv sind.
Die in der erfindungsgemäßen EVF vorhandene disperse Phase enthält ein
statistisches, bzw. blockweise aufgebautes Polyol (1) oder Polyamin (2), bzw.
das Reaktionsgewicht aus (1) oder (2) mit unterschiedlichen Mengen einer
Säure der allgemeinen Struktur (3). Die Polymere können mit unterschiedlichen
Mengen des Vernetzers (4) umgesetzt sein.
HO-((CH₂)n-O)x-((CH₂)m-O)y-H (1)
NH₂-(CH₂)₃-((CH₂)n-O)x-((CH₂)m-O)y-(CH₂)₃-NH₂ (2)
X-(COOH)a
Y-(NCO)b (4)
wobei
n=2,
2<m<5,
1<x<200,
0<y<200,
c<4
0<a<4
1<b<4
X ein Rest, der aus C, H und gegebenenfalls O und/oder N besteht,
Y ein Rest, der aus C, H und gegebenenfalls O und/oder N besteht
2<m<5,
1<x<200,
0<y<200,
c<4
0<a<4
1<b<4
X ein Rest, der aus C, H und gegebenenfalls O und/oder N besteht,
Y ein Rest, der aus C, H und gegebenenfalls O und/oder N besteht
Beispiele für Verbindung (1) sind Polyethylenglycole, Ethylenglycol-Propylenglycol-
Blockpolymerisate oder statistische Ethylenglycol-Propylenglycol
Copolymere.
Polyethylen- bzw. Polypropylen-mono- oder Diamine, wie sie unter dem Handelsnamen
"Jeffamin" von der Firma Texaco vertrieben werden stellen Beispiele
der Substanzklasse (2) dar.
Als Beispiele für Verbindung (3) können oligofunktionelle Säuren wie Adipinsäure,
Phthalsäure und Zitronensäure genannt werden.
Verbindung (4) stellt ein multifunktionelles Isocyanat dar, wie es mit unterschiedlicher
Struktur kommerziell erhältlich ist (z. B. unter dem Handelsnamen
Desmodur von der Firma Bayer).
Das Glycol (1), bzw. das Amin (2) ist in der erfindungsgemäßen EVF zu 0-100 Gew.-%,
vorzugsweise jedoch zu 70 und 100 Gew.-% enthalten.
Als Dispergiermittel für die disperse Phase können im Dispersionsmedium
lösliche Tenside verwendet werden, die z. B. von Aminen, Imidazolinen, Oxazolinen,
Alkoholen, Glycol oder Sorbitol abgeleitet sind. Auch können im Dispersionsmedium
lösliche Polymere eingesetzt werden. Geeignet sind z. B. Polymere,
welche 0.1 bis 10 Gew.-% N und/oder OH, sowie 25 bis 83 Gew.-% C₄-
C₂₄ Alkylgruppen enthalten und ein Molekulargewicht im Bereich von 5000
bis 1 000 000 aufweisen. Die N und OH-haltigen Verbindungen in diesen Polymeren
können z. B. Amin-, Amid-, Imid-, Nitril-, 5- bis 6-gliedrige N-haltige
heterocyclische Ringe, bzw. ein Alkohol sein, und die C₄-C₂₄ Alkylgruppen
Ester von Acryl- oder Methacrylsäure. Beispiele für die genannten N- und
OH-haltigen Verbindungen sind N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat, tertiär-
Butylacrylamid, Maleinimid, Acrylnitril, N-Vinylpyrrolidon, Vinylpyrridin
und 2-Hydroxyethylmethacrylat. Die vorgenannten polymeren Dispergiermittel
haben gegenüber den niedermolekularen Tensiden im Allgemeinen
den Vorteil, daß die hiermit hergestellten Dispersionen bezüglich des Absetzverhaltens
stabiler sind.
Für die Dispergierung in Siliconöl sind bevorzugt Polysiloxan-Polyether-Copolymere
der Allgemeinen Struktur (5) bis (8) geeignet
wobei
A=(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-H
=(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-CH₃
=O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-C₄H₉
B=(CH₂)p-CH₃
1<x<300
0<y<300
1<p<100
1<o<300
=(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-CH₃
=O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-C₄H₉
B=(CH₂)p-CH₃
1<x<300
0<y<300
1<p<100
1<o<300
Polysiloxan-Polyether der angegebenen Struktur sind unter den Handelsnamen
"Tegopren" bei der Firma Goldschmidt AG in Essen (BRD) kommerziell
erhältlich.
Besonders bevorzugte Dispergiermittel für die Herstellung einer EVF sind
Polysiloxan Polyether der allgemeinen Struktur (5) mit einem Ethylenoxid-
Propylenoxid-Gewichtsverhältnis von 49 : 51, die bei der Firma Goldschmidt
unter dem Namen "Tegopren 5830" geführt werden.
Als Dispersionsmedium für die disperse Phase werden, neben flüssigen Kohlenwasserstoffen,
wie z. B. Paraffine, Olefine und aromatische Kohlenwasserstoffe,
vorzugsweise Silikonöle wie Polydimethylsiloxane und flüssige Methylphenylsiloxane
verwendet. Diese können allein, oder in Kombination aus
zwei oder mehreren Arten eingesetzt werden. Der Erstarrungspunkt der Dispersionsmedien
wird vorzugsweise niedriger als -30°C eingestellt, der Siedepunkt
größer als 150°C. Die Viskosität der Öle liegt bei Raumtemperatur
zwischen 3 und 300 mm²/s. In allgemeinen sind die niedrigviskosen Öle mit
einer Viskosität von 3 bis 20 mm²/s zu bevorzugen, weil hiermit eine niedrigere
Grundviskosität der EVF erreicht wird.
Um Sedimentation zu vermeiden, sollte das Öl außerdem eine Dichte haben,
die annähernd der Dichte der dispersen Phase entspricht.
Bei einer typischen Herstellungsweise der EVF werden das Glycol (1), bzw.
das Amid (2) und/oder der Polyester aus (1) und (3), bzw. der Polyharnstoff
aus (2) und (3), sowie der Vernetzer (4) in der das Tensid enthaltenden, flüssigen
Phase dispergiert. Nach erfolgter Dispergierung wird die Temperatur
der entstandenen Dispersion angehoben auf einen Wert, der je nach Reaktivität
des Vernetzers, zwischen 0 und 150°C betragen kann.
Bei einer alternativen Herstellungsweise wird der Vernetzer erst nach dem
Dispergiervorgang in die Dispersion eingemischt.
Bei einer dritten Art der Herstellung wird das Glycol, bzw. der Polyester mit
oder ohne Tensid, bzw. Vernetzer zu einem feinen Pulver versprüht, und das
entstandene Pulver nachträglich in die flüssige Phase eindispergiert.
Für die Endeigenschaften der EVF ist die Herstellungsweise jedoch nicht kritisch.
Es können z. B. einfache Rührvorrichtungen, Kugelmühlen Scherhomogenisatoren,
Hochdruckhomogenisatoren oder Ultraschall verwendet werden.
Die Dispergierung sollte jedoch so durchgeführt werden, daß die Teilchengröße
100 µm nicht überschreitet.
Die so hergestellten EVF wurden in einem modifizierten Rotationsvikosimeter,
wie es bereits von W. M. Winslow in J. Appl. Phys. 20 (1949), Seite 1137-1140
beschrieben wurde, untersucht.
Die Elektrodenfläche des inneren rotierenden Zylinders mit einem Durchmesser
von 50 mm beträgt ca. 78 cm², die Spaltweite zwischen den Elektroden
0.50 mm. Bei den dynamischen Messungen kann die Scherbelastung mit
maximal 2640 s-1 eingestellt werden. Der Meßbereich der Schubspannung
des Viskosimeters beträgt maximal 750 Pa. Mit dieser Apparatur sind sowohl
statische, als auch dynamische Messungen möglich. Die Anregung der EVF
kann sowohl mit Gleichspannung als auch mit Wechselspannung erfolgen.
Bei Anregung mit Gleichspannung können bei einigen Flüssigkeiten neben
der spontanen Erhöhung der Viskosität oder der Fließgrenze beim Einschalten
des Feldes auch noch elektrophoretische Abscheidevorgänge der festen
Teilchen auf den Elektrodenoberflächen wahrgenommen werden, insbesondere
bei kleinen Schergeschwindigkeiten, bzw. bei statischen Messungen. Daher
wird die Prüfung der EVF bevorzugt mit Wechselspannung und bei dynamischer
Scherbeanspruchung durchgeführt. Man erhält so gut reproduzierbare
Fließkurven.
Zur Bestimmung der Elektroreaktivität stellt man eine konstante Schergeschwindigkeit
0<D<2640 s-1 ein und mißt die Abhängigkeit der Schubspannung
τ von der elektrischen Feldstärke E. Mit der Prüfapparatur können
Wechselfelder bis zu einer maximalen effektiven Feldstärke von 2370 kV/m
bei einem maximalen effektiven Strom von 4 mA und einer Frequenz zwischen
50 bis 550 Hz erzeugt werden. Vorzugsweise wird jedoch bei 50 Hz gemessen,
weil dann der Gesamtstrom am niedrigsten, und dadurch die benötigte
elektrische Leistung am geringsten ist. Man erhält dabei Fließkurven
entsprechend der Fig. 1. Man erkennt, daß die Schubspannung τ bei kleinen
Feldstärken zunächst parabelförmig und bei größeren Feldstärken linear
ansteigt. Die Steigung S des linearen Teils der Kurve kann aus der Figur
entnommen werden und muß in Pa · m/kV angegeben. Aus dem Schnittpunkt
der Geraden S mit der Geraden τ=τo (Schubspannung ohne elektrisches
Feld) wird der Schwellwert Eo der elektrischen Feldstärke bestimmt und in
kV/m angegeben. Für die Erhöhung der Schubspannung τ(E)-τ o in elektrischen
Feld E<Eo gilt:
τ(E) - τo = S(E - Eo).
Bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen entsprechen die
Vergleichsansätze 1-4 den Stand der Technik. Ihnen liegen die Beispiele 6, 7
und 9 des deutschen Patentes DE 35 36 934 A1 zugrunde. Die in diesen Beispielen
beschriebenen Flüssigkeiten zeichnen sich durch besonders gute elektroviskose
Eigenschaften aus.
Bei den Beispielen 1-5 handelt es sich um erfindungsgemäße EVF.
In Tabelle I sind die elektroviskosen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
EVF sowie der Vergleichsproben bei unterschiedlichen Temperaturen aufgeführt.
In Fig. 2-5 ist der Zusammenhang zwischen einigen Eigenschaften (Elektroviskoser
Effekt S, Schwellwert der elektrischen Feldstärke Eo und Viskosität
V bei einer Umlaufgeschwindigkeit des Rotors von 500 U/min.) der in den
Beispielen 1-5 beschriebenen erfindungsgemäßen EVF und der Menge der
mit Isocyanat umgesetzten Hydroxylgruppen bei einer Meßtemperatur von
25°C dargestellt. Als Vergleich geben die Pfeile an der Ordinate typische
Werte für eine EVF gemäß Vergleichsbeispiel 2. Besonders hervorzuheben
ist, daß viele erfindungsgemäße EVF sich trotz geringer Viskosität, und geringer
Schwellfeldstärke durch sehr gute elektroviskose Effekte kennzeichnen.
Dispersionsmedium: Polydimethylsiloxan (Siliconöl)
Viskosität bei 25°C: 5 mm²/s
Dichte bei 25°C: 0.9 g/cm³
Dielektrizitätszahl
εr nach DIN 53483
bei 0°C und 50 Hz: 2.8
Dispergierte Phase: Polyethylenglycol mit Molekulargewicht 400
Dispergiermittel: Tegopren 5830 α, ω-Polyether-Polydimethylsiloxan -copolymer gemäß Formel (6)
Vernetzer: Toluylen-Diisocyanat (TDI)
Viskosität bei 25°C: 5 mm²/s
Dichte bei 25°C: 0.9 g/cm³
Dielektrizitätszahl
εr nach DIN 53483
bei 0°C und 50 Hz: 2.8
Dispergierte Phase: Polyethylenglycol mit Molekulargewicht 400
Dispergiermittel: Tegopren 5830 α, ω-Polyether-Polydimethylsiloxan -copolymer gemäß Formel (6)
Vernetzer: Toluylen-Diisocyanat (TDI)
1.25 g des Dispergiermittels werden in 20 g des Dispersionsmediums gelöst.
In einem Becherglas von 100 ml wird in diese Lösung mittels eines Rotor-
Stator-Scherhomogenisators (Ultra-Turrax T25 der Firma IKA Labortechnik)
17.5 g des Glykols bei 25°C emulgiert. Die Emulgierzeit bei einer Umlaufgeschwindigkeit
des Rotors von 10 000 U/min beträgt 3 min. Zu der fertigen
Emulsion wird unter Rühren 7.61 g des Vernetzers zugetropft. Diese Vernetzermenge
führt bei einer quantitativer Reaktion zum stöchimetrischen Umsatz
der Hydroxylgruppen im Glykol. Diese Einsatzmenge entspricht somit
einem OH-Umsatz von 100 Mol.-%. Die Proben wurden nach Zugabe des Vernetzers
48 Stunden mit einem Propellerrührer bei niedriger Umlaufgeschwindigkeit
nachgerührt.
Entsprechend der unter Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise wurde eine
EVF hergestellt, jedoch mit einer Vernetzermenge von 5.71 g. Dies entspricht
eineM OH-Umsatz von 75 Mol.-%.
Herstellung gemäß Beispiel 1, jedoch mit einer Vernetzermenge von 3.81 g
(OH-Umsatz 50 Mol.-%).
Herstellung gemäß Beispiel 1, jedoch mit einer Vernetzung von 1.90 g
(OH-Umsatz 25 Mol.-%).
Die EVF wurde entsprechend der unter Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise
hergestellt. Es wurde jedoch kein Vernetzer zugegeben, sodaß der Umsatz
der Hydroxylgruppen des Glykols 0 Mol.-% beträgt.
Gemäß Beispiel 6 des Patentes DE 35 36 934 A1 wurden 50 Gewichtsteile eines
Erionits (Zusammensetzung: 62 Gew.-% SiO₂, 18 Gew.-% Al2O₃, 10 Gew.-% Na₂O)
in 50 Gew.-Teile eines Polydimethylsiloxan-Siliconöls mit einer Viskosität
von 5 mm²/s (bei 25°C) eindispergiert. Die Feuchte des Erionits nach
DIN 55 921 betrug 6 Gew.-%. Als Dispergiermittel wurden 2.5 Gew.-Teile des
in der Patentschrift beschriebenen Dispergiermittels 1 (Aminofunktionelles
Siloxan) eingesetzt.
Gemäß Beispiel 7 des Patentes DE 35 36 934 A1 wurden 40 Gewichtsteile eines
Al-Silikates (Zusammensetzung: 75 Gew.-% SiO₂, 9 Gew.-%Al2O₃,
7 Gew.-% Na₂O) in 60 Gew.-Teile eines Polydimethylsiloxan-Siliconöls mit einer
Viskosität von 5 mm²/s (bei 25°C) eindispergiert. Die Feuchte des Al-Silikates
nach DIN 55 921 betrug 6 Gew.-%. Als Dispergiermittel wurden 6 Gew.-Teile
des in der Patentschrift beschriebenen Dispergiermittels 1
eingesetzt.
Gemäß Beispiel 9 des Patentes DE 35 36 934 A1 wurden 50 Gewichteile eines
Zeoliths Y (Na-Form) (Zusammensetzung: 58 Gew.-% SiO₂, 20 Gew.-%
Al2O₃, 12 Gew.-% Na₂O) in 50 Gew.-Teile eines Polydimethylsiloxan-Siliconöls
mit einer Viskosität von 5 mm²/s (bei 25°C) eindispergiert. Die Feuchte
des Zeoliths Y nach DIN 55 921 betrug 6 Gew.-%. Als Dispergiermittel wurden
2.5 Gew.-Teile des in der Patentschrift beschriebenen Dispergiermittels 1
eingesetzt.
Claims (4)
1. Elektroviskose Flüssigkeiten enthaltend im wesentlichen
- A) eine oder mehrere Substanzen aus den Gruppen monomere bzw. polymere Glykole bzw. deren Ester mit mono-, vorzugsweise jedoch oligofunktionellen Carbonsäuren, mono- bzw. oligofunktionelle Isocyanate und mono- bzw. oligofunktionelle Amine,
- B) Dispergiermittel sowie
- C) ein nicht-wäßriges Dispersionsmedium.
2. Elektroviskose Flüssigkeit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Komponente C) eine Siliconöl enthält.
3. Elektroviskose Flüssigkeit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Komponente C) einen Kohlenwasserstoff enthält.
4.Elektroviskose Flüssigkeiten gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Komponente B) ein Polysiloxan-Polyether-
Copolymer enthält.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE59010326T DE59010326D1 (de) | 1989-12-14 | 1990-12-01 | Elektroviskose Flüssigkeiten auf der Basis dispergierter Polyether |
EP90123063A EP0432601B1 (de) | 1989-12-14 | 1990-12-01 | Elektroviskose Flüssigkeiten auf der Basis dispergierter Polyether |
AT90123063T ATE138092T1 (de) | 1989-12-14 | 1990-12-01 | Elektroviskose flüssigkeiten auf der basis dispergierter polyether |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3941232A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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EP0898093A1 (de) | 1997-08-19 | 1999-02-24 | Bayer Ag | Ventil und Stossdämpfer auf Basis elektrorheologischer Flüssigkeiten |
WO2011042117A1 (de) | 2009-10-09 | 2011-04-14 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Elektrorheologische flüssigkeit mit organischen dotierstoffen sowie verwendung hiervon |
-
1989
- 1989-12-14 DE DE19893941232 patent/DE3941232A1/de not_active Withdrawn
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DE102009048825A1 (de) | 2009-10-09 | 2011-04-14 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Elektrorheologische Flüssigkeit mit organischen Dotierstoffen sowie Verwendung hiervon |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |