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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung, die
eine viskose Flüssigkeit
und feste Pulver umfasst. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung,
die stabile Schwingungsdämpfungseigenschaften
besitzt, die durch Temperaturänderungen
nicht signifikant beeinflusst werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Schwingungsdämpfungszusammensetzungen,
die viskose Flüssigkeiten
und feste Pulver enthalten, wurden offenbart. Beispielsweise ist
in der japanischen Patentveröffentlichung
JP 62-113 932 A eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung offenbart,
die Wasser, flüssige
Polymere, wie Diethylenglycol, Glycerin, oder Polybutadien und Tonmineralpulver
enthält.
In der japanischen Patentveröffentlichung
JP 63-308 241 A sind Schwingungsdämpfungszusammensetzungen offenbart,
die viskose Flüssigkeiten,
wie ein Siliconöl,
und feste Pulver, wie Siliciumdioxidpulver, Glaspulver und Siliconharzpulver,
enthalten. In der japanischen Patentveröffentlichung JP 63-308 242
A sind Schwingungsdämpfungszusammensetzungen
offenbart, die viskose Flüssigkeiten,
wie ein Siliconöl
und Pulver von organischen Harzen, deren Einfriertemperatur innerhalb
des Arbeitstemperaturbereichs liegt, wie Acrylharze, enthalten.
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Darüber hinaus
wurde durch die Autoren der vorliegenden Erfindung in der japanischen
Patentveröffentlichung
JP 10-251 517 A eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung offenbart,
die ausgezeichnete Schwingungseigenschaften besitzt, selbst wenn
sich die Frequenz der Schwingung ändert. Die Schwingungsdämpfungswirkungen
dieser Schwingungsdämpfungszusammensetzungen
schwankten jedoch in Abhängigkeit
von Temperaturänderungen
und sie besaßen
keine stabilen Schwingungsdämpfungseigenschaften.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung, die
(A) 95 bis 25 Gew.% einer viskosen Flüssigkeit und (B) 5 bis 75 Gew.-%
mindestens zweier fester Pulver mit unterschiedlichen mittleren
Teilchendurchmessern umfasst, wobei der Unterschied zwischen den
jeweiligen mittleren Teilchendurchmessern der festen Pulver mindestens
10 μm beträgt (vgl.
JP 10-251 517 A).
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Die
vorliegende Erfindung ist durch eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung
definiert, die (A) 95 bis 25 Gew.-% einer viskosen Flüssigkeit
und (B) 5 bis 75 Gew.-% mindestens zweier fester Pulver mit unterschiedlichen
mittleren Teilchendurchmessern umfasst, wobei der Unterschied zwischen
den jeweiligen mittleren Teilchendurchmessern und der festen Pulver
mindestens 10 μm
beträgt
und eines der festen Pulver aus Calciumcarbonat besteht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung
bereit zu stellen, die ausgezeichnete Schwingungsdämpfungseigenschaften
aufweist und stabile Schwingungsdämpfungseigenschaften besitzt,
die durch Temperaturänderungen
nicht signifikant beeinflusst werden.
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In
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
handelt es sich bei der Komponente (A), d. h. der viskosen Flüssigkeit,
um ein zum Dispergieren der festen Pulver Komponente (B) verwendetes
Medium Beispiele für
die viskose Flüssigkeit
(A) sind ein Mineralöl,
pflanzliches Öl,
synthetisches Öl
und ein Siliconöl.
Vorzugsweise ist die viskose Flüssigkeit
ein Siliconöl
aufgrund der hohen Komprimierbarkeit, der schwachen Abhängigkeit
von Änderungen
der Viskosität
mit der Temperatur und der ausgezeichneten Wärmebeständigkeit. Organopolysiloxane
mit einem Siloxangerüst
sind als Siliconöl
empfohlen, wobei das Organopolysiloxan vorzugsweise Gruppen, wie
Alkylgruppen, z. B. Methyl, Ethyl und Propyl, Alkenylgruppen, wie
Vinyl und Butenyl, Arylgruppen, wie Phenyl und Tolyl, halogenierte
Alkylgruppen, wie 3,3,3,-Trifluorpropyl, und andere substituierte
oder nicht substituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen und
darüber
hinaus eine kleine Menge Hydroxylgruppen, Methoxygruppen, Eth oxygruppen
oder andere Alkoxygruppen, als die an das Silicium in derartigen
Siloxanen gebundenen Gruppen enthält. Von diesen sind im Hinblick
auf die schwache Abhängigkeit
von Änderungen
der Viskosität
mit der Temperatur und die ausgezeichnete Lagerungsstabilität der Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung Alkylgruppen bevorzugt, wobei die Methylgruppe besonders
bevorzugt ist. Ferner handelt es sich bei den Molekülstrukturen
derartiger Siliconöle
beispielsweise um lineare, teilweise verzweigte lineare, verzweigte
und cyclische Strukturen, wobei die lineare Struktur besonders bevorzugt ist.
Die kinematische Viskosität
derartiger Siliconöle
bei 25°C
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 100 mm2/s
bis 1.000.000 mm2/s, wobei ein Bereich von
500 mm2/s bis 500.000 mm2/s
noch stärker
bevorzugt ist. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass wenn die kinematische
Viskosität
bei 25°C
unter 100 mm2/s liegt, es unmöglich werden
kann, die festen Pulver in einem dispergierten Zustand zu halten.
Wenn andererseits die kinematische Viskosität 1.000.000 mm2/s übersteigt,
verschlechtern sich die Handhabungseigenschaften und es wird schwieriger,
die festen Pulver zu dispergieren. Bevorzugte Siliconöle als Komponente
(A) sind beispielsweise Trimethylsiloxy endblockierte Polydimethylsiloxane
und Trimethylsiloxy endblockierte Polydimethylsiloxan/Polymethylphenylsiloxan-Copolymere.
Der Gehalt der viskosen Flüssigkeit
(Komponente (A)) in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beträgt typischerweise
95 Gew.-% bis 25 Gew.%, bevorzugt 91 Gew.-% bis 30 Gew.-% und stärker bevorzugt
80 Gew.-% bis 30 Gew.-%. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass
wenn die Menge der zugesetzten viskosen Flüssigkeit nicht innerhalb dieses
Bereichs liegt, die Schwingungsdämpfungseigenschaften
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sich verschlechtern können.
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Das
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendete feste Pulver (Komponente (B)), bei dem es sich um eine
Komponente handelt, die der erfindungsgemäßen Zusammensetzung Schwingungsdämpfungseigenschaften
verleihen soll, ist ein Gemisch von zwei oder mehr festen Pulvern
mit unterschiedlichen mittleren Teilchendurchmessern. Es ist notwendig,
dass der Unterschied in den Teilchendurchmessern bezogen auf den
mittleren Teilchendurchmesser dieser zwei oder mehr festen Pulver
mindestens 10 μm
sein sollte, wobei 15 μm
oder mehr bevorzugt sind. Die mittleren Teilchendurchmesser der
festen Pulver liegen üblicherweise
in einem Bereich von 1 μm
bis 200 μm
und vorzugsweise in einem Bereich von 10 μm bis 150 μm, wobei ein Gemisch aus (B1)
einem festen Pulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
1 μm bis
50 μm und
(B2) einem festen Pulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von 20 μm
bis 200 μm
als das feste Pulver gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders bevorzugt ist. Die festen Pulver sind beispielsweise
anorganische Pulver, wie Siliciumdioxidpulver, Calciumcarbonatpulver
und Glaspulver, organische Harzpulver, wie Polyethylenharzpulver
und Acrylsäurepulver,
und Siliconharzpulver. Als Form wird eine Kugelform, abgeplattete
Form und irreguläre
Form vorgeschlagen. Eine Kombination eines Calciumcarbonatpulvers
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von etwa 10 bis 30 μm und einem
Glaspulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser von etwa 70 bis
120 μm ist
besonders bevorzugt. Der Gehalt der festen Pulver in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
liegt in einem Bereich von 5 Gew.-% bis 75 Gew.-%, vorzugsweise
in einem Bereich von 9 Gew.-% bis 70 Gew.-% und insbesondere in
einem Bereich von 20 Gew.-% bis 70 Gew.-%. Dies ist auf die Tatsache
zurückzuführen, dass
wenn die Menge der zugesetzten festen Pulver nicht in diesem Bereich
liegt, die Schwingungsdämpfungseigenschaft
sich verschlechtern kann. Darüber
hinaus ist der Anteil, in dem das oben genannte feste Pulver der
Komponente (B1) und das feste Pulver der Komponente (B2) vermischt
werden, vorzugsweise derart, dass die Komponente (B2) nicht mehr
als 40 Gew.-% der Komponente (B1) bildet.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
umfasst die oben genannte viskose Flüssigkeit (A) und die festen
Pulver (B), können
jedoch auch andere optionale Komponenten, wie Ton, Bentonit, Siliciumdioxidmikropulver, Metallseife
und andere Verdickungsmittel, Antioxidationsmittel, Rostverhinderungsmittel,
eine Flammbeständigkeit
verleihende Mittel, Pigmente und Farbstoffe, zugegeben werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
wird durch homogenes Vermischen der oben genannten viskosen Flüssigkeit
(A) und der festen Pulver (B) hergestellt. Knettechniken, die eine
wohl bekannte Knetvorrichtung verwenden, wie Kugelmühlen, Schwingmühlen, Knetmischer,
Schneckenextruder, Paddelmischer, Bandmischer, Henschel-Mischer,
Strahlmischer, Hobart-Mischer, Walzenmischer und dergleichen, werden
als Mittel zum Mischen der viskosen Flüssigkeit (A) und der festen
Pulver (B) vorgeschlagen.
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Die
oben beschriebene erfindungsgemäße Zusammensetzung
besitzt ausgezeichnete Schwingungsdämpfungseigenschaften und besitzt
den Vorteil einer nicht signifikanten Temperaturabhängigkeit,
die zu einer ausgezeichneten Schwingungsdämpfungseigenschaft selbst bei
Fluktuation der Temperatur führt.
Aus diesem Grund kann die erfindungsgemäße Schwingungsdämpfungszusammensetzung
durch Einbringen derselben in Behälter aus elastischem Material
zur Herstellung von stoßabsorbierenden
Gegenständen
in stoßabsorbierenden
Gegenständen
eingesetzt werden, die in elektrischen Vorrichtungen, wie CD-Playern,
CD-Wechslern, Minidisc-Playern und Autonavigationsvorrichtungen,
verwendet werden.
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Beispiele
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In
den nachfolgenden Beispielen ist die kinematische Viskosität ein bei
25°C gemessener
Wert.
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Beispiel 1
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Etwa
1.000 g eines Trimethylsiloxy-endblockierten Polydimethylsiloxans
mit einer kinematischen Viskosität
von 60.000 mm2/s, 1.620 g eines Calciumcarbonats
mit irregulärer
Form mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 20 μm und 360
g kugelige Glasperlen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
80 bis 110 μm
wurden in einen Hobart-Mischer (hergestellt von Hobart) gegeben
und mit langsamer Geschwindigkeit 1 h vermischt, wobei das Abschrauben
alle 30 min durchgeführt
wurde. Die Schwingungsdämpfungseigenschaften
(tanδ) der
so erhaltenen Schwingungsdämpfungszusammensetzung
wurden bei –20°C, 25°C und 60°C mittels
des Plattenverfahrens unter Verwendung eines rheometischen dynamischen
Analysators (von Rheometrics Inc., RDA-700) (Messbedingungen: Plattendurchmesser
20 mm, Frequenz 10 Hz, Spannung 20%, Probendicke 1 mm) gemessen.
Nachfolgend wurden die Verhältnisse
zu tanδ bei
25°C (tanδ/tanδ (25°C)) aus diesen
Ergebnissen erhalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 2
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Mit
der Ausnahme der Zugabe von kugelförmigen Glasperlen mit einem
mittleren Teilchendurchmesser von 40 bis 80 μm anstelle der kugelförmigen Glasperlen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 80 bis 110 μm, die in
Beispiel 1 verwendet wurden, wurde in der selben Weise wie in Beispiel
1 eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung
hergestellt. Der tanδ der
erhaltenen Schwingungsdämpfungszusammensetzung
bei – 20°C, 25°C und 60°C wurde in
der selben Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Man erhielt Verhältnisse
zu tanδ bei
25°C aus
diesen Ergebnissen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 3
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Mit
der Ausnahme, dass ein Trimethylsiloxy-endblockiertes Polydimethylsiloxan
mit einer kinematischen Viskosität
von 100.000 mm2/s anstelle des Trimethylsiloxy-endblockierten
Polydimethylsiloxans mit einer kinematischen Viskosität von 60.000
mm2/s, das in Beispiel 1 verwendet worden
war, zugegeben wurde, wurde eine Schwingungsdämpfungszusammensetzung in der
selben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt. Der tanδ der erhaltenen
Schwingungsdämpfungszusammensetzung
bei –20°C, 25°C und 60°C wurde in
der selben Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Man erhielt Verhältnisse
zu tanδ bei
25°C aus
diesen Ergebnissen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
Schwingungsdämpfungszusammensetzung
wurde in der selben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der
Ausnahme, dass die kugelförmigen
Glasperlen, die in Beispiel 1 verwendet wurden, nicht zugegeben
wurden. Der tanδ der
erhaltenen Schwingungsdämpfungszusammensetzung
bei –20°C, 25°C und 60°C wurde in
der selben Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Man erhielt Verhältnisse
zu tanδ bei
25°C aus
diesen Ergebnissen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Vergleichsbeispiel 2
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Eine
Schwingungsdämpfungszusammensetzung
wurde in der selben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der
Ausnahme, dass die kugelförmigen
Glasperlen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 15 μm anstelle
der kugelförmigen
Glasperlen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 80 bis 110 μm, die in Beispiel
1 verwendet wurden, zugegeben wurden. Der tanδ der erhaltenen Schwingungsdämpfungszusammensetzung
bei –20°C, 25°C und 60°C wurde in
der selben Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Man erhielt Verhältnisse
zu tanδ bei
25°C aus
diesen Ergebnissen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Aus
Tabelle 1 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bessere Schwingungsdämpfungseigenschaften
und eine stabile Schwingungsdämpfungseigenschaft
besitzen, die nicht signifikant durch Temperaturänderungen beeinflusst wird.