DE3941038A1 - Vorrichtung zum nachschaerfen der schneidkante von trennwerkzeugen beim abtrennen von scheiben von stab- oder blockfoermigen werkstuecken, insbesondere aus halbleitermaterial, ihre verwendung und saegeverfahren - Google Patents
Vorrichtung zum nachschaerfen der schneidkante von trennwerkzeugen beim abtrennen von scheiben von stab- oder blockfoermigen werkstuecken, insbesondere aus halbleitermaterial, ihre verwendung und saegeverfahrenInfo
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Description
Vorrichtung zum Nachschärfen der Schneidkante von Trennwerk
zeugen beim Abtrennen von Scheiben von stab- oder blockför
migen Werkstücken, insbesondere aus Halbleitermaterial, ihre
Verwendung und Sägeverfahren.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachschärfen der
Schneidkante von Trennwerkzeugen beim Abtrennen von Scheiben
von stab- oder blockförmigen Werkstücken, insbesondere aus
Halbleitermaterial, ihre Verwendung und Sägeverfahren, bei
denen die Schneidkante des Trennwerkzeuges während des Sä
gens Schärfeingriffen unterworfen wird.
Beim Innenlochsägen von Stäben, insbesondere aus Halbleiter
material wie Silicium, Germanium, Galliumarsenid oder Indi
umphosphid, oder oxidischem Material wie Quarz, Rubin,
Spinell oder Granat, beispielsweise Gallium-Gadolinium-Gra
nat, wird eine hohe geometrische Qualität der abgetrennten
Scheiben gefordert. Dies gilt in besonderem Maße für Sili
ciumscheiben mit Durchmessern von mindestens etwa 10 cm
Durchmesser, die als Grundmaterial für die Herstellung hoch
integrierter elektronischer Bauelemente eingesetzt werden.
Hier geht die ständige Steigerung der Packungsdichte einher
mit deutlich engeren Toleranzen im Hinblick auf die Schei
bengeometrie, die wesentlich durch die Präzision beim Trenn
vorgang bestimmt wird.
Die geometrische Qualität der von den Stäben oder Blöcken
abgetrennten Scheiben deren Dicke im allgemeinen im Bereich
von etwa 100 bis 1000 µm liegt, kann beispielsweise durch
Messung einer in der Fachsprache als "warp" bezeichneten
Kenngröße beurteilt werden. Darunter wird die Differenz zwi
schen den maximalen und den minimalen Entfernungen der mitt
leren Scheibenoberfläche von einer Referenzebene verstanden.
Der "warp" einer Scheibe kann beispielsweise nach der ASTM-
Norm F 657-80 festgestellt werden.
Aus der EP-A-1 96 642 ist bekannt, daß der warp der erhalte
nen Scheiben dadurch verbessert werden kann, daß während des
Trennvorganges die den Materialabtrag bewirkende Schneidkan
te des Trennwerkzeuges, in der Regel also eines Innenloch
säge- oder Außentrennsägeblattes, bei Abweichung vom Soll
schnittverlauf nachgeschärft wird. Dabei wird nicht die
gesamte Schneidkante nachgeschliffen, sondern hauptsächlich
jeweils diejenige Seitenfläche der Schneidkante, die näher
an der Sollschnittlinie liegt.
In dieser Druckschrift ist auch eine Vorrichtung angegeben,
mittels derer der Schärfvorgang durchgeführt werden kann.
Die Schneidkante durchläuft dabei während des Trennvorganges
einen Einschnitt in einem Arbeitskopf, in dem ein über ein
Rollensystem geführtes, in seiner Neigung verstellbares, mit
Schleifkörnern belegtes Band bei Bedarf an die jeweils zu
behandelnde Seitenfläche der Schneidkante angelegt werden
kann. Diese Vorrichtung ist jedoch kompliziert und störungs
anfällig.
Die Aufgabe der Erfindung lag darin, eine demgegenüber ein
fachere und zuverlässigere Schärfvorrichtung anzugeben.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung, welche ge
kennzeichnet ist durch ein aus mindestens einem mit seiner
Stirnseite der Schneidkante zugewandten länglichen Schärf
stein bestehendes, lateral zum Sägeblatt bewegliches Schärf
system, welches stirnseitig zwei einander gegenüberliegende
Arbeitsflächen besitzt, die beim Schärfen lateral mit der
ihnen zugewandten Oberfläche der Schneidkante in Kontakt ge
bracht werden können.
Dies kann beispielsweise mittels eines aus einem Schärf
stein bestehenden Schärfsystems geschehen, das jeweils auf
die einen Schärfeingriff erfordernde Sägeblattseite ge
schwenkt wird, so daß die jeweils der Schneidkante zugewand
te Arbeitsfläche mit dieser in Kontakt gebracht werden kann.
Vorteilhaft wird ein Schärfsystem vorgesehen, welches aus
zwei versetzt zueinander angeordneten Schärfsteinen besteht,
deren Stirnseiten sich beidseits der Schneidkante befinden,
wobei die Arbeitsflächen jeweils der zu schärfenden Schneid
kantenoberfläche zugewandt sind.
In der Figur ist schematisch eine mögliche Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schärfeinheit dargestellt.
Die Figur zeigt das Sägeblatt 1 einer Innenlochsäge, welches
an seinem hier nicht dargestellten Außenumfang in einen ro
tierenden Spannrahmen eingespannt ist, während der Innen
umfang 2 die beim Trennvorgang den Materialabtrag bewirkende
Schneidkante trägt. In der Regel besitzt diese, wie in der
Figur angedeutet, tropfenförmigen Querschnitt und besteht
aus einer Metallmatrix, z. B. einer Nickelauflage mit darin
eingebetteten Schneidkörnern aus hartem Material wie etwa
Diamant oder Bornitrid. Neben der hier dargestellten Innen
lochsäge mit liegendem, horizontalem Sägeblatt werden auch
solche mit stehendem, vertikalem Sägeblatt eingesetzt, wobei
die Erfindung für beide Anordnungen gleichermaßen geeignet
ist.
Ober- und unterhalb der Sägeblattebene und versetzt zueinan
der befinden sich die beiden Schärfsteine 3 und 4, die beide
auf die Schneidkante gerichtet sind und geringfügig über de
ren Innenrand hinausragen. Gemäß der dargestellten möglichen
Ausführungsform der Vorrichtung sind beide Schärfsteine be
vorzugt möglichst radial auf die Schneidkante gerichtet und
vorteilhaft im wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
Grundsätzlich ist jedoch eine genau oder annähernd parallele
Anordnung nicht zwingend vorgeschrieben; Abweichungen um bis
zu etwa ±10° von der exakten Orientierung haben sich als
noch tolerierbar erwiesen. Anstelle einer solchen parallelen
Anordnung sind auch gewinkelte, beispielsweise gekreuzte
oder aufeinander zulaufende Anordnungen möglich, wobei die
Winkel bis zu etwa 120° betragen können. Insbesondere aus
Platzgründen kann es auch zweckmäßig sein, die Schärfsteine
um bis zu etwa 60° von der genau oder im wesentlichen radia
len Orientierung abweichen zu lassen.
Es hat sich weiterhin als günstig erwiesen, wenn beide
Schärfsteine gekoppelt beweglich sind, d. h. insbesondere ge
meinsam hochgefahren oder abgesenkt werden können. Eine
solche gekoppelte Bewegung kann apparativ mit dem geringsten
Aufwand realisiert werden und gestattet somit auf einfache
Weise effektive Schärfeingriffe auf beiden Seitenflächen der
Schneidkante. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, beide
Schärfsteine unabhängig voneinander beweglich vorzusehen.
Gut geeignet sind Schärfsteine in der Form von Rund- oder
insbesondere Kantstäben, vorteilhaft mit quadratischem Quer
schnitt. Zweckmäßig sind sie so dimensioniert, daß beim
Schärfeingriff ihre Kontaktstrecke mit der Schneidkante etwa
3 bis 10 mm, vorteilhaft etwa 4 bis 6 mm beträgt. Die Länge
unbenutzter Schärfsteine ist typisch etwa 10 bis 15 cm; bei
fortschreitender Benutzung können sie bis auf den für die
Befestigung erforderlichen Rest abgetragen werden. Vorteil
haft werden Schärfsteine möglichst ähnlicher Maße und Form
eingesetzt, um die Unterschiede zwischen den auf die jewei
lige Schneidkantenseite einwirkenden Schärfoperationen ge
ring zu halten.
Für die Schärfsteine kommen die in der Schärftechnik übli
chen Materialien in Frage, wie sie beispielsweise auch in
den sog. "Abziehsteinen" eingesetzt werden. Geeignete Mate
rialien sind z. B. Aluminiumoxid oder Siliciumcarbid, die
beispielsweise in massiver Form zur Anwendung kommen oder
bevorzugt als Schleifmittelpartikel in ein Trägermaterial
auf Basis von Keramik oder Kunststoff eingebunden sein kön
nen. Aus den oben erwähnten Gründen werden vorteilhaft je
weils beide Schärfsteine aus dem gleichen Material ausge
wählt.
Die Schärfsteine sind in den Schärfsteinaufnahmen 5 und 6
befestigt, beispielsweise durch Einspannen, Verklemmen, Ver
kleben oder Verschrauben. Diese gewährleisten die genaue und
möglichst spielfreie Ausrichtung der Schärfsteine bezüglich
der Schneidkante und sind, z. B. über die Verbindungsstege 7
und 8, mit einem aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellten Führungssystem verbunden, mit dessen Hilfe
vorteilhaft aneinander gekoppelte Hub- und Absenkbewegungen
der Aufnahmen 5 und 6 und damit der Schärfsteine ausgeführt
werden können. Durch das gekoppelte Hochfahren bzw. Absenken
der Schärfsteine können die in die Stirnseiten 9 der Schärf
steine eingearbeiteten Arbeitsflächen jeweils lateral an
eine Seitenfläche der Schneidkante herangeführt und alterna
tiv mit ihr in Kontakt gebracht werden. Vorteilhaft ist im
Führungssystem zusätzlich zu der Hub- und Senkeinheit auch
eine Führungseinheit in radialer Richtung vorgesehen, um die
Schärfsteine auf die Schneidkante zu bzw. von dieser weg be
wegen zu können. Dadurch wird sowohl das Auswechseln der
Schärfsteine als auch insbesondere das Nachführen erleich
tert, wenn die Arbeitsfläche eines Schärfsteines aufge
braucht ist. Gleichzeitig kann damit die Eingriffstiefe der
Schneidkante in die Stirnfläche der Schärfsteine und somit
auch die Intensität des Schärfvorganges gesteuert werden.
Die exakte Führung der Hub- und Senk- sowie gegebenenfalls
auch der Hin- und Herbewegung kann durch geeignete Führungs
elemente, beispielsweise durch entsprechend angeordnete Füh
rungszylinder, Führungsschienen oder entsprechende Getriebe
gewährleistet werden. Die Bewegung kann grundsätzlich, z. B.
mit Hilfe von Stellschrauben, von Hand ausgeführt werden,
aber auch mit Hilfe von, günstig rechnergesteuerten,
Schrittmotoren.
Das gesamte Schärfsystem wird zweckmäßig an einer geeigneten
Position am Geräterahmen befestigt, von welcher aus die
Schärfsteine, ohne das Abtrennen der Scheiben vom Stab oder
Block und ihre Entnahme der behindern, in ihre Arbeitsstel
lung im Innenloch und dort bei Bedarf in Kontakt mit der
Schneidkante gebracht werden können. Bewährt hat sich bei
spielsweise eine Befestigung am bei den meisten Geräten vor
handenen Schutzdeckel des Sägeblattes.
Beim eigentlichen Sägevorgang unter Einsatz der erfindungs
gemäßen Vorrichtung wird in der bekannten Art die Abweichung
erfaßt, die das Sägeblatt bezüglich der Sollschnittlinie
aufweist, während es sich durch das Werkstück arbeitet, um
die gewünschte Scheibe abzutrennen. Dafür kommen beispiels
weise Magnet- oder Wirbelstromsensoren in Frage, mit deren
Hilfe mit einer Auflösung von etwa 1 µm auch durch die ent
stehende Scheibe hindurch die Position des Sägeblattes wäh
rend des Sägens verfolgt werden kann. Gegebenenfalls kann
zusätzlich auch die Schnittkraft und/oder der auftretende
Körperschall während des Sägevorganges überwacht werden, um
weitere Aufschlüsse über den Schnittverlauf und auch die
Auswirkung von Schärfeingriffen zu gewinnen.
Wenn dabei die Auslenkung des Sägeblattes einen vorher fest
gelegten Toleranzwert überschreitet, der sich im allgemeinen
aus der gewünschten geometrischen Qualität des Produktes,
also der gesägten Scheiben, ergibt oder in Vorversuchen er
mittelt wurde, wird jeweils die Seite der Schneidkante einem
Schärfeingriff unterzogen, die der Sollschnittlinie zuge
wandt ist. Zu diesem Zweck wird das Schärfsystem hochgefah
ren bzw. abgesenkt, so daß die Arbeitsfläche des jeweils der
zu schärfenden Seitenfläche der Schneidkante benachbarten
Schärfsteins mit dieser in Kontakt gebracht wird. Dabei kann
schrittweise die Position des Schärfsteins verändert werden,
so daß beim Schärfeingriff jeweils stufenweise eine bestimm
te Menge des Schärfsteins abgetragen wird, bis die Schneid
kante wieder frei rotieren kann. Daneben besteht auch die
Möglichkeit, insbesondere bei längeren Schärfoperationen,
den Schärfstein kontinuierlich gegen die zu schärfende
Schneidkantenfläche zu führen. Wenn die Messung zeigt, daß
die Abweichung des Sägeblattes die vorgegebenen Toleranzwer
te nicht bzw. nicht mehr überschreitet, kann der Schärfein
griff beendet werden. Danach kann der Sägevorgang ohne
Schärfen weitergeführt werden, bis die Abweichung des Säge
blattes es erneut erforderlich macht, den oberen oder unte
ren Schärfstein in Funktion zu bringen. Gegebenenfalls kann
es auch erforderlich sein, zusätzliche Schärfeingriffe
außerhalb einer Sägeoperation bei frei rotierender Schneid
kante durchzuführen.
Beim Schärfen arbeitet sich die Schneidkante mit der mit dem
Schärfstein in Kontakt befindlichen Seitenfläche jeweils um
einen durch die Anhebung oder Senkung bestimmten Betrag in
diesen ein, so daß letztlich eine stufenförmige, dem Nega
tivprofil der Schneidkante entsprechende Oberfläche quer
über die Stirnfläche des Schärfsteines wandert. Die Ein
griffstiefe der Schneidkante in den Schärfstein beträgt ty
pisch zwischen 0.01 und 2 mm, vorteilhaft 0.05 bis 0.2 mm;
sie wird vorteilhaft so eingestellt, daß die Schneidkante
zumindest von ihrer Scheitelfläche bis zu ihrem Quer
schnittsmaximum beim Schärfvorgang in Kontakt mit dem
Schärfstein kommen kann. Diese Eingriffstiefe kann
beispielsweise mit Hilfe der eine radiale Verschiebung der
Schärfsteine gestattenden Führungselemente eingestellt
werden. Die Abschätzung des für einen bestimmten
Schärfeffekt erforderlichen radialen Zustellweges kann
beispielsweise über Messungen der Schnittkraft erfolgen.
Bei noch unbenutzten Schärfsteinen oder noch nicht bean
spruchten Stirnflächen hat es sich als günstig erwiesen, vor
dem eigentlichen Sägevorgang die Schärfsteine kurz mit der
jeweils zu schärfenden Seitenfläche der Schneidkante und in
der jeweils gewählten Eingriffstiefe in Kontakt zu bringen,
um dadurch eine entsprechend geformte Arbeitsfläche an der
Stirnfläche der Schärfsteine zu erzeugen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich mit Vorteil bei
Innenlochsägen verwenden, und eignet sich insbesondere für
solche Sägeverfahren, bei denen der Schärfeingriff während
des eigentlichen Sägevorganges erfolgt, bei dem die Scheibe
vom Stab oder Block abgetrennt wird. Dies ist ein deutlicher
Vorteil gegenüber den Verfahren, bei denen die Schärfein
griffe nur bei frei rotierendem Sägeblatt erfolgen, und der
Erfolg oder Mißerfolg der Operation erst an Hand der folgen
den gesägten Scheiben überprüft werden kann, so daß notwen
dig Ausschußscheiben anfallen. Bewährt hat sich die
Vorrichtung beim Innenlochsägen von eine große Eingriffstie
fe des Sägeblattes erfordernden Werkstücken, insbesondere
beim Innenlochsägen von Scheiben aus Einkristallstäben, z. B.
aus Silicium, mit großen Durchmessern ab mindestens etwa 100
mm, insbesondere ab etwa 150 mm. Neben dem Einsatz bei
Innenlochsägen kommt die Vorrichtung auch für
Außentrennsägen, deren Schneidkante also am Außenumfang des
Sägeblattes liegt, in Frage.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert:
Eine handelsübliche Anordnung zum Innenlochsägen von Silici
umstäben wurde an dem das rotierende Innenlochsägeblatt
(Außendurchmesser ca. 86 cm, Innenlochdurchmesser ca. 30.5 cm,
Schneidkante Nickel-beschichtet mit eingebetteten Dia
mantkörnern) umgebenden Schutzdeckel mit einer analog der
Figur gestalteten Schärfvorrichtung mit einem von Hand über
einen zur Sägeblattebene axial ausgerichteten Führungszylin
der mittels Stellschraube heb- und senkbaren Schärfsystem
bestückt. Über die beiden Verbindungsstege waren dabei die
zwei Schärfsteinaufnahmen in das Innenloch des horizontal
liegenden Sägeblattes eingeführt. In jede war mittels
Schrauben ein ca. 10 cm langer Schärfstein quadratischen
Querschnittes (Kantenlänge ca. 6 mm) eingespannt, welcher
aus einer keramischen Masse mit eingebetteten Korundschleif
körnern bestand. Beide Schärfsteine waren annähernd parallel
zueinander ausgerichtet und wiesen im wesentlichen radial
auf die Schneidkante des Sägeblattes. In der Ausgangsposi
tion waren sie um ca. 60 mm gegeneinander versetzt und
befanden sich mit ihrem als Arbeitsfläche vorgesehenen
Stirnabschnitt jeweils ober- bzw. unterhalb der Schneidkan
te.
Zunächst wurde nun durch kurzzeitiges Anheben bzw. Absenken
der Hubeinheit der obere sowie der untere Schärfstein mit
der frei rotierenden Schneidkante in Kontakt gebracht, wobei
die Eingriffstiefe jeweils ca. 0.2 mm betrug. Damit war die
Vorrichtung betriebsbereit.
Nun konnte der eigentliche Sägevorgang begonnen werden, bei
dem ein Siliciumstab (Durchmesser ca. 150 mm) nacheinander
in Scheiben von ca. 0.8 mm Dicke zersägt wurde. Bei jedem
Sägevorgang wurde mittels Wirbelstromsensor der Lauf des
Sägeblattes durch das Werkstück überwacht, wobei eine Abwei
chung vom Sollschnittverlauf um ca. ±10 µm als noch tole
rierbar angesehen wurde. Bei Überschreiten dieses Wertes
wurde durch Anheben bzw. Absenken der Schärfvorrichtung bei
unverändert fortgesetztem Sägevorgang jeweils die der Soll
schnittlinie zugewandte Seitenfläche der Schneidkante mit
der entsprechenden Arbeitsfläche eines Schärfsteines in Kon
takt gebracht. Der Kontakt wurde dabei, ggf. auch durch kon
tinuierliches Nachführen, jeweils so lange aufrechterhalten,
bis der Meßsensor anzeigte, daß das Sägeblatt sich wieder in
Richtung auf die Sollschnittlinie zurückzubewegen begann.
Auf diese Weise wurden insgesamt ca. 1000 Siliciumscheiben
gesägt. Als Kriterium für die geometrische Qualität der
nach diesem Verfahren erhaltenen Scheiben wurde der "warp"-
Wert (gemäß ASTM-Norm F 657-80) herangezogen, der von 97.5%
der Scheiben eingehalten oder unterschritten wurde. Dieser
Wert lag bei ca. 20 µm, während bei Sägevorgängen ohne der
artige Schärfeingriffe lediglich "warp"-Werte um etwa 30 µm
zu erzielen waren.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Nachschärfen der Schneidkante von Trenn
werkzeugen beim Abtrennen von Scheiben von stab- oder
blockförmigen Werkstücken, insbesondere aus Halbleiter
material, gekennzeichnet durch ein aus mindestens einem
mit seiner Stirnseite der Schneidkante zugewandten läng
lichen Schärfstein bestehendes, lateral zum Sägeblatt
bewegliches Schärfsystem, welches stirnseitig zwei ein
ander gegenüberliegende Arbeitsflächen besitzt, die beim
Schärfen lateral mit der ihnen zugewandten Oberfläche
der Schneidkante in Kontakt gebracht werden können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schärfsystem aus zwei versetzt zueinander an
geordneten Schärfsteinen besteht, deren Stirnseiten
sich beidseits der Schneidkante befinden, wobei die
Arbeitsflächen jeweils der zu schärfenden Schneid
kantenoberfläche zugewandt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schärfsteine gekoppelt beweglich sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schärfsteine im wesentlichen
parallel angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schärfsystem
radial auf die Schneidkante ausgerichtet ist.
6. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis
5 beim Innenlochsägen.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu zersägenden Werkstücke Stäbe mit minde
stens 10 cm Durchmesser sind.
8. Verfahren zum Innenlochsägen von stab- oder block
förmigen Werkstücken, bei dem während des Trennvor
ganges die Schneidkante des rotierenden Sägeblattes
einer Schärfoperation unterworfen wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schärfoperation mit einer Vor
richtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 5 durchgeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Schärfoperation die Eingriffstiefe der
Schneidkante in den Schärfstein zwischen 0.01 und 2 mm
beträgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schärfoperation jeweils an der
einer Sollschnittlinie zugewandten Seitenfläche der
Schneidkante durchgeführt wird.
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DE90123400T Expired - Fee Related DE59003241D1 (de) | 1989-12-12 | 1990-12-06 | Vorrichtung zum Nachschärfen der Schneidkante von Trennwerkzeugen beim Abtrennen von Scheiben von stab- oder blockförmigen Werkstücken, insbesondere aus Halbleitermaterial, ihre Verwendung und Sägeverfahren. |
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