DE3941023A1 - Mikro-implantationsmittel sowie zugehoeriges verfahren - Google Patents
Mikro-implantationsmittel sowie zugehoeriges verfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mikro-Implantationsmittel sowie ein zu
gehöriges Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw.
9. Die Erfindung betrifft somit das Gebiet der Chirurgie im allge
meinen und die plastische sowie rekonstruktive Chirurgie am
menschlichen Körper insbesondere, um Verletzungen oder Defekte
zu korrigieren.
In der plastischen wie auch in der rekonstruktiven Chirurgie ist
es häufig notwendig. Fremdgewebematerial zu verwenden, um die
ses bei im menschlichen Körper vorhandenen Defekten einzuarbei
ten. Einer dieser möglicherweise auftretenden Effekte ist die sog.
Enophtalmie, bei der ein Augapfel nicht mit dem anderen koordi
niert werden kann, und zwar im Hinblick auf bestehende Volumen
unterschiede der Augenhöhle die entweder durch ein Trauma (Ver
letzung) oder durch eine entwicklungsbedingte Anomalie verursacht
sein können. Ein solcher Volumendefekt verhindert die Koordina
tion bezüglich einer binokularen Sichtweise, behindert das ent
sprechende Öffnen und Schließen des in Mitleidenschaft gezogenen
Augenlids und beeinträchtigt die äußere Erscheinung.
Traumatisch oder chirurgisch veränderte Knochen, Haut oder sub
kutanes Gewebe weist oft ähnliche Defekte auf, die die Form,
Funktion oder beides stören. Auf dem Gebiet der plastischen und
rekonstruktiven Chirurgie werden häufig inerte Materialien im
plantiert, um diese Defekte auszugleichen und aufzufüllen. In
letzter Zeit werden Collagen-Verbindungen und Fibrin-Matrizen
injiziert, um diese Defekte und Fehlstellen durch Auffüllen aus
zugleichen. Eine andere bekannte Technik besteht darin, benach
bartes oder entfernter liegendes autologes Gewebe zu verwenden.
Selten und unregelmäßig wird auch Spendermaterial von Gestorbe
nen oder Gewebe von anderen Spezien als Auffüllsubstanzen ver
wandt. Flüssiges Silikon wurde in der Vergangenheit als injizier
bare Substanz bei sehr kleinen Fehlstellen verwandt. Obwohl sich
Narbengewebe um die flüssigen Silikontröpfchen bildet, unterliegt
dieses Material einer stärkeren und weiteren Wanderung durch den
Körper, so daß die letztendliche Ablagerung dieser Substanzen
weitgehend unvorhersehbar ist. Von daher wurde flüssiges Silikon
im allgemeinen als gefährliche Substanz durch die meisten, auf
dem Gebiet der plastischen Chirurgie tätigen Chirurgen eingestuft.
Obwohl es sich in kontrollierten Studien in sehr geringen inji
zierten Dosen (1/10 cm3 bis 1 cm3) als nützlich erwies, wird es
gegenwärtig nicht generell angewandt, und zwar im Hinblick auf
seine Tendenz zu wandern.
Erfindungsgemäß werden Gewebe-Mikropartikel als Substanz zur
Rekonstruktion bei chirurgischen Verfahren verwandt. Gewebe-
Mikropartikel mit einem Außendurchmesser von ungefähr 20 bis
3000 µm (oder zwischen ungefähr 0,002 und 3 cm) können in den
Körper mit einem geeigneten physiologischen Vehikulum, d. h.
Medium oder Träger injiziert werden, um die Fehlstellen auf
zufüllen. Der bevorzugte Bereich liegt zwischen ungefähr 20 und
3000 µm. Demgemäß können entsprechend der Erfindung Gewebe-
Mikropartikel verwandt werden, die aus einem Elastomer wie bei
spielsweise Silikon, einem inerten Material wie beispielsweise
Polytetrafluorethylen (Teflon), Keramik oder anderen inerten
Substanzen hergestellt sind. Diese Gewebe-Mikropartikel können
präzise eingeführt und abgelegt werden, wobei aufgrund der tex
turierten Ausbildung die stattfindende Gewebedurchwachsung ein
Losreißen und schließlich ein Abwandern verhindert. Ferner kann
jegliche Nachkorrektur leicht durch Verwendung einer stumpfen
Kanüle und durch Absaugen durchgeführt werden, wodurch eine
sichere Entfernung des Materials möglich wird.
Die erfindungsgemäßen Gewebe-Mikropartikel haben einen Soll
durchmesser zwischen ungefähr 20 bis 3000 µm (0,002 bis 3,0
mm). Diese Gewebe-Mikropartikel weisen im allgemeinen eine
amorphe Oberfläche auf und besitzen üblicherweise Auszackungen,
Vertiefungen und Einbuchtungen, die in der Größe von beispiels
weise 10 bis 500 µm variieren, wobei die Vertiefungen und Aus
buchtungen unregelmäßige Formgebungen und Oberflächen aufwei
sen. Ferner ist ein minimaler Abstand zwischen den Einbuchtun
gen vorgesehen, so daß die Partikel durch eine geeignete hy
perdermische Nadel in einer geeigneten vorausgewählten Größe und
mit oder ohne geeignetes physiologisches Vehikulum, also Medium
oder Träger injiziert werden können. Beispiele eines geeigneten
physiologischen Vehikulums sind Salzlösungen, verschiedene Stär
ken, Polysaccharide, organische Öle oder Flüssigkeiten, die alle
gut bekannt sind und bereits benutzt werden. Auch organisch-
kompatible Träger und Medium werden natürlich benutzt. Ein or
ganisch kompatibles Saccharid, wie beispielsweise Glukose, wurde
als geeignet und nützlich empfunden. Medien und Träger wie bei
spielsweise wäßrige Lösungen einer Stärke kann ebenfalls ver
wandt werden. In bestimmten Fällen ist es wünschenswert, ein
völlig inertes Vehikulum zu verwenden, wie beispielsweise Sili
konöle oder dergleichen. Verschiedene Fette wurden ebenfalls als
geeignet herausgefunden. In diesem Zusammenhang ist ein hoch
kompatibles Vehikulum in Form von Estern der Hayluron-Säuren
(Hylauranic-Säure) wie beispielsweise Ethyl-Hyaluronad (= Hyalu
ronsäure-Ethylester; Ethyl-Hylauranodat) und Polyvinylpyrrolidon
zu nennen. Zusätzlich können Polyvinylpyrrolidone, Hyaluronade,
Collagen und andere biokompatible Substanzen in das Elastomer
eingearbeitet oder mit dessen Oberfläche verbunden werden.
In bestimmten Fällen stellt es sich als wünschenswert heraus,
einen Oberflächenmodifikator zusammen mit den Mikropartikeln zu
verwenden, bestehen aus Materialien wie beispielsweise Polyvinyl
pyrrolidon, Collagen oder Hyaluronad, die als geeignet erschei
nen. Diese Oberflächenmodifikatoren unterstützen die Entgiftung
und verleihen der Oberfläche der Partikel eine Form, die als
Einwachsen und das Einwuchern von Gewebe verstärkt und er
leichtert. In diesem Zusammenhang kann ein Oberflächenmodifika
tor, wie beispielsweise Polyvinylpyrrolidon in der Substanz oder
mit den Mikropartikeln gemischt werden, um danach eine Schicht
aus Hyaluronad oder Hyaluron-Säure als Ummantelung aufzubrin
gen. Im besonderen kann ein Material wie Hyaluron-Säure mit der
Oberfläche der Mikropartikel entweder durch physikalische oder
chemische Bindungen angebracht werden.
Sobald das Material einmal implantiert ist, bildet der Körper ein
dünnes Narbengewebe um das Implantat, um eine anfängliche Ein
kapselung zu bilden. Polyvinylpyrrolidon, Hyaluronad oder Colla
gen oder andere biokompatible Substanzen können chemisch oder
physikalisch mit der Partikelsubstanz oder deren Oberfläche ver
bunden werden, um die Akzeptanz des Implantat durch das Haupt
gewebe zu verbessern. Während in den meisten Fällen die Partikel
eine Zufallsgröße und Zufallskonfiguration innerhalb der angege
benen Grenzbedingungen bezüglich deren Größe aufweisen, ist es
im allgemeinen gleichwohl bevorzugt, daß die Partikel im wesent
lichen, wenn möglich, eine gleichmäßige Konfiguration aufweisen.
Beispielsweise ist für ein weiches Gewebe ein weiches Elastomer,
wie beispielsweise Silikonkautschuk, ein geeignetes Material für
die Gewebepartikel. Wenn ein fester Bereich behandelt werden
soll, wie beispielsweise ein Verbindungsgewebe oder dergleichen,
so kann in befriedigender Weise Polytetrafluorethylen (Teflon)
oder Polyethylen verwandt werden. Wenn das Erfordernis zur Ver
wendung harter Materialien besteht, so können biokompatible Ma
terialien wie beispielsweise Kalziumsalze mit Hydroxyapatit oder
andere kristalline Materialien, biokompatible Keramikstoffe, bio
kompatible Metalle wie beispielsweise rostfreie Stahlpartikel oder
Glas benutzt werden.
Der Durchschnittsdurchmesser der Kapillarität beträgt ungefähr 16
µm oder ungefähr das Zweifache des Durchmessers einer roten
Zelle, also eines roten Blutkörperchens. Da die Größe der Gewe
be-Mikropartikel im Bereich von ungefähr 30 µm liegt, werden sie
deshalb in den Kapillaren nicht absorbiert, sondern werden im
wesentlichen an betreffendem Platz gehalten und fixiert. Kleinere
Partikel im Sub-Mikron-Bereich verursachen Entzündungen und
könnten in den Grundzellen aufgenommen werden. Deshalb werden
üblicherweise vor allem Partikel in einem Bereich von ungefähr
zwischen 30 und 3000 µm bevorzugt verwandt.
Die Fibroblasten-Zelle ist die narbenbildende Zelle des mensch
lichen Körpers, wobei diese Zellen eine Größe im Bereich von un
gefähr 20 bis 100 µm aufweisen, wobei durch die Kontaktführung
ein Narbengewebe oder auf der Basis von Collagen eine Ummante
lung um einen inerten Fremdkörper gebildet wird. Ferner ent
spricht solch ein Narbengewebe den Unregelmäßigkeiten der Ober
fläche des Fremdkörpers, insbesondere wenn sie eine ausreichende
Größe aufweisen, um Platz für eine Gewebeeinwucherung zu bieten.
Die auf die Erfinder zurückgehenden vorausgegangenen Studien
(American Society of Artificial Internal Organs; U. S. Patent Nos.
36 38 649; 36 57 744; 42 39 492 and 42 40 794) haben gezeigt, daß
Fremdsubstanzen im wesentlichen an einem vorbestimmten Ort im
Körper fest verankert werden können. Aufgrund der inneren Fä
higkeit von Fibroblasten in und um die Unregelmäßigkeiten der
Oberfläche Narbengewebe zu bilden, tritt ein derartiges Veran
kerungssystem an vielen Orten einschließlich Orten innerhalb des
Blutkreislaufes auf.
Es ist deshalb ein vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung,
ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Vorrichtung für
die rekonstruktive Chirurgie zu schaffen, um Gewebe-Mikropartikel
mit einem geeigneten physiologischen Vehikulum an einer vorbe
stimmten Stelle im Körper zu injizieren.
Die vorliegende Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren sowie
eine verbesserte Vorrichtung für die rekonstruktive Chirurgie,
indem Gewebe-Mikropartikel mit einem Außendurchmesser zwischen
ungefähr 20 und 3000 µm mittels eines geeignet ausgewählten
physiologischen Träger oder Medium zur Implantation oder Injek
tion an einem vorbestimmten Ort verwandt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin begründet, daß ge
mäß der Erfindung Gewebe-Mikropartikel mit einem Außendurchmes
ser zwischen ungefähr 20 und 3000 µm an einer vorbestimmten
Stelle des Körpers injiziert werden können, um dadurch in der
rekonstruktiven Chirurgie Fehlstellen auszugleichen und aufzu
füllen, und zwar mit einer Spritze, die einen nach innen hin zur
Spitze abnehmenden Ausflußkanal aufweist, was sich insbesondere
für Partikel als günstig erweist, deren Größe im oberen Bereich
liegt.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich nachfolgend aus den anhand der Zeichnungen näher erläuter
ten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigt im einzelnen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungs
gemäßen Gewebe-Mikropartikels unter Erläuterung
der typischerweise vorgesehenen Oberflächenunregel
mäßigkeiten;
Fig. 2 eine vertikale Schnittdarstellung längs der Linie 2-2
in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines unvollständigen
Abschnittes einer menschlichen Haut einschließlich
einer Darstellung einer hypodermatischen, d. h.
unter die Haut einstechbaren Nadel in geeigneter
Größe, die zur Einführung des erfindungsgemäßen
Materials in die subkutane Zone innerhalb einer
vertieft liegenden Narbe oder Schramme benutzt
wird;
Fig. 4 eine zu Fig. 3 ähnliche Darstellung zur Erläute
rung der gleichen Einbringung der erfindungsgemä
ßen Gewebe-Mikropartikel nach der subkutanen In
jektion;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer abgewandel
ten Partikelform, bei der die Oberflächenabweichun
gen und -unregelmäßigkeiten in Sternen- oder Fin
gerform von dem Körperabschnitt nach außen ragen,
wobei der Zentralkörperabschnitt die Form eines
Sphäroids aufweist; und
Fig. 6 eine Querschnittsdarstellung des in Fig. 5 darge
stellten Partikels.
Das in Fig. 1 dargestellte partikelförmige Mikro-Implantat ist
mit Bezugszeichen 10 versehen und weist einen inneren Kern auf,
der über seine gesamte Oberfläche mit zufällig und unregelmäßig
verteilten unterschiedlichen Einschnitten und Vertiefungen oder
Poren 11-11 versehen ist. Diese Öffnungen oder Poren sind durch
Verbindungssäulenglieder 12 im Abstand voneinander angeordnet.
Die Einbuchtungen oder Poren 11 haben vorzugsweise eine mini
male Einbuchtungstiefe oder Öffnungsgröße von ungefähr 10 µm bis
hin zu einer maximalen Größe von ungefähr 500 µm. Die Zwi
schenverbindungs- oder Säulenzonen 12-12, die das feste Material
zwischen den Öffnungen oder Einbuchtungen 11-11 bilden oder in
sonstiger Weise festlegen, weisen eine Größe oder ausreichende
Breite derart auf, daß die Mehrheit oder der größere Abschnitt
der Oberfläche durch Einbuchtungen, Öffnungen oder Poren gebil
det wird.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, sind auf der Ober
fläche des partikelförmigen Mikro-Implantats Verbindungsglieder
13 vorgesehen, die auch für eine mechanische Stabilität der ein
zelnen Partikel sorgen. Diese Anordnung ist insbesondere aus
Fig. 2 ersichtlich.
Vorausgegangene Arbeiten der Erfinder und anderer haben ge
zeigt, daß die Oberflächenunregelmäßigkeiten vorzugsweise im
Bereich von 20 bis 200 µm liegen sollen, um einen adäquaten
Führungskontakt der Fibroblasten zu erreichen, um ein Narben
gewebemuster zu schaffen oder sich entwickeln zu lassen, das ein
Spiegelbild der Substratoberfläche darstellt. Wenn in diesem
Zusammenhang die Öffnungen, Einbuchtungen oder Poren zu flach
und seicht sind oder wenn der Durchmesser nicht ausreichend
groß ist, dann neigen die Fibroblasten bezüglich einer im we
sentlichen glatten Oberfläche zu einer Brückenbildung über den
Defekt hinweg. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden die für das spezifische Verfahren genannten oder ausge
wählten Partikel, mit denen ein vorhandener Defekt korrigiert
werden soll, zunächst in eine hypodermische Spritze gegeben,
deren Nadel eine entsprechend ausreichende Innenbohrung auf
weist. Durch Injektion mittels der Nadel in das Gebiet der
Vertiefungen kann dann die Vertiefung korrigiert werden. Die
Partikel ermöglichen dabei mit einem geeigneten Vehikulum, also
mit einem geeigneten Medium oder Träger, daß die Sphäroide
direkt in den Bereich der Vertiefung injiziert werden. Ein ge
eignetes Vehikulum, wie vorstehend genannt, umfaßt physiolo
gische Salzlösungen oder Polysaccharid-Gleitmittel, die, wie
nachfolgend weiter erläutert, die Injektion der Sphäroide
ermöglichen.
Bezug nehmend auf Fig. 3 wird angemerkt, daß das mit Bezugs
zeichen 20 dargestellte Oberflächengewebe einen vertieften Bereich
21 umfaßt, bei dem der Vertiefungsbereich bis in das subkutane
Gewebe bei 22 hinabreicht. In Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Nadel 23 gezeigt, wie mit ihr in das Gewebe
eingestochen wird. Partikel 30 des in den Fig. 1 und 2 darge
stellten Typs werden mittels des Vehikulums oder Mediums 31 an
der vorbestimmten Stelle injiziert, mit dem Ergebnis, daß der
vertieft liegende Bereich aufgefüllt wird, wie dies insbesondere in
Fig. 4 dargestellt wird. Nach dem Zurückziehen der Nadel 23
wird das injizierte Material an dem betreffenden Ort zurückge
lassen.
Die Bereitstellung der in dem Vehikulum 31 beinhalteten und
mitbeförderten Partikel 30 kann bequem in dem Spritzenkörper in
der Zone 23 A erfolgen, um die Substanzen durch die Hohlnadel 23
injizieren zu können. Derartige Spritzen sind natürlich im Handel
erhältlich und für kleinere und mittelgroße Partikel geeignet, wo
hingegen größere Partikel innerhalb des Größenbereiches einen
nach innen spitz zu laufenden Ausflußkanal benötigen. In einigen
Anwendungsfällen hat es sich als günstig und wünschenswert er
wiesen, Spritzennadeln in Zusammenhang mit einem kontinuierli
chen verjüngenden Verlauf zu verwenden, die aus einer verlän
gerten Spritzennadel-Kombination mit nach innen verjüngtem Aus
flußkanal bestehen.
Nach Beendigung der Entzündungsphase der Wundheilung oder un
gefähr nach einer Woche beginnt die Bildung von Narbengewebe,
was in ungefähr 3 Wochen abgeschlossen ist. Nach der Beendigung
der Ablagerung und Bildung von Narbengewebe kann eine Remo
dellierung oder Operation vorgenommen werden. Die spezifischen
Unregelmäßigkeiten und Vertiefungen und Einbuchtungen der Ober
fläche der einzelnen Partikel ergeben eine Kontaktführung, die es
üblicherweise dem sich ergebenden Narbengewebe erlaubt, die im
plantierten Partikel 30, dort wo sie abgelegt werden, festzuhalten
und fest anzulagern. Es sind bereits verschiedene biologische
Substanzen für ähnliche Verfahren wie Collagen und Fibril benutzt
worden, wobei diese anderen bereits benutzten Substanzen übli
cherweise im Körper über eine entsprechende Zeitdauer hinweg
aufgeschlüsselt, chemisch aufgespalten werden, zerfallen und
automatisch digerieren. Es wird vorweggenommen, daß die Mikro
partikel, die aus Silikon-Kautschuk, Polytetrafluorethylen
(Teflon), Keramik oder anderen geeigneten inerten Substanzen her
gestellt sind, die (Durometer)Härte des Grundgewebes, in die sie
eingegeben sind, nachahmen, und zwar mit weicheren Materialien
wie Silikon-Gummi, wie es für übliches subkutanes Fettgewebe be
nutzt wird, und mit Keramikmaterialien, wie sie für Knochenge
webe benutzt werden. Polytetrafluorethylen (Teflon) scheint für
Knorpel und Meniskus und Silikon-Elastomere mit unterschiedlicher
Härte für subkutanes Fett in verschiedenen Gebieten des Körpers
geeignet zu sein. Falls das Verfahren eine Nachkorrektur erfor
dert, so können Lipoplastie-Techniken, wie beispielsweise das
Absaugen von Lipextomy mit einer stumpfen Kanüle geeigneten
Durchmessers angewandt werden, um eine Feinanpassung sogar
nach mehreren Monaten oder Jahren vorzunehmen. Die Entfernung
einer entsprechenden Menge des Füllmaterials kann in dieser
Weise durchgeführt werden.
Nachfolgend wird auf eine Abwandlung der Partikelkonfiguration
unter Bezugnahme auf die Fig. 5 und 6 eingegangen.
Darin ist der Gewebe-Mikropartikel mit 40 bezeichnet und umfaßt
einen Zentralkörperabschnitt 41 von im wesentlichen sphäroidaler
Form, von dem eine Anzahl von säulen- oder fingerförmigen Kör
perabschnitten 42-42 nach außen wegragen. Zwischen den säulen-
oder fingerförmigen Vorsprüngen sind Einbuchtungen und Vertie
fungen in genereller Bogenform 43 vorgesehen. Die Gewebe-Mikro
partikel entsprechend den in Fig. 5 und 6 vorgenommenen Dar
stellungen sind in vielerlei Hinsicht für die vorliegende Erfindung
nützlich. Bei entsprechender Verwendung werden diese Mikro-Par
tikel zusammen mit einem geeigneten Vehikulum des obenerwähn
ten Typs benutzt, so wie beispielsweise physiologischer Salzlösung
oder polysaccharide Schmiermittel, um zu ermöglichen, daß diese
Gewebe-Mikropartikel in den Körper injiziert werden können. Da
rüber hinaus können die in den Fig. 5 und 6 dargestellten
Gewebe-Mikropartikel aus dem gleichen Material wie in dem Aus
führungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 gebildet und geformt
sein, wie beispielsweise aus Silikon-Kautschuk, Polytetrafluorethy
len (Teflon), biokompatible Feststoffe wie beispielsweise Hydro
xyapatit oder andere biokompatible Feststoffe entsprechend den
oben aufgelisteten Typen.
Strahlenundurchlässiges Kontrastmaterial kann verwandt werden,
wie beispielsweise Bariumverbindungen, um die Partikel besser
sichtbar zu machen.
In den meisten Fällen jedoch wird die Verwendung von radiogra
phischen Markierungen nicht erforderlich sein.
Es wird angemerkt, daß die verschiedenen spezifischen Ausfüh
rungsbeispiele im Rahmen der Erläuterung der Erfindung nur zur
Verdeutlichung dienen und nicht als einschränkende Ausführungs
beispiele zu verstehen sind, sondern daß abweichend von den
gezeigten Ausführungsbeispielen auch vielfältige umfassende
Abwandlungen möglich sind.
Das erfindungsgemäß verbesserte Mikro-Implantations-Verfahren
und das entsprechende Vorrichtung zum Auffüllen von vertieft
liegenden Narben, unsymmetrischen Körperformen und oberfläch
lichen Körperdefekten kann im Rahmen der rekonstruktiven Chir
urgie eingesetzt werden. Bei dem Verfahren werden Gewebe-Mikro
partikel verwandt, die einen Außendurchmesser von ungefähr 20
bis 3000 µm aufweisen, die mit einem geeigneten physiologischen
Vehikulum und mittels einer hypodermischen Nadel und einer
Spritze an einem vorbestimmten Ort injiziert werden, so beispiels
weise an der Basis eines vertieft liegenden Haut- oder Narbenab
schnittes, unterhalb des Perichondrium oder Periosteum der
Oberflächenunregelmäßigkeit von Knochen und Knorpeln. Mit diesen
Gewebe-Mikropartikeln kann in der rekonstruktiven oder plasti
schen Chirurgie die Auffüllen von Defekten erzielt werden.
Claims (11)
1. Mikro-Implantations-Mittel zum Auffüllen von Körperdefekten
einschließlich weichem Gewebe, festem Gewebe und Knochengewebe,
gekennzeichnet durch
- a) inerte Mikro-Partikel, die in einem physiologischen Vehi kulum verteilt sind, wobei die Mikropartikel eine Gewebefläche mit Vertiefungen und Einbuchtungen, Hohlräumen, nach außen vorstehenden säulen- oder fingerförmigen Körperabschnitten und Poren aufweist, die zufällig verteilt sind:
- b) die Gewebe-Mikropartikel haben eine Durchschnittsgröße im allgemeinen zwischen 20 bis 3000 µm, wobei die Größe der durch die Einbuchtungen und Vertiefungen, Hohlräumen und Poren gebildeten Öffnungen innerhalb der Partikel im allge meinen zwischen 10 und 500 µm liegt.
2. Mikro-Implantations-Mittel nach Anspruch 1, insbesondere da
durch gekennzeichnet, daß das Vehikulum ein körperkompatibles
Medium (Fluid) ist, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Glu
kuse, Stärke, Silikon-Flüssigkeit, Fett sowie ein Niederhyaluro
nad.
3. Mikro-Implantations-Mittel nach Anspruch 1 oder 2, insbeson
dere dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe-Mikropartikel aus
körperkompatiblen Feststoffen gebildet sind, die aus der Gruppe
umfassend Silikon-Kautschuk, Polytetrafluorethylen, Polyethylen,
Keramik, Glas und Metall ausgewählt sind.
4. Mikro-Implantations-Mittel insbesondere nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe-Mikro
partikel im wesentlichen gleichmäßige Form aufweisen.
5. Mikro-Implantations-Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mikropartikel im wesentlichen
einen sphäroidalen Körperabschnitt mit nach außen gerichteten
säulen- bis fingerförmigen Körperabschnitten aufweisen.
6. Mikro-Implantations-Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mikropartikel eine Durchschnitts
größe von ungefähr 20 bis 3000 µm aufweisen.
7. Mikro-Implantations-Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mikropartikel einen Oberflächen
modifikator umfassen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Polyvinylpyrrolidon, Collagen, Hyaluron-Säure und einer Niederal
kylhyaluronad.
8. Mikro-Implantations-Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberflächen-Modifikator in die Partikelsubstanz
eingeführt bzw. eingebaut ist.
9. Verfahren zum Auffüllen und Ausgleichen von Körperdefekten
durch Einführen von inerten Gewebe-Mikropartikeln, die in einem
physiologischen Vehikulum verteilt sind, gekennzeichnet durch
- a) die Mikropartikel haben eine Gewebeoberfläche mit Vertie fungen und Einbuchtungen, Hohlräumen und Poren, die hierin zufallsverteilt sind; und
- b) die Gewebe-Mikropartikel haben eine Durchschnittsgröße von ungefähr 20 bis 3000 µm, wobei die darin durch die Vertiefun gen und Einbuchtungen, Hohlräume und Poren gebildeten Öff nungen eine Größe im allgemeinen zwischen 10 und 500 µm aufweisen.
10. Verfahren nach Anspruch 8, insbesondere dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewebe-Mikropartikel aus der Gruppe bestehend
aus Silikonkautschuk, Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Hydroxy
apatit und körperkompatibler Keramik ausgewählt sind.
11. Verfahren insbesondere nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gewebe-Mikropartikel durch eine Hohlnadel
eingeführt werden, die einen nach innen verjüngt zulaufenden
Ausflußkanal aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US28267188A | 1988-12-12 | 1988-12-12 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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