DE3940551C2 - Mittel zur Behandlung von durch Aids-Viren verursachter infektiöser Dementia - Google Patents
Mittel zur Behandlung von durch Aids-Viren verursachter infektiöser DementiaInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 2-Amino-6-chlor-pu
rin-9-β-2',3'-didesoxyribofuranosid zur vorbeugenden und therapeuti
schen Behandlung von durch AIDS-Viren verursachter infektiöser De
mentia.
Als Mittel zur Bekämpfung von AIDS-Viren (Anti-HIV-Mittel) sind Dideso
xynucleoside, wie Azidothymidin (AZT), Didesoxyadenosin (DDA), Dideso
xyinosin (DDI) etc. sowie Dextransulfat, lösliches CD4, Phosphonoformi
at, Ribavirin, Suramin etc. bekannt.
Von dem Zeitpunkt an, da die Anti-HIV-Wirkung von beispielsweise AZT,
DDA und DDI, welche zu einer Gruppe von Verbindungen gehören, die als
Didesoxynucleoside bezeichnet werden, erkannt worden ist, sind neue Di
desoxynucleoside, die mit verschiedenartigen Substituenten modifiziert
worden sind, hergestellt und als neue Anti-HIV-Mittel vorgeschlagen wor
den.
Unter diesen Verbindungen finden sich beispielsweise solche, mit einem
Halogenatom im Molekül, wie 6-Chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofur
anosid und 6-Jod-purin-9-β-2',3'-didesoxyribofuranosid (siehe beispiels
weise die JP-OS Sho. 63.267796). Weiterhin sind 2-Fluor-2'-3'-didesoxya
denosin und 2-Brom-2',3'-didesoxyadenosin bekannt (J. Biol. Chem., 263
(1988) 5870). Bekannt sind weiterhin 2-Chlor-2'-3'-didesoxyadenosin (J.
Biol. Chem.. 263 (1988), 5870; J. Med. Chem., 32 (1989) 1135) und 2-
Chlor-2',3'-didehydro-2',3'-didesoxyadenosin (J. Med. Chem., 32 (1989)
1135).
Darüber hinaus sind auch Verbindungen, wie 9-(2-Fluor-2,3-didesoxy-β-
D-threo-pentofuransyl)-adenin bekannt geworden (J. Med. Chem., 30
(1987), 2131).
Die EP-A-0 286 425 beschreibt 6-substituierte 2',3'-Didesoxynucleoside
einer allgemeinen Formel, unter welche auch die Verbindung 2-Amino-6-
chlor-purin-9-β-2',3'-didesoxyribofuranosid fällt, ohne jedoch konkret er
wähnt zu werden. Ferner ist angegeben, daß diese 6-substituierten 2',3'-
Didesoxynucleoside zur Behandlung oder Prophylaxe von AIDS geeignet
sind.
Von den oben angesprochenen Verbindungen ist als therapeutischer
Wirkstoff zur Behandlung von AIDS lediglich AZT zugelassen worden.
Die meisten der oben aufgeführten bekannten Mittel zur Bekämpfung von
AIDS-Viren (Anti-HIV-Mittel) zeigen Probleme im Hinblick auf die Aktivität
gegen das AIDS-Virus (HIV), im Hinblick auf ihre Toxizität gegenüber Zel
len oder bezüglich ihres Absorptionsverhaltens durch den lebenden Kör
per. Auch für das einzig zugelassene Arzneimittel AZT sind Nebeneffekte,
wie Myelotoxizität, bekannt.
Ein wesentliches Symptom von Personen, die Träger des AIDS-Virus sind,
sind Gehirnstörungen. Dieses Phänomen wird dadurch verursacht, daß
das AIDS-Virus das Gehirn des mit HIV infizierten Patienten erreicht und
als Folge einer Infektion die Gehirnzellen zerstört, so daß eine gewisse De
mentia verursacht wird. Somit besteht ein starkes Bedürfnis für ein Mittel
zur vorbeugenden und therapeutischen Behandlung von durch AIDS-Vi
ren verursachter infektiöser Dementia.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Mittel zur
vorbeugenden und therapeutischen Behandlung von durch AIDS-Viren
verursachter infektiöser Dementia anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung des Wirkstoffs 2-Amino-6-
chlor-purin-9-β-2',3'-didesoxyribofuranosid gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von 2-Amino-6-chlor
purin-9-β-2',3'-didesoxyribofuranosid zur vorbeugenden und therapeuti
schen Behandlung von durch AIDS-Viren verursachter infektiöser De
mentia.
Das erfindungsgemäß als Wirkstoff verwendete 2-Amino-6-chlor-purin-9-
β-2',3'-didesoxyribofuranosid besitzt die folgende Formel (I)
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse eines
Anti-HIV-Tests wiedergibt, bei dem die erfindungsgemäß verwendete
Verbindung 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyri
bofuranosid (nachfolgend abgekürzt als 6-Cl-DDG bezeichnet)
eingesetzt worden ist;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse des Anti-
HIV-Tests der Vergleichsverbindung (DDG) wiedergibt;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse des Anti-
HIV-Tests der Vergleichsverbindung 2-chlor-2',3'-didesoxyadenosin
(nachfolgend abgekürzt als 2-Cl-DDA bezeichnet) wiedergibt;
Fig. 4 eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse des Anti-
HIV-Test von 6-Cl-DDG verdeutlicht; und
Fig. 5 eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse des Anti-
HIV-Tests von DDG darstellt.
In dem Diagramm der Fig. 1 stehen die ausgefüllten Balken für jene Zellen, die
von HIV-infiziert sind, während die weißen Balken die nicht mit HIV infizierten
Zellen repräsentieren (Kontrolle). Auf der Ordinate sind die Anzahl der unter
suchten Zellen (x 105) und auf der Abszisse die Konzentration des Anti-HIV-Mit
tels (6-Cl-DDG) (in µM) aufgetragen.
Wenn die Konzentration von 6-Cl-DDG mehr als 50 µM beträgt, wird Dimethyl
sulfoxid (DMSO) zur Verbesserung der Löslichkeit zugesetzt. Beispielsweise wird
bei 200 µM 6-Cl-DDG Dimethylsulfoxid in einer Konzentration von 1% zugege
ben.
Das Balkendiagramm der Fig. 2 zeigt in den schwarzen Balken die mit HIV-infi
zierten Zellen und in den weißen Balken die nicht mit HIV-infizierten Zellen
(Kontrolle). Auf der Ordinate sind die Anzahl der untersuchten Zellen (x 105) und
auf der Abszisse die Konzentration des Anti-HIV-Mittels (DDG) (in µM) aufgetra
gen.
In der Fig. 3 stehen die schwarzen Balken für die mit HIV infizierten Zellen und
die weißen Balken für die nicht mit HIV infizierten Zellen (Kontrolle). Auf der
Ordinate sind die Anzahl der untersuchten Zellen (x 105) und auf der Abszisse die
Konzentration der Vergleichsverbindung (2-Cl-DGA) (in µM) aufgetragen.
In dem Diagramm der Fig. 4 zeigt das linke Diagramm die Ergebnisse am 8. Tag
und das rechte Diagramm jene am 9. Tag. Dabei sind auf der Ordinate der Prozent
satz der H9-Zellen aufgetragen, die das P24-Antigen von HIV exprimieren, wäh
rend die Abszisse die Konzentration von 6-Cl-DDG (in µM) wiedergibt.
In der Fig. 5 zeigt das linke Diagramm die Ergebnisse am 8. Tag und das rechte
Diagramm jene am 9. Tag. Dabei sind auf der Ordinate der Prozentsatz der H9-
Zellen angegeben, die das P24-Antigen von HIV exprimieren und auf der Abszisse
die Konzentration von DDG (in µM).
Das erfindungsgemäß als Wirkstoff eingesetzte 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-
2',3'-didesoxyribofuranosid kann wie folgt hergestellt werden:
Man kann 2',3-Didesoxyuridin und 2-Amino-6-chlor-purin als Ausgangsmate
nalien einer Basenaustauschreaktion (das heißt einer Trans-Glykosilierung)
unter Einwirkung eines Mikroorganismus unterwerfen, so daß man das entspre
chende 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid ohne weite
res und mit guter Ausbeute erhält (JP-OS Hei 1-46183).
Man kann 2',3'-Didesoxyuridin und 2-Amino-6-chlor-purin als Ausgangsmate
rialien kontinuierlich in einfacher Weise und mit guter Ausbeute zu dem entspre
chenden 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid umsetzen,
indem man die Basenaustauschreaktion unter Anwendung eines Immobilisier
ten Mikroorganismus durchführt (JP-OS Hei 1-181885).
Weiterhin sind 2',3'-Didesoxypurinnucleoside mit einem Halogenatom im Ba
senteil bekannt. Beispielsweise beschreibt die JP-OS Sho. 63-267796 syntheti
sche Verfahren zur Herstellung von a) 6-Chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribo
furanosid und b) 6-Jod-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid. In dieser Ver
öffentlichung sind jedoch keine Daten bezüglich eines Anti-HIV-Tests dieser
Verbindungen a) und b) beschrieben, so daß nicht ersichtlich ist, ob diese Verbin
dungen a) und b) als Anti-HIV-Mittel geeignet sein könnten. Darüber hinaus ver
mittelt diese Druckschrift keine Anhaltspunkte dafür, daß von diesen Verbin
dungen a) und b) verschiedene 2',3-Didesoxypurinnucleoside, die in der 6-Stel
lung halogeniert sind, eine Anti-HIV-Wirkung besitzen.
Weiterhin finden sich in J. Biol. Chem. 263 (1988) 5870 Hinweise auf die Anti-
HIV-Wirkung von drei Verbindungen, nämlich von c) 2-Fluor-2',3'-didesoxyade
nosin, d) 2-Chlor-2',3'-didesoxyadenosin und e) 2-Brom-2,3'-didesoxyadenosin.
Nach den Angaben dieser Veröffentlichung ergibt sich allerdings für die Verbin
dungen c), d) und e) die HIV-Inhibierende Wirkung bei einer Konzentration von 1
bis 10 µM, während die Cytotoxizität ebenfalls bei einer Konzentration von im
Bereich von 1 bis 10 µM auftritt. Somit können im Hinblick auf den therapeuti
schen Index (Konzentration für das Auftreten der Cytotoxizität/Konzentration
zur Inhibierung von HIV) diese Verbindungen c), d) und e) in der Praxis kaum als
Anti-HIV-Mittel eingesetzt werden.
Darüberhinaus ist in J. Med. Chem., 32 (1989) 1135 die Anti-HIV-Wirkung von
zwei Verbindungen, nämlich von d) 2-Chlor-2',3'-didesoxyadenosin und f) 2-
Chlor-2',3'-didehydro-2',3'-didesoxyadenosin beschrieben. Nach den Angaben
diese Druckschrift zeigt die Verbindung d) keinerlei Wirkung bei einer Konzen
tration von 2 µM und kann bei einer Konzentration von 100 µM die Bildung von
reverser Transkriptase kaum um 97% beeinflussen. Bei einer Konzentration von
100 µM zeigt die Verbindung d) jedoch eine hohe Cytotoxizität von 23%. Die Ver
bindung f) kann die Bildung von reverser Transkriptase bei einer Konzentration
von 20 µM um 75% inhibieren; bei mehr als 20 µM ist die Toxizität jedoch so groß,
daß der Test nicht durchgeführt werden kann. Damit kommt die Verwendung der
Verbindungen d) und f) als Anti-HIV-Mittel in der Praxis nicht in Frage.
Somit sind unter den 2',3'-Didesoxypurinnukleosiden mit einem Halogenatom
im Basenteil Verbindungen nicht bekannt, welche sowohl bezüglich ihrer Wir
kung gegenüber HIV als auch bezüglich ihrer Toxizität gegenüber Zellen sich als
zufriedenstellend erwiesen haben.
Es hat sich gezeigt, daß 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid
ein extrem wirksames Mittel zur Bekämpfung von AsS-Viren darstellt und da
mit als Anti-HIV-Mittel eingesetzt werden kann. Es hat sich insbesondere ge
zeigt, daß 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid sowohl
eine starke Wirkung gegenüber den AIDS-Viren ausübt (eine starke Anti-HIV-
Wirkung) und eine geringe Cytotoxlzltät aufweist, was eine Folge der charakteri
stischen Struktur dieser Verbindung ist. Es hat sich weiterhin erwiesen, daß
2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid neben seiner Wir
kung gegen AIDS-Viren eine hohe Lipophilität aufweist, offenbar als Folge der
Einführung des Chloratoms in die 6-Stellung der Purinbase, so daß diese Verbin
dung in vivo eine sehr gute Permeabilität für das Eindringen in die Zellen zeigt.
Im folgenden sei die Anti-HIV-Wirkung des
2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosids erläutert.
Oben sind bereits Verbindungen angegeben worden, die bislang als Mittel zur Be
kämpfung von AIDS-Viren entwickelt worden sind. Diese Verbindungen besit
zen jeweils ihre Vorteile und Nachteile im Hinblick auf die Wirkung und die Toxi
zität, so daß sie bei der praktischen Anwendung Probleme aufwerfen. Daher ist
lediglich Azidothymidin (AZT) als einziges Mittel zur Bekämpfung von AIDS-Vi
ren und als Wirkstoff zur Behandlung von AIDS zugelassen worden.
AZT gehört zu einer Gruppe von Verbindungen, die aufgrund ihrer Struktur als
2',3'-Didesoxynucleoside bezeichnet werden; da sie keine Hydroxylgruppe in der
3'-Stellung aufweist, wirkt diese Verbindung als Terminator der DNA-Kette und
unterbricht in dieser Weise direkt die DNA-Synthese des AIDS-Virus. Da AZT ein
sehr gutes Substrat für die reverse Transkriptase des AIDS-Virus darstellt, wirkt
sie antagonistisch, wenn die reverse Transkriptase aus der RNA des AIDS-Virus
DNA synthetisiert, so daß die reverse Transkriptase gehemmt wird.
Da, wie beschrieben, AZT eine Verbindung darstellt, die direkt gegen die reverse
Transkriptase wirkt, von der angenommen wird, daß sie der wesentliche Schlüs
sel für die Vermehrung des AIDS-Virus darstellt, übt sie eine starke Anti-HIV-
Wirkung aus und stellt ein nützliches Mittel dar. Andererseits sind in vivo Nebe
neffekte, wie das Auftreten von Myelotoxizität festgestellt worden.
Nachdem klargeworden ist, daß AZT derartige Nebenwirkungen besitzt, hat sich
die Forschung auf Verbindungen mit geringeren Nebenwirkungen und stärkerer
Anti-HIV-Wirkung gerichtet.
Arzneimittelwirkstoffe, die als Wirkstoffe der nächsten Generation zur thera
peutischen Behandlung von AIDS anstelle von AZT entwickelt werden, sind bei
spielsweise 2',3'-Didesoxycytidin (DDC), 2',3'-Didesoxyadenosin (DDA), 2',3'-di
desoxyinosin (DDI). Diese Verbindungen besitzen sämtlich eine
sehr ähnliche Struktur wie AZT und gehören zu der Gruppe von Verbindungen,
die als 2',3'-Didesoxyuridin bezeichnet werden.
In vitro besitzen DDC, DDA, DDI eine stärkere Anti-HIV-Wirkung als AZT, so
daß derzeit positive klinische Tests mit diesen Verbindungen durchgeführt wer
den. Somit ist davon auszugehen, daß diese Verbindungen neben AZT ebenfalls
als Arzneimittelwirkstoffe zugelassen werden.
Es hat sich jedoch in jüngster Zeit erwiesen, daß auch diese Verbindungen Neben
wirkungen besitzen, wie eine Störung der peripheren Nerven und Myelotoxizität.
Somit besteht ein Bedürfnis für die Entwicklung von noch besseren Anti-HIV-
Mitteln.
Ein wesentliches Symptom von Personen, die Träger des AIDS-Virus sind, sind
Gehirnstörungen. Dies ist ein Phänomen, das dadurch verursacht wird, daß das
AIDS-Virus das Gehirn des mit HIV infizierten Patienten erreicht und als Folge
einer Infektion die Gehirnzellen zerstört, so daß eine gewisse Dementia verur
sacht wird. Um dieses als Folge von HIV-Infektionen auftretende Symptom zu
lindern und zu behandeln ist es erforderlich, daß das Anti-HIV-Mittel in wirksa
merer Weise die Blut/Gehirn-Grenzschicht durchdringt. Das Hindurchtreten
dieses Arzneimittelwirkstoffes durch die Blut/Gehirn-Grenzschicht hängt stark
von dem lipophilen Verhalten des Arzneimittelwirkstoffes ab. DDC, DDA und
DDI besitzen eine geringere Lipophilität als AZT, das heißt, sie besitzen ein
schwaches lipophiles Verhalten.
Bei der Entwicklung eines wirksameren Anti-HIV-Mittels ist es daher erforder
lich, die durch die Lipophilität repräsentierte Affinität gegenüber Zellen ebenso
zu berücksichtigen, wie die starke Anti-HIV-Wirkung und die geringe Cytotoxizi
tät.
Es hat sich nunmehr gezeigt, daß 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxy
ribofuranosid bei starker Anti-HIV-Wirkung und geringer Cytotoxizität eine
erhöhte Lipophilität aufweist. Diese erfindungsgemäß eingesetzte Verbindung
besitzt keine Hydroxylgruppe in der 3'-Stellung und wirkt damit als Terminator
der DNA-Kette und hemmt daher die reverse Transkriptase des AIDS-Virus (HIV).
Dadurch, daß ein Halogenatom in dem Molekül vorhanden ist, ergibt sich eine
Steigerung der Lipophilltät im Vergleich zu 2',3-Didesoxypurinnucleosiden,
welche kein Chloratom als Halogenatom in dem Molekül aufweisen. Hierdurch
wird eine Verbesserung des Hindurchdringens dieses Wirkstoffes durch die
Blut/Gehirn-Grerizachicht erreicht. Dadurch, daß das Chloratom in der 6-Stel
lung der Purinbase vorliegt, ergibt sich also dieser vorteilhafte Effekt zusammen
mit einer starken Anti-Virus-Wirkung und einer geringen Cytotoxizität.
Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Man beschickt ein Fermentiergefäß mit 10 Litern eines flüssigen Mediums, wel
ches 5 g/l Hefeextrakt. 10 g/l Pepton und 5 g/l NaCl enthält, stellt das Medium auf
einen pH-Wert von 7,0 ein und pasteurisiert es.
Dieses Medium impft man dann mit 100 mg E. Coli JA-300 (Gene, 10, (1980) 157)
an und züchtet das Material unter Schütteln während 16 Stunden bei 37°C.
Dann trennt man die Pilzkörper durch Zentrifugieren von dem Medium ab,
wäscht sie mit physiologischer Salzlösung, suspendiert sie in einem 0,05 M
Phosphatpuffer (mit einem pH-Wert von 7,5), der mit KH2PO4 und Na2HPO4 ein
gestellt worden ist mit einer Menge von 100 mg des feuchten Materials pro ml.
Nach dem Erwärmen auf 50°C gibt man 70 ml der Suspension der Pilzkörper zu 70
ml einer Reaktionsflüssigkeit, die aus einem 0,05 M Phosphatpuffer besteht, der
7,0 mMol, 2',3'-Didesoxyuridin und 7,0 mMol 2-Amino-6-chlor-purin enthält,
und die mit KH2PO4 und Na2HPO4 auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt worden
und zuvor auf 50°C erwärmt worden ist.
Man setzt das Material während 4 Stunden bei 50°C unter Schütteln um und er
hitzt dann während 3 Minuten auf 100°C.
Nach Beendigung der Reaktion trennt man die Pilzkörper durch Zentrifugieren
ab und überführt die überstehende Flüssigkeit in ein Becherglas (überstehende
Flüssigkeit 1).
Zu den abzentrifugierten Pilzkörpern gibt man 70 ml eines Phosphatpuffers
(0,05 M) mit einem pH-Wert von 7,5. Nachdem man das Material eine gewisse
Zeitdauer gerührt hat, zentrifugiert man erneut ab und überführt die überstehen
de Flüssigkeit durch Dekantieren in ein Becherglas. Diese Maßnahme wird zwei
mal wiederholt (überstehende Flüssigkeiten 2 und 3).
Diese überstehenden Flüssigkeiten 1, 2 und 3 werden nacheinander durch eine
mit einem adsorptiven Harz (HP-20 der Firma Mitsubishi Kasei) gefüllte Säule (4
× 20 cm) geführt. Nach dem Auftrag der Proben wird diese Säule mit einem Liter
destillierten Wassers gewaschen, wonach das Produkt mit Methanol eluiert
wird.
Nach dem Entfernen des Lösungsmittels löst man das Produkt erneut in 10%
Methanol enthaltendem Chloroform und chromatographiert die Lösung auf ei
ner mit Kieselgel gepackten Säule (4 × 20 cm). Als mobile Schicht verwendet man
10% Methanol enthaltendes Chloroform.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und aufkonzen
triert, wonach die erhaltenen Feststoffe aus Methanol umkristallisiert werden.
Die Kristalle werden getrocknet und man erhält 1,057 g (3,92 mMol, Ausbeute =
56%) 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3-didesoxyribofuranosid, Schmelz
punkt 138°C.
Die Anti-HIV-Wirkung des in der obigen Weise synthetisierten 2-Amino-6-
chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosids wird nach der Methode von
Mitsuya et al. (Biochemical Pharmacology 36 (1987) 2179) unter Verwendung von
ATH8-Zellen (OKT4 + T cell clone: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A, 83 (1986) 1911) be
stimmt. Insbesondere setzt man 2 × 105 ATHS-Zellen nach der Vorbehandlung
mit Polybrene (hergestellt von der Firma Sigma Company) während 45 Minuten
dem AIDS-Virus (HIV) aus, um eine Infektion zu bewirken. (Die Anzahl der HIV-
Viren wird derart eingestellt, daß sich 2.000 pro ATH8-Zelle ergeben). Anschlies
send suspendiert man die mit HIV infizierten Zellen erneut in jeweils einem ml
des entsprechenden Mediums, welches Interleukin 2 (IL-2) enthält und mit dem
Anti-HIV-Mittel in variierenden Konzentrationen versetzt worden ist, und in
einem ml eines Mediums, welches lediglich IL-2 enthält und kein Anti-HIV-Mit
tel enthält.
Man fermentiert das Material bei 37°C in einem gemischten Gas, welches 5%
Kohlendioxid und 95% Luft enthält. Die Vergleichszellen werden in ähnlicher
Weise hergestellt, mit dem Unterschied, daß man sie nicht mit dem AIDS-Virus
(HIV) infiziert.
Nach fünf Tagen bestimmt man die Gesamtzahl der Zellen mit Hilfe der Hämocy
tometer-Methode nach dem Anfärben mit Trypanblau.
Man bewertet die Anti-HIV-Wirkung von 6-Cl-DDG nach der Methode von Mitsu
ya et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 83 (1986) 1911) unter Anwendung des H9-
Zellsystems. Insbesondere züchtet man HIV-infizierte H9-Zellen, die mit dem
Anti-HIV-Mittel in variierenden Konzentrationen versetzt worden sind, wäh
rend 8 Tagen bzw. 9 Tagen zur Bewertung des Prozentsatzes der H9-Target-Zellen,
die das p24 gag Protein des HIV-Virus exprimieren. Die Messung erfolgt nach der
monoclonalen Murin-Antikörpermethode (M26).
HIV infiziert nicht nur die T4-Zellen, sondern auch die Zellen des zentralen Ner
vensystems, so daß sich die Dementia ergibt. Es ist bekannt, daß die meisten Arz
neimittelwirkstoffe die Blut/Gehirn-Grenzschicht nicht durchdringen können;
AZT durchdringt diese Grenzschicht jedoch relativ leicht und ergibt dadurch eine
gewisse Wirkung im Hinblick auf eine Verbesserung der durch AIDS verursach
ten Dementia.
Es ist im allgemeinen anerkannt, daß Substanzen mit einer höheren Lipophill
tät relativ leicht von dem Gehirn aufgenommen und anschließend über die Hirn-
Rückenmarks-Flüssigkeit wieder ausgeschieden werden (J. Pharm. Pharmacol.,
9 (1957) 345). Daher ist es durch Bestimmen des Lipophilitäts-Grades möglich,
Hinweise darauf zu erhalten, wie leicht die Verbindung die Blut/Gehirn-Grenz
schicht zu durchdringen vermag (V. International Conference on AIDS Abstracts
559 (1989)).
Im allgemeinen bestimmt man den Lipophilitätsgrad über den Verteilungskoef
fizienten (P) in einer Wasser/n-Octanol-Mischung. Der Test zur Bestimmung der
Lipophilität von 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid
wird über die Bestimmung des Verteilungskoeffizienten P mit Hilfe der Schüttel
flaschenmethode bestimmt (J. Pharm. Pharmacol., 39 (1987) 253).
Man beschickt einen Scheidetrichter mit n-Octanol und einem Phosphatpuffer
(mit einem pH-Wert von 7,4), schüttelt während 3 Stunden und läßt dann wäh
rend 12 Stunden stehen, um eine vollständige Trennung zu bewirken. Dann löst
man 1 mg der zu untersuchenden Probe (die während 12 Stunden bei 50°C in ei
nem Vakuumtrockner getrocknet worden ist) in 50 ml des in dieser Weise erhalte
nen, mit n-Octanol gesättigten Puffers und verwendet 0,5 ml dieser Lösung für die
quantitative Bestimmung. Die restlichen 49,5 ml des mit n-Octanol gesättigten
Puffers und die 49,5 ml des mit dem Puffer gesättigten n-Octanols werden in einen
Scheidetrichter überführt. Nach dem Schütteln während 3 Stunden in dem
Scheidetrichter läßt man während 2 Stunden stehen und zentrifugiert dann
während 15 Minuten bei 1.500 min-1. Nach dem vorsichtigen Abtrennen der
n-Octanol-Schicht entnimmt man die Probe für die quantitative Bestimmung.
Die quantitative Bestimmung erfolgt durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatog
raphie (HPLC) unter Anwendung der in der nachfolgenden Tabelle 1 angegebenen
Bedingungen.
Säule | TSK-Gel ODS-80TM |
Elutionsmittel | Phosphatpuffer (pH 6,9)/Acetonitril = 92/8 |
Wellenlänge des für den Nachweis eingesetzten Lichtes | UV 254 nm |
Säulentemperatur | 34,5°C |
Injektionsmenge | 10 µl |
Standard-Probenkonzentration | 10, 20, 30 ppm |
Die Ergebnisse des Anti-HIV-Tests von 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-D-2',3'-di
desoxyribofuranosids sind in der Fig. 1 dargestellt.
Die Verbindung (6-Cl-DDG) zeigt eine HIV-inhibierende Wirkung bei einer Kon
zentration von 2 µM und inhibiert HIV bei einer Konzentration von 5 µM
vollständig.
Zum Vergleich sind die Ergebnisse des Anti-HIV-Tests unter Verwendung von
2',3'-didesoxyguanosin (DDG) in der Fig. 2 dargestellt. Die Konzentration für die
vollständige Inhibierung von HIV mit DDG beträgt 10 µM.
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß das
6-Cl-DDG eine gleiche oder stärkere Anti-HIV-Wirkung als DDG aufweist, dessen
Wirkung bereits bekannt ist.
Bei dem Anti-HIV-Test bezüglich der Verbindung
6-Cl-DDG wird bei Konzentrationen oberhalb von 50 µM Dimethylsulfoxid
(DMSO) zugegeben, um 6-Cl-DDG zu lösen. Wenn die Konzentration von 6-Cl-DDG
50 µM, 200 µM, 500 µM bzw. 1.000 µM beträgt, wird Dimethylsulfoxid in Mengen
von 0,25%, 1%, 2,5% bzw. 5% zugegeben.
Somit ist der Grund dafür, daß bei dem Anti-HIV-Test von 6-Cl-DDG bei einer
Konzentration von oberhalb 200 µM eine Cytotoxizität auftritt, die Folge der An
wesenheit von Dimethylsulfoxid (Biochemical Pharmacology, 36 (1987) 2719).
Die Ergebnisse des Anti-HIV Tests von 6-Cl-DDG sind in der Fig. 4 dargestellt. Bei
einer Konzentration von 3 µM zeigt 6-Cl-DDG eine inhibierende Wirkung auf die
Exprimierung des p24-Antigens und inhibiert die Exprimierung von p24 bei ei
ner Konzentration von 10 µM praktisch vollständig.
Zu Vergleichszwecken sind die unter gleichen Bedingungen erzielten Ergebnisse
mit DDG in der Fig. 5 dargestellt.
Aus diesen Ergebnissen ist weiterhin ersichtlich, daß im Vergleich zu DDG 6-Cl-
DDG eine gleiche oder stärkere Anti-HIV-Wirkung entfaltet.
Wie oben bereits erwähnt, erfolgt die Bestimmung der Lipophilität über die Mes
sung des Verteilungskoeffizienten P.
Der Verteilungskoeffizient P ist wie folgt definiert:
P = (Co - Cw)/Cw,
worin Co für die Konzentration der Probe in dem Puffer vor dem Schütteln und Cw
für die Konzentration der Probe im Puffer nach dem Schütteln stehen.
Das in diesem Test erzielte Ergebnis, das heißt, log P von 2-Amino-6-chlor-pu
rin-9-β-D-2',3'-didesoxyribofuranosid ist in der Tabelle 2 angegeben. Zu Ver
gleichszwecken sind auch die log P von Azidothymidin (AZT), Didesoxyinosin
(DDI) und Didesoxyguanosin (DDG) angegeben.
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Lipophilltät von AZT größer
ist als jene von DDI und DDG, während die Lipophilität der erfindungsgemäß ein
gesetzten Verbindung 6-Cl-DDG noch höher ist als die von AZT.
Es ist davon auszugehen, daß dann, wenn log P zwischen -1,5 und +0,7 liegt, die
Geschwindigkeit des Hindurchdringens des Wirkstoffes durch die Blut/Gehirn-
Grenzschicht (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit/Plasma) mit ansteigendem
Wert von log P ansteigt (siehe V. International Conference on AIDS Abstracts
(1989) 559).
Somit ist festzustellen, daß aufgrund der Tatsache, daß die erfindungsgemäß ein
gesetzte Verbindung 6-Cl-DDG besser durch die Blut/Gehirn-Grenzschicht hin
durchzudringen vermag als AZT. DDI und DDG, die bislang als Anti AIDS-Mittel
bekanntgeworden sind, die Verbindung wirksamer gegen HIV zu wirken vermag,
welche in die Gehirnzellen eingedrungen sind und diese beeinträchtigen. Aus die
sem Grund wird 6-Cl-DDG eine besonders starke Wirkung bei der Behandlung von
durch AIDS verursachte Dementia zugeordnet.
Bei einer experimentellen Studie hinsichtlich der Verteilung von 6-Cl-
DDG im Gehirn der Ratte nach oraler Verabreichung zeigte sich, daß im
Vergleich zu 6-Cl-G und DDG die Konzentration an 6-Cl-DDG im Gehirn
signifikant höher war.
6-Cl-DDG kann daher erfindungsgemäß zur vorbeugenden und therapeu
tischen Behandlung von durch AIDS-Viren verursachter infektiöser De
mentia eingesetzt werden.
Claims (1)
- Verwendung von 2-Amino-6-chlor-purin-9-β-2',3-didesoxyribofur anosid zur vorbeugenden und therapeutischen Behandlung von durch AIDS-Viren verursachter infektiöser Dementia.
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