DE1617659A1 - Polynucleotide,welche als die Interferonerzeugung in lebenden tierischen Zellen induzierende Verbindungen wirksam sind - Google Patents
Polynucleotide,welche als die Interferonerzeugung in lebenden tierischen Zellen induzierende Verbindungen wirksam sindInfo
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Description
Polynucleotide, welche als die Interferonerrsöugung in
lebenden tierischen Zellen induzierende Verbindungen
•wirksam sind
Die Erfindimg betrifft Substanzen, welche lebende Zellen
zur Erzeugung von Interferon induzieren, und macht sich, ins«
besondere die Erkenntnis zunutze, daß aus vielen Fasern bestehend«»
(raultistranded) Polynucleotide, Insbesondere Ribonucleinsäuren
(RNS), ausgezeichnete Eigenschaften als Interferon induzierende Verbindungen besitzen.
Interferone sind Proteine mit relativ niedrigem Molekulargewicht,
die durch Zellen erzeugt werden. Es ist bekannt, daß diese Erzeugung durch Viren, bestimmte andere mikrobielle
Mittel und durch einige Substanzen verschiedenen Ursprungs stimuliert wird. Die Interferone verleihen nicht infizierten
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Zellen während längerer Zeitspannen eine Beständigkeit gegen
Vireninfektionen, sofern die ZoUen vor der Einwirkung der
Viren mit den Interferonen versehen werden. Die Interferone
besitzen ein breites Spektrum gegenüber Virenarten,· sie sind jedoch relativ Wirtsar ten-sneziifisch.
Die erfindungsgenäßen Polynucleotide können als induzierende
Verbindungen für die Interferonerzeugung entweder in vivo oder
in vitro eingesetzt werden. Der hauptsächliche Verwendungszweck der erfindungsgemäßen Polynucleotide besteht in ihrer Ein·
spritzung in einen tierischen oder menschlichen Körper, so daß in vivo Interferon in großen Mengen gebildet wird und dazu
dient, den Wirtskörper gegen eine Infektion durch eine Vielzahl von Viren zu schützen. Die erfindungegeraäSen Polynucleotide
sind ferner, wenn auoh in geringerem Ausmaß, als Zugabe zu einem Kulturmedium, das lebende tierische oder menschliche ZeI*
len enthält, geeignet; da diese Verbindungen dazu dienen, die
Bildung von Interferon in großen Mengen zu induzieren, so dad das Interferon abgetrennt und Tieren oder Menschen zur Erhöhung
der Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen, dl· durch ■
Viren erzeugt werden, eingespritzt werden kann.
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Die Interferone scheinen in- der Lage zu sein, Infektionen in
den Anfangsstadien auskurieren zu können und schaffen zumindest einen Mechanismus für die Interferenzerscheinung, (interference
phenomenon). Ein Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung von Interferone induzierenden Verbindungen,
die an Tiere und Menschen verabreicht werden können, wodurch der Körper dazu angeregt wird, sein eigenes Interferon zu erzeugen.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bestimmte Polynucleotide in hohem Maße zur Induzierung von
Interferonen sowie zur Induzierung einer hohen Wirtswiderstands-Xähigkeit
wirksam sind. Diese Wirksamkeiten hängen jedoch von
2 Bedingungen ab: (a) einem hohen Reinheitsgrad, d.h. daß die Verbindungen im wesentlichen frei von inhibierend wirkendem
Protein und/oder anderen inhibierend wirkenden Substanzen sind, und (b) von einer Vielfaserigkeit der Polynucleotide. Bestimmte
Ribonucleoproteine sowie einselfaserige Polynucleotide haben
sich als inaktiv erwiesen«
Die erfindungsgeoiäßen vielfaserigen Polynucleotide können aus
verschiedenen Quellen erhalten werden, von denen folgende erwähnt seien:
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(A) Polynucleotide, die bei der Komplexbildung bestimmter
synthetischer Polynucleotide anfallen und als Interferon induzierende Verbindungen wirksam werden.
(B) Eine Ribonucleinsäure, die nachstehend als HeI-RNS bezeichnet
wird und durch Vermischen eines Extraktes von Penlcilliutn funiculosum mit Phenol erzeugt wird» wobei die Interferon
induzierende RNS in Freiheit gesetzt wird, die anschließend in hochreiner Form abgetrennt wird.
(C) Eine Ribonucleinsäure, die aus 2 reovirusartigen Virionen
hergestellt wird.
(D) Eine replikative Form von Ribonucleinsäuren die durch Infizierung
lebender Zellen mit einem RNS-Virus erhalten wird.
Diese als Beispiele aufgezählten Quellen für die vielfaserige
RNS sowie deren Gewinnung und Anwendung werden im folgenden beschrieben:
(A) Komplex aus synthetischen Polynuoleotiden
Dieses erfindungsgemäße Merkmal beruht auf der Erkenntnis, daß Interferone in ein Wirtstier durch Verabreichung komplexer
Ji
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Polymerisate, die chemisch definierte nicht-toxisch, nichtaktiven
und nieht-replikativ (replicating) sind, eingeführt werden können, wobei 03 sich bei diesen Polymerisaten um
synthetische Mittel handelt, die aus leioht verfügbaren Homopolynucleotiden
hergestellt werden können. Die Art der Verabreichung des komplexen Polymerisats kann entweder auf parenteralem*
beispielsweise subkutanem, intradermalem, intraperitonealsni,
intravenösem oder intramuskulärem, oder auf toplachem
Wege erfolgen, und zwar vorzugsweise auf eine Mukoaamembran»
wie beispielsweise bei der Verabreichung auf Intranasalem Wege. Diese komplexen Polymerisate werden beim Vermischen von 2 verschiedenen
Homopolynucleotide^ die selbst synthetisch und
im Handel erhältlich sind und nach bekannten Methoden hergestellt v/erden können, erzeugt«
Im folgenden wird der Ausdruck "Homopolynucleotide" in dem
Sinne verwendet, daß er'nioht nur die Homopolynucleotide, sondern auch die Homooligonuoleotide umfaßt, wobei der Unterschied
nur in der Länge des Polymerisats besteht. Dies bedeutet, daß
unter den genannten Ausdruck Polymerisate fallen, die 2 bis tausende von Nucleotideinheiten aufweisen. Diese bekannten Polymerisate
werden durch enzymatische Behandlung von Nucleotiddiphosphäten
oder -triphosphaten in vitro unter Bildung des gewünschten Polynucleotide mit einer wechselnden Anzahl von
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Nuoleotideinheiten gebildet; wobei die Zahl der Nuoleotideinheiten nloht mit Genauigkeit festgestellt -werden kann.
Die zur Herstellung der komplexen Polymerisate verwendeten
synthetischen Homopolynueleotide besitzen ein Pentose-Phoaphat-QrundgerUst, wobei die Pentose vorzugsweise aus Ribose oder
Desoxyribose besteht. Außerdem enthalten sie eine spezifische identifizierbare Pyrlmidin- oder Purlnbase, wie beispielsweise
Adenin, Tnosin, Cytosin« Uraoil« Quanin o.dgl.. Es ist bekannt, daß beim Vermischen bestimmter Homopolynueleotide in
einer wässrigen Lösung ein komplexes Polymerisat gebildet wird« das sich duroh verschiedene physikalische Tests identifizieren
ISBt und von den beiden Homopolynucleotiden, aus welchen das
komplexe Polymerisat gebildet wird, verschieden 1st. Das Verhältnis, in welchem die zwei Homopolynueleotide vermischt werden, ist normalerweise im Hinblick auf das Verhältnis der zwei
in den Komplex eingearbeiteten Homopolynueleotide nicht bestimmend. Bine Mischung aus einem Molverhältnis von 1:1 kann
ein komplexes Polymerisat zur Folge haben« das die zwei stiokstoffhaltigen Basen in einem Verhältnis von lsi, H2 und/oder
2:1 oder in einem anderen Verhältnis kleiner ganzer Zahlen enthält, d.h., daß das erhaltene Verhältnis keine Punktion
des Verhältnisses 1st, in welchem die Komponenten vermisoht
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werden, sondern in gewissem MaBe durch die natürliche Neigung
zur Vereinigung bestimmt wird«.welche den jeweils verwendeten
Homopolynucleotiden zu eigen ist.
feron induzierende Substanzen verwendet werden, können beispielsweise durch Vermischen von zwei voneinander verschiedenen
Homopolynuoleotlden in einem Molverhältnis von 1:1 im Hinbliok
auf ihre Basen bei Umgebungstemperatur in einem wässrigen Puffersystem, das einen breiten pH-Bereioh aufweist, d.h.« daß der
pH-Bereich zwischen ungefähr 5,0 und 10,0 liegt, wobei sieh die
Ionenstärke zwischen ungefähr 0,001 und 1,0 bewegt, hergestellt werden. Wie vorstehend bereits erwähnt, können auch andere Verhältnisse als 1:1 eingehalten werden· Puffersyeteme, die sich
als geeignet erwiesen haben, sind 0,006m Natriumphosphat.in
einer O,85£-igen Natriumchloridlöaung und 0,01m ulyoylglyoin
in 0,59$-lgem Natriumchlorid. Ea kann jeder nicht-toxische
Puffer verwendet werden. Es braucht auch überhaupt kein Puffer eingesetzt zu werden, da es eich herausgestellt hat, daß die
Pufferkapazität des physiologischen Systems des Tieres, welchen die Mischung aus den Homopolynuoleotlden verabreicht wird,
dazu ausreioht, um die gewünschte Komplexbildung nach der Verabreichung zu begünstigen und die gleiohe Induzierung der Erzeugung von Interferon sowie den Sohutz gegenüber einer Virus-
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Infektion su schaffen, wie· dies dann der Fall ist, wenn die
zwei Homopolynueleotide vorher zu einem Komplex verarbeitet
werden.
Eine andere Methode zur Herstellung der komplexen Polymerisate
, welche angewendet werden kann, besteht darin, eine Mischung
aus zwei Nuoleotiddiphosphaten oder Desoxynucleotidtriphosphaten
in einem Phosphatpuffer mit einem pH von ungefähr 7 «nit der
entsprechenden Nucleinsäurepolymerase oder Pesoxynucleinsäurepolymerase
zu behandeln. Eine derartige Behandlung hat eine Polymerisation der zwei- Monomeren zu zwei Homopolynucleoticien
unter gleichzeitiger Bildung des komplexen Polymerisats zur Folge.
Die in vitro gebildeten komplexen Polymerisate können durch
eine hypochrqme Verschiebung im UV-Absorptionsspektrum, durch Rohrzuoker-Diehtegradient-Fraktionierung, Chromatographie
sowie die Fähigkeit, die Erzeugung von Interferon zu induzJeren,
eine Eigenschaft, die keiner der Homopolynuoleotide zu
eigen ist, aus welchen der Komplex gebildet wird, charakterisiert werden. Die Erzeugung von Interferon dient hauptsächlich
zur Charakterisierung der komplexen Polymerisate, welche ft;r
das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden, da physikalische Methoden oft eine ausreichende Empfindlichkeit vermissen
lassen.
. 8 109814/2002
Die Herstellung von Interferon durch Verabreichung der komplexen
Polymerisate geht aus dera Schutz von Wirtstieren sov;ie von
^ellkulturen gegen einen Virus-Angriff hervor. Das auf diese
Weise erzeugte Interferon kann ferner durch die Isolierung des induzierten Interferons nach bekannten Methoden sowie die
anschließende in vitro-Bestimmung von dessen Viren-inhibierenden
Eigenschaften charakterisiert werden. Außerdem kommt eine Charakterisierung durch Bestimmung der Wirtsspezifität« der
Trypsinempfindlichkeit, des Isoelektrischen Punktes sowie des
Molekulargewichtes in Frage.
Die Induzierung der Interferonbildung in vivo und/oder die Induzierung der Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Infektion
durch Viren gemäß diesem Merkmal der vorliegenden Erfindung wird durch Verabreichung eines komplexen Polymerisats« das in
der vorstehend beschriebenen Weise hergestellt wird, an ein
Wirtstier, wie beispielsweise ein Kaninchen« eine Maus oder ein anderes Tier« erzielt. Die Verabreichung kann auf parenteralem
oder durch die Hautoberfläche, insbesondere durch Aufbringung auf eine Mukosamembran, wie beispielsweise eine Verabreichung
aif Intranasalem Wege« durchgeführt werden« wobei die wirksame
Dosis von der Wirtsart und in gewissem Ausmaß von dem Virus abhängt« gegen welchen man Schutz suoht. Bei Mäusen liegt die
Schwellwertsdosis bei ungefähr 0*5 rag/kg, während sie bei lianin-
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chen ungefähr O3O5/tig/kg b»fcrlJgt. Bed diesen Dosen treten
offensichtliche Zeichen einer Toxizität auf, auch nicht an der
Eirispritseteile. Außerdem zeigt das Tier Anzeichen von Wohlbefinden. DiQ Wirksamkeit der komplexen Polymerisate Im Hinblick
auf die Interferonbildung in dem Wirtstier kann u.a. durch parenterale Verabreichung des komplexen Polymerisats an ein
Tier» wobei nach ungefähr 1 bis 5 Stunden Blutproben entnommen
werden» bestimmt werden.
Das Serum wird von den geronnenen Blutproben abgetrennt» sterilisiert und bei verschiedenen Verdünnungen in Kulturgliteera·,
die Zellen der gleichen Tierart wie die für den Wirt verwendeten
enthalten, titriert. Nach einer Inkubation bei 35eC während
ungefMhr 18 bis 24 Stunden werden die Zellkulturen einem Xmaunitätetest unter Verwendung einer der bekannten oytopateh Viren
unterzogen und erneut ungefähr 3 Tage lang bei 35*C inkubiert.
Die Kulturen werden dann auf cytopat isctie Wirkungen untersucht.
Außerdem wird der Interferontiter als reziproker Wert der Verdünnung» bei welcher 50£ der Qefäße keine pytopatiaohen Wirkungen zeigen» bestimmt.
Die nach der vorstehend beschriebenen Mathode erzeugten Interferone sind spezifisch für bestimmte Arten, wie ein Pleekver-
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minderungc-Xzifcerferontest zeigt, welcher darin besteht, daß
ein Aliquot des Interferon-enthaltenden Serums mit einzelnen
Zellkulturen verschiedener Arten inkubiert wire, wobei ein Isuaunitfitst©3t mit einem'Virus, beispielsweise mit einem vesikularem
Stomatitisvirus oder einem anderen bekannten eytopathogenen Virus durchgeführt wird und zur Virusfleckenbildung Iakubiert
wird. Die Anzahl der Flecken auf mit Interferon behandelten Kulturen v/ird mit der Anzahl Flecken nicht-behandelter,
mit Viren infizierter Vergleichskulturen verglichen. Bei derartigen
Tests 1st zu ersehen, daß die Interferonaktivit8t nur
in den Fällen auftritt, in Vielehen die Zeilkulturen von der
gleichen Tierart abstammen, von welcher das Interferon-enthaltende
Serum isoliert worden ist. ( . ■
Die nach diesem Merkmal der vorliegenden Erfindung induzierten
Interferone, wobei komplexe Polymerisate verwendet werd-sin* sind,
wie ein Fleckenverniinderungs-Intorffrontest saigt, tsypsin«
empfindlich» ä.h., daß die IntsrfercnaktivitMt durch Behandlung
mit Trypsin zerstört wird« .
Das in der vorstahead beschriebenen Weise induzierte Interferon
wird ferner nach bekannten Methoden durch seinen Isolektri·
sehen Punkt sowie durch sein Molekulargewicht charakterisiert
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(vgl. die Baispiele).
Die folgende Erörterung erliiutert ö.ie Herstellung der komplexen
Polymerisate, welche bei dem er-finöungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Substanz I: Herstellung eines Komplexes aus PolyinoainsKüre
und PolyoytidyleSure, wPoly-{rtC)w .
Eine Lösung aus Polyinoainsöure (I), di«;~550yug/ral 4ines Puffere,
der aus 0,01 ta Olycy!glycin und 0,1» HatWufltoftlorid besteht,
enthält, Wird hergestellt. Eine Lösung *W Polycyfcidy leäure (C),
welohe 500 Aig/ml des gleichen Puffere ejrthiUt, wird außerdem
zubereitet« Die Lösungen aus Polyinosinetture und Polyoytidyl*
säure werden anschließend vermischt, wobei ein MolverhBltnis von 1:1 bezüglich der Basen eingehalten wird. Die erhaltene
Lösung wird direkt als Quelle ftir die komplexen Polymerisate,
und zwar "PoIy-(ItC)", verwendet.
Subetanz XI: Herstellung eines Komplexes aus PolyadenylsKure
und Polyui'idy!säure, 11 PoIy-(AtU)"
Unter Einhaltung der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise für die Herstellung der 3ubstaaz I, wobei Jedoch äquiraolare Mengen
- 12 -
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"Λ
(bezüglich der Basen) PolyadenylsKure (A) und Polyuriöylsäure
(U) sui Stalle von Polyinosinsäure und Polyoytidyisäure verwendet
werdsa, wird das komplexe Polymerisat "PoIy-(AsU)1* hergestellt. ·
Substanz Ills Herstellung eines Komplexes aus Polyinosinsäure
und Cytidyloytidln, "PoIy-(IiCpC)11
Unter Einhaltung der vorstehend für die Herstellung der Sub« stanz I angewendeten Methode« wobei die verwendete Polyoytidylsäure
duroh eine äqulmolare Menge an Cytidylyloytidin (CpC)4
einem Oligonuoleotid, verwendet wird und ein Puf fereystam eingesetzt
wird, das «loh aus Q,006m Natrtucephoaphat. in O,85Sf-igera
NaCl bei einem pH von 7*0 zusammensetzt, wird das komplexe
Polymerisat* und zwar "PoIy-(I:CpC)" hergestellt.
Verfährt man nach der für die Herstellung der Substanz I angewendeten
Methode, wobei an Stelle der Polylncsinsäure und PoIycytlöylsUire
Äquivalente Mengen anderer bekannter HomopolynuoleoticÄ
einsssetzt Vierdon, dann erhält man beispielsweise
folgend« Komplexe: PoIy-(A:l·.), Poly-(X:U), Poly-(Ai8U), PoIy-(OtC
und FoIj-(UiBA)J wobei k» 2f C und U die voi'stehend angegebenen
Bedeuturi£;en besitzen, X für Polyxanthylsaur« steht, Q Polyguanylsüure
bedeutet und 8A und 8ü PolyadenyIoMure bzw. Polyuridylbsöeuten,
wobei jede Säure 3 Nucleotldelnheiten pro
üv aufweisen.
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V I /
Substanz IV: Herstellung eines Komplexes aus yy
~ säure und PolydesoxyöytidylsäureJ nPoly-(dI:dC)"
Stufe A: Herstellung von DesoxyinosIn-5'-trlphosphat
126 mg (20OaMoI) Desoxyinosin-5'-triphosphat (DITF)
werden In 24 ml Wasser gelöst und auf 4eC abgekUhlt. Dami vierden
9,6 g Natrluranitrit und 7*6 ml Eisessig zugesetzt, worauf
die Mischung bei 40C über Ne.oht stehen gelassen wird. Die
Reaktionsraischung wird anschließend mit 50 ml Wasser verdünnt
und mittels 4ia Lithiumhydroxyd auf einen pK von 9 eingestellt.
Dann schließt sich die Zugabe von 166 ml lcalten Wassers an.
2,8 ml einer Im ölycinlösung (pH 9,2) und 8,4 ml In Bariumbromid
warden s^gssetzt, worauf das Bariumsala mit 286 ml
eines kai ten Xthanols ausgefällt, wii'd. Nach dem Stehenlassen von
einigen Stunden bei 40C wird das Salz abzertrlfugiert und
einige Male mit kaltem Äthanol gewaschen, worauf es über Kaliumhydroxyd
getrocknet wird. Das Pulver wird in 20 ml Wasser und 1 ml In Chior^asserstoffsäure suspendiert und anschließend
durch eine Säule, die mit K&lium-Dowex-50 (ein Kationenaustauscherharze
das von der J.T. Baker Co., Fhillipsburg, N.J.
verkauft wird) gefüllt ist, wobei das Harz vorher von UV-absorbierenden
Materialien mit Wasser freigew&3chen worden ist,
geschickt. Der Abfluß aus der Kolonne enthält 160«lMol Deeoxyinosin-5!-triphosphat
(αΙΤΡ) und wird bei -200C in gefrorenem
Zustand gelagert.
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Stufe Βϊ Herstellung von Poly-(dI:dC)
Eine Reafctionsmisohung für die Synthese von Poly-(dI:dC)
enthält jeweil» 3,5/uMol dITP und Desoxyoytidin-5'-trlphosphat
(dCTP), 600/uMol Kaliurophosphatpuffer (pH 7**0 und 30>uMol
Magnesiumchlorid sowie 40 bie 80 Einheiten DNS (Desoxynuoleinsäure)-Polymerase
in einem Gesamtvolumen von 10 ml« Nach einer Verzogerungsperiode von 2 bis 4 Stunden ist die Polymerisation
naoh 6 bie 8 Stunden beendet. Der Verlauf der Umsetzung läßt sich
durch Messungen der optisohen Diente bei beptirnratea Interyfilien
bestiaoien.Hat die Hyp©ohromizit8t b©l 260oa/äi ein Maxiraun erreicht,
dann wird die Umsetzung durch Einstellen der Mischung
auf 0,2m Natriumchlorid und öelm Natriumcitrat abgestoppt.
Die Dialyse wird, in uiafass©JÄr Welse'gegen den gleichen Puffer
dur^efUhrt, um d&e ganse Material mit nied^i^is'Blolekulargewicht
zu entfernen. Das ??©Silkt my&& bei '--20'O solange in
gefrorenem Zustand gelagert« him ©ρ füi® dl© Interfaron^Induktion
verwendet wird» .
Die folgenden Beispiele seig@ü die. Induktion ron Interferon
.durch die Verabreiohisng von feestiasaten HoGKjpolynyeleotid-Komplexen,
beispieleweioe von Koinple^ens wi® sie vorstehend beschrieben
wurden, und zwar sowohl an lebende Wirtstiere.als auch
an isolierte Zellkulturen« D&raus sollte nicht des« Schluß ge-
- 15 - 1Qf 8 U/200 2
11853 Λ
zogen werden, daß andere komplexe Polymerisatej die ebenfalls
in den Rahmen der Erfindung fallen.» jedoch in den Beispielen nioht aufgeführt werden, nicht die Interferonerzeugung in
ähnlicher Weise stimulieren.
Die vorstehend beschriebenen komplexen Polymerisate werden
getrennt in Form von 0,5 ml-Aliquots an 2,0 Bis 2,? kg (4,5 -5*0 pounds) schwere Kaninchen durch intravenöse Einspritzung
verabreicht. Naoh ungefähr 2 Stunden werden von jedem Kaninchen
durch Herzpunktur Blutproben entnommen. Das Serum wird aus
jeder der geronnenen Blutproben abgetrennt und getrennt durch
Bestrahlung mit UV-Licht sterilisiert· Aliquote dieser sterilisierten Proben werden für die folgenden Tests verwendet.
wird getrennt durch reihenweise Zweifachverdünnungen von 1:5 bis It640 unter Verwendung eines Zallkulturwachstummediums
als Verdünnungsmittel titriert. Eine 1 ml-Probe einer jeden Verdünnung wird in jeweils 4 Qefäßkultüren aus Kaninchennierenzellen, die von verbrauchtem Wachstumsmedium abgezogen worden
- 16 -109814/2002
sind* zugesetzt» Nach einer Inteuoxerung bei 550P übgr Macht
werden die Gefäßlculturen erneut abgesogen und rait IO bis
100 TCIBj-0 (Gewebekultur infizierende Dosis )j-q eines Virus,
der in 1 ml eines Waohstumsmediums enthalten ist, infiziert«
Jede GefaSkuitur wird, bei 35°C weitere 5 Tage inkubiert und
anschließend im Hinblick auf das Auftreten von cytopaten
Virenwirkungen untersucht, wobai ein positives Auftreten derartiger
Wirkungen mit "ψ" und ©in Ausbleiben derartiger Wirkungen
mit "O" bezeichnet wird. Der Interferontiter wird für
jeder Serumprobe als reziproker Wert der SerümverdUnnung angegeben*
bei welcher 5'0# der Gefäß© keine cytopat© Wirkungen
zeigen. S©rum von nicht-behandelten Tieren (d.h. normalen
Vergleichetieren) wird b@l jedem Versuch zur Bestimmung der
normalen §©rumfaktos?ea titrierte Die auf diese W©is@ bestimmten
Titer sind lh der Tabelle I zusammengefaßt.
17 . BAD
1^ 1098U/2002
1135?
T a b e -1 1 a I
Interferon*; it er, die in Kanincheriniersn-Zeirikttltuz^en teatimrat
werden
Polynucleotid
Inserferontiter
PoIy-IiC | 2 jjig | >6ίΟ |
H | 0,5 ug | 20-40 |
Il | 0,25 μ& | |
Poly-Ϊ allein | 25 ug | < 3 |
PoIy-C allein | 20 ug | < 3 |
Normale Vergleichs proben |
keine | < 5 |
PoIy-ArU | 200 μ& | 10-20 |
I! | 100 yg | 10-20 |
It | 50 >.tg | 40-80 |
It | 25 μβ | 20-40 |
a | 12,5 us | 5-10 |
Il | 6,25 ΪΛ5 | 5-10 |
Poly-Ä allein | 200 jufe | < 5 |
PoIy-U allsin | 200 μ? | 5 |
Normale Vergleichs proben |
keine | < 5 |
Poly-1: CpC | 100 »Λ£ | >c40 |
η | ίο ^s | < 5 |
Il | 1 us | < 3 |
PoIy-CpG„alloin | 50 us | < 5 |
Normale Varglciohs- proben |
keine | ' < ö |
IiJ
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Die Tests werden unter Verwendung von Kaninchen durchgeführt, denen 1 ug I:C in einer einzigen intravenösen Dosis.zugesetzt
worden ist, worauf das Blut bei aufeinander folgenden Intervallen zeigt, daß ein erheblicher Interferonapiegel in einer
Stunde auftritt, der kurz danach einen Peak erreicht und 4 bis 6 Stunden lang, auf dieser Höhe verbleibt, worauf er abfällt.
Beispiel 2 . " '
Eine Lösung des PoIy-(IsC) (Substanz I) sowie Lösungen von
PolyinosineSure und Polyeytldyleäur· werden getrennt als 0,2 al«
Aliquote an 16 bis 18 g schwer» HMu** duroh intravenöse Sinsprit sung verabreicht« Jed® Lösung wlvu an 25 MSuse verabreicht.
Nach ungefähr 2 Stunden werden von jeder Maug Blutproben ent·
nommen. Das Serum wird von Jeder' der geronnenen Blutproben
abgetrennt. Die Seren von solchen Tieren, in welche ein Aliquot
des gleichen Polynucleotide oder der gleichen komplexen PoIymerlsatlösung eingespritzt worden ist, werden gesammelt und
durch Bestrahlung mit UV-Licht sterilisiert, worauf sie durch die Fleokenverminderungsmethode auf Mäuseeabry©zellen gegen
einen Angriff vesikularer Stomatitis-Viren titriert werden. Die gesammelten Seren der nlcht-behandelten Tiere.
werden In ähnlicher Weise titriert.
" BAD OBiGIHAt
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T a | \0 belle '. |
Dosis/Tier | Interferon-Titer |
II | 55*0 ug 50,0 jig 52*5 ug |
<8
< 8 256 ' < 8 |
|
Stimulierung der Interferonerzeugung in Mäusen, ermittelt
durch die Pleckenvermindorungsmethode |
• | ||
Komplexes Polymerisat |
Induzierte Beständigkeit gegen eine
durch Columbia |
Infektion von MKusen
SK-Viren |
|
Poly-1
PoIy-C Poly-1:C Nom»les*gepuffertes Vergleiohsverdünnungs- mittel |
|||
Beispiel J |
Eine Infektion durch Columbia SK-Viren hat bei Mtusen die
Symptome eines zersausten Felles, einer Lethargie und einer schwachen Paralyse zur Folge, wobei die Hauptmenge der Tiere
3 bis 5 Tage nach der Einspritzung eingeht. Zur Bestimmung der
Wirksamkeit der komplexen Polymerisate hinsichtlich der Induzierung einer schützend wirkenden Menge an Interferon wird
folgende experimentelle Methode angewendet:
0,5 ml der Testlösung der komplexen Homopolynuoleotid-Polymeri-3ate, wie sie in der Tabelle III angegeben sind, werden auf
- 20 -
1098U/2002
intraperitonealem Wege 18 Stunden lang vor der Infizierung
an jeweils 15 Mäuse verabreicht« von denen jede zwischen 14 umd
l6 g wiegt» Bann wird eine Menge an Columbia SK-Viras, die
zum Abtüten von 9®& der Mäuse innerhalb von 5 Tagen nach der
Infizierung ausreicht» auf subkutanere Wege in ein 0,5 ral-Aliqugt
eingespritzt« worauf jede Maus mit 0,5 ml der auf intraperitonealem Wege >
Stunden nach der Infektion eingeeprit*-
ten Lösung behandelt wird. Tiere, die in Ähnlicher Weise mit
komplexem Polymerisat oder üoaopolynuoleotid behandelt worden
sind, jedoch nicht durch Viren infiziert worden sind, werden hinsichtlich des Auftretens einer duroh diese Chemikalien verursachten
Toxizität untersucht. Bei keinem der behandelten«
jedoch nicht Infizierten Tiere* wird ein Anzeichen von Toxizitö.t
festgestellt« Die Tiere behalten ihre üblichen Frefigewohnhei·
ten bei* wachsen welter und erscheinen im Hinblick auf ihr
Süßeres Verhalten normal»
Täglich wird die Anzahl der !©banden und toten Tiere ermittelt.
Die Tiere werden 14 Tage lang beobachtet.
- 21 -
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Induzierte Widerstandsfähigkeit j | Segen eine Infektion von Mäusen | 3is % Über | Durchschnitt- |
durch Columbia SK-Vlren | labende | . Hch pro Tag | |
Chemisches Mittel | Gesamt mg ^Doi | Tiere | überlebende |
pro Tier | Tiere | ||
3,3 | 4,7 | ||
0,0 | 4,3 | ||
Phosphatpuffer | 0,0 ' | 4,2 | |
Polyinosinaäure | 0,91 | 53,3 | >14,O |
PolyoytidylsKure | 1,00. | 60,0 . | >14,O |
Poly-(I:C) | 0,525 | 53,3 | >14,O |
η * |
0,263 | 46,7 | 13,0 |
ti | 0,131 | 33,3 | 8,0 |
n | 0,065 | 40,2 | 7,0 |
It | 0,033 | 2,2 | 5,0 |
!♦ | 0,017 | ||
Vergleichend t&@l |
Bei Anwendung der gleichen Methode, mit der Ausnahme, daß
die Nachinfizierungsdosis weggelassen wird, erhält nan Ergebnisse, die mit den in der Tabelle III zusammengefaßten Ergebnissen vergleichbar sind.
Bei einem anderen Versuch, "nai welchem an getrennte Gruppen
von Mäusen 525, 263 und 131 ug Poly-1jC pro Maus verabreicht
wird, wird ein Überleben von 86#, 93Ji bzw. 80# ermittelt, wenn
ein Immunitätstest mit den Columbia SK-Vlren durchgeführt wird.
1098U/2002
Induzierte Widerstandsfähigkeit gegen eine Infektion von Mäusen
duroh Pneumonia-Viren (FVM)
Eine Infizierung von Mäusen auf intranasalem Wege duroh Mäusepneumonia-Viren (PVM) hat eine Infektion der Atmungswege zur
Folge» die ihren Höhepunkt in einer Pneumonia hat, wobei der Tod nach 6 bis 7 Tagen nach der Infizierung bei der Hauptmenge
der Tiere eintritt·
Lösungen der komplexen Polymerisate sowie von Homopolynucleotiden werden auf ihr Vermögen getestet» einen Schutz gegen PVM-tnfektion sti verleihen» Indem 8 bis 10 g schwere Mäuse auf
Intranasalem Wege mit 0,03 ml der Lösung,welche das in der Tabelle IV angegebene Testmaterial enthält» vor der intranasalen
Einführung der Viren vorbehandelt werden. Es wird eine Virusmenge verwendet» die dazu ausreicht, 75S* der Mäuse 6 bis 7 Tage
nach der Zuführung der Viren abzutöten. Nach Beendigung des Versuches (l4 Tage) sind 59 der 60 infizierten» jedoch nichtbehandelten Mäuse» an der Virusinfektion eingegangen«
ermittelt. Die Tiere werden 14 Tage lang beobachtet.
- 23 -■
1098U/2002
Tabelle IV
Induzierte Widerstandsfähigkeit | welche durch | gegenüber | einer Infektion von | wird |
Mäusen, | (intranasal) | PneumoniamMuseviren | Durchschnittlieh | |
Dosis in pg | verursacht | pro Tag.über | ||
Chemisches Mittel | pro Maus | % über- | lebende Tiere | |
lebende | >14,O | |||
15,75 | Tiere | >14,O | ||
PoIy-(I^C) | 8 | 100 | *>14,O | |
It | 4 | 95. | >l*,0 | |
M | 2 | 95 | ■>14,O | |
N | 1 | 82' | 12,0 | |
It | 0,5 | 80 | 11,0 | |
M | 0,25 | 47,3 | 8,0 | |
W | • 0,1? | 40 | 8,0 | |
W | 0,06 | 5,3 | 8,0 | |
N | 0,0? | 5,0 | 7*0 | |
It | 2,2 | |||
FhoephAtpufftfr | 0,0 | der komplexen Polymerisate als vlreninhibieren- | ||
Beispiel 5 | ||||
In-Vi tro -Akt ivi tat | ||||
de Substanzen |
Zur Bestimmung der Kinetik der Interferon-Induktion durch Poly I:C in einem in vitro-System wird Poly IiC in einer Menge
von 10 ug/ml mit Trypsin behandelten Milzzellen 6 Wochen alter
Kaninchen, die In einem Eagle's Kulturmedium (Eagle's spinner
• - 24 1098U/2002
cultur medium), das 10# Agarmaa-Kalbserum enthält« zugesetzt.
Eine periodische Untersuchung hlnsiohtlioh der Erzeugung von
Interferon zeigt ein allmähliches Ansteigen bis zu 7,5 Stunden
und eine gleiche quantitative Menge bei 19 Stunden.
Zur Bestimmung der Wirksamkeit der komplexen Polymerisate in
verschiedenen Zellkulturen wird jede der Zellkulturen, die In
der Tabelle V angegeben sind, über Nacht mit· einem der komplexen Polymerisate inkubiert, welche in dem Wachstumsmediura verdünnt sind, von dem bekannt ist, d*S qs für die verwendete
Zellkultur erforderlich 1st* Nach der Entfernung des Wachstums*
mediums, das die komplexen Polymerisate enthält,wird jede Kultur mit vesikularen 3tomatltisviren*uspensionen infiziert, inkubiert und .im Hinblick auf die Flockenbildung beobachtet,
wie ale bei dem Test beschrieben wurde, welcher die Artspezifitut zeigt.
- 25 1098U/2002
jig-Doeis dee komplexen Polymerisats/na, die zur Induzierung
einer Widerstandsfähigkeit gegenüber einer
Ursprüngliche Kaninchen-
niere |
< 0,00125 | 0,0015 | • | >100 | • | >100 |
Ursprüngliche menschliche | ||||||
EmbryonalhUlle | 0,04 | 26,25 | ||||
Ursprüngliche menschliohe | ||||||
Embryoniere | 1,25 | |||||
Ursprünglicher KUkeneribryo | 0,33 | |||||
Ursprüngliche Rinderniere | 5,00 | |||||
Ursprüngliche Hundeniere | 1,25 | |||||
Ursprünglicher MSusoembryo | >5,25 |
Die relativen Wirkungen der komplexen Polymerisate sowie ihrer
getrennten Komponenten gehen aus der Tabelle VI hervor·
• - 26 -1098U/2002
11853 tv
Konzentration des komplexen Polymerisats« das zur Induzierung
einer Widerstandsfähigkeit gegenüber einer VSV-Fleokenbildung
auf ursprünglichen Kaninohennierenzellen erforderlich 1st
Polymerisat ug/ml
Poly-1 >11
PoIy-C >10
Poly-1:C - ζ 0,00125
Poly-A * >11
PoIy-U >10
PoIy-A :ü 0,0015
Unter Einhai tune <tor in den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen
Methode· wobei die Substanz IV oder dl· komplexen Polymerisate,
1 I
welohe naoh der Besehreibung der Substanz III aufgeführt sind,
an Stelle der Substanzen I, II und III verwendet werden, werden
Ähnliche Ergebnisse erzielt·
Die Interferone werden als Proteinmoleküle mit relativ niedrigem Molekulargewicht identifiziert, wobei diese Verbindungen hur
in Zellen der gleichen Art« aus welchen die Interferone herge- stellt
werden, die durch Viren verursachten Folgen (viral replication) zu beeinfluöen vermögen. Zur Charakterisierung
der Interferone bedient man sich des Nachweises der ArtspezifitHt,
der Antivirusaktlvltät, der Trypslnempfindllohkeit (ein
- 27 -
109814/2002
Test für Proteine), des isoelektrischen Punktes sowie Methoden der Molekulargewichtsbestimmung.
Die folgenden Tests dienen zur Identifizierung der aktiven Vireninhibierenden
Substanzen als Interferone.
Nachwei« der Artspezifität des induzierten Interferons
j5 ml-Proben von Zweifach-Reihenverdünnungen in dem Kulturmedium
der Interferon-Proben gemäß Beispiel 1, die durch Bestrahlung mit UV-Licht sterilisiert worden sind, werden Monoschichten
verschiedener Zelltypen zugesetzt, die getrennt In 30 ml-0ewebe-ZUohtungskolben
gewachsen sind. Nach einer über Nacht erfolgten Inkubierung werden die Serumproben abgezogen und durch 0,5 ml
einsr susnension vesicularer Stomatitis-Viren ersetzt, worauf
die Kulturen erneut weitere 1,5 Stunden bei 25 "C inkubiert werden. Dann wird eine Deckschicht aus 5 ml des Aufrechterhaltungs-Xulturmediums
(maintenance culture medium), das Methylcellulose
als Verfeetigungsmittel enthält, zu jedem Kolben zugesetzt,
worauf die Inkubation weitere 3 bis 4 Tage bei 35eC zur Bildung
von Virusflecken fortgesetzt wird. Das Deekmedium wird ansohliessend
entfernt, worauf die Zellen mit Carbolfuchsin angefärbt wtrden. Die Fleckenzahlen der mit Interferon behandelten Monoschichten
werden mit den Fleckenzahlen von nleht-behandelten,
' - 28 -
109814/2002
mit Viren infizierten Vergleichsmonoschichten verglichen. Die
reziproke InterferonveröUnnung, welche eine zumindest 50^-ige
Verminderung der Fleckenanzahl ergeben* wird als der Interferon-Titer
der betreffenden Probe betrachtet. Die auf diese Weise bestimmten Titer zeigen die Artspezififcät, d.h. daß ein in
einem Tier einer gegebenen Art induziertes Interferon nur in Zellen -wirksam ist, die von einem Tier der gleichen Art abstammen.
Diese Titer werden in der Tabelle VII gezeigt.
Artspezifität der induzierten Interferone bei Versuchen«
bei welchen ein Ansriff unter Verwendung von vesikularen
Stomatitis-Viren durchgeführt wird
Komplexes Polymerisat |
Serum quelle |
Interferon-Titer, der auf der Zellkultur untersucht wird |
Mäuse- Embryo |
Kaninchen- BSC +) niere Affe |
■ | Küken- Embryo |
<16 | > 2048 < 16 | |
ι.c | Kanin chen |
128 | < 16 | |
IxC | Maus | <8 | < 8 | 512 - |
A:U | Kanin chen |
< 8 | > 2048 | |
I:CpC | η | - | <1« | < 16 <16 |
nicht- behandelt |
N |
+' BSC - eine nachgewiesene Zell-Leltun« (cell line), die
von Nierenzellen von afrikanischen Orünaffen abstammt.
- 29 1098U/2002
11853 30
Ein Interferon-enthaltendes Serum aus Tieren, die mit- einem ,
komplexen Polymerisat induziert worden sind» wird durch Chromatographie an CM-Sephadex (ein Kationenaustauscherraaterial, das
durch Einführung von Carboxymethylgruppen in Sephadex erhalten
wird) isoliert. Eine Probe des isolierten Interferons wird
mit einer kristallinen Trypsinlösung (50 ^g/ral Endkonzentration)
4 Stunden lang bei 350C behandelt. Eine ähnliche nioht-behandelte Interferon-Probe wird ebenfalls 4 Stunden lang bei 35 °C
Inkubiert. Nach der 4-stUndigen Inkubationsperiode wird ein
Sojabohnen-Trypsininhibitor jeder Probe einschließlich der Kontrollprobe ziag@s@fes'G. Die Proben werden im Hinblick auf ihre
Interferon-Aktivität nach der Fleckenverminderungsmethode titriert. Die Trypsinlösung« welcher der Sojabohnen-Trypsininhibitor zugesetzt worden ist, wird ebenfalls im Hinblick auf
ihre Antiviren-Aktivität titriert. Die Ergebnisse des Trypsin-Empfindlichkeitstests sind in der Tabelle VIII zusammengefaßt.
109814/2002
Interferon-Behandlung Titer
Poly-1:C induziertes Interferon + Trypsin 16
Poly-1:C induziertes Interferon 256
Poly-1:CpC induziertes Interferon + Trypsin 8
Poly-1:CpC induziertes Interferon , 1024 Trypsin-Vergleichsprobe . ζ 8
Die Molekulargewichte des durch die koraplex®n Polymerisate
induzierten Interferons werden nach folgender Methode bestimmt*
Säulen mit einer Größe von 2 χ 35 cm werden mit hydratisieren.
Sephadex 0-200-Kugeln gepackt, worauf langsam 2 bis 3 Tage
lang ein 0,006m Natriumphosphat/0,15m NaCl-Puffer (pH 7) zur
Erzielung einer Oleichgewichtseinstellung durchsickern gelassen wird (Sephadex ist eine hydrophile unlösliche Substanz,
die durch Vernetzen von Polysaccharidsdextran gebildet wird Die Bezeichnung "0-200" bezieht sieh auf das Ausmaß der Vernetzung und damit der PorositKt des hydratisieren
= 31 -109814/2002
1 ml-Mengen des Serums, welche induziertes Interferon» das gemäS
Beispiel 1 hergestellt worden ist« enthalten* wird auf die Säulen
aufgegeben. Die Fließgeschwindigkeit In. der Säule wird auf 20 bis 25 ml pro Stunde eingestellt, wobei Fraktionen in 3 ml*
Mengen gesammelt werden. Die Fraktionen werden auf ihren
Interferon-Gehalt nach der Pleokenverminderungeoiethode unter«
sucht** wobei das Molekulargewicht einer jeden Probe nach der Formel M1 ^5 * 146 [l,480 - VAo1^5I berechnet wird, worin "M"
für das Molekulargewicht steht, "V" das Eluierungsvolumen
des getesteten Materials ist und "Vo" das Leervolumen der Säule darstellt. Diese Methode liefert Werte, die innerhalb
10$ der Molekulargewichte liegen, die beim Testen mit gereinigten Proteinen angegeben werden.
Die Ergebnisse der Molekulargewichte-Bestimmungen sind wie
folgt:
Kaninchen-Interferon Molekulargewicht Poly-1:C, induziert 49 000 bis 52 000
Die Serum-Proben, welche Interferon enthalten, das nach der
In Beispiel 1 beschriebenen Methode hergestellt worden ist,
'werden Über Nacht gegen einen O4Im Natriumphosphatpuffer
(pH 6 oder einfach verdünnt auf IO mit Puffer) dlalyalert.
20 ml einer jeden Probe werden auf eine 1,5 χ 10 cm CM-Sephadex«
Säule aufgebracht« die mittels des gleichen Puffers In einen
Gleichgewichtszustand überführt worden ist. Das Interferon
wird durch nacheinanderfolgende Zugabe von 5 ml-Mengen eines
0,1m Natriumphpsphats mit steigender Erhöhung des pH-Wertes
um 0,2 Einheiten elulert. Der Abfluß wird in 5 ml-Fraktionen
gesammelt· worauf der pH und die Interferon-Aktivität einer jeden Fraktion gemessen wird. Der pB der Fraktion mit einer
Spitzenaktivltitt wird aufgezeichnet, worauf der isoelektrlsohe
Punkt durch Zugabe einer 0,4 pH-Einheit berechnet wird. Der' auf diese Welse beetiatnte lsoelektrlsohe Punkt für Interferone»
die in einem kaninohen durch Verabreichung von Poly-1 :C be-
«tlmrat wird» betragt 6,8 bis 6,9.■ , »
Die vorstehende Beschreibung der Herstellung der komplexen
Polymerisate sowie die Beispiele erläutern bestimmte Merkoaale
der vorliegenden Erfindung. Dae erfindungagemKße Verfahren
1st Jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt. Vielmehr kann die vorliegende Erfindung mit komplexen Polymerisaten
durchgeführt werden» die aus bekannten Homopolynuoleotiden,
Homooilgonucleotiden oder deren Desoxyanaloga hergestellt wo??**
den sind und auf parenteralem oder topischem Wege verabreicht
- 35? -1088U/2002
worden sind. Darüber hinaus umfaßt die vorliegende Erfindung die Bildung der komplexen Polymerisate in der Wirtszelle eines
Tieres oder des Menschen, nach lern die zwei ausgewählten Homopolynucleotide gleichzeitig dem Wirtskörper zur Bildung des
Polymerisats verabreicht worden sind. Beispielsweise können die zwei Homopolynucleotide zusammen auf die oral-nasalen Mem- -branen aufgesprüht oder auf lntraparenteralem oder intravenösen
Wege verabreicht werden. Eine Stütze für diese Behauptung ist die Tatsache, daß 26 pg einer einfachen Mischung aus Poly-1
und PoIy-C in destilliertem Wasser beim Einspritzen in Kaninchen
Interferon Induziert« woraus hervorgeht, daß der Komplex IsC
in dem Kanin@fä@nblut gebildet worden ist·
Physikalische und chemische Eigenschaften der I:C-Koeplex-
Polymerlsate ν
Oben wurde bereits auf die hypoehroae Verschiebung In oma UV-Spektrum hingewiesen, die dann auftritt, wenn das komplexe
Polymerisat aus seinen Monomeren gebildet wird. Andere Beweise für die IiC-Bildung sowie die Verhinderung der Komplexbildung
wurden ermittelt. Diese Beweise erfassen auch die anderen komplexen Polymerisate, welche erfindungsgemfiß verwendet werden.
Daß I- und C-Polymerisate leicht Komplexe bilden* geht aus einer1
merkliohen hypoetiremsn Wirkung hervor, sofern man den Komplex
mit einer Mlaohung mm Ρ,;1?;^Ξ ski SNaIy-C, die an einer Komplex- -.
IOetfli/7002 r^
bildung verhindert wird, vergleicht. Wird beispielsweise PoIy-C
mit 0,4# Formaldehyd behandelt, so daß es keinen Komplex bilden
kann, und anschließend mit Poly-1 vermischt, dann wird ein UV-Absorptionsspektrum erhalten, welches aus der Summe der Spektren
von Poly-1 und PoIy-C in nicht-komplexem Zustand besteht. Eine
ähnliche Lösung der I'.C-Komplexpolymerisate zeigt eine merkliche Abnahme der optischen Dichte in der Lösung in dem 240 bis
260 ιημ-Bereieh. Die Aminogruppen von C werden' vor der Behandlung mit 0,4# Formaldehyd (C-HCIK)) gebunden, so daß die vermischten Polynucleotide nicht langer in der Lage sind, Wasserstoff sat binden und ein tJV«Absorptionsspektrum ergeben, welches
der Summe der einzelnen Absorptionen der swei Polynucleotide gleioh ist. Wahrend 26 pg Poly-1:C in einfacher Welse Interferon
in Kaninchen 'Induzieren, tritt bei Verwendung von 26 ug einer
Poly-1 + C-HCHO-Iiöeung keine Induzierung von Interferon auf.
Die Bestimmung von C wird unter Verwendung von 0,1m Natriumnitrat bei einem pH von 4,0 während einer Zeitspanne von 1 Stunde
bei 0*C durchgeführt, überschüssige salpetrige Säure wird durch
Zugabe von Harnstoff beseitigt, während Produkte mit niedrigem Molekulargewicht durch Dialyse entfernt werden. Die Mischung aus
Poly-1 + desaminiertem PoIy-C ist in einer Menge von 26 ug hinsichtlich einer Induzierung von Interferon unwirksam.
1099U/2002
Eine Vorbehandlung des C (50 jtig/ml) mit Rinderpankreas-RNase
(1 με/ml) während einer Zeitspanne von 4 Stunden bei 25°C bewirkt
einen Abbau des PoIy-C zu kürzeren Kettenlängen, wie aus einem
Ansteigen der optischen Dichte während der Inkubierung hervorgeht. Das HNase-abgebaute PoIy-C tritt nicht mit I in Wechselwirkung» wie aus dem Fehlen einer Hypochromizität hervorgeht.
26 ug der Losung sind ale Interferon-induzierendes Mittel unwirksam.
Die Existenz des I:C-Komplexee geht.aus dem Abbau durch RNase
hervor. Um diese Tatsache zu untermauern* wird Poly-1:C in einer
Konzentration von 40 ug/ml in einer Quarz-Küvette bei 25*C
mit Rinderpankreae-RNaee (0,4 ug/ml) bei einem pH von 7*0 inkubiert« wobei der auftretende Abbau des Komplexes durch Messen
der Änderung der optischen Dichte mit einem Aufzeichnungs-Spektrophotometer, der mit einer regulierbaren Erhitzungskammer
versehen ist, verfolgt wird« Ein merkllohes Ansteigen der optisohen Dichte, insbesondere in dem Bereich zwischen 220 und 260 mu,
zeigt, daß PoIy-ItC duroh RNase abgebaut wird. Unter den gleichen Bedingungen wird eine doppol faserige RNS aus Reovirus
Virionen (Typ 3) nicht in merklicher Weise beeinflußt. Das durch
RNase abgebaute Poly-1:G besitzt eine verminderte Fähigkeit, Interferon in Kaninchen zu induzieren.
1098U/2002
Pie Existenz des liC-Koraplexes geht ferner aus seiner pH»
Empfindlichkeit hervor. Um dies zu zeigen» werden Poly-1
(27*5 ^»s/ral)* PoIy-C (24,0 ug/tnl) und Poly-1: C (52,5 ug/ml)
in einer Phosphat-gepufferten Salzlösung mit einem pH von 7,0
mit steigenden Mengen Alkali titriert· Eine Erhöhung der Alkalinität von einem pH von 7 auf einen pH von 10,3 zeigt,
daS etne abrupte hyperohrome Wirkung bei einem pH von 9,5 bis
10,0 bei PoIy-IsC, jedoch nicht bei Poly-1 und PoIy-C allein
auftritt. Zm Gegensatz zu dem Absorptionspektrum bei einem neutralen pH.ist das Abeorptionsspektrum der Lösung aus Poly-1
und PoIy-C bei einem pH von 10,8 mit dem Spektrum identisch,
welches aus dem nicht-komplex gebundenen Poly-1 und PoIy-C
bei einem pH von 10,8 errechnet wird. Bei einem pH von 9,5
bis 10,0 unterliegt das PoIy-IsC einer Dissoziation unter Bildung einer Lösung aus nlcht-koiapleac gebundenen Poly-1 und
PoIy-C.
Mischungen aus Poly-1 und aus PoIy-C mit den gleichen Konzentrationen, Jedoch einem pH von 7,5 und 10,8 werden im Hinblick
auf die Interferon-Induzierung In Kaninchen titriert. Das Material liefert bei einem pH von 7,5 eine Interferon-Induzierung
von 0,33 μβ* während das auf einem pH von 10,8 gehaltene Material 1,31 ug benötigt, um in dem Kaninchen eine Induzierung
zu erzeugen. Diese Tatsache kann dahingehend Interpretiert
Γ/
1098U/2002
11853 3«
werden, daß eine Komplexbildung aus Poly-1 und PoIy-C in der
Umgebung des Kaninohenblutstromes stattfindet, Jedoch nur bis
zu einem geringeren Ausmaß als uies dann der Fall ist, wenn
die 2 Substanzen bei einem optimalen pH vorvermisoht werden.
Diese Interpretierung findet ihre Stütze in dem Beweis« daß
Poly-1 und PoIy-C in niohtfestelibarer Form In destilliertem
Wasser %lnen Komplex bilden. Noch 26 ug der gemischten Polynucleotide in destilliertem Wasser Induzieren Interferon in
Kaninchen, so daß der Schluß naheliegt, daß In dem Kaninohenblut eine Komplexbildung stattfindet·
(B) NuoielnEtoe aus P.-Funiculo*uro
Di© vorliegende Erfindung beruht ferner auf der Erkenntnis,
daß eine bestimmte doppelfaserige RibonucleinsHure (nachfolgend
als HeI-RNS bezeichnet) aus einem bekannten Fungus, der unter künstlichen Bedingungen gewachsen ist und als Induziewmgemlttel wirkt, um die Erzeugung einer außergewöhnlich großen Menge
an Interferon zu verursachen, isoliert werden kann· Diese Jeweilige NuoleinsXure kann aus einer der vielen Nucleinsäuren
ausgewählt werden, die In dem Myoelium von P.-funiouloaura vor-*
kommen. Ein Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht in den synthetischen WaohetuuBsbedingungen, der Isolierung sowie der
Gewinnung in. reiß@r Fora« Man lalnat an, daß dies« Nuoleinslure
109814/2002 ^0
617.659
vor der vorliegenden Erfindung nicht bekannt oder nicht identifiziert war. Es ist durchaus möglich, daß die Methoden zur
Isolierung dieser Nucleinsäure sowie deren Gewinnung eine chemische Umwandlung aus der inaktiven Form« in welcher diese Säure
durch den Fungus während ihres gesteuerten Wachstums erzeugt wird« zur Folge haben.
Der Schimmelpilz P.-funioulosum ist bekannt« da seine charakteristischen Eigenschaften in überall erhältlichen Büchern beschrieben sind« Dieser Schimmelpilz wird aus verschiedenen
ZUohtungsmedlen erhalten« beispielsweise aus den mit einer
A.T.T.C.-Nummer versehenen Kulturen· Es scheint« daß alle Arten«
welche der allgemeinen Beschreibung für diese Arten entsprechen« Muoleinsäure au erzeugen vermögen.
Im allgemeinen wÄchst dieser Fungus in einem üblichen Nährmittel-ZUohtungamedium« das zur Untarstützung des Wachstums von Schimmel·
pilzen bekannt ist. Das tfyoelium wird gesammelt und zur Entfernung der erfindungsgemäßen Nucleinstture Isolierungsmaßnehmen
unterzogen. Diese Nucleinsäure wird als induzierende Verbindung
verwendet« um eine erhöhte Produktion der Wirtszellen des Interferons zu verursachen.
1098U/2002
Die erfindungsgemäße Nucleinsäure wird gemäß nachfolgendem repräsentativem Beispiel erzeugt, isoliert und goreinigt:
a) Ein herkömmliches Kulturmedium, welshes zur Unterstützung
des Wachstum« von Schimmelpilzen oder Fungi bekannt 1st« kann
zum Züchten des P.-funioulosum verwendet werden. Ein repräsentative» Kulturmedium enthält folgende Bestandteile pro Liter:
66,6 g Dextrose» 3,3 g NaNO., 16,2 g Hefeautolysat, 1,1 g
K2HPO4, 0,55 g MgSO^.7M2O, 0,55 g KCl, 0,011 g Rochelle-Salze,
0,011 g FeSO^. 7HgO, 0,0011 g ZnSO^. 7HgO sowie'vorzugsweise,
Jedooh nicht in obligater Welse, einen Entschäumer sowie Wasser,
um ein Volumen von insgesamt 1 1 aufzufüllen. Die Kultur wird
72 Stunden lang bei 269C unter kontinuierlicher Belüftung und
unter Rühren.inkubiert. Diese Gärung wird hinsichtlich des
pH-Bereiches, der Verwendung von Dextrose sowie In Hinblick auf die Herstellung des Myoeliums überwacht. 379 1 (100 gallons)
dieser Fermentationsbrühe werden filtriert, worauf der Rückstand, der aus Myceliumkuohen (l6,3 kg (36 pounds)) besteht,
gesammelt wird.
b) Dieser Kuchen wird mit einem leicht alkalischen Phosphatpuffer (pH zwischen 7,5 und 9,0) vereinigt. Beispielsweise wird
der ffyoeliumkuohen in 125 1 (33 gallons) eines Phosphatpuffers
10*814/2002
HI
(pH 8,0) suspendiert und kräftig bei Zimmertemperatur 1 Stunde
lang gerührt. Die Puffermischung wird wie folgt hergestellt:
20 1 Phosphatpuffer (pH 8,0)
- 92,58 g )
) verdünnt auf 20 1 ,- 5,52 g )
Die Myoeliumkuohen-Suspenslon wird filtriert, worauf das
klare Filtrate oder der Extrakt (117.1 (31 gallons)) behalten werden.
ο) Zu dem klaren Piltrat wird ungefähr eine gleiche Menge eines
mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, von dem bekannt ist, da8 es die Ausfällung von Proteinen bewirkt, bei«
spieleweise Aceton, Methanol oder Äthanol, zugesetzt. Indes
Beispiel werden 106 1 (28 gallons) Aceton langsam unter Rühren
dem Mycisliuta-Extrakt zugesetzt. Die Mischung wird Über Njtoht
bei Zimmertemperatur zur Ausfällung der gebildeten Feststoffe
stehen gelassen« worauf der lösliche Anteil sorgfältig von
der unlöslichen Fraktion abdekantiert wird.
d) Der Niederschlag wird anschließend 30 Minuten lang bei 65OO Upm zentrifugiert, worauf die Überstehend® Flüssigkeit
verworfen wird.
- 41 -
BAD
109814/2002
11853 «H
e) Der Niederschlag wird mit so viel Wasser zersetzt, daß der
Nuo leinsäure komplex extrahiert wird. In dem Beispiel werden
2,5 1 Wasser verwendet. Der Wasg«rsxtrakt wird anschließend
klar zentrifugiert, worauf der unlösliche Anteil verworfen wird.
f) Der klare wässrige Extrakt wird ansohlieflend in einem 20/32-DlalyeeJehKuee gegen 28 1 (10 gallons) destilliertes Wasser
bei 4° C während einer Zeitspanne von 24 Stunden zur Entfernung von dlalyslerbaren Materialien dialy eiert. Der Extrakt kann
weitere 24 Stunden dlalyslert werden, wobei das Wasser ausgetauscht wird.
g) Γ* nloht-dlalysierbare Fraktion (Ret'entat ) wird bei 65OO Upm
zentrifugiert, worauf der klare löellohe Anteil durch 18 ständiges
Zentrifugleren bei 35 000 χ 0 zur Herstellung eine· Pellets um
das 25-Faobe konzentriert wird.
h) Das 25-fache Konzentrat wird in eine« neutralen verdünnten
Natrlumphosphatpuffer, wie beispielsweise 0,01m Natriumphosphat
(pH 7) suspendiert.
1) Diese Suspension wird durch 10 Minuten dauerndes Zentrifugieren bei 2000 Upü -klart, worauf die Überstehend· Flüssigkeit
109IU/2002
11853
abgetrennt wird,
j) Anschließend wird unter Verwendung eines 88#-igen flüssigen
Phenols eine Phenolextraktion bei einer Temperatur von 35 bia 400C während einer Zeitspanne von 30 Minuten durongeführt,
wobei ungefähr ein gleiohes Volumen en Phenol eingesetzt wird.
Man nirajgt an« daß die Behandlung mit Phenol den Komplex» in
welchem die erfindungsgemäße Nucleinsäure gebunden ist» aufbricht.
Ic) Die Mischung wird 30 Minuten lang bei 5°0 zur Abtrennung
der wässrigen Schicht von der Phenolschicht bei 2000 üpm zentrifugiert, worauf das Phenol verworfen wird.
1 und m) Die Phenolextraktiori sowie d&s Zentrifugieren werden.
weitere zweimal bei Zimmertemperatur jeweils während einer Zeitspanne von 30 Minuten durchgeführt·
n) Die wässrige Schicht.wird gegen ein großes Volumen (50 bis
100 Volumina) eines 0,01m Natriumphosphatpuffers (pH 7) zur Entfernung von restlichem Phenol dialysiert.
o) Bine weitere Reinigung wird durch Chromatographie an Eeteola-Cellulose [ Die Synthese dieses Materials wird von
Peterson et al in "JACS", 78, 751 - 756 (1956)] beschrieben]
φι
erzielt, wobei bei dieser Chromatographie eine große Menge
inaktives Polysaccharid entfernt wird , das nach der- Phenolextraktion zurückbleibt.
■τ
ist, wird durch Suependierung des lonenaustausohermateriale,
und zwa? nacheinander folgend in 0,5n NaQH, destilliertem Wasser,
0,5m NaHgPO* und anschließend in 0,01m Natriumphosphat (pH 7)
präpariert. Diese Aufschlämmung wird in eine Glassäule gegossen
und mit ungefKhr 200 ml eines 0,01m Natriumphosphatpuffers
(pH 7) durchgewaschen. Ungefähr 100 bis 120 ml des dialysierten,
mit Phenol extrahierten 25-faoh konzentrierten Konzentrats
werden auf die ,Säule aufgegeben.
p) Die SSuIe wird mit einem stufenweisen NaCl-Oradienten von
0,1m bis 0,5m in 0,05m Stufen eluiert, da auf diese Weise die
Verunreinigungen entfernt werden.
q) Anschließend wird die Säule stufenweise von 0,5m bis 0,8a
in 0,1m Stufen eluiert, wobei in jeder Stufe 20 ml eingesetzt werden. Der NaCl-Oradient wird in beiden Pail en in 20 ml-Fraktionen gesammelt. Der Interferon induzierende Aktivltäta-Peak
wird In den Traktionen erhalten, welche sich eine 0,5m - und 0,6m- Na<5l-Zugaben anschließen.
200 2
Erneute. Chromatographie. Die Aktivlt&ts-Peak-Fraktionen« die
bei den 0#5m* und 0,6m- NaCl-Stufen eluiert worden sind« werden
gesammelt und gegen 0,01m Natriumphosphat (pH 7) dialysiert. Von diesem bereits chromatographierten Material werden 100 ml
auf eine mit Eoteola-Cellulose gefüllte Säule mit einer Abmessung
von 1,5 χ 6 om aufgegeben. Unter Bedingungen, die mit
denjenigen der ersten Chromatographie identisch sind« wird die
Chromatographie durchgeführt. Die Interferon-induzierende
Aktivität wird erneut bei den 0,5m- und 0,6m- NaCl-Zusätzen
eluiert. Bis auf eine Spurenmenge wird Inaktives Folysaooharid
während der zweiten Chromatographie beseitigt.
Da« folgende Fließschema sseigt die Stufen« welche vorstehend
für die Isolierung der doppelfaserigen HeI-RNS gemäß einem Merkmal
der Erfindung beschrieben werden.
BAD OBlOlNAL
109814/2002
11853 ··
(a) Wachstum von P.-funiculosum in einem Kulturmedium
Kulturmedium (verworfen)
Myeeliumkuchen (verworfen)
b) suspendiert in einem leicht alkalischen Phosphatpuffer
c) Ausfällung mit einer mit Wasser
mischbaren Lösung d) Zentrifugleren
Überstehende · Flüssig-Niederschiag
keit (verworfen) ^^ e) extrahiert mit Wasser und
zentrifugiert
Niederschlag (verworfen)
Überstehende Flüssigkeit (verworfen)
f) dlalysiert gegen Wasser
g) 18 Stunden lang zentrifugiert __^ bei 35 000 χ Q
•Pellet
h) erneut in 0,01m Natriumphosphat (pH 7)
suspendiert
1} geklärt durch 10 Minuten dauerndes
Pellet
(verworfen]
Phenol-Bodenschicht (verworfen)
) 30 Minuten lang bei 35-1W0C mit
einen gleiohen Volumen eines 88£-
lgen Phenols verrührt
30 Minuten bei 2000 Upm bei 5"C
zentrifugiert ■.
1) erneut zweimal mit Phenol während
einer Zeitspanne von 30 Minuten
bei 25*C extrahiert
ra) 30 Minuten lang bei 2000 Upm
und 5*C zentrifugiert
(verworfen) n) gegen 50 bis 100 Volumina 0,01m
NaPO2. (pH 7) dialysiert
o) zu Eoteola-Cellulose zugesetzt
(verworfen)
p) Verunreinigungen werden mit bis zu 0,5m NaCl eluiert
q) Nuoleinsäure induzierende Verbindung wird mit 0,5 bis 0,5«
NaCl eluiert
(o*PfQ) werden für eine weitere Rein!·
gung wiederholt
HeI-RNS
109114/2002
Anwesenheit eines Inhibitors für die Interferon-änduzierenden
Verbindungen in den Rohextrakten
Die Bedeutung der Phenolzugabe-Stufe zur Freisetzung oder
anderweitigen VerfUgbaroiaohung der RNS der vorliegenden Erfindung geht aus folgenden Ausführungen hervors Die Erhöhung der
Ihduzierungskapazität der Rohextrakte» welche durch Zentrlfugieren konzentriert worden sind, bei der Verdünnung oder anschließenden Phenolextraktion legt die Vermutung nahe« daß
ein Proteininhibitor zugegen ist» der teilweise oder vollständig die rAnwesenheit der Interferon-induzierenden Verbindungen
in den verschiedenen Chargen maskiert« Die folgenden-Werte .zeigen diese Erscheinung: .
- 47 - ·
BAD ORiGtNAL
10*814/2002
Aktivierung der Interferon-ihduzlerenden Verbindung durch
Phenolextraktion
dünnung eher Interferon-Titer '
Extrakt 1:2 j>
η rf lt4 40
11 " 1116 5
mit Phenol 1:2 640
"
" 1** 640
. * - " li8 160
n
" .Ul6 40
normal 5
+' Das Interferon wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Weise In Kaninchen Induziert.
Die gereinigte Induzierend· Verbindung für Interferon wird
als RlbonuclelneKur· ν(ΗΝβ) an Hand folgender Kriterien oharak·
terislert: (1) Das UV-Spektrum ist typisch für eine Nucleinslure« da es beispielsweise ein Maximum bei 257»5 und ein Mini"
mum bei 230 mu aufweist. Das DlohteverhKltnls (max./min.) betrXgt 0,72/0,31 = 2,^0, wahrend das 260/280-Dichteverhältnis
zu 0,72/0,33 s 9,18 ermittelt wird. (2) Anschließend an die
Inkubation bei 37 bis 56eC mit Ribonuclease erfolgt eine Verminderung der Interferon-induzierenden Aktivität. (3) Es wird
eine Widerstandsfähigkeit gegen Disoxyribonuclease, Natriumperjodat und Formalin festgestellt.(4) Pie chemische Analyse
zeigt, daß Bestandteile, wie sie normalerweise in RNS gefunden
werden, zugegen sind. (5) Andere chemische Analysen sowie (6) eine thermische Zersetzung lassen ebenfalls den Schluß zu,
daß es sich-um RNS handelt*
(1) UV-Absorptionsspektrum.
Das UV-Absorptionsspektrum wird in einem Beckman DU oder DB-O-Spektrometer bestimmt und ähnelt demjenigen bekannter Nucleinsäuren, die aus verschiedenen Quellen erhalten werden.
(2) Nachweis der Ribonuclease-Empfindlichkeit der Interferon
induzierenden Verbindung
Das von P.-Puniculosum isolierte gereinigte Interferon-induzierende Mittel wird inkubiert, wobei bei jeder Temperatur eine
zusätzliche Probe verwendet wird, die Pancreas ribonuclease (chromatographisoh rein) enthält. Die inkubierten Ribonuoleasebehandelten und -nichtbehandelten Proben werden im Hinblick auf
die Induktion von Interferon in Kaninchen getestet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle IX zusammengefaßt.
- 49 1Q98U/2Q02
50 | e IX | induzierenden | Mittels | 1617659 | 640 | |
11853 | T a b e 1 1 | Nachweis der Ribonucleaee-Empfindlichteeit des | Temperatur der | Inkubations | < 5 | |
Inkubation | zeit | |||||
RibonuQlease« | 30 min. | Interferon- | ||||
Kenzentration | 35 C | 30 min. | ||||
37*C | 2 Stunden | Interferon- | ||||
0,2 ug/ml | 370C | 2 Stunden | Titer | |||
56eC | 2 Stunden | 320,640 | ||||
2,0 μβ/ral | 56·σ | 2 Stunden | 320 | |||
320,640 | ||||||
2,0 ug/ml | <5 |
Die Tabelle IX zeigt, daß die Hel-iUIS gegenüber einem Abbau
durch RNase bei 0,2 ug/ml bei einer Inkubation wahrend einer
Zeitspanne von 30 Minuten bei 25*C vollständig unempfindlich ist.
Diese Stabilität geht auch aus einer Messung des Anstieges der optischen Dichte, gemessen, bei 260 au, hervor, wobei der Anstieg
in % ermittelt wird. Unter den in der Tabelle IX angegebenen
Bedingungen wird in den folgenden Tabellen X und XI sun Vergleioh
der Anstieg der optischen Dichte einer vorher denaturierten
HeI-RKS und einer Hefe-RNS gezeigt.
-50-.
1098U/2002
11855
Erhöhung der optischen Dichte Infolge eines Abbaus einer 20 ug/ml·
RNS-Lösung unter Verwendung von Pankreas-RNase (0,2 ug/ral bei
250C und einem pH von 7)
Substanz
Zelt in Minuten
Erhöhung der optischen Dichte bei 260 χφ In %
Nichtdenaturierte HeI-RNS η • *■:■ m |
O
10 20 50 |
1 | XI |
0
0 |
Denaturierte HeI-RNS
N η η |
0
10 20 50 |
0
10 11 12 |
||
Hefe-RNS
Il η η |
0
10 20 50 |
0
12 it |
||
Tabelle |
Erhöhung der optischen Dlohte Infolge des Abbaus einer 20 ug/ml«
RMS-Lösung unter Verwendung von Panitreae-RNaee (10 ug/al bei
56*C und «inen pH von 7)
Substanz
Zelt in Minuten
Erhöhung der optischen Dlohte bei 260 mp in *
Niohtdenaturiert·
HeX-RMS M K ti |
0
40 80 120 |
0
I 8,5 |
Hefe-RNS
M M Il * |
0
40 80 120 |
0
if·5 14 |
- 51 - | ||
1Ö98U/2002 | BAD DBiGiHAL |
(3) Naohwel· dee Fehlens einer Desoxyrlbonuclease-, Formalin-
und Perjodat-Eiipfindliohiceit .
Eine LÖJBung, die 16 ug der gereinigten HeI-RNS pro al enthält,
wird auf einen pH von 6 eingestellt, worauf Natriumperjodat
zugesetzt wird und nach Beendigung dee Teste das übereohüssige
Perjodat durch Zugabt von IjSGlycerin »erstort wird. Ansohlie**
send erfolgt »Ine Dialyse gegen eine Phosphat-gepufferte 3alzlusung. Eine andere ähnliche LOeung des Interferon-lnduzierenden Mittel« wird mit elektrophoretlsoh gereinigter Desoxyrlbonuo lease inkubiert · Ein· weitere Vhnllohe * Lösung der HeI-RNS wird mit Formalin inkubiert. Die vorstehend behandelten
Lösungen werden im Hinbliolc auf die Induzierung von Interferon
In Kaninehen getestet· Die Ergebnisse sind in der Tabelle XII
«ueamaengefa^t. .
Naohwels des Fehlens einer Ptorjodat-, Formalin- und Desoxyribonuclease-Eovfindllohkeit des induzierenden Mittels
Behandlungs- Konzen» Substanz tration
•c
Interferon-Titer
Desoxyrlbonuolease
Formalin
5 /ig/ml
25 25 |
1 α |
Stunde
Stunde |
40-320
40-640 |
25 | 1 | Stunde | 40-320 |
25 | 1 | Stunde | 40-640 |
35 35 |
4
4 |
Stunden
Stunden |
320-640
640 |
- 52 -109814/2002
^o
Die Tabelle XII zeigt, daß Hel/RNS gegenüber Formalin voll«
ständig unempfindlich ist» Dies gehtauch aus einer Vergleichsanalyse
der optischen Dichte einer 20 jAg/ml-Lösung der Hel/BNS
vor und nach der Inkubierung mit einer l,S#-igen Formaldehyd·*
lösung bei 35°C während einer Zeitspanne von 4 Stunden hervor.
Ein derartiger Test zeigt keine merkliche Änderung der opti=
sehen Dichte s sofern die Messung bei 260 mu erfolgt. Eine Mhn~
liehe Analyse unter Verwendung von Hefe-RNS (yeast ribosomal RNA)
ergibt eine Erhöhung der optischen Diohte bei 260 mu von 0,5
bis 0,6. Die Analyse zeigt ferner eine Verschiebung des Sxtinktions
(absorbanoy)«Maximums von 255 bis 260 mu. Dies kann als ein
Hinweis für die Anwesenheit einiger freier Aminogruppen in der HeI-RNS anstatt in der Hefe-RNS sowie für die Anwesenheit einer
doppelfaserigen Schraubenspirale gedeutet werden.
(4) Auswertung der chemischen Analyse der Basen-Zusammensetzung
des Interferon-lnduzierenden Mittels
Die Basen-Zusammeneetzung (Purin und Pyrlmidin) wird duroh
Hydrolyse einer getrockneten Probe des Interferon-induzierenden
Mittels mit 12n Perchlorsäure während einer Zeltepanne von 2 Stunden bei 100°C bestimmt. Das saure Hydrolysat wird auf
einen Whatman Filterpapier (Nr. 1) zusammen mit den 4 Bauen (Adenin, Guanin« Cytosin und Uracil), die sich normalerweise
in Ribonucleinsäuren finden, chromatographiert. Die Basen werden
■■"- J·? - 53 -
109814/2002
11855
als Flecken auf dem Papier mittels UV-Licht lokalisiert« ausgeschnitten
und mit O,ln Chlorwasserstoffsäure eluiert. Aus den
Rf-Werten (Entfernung einer Base von dem Startpunkt dividiert
durch die durch das Lösungsmittel zurückgelegte Entfernung) wird die Identität der UV-Licht Absorbierenden Flecken auf dem
Filterpapier bestimmt. Aus dem Absorptions-Spektrum der eluler·
ten Flecken werden die Basen identifiziert, die sich In dem -
sauren Hydrolysat des Interferon-induzierenden Mittels befinden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle XlII zusammengefaßt.
Basen-Zusammensetzung des Interferon-induzierenden Mittels
Identifizierte Base Rf' Rf (Literatur)
Adenin
Öuanln
Cytosin
Uraoil
Das bei der Papierohromatographle der Purin- und Pyrimldin-
Baeen verwendete Löaungemlttelsyatem besteht aus Isopropanol-
HCl-Waeser (vgl· K. Pink und W. J. Adame, J. of Chromatography,
22. (1966), Seite Il8).
0,24 | 0,25 |
0,3* | 0.16 |
0,46 | 0,47 |
0,66 | 0,68 |
ioiriu/2002
Si
(5) Andere chemische Analysen des Interferoh-induzierenden Mittels
T a b e | lie XIV | ■· | - | % Theorie |
Chemische Komponente | % Gefunden | 36,5 | ||
Rlbose , | 38,0 | 8,6 | ||
Phosphor | 8,4 | |||
Protein. | <1 | • * | ||
Polysaeoharid | <1 | |||
Desoxyribose | keines | • | ||
(6) Sedimentationsanalyse |
Der Sedinentationskoeffizient (Sg0,W) wird bestimmt und zu
durchschnittlich 12,1 ermittelt.
(7) Thermische Denaturierung
Die thermische Denaturierung der HeI-RNS wird an Hand von Experimenten gemessen, die unter Verwendung eines Beokman DB-O-Spektrophotometers, der mit einem Tm-Katalysator und einer Aufzeichnungsvorrichtung versehen ist, zur Messung der Temperatur
und optischen Dichte bei 260 mu durchgeführt werden« Die Erhöhung der Extinktion der doppelfaserigen HeI-RNS bei 260 mu :
wird als eine Punktion der Temperatur bei 2 verschiedenen Salzkonzentrationen ermittelt. In SSC (0,15m NaCl - 0,015m Natriumeitrat, pH 7,0) wird nur eine kleine Erhöhung der Extinktion,
1Ο98Ί¥/1ΟΟ2
d.h. eine Erhöhung um ungefähr 8& ermittelt« sogar bei 1000C,
was darauf hindeutet« daß der Tm (thermische UbergangsmeJSpunkt)
höher als dieser Wert ist. Bei der unteren IonenstärKe (0,1 SSC) tritt eine Hyperohromizität von jS2# hauptsächlich im Bereich
zwischen 85 und 10O0C mit einem Tm von 95 0C auf. Aue Einzelfasern bestehende HNS aus Hefe-Ribosomen zeigt eine geringere
HperchroadzltKt (20Ji), wobei diese HyperchromizitMt über einen
breiten Temperaturbereich zwischen 40 und 75*0 (Tm 55eC) in
SdC hinweg besteht* Diese Ergebnisse, zeigen, daß HeI-RNS in
hohem Mate thermisch stabil 1st« Wird die HeI-RNS in SSC mit Formaldehyd in einer Konzentratloh von 2,76# erhitzt« dann tritt
eine 44#«ige Erhöhung der Extinktion der HeI-RNS in SSC beim
Erhitzen auf. 95°C auf. Haselkorn und Coty haben gezeigt» daß
Formaldehyd den Tm von wasserstoff gebundenen spiralenartigen
Polynucleotide» fterabaetzt.
Die folgenden Beiepiele zeigen die Verwendung der erfindungsgemäßen RNS als induzierendes Mittel für die Erzeugung von
Λ' Λ
Die gereinigte RNS-Fraktlon aus P.-Funloulosum wird durch intravenöse injektion an Kanlnohen verabreicht, und zwar naoh der
109*1 ase/1002
sr
Methode, wie sie oben bei dan komplexen I:C~FoIyiaerisaten beschrieben
wurde. Die auf diese Weise bestiisnaton Titer sind in
der Tabelle XV zusammengefaßt.
Interferon-Titer, die mittels Kaninchennieren-Zellkulturen,
welche in rohrförmigen Gefäßen gezüchtet werden, bestimmt werden
8 ug 80 - > 640
2 ug 80 -t 160
0,125 pg 5 - 10
keine { 5
Wie vorstehend erläutert, kann das auf diese Weise in vivo
erzeugte Interferon isoliert und nach den bekannten beschriebenen Methoden charakterisiert werden. Diese Methoden setzen sich wie
folgt zusammen:
(a) Nachweis der Artspezifität des Induzierten Interferons
Die auf diese Weise unter Verwendung von HeI-RNS bestimmten Titer zeigen die Artspezifität, d.h., dafl Interferon, das.In
einem Tier einer gegebenen Art induziert wird, nur In Zellen wirksam ist, die von einem Tier dieser Art abstammen. Diese
Titer sind in der Tabelle XVI gezeigt.
-57 -
109814/2002
11853 ς*
Tabelle XVI
Artspezifität von induziertem Interferon in Immunitätstesta
unter Verwendung von vesikularen Stomatitia-Viren
Bei- Serum- Küken- Mäuse·= Kaninchenniere
spiel quelle Embryo Embryo Nr.
1 Kaninchen - ζ 20
2 Kaninchen <6 <12 S6
(b) Nachweis der Trypsin-Empfindliohkeit des induzierten Interferons
Ein Interferon-enthaltendes Serum-von Tieren, das mit einer gereinigten RNS-Fraktion aus P.-Funiculoeum induziert worden ist,
wird in der oben geschilderten Weise isoliert. Die Ergebnisse
des Trypsin-Empfindlichfceitstests sind in der Tabelle XVII zusammengefaßt.
Tabelle XVII
Trypsin-Eopfindliohkeit von induziertem Interferon
Trypsin-Vergleiohsprobe
ζ
- 58 -1Ö98U/2002
11853 ■ a -. ,
(ο) Bestimmung des Molekulargewichts von Induziertem Interferon
Das Molekulargewicht von Interferone^ die mittels P.-Punlculosum-RNS induziert worden sind, wird nach der oben beschriebenen
Methode bestimmt. Diese Methode liefert Werte« welche innerhalb von 10$ der angegebenen Molekulargewichte liegen, wenn Teste
mit gereinigten Proteinen durchgeführt werden,
Mit P.-Funiouloeum-RNS induziert 60 000 und IJO 000
(d) Bestlnaung dsf iaoelektriaohsn Punktes von Interferon
Dl· Serum-Proben« welche duroh ΗβΙ-ÄHß induziertes Interferon
enthalten» werden In der oben beschriebenen Weise analysiert.
Der auf diese Welse für ein Interferon« welches in Kaninchenserum durch Verabreichung von P. «Puniculoeum-TlNS bestimmt wird,
betragt 6,9 bis 7,1.
Induzierte Widerstandsfähigkeit gegen eine Infektion von Mäusen
duroh Columbia 3K-Viren .
Tiere, die in ähnlicher Weise mit P.-Funiculosum-RNS behandelt
worden sind« jedoch nicht mit dem Virus infiziert worden aind,
werden beobachtet., um eine durch diese Chemikalie eventuell erzeugte ToxizitKt festzustellen·Es wird jedoch keine Toxizität
bei irgendeinen der behandelten, jedoch nioht-infizierten Tiere
beobachtet. Pie Tiere behalten ihre normalen Freßgewohnheiten
bei« fahren fort zu wachsen und erscheinen hinsichtlich ihrer
äußeren Eigenschaften normal.
Es werden täglich Zählungen vorgenommen, um die Anzahl der lebenden sowie die Anzahl der toten Tiere zu ermitteln. Die Tiere
werden 10 Tage lang beobachtet. Die Ergebnisse sind In der Tabelle
XIX zueanaengefaßt.
durch Columbia 3K-Viren
Chemisches Gesamtdosis % der über- Mittelwert der pro '
Mittel pro Tier lebenden Tiere Tag überlebenden Tiere
RHS 50ug+; 73,3 12,0
' Probe enthält 50 ug RNS/ml. 0,5 ml werden 18 Stunden vor dem
Virue-Immunitätstest verabreicht, während 0,5 ml 3 Stunden
nach dem Virus-Immunltätstest gegeben werden.
. - 60 1098U/2002
Induzierte Widerstandsfähigkeit gegen eine Pneumonia-Viren Infektion von Mäusen (FVM)
·,„■ .,·- |r||| ι - ι, , -T n — 1-11- ι ι, ,,ι, ,η . |f ι, _- ,ι, ■ -T, in |Ί I ι. ι III m ι ι I I III 111. ..BI IMIIIIJHB-Ii
Lösungen der gereinigten RNS werden im Hinblick auf ihre Fähig·
keit, gegen eine PVM-Infektion zu schützen, nach der oben beschriebenen Methode untersucht. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle XX zusammengefaßt.
Induzierte Widerstandsfähigkeit gegenüber einer durch Pneumonia-Viren verursachten Infektion von Mausen
Oesamtdosis % der über- durchschnittliche
Chemisches Mittel pro Tier lebenden Tiere Zahl der pro Tag
überlebenden Tiere
P.-Funioulosum 20 ug in 90,0 ) 14
RNS 2,0> ml
Phosphat-gepufferte Salzlösung 0,03 ° 7
(C) Ribonucleinsäur· aus Reovirus-VIrionen (Typ 3)
QeraÄfl einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung wird
eine RNS aus Reovirus-Virionen (Typ 3) erhalten, die eine Doppel
faser besitzt und ein ausgezeichnetes Stimulanz für die Interferon-Erzeugung ist. Diese RNS wird nachstehend als Reo-3«-RNS
bezeichnet. ■
Zur Gewinnung öJGiior-.Reo-^-RKS werfen
(^yP 3) in priiiiürGn EglJkulUiren ouß MtsGrlrcikTieroiioren necb
liehen Httthodcn gcEllehket. untf nftoh oJner 3- t».is 4*tKgijg8n
XRteubRtiora bei 35°C ©eeifisnelt. ßio Rf>ovlr-en»Vlrlc«KHi (Typ B)
in der ZellkulturflUseigkelt werden mittels der SMuremuefällungß-
methodej wie sie von Charney et al (J. Charney, R. Machlowitz, '
A. Tyte 11, J. Sagin und D.3. Spioer, Virology, 15 269 (196I))
besonrilben wird, auf das 50-?aohe konzentriert.
• *
Der Niederschlag wird gesanraelt und erneut in einen Natrium-Phosphatpuffer (pH 8) suspendiert. Diese Suspension ist einem
50-fachen Konzentrat der ursprünglichen Virusmenge äquivalent· Sie wird duroh 10 Minuten dauernde· Zentrifugieren bei 3OOO Upm
(oder 15 Minuten bei 1500 Upm) geklärt. Die überstehende Flüssigkeit wird bei" 78 000 χ g drei Stunden lang zentrifugiert. Das
Pellet, welches den Virus enthält, wird erneut in einer mit
Natrlunphosphat-gepufferten Salzlösung (pH 7)« dl· 0,005b Magnesiumchlorid enthält, zur Gewinnung eine· 500-faohen Konsentrats
des Ausgangsiaaterlals erneut suspendiert. Eine weitere Reinigung
des Virus und die Extraktion und Reinigung der Reo*2«RNS werden
nach der oben erwähnten Methode von Oomatos und Tann durchgeführt·.
Diese RNS 1st nloht-inflzlerend, wie aus Tests zur Bestlmnung
der Xnflzlerbarkeit von empfindlichen Affennierenzellen und
10*814/2002
L-Zellen hervorgeht. Das Fehlen einer Infizlerbarkeit bei einer
derartigen RNS wurde wiederholt gezeigt, beispielsweise von Oomatos et al (P. J. Gomatoe und W. Stoeckenius, Proe. Natl. Acad.
Sei., 55, 1**9 (1964)).
Oomatos und Tann beschreiben die Reovirus-Ribosonuoleinsäure
als elnMöppelfaserlges Molekül, wobei Tests der vorstehend besohriebenen Art, die zur Untersuchung dieser RNS herangezogen
werden, diese Tatsache bestätigen. Werte, die hlnslohtlioh der Interferoh-Induzierung bei Tieren durch diese'Reovirus-RNS
erhalten werden, stutzen das erfindungsgeinäee Merkmal, daß eine
Doppelfaseriglceit der RNS erforderlich ist, um Interferon induzieren zu können.
Diese Reo-5-RNS ist bei einer intravenösen Injektion sur Indu-Eierung von Interferon in Kaninchen, wobei nur eine 0,5 ug-Dosis RNS pro Kaninchen eingesetzt wird, sehr wirksam. Innerhalb
•iner Stunde nach der Injektion von 8 ug pro einer 0,$ ml-Dosis
(Menge, die von 8 χ 10 Virionen erhalten wird) tritt ein
hoher Interferonspiegel auf. Die Reo-3-RNS erreicht nach 2 Stun·
den eine Spitze und fällt langsam 4 Stunden später auf eine
Höhe ab, die weniger als l/l6 der Spitze beträgt. Infizierende
Reovirus-Vlrionen (Typ J) in einer äquivalenten Dosis vermögen
keine merkliche Menge an Interferon vor einer Zeitspanne
10981 ft ro 02
ft
5 Stunden zu Induzieren, wobei der maximale Spiegel nicht mehr
als l/l6 desjenigen Spiegels beträgt, welcher durch RNS induziert wird. Dies legt die Vermutung nahe« daß der ganze Virus
nioht solange als Interferon-induzierendea Mittel wirksam wird,
bis die doppelfaserige RNS In Freiheit gesetzt wird, d.h. daß
die Zeit erforderlich 1st, welche für die Beseitigung der Hülle
von dem ganzen Virus erforderlioh let. Es let ferner darauf
hinzuweisen, daß die nackte RNS als Induzierendes Mittel weit wirksamer 1st als der ganze Virus«Die kurze Induktlonsperlode
der Reo-3-RNS entspricht derjenigen zur Induzierung durch die oben diskutierten komplexen synthetischen Polynucleotide.
Die Identifizierung der Viren-inhlbierenden Substanz In den
Kanlnohtnseren, welche mit Reo-3-RNS eingespritzt werden, beruht auf den biologischen und biochemischen Eigenschaften,
auf die welter oben Bezug genommen wurde. Diese Eigenschaften
sind folgende: (a) Wirtsart-SpezifitKt* die Inhibierend wirken·
de Titer von 128 bis 256 In homologen Kaninchennierenzellen
und < 32 in heterologen Mäueeembryonen- und Kükeneabryonen»
zellen beim züchten zeigt, (b) Herabsetzung des Titers von
32 auf< 2 durch Behandlung während einer Zeitspanne von 4 Stunden bei 35"C mit 50 ug/ml Trypsin, (c) Molekulargewicht von
40 000, bezogen auf eine Sephadex O-200-Oelflltration und
(d) isoelektrisoher Punkt von 7,0, gemessen durch Chromatogra-
11853
phie auf CM-Sephadex.
Tests« die in primären Monosohioht-Zellkultüren aus Kaninchen».
nieren in der oben beschriebenen Weise durchgeführt·werden»
zeigen« daß ζ 0,04 ug Reo-3-RNS erforderlich sind, um die Bildung
von Fleoken dureh einen veeikularen Stomatitis-Virus zu verhindern· A-
'
Das UV-Absorptionsspektrum von Reo-3-RNS ist typisch für eine Nuoleinsäure mit einem Minimum bei 232 und einem Maximum bei
260 mu. Das 260i230-Verhältnis betragt 2,08, während dae 260s280-Verhältnis zu 2,30 ermittelt wird. Diese Werte ähneln den Werten,
welche für Reovirue-3-Virion-RNS von Oomatos und Tamm berlohtet
werden. ].
Anstieg in % der optischen Diohte bei 260 au zusammen mit dem
Temperaturanstieg notiert wird. Der Tm für Reo-3-RNS wird in
einer 20 ug/ml-Lösung aus 0,15m MaCl- - 0,015m Natrlumoitrat
(pH 7,0) gemessen und zu ungefähr 110*C ermittelt. Beim Erhitzen der Reo-3-RNS in Oegenwart von 2,76$ Formaldehyd wird der Tm
auf 86*C herabgedrückt, so wie dies für wasserstoffgebundene
•piralenartlge Polynucleotide erwartet wird. Die Fähigkeit, Inter«
feron in .Kaninchen zu Induzieren, wird zerstört.
10Ö8U/2Ö0 2 WJ .(«*«.
Die Reo-5-RNS wird nioht durch RNase unter Bedingungen, unter
welchen einfaserige Hefe-RNS zerstört wird, d.h. duroh O42 jig
RNase/ml bei 25eC, abgebaut. Reo-3-RNS wird sehr langsam bei
der Behandlung mit RNase bei 10 ug/ml und bei einer Temperatur
von 560C abgebaut. Die Fähigkeit, Interferon zu induzieren,
wird nicht duroh eine Behandlung bei 25*C mit der geringeren Konzentration von RNase verschlechtert. Die ReOO19RNS wird
Jedoch bei 24 ug/ml durch Behandlung «it einer RNase von 10 ug/ml
bei einer erhöhten Temperatur von 56*C und einer lungeren Znkubationszelt von 2 Stunden inaktiv.
Der vorstehend beschriebene Nachweis des Fehlens der niohtinfizierenden und nicht-replikttiven Fora von einwlfaaerigen
Ribonucleinsäuren, die von Viren abataonen, einschllefllioh des
Newoastle-Dlsease-Vlrus, des Influenza-A-Vlrus sowie des Tabak-Mosaik-Virus« sowie das Unvermögen von einzelfaserigen Polynucleotiden» Interferon zu Induzieren« trügt welter zur Stützung
des erflndungsgemttäen Konzepts bei« daß ein wesentliches Erfordernis für eine Interferon-Induzierung eine Doppel· oder
Vielfaserigkelt der RNS Voraussetzung 1st. Ferner muß darauf
hingewiesen werden, daß kein Inhibierendes Protein oder keine
anderen inhibierenden Substanzen, wie an Hand von PfI-RNS gezeigt wurde, sowie kein Capsidproteln zusammen mit den Reovirus-"Vlrlonen*(Typ 3) vorhanden sein darf.
' - 66 -1098U/2002
(D) Replikative Form von RNS und D1NS
Die Erfindung beruht ferner auf der Erkenntnis, daß replikative
Formen von RNS und DNS Interferon-lnduzlerende Mittel sind. Sie sollten in völlig reiner Form vorliegen und insbesondere
frei von inhibierendem Protein und/oder anderen Inhibierenden
Substanzen sein·
Die repiklatlve Form (RF) von RNS let eine einzigartige Struktur« die in Zellen gefunden wird, welche mit RNS-Viren infiziert sind. Bakteriophagen (Bakterienviren) und Viren« welohe
Pflanzen befallen (einsohliefllich Algen und andere einzellige
Glieder des Pflanzenreiches) sowie Viren, welohe tierische
Zellen befallen, fallen in den Rahmen der vorliegenden Erfindung. Beispiele für Bakteriophagen sind die Collphagen MS2, M12 und
RI7. Bei einigen Tier- und Pf lanzenviren können die replikative Form und die RNS des Viruspartlkels (Virion) synonym sein, wie
dies beispielsweise bei Reoviren, gewundenen Tunorviren (Pflanzen) und Reiszwergviren (Pflanzen) der Fall ist. Die Erfindung
umfaßt ferner die r«pllkatlve Form von DNS, (kUrzllob an Hand
der Bakteriophagen T4 gezeigt) sowie die replikatlven Formen
anderer Tier·, Bakterien- und Pflanzen-DNS-Vlren.
• - 67 -
1098U/2002
In den Rahmen der Erfindung fallen tierische Viren von Wirbeltieren
und wirbellosen Tieren bis herab zu den einfachen, aus
einer Zelle bestehenden Arten, wie beispielsweise Protozoen. Außerdem umfaßt die Erfindung komplexe Polynucleotide, die aus
Polynucleotiden hergestellt werden, welche Ribose enthalten. Außerdem kommen Polynucleotide in Frage, die Kohlehydrate (beispielsweise
Desoxyribcse, Arabinose, andere Pentosen, Hexosen oder irgendeinen Kohlenhydratanteil) enthalten. Daraus ist
ersichtlich, daß die Quelle der replikatlven Form von DNS oder
RNS nicht von Bedeutung ist, so daQ die Verwendung von DNS oder
RNS als Interferon-induzierendes Mittel nicht von dem Material
abhängt, aus welchem diese Säuren abgetrennt wurden.
Die identifizierenden Eigenschaften der (ffe) von RNS wurden
bereits veröffentlicht. Eine Serie aus 3 Artikeln erschien
in den "Bacteriological Reviews", Band 30, Nr. 2, Seite 267-307
unter dem Titel "Symposium on Replication of Viral Nucleic Acids" von Erikson und Franklin, Shapiro und August bzw. Plagemann
und Swim. Wichtige Eigenschaften der replikativen Formen sind:
1. Beständigkeit gegenüber einer Digestion durch Pankreas ribonuclease bei 25°C in 0,15m Natriumchlorid.
« 68 1098U/2002
11853 -
2. Hohe thermische Stabilität. Innerhalb eines sehr engen Temperaturbereichs erfolgt ein Wärmeübergänge
3. Beständigkeit gegen die Zugabe von Formaldehyd, wie aus
physikalischen und biologischen Werten erkennbar 1st.
Weitej oben wurde erwähnt, daß HF-RNS praktisch immer in solchen
Zellen gefunden wird, die mit einem RNS-Virus infiziert worden sind. Aus diesem Grunde dient die Herstellung und Reinigung
einer dieser replikatlven Form als Erläuterung für die Verwendung
anderer Quellen dieser Form von RNS. Ein geeignetes Bei* spiel für ein derartiges Wirts-Viruseystem ist dasjenige von
£. COÜ-MS2. Die Komponenten diese« Systems können aus zahlreichen Speioherungsquellen erhalten werden. Dieser Virus wird
den E. ooli-Zellen, welche inkubiert werden, zugesetzt, so daß
der Virus in die Zellen eindringt und sich in den Zellen fortpflanzt.
Diese infizierten E. coli-Zellen werden anschließend aus der
Kulturbrühe entfernt, beispielsweise durch Zentrifugleren,
worauf sie durch Verwendung eines Detergens zur Freisetzung der RF, die erzeugt worden 1st, aufgelöst werden. Die RF wird
anschließend nach Nethoden isoliert, welche den oben für die
Gewinnung der RNS aus P.-Funiculosum beschriebenen Methoden ent»
- 69 -T098U/2002
11853 ' 1IO
sprechen. Ins allgemeinen besteht diese Isolierung aus einer
Sntproteinisierung unter Verwendung von Phenol sowie aus einer
Entfernung des Phenols durch Extraktion mit einem Lösungsmittel,
wie beispielsweise Äthyl&ther» Die NucleinsKure wird anschliessend mittels eines bekannten Mittel· ausgefällt, beispielsweise
unter Verwendung von* Äthanol, worauf der Niederschlag beispielsweise djirch Zentrifugieren abgetrennt wird. DNase und RNase
werden zur Auflösung unerwünschter Fraktionen zugesetzt, worauf,
erneut Äthanol zur Gewinnung eines Niederschlags zugegeben wird« Dieser Niederschlag kann für eine weitere Reinigung erneut verarbeitet werden, worauf er anschließend durch Chromatographie
einer Feinreinigung unterzogen wird. Geeignete chromatographische Materialien sind Sephadex und Seteola-tCellulose.
Die auf diese fcfei'se erhaltene gereinigte RF wird zur Induzierung
einer Erzeugung von Interferon nach bekannten Methoden, beispielsweise nach den vorstehend beschriebenen Methoden, verwendet. Das auf diese Weise erzeugte Interferon wird nach bekannten
Methoden, beispielsweise nach den oben beschriebenen Methoden, .
ermittelt. '
Die gereinigte RP wird selbst bekannten Analyseafcthoden unterzogen, um ihre repllkative Form der RNS zu bestimmen. Geeignete
Untereuohungamethoden werden in folgenden Artikeln beschrieben ι
1θ'9·"ΐΖ/ίθΟ2
■'Μ
Weissmann, C, Borsts P8 Burden, R.Η« Billeter, M.S.»
Ochosa, 3., Proc. Natl. A©ad. Sei.:, 51:682 (1964).
Haselkorn, R., und Defc^J?·* J« Biol. Chem.,
265.· 2738 (1901).
Billeter, M.A., Welssmann^ C, Warner, R.C, J. Mol.
Biol. 17ϊ 145 (1966).
Oeiduschek, E. P., J.Vf, Moohr, und S.B0 WeIgSS1, Proe
Natl. Acad. Sei., 48s IO78 (1962).
E. Coil Hfr 3OOO wird Über Nacht bei 37eC in 200 ml einer Brühe,
wie sie von Weissmann et al (vgl* weiter oben) beschrieben wird, gezüchtet. Die Kulturbrühe wird mittels einer sieh hin- und herbewegenden Schüttelvorrichtung geschüttelt. 100 au dieser KuI-tür werden zu 1 1 einer frischen Brühe zugesetzt und 2 Stunden
lang bei 370C geschüttelt. Zu diesem Zeltpunkt wird eine ausreichende Menge MS2-Virus zur Infizierung der Hauptmenge der
E. ooli-Zellen zugegeben. Die infizierte Kultur wird durch
Schütteln bei 37*C während einer weiteren Zeitspann· (gewöhnlich 1 Stunde) vor der Zugabe von 2 ml Chloroform und Abkühlen
in einem Eisbad inkubiert. Die infizierten Zellen werden durch Zentrifugieren mit 4000 Uptn in einer PR2-Zentrifuge wKhrend
- 71 -
Λ, BADORiGIMAL
1098Ü/2002
einer Zeitspanne von 15 Minuten gesammelt und einmal In einem
sterilen 0,06m Phosphatpuffer bei einem: pH von 7,0 gewaschen.
Die gewaschenen E. coli^Zellen werden bei -20eC gelagert.
% ■ ■
Biol., 17, 145 (1966) In folgender Weise angewendet:
Biol., 17, 145 (1966) In folgender Weise angewendet:
1· Die gesammelten« zusammengepreßten E. coli-Zellen aus einer
1 1-Charge werden In 16 ml 0,05m TRI3-0,lm NaCl - 0,005m
Xthylendlamintetraaoetat (XDTA) (diese Zusammensetzung ist als TSE bekannt) suspendiert und durch Zugabe von 2 ml eines 1OjK-igen liatriumdodecylsulfats (KDS ) aufgelöst. Nach ungefähr
5 Minuten dauerndem Stehen -bei 30*C ist; die Auflösung beendet.
2. Die aufgelösten Zellen werden mit einem gleichen Volumen eines 88£-lgen Phenols (das vorher dreimal mit TSE-Puffer ge-..waschen worden ist) bei Zimmertemperatur während einer Zeltspanne von 5 Minuten extrahiert. Naoh einen 5 Minuten dauernden
Zentrifugleren bei 15OO Upm wird die dioke viskose-wässrige
Schicht mittels einer Pasteur-Plpette entfernt. Die Phenolextraktion wird 2 weitere Male wiederholt. Das Phenol wird
von der wässrigen Schicht durch 5-malige Extraktion mit Äther
- 72 -1098U/2002
bei 5eC entfernt, überschüssiger Äther wird durch Vakuum entfernt. Die Nucleinsäurefraktion wird durch Zugabe von 2 Volumina
Äthanol ausgefällt. Nach einem Stehen während einer Zeitspanne von wenigstens 2 Stunden bei -200C wird der Niederschlag zentrifugiert
und in 18 ml O402m TRIS - 0,005m MgCl2 (pH 7,2)
gelöst.
3. DNase wird in einer Konzentration von 20 ug/ml zugesetzt,
worauf die Digestion der DNS-Fraktion bei Zimmertemperatur während einer Zeitspanne von 30 Minuten durchgeführt wird. Nach
der Zugabe von 2 ml 1OX SSC wird Pankreas ftNaae in einer Konsentration von 5 jag/ml zugesetzt» worauf die Digestion der RNS
30 Minuten fortgeführt wird. Die Enzymwirkung wird durch Zugabe von O3033%. HDN abgestoppt. 2 Volumina Äthanol wird zugesetzt,
worauf die Ausfällung durch Stehenlassen ls©i -20*C über Naoht
beendet wird. '
4. Der Niederschlag wird in 3 ml 0,015m NaCl und 0,015m Natriumoltrat
(pH 7,O5SSC) aufgelöst, worauf 0,1 mg gereinigtes Maoaloid
zugesetzt wird. Die Extraktion mit 2 Volumina Phenol (ins Gleichgewicht gebracht ®ä>% SSC) wird bei Zimmertemperatur während
einer Zeitspanne von 5 Minuten durchgeführt» Die Phenolextraktion
isnter Zusatz von Ma©al@id bei j@d@s! Mal wird dreimal .wiederholt
s worauf &m ^Qstli&he Phenol von der wässrigen Schicht
. JJ m BAD ORIGINAL
109814/2002
durch 4 Ätherextraktionen entfernt wird· Überschüssiger Äther
wird im Vakuum entfernt, worauf 2 Volumina Äthanol zugesetzt
werden. Die Ausfällung erfolgt bei -200C Über Nacht.
5, Ausschluß-Chromatographie an Sephadex 0-200»
Der Niederschlag wird in 0,6 ml 3SC gelöst und durch Zentrifugieren bei 2500 'Upm während einer Zeltepanne von 20 Minuten
geklärt. Di· Lösung wird auf eine mit Sephajdex 0-200 gefüllte
Säule mit einer Abmessung von 1,5 χ 25 cm aufgegeben und mit
einem 33C-Puffer ins Oleiohgewicht gebracht· Das Leervolumen
wird vorher durch Durchleiten von 0,5 ml einer 0,2£-lgen Lösung
von Dextranblau durch die Säule bestimmt*. Die MS2RNS{RP) wird
elulert und erscheint in der Blutfraktion an dem Leeryolumen.
Die einfaserigen BlIS- und DHS-Dlgestioneprodukte bleiben auf
der Sephadex-Säule zurück,
6. Chromatographie an Ecteola-Cellulose
Die gesammelten Fraktionen, welch· M32RNS (RP) aus der unter
Verwendung von Sephadex 0-200 durchgeführten Aueeohlui-ÖteoeMo·
graphle enthalten, werden gegen einen 0,01« Natriunphoephatpuffer (pH 7) dialysiert. Pas dialysierte Material wird auf
eine 0,9 χ 3 cm SHuIe, die mit Ecteola-Cellulose gefüllt ist«
gegeben. Die SXuIe wird nacheinanderfolgend mit 10 al O4OIn
fO98U/2002
11853
Natriumphosphat -.0,2m NaCl und 40 ml 0,01m Phosphat - 0,4m
NaCl gewaschen. Die MS2RNS(HF) wird in 10 ml 0,01m Natriumphosphat - 0,6m NaCl eluiert.
und Interferon-Charakterisierung entsprechen den oben beschriebenen, «le werden Im vorliegenden Falle unter Erzielung folgende Ergebnisse angewendet:
. A. Relative Beständigkeit von MS2RNS(RF) gegenüber Ribonuclease
Die vorstehend erhaltene !432RNS(RF) wird mit RNase bei einem
pH von 7,0 behandelt, worauf anschließend an den Abbau der RNS die Steigerung der optischen Dichte mit dem Aufzeiohnur.gs-Spektrophotometer gemessen wird, weloher mit einer regulierten
Aufheizungszelle zur Aufrechterhaltung der Temperatur versehen ist.
Die MS2RNS(Rpy 1st bei 25 ug/nu. gegenüber RNase bei 0,25 ug/nl
bei 256C und 56"C bestandig. Jedoch wird mit RNase bei 10 ug/ml
und 560C ein langsamer.linearer Abbau von M32(RNS) erzielt.
Eine ribosome Einzelfaserhefe-RNS (single-stranded yeast
ribosomal RNA) in einer Menge von 20 pg/ml wird als Vergleichs-
11853
probe verwendet. Diese Säure wird in 3 bis k Minuten sehr
sohnell mit 0,25 pg/ml RNase/ml bei 250C abgebaut.
Das Vermögen der MS2RNS(RP) nach einer Behandlung mit RNase unter verschiedenen Umständen Interferon in Kaninchen zu
induzieren, geht aus der Tabelle XXI hervor.
'Tabelle XXI
gegenüber verschiedenen Behandlungen
M32RN3(RP) (10 ug/ml)
(0C) (min.)
Interferon-Titer, induziert 1In
Kaninchen
Ribonuclease 0,25 με/ml
Nichtbehandel te Vergleichs- probe - - - |
25
25 |
30
30 |
160,
10, |
640 oder/
640 oder) |
Ribonuolease' 10 ug/ral
Nichtbehandel te Vergleichs- probe · -.- |
56
56 |
2 Std.
2 Std. |
<5,
10, |
<5
80 |
Formaldehyd 2,7$£
Nichtbehandel- te Vergleichs- probe - — |
100
100 |
i#/ain. 3tei- ■»■) gerung N |
<5.
40, |
<5
l60 |
Hohe Temperatur - - -
Niohtbehandelte Vergleichsprobe - - - |
110 | 5«lnt+> |
<5,
320, |
<5
320 |
keine (Vergleich) - - | <5, | <5 | ||
1'/Minute Steigerung bis 1000C.
Es schließt sich eine schnelle Abkühlung zur Verhinderung
einer Denaturierung an.
- 76 -1098U/2002
Während MS2RNS(RP), die mit 0,25 Ug RNase/ml behandelt worden
ist, keine Verminderung des Induktionsvermögens für Interferon zeigt, verliert eine ähnliche Probe nach einer Behandlung mit
10 ug, RNase/ml bei einer höheren Temperatur während einer längeren
Zeitspanne die InduzierungsfShigkeit. Wie aus der Tabelle XXI hervorgeht, wird die biologische Aktivität durch Behandlung
mit 10 ug/ml Ribonuclease bei 56"C, jedoch niaht mit
0*25 ug/ml bei 25eC zerstört. Ein Erhitzen auf 100eC in einer
2,76^-igen Formaldehydlösung zerstört in Irreversibler Weise
die Interferon-induzierende Aktivität. Dap Induktionsvermögen wird ferner durch Erhitzen der RNS auf 11O9C zur Bewirkung
eines Übergangs der Spirale In eine willkürlich angeordnete
Schlange sowie durch ein schnelles Abkühlen zur Verhinderung
einer erneuten Bildung der Spirale' zerstört, wie aus der Tatsache
zu erkennen ist, daß die Hy per ehr omie wirkung nicht
reversibel ist« Diese Eigenschaften ähneln den Elgansohaften,
welche bei doppelfaeeriger HeI-RNS und Reo-3-RNS gefunden werden.
·
B. UV-Absorptionsspektrum
Das UV-Absorptionsspektrum.der gereinigten KSSRNS(RF) wird
unter Verwendung eines Beckman DB-Q-Aufzeichnungsspektrophotometers
bestimmt»Die Kurve 1st typisch für eine Nucleinsäure
109IU/20-Q2
mit einem Minimum bei 23O rau und einem Maximum bei 257.,5 mu.
Das 257i230-Verhältnis betrögt 2,36, wahrend das 260:280-Verhältnis zu 2,36 ermittelt wird.
Die thermische Denaturierung von M32RN3(RF) wird bei Versuchen
gemessen, bei welchen ein Beckraan DB-G-Spektrophotometer,
welcher mit einem Tm-Analysator und einer Aufzeichnungsvorrichtung versehen ist, verwendet wird. In dem SSC-Puffer unterliegt die MS2RNS(RF) einem scharfen thermischen übergang alt
dem MeQpunkt (Tm) bei HO0C. Dieser scharfe thermische Übergang sowie der hohe Tm sind charalcteristisohe Eigenschaften,
wie sie gewöhnlich bei doppelfaserlgen Molekülen mit relativ hoher thermischer Stabilität festgestellt werden.
Das Erhitzen von M32RNS(R?) in Gegenwart einer 2,76£*»lgen
Porraaldehydlösung bewirkt eine 60£-lge Steigerung der Extinktion mit einem Tm bei 86*C. Nach Haaelkorn und Doty (J.Biol.
Chem., 236, 2738, I96I) liefert die Zugabe von Formaldehyd
zu einer doppelfaserigen RNS ein Produkt mit einer sohleohteren
thermischen Stabilität. Es wird keine Abnahne der Extinktion bei einem erneuten Erhitzen festgestellt, was darauf hindeutet/
daß eine Spiralenbildung inhibiert wird.
t - 78 -109114/2002
Die Fähigkeit der MS2RN3(RF)t die Herstellung von Interferon
in Tieren zu induzieren, wird bei ihrer Verabreichung an Kaninchen ersiehtlioh. Die Kaninchen werden getötet, worauf das
Serum den vorstehend beschriebenen Tests, die für diesen Zweck
anerkannt sind, unterzogen wird. Die Tests sowie die bei ihrer
Durchführung erhaltenen Ergebnisse sind in den· Tabellen XXII, XXIII und XXIV zusammengefaßt.
Tabelle XXII
Artspezifität -von MS2RNS(RF)-induziertem Kaninchenserum-Interferon
640 640 320
512
ND | <20 |
ND | <20 |
ND | < 10 |
< 8 | ND |
-79 -1098U/2002
Trypein-Empfindliohkeit von MS2RNS(RF)-induziertem Kaninchen-
serum-Interferon +)
Beispiel Behandlung Interferon-Titer an RK-l}
Nr. Zellmonosohichten
1 . keine 8
kristallines Trypsin (50 ug/rnl, 4 Stunden
. . * bei ?5°C)
< 2
2 keine 128
kristallines
Trypsin (50 ug/ml
4 Stunden bei 35*'
35*0) <2
Teilweise durch Chromatographie an CM-Sephadex gereinigt,
'RK-l^-Zellen stellen eine stabile Auskleidung von Kaninchennlerenzellen
dar»
Physikalische Blgenschaften von. MS2RNS(RF)-induziertem Kaninchenserum-Interferon.
Induzierendes isoelektrlsoher Molekularinterferonquelle
Mittel Punkt gewicht +)
Kaninohenserum MS2RNS(RP) 6,56 - 7*20 52 000 +
16 700
+' Molekulargewicht, bestimmt durch Gel-Filtration durch 0-100-Sephadex.
Diese Methode ermöglicht eine Molekulargewichtsbestimmung mit einer Genauigkeit von + 10$.
Um zu zeigen, daß Tiere, welchen die Interferon-induzlerende MS2RNS(RP) verabreicht worden 1st, tatsächlich gegen eine an-
1185:3
schließende Virusinfektion geschützt sind, wird ein Standardtest durchgeführt. Einzelheiten dieses Tests sind in der Tabelle XXV zusammengefaßt.
Tabelle XXV
Induktion der Widerstandsfähigkeit' gegen" eine Mäuse Pneumonia-Vireninf#ktion (PVM) in Mäusen duroh
.dosis lebenden Tiere, £ Über- eige % der lebenszeit
pro Tier infizierten Tiere den Tiere
Tiere ·..-'
18 ug 17/20 85,0 73,6 >
0 (Vergleich) 4/55 \ U#4 0,0 8
Die zum Vergleich angegebene Interferon-lnduzierende Fähigkeit
von MS2RNS(RF) und anderen Substanjccn ist in der Tabelle XXVX
angegeben. . ■
BAD ORIGINAL - 81 -
10SS14/2002
Inter feron-lnduktionsvertnogen bei Kaninchen von-MSSRNS(RP)
und anderen Präparaten, die von E, Coli-M32-Coliphagen-3ystemen abstammen |
Intravenöse
Dosis pro Kaninchen |
Nioht-lnfUlert· B.coil-h·) | 100 ug |
Interferon-Titer
des Kaninoheneerums |
In die Kaninchen
eingespritztes s Material |
8u45
Ifug. |
RIiS |
160; 40
2Ö, 1Ό |
|
MS2RNS(RF) (doppel-
faserlg, replikative Form) |
8 ug
l.lxlO11 PFU/el+) |
keines (Vergleich) » ■ |
inten Methoden |
{ 10«^10
• 10, ^10 |
MS2-VP-RNS (einfaserig,
abgeleitete« Virion ++) M32-Vlrione ++) |
4' gereinigter Virus,
**)h«rft«at»llt nach bekai |
|||
<10,Λ0 | ||||
<ιο,αο | ||||
- 82 -
1098U/2002
11 855 J3
Bei Verwendung der anderen vorstehend beschriebenen RNS-induzierenden Mittel ist ungefähr 1 Stunde nach der RNS-Injektion ein
Seruminterferon feststellbar, dessen Menge nach 2 bis 4 Stunden *
ein Maximum erreicht und nach 6 Stunden abfüllt.
Die vorstehenden Beispiele beschreiben ein E. ooli-MS2-Systeni.
Dieses System kann als Beispiel für viele andere Systeme angesehen
werden* bei welchen verschiedene Wirtszellen verwendet werden, die
mit unterschiedlichen RNS-Viren infiziert werden". Dasselbe gilt
auch für die doppelfaserige DHS der repiikativen Form.
• -
Bs wird eine Untersuchung durchgeführt, um die Fähigkeit der MS2-RNS(RF) zu bestimmen, Interferon in Monosohiohten primärerKaninchennieren-Zellkulturen zu induzieren. Die Zellkultur-Monoschichten werden 18 Stunden lang mit einem Medium inkubiert, das MS2-RHS(RNF) enthalt. Mittel« eines Fleokenvermlnderungsversuohs
wird eine eventuelle Beeinträchtigung durch veaikulare Stomatitis-Virus-Replikation ermittelt. Nur 0,04 jug der RNS bewirken eine
50£ige Fleokenverninderung.
In der .Tabelle XXVlI sind in vergleichender Übersicht die biologischen Aktivitäten der verschiedenen vielfaserigen Polynukleotide
und RNS verschiedenen Ursprungs zusammengefafit. Alle diese Verbindungen sind in Mengen von weniger als 1 /ug zur Ihduzierung von
Interferon 'in Kaninchen sowie zur Verleihung einer Widerstands-
- 83 -1098U
/2002
11
fähigkeit gegen Vireninfektionen in Zellkulturen wirksam. Die bei den Versuchen zum Schützen von Mäusen verwendeten größeren Mengen
der verschiedenen RNS üben eine starke Wirkung hinsichtlich der Induzierung einer Widerstandsfähigkeit von Mäusen aus, stellen
jedoch nicht die minimal erforderlich Dosi3 für eine Stimulierung einer derartigen Wirksamkeit dar.
Zusammenfassung der biologischen Wirksamkeiten doppelfase*
rijger HNS verschiedenen Ursprungs
Minimal wirksame Wirkung Interferon- beeinflussung
induktion in der VSV in Kaninchen Kaninchennierenzellkultüren
Schützende Dosis für Mäuse gegen Viren +)
Singaspritzter RNS
PVM Col. Sk- Sendai
■Synthetisch
Polyinosin- polycytidyl (I:C-Kompl8x) |
0, |
Von Viren ab stammend |
|
Reovirua 3 (Reo 3-RNS) |
|
Goiiphage (MS2-RF-RNS) |
|
Von Pilzen ab stammend |
|
Penicillium funiculoaum
{Hel-RNS)
0,00125/Ug 7,9/Ug
0,04/Ug
16
0,04yUg 18/Ug
ND
0,125/Ug
20/Ug
16/Ug"
ND
ND
_ - 84 -109814/2002
COPV
BAD ORfGiNAL
11 853
niohtbestlmmte minimal erforderliche Dosis
Sendai-Stammparainfluanza-1-virus wird bei einem nasalen
Immunitätstest verabreicht
bisher nicht veröffentlicht ND * nicht durchgeführt.
Die Tabelle XXVII zeigt die relativ« Wirksamkeit der erfindungsgemKäen Induzierenden Mittel. Aus der folgenden Tabelle ΧΧ7ΣΖΙ
ist die auflergewöhnliohe Wirksamkeit des IsC-Komplexea zum Schutz
von Mäusen gegen wechselnde Mengen einer in einem Immunität st eet
verwendeten PVH-Dosis zu ersehen..
Wirksaakei&3gra4 eine? Induzierten WlrtsbestSadlgkelt
gegen-
XiC-Dosis
intranasal
in LDr~
50-
Jiere
dureheohnitt- -liehe Tagesgihl
15,7 g /ug
keine
*
10 000
3 150 1 000
315 100
31,5 10 000 3 150 1 000
315 100
31,5
100 93*3 100 0
, .85-
109314/20Q2
BAD
14,0
14,0
14,0
14,0
14,0
,14,0
5*0
6,0
6.0
7,0 7,0
copy
11 855 ■ .
b). Anwendbarkeit bai Menschen
Die vorstehend geschilderten Tierexperimente zeigen die Wirksam»
keit der erfindungsgemäßen Mittel zur Induzierung von Interferon
in Tieren für einen prophylaktischen und therapeutischen Sohutz gegen Infektion. Die Wirksamkeit der komplexen Polymerisate
I:C zur Induzierung von Interferon in Gewebekulturen aus menschlichen Zellen tfurde erforscht. Bewegte Kulturen menschlicher
embryonaler Nierenzellen werden über Nacht bei 350C mit einem
Medium inkubiert, das I:C enthält. Nach der Entfernung dieses Mediums werden die behandelten Kulturen mit einer ausreichenden
Virusmenge einem Immunitätstests zur Infizierung aller Kulturen behandelt« bei 239C inkubiert und hinsichtlich des Auftretens
cytopather Wirkungen während einer Zeltspanne bis zu 7 Tagen
beobachtet. Die minimal wirksame Konzentration an IsC ist diejenige Konzentration, welche .eine 100£-lge Unterdrückung der
cytopathen Virenwirkung in 50£ oder mehr der bewegten Kulturen
zeigt.
I-
Die mit I:C behandelten bewegten Kulturen« dl« jedoch nicht mit
dem Virus einen IramunitHtetest unterzogen worden sind* werden auf
Anzeichen einer Toxlzltät beobachtet. Bs wird jedoch kein An*
zeichen einer Toxizität festgestellt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle XXIX zusammengefaßt.
-86-109*14/2002
ft | * | XXIX | |
Tabelle | |||
Immunitätstest-
Virus |
|||
Rhino 1 |
Minimal wirksame Konzentration
( Aig/ml) |
||
" 11 | 2,6 ■ | ||
rt 20 | |||
« 42 | |||
" 47 · | |||
- 5,24 | |||
3*25 oder weniger | |||
3,25 oder weniger | |||
0,8 oder weniger | |||
0,8 oder weniger |
Als Beweis, daß die erfindungsgemUß* interferoninduzierenden
Mittel zur Erhöhung der Interferonerzeugung in Menschen dienen können, seien folgende Beispiele angeführt;
Beispiel 10 .
Als prophylaktisches intranasales Präparat gegen die Atmungswege
befallende Viren, beispielsweise Erkältungsviren, wird eine Dosis
aus 1 bis 100 mg eines komplexen I:C-Polymerisats alle 2 bis 3
Tage auf die nasalen und oralen Membranen aufgebracht. Diese Verabroichungsperiode kann infolge der längeren Dauerhaftigkeit
des induzierten Interferons eingehalten werden.
Die Verabreichung kann in Form einer wäßrigen Suspension in einem
Aspirator-Spray durchgeführt werden« wobei durch ©in© oder zwei
an/2002
Sprühungen ungefähr 5 bis 10 mg verabreicht werden. Ferner können
Aerosolpräparate unter Verwendung üblicher Fluorchlorkohlenwasserstoffe als Treibmittel hergestellt und verwendet werden. Zusätzlich kann das Präparat in Form einer pharmazeutischen Nasentropfen
flüssigkeit verabreicht werden.
Dieses Präparat kann auch in Fällen einer tatsächlichen Infektion
der Atemwege ungefähr alle 2 bis 3 Tage auf therapeutischen Wege
verwendet werden« Ein behandelnder Arzt kann entscheiden, ob eine häufigere (beispielsweise tägliche) oder weniger häufigere
(beispielsweise alle 4 Tage) erfolgende Verabreichung erforderlich 1st.
• ■ ■■ »
kann das in diesem Beispiel verwendete I:C ersetzen» wobei die
vorstehend geschilderten Wirksamkeiten, die auch in der Tabelle
XXVXZ zusammengefaßt sind, zur Geltung kommen. ■
1f
FUr eine prophylaktische und therapeutische Verwendung für die Augen
wird ein übliches Augentropfenpräparat, beispielsweise aus einem
sterilen Erdnußöl, derart hergestellt, daß ein einziger Tropfen
1 bis 100 mg des komplexen Polymerisats I:C oder eines der anderen
induziererfd wirkenden Mittel enthält. Ein einziger Tropfen wird all·
2 bis 2 Tage auf die Augen aufgebracht.
109J14 £20.02
11 855
Die Tropfen werden aufgebracht, um ihre therapeutische Wirksam«
keit gegen Augen zu entfalten, die mit Herpes, Adenovirus und Vaccinia sowie mit Trachoma infiziert sind. Außerdem können die
Tropfen auf nichtinfizierte Augen als prophylaktischer Schuts
während des gleichen Zeitintervalls aufgebracht werden.
Eine übliche Augensalbe wird in der Weise hergestellt, daß eine
kleine Menge, wie sie normalerweise aufgebracht wird, 1 bis 100 mg des ItC enthält. Diese Salbe kann beispielsweise aus einem Poly-
äthylen/Petrolatum (flüssig)-Gel bestehen.
Beispiel 12
PUr die Aufbringung auf die Haut an abgeschürften Stellen.feann
das Interferon-dnduzierende Mittel üblichen Grundlagen für
Salben, Cremes, Lotions oder flüssige Präparate in der Weise
zugesetzt werden, daß 1 g beispielsweise 1 bis 100 mg ItC enthält» Ein derartiges Präparat wird alle 2 bis 5 Tage aufgebracht.
Beispiel 1J
Sterile Injektion
Als Beispiel für ein Präparat für eine parenterale Verabreichung
sei eine Übliche sterile ölige oder vHßrige Lösung oder Suspension«
beispielsweise eine physiologische Kochsalzlösung, erwähnt. 1 ecm
1Q98U/2Q02
3o
einer derartigen Lösung oder Suspension enthält 1 bis 100 mg eines
der erfindungsgemäßen Interferon-induzierenden Mittel und wird im Falle einer Vireninfektion alle 2 bis JJ Tage eingespritzt.
- 90 -109814/2002
Claims (1)
- IT--11 852 21. Dezember1611659er }9o7Patent a η s ρ r ti c h e1. Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutischen Präparats für die Verabreichung an lebende tierische Zellen, um in diesen eine germizld -resistente Substanz zu induzieren, dadurch gekennzeichnet, daß einem pharmazeutischen Träger ein aus vielen Fasern bestehendes Polynukleotld zugesetzt wird, ohne daS dabei nennenswerte Mengen inhibierender Substanzen vorliegen.2. Verfahr«n nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet« daS der Saccharidanteil des Polynucleotide aus Ribose, Desoxyrlbose, Arablnose oder Xylose besteht*5, Verfahren nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet, dafi als Polynukleotid «in Polymerieat verwendetwird, das bei der Komplexbildung von 2 aus PolyadenyletLure, UrldylsKure, InoslnsKure, CytidylsHure oder Cytidylyloytldln bestehenden Honlopolynukleotiden erhalten wird, verwendet wird.4. Verfahren nach Anspruoh 1, daduroh gekennseichnetf daß als Polynukleotid ein Polymerisat verwendet wird, das bei der Komplexbildung von Polyinoeineäure und PolycytidyleKure erhalten wird.1098U/20025· Verfahren nach Anspruch 1« dadurch gekennzeichnet« daß als Polynukleotid eine Ribonukleinsäure verwendet wird« die durch Phenol aus einem Ribonukleinsäurekomplex, der beim Wachsen von P. Funicuiosum erhalten worden ist, in Freiheit gesetzt worden■φ6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet« daß ein Polynukleotid verwendet wird, das durch Phenol aus Reovirus-Typ-3-virionen in Freiheit gesetzt worden 1st..7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polynukleotid verwendet wird« welches die isolierte repllkative Zwleohenforo darstellt, die aus lebenden Zellen erhalten wird« welche mit tinea DWS-Virue oder RNS-Virus infiziert worden sind.8. Verfahren nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet« dafi «in Träger für eine intravenöse Injektion verwendet wird.9. Verfahren nach Anspruch 1·, dadurch gekennzeichnet, daß ein Träger für eine intraderaale Injektion verwendet wird.10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet« dafi ein Träger für eine oral-nasale-Verabreichung verwendet wird.11. Verfahren nach Anspruch 1« dadurch gekennzeichnet, daß ale Träger ein» sprühbare Flüssigkeit verwendet wird.12. Verfahren zur Stimulierung der Erzeugung von Interferon in lebenden tierischen Zellen, so daß diese Zellen einer germiziden Infektion zu widerstehen vermögen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen der Interferon-induzierenden Wirkung eines aus vielen Fasern bestehenden Polymikleotids unterzogen werden, wobei im wesentlichen keine inhibierenden Substanzen vorliegen.15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen in einem Nährkulturmedium enthalten sind.14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Zellen eines lebenden Tieres oder menschliche Zellen behandelt werden.15« Verfahren naoh Anepnich 12, dadurch gekennzeichnet, daß der SacoharidanteiX dee Po!ymS£le@feids aus Rlbose* .Deeex^ibose» Ära« binose oder XgXoze besteht. ··16. Terfahr&n nach Mspruch 1g, dadurch gekennzeichnet, daß als Polymikle&tid «in PoA^srisat verwendet wird, das bei der Xomplexbildung aus zwei aus PolyadenylsMur«, Polyuridylsäure, Polyinoainßäure« PolycytldyliÄuro oder Cytidylyloytldin bestehenden Homopolvnuklsotiden erhalten17 a ¥@rf®hr®a a&oh ABgpruch'IS, d&diar@i3 @©k@miug©i@^net, dmfl alsPolynukleotld ein polymerisat verwendet wird, welches bei der Komplexbildung aus Polyinosinsäure und PolyoytldylsÄure erhalten wird.18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Polynukleotld eine Ribonukleinsäure verwendet wird« die duroh Phenol aus einem MbonukleinaJturekomplex, der bein Hachsen von P. Jualoulosum erhalten wird, in Freiheit gesetst worden ist.19. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daf das verwendete Polynukleotld durch phenol aus Reovirua-Typ-3-virionen in Freiheit gesetzt worden ist»20. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendet« Polymikleotld die isolierte replikative Zwiiohenfor· ist, die «we lebenden Zellen erhalten wird, welch· mit einen DWS-Virus oder RNS-Virue infiziert worden sind.21. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch' gekennzeichnet, daf das Polynukleotid in einem Träger für eine intravenöse Injektion enthalten ist.22. Verfahren nach Anspruch 2t dadurch gekennzeichnet, daJ das Polynukleotid in einem Träger für eine Intradermale Injektion enthalten J,at.- 9Λ -109814/2002. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß dae Polynukleotld In einem Träger für eine oral-naeale Verabreichung enthalten let.24. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet» daß das Polynukleotid In einem Träger für eine versprühbare Flüssigkeit enthalten let. .> .25. Pharmazeutisches Präparat, das für eine Verabreichung an Personen und Tiere bestimmt 1st, um in diesen die Bildung von Interferon ale germizidreslstente Substanz zu'erzeugen, gekennzeichnet durch einen pharmazeutischen Trager und ein aus vielen Fasern bestehendes Polynukleotld, wobei im wesentlichen keine inhibierenden Substanzen zugegen sind.26. Präparat nach Anayruoh S5# dadurch gekennzeichnet, daß derflacoharidanteil des Polynukleotids cos Bibose, Deaoxyribose, . Arabinose oder Xylose besteht.27. Präparat naoh Anspruch 25, dadurch gekennselchnet, dafl das Polynukleotid ein Polymerieat ist, das bei der Koeplexblldung von zwei aus Polyadenylsäura, üridylsäure, Inosinsäure, Cytidylsäure oder Cytidylylcytidin bestehenden Homopolynukleotiden erhalten worden ist. '. ■- 95 -1098U/200228. Präparat nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Polynukleotld ein Polymerisat 1st, das bei der Komplexbildung aus Polyinosinsäure und Polycytidylsäure erhalten worden. 1st.29« Präparat nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Polynukleotld eine Ribonukleinsäure 1st, die durch Phenol aus einem Ribonukleinsäurekomplex, der beim Wachsen von P.Funlculosum anfällt, In Freiheit gesetzt worden ist.20. Präparat naoh Anspruoh 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Polynukleotid durch Phenol aus Reovirus-Typ-2.-virionen in Freiheit gesetzt worden ist.21. Präparat naoh Anspruoh 25, daduroh gekennzeichnet, daß das Polynukleotid die isolierte repllkatlve Zwlschenform ist, die aus lebenden Zeilen erhalten wird, welohe mit einem DNS-Virus oder RNS-Virus infiziert worden sind.32. Präparat naoh Anspruch 25, daduroh gekennzeichnet, dad der Träger für eine intravenöse Injektion geeignet ist.Präparat naoh Anspruoh 25, daduroh gekennzeichnet, daß der Träger für eine intradermale Injektion geeignet ist.- 96 -1098U/200251J-. Präparat nach Anspruch 25» dadurch gekennzeichnet« daß der Träger für eine oral-nasale Verabreichung geeignet ist.35. Präparat nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet;, daß der Träger eine versprühbare Flüssigkeit ist.- 97 -109814/2002
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