DE3936834C2 - Tieftemperaturteil einer Lösungsmittelrückgewinnungsanlage - Google Patents
Tieftemperaturteil einer LösungsmittelrückgewinnungsanlageInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tieftemperaturteil
einer Anlage zur Rückgewinnung des Lösungsmittels aus einem
in einer Fertigungsanlage anfallenden Gemisch aus inertem
Trägergas, insbesondere Stickstoff, und dem Lösungsmittel
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
In dem Tieftemperaturteil wird mit Lösungsmittel beladenes
Trägergas durch Verdampfen von flüssigem inerten Trägergas,
bei dem es sich im allgemeinen um Stickstoff handelt, tiefge
kühlt (im allgemeinen auf -80°C bis -120°C). Ein solcher
Tieftemperaturteil ist in der deutschen Patentanmeldung
P 39 30 238.5 beschrieben. Nachteilig ist dort die für den
Transport des Kälteträgers, der im folgenden als Zwischenkäl
teträger bezeichnet wird, erforderliche Pumpe.
Die Verwendung eines Zwischenkälteträgers zur Kondensation
von Lösungsmittel in einem Trägergas/Lösungsmittel-Gemisch
aus einem Ofen ist aus der EP 0 124 997 B1 bekannt. Dieser
bekannte Lösungsmittelkondensator besteht aus zwei Wärmetau
schern, die über einen in einem geschlossenen Kreislauf umge
pumpten flüssigen zwischenkälteträger, wofür beispielhaft
Toluol genannt wird, miteinander gekoppelt sind. In dem er
sten Wärmetauscher, der als Kühlgefäß bezeichnet wird,
wird der Zwischenkälterträger gegen verdampfenden Stickstoff
gekühlt, und im zweiten Wärmetauscher wird Lösungsmittel
durch indirekten Wärmeaustausch mit dem gekühlten Zwischen
kälteträger kondensiert. Auch bei diesem Lösungsmittelkon
densator ist der Einsatz einer Pumpe zur Aufrechterhaltung
des Kreislaufes des stets flüssigen Zwischenkälteträgers
notwendig.
Aus der DE-OS 14 19 190 und der DE-PS 10 32 218 sind Konden
satoren zur Kondensation von chemischen Dampfgemischen be
kannt, bei denen ebenfalls ein Zwischenkälteträger verwendet
wird. Der Zwischenkälteträger verdampft bei der Kondensation
von Dampfgemischanteilen in einem ersten Gefäß und wird durch
Luftkühlung in einem zweiten Gefäß wieder kondensiert. Diese
beiden bekannten Kondensatoren besitzen ebenfalls jeweils
zwei Wärmetauscher in verschiedenen Behältern.
Eine Vorrichtung zur Reinigung eines mit Dämpfen eines Fremd
stoffs beladenen Abgases unter Rückgewinnung des Fremdstoffs
geht aus der DE 88 16 558 U1 hervor. Der verwendete Zwischen
kälteträger wird dabei als Puffermedium zwischen den zu küh
lenden Abgasen und dem als Kühlmittel dienenden Flüssigstick
stoff verwendet. Die Zuführung des Flüssigstickstoffs wird
derart geregelt, daß dieses Puffermedium gerade bis zur
Umwandlung in die tiefer gelegene, feste Phase gekühlt wird.
Es wird somit eine negative Enthalpiemenge im festen Aggre
gatzustand des Zwischenkälteträgers gespeichert, um die Wär
metauschfläche gegenüber den zu kühlenden Abgasen bei einer
konstanten Temperatur zu halten. Diese bekannte Anordnung ist
nicht dazu geeignet, hohe Wärmeleistungen bei gleichzeitig
kompakter Bauweise zu übertragen.
Durch die DE 26 33 227 A1 werden ein Verfahren zur Kondensa
tion und Rückgewinnung eines als Dampf in einem Gas enthalte
nen niedrigsiedenden Stoffes offenbart. Beispielhaft ist ein
Gemisch aus Luft und Vinylchlorid genannt. Nach diesem be
kannten Verfahren wird flüssiger Stickstoff, der als Kühl
mittel dient, durch Wärmeaustausch mit einem Zwischenkälte
träger, wie Methan oder Propan, verdampft. Der dabei konden
sierende Zwischenkälteträger kühlt seinerseits über einen
zweiten Wärmetauscher das mit dem niedrigsiedenden Dampf
beladene Gas, so daß der niedrigsiedende Dampf dabei konden
siert. Der bei diesem zweiten Wärmeaustauschprozeß verdamp
fende Zwischenkälteträger wird zum ersten Wärmeaustauscher
geführt, um dort wieder zu kondensieren und Stickstoff zu
verdampfen. Der gesamte Wärmeaustauscher ist in einem wärmei
solierten Gefäß untergebracht, das in drei gegeneinander
abgeschlossene Kammern unterteilt ist. In die untere Kammer
wird das zu kühlende Gemisch, in die mittlere Kammer wird der
Zwischenkälteträger, und in die obere Kammer wird der flüssige
Stickstoff eingeleitet. Der Zwischenkälteträger verdampft in
einer Doppelrohranordnung, die in die mit dem Gemisch gefüll
te untere Kammer ragt. Diese Rohranordnung besteht aus einer
Vielzahl von Doppelrohren mit jeweils einem inneren, am unte
ren Ende offenen Rohr und einem das innere Rohr umgebenden
äußeren Rohr. Eine gleichartige Doppelrohranordnung ragt in
die mittlere, den Dampfraum für den Zwischenkälteträger bil
dende Kammer. In dieser oberen Doppelrohranordnung ist der
flüssige, beim Wärmeaustausch verdampfende Stickstoff ge
führt. An der Außenseite dieser oberen Doppelrohranordnung
kondensiert der Zwischenkälteträger, tropft auf einen Zwi
schenboden und fließt von dort in die sich von diesem Zwi
schenboden nach unten erstreckenden inneren Rohre der unteren
Doppelrohranordnung. Er tritt dann an den unteren offenen
Enden dieser Rohre in die jeweils umgebenden äußeren Rohre
aus. Diese äußeren Rohre stehen im Wärmekontakt mit dem sie
umgebenden Gemisch aus Luft und Vinylchlorid, so daß der
Zwischenkälteträger beim Wärmeaustausch verdampft und das
Vinylchlorid kondensiert werden. Der verdampfte Zwischenkäl
teträger wird über ein zentrales, senkrecht stehendes Rohr in
den Bereich der oberen, Stickstoff führenden Doppelrohranord
nung geleitet, wodurch der Kreislauf des verdampfenden und
anschließend wieder kondensierenden Zwischenkälteträgers ge
schlossen wird. Dieser bekannte Tieftemperaturteil weist
neben seinem komplexen Aufbau mit zwei Doppelrohranordnungen
und drei in einem Gefäß voneinander getrennten Kammern den
weiteren Nachteil auf, daß das Gasgemisch aus Luft und Vinyl
chlorid seine Wärme zum Teil an bereits verdampften Zwischen
kälteträger abgibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tieftempera
turteil der angegebenen Gattung unter Beibehaltung der grund
legenden Vorteile des bekannten Tieftemperaturteils nach der
DE 26 33 277 A1 in einer technisch einfacheren und kompakte
ren Bauform auszuführen.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 ge
löst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen darauf, daß
beide Enthalpieaustauschprozesse in einem einzigen Druckgefäß
stattfinden, wodurch die Funktionen der beiden Wärmetauscher,
d. h. des Wärmetauschers zur Verdampfung des flüssigen Zwi
schenkälteträgers unter Kondensation des Lösungsmittels und
des Wärmetauschers zur Wiederverflüssigung des verdampften
Zwischenkälteträgers unter Verdampfung des flüssigen, inerten
Trägergases, zu einer kompakten Baueinheit verschmelzen.
Dieses Druckgefäß ist erfindungsgemäß besonders einfach le
diglich in einen unteren, mit dem flüssigen Zwischenkälteträ
ger gefüllten Teil und einen oberen, von dem verdampften
Zwischenkälteträger ausgefüllten Raum unterteilt. Der gesamte
Innenraum dieses Druckgefäßes wird somit durch einen einzigen
Raum gebildet, in dem der dampfförmige und der flüssige Zwi
schenkälteträger immer an der freien Flüssigkeitsoberfläche
des Zwischenkälteträgers im Phasengleichgewicht stehen. Ein
Wärmetauscher zur Kondensation des Lösungsmittels wird durch
Rohre zur Führung des Gemisch aus inertem Trägergas und Lö
sungsmittel gebildet, die im unteren Teil des Druckgefäßes
angeordnet von dem flüssigen Zwischenkälteträger umgeben
sind. Dadurch wird eine höchst gleichmäßige Temperaturver
teilung entlang dieser Gemisch führenden Rohre erzielt.
Auf eine Pumpe zur Aufrechterhaltung des Kreislaufes des
Zwischenkälteträgers kann verzichtet werden, wenn ein geeig
neter Stoff (z. B. R12 oder R22) an vom Trägergas/Lösungsmit
tel-Gemisch durchströmten Rohren verdampft und an von ver
dampfendem inerten Trägergas, insbesondere Flüssigstickstoff,
durchströmten Rohren wieder kondensiert.
Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden
anhand der Figur beschrieben.
Der untere Teil eines Druckgefäßes A ist mit einer Flüssig
keit B gefüllt (z. B. R12 oder R22). Durch diese Flüssigkeit
führen Rohre C, die vom Trägergas/Lösungsmittel-Gemisch D
durchströmt werden. Durch den oberen Teil des Druckgefäßes A
werden Rohre E geführt, in denen flüssiger Stickstoff ver
dampft. Den durch den unteren Teil des Gefäßes führenden
Rohren C wird Trägergas D von z. B. -30°C zugeführt, das in
den Rohren auf z. B. -90°C abgekühlt wird. Die Enthalpie wird
an die umgebende Flüssigkeit B (z. B. R12 oder R22) abgegeben.
Hierdurch verdampft die Flüssigkeit zum Teil. Dieser Dampf
wird im oberen Teil des Gefäßes durch Enthalpieentzug mittels
verdampfendem Stickstoff wieder kondensiert. Die sich bilden
den Tropfen fallen nach unten und halten den Flüssigkeits
spiegel im unteren Gefäßteil konstant.
Da die Wärmeübertragung sowohl im unteren wie im oberen Teil
des Gefäßes unter Wechsel des Aggregatzustandes erfolgt,
werden hohe Wärmeübergangszahlen erreicht, so daß der Tief
temperaturteil entsprechend klein gebaut werden kann. Das ist
neben der fehlenden Pumpe ein weiterer Vorteil der erfin
dungsgemäßen Anordnung.
Claims (2)
- Tieftemperaturteil einer Anlage zur Rückgewinnung des Lösungs mittels aus einem in einer Fertigungsanlage anfallenden Gemisch aus inertem Trägergas, insbesondere Stickstoff, und dem Lösungsmittel,
- a) mit einem ersten Wärmetauscher (E), der dem flüssi gen, als Kühlmittel dienenden Trägergas die zur zumindest teilweisen Verdampfung notwendige Enthal pie von einem Zwischenkälteträger zuführt, und
- b) mit einem zweiten, durch den zwischenkälteträger gekühlten Wärmetauscher (C), der dem Gemisch die zur Kondensation des Lösungsmittels erforderliche Enthalpie entzieht, wobei
- c) der Enthalpieaustausch durch Phasenumwandlung des Zwischenkälteträgers vom dampfförmigen in den flüssigen Zustand über den ersten Wärmetauscher (E) und vom flüssigen in den dampfförmigen Zustand über den zweiten Wärmetauscher (C) erfolgt,
- gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- d) die Phasenumwandlungen des Zwischenkälteträgers finden in einem Druckgefäß (A) statt, dessen unterer Teil mit dem flüssigen Zwischenkälteträger gefüllt ist;
- e) der zweite Wärmetauscher (C) wird durch Rohre gebildet, die das Trägergas/Lösungsmittel-Gemisch führen und von dem flüssigen Zwischenkälteträger umgeben sind; und
- f) der Zwischenkälteträger bildet im Druckgefäß (A) eine freie Flüssigkeitsoberfläche, aus der der Zwischen kälteträger verdampft und deren Flüssigkeitsspiegel durch den von dem ersten Wärmetauscher (E) abtropfen den Zwischenkälteträger konstant gehalten wird.
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EP90116885A EP0417592B1 (de) | 1989-09-11 | 1990-09-03 | Anlage und Verfahren zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln |
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- 1989-11-06 DE DE19893936834 patent/DE3936834C2/de not_active Expired - Fee Related
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