DE659884C - Verfahren zur Herstellung von fluessiger Luft oder fluessigem Sauerstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von fluessiger Luft oder fluessigem SauerstoffInfo
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- F25J—LIQUEFACTION, SOLIDIFICATION OR SEPARATION OF GASES OR GASEOUS OR LIQUEFIED GASEOUS MIXTURES BY PRESSURE AND COLD TREATMENT OR BY BRINGING THEM INTO THE SUPERCRITICAL STATE
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- F25J3/02—Processes or apparatus for separating the constituents of gaseous or liquefied gaseous mixtures involving the use of liquefaction or solidification by rectification, i.e. by continuous interchange of heat and material between a vapour stream and a liquid stream
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Description
REICHS
Bei der Gewinnung von Sauerstoff durch Verflüssigung und Rektifikation von Luft
werden die aus der Trennsäule austretenden Stickstoff- und Sauerstoffgase durch einen
Temperaturwechsler im Gegenstrom zu der komprimierten Luft geführt und üben eine
Kühlwirkung auf sie aus. In entsprechender Weise wird bei der Herstellung von flüssiger
Luft mit der unverflüssigten Luft nach ihrer Expansion verfahren.
In manchen modernen Anlagen ist der Temperaturwechsler unterteilt, und die komprimierte
Luft, die von dem einen Teil des Temperaturwechslers zu dem anderen übergeht, durchströmt den Kühler einer Kältemaschine,
in welcher Kälte bei nahezu konstanter Temperatur durch Verdampfung eines Kältemittels erzeugt wird.
Da nun die Gasmenge, die nach der Expansion durch den Temperaturwechslei· strömt,
um den Betrag der Sauerstoff- oder Luftmenge, die in flüssigem Zustande der Anlage
entnommen wird, geringer ist als die Menge der komprimierten Luft, die den Temperaturwechsler
durchströmt, und da ferner die spezifische Wärme des expandierten Gases geringer ist als die spezifische Wärme der
komprimierten Luft, muß stets ein beträchtlicher Temperaturunterschied zwischen dem
expandierten Gas und der komprimierten Luft vorhanden sein, um das erstere zu befähigen,
die letztere zu kühlen. Denn die Wärmemenge, welche das expandierte Gas aufzunehmen imstande ist, ist nur ein Bruchteil
derjenigen, welche die komprimierte Luft abgeben muß, um dieselbe Temperaturänderung
zu erfahren.
Überdies wird, wenn eine gewöhnliche Kältemaschine zwischengeschaltet ist, in welcher
Kälte bei im wesentlichen einer einzigen Temperatur durch die Verdampfung eines Kältemittels erzeugt wird, ein Temperaturunterschied
zwischen der komprimierten Luft und dem Kältemittel auftreten, der beim Eintritt
der komprimierten Luft in den Kühler sehr beträchtlich ist und dann erst abnimmt.
Aus den vorstehenden Gründen kann die Kältemaschine die komprimierte Luft nicht
in der wirtschaftlichsten Weise abkühlen, nämlich mit einem äußerst kleinen Temperaturunterschied
zwischen dem Kältemittel und der komprimierten Luft.
Die Hauptaufgabe der Erfindung besteht nun darin, in einer Luftverflüssigungs- oder
Sauerstoffgewinnungsanlage die zur Abkühlung der komprimierten Luft erforderliche
zusätzliche Kälte mit einem Mindestaufwand an Energie zu erzeugen. Zu diesem Zwecke
wird gemäß der Erfindung die Kälte für die zusätzliche Kühlung der komprimierten Luft
durch Verdampfung eines Kältemittels bei stetig zunehmendem Druck erzeugt, so daß
auch die Temperatur der Kälteerzeugung ίο stetig zunimmt, wie die in umgekehrter
Richtung strömende Luft an Temperatur abnimmt, Hierzu wird eine Diffusionskältemaschine
benutzt, in welcher der Partialdruck des Kältemittels bekanntlich in dem
Maße wächst, wie das in ihr umlaufende Gasgemisch sich mit gasförmigem Kältemittel
anreichert. Von dem verdampfenden Kältemittel kann die Kälte auf die im Temperaturwechsler
strömende komprimierte Luft auch durch ein Zwischenmedium übertragen
werden. Das Zwischenmedium kann z. B. auch ein Teil des expandierten Gases sein,
das den Temperaturwechsler bereits durchströmt, das aber, anstatt ins Freie zu entweichen,
durch den Verdampfer einer Diffusionskältemaschine rückgekühlt und dann von
neuem durch den Temperaturwechsler geleitet wird.
Die Tatsache, daß die zusätzlichen Abkühlungseinrichtungen nicht die gesamte zusätzlich
erforderliche Kälte bei der tiefsten Temperatur zu liefern brauchen, sondern in einem
Bereiche zwischen der tiefsten und irgendeiner wesentlich höheren Temperatur, macht
die Erzeugung der Kälte wesentlich billiger. Z. B. würde eine Kältemenge, die sich über
einen Temperaturbereich von —1150C bis
-(-150C erstreckt, angenähert dasselbe kosten
wie die gleiche Kältemenge bei— 50° C (d. h.
bei der mittleren Temperatur), obwohl eine so niedrige Temperatur wie —1150C an
dem einen Ende des Temperaturbereiches geleistet wird.
Ein besonders günstiges Ergebnis läßt sich erzielen, wenn die zusätzliche Kühlung der
komprimierten Luft mit einer Kältemaschine durchgeführt wird, die eine Temperatur bis
zu —1300 C erreicht, weil unterhalb dieser
Temperatur sehr wenig Gegenstromkühlung durch die expandierten Gase erforderlich ist,
um den kritischen Punkt von Luft (— 1400 C)
zu erreichen. Bei dieser Temperatur ist die latente Verdampfungswärme von Luft gleich
Null, und die Luft geht ohne weiteres in den flüssigen Zustand über, wenn der Druck
oberhalb des kritischen Druckes ist. Dadurch wird die Anlaufzeit der Anlage beträchtlich
abgekürzt und die erforderliche Antriebsenergie weitgehend verringert. In dem zweistufigen
Lindeschen Expansionsverfahren zur Erzeugung flüssiger Luft ermöglicht eine zu- !
sätzliche Kühlung auf — 1300 C die Herabsetzung
der Antriebsleistung, die für die Verflüssigung von Luft erforderlich ist, auf
ein Drittel derjenigen Leistung, die bei den bisher benutzten Verfahren erforderlich war.
Ausführüngsbeispiele von Anlagen, welche die Erfindung enthalten, sind auf der beiliegenden
Zeichnung schematisch dargestellt. Hierin ist
Fig. ι der Längsschnitt einer bekannten
Luftverflüssigungs- und Rektifikationsanlage, aber mit zusätzlicher Kühlung mittels einer
Diffusionskältemaschine.
' Fig. 2 ist der Längsschnitt einer bekannten Luftverflüssigungsanlage, jedoch mit zusätzlicher
Kühlung.
In Fig. ι ist β ein zweistufiger Luftkompressor,
in dem Luft auf einen Druck von 40 Atm. verdichtet wird. Von dem Kornpressor α strömt die verdichtete Luft durch
ein Rohr b1 zu dem einen Ende eines Temperaturwechslers
b. Von dem anderen Ende des Temperaturwechslers b strömt die verdichtete Luft durch ein Rohr c1 zu dem einen s5
Ende eines zweiten Temperaturwechslers c. Von dem anderen Ende des zweiten Temperaturwechslers
c strömt die verdichtete Luft durch ein Rohr dl zu einer Rohrschlange d,
die am Boden der unteren Stufen einer zwei- go
stufigen Trennsäule^/ angeordnet ist, dessen obere Stufe mit /bezeichnet ist.
Die verdichtete Luft wird bei ihrem Durchgang durch die beiden Temperaturwechsler b
und c abgekühlt, und zwar, wie weiter unten beschrieben, auf ihre Verflüssigungstemperatur,
und in der Tat wird infolge des Druckes von 40 Atm. ein Teil in dem zweiten
Temperaturwechsler c verflüssigt.
Von der Rohrschlange d strömt die verdichtete
Luft durch ein Rohr g1, in dem ein
Reduzierventil g% angeordnet ist, zu einer
Expansionsdüse g, die in der unteren Rektifikationskolonne e angebracht ist und durch
welche die Luft in diese Kolonne mit einem Io5
Druck von ungefähr 5 Atm. abs. gelangt. Die dementsprechende Herabsetzung der Temperatur
hat die Verflüssigung eines weiteren Teiles der Luft zur Folge.
Die Düse g ist in einer bestimmten Höhe n0
der Kolonne e angebracht, und die flüssige Luft, die in der Düse g entsteht und aus ihr
austritt, fließt über Teller e1 in der Kolonne e
in den unteren Teil der Kolonne e, wo die Rohrschlange d, welche von der verdichteten
Luft auf ihrem Wege zu der Düse g durchströmt wird, angeordnet ist. Da die Luft in
dieser Rohrschlange d eine höhere Temperatur hat als das verflüssigte Gas am Boden
der Kolonne e, beginnt ein Teil des verflüssigten Gases zu sieden. Gleichzeitig verflüssigt
sich ein Teil der verdichteten Luft in
der Rohrschlange d, so daß während des normalen
Betriebes tatsächlich ein Gemisch von - flüssiger und gasförmiger Luft sich aus der
Expansionsdüse g in die Rektifikationskolonne e ergießt, nachdem ein Teil der Flüssigkeit
schon vorher in dem Temperaturwechsler c gebildet worden war.
Die Dämpfe, die von der siedenden Flüssigkeit am Boden der Rektifikationskolonne e
to emporsteigen, treten durch die Tropf schalen e1,
und wenn sie das obere Ende der unteren Kolonne e erreichen, sind sie so weitgehend
rektifiziert, daß sie praktisch nur noch aus Stickstoff bestehen.
Der obere Teil der unteren Kolonne e mündet in einen rohrartig ausgebildeten Rückflußkondensator
h, durch den er nach oben hin abgeschlossen wird. Eine Anzahl der
Röhren dieses Kondensators lassen Flüssigkeit zu der Kolonne e zurückfließen, und
andere, die am Umfange liegen, leiten Flüssigkeit in einen Behälter h1. Die Rohre des
Rückflußkondensators h werden umspült und gekühlt durch flüssigen Sauerstoff, der am
Boden der oberen Rektifikationskolonne / siedet. Der Druck von 5 Atm., der in der
unteren Kolonne e herrscht, ist genügend hoch, um Stickstoff gas in den Röhren des
Kondensators h kondensieren zu lassen. Ungefahr die Hälfte des so entstandenen flüssigen
Stickstoffes fließt zurück abwärts innerhalb der unteren Kolonne e und wäscht
Sauerstoff aus den aufsteigenden Dämpfen aus, während der Rest sich in dem Behälter
h1 sammelt. Der flüssige Stickstoff, der
sich in dem Behälter h1 angesammelt hat, wird infolge des Druckes, der in der Kolonne
e herrscht, durch ein Reduzierventil i1 und ein Rohr i2 in eine Düse i gedrückt,
durch die er in den oberen Teil der unter niedrigerem Druck stehenden oberen Rektifikationskolonne/
austritt. Die Flüssigkeit, die sich am Boden der unteren Kolonne e sammelt und die zu etwa 40 0/0 aus Sauerstoff
besteht, wird durch ein Reduzierventil j1 und ein Rohr;'2 zu einer Düse; und in die
obere Kolonne/ gefördert, jedoch in einer mittleren Höhe dieser Kolonne.
Stickstoff und Sauerstoff expandieren angenähert auf Atmosphärendruck, sobald sie
in die obere Kolonne / gelangen, in der die Rektifikation vollendet wird. Die flüssigen
Bestandteile fallen auf Tropfschalen f1, und die Flüssigkeit, die sich unten in der oberen
Kolonne ansammelt, ist im wesentlichen reiner Sauerstoff. Wie bereits erwähnt, kühlt
dieser flüssige Sauerstoff infolge seines Verdampfens den Rückflußkondensator h.
Der flüssige Sauerstoff gelangt durch einen
Überlauf und das Rohr k1 vom unteren Teile
der oberen Kolonne/ in einen Vorratsbehälter k, aus dem er in flüssigem Zustande durch
ein Rohr k2 und einen Absperrhahn ks entnommen
werden kann.
Ein Teil des Sauerstoffes strömt durch das Rohr k1 in gasförmigem Zustande in den
Vorratsbehälter k und von da durch ein Rohr k* zum zweiten Temperaturwechsler c,
den es im Gegenstrom zu der verdichteten Luft durchströmt. Von dem Temperaturwechsler
c gelangt das Sauerstoffgas durch ein Verbindungsrohr ks zu dem ersten Temperaturwechsler
b, den es in gleicher Weise im Gegenstrom zu der verdichteten Luft
durchströmt, bis es schließlich durch einen Absperrhahn k6 entnommen wird oder entweicht.
Der expandierte Stickstoff strömt gasförmig aus dem oberen Teil der oberen Kolonne
/ durch ein Rohr I1 das in Wärmeaustausch
mit dem von flüssigem Stickstoff durchströmten Rohr i2 steht, und gelangt zu
dem zweiten Temperaturwechsler c, den es im Gegenstrom zu der verdichteten <Luft
durchströmt. Von dem Temperaturwechsler c gelangt der expandierte Stickstoff durch ein
Verbindungsrohr I1 zu dem ersten Wärmeaustauscher
b, den er ebenfalls im Gegenstrom zu der verdichteten Luft durchströmt, bis er zu einer Austrittsöffnung I2 für überschüssiges
Stickstoffgas gelangt.
Die expandierten Sauerstoff- und Stickstoffgase, die im Gegenstrom zu der verdichteten
Luft fließen, üben eine kühlende Wirkung auf die letztere aus, deren Vergrößerung
aus den oben angegebenen Gründen wünschenswert ist. Zu diesem Zwecke wird expandierter Stickstoff, nachdem er den
Temperaturwechsler b durchströmt hat, durch einen Ventilator oder rotierenden Kompressor
m1 angesaugt und durch ein Rohr m gefördert,
das durch den Verdampfer η einer Diffusionskältemaschine geführt ist. Hier
wird der Stickstoff auf die Temperatur des Stickstoffes abgekühlt, der in den Temperaturwechsler
b durch das die Temperaturwechsler b und c verbindende Rohr I1 eintritt.
Nachdem das Rohr m den Verdampfer η durchlaufen hat, ist es an den Temperaturwechsler
b an demselben Ende wie das Verbindungsrohr P- gemeinschaftlich mit ihm
angeschlossen. Die Kühlleistung, die das Stickstoff gas im Temperaturwechsler b auf
die im Gegenstrom strömende verdichtete Luft ausübt, kann durch die Abkühlung eines
Teiles des Stickstoffgases im Verdampfer η
so weit vergrößert werden, daß der Temperaturunterschied zwischen der verdichteten
Luft und dem Stickstoffgas und Sauerstoffgas in dem Temperaturwechsler in einem verhältnismäßig großen Temperaturbereich
ganz gering sein kann, eben gerade ausrei-
chend, um den Wärmeübergang zu gewährleisten.
Die Diffusionskältemaschine an sich bekannter Bauart, von der der Verdampfer η
ein Teil ist, besteht aus einem Kessel O1 der
durch eine Rohrschlange o1 geheizt wird, mit
einem darüberliegenden Rektifikationsraum, der durch ein Kühl wasser rohr ο2 gekühlt
wird, einem Kondensator^ der durch ein ίο Kühl wasserrohr p1 gekühlt wird, und einem
Absorber q, der durch ein Kühlwasserrohr q1
gekühlt wird. Durch den Absorber q und den Verdampfer η wird ein neutrales Gas mit
Hilfe eines Ventilators q2 und der Rohre q3 und n1, welche die betreffenden Enden des
Absorbers q und! des Verdampfers η verbinden,
in Umlauf gesetzt. Das flüssige Kältemittel, das durch ein Rohr ρ2 aus dem Kondensator
p geleitet wird und durch ein mit
Ausflußöffnungen versehenes Ringrohr«2 in den Verdampfer η gelangt, verdampft im Verdampfer
η in die neutrale Gasatmosphäre unter allmählich ansteigendem Partialdruck, Infolge'dessen
wird im Verdampfer η ein Bereich fortschreitend steigender Temperaturen
erzeugt. Der Stickstoff im Rohre m strömt im Gegenstrom zu dem neutralen Gas im Verdampfer
η und ist dementsprechend dem Temperaturverlauf
des Verdampfers unterworfen.
Das Gasrohr q5, welches das obere Ende des Absorbers q mit dem Eintrittsende des Verdampfers
η verbindet, ist so durch den Verdampfer η hindurchgeführt, daß das neutrale
Gas vom Absorber im Gegenstrom zu dem neutralen Gas im Verdampfer strömt und
durch dieses und das verdampfende Kältemittel in fortschreitendem Maße abgekühlt
wird, bevor es in das Einlaßende des Verdampfers ausströmt.
Die reiche Lösung wird aus dem Absorber q mit Hilfe einer Pumpe q& durch ein
Rohr q6, einen Temperaturwechsler q1 und ein
Rohr q8 in den Kessel 0 gefördert. Die arme Lösung wird aus dem Kessel 0 durch ein
Rohr o3, den Temperaturwechsler q7 und ein
Rohr ο4 in den Absorber q geleitet.
Die Diffusionskältemaschine kann auch eine gleichfalls bekannte Resorptipnsmaschine
sein, bei der die verdampfende Flüssigkeit eine stark angereicherte Absorptionslösung
ist.
Statt daß ein zurückgeführter Teil des Stickstoffgases durch die Kältemaschine gekühlt
wird, kann ein Teil der verdichteten Luft, die vom Kompressor« geliefert wird,
vor' dem Durchlauf durch den Temperaturwechsler b abgezweigt und statt dessen in unmittelbaren
Gegenstromwärmeaustausch mit dem Verdampfer η gebracht werden. Solche
unmittelbare Kühlung der verdichteten Luft durch den Verdampfer ist wirksamer als die
mittelbare Kühlung durch den Stickstoff geringeren Druckes, und zwar infolge des
höheren Wärmeübergangskoeffizienten. der verdichteten
Luft, der eine Folge ihrer größeren Dichte ist. Statt dessen kann das verdampfende
Kältemittel im Verdampfer η auch den Temperaturwechsler b unmittelbar kühlen,
indem man den Temperaturwechsler b in unmittelbaren Gegenstromwärmeaustausch mit
dem Verdampfer η bringt.
Statt daß man die Rohrschlangen o2, p1 und
q1 mit Wasser kühlt, kann man sie auch durch Sole kühlen, die durch eine andere Kältemaschine auf tiefe Temperatur gebracht wird,
wodurch man eine wohlbekannte mehrstufige Kälteanlage erhält.
Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer Anlage zur Erzeugung flüssiger
Luft, bei der die Luft in zwei Stufen expandiert und die expandierte Luft hinter der
ersten Stufe zu einer richtig gewählten Zwischenstufe des Kompressors zurückgeleitet
wird. Dies ist besonders wirtschaftlich, da der größere Teil der Luft in der ersten Expansionsstufe
-unverflüssigt bleibt und daher der größere Teil der Luft nur von einem Zwischendruck
wieder zu komprimieren ist.
Mit α ist ein zweistufiger Kompressor bezeichnet,
der komprimierte Luft durch ein Rohr ί und ein Reduzierventil j1 in einen
Raum t fördert, wo sie auf einen Zwischendruck expandiert. Von dem Raum ί führt ein
Rohr u die entspannte Luft zurück zu einer
Zwischenstufe des Kompressors α. Das Rohr η ist in Wärmeaustausch mit dem Rohr j angeordnet,
welches die verdichtete Luft zu dem Räume t leitet, und die entspannte Luft und
die verdichtete Luft durchlaufen ihre betreffenden Rohre im Gegenstrom.
Ein Teil der entspannten Druckluft wird im Räume t verflüssigt, und dieser Teil wird
in einem Rohre ν durch ein Reduzierventil v1
in den Expansions raum w der zweiten Stufe geführt. Im Räume w verdampft ein Teil der
Luft und wird durch ein Rohr χ im Gegenstrom mit der flüssigen Luft im Rohre V und
der verdichteten Luft im Rohre j zu einem Ablaßrohr χ1 geführt. Flüssige Luft kann von
dem Räume w durch ein Rohr w1 abgezapft
werden, das durch einen Absperrhahn w2 verschlossen
ist.
Die oben beschriebene Gegenstromwärmeaustauschkühlung der verdichteten Luft ist bei
dieser Art von Luftverflüssigungsanlagen üblieh und wird gemäß der Erfindung dadurch
ergänzt, daß die Luft durch einen Ventilator y in ein Rohr ζ gedrückt wird, das im
Wärmeaustausch mit dem Verdampfer η einer
Diffusionskältemaschine verläuft. Das Rohr ζ ΐ2ο
führt die so gekühlte Luft zu einem Punkte des Rohres x, wo die Temperatur der-Luft
im Rohre χ dieselbe ist wie diejenige, auf welche die Luft im Rohre ζ abgekühlt worden
ist.
Der Druck, auf welchen die Luft durch den Kompressor α in der Anlage gemäß Fig. 2
verdichtet wird, beträgt z. B. 80 Atm. Die erste Expansionsstufe im Räume t beträgt
20 Atm., und die zweite Expansionsstufe im Räume w ist 5 Atm. abs.'
to Bei der Gattung von Luftverflüssigungsanlagen, wie sie schematisch in Fig. 2 dargestellt
ist, hat man die Luft bisher gewöhnlich auf 200 Atm. verdichtet. Die zusätzliche
Kühlung gemäß der Erfindung ermöglicht es, die Anlage wirksam mit einer Verdichtung
der Luft auf nur 80 Atm. zu betreiben und in viel geringeren Mengen, um die gleiche Ausbeute flüssiger Luft zu erhalten.
Das bedeutet eine offensichtliche Ersparnis an Antriebsleistung.
Obwohl die Erfindung in ihrer Anwendung auf Luftverflüssigungs- und Rektifikationsanlagen beschrieben worden ist, ist sie doch
auch anwendbar auf die Verflüssigung und Trennung anderer Gasgemische, wie z. B. auf
die Trenriung des Wasserstoffes von Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoffgasgemischen, Wassergas
und gleichartigen Gemischen von Gasen mit niedrigen Verflüssjgungstemperatüren.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von flüssiger Luft oder flüssigem Sauerstoff durch Kompression und Expansion von Luft und Kühlung der komprimierten Luft durch Gegenstromwärmeaustausch mit dem expandierten Gas unter Zuhilfenahme einer zusätzlichen Kühlung bei stetig absinkender Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Kälte für die zusätzliche Kühlung durch Verdampfung eines Kältemittels unter zunehmendem Partialdruck, also in einer Diffusionskältemaschine erzeugt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Kühlung durch eine Diffusionskältemaschine unmittelbar auf den Temperaturwechsler des Gasverflüssigungsapparates übertragen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das entspannte Gas zuerst in einem Gegenstromtemperaturwechsler seine Kälte an die komprimierte Luft abgibt, dann durch die Diffusionskältemaschine von neuem gekühlt wird und schließlich zu demjenigen Punkt des Gegenstromtemperaturwechslers zurückgeführt wird, der mit dem gekühlten Gas auf gleicher Temperatur steht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die komprimierte Luft in Teilströme zerlegt wird, deren einer Teil durch Gegenstromwärmeaustausch mit den expandierten Gasen gekühlt wird, ein anderer Teil dagegen durch Gegenstromwärmeaustausch mit dem Kältemittel, das in einem Bereich fortschreitender Temperaturen in der Diffusionskältemaschine verdampft wird.
- 5. Anwendung des Verfahrens gemäß den vorstehenden Ansprüchen 1 bis 3 auf die Verflüssigung oder Trennung anderer Gase als Luft und Sauerstoff, die ebenfalls niedrige Verflüssigungstemperaturen haben.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2589035A GB462981A (en) | 1935-09-18 | 1935-09-18 | Improvements relating to the production of liquid air and the production of oxygen therefrom |
US99902A US2160077A (en) | 1935-09-18 | 1936-09-09 | Production of liquid air, and the production of oxygen therefrom, and the liquefaction and separation of other gases |
US229276A US2206967A (en) | 1935-09-18 | 1938-09-10 | Liquefaction and separation of gases |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE659884C true DE659884C (de) | 1938-05-16 |
Family
ID=32073927
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM135721D Expired DE659884C (de) | 1935-09-18 | 1936-09-17 | Verfahren zur Herstellung von fluessiger Luft oder fluessigem Sauerstoff |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2206967A (de) |
DE (1) | DE659884C (de) |
FR (1) | FR815591A (de) |
-
1936
- 1936-09-14 FR FR815591D patent/FR815591A/fr not_active Expired
- 1936-09-17 DE DEM135721D patent/DE659884C/de not_active Expired
-
1938
- 1938-09-10 US US229276A patent/US2206967A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2206967A (en) | 1940-07-09 |
FR815591A (fr) | 1937-07-16 |
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