DE3936532A1 - Drahtvorschubeinrichtung fuer ein schutzgas-schweissgeraet - Google Patents
Drahtvorschubeinrichtung fuer ein schutzgas-schweissgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drahtvorschubeinrichtung für ein
Schutzgas-Schweißgerät, mit einem ersten, drehzahlgeregelten
Drahtvorschubgerät, welches den Schweißdraht von einer Vorrats
rolle abzieht und in ein Schlauchpaket einschiebt, an dessen Ende
ein zweites drehzahlgeregeltes Drahtvorschubgerät angeordnet ist,
welches den Schweißdraht in den Schweißbrenner einschiebt.
Bei derartigen Drahtvorschubeinrichtungen, welche auch als Push-
Pull-Anlagen bezeichnet werden, kann es bedingt durch Abnützung
oder Toleranzabweichung sämtlicher mechanischer Antriebsbauteile
zu unerwünschten Zug- oder Staucheinwirkungen auf den Schweißdraht
innerhalb des Schlauchpaketes kommen, die letzten Endes zu einer
Verminderung der Schweißqualität führen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung der
eingangs genannten Art, welche die Zug- und Staucheinwirkungen auf
den Schweißdraht bzw. dadurch hervorgerufene Abnutzung durch die
Drahtvorschubeinrichtungen innerhalb des Schlauchpaketes
verhindert.
Diese Aufgabe wird bei der Drahtvorschubeinrichtung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem
ersten und zweiten Drahtvorschubgerät am Schlauchpaket eine
mechanische Kupplung angeordnet ist, welche eine Bewegung des
Schlauchpaketes in Längsrichtung der Achse des Schlauchpaketes
ermöglicht, und daß die Längsbewegung des Schlauchpakets ein
Sensor erfaßt und ein Istwertsignal an einen Regler für den An
triebsmotor des ersten Drahtvorschubgerätes abgibt.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bekannten
Drahtvorschubeinrichtung mit zwei Drahtvorschubgeräten,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen mechanischen
Kupplung mit angebautem Sensor teilweise im Schnitt,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Kupplung in Ver
bindung mit einer ersten Regeleinrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Kupplung in Verbindung mit einer zweiten Regeleinrichtung gemäß
der Erfindung und
Fig. 5 ein Detail-Blockschaltbild der Regelein
richtung nach Fig. 4.
In Fig. 1 bezeichnet 1 ein erstes drehzahlgeregeltes Drahtvor
schubgerät, welches den Schweißdraht 2 von einer Vorratsrolle 3
abzieht und in ein Schlauchpaket 4 (dargestellt mit strich
punktierten Linien) einschiebt. Am Ende des Schlauchpaketes 4
ist ein zweites drehzahlgeregeltes Drahtvorschubgerät 5 beim
Schweißbrenner 6 angeordnet. Mit strichlierten Linien sind die
beiden extremen Lagen des Schweißdrahtes 2 innerhalb des
Schlauchpaketes 4 dargestellt, welche durch Drehzahldifferenzen
oder toleranzbedingte Abweichungen der Antriebsteile der Draht
vorschubgeräte 1, 5 eintreten können und zu unerwünschten Zug- und
Staucheinwirkungen auf den Schweißdraht 2 führen.
Fig. 2 zeigt den Aufbau einer erfindungsgemäßen mechanischen
Kupplung 7, die vorzugsweise am Ende des Schlauchpaketes 4 vor
dem zweiten Drahtvorschubgerät 5 und dem Schweißbrenner 6 ange
ordnet ist, wie auch aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist.
Die mechanische Kupplung 7 besteht aus einer Buchse 8, in der
ein Rohrstutzen 9 längsverschiebbar gelagert ist. Das freie Ende
der Buchse 8 ist mit einem Anschlußgewinde 10 für das zweite
Drahtvorschubgerät 5 und das freie Ende des Rohrstutzens 9 ist
mit einem Anschlußgewinde 11 für das Schlauchpaket 4 versehen.
Des weiteren trägt das freie Ende des Rohrstutzens 9 einen
Flansch 12, der durch einen Stift 13 mit dem Rohrstutzen 9 ver
bunden ist. Am Flansch 12 sind außenseitig, einander gegenüber
liegend zwei Bolzen 14, 15 angeschraubt, die durch Gegenmuttern
16, 17 gesichert sind. Der in Fig. 2 oben dargestellte Bolzen 15
besteht aus einem weichmagnetischen Material, z. B. Weicheisen,
und ragt in die Öffnung 18 eines Spulenkörpers 19 hinein, der an
der Buchse 8 starr befestigt ist. Die Wicklung des Spulenkörpers
19 ist mit 20 bezeichnet, wobei die Anschlüsse der Wicklung 20
zu einer Steckverbindung 21 geführt sind.
Der in Fig. 2 unten dargestellte Bolzen 14 besteht aus Stahl und
ragt verschiebbar in eine, an der Buchse 8 starr befestigte
Lasche 22 mit einer Bohrung 23 hinein. Das freie Ende des
Bolzens 14 ist mit einem Anschlagkopf 24 versehen. Die Buchse 8
enthält ein Lager 25 und zwei Dichtungsringe 26, 27 für den
Rohrstutzen 9. Ein Abschlußring 28 bei der äußeren Dichtung 27
wird durch drei Schrauben 29 gesichert.
Die in Fig. 2 dargestellte Lage des Rohrstutzens 9 in der Buchse
8 ist die Mittel- oder Normallage, wenn die Antriebsgeschwindig
keit der beiden Drahtvorschubgeräte 1 und 5 nach Fig. 3 überein
stimmt, wobei der obere Bolzen 15 bis zur Mitte der Wicklung 20
hineinragt. Die Wicklung 20 bildet zusammen mit dem oberen
Bolzen 15 einen Sensor 30 mit dem die Lage des Rohrstutzens 9 in
der Buchse 8 festgestellt werden kann, da die Induktivität der
Wicklung 20 von der Eintauchtiefe des oberen Bolzens 15 abhängt.
Der untere Bolzen 14 bildet zusammen mit der Lasche 22 eine Ver
drehsicherung für den Rohrstutzen 9 und die Längsbewegung des
selben wird einerseits durch die Lasche 22 und andererseits
durch den Anschlagkopf 24 begrenzt. Beim dargestellten Aus
führungsbeispiel beträgt das maximale Ausmaß der möglichen Längs
bewegung des Rohrstutzens 9 vorzugsweise ±2,5 cm. Dieses Ausmaß
hat sich in der Praxis als zweckmäßig erwiesen.
Die Induktivitätsänderung der Wicklung 20 wird zur Istwerter
mittlung der Lage des Rohrstutzens 9 innerhalb der Buchse 8 ver
wendet, indem beispielsweise die Wicklung 20 einen Teil eines
Resonanzkreises (nicht dargestellt) bildet, dessen Frequenz sich
entsprechend ändert, wobei die Frequenzänderung in ein Istwert
signal umgewandelt wird, das über eine Leitung 31 einem Regler
32 zugeführt wird, dem ein Sollwertsignal über eine Leitung 33
zugeführt wird (Fig. 3).
Über eine Ausgangsleitung 34 wird der Antriebsmotor des ersten
Drahtvorschubgerätes 1 angesteuert. Die Sollwerteinstellung er
folgt in der Weise, daß sich der Rohrstutzen 9 in der in Fig. 2
dargestellten Mittel- oder Normallage befindet. Tritt nun eine
Differenz der Antriebsgeschwindigkeiten zwischen dem ersten und
dem zweiten Drahtvorschubgerät 1 und 5 auf, d. h. der Schweiß
draht würde in unzulässiger Weise gedehnt oder gestaucht werden,
so wird durch die eintretende Längsverschiebung des Rohrstutzens
9 in der Buchse 8 ein vom Sollwertsignal abweichendes Istwert
signal durch die Wicklung 20 erzeugt und die Drehzahl des An
triebsmotors des ersten Drahtvorschubgerätes 1 durch den Regler
32 entsprechend nachgeregelt.
Fig. 4 zeigt ein zweites Beispiel mit dem Regler 32 für das
erste Drahtvorschubgerät 1 und einem Regler 35 für das zweite
Drahtvorschubgerät 5, wobei jedes der beiden Drahtvorschubgeräte
1, 5 mit einem Drehzahlgeber 36, 37 ausgestattet ist, um ein zu
sätzliches Istwertsignal für den jeweiligen Regler 32, 35 zu er
zeugen und über Leitungen 38, 39 abzugeben.
Das über die Wicklung 20 und einen entsprechenden Wandler (nicht
dargestellt) gebildete Istwertsignal wird über die Leitung 31
zusammen mit einem Istwertsignal des Drehzahlgebers 36 über die
Leitung 38 einem Addierglied 40 zugeführt, an dessen Ausgang ein
Summen-Istwertsignal auftritt, welches über eine Leitung 41 dem
Regler 32 für das erste Drahtvorschubgerät 1 zugeführt wird. Der
Sollwert wird wieder über die Leitung 33 zugeführt.
Der Ausgang des Reglers 32 ist wieder über die Leitung 34 mit
dem Antriebsmotor des ersten Drahtvorschubgerätes 1 verbunden.
Auf diese Weise können sowohl Drehzahlabweichungen des Antriebs
motors des ersten Drahtvorschubgerätes als auch sonstige z. B.
durch Abnützung der Antriebsräder hervorgerufene Geschwindig
keitsänderungen des Schweißdrahtes 2 besser korrigiert werden.
Dem zweiten Regler 35 für das zweite Drahtvorschubgerät 5 wird
ein Istwertsignal des Drehzahlgebers 37 über die Leitung 39 und
ein Sollwertsignal über die Leitung 42 zugeführt, welches von
der Leitung 33 abgezweigt wird. Der Ausgang des Reglers 35 ist
über eine Leitung 43 mit dem Antriebsmotor des zweiten Drahtvor
schubgerätes 5 verbunden, so daß dieses mit konstanter Drehzahl
betrieben wird.
Fig. 5 zeigt ein Blockschaltbild eines Details der Fig. 4,
welches den Regler 32 betrifft. Die Wicklung 20 ist an einen
Wandler 44 angeschlossen, der die Induktivitätsänderung in eine
Frequenzänderung umsetzt. Der Ausgang des Wandlers 44 ist an
einen Frequenz/Spannungswandler 45 angeschlossen, dessen Ausgang
über einen Verstärker 46 an den ersten Eingang des Addiergliedes
40 angeschlossen ist. Der Drehzahlgeber 36 ist über einen
Frequenz/Spannungswandler 47 an den zweiten Eingang des Addier
gliedes 40 angeschlossen, dessen Ausgang mit dem Istwert-Eingang
des Reglers 32 verbunden ist, bei welchem über die Leitung 33
der Sollwert zugeführt wird.
Der Ausgang des Reglers 32 ist über eine Treiberstufe 48 mit dem
Antriebsmotor 49 des ersten Drahtvorschubgerätes 1 verbunden.
Bei dargestelltem Beispiel nach Fig. 2 wird zur Veränderung der
Lage des Rohrstutzens 9 in der Buchse 8 die Induktivitäts
änderung der Wicklung 20 herangezogen. Es versteht sich, daß da
zu auch andere Sensoren, wie z. B. Potentiometer, kapazitive
Aufnehmer, optische Aufnehmer oder dgl. verwendet werden können,
die auf die Veränderung der Lage des Rohrstutzens 9 in der Buch
se 8 ansprechen.
Claims (4)
1. Drahtvorschubeinrichtung für ein Schutzgas-Schweißgerät, mit
einem ersten, drehzahlgeregelten Drahtvorschubgerät, welches
den Schweißdraht von einer Vorratsrolle abzieht und in ein
Schlauchpaket einschiebt, an dessen Ende ein zweites, dreh
zahlgeregeltes Drahtvorschubgerät angeordnet ist, welches den
Schweißdraht in den Schweißbrenner einschiebt, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem ersten und dem zweiten Draht
vorschubgerät (1, 5) am Schlauchpaket (4) eine mechanische
Kupplung (7) angeordnet ist, die eine Längsbewegung des
Schlauchpaketes (4) ermöglicht, und daß die Längsbewegung des
Schlauchpaketes (4) ein Sensor (30) erfaßt und ein Istwert
signal an einen Regler (32) für den Antriebsmotor des ersten
Drahtvorschubgerätes (1) abgibt.
2. Drahtvorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kupplung (7) am Ende des Schlauchpaketes
(4) vor dem zweiten Drahtvorschubgerät (5) angeordnet ist.
3. Drahtvorschubgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kupplung (7) aus einer Buchse (8) besteht,
in der ein Rohrstutzen (9) längsverschiebbar gelagert ist,
wobei das freie Ende der Buchse (8) mit einen Anschlußgewinde
(10) das zweite Drahtvorschubgerät (5) und das freie Ende des
Rohrstutzens (9) mit einem Anschlußgewinde (11) für das
Schlauchpaket (4) versehen ist, und daß das freie Ende des
Rohrstutzens (9) einen Flansch (12) trägt, an welchem außen
seitig, einander gegeneinüberliegend zwei Bolzen (14, 15) an
geschraubt sind, wobei der erste Bolzen (15) aus einem weich
magnetischen Material besteht und in eine Öffnung (18) eines
Spulenkörpers (19) mit einer Wicklung (20) hineinragt, und
der zweite Bolzen (14) in eine Bohrung (23) einer Lasche (22)
hineinragt, die an der Buchse (8) starr befestigt ist, wobei
das freie Ende des zweiten Bolzens (14) mit einem Anschlag
kopf (24) versehen ist (Fig. 2).
4. Drahtvorschubgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Regler (32) für das erste Drahtvorschubgerät (1) ein
Summen-Istwertsignal eines Addiergliedes (40) zugeführt ist,
dessen ersten Eingang das Istwertsignal der Wicklung (20) und
dessen zweiten Eingang ein Istwertsignal von einem Drehzahl
geber (36) des ersten Drahtvorschubgerätes (1) zugeführt ist
und daß ein Regler (35) für das zweite Drahtvorschubgerät (5)
vorgesehen ist, welchem ein Istwertsignal von einem Drehzahl
geber (37) des zweiten Drahtvorschubgerätes (5) zugeführt
ist, wobei beiden Reglern (32, 35) das gleiche Sollwertsignal
zugeführt ist (Fig. 4).
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