DE3936286A1 - Saugwalzenanordnung zum foerdern einer materialbahn - Google Patents
Saugwalzenanordnung zum foerdern einer materialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Saugwalzenanordnung zum Fördern
einer Materialbahn, insbesondere einer auf einem Kunststoff-
Schichtträger gegossenen magnetischen Beschichtung, mit
einem drehbar gelagerten hohlzylindrischen aus porösem Sin
termaterial bestehenden Walzenkörper, wobei der unter dem
Umschlingungswinkel der Materialbahn stehende Raum mit Un
terdruck beaufschlagt ist.
Derartige Saugwalzen finden beispielsweise Anwendung zur
Umwandlung eines Drehmoments in Zugspannung bei Material
bahnen in Begießmaschinen, beispielsweise zum Beguß von
Fotopapier, Film oder Magnetband, wenn die Haftreibung zwi
schen der übertragenden Walze und der Bahn nicht ausreicht.
Bei den bekannten Saugwalzen, bei denen das in der Saug
walze angebrachte Dichtungselement den nicht von der Bahn
umschlungenen Teil der Walze innen unter geringer Überlap
pung abdeckt, tritt Leckluft durch die Mantelperforation
in den Dichtungsspalt zwischen Mantel und Dichtungssegment
ein und verursacht an den Auflauf- und Ablaufstellen der
Bahn ein unerwünschtes Flattern derselben, welches die gleich
mäßige Fortbewegung der Bahn beeinträchtigt. Zur Behebung
dieses Fehlers wird in der DE 14 74 973 ein aus zwei Kammern
bestehender innerer Ringkörper vorgeschlagen, bei dem der
von der Bahn umschlungene Teil mit Unterdruck beaufschlagt
ist und der andere Teil unter Atmosphärendruck steht und
wobei zwischen beiden Kammern Querschnittsverengungen vor
gesehen sind.
Aus der GB-PS 9 83 951 ist bereits bekannt, den Walzenkörper
selbst mit einer durchlässigen Mantelfläche zu versehen.
Diese Mantelfläche liegt bei der Führung einer Material
bahn zu einem Teil frei, so daß, weil der gesamte Umfang
des Walzenmantels unter Vakuum gesetzt werden muß, ein außer
gewöhnlich hohes Vakuum und damit erhebliche Energie erfor
derlich sind. Aus diesem Grunde werden dabei Maskenanord
nungen für eine randweise Anpassung an die Breite einer
Materialbahn vorgeschlagen. Dieses ist umständlich und er
faßt nicht genau die Randbereiche. Außerdem ist der Auf
wand im Betrieb erheblich, die Führung der Materialbahn
besonders an den Rändern unsicher und bei Zugänglichkeit
wird Schmutz eingesaugt. Des weiteren ergeben sich Probleme
hinsichtlich des anzulegenden Vakuums, damit in dem abge
deckten Bereich keine Eindrücke am Walzenmantel entstehen,
der aus porösem Material, beispielsweise aus Sintermaterial,
besteht. Unabhängig davon liegt aber immer der nicht von
der Materialbahn abgedeckte Teil des Walzenmantels frei,
so daß sich dieser poröse Walzenmantel mit der Zeit zusetzt.
Daher ist eine periodische Reinigung erforderlich, die einen
Ausbau der Saugwalzenanordnung notwendig macht.
Diese Nachteile sollen von einer in der DE 31 11 894 be
schriebenen Saugwalzenanordnung vermieden werden. Bei die
ser befinden sich in der Außenfläche des Mantels des zylin
drischen Walzenkörpers in Abständen voneinander angeordnete
Längsnuten, welche von aus luftdurchlässigem Material be
stehende Leisten abgedeckt sind. Der Walzenkörper ist an
seinen Enden durch mit ihm drehfest verbundene Verschleiß
scheiben abgeschlossen, an die jeweils ein Dichtring federnd
angedrückt wird. Der unter dem Umschlingungswinkel der Ma
terialbahn liegende Innenraum ist mit Unterdruck beaufschlagt,
während der nicht umschlungene Raum über in den Dichtungs
ringen angeordnete Aussparungen mit Druckluft beaufschlagt
ist, der die Materialbahn von dem Walzenkörper abhebt und
zugleich angesaugten Schmutz aus den porösen Leisten heraus
blasen soll. Eine solche Anordnung ist jedoch kompliziert
und dadurch nur sehr kostspielig herzustellen und hat außer
dem den Nachteil, daß bei hohen Laufgeschwindigkeiten ein
hoher Verschleiß zu erwarten ist, wodurch die Betriebszeiten
erniedrigt und die Produktionskosten erhöht werden.
Daher bestand die Aufgabe, eine Saugwalzenanordnung der
eingangs genannten Art so zu verbessern, daß
- - ein relativ geringer Unterdruck am Gebläse ausreicht, um eine genügende Haftung zwischen Saugwalze und Material bahn energiesparend zu erreichen
- - eine Ansammlung von Schmutz in der Mantelfläche vermieden wird und ebenso ein Zusetzen des porösen Walzenkörpers
- - die Walzenanordnung sehr rundlaufgenau ist, einen einfachen Aufbau hat und lange Produktionszeiten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einer Saugwal
zenanordnung mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 genannten Merkmalen. Weitere Einzelheiten der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den
Zeichnungen hervor. Nachstehend wird die Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert und zwar zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Saug
walzenanordnung entlang der Linie I der Fig. 2,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die entsprechende Anordnung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil der Anordnung
entlang der Linie III der Fig. 2.
In der dargestellten Ausführungsform besteht die Saugwalzen
anordnung aus einem vorzugsweise aus nichtrostendem VA-Stahl
bestehenden hohlzylindrischen Walzenkörper (1), welcher an
den Stirnseiten mit den Stahlscheiben (13, 14) über Schraub
verbindungen (7) fest verbunden ist. Der Walzenkörper ist
über Kugellagerungen (4, 5, 5′) an dem Schaft (8, 15) drehbar
gelagert. Er besteht aus porösem Sintermetall und ist am
Außendurchmesser rundlaufgenau zum fertigen Innendurchmesser
bearbeitet. Die Herstellung von Sintermetall ist beispiels
weise in der DE-OS 20 17 258 beschrieben. Der Walzenkörper
rotiert um den Stator (2), der, wie Fig. 2 zeigt, in dem
von der Materialbahn (6) umschlungenen Teil polygonförmig
aufgebaut ist und an den Polygonflächen mit Ausnehmungen
beziehungsweise Löchern (10) zur Übertragung der Ansaugluft
in den Innenraum (11) des Stators versehen ist, während er
in dem nicht von der Materialbahn umschlungenen Teil eine
zylindrische Außenfläche ohne Löcher hat. Er besteht vor
zugsweise aus Aluminium. Der radiale Abstand (a) vom Rotor
(1) und den Polygonflächen im Bereich der Löcher (10) beträgt,
wie aus Fig. 3 hervorgeht, etwa 10 mm und an den Polygon
kanten (16) sowie in den Randbereichen (9, 9′) 0,1 bis 0,3 mm
(b), um dadurch möglichst wenig Leckluft anzusaugen. Erfin
dungswesentlich ist, daß die Porengröße des Sintermetall-
Walzenkörpers (1) im Bereich der Polygonflächen des Stators
zwischen 30 bis 70 µm und in den Randbereichen (9, 9′) vor
zugsweise zwischen 10 bis 30 µm beträgt. Durch diese kon
struktive Maßnahme befindet sich im Laufbereich der Material
bahn ein geringerer Luftwiderstand als in den Randbereichen
des Walzenkörpers, so daß durch einen relativ geringen Un
terdruck trotzdem eine ausreichende Haftung zwischen Saug
walze und Bahn erreicht wird. Der wesentlich höhere Luft
widerstand in den Randbereichen vermindert die Leckluft
und verbessert die Haftung der Bahnränder. In einer Variante
kann die Porengröße der Randbereiche (9, 9′) des Sinterkör
pers ausgehend von den seitlichen Kanten des Stators (2)
bis zum Rand des Walzenkörpers (1) kontinuierlich bis Null
abnehmen. Der Ansaugstutzen (3) wird über ein (nicht ge
zeichnetes) normales Radialgebläse mit einem Unterdruck
von 60-90 mbar beaufschlagt. Dagegen benötigen aus dem
Stand der Technik bekannte aus Sintermetall bestehende Wal
zenkörper mit Porengrößen von 2 bis 5 µm einen Druck von
bis zu 6 bar, um auf genügende Drehmomentübertragung für
die Materialbahn zu kommen.
Die zylindrische Außenseite (17) des Walzenkörpers (1) wird
durch einen dreifachen Bearbeitungsvorgang, nämlich Drehen,
Schleifen und nachfolgendes Polieren auf die erforderliche
erhebungsfreie Oberflächengüte gebracht. Dies hat zugleich
den Vorteil, daß die Porengröße an der Oberfläche des Wal
zenkörpers etwas kleiner ist als im Inneren, so daß Staub
und Abriebteilchen aus der Materialbahn, die in den Wal
zenkörper dringen, durch die Poren des Sintermaterials ab
gesaugt und in die Abluft gegeben werden. Außerdem wird
durch den Bearbeitungsvorgang die Oberflächengüte des Wal
zenkörpers so verbessert, daß dieser auch für den Transport
von äußerst empfindlichen Magnetbändern bei hohen Maschi
nengeschwindigkeiten geeignet ist. Ferner wurde gefunden,
daß die geringere Porengröße der Randbereiche (9, 9′) des
Walzenkörpers die Haftung der Materialbahn an den Rändern
verbessert. Schließlich wird dadurch auch die mechanische
Festigkeit in den Randbereichen des Walzenkörpers für die
Anbringung der Befestigungsgewinde für die Schrauben (7)
erhöht.
Versuche zeigten, daß zur Übertragung eines genügend großen
schlupffreien Drehmoments auf die Materialbahn ein Umschlin
gungswinkel der Bahn um den Walzenkörper von 180 bis 300°,
vorzugsweise 240-280°, geeignet ist.
Die erfindungsgemäßen Walzenkörper können sich an allen
möglichen Stellen einer Begießmaschine befinden, beispiels
weise an der Gießstation, vor und nach der Trocknung sowie
der Kalanderung und beim Aufwickeln der fertigen Material
bahn. Die Materialbahn kann mit ihrer beschichteten Vorder
seite oder mit ihrer beschichteten oder unbeschichteten
Rückseite, sobald die Beschichtung getrocknet ist, über
die Walzenkörper geführt werden.
In einer Ausführung der Erfindung hatte die zylindrische
Fläche des Sinterrohrkörpers eine Breite von 760 mm. Über
sie lief mit 340 m/Minute eine Magnetbandbahn von 650 mm
Breite und einer Gesamtdicke von flexiblem Schichtträger
bestehend aus Polyethylenterephthalat und darauf gegossener
Magnetschicht von 16 µm. Der Unterdruck im Innenraum des
Stators betrug 75 mbar. Der Umschlingungswinkel der Bahn
war 260°. Die Porengröße im mittleren Bereich betrug 50 µm
und in den beiderseitigen je 100 mm breiten Randbereichen
20 µm. Die Oberfläche des den Walzenkörper berührenden Ma
gnetbandes wies keinerlei Abdrücke oder Deformationen und
auch keinen meßbaren Abrieb auf und die Poren des Walzen
körpers setzten sich auch nach monatelangem Produktionsbetrieb
nicht zu.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die beschriebene Material
auswahl für die Saugwalzenanordnung beschränkt. Außer Sinter
metall sind auch sinterbare Kunststoffe, beispielsweise
Polyimid, geeignet.
Claims (7)
1. Saugwalzenanordnung zum Fördern einer Materialbahn, ins
besondere einer auf einem Kunststoff-Schichtträger ge
gossenen magnetischen Beschichtung, mit einem drehbar
gelagerten hohlzylindrischen aus porösem Sintermaterial
bestehenden Walzenkörper (1), wobei der unter dem Um
schlingungswinkel der Materialbahn (6) stehende Innen
raum (11) mit Unterdruck beaufschlagt ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Porengröße im mittleren zylindri
schen Bereich des Walzenkörpers (1) zwischen 35 bis 70 µm
und an den beiden Rändern (9, 9′) maximal 30 µm be
trägt, daß die zylindrische Außenfläche (17) des Wal
zenkörpers durch Drehen, Schleifen und Polieren auf eine
von Erhebungen freie Oberflächengüte gebracht wird und
daß die Porigkeit an der zylindrischen Außenfläche kleiner
ist als die Porigkeit im Inneren des Sintermaterialkör
pers.
2. Saugwalzenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Materialbahn (6) mit ihrem mittleren Teil
über der Zylinderfläche (17) mit den größeren Poren und
mit ihren beiden Rändern über die zylindrischen Randflächen
(9, 9′) des Walzenkörpers läuft.
3. Saugwalzenanordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Porengröße an den Randbereichen
(9, 9′) der zylindrischen Außenfläche (17) des Walzenkör
pers (1) von der Kante des Stators (2) bis zu den beiden
Rändern kontinuierlich bis Null abnimmt.
4. Saugwalzenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß in dem durch den hohlzylindrischen drehbaren
Walzenkörper gebildeten Innenraum (11) ein Stator (2)
angeordnet ist, welcher in dem vom Umschlingungswinkel
der Materialbahn (6) gebildeten Außenfläche polygonförmig
aufgebaut ist und mit Löchern (10) versehen ist, durch
welche in den Innenraum (11) Luft angesaugt wird, während
die übrige nichtumschlungene Fläche kreiszylindrisch
ohne Löcher aufgebaut ist.
5. Saugwalzenanordnung nach dem Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der radiale Abstand der Polygonflächen
des Stators vom Walzenkörper etwa 10 mm und an den Poly
gonkanten (16) und den Randbereichen (9, 9′) 0,1 bis
0,3 mm beträgt.
6. Saugwalzenanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (1) aus nichtro
stendem VA-Sintermaterial besteht und der Stator (2)
aus Aluminium aufgebaut ist.
7. Saugwalzenanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel der Material
bahn auf dem Walzenkörper zwischen 180 bis 300°, vor
zugsweise 240 bis 280° beträgt.
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