DE3935985A1 - Bohrvorrichtung mit einem schlagdrehwerkzeug - Google Patents
Bohrvorrichtung mit einem schlagdrehwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung mit einem Schlagdrehwerkzeug gemäß der
Gattung des Hauptanspruchs.
Es sind Bohrvorrichtungen bekannt, bei denen, insbesondere zur Erstellung von Bohrlö
chern in Gasbeton oder dgl., anstelle eines Bohrers ein Schlagdorn verwendet wird.
Dieser wird in den Gasbeton eingeschlagen und erzeugt dadurch ein exakt definiertes
Bohrloch, wobei gleichzeitig der Gasbeton im Bereich des Bohrlochs verdichtet wird. Als
nachteilig erweist sich bei diesen bekannten Vorrichtungen, daß sich der Schlagdorn im
Bohrloch verklemmt und somit aus diesem nur schwer oder überhaupt nicht mehr ent
fernt werden kann.
Ebenfalls ist es bekannt, anstelle eines Bohrers einen Drehdorn zu verwenden. Bei der
Erstellung des Bohrlochs in Gasbeton oder dgl. wird der Gasbeton im Bereich des
Bohrlochs verdrängt und verdichtet. Als nachteilig hat sich bei der Verwendung von
Drehdornen erwiesen, daß diese das Bohrloch aufweiten. Insbesondere führen die wäh
rend des Bohrvorganges ausgeführten Drehbewegungen in trockenem Gasbeton zu
Ausreibungen des Bohrlochs. Bei Erstellung von entsprechenden Bohrlöchern in nassem
Gasbeton kann dagegen oftmals ein Dübel in das Bohrloch nicht mehr eingesetzt wer
den, da dieses im Verhältnis zu dessen Durchmesser zu klein ist. Aufgrund der geringen
Festigkeit von Gasbeton müssen jedoch für zugelassene Dübel relativ große Durchmes
ser zur Einleitung der Last verwendet werden. Diese sind jedoch für die Durchsteck
montage nicht geeignet. Andererseits können Spreizdübel mit relativ geringem Auf
spreizmaß in Gasbeton nicht verwendet werden, da bei der Bohrlocherstellung das
Bohrloch durch geringe Abweichungen von der Bohrachse aufgeweitet wird, wodurch
der Haltewert des einzusetzenden Dübels beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrvorrichtung zur Erstellung von geo
metrisch exakt definierten Bohrlöchern in Gasbeton oder dgl. zu schaffen, die ferner
eine problemlose Entfernung der Bohrvorrichtung aus dem Bohrloch nach der
Beendigung des Bohrvorganges ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Bohrvorrichtung der eingangs genannten
Gattung durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merk
male erhalten. Das aus einem Bohr-Schlagdorn, einer mit diesem verbundenen Mit
nehmerbuchse sowie einem dieser einliegenden Stößel bestehende Schlagdrehwerk
zeug ermöglicht es, daß mit seiner Bohreraufnahme einer Schlagbohrmaschine ein
liegende Stößel bei Einschalten der Schlagbohrmaschine sich aus der Mitnehmer
buchse löst und durch die von der Schlagbohrmaschine erzeugte Schlagenergie den
Schlagdorn in den Gasbeton eintreibt. Durch die Reibung zwischen dem Bohr-Schlag
dorn und dem Gasbeton wird ein Mitdrehen des Bohr-Schlagdorns verhindert, so daß
sich während des Bohrvorganges lediglich der mit Spiel in der Mitnehmerbuchse ge
lagerte Stößel dreht. Durch das Vortreiben des Bohr-Schlagdorns während des Bohr
vorganges, ohne daß an diesem selbst eine Drehbewegung entsteht, wird in Gasbeton
eine Abbildung des Dorns als exakt definiertes Bohrloch ausgeformt. Geringe Achsab
weichungen beim Bohrvorgang werden durch das zwischen Stößel und Mitnehmer
buchse bestehende Spiel aufgefangen. Größere Abweichungen werden nicht durch
Geometrieänderungen des Bohrloches selbst abgefangen, sondern durch den Bohr-
Schlagdorn über die auftretende Querkraft in den Gasbeton abgeleitet, ohne daß da
durch eine Bohrlochänderung bedingt wäre.
Bei Erreichen der erforderlichen Bohrlochtiefe ist der Gasbeton im Bereich des in ihn
eingeführten Bohr-Schlagdorns verdichtet und verdrängt. Eine Verklemmung des Bohr-
Schlagdorns im verdichteten Gasbeton bei der Entfernung des Bohr-Schlagdorns wird
dadurch verhindert, daß bei Rückführung des Bohr-Schlagdorns aus dem Bohrloch der
Stößel sich in der konisch ausgebildeten Mitnehmerbuchse festsetzt und somit über die
Mitnehmerbuchse die Drehbewegung des Stößels auf den Bohr-Schlagdorn selbst
übertragen wird. Der Bohr-Schlagdorn läßt sich daher ohne weitere Kraftaufwendung
aus dem Bohrloch entfernen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Bohr-Schlag
dorn an seiner dem Stößel abgewandten Stirnseite eine Kerbe aufweist. Durch die so
ausgeformte Bohrerspitze der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung wird eine zusätzliche
Drehsicherung des Bohrer-Schlagdorns bei Eintreiben in den Gasbeton erzielt.
Der am Bohr-Schlagdorn vorgesehene, einen verbreiterten Durchmesser aufweisende,
zylindrische Abschnitt entspricht an seiner Flanke dem Durchmesser des später in das
Bohrloch einzusetzenden Dübeldurchmessers in diesem Bereich. Hierdurch wird ein in
diesem Bereich exakt definiertes, auf den einzusetzenden Dübel abgestimmtes Bohrloch
ermöglicht.
Die konische Ausformung des vorderen Bereichs des Bohr-Schlagdorns, die an der
Stirnseite des Bohr-Schlagdorns einen Durchmesser von ca. 0,9 × Dübeldurchmes
ser aufweist, erleichtert die spätere Entfernung des Bohr-Schlagdorns aus dem Bohr
loch, da hierdurch eine verminderte Reibung mit der Bohrlochwandung erzielt wird.
Der Bohr-Schlagdorn weist zwischen dem zylindrischen Abschnitt und seiner dem Stö
ßel zugewandten Stirnseite einen reduzierten Durchmesser auf, um bei der Durchsteck
montage ein Verklemmen des Bohrschlagdorns im Bereich des Anbauteils zu verhin
dern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die durch ein Anbauteil in ein aus Gasbeton bestehendes Mauerwerk ein
geschlagene Bohrvorrichtung und
Fig. 2 eine weitere Ausführung des aus Fig. 1 ersichtlichen Bohr-Schlagdorns.
Die in Fig. 1 dargestellte Bohrvorrichtung zeigt den Bohr-Schlagdorn 1, der mit einer
Mitnehmerbuchse 2 verbunden ist. In der konisch ausgebildeten Innenbohrung 2a der
Mitnehmerbuchse 2 liegt der mit Spiel gelagerte Stößel 3 ein, an dessen Stirnseite eine
Bohreraufnahme 3a angeordnet ist. Im mittigen Bereich des Bohr-Schlagdorns 1 ist ein
zylindrischer Abschnitt 1a vorgesehen. An seiner der Mitnehmerbuchse 2 zuweisenden
Stirnseite weist der Bohr-Schlagdorn 1 einen seinen Umfang umlaufenden Absatz 1b
auf. Der Bohr-Schlagdorn 1 läuft zwischen seinem zylindrischen Abschnitt 1a und seiner
dem Stößel 3 gegenüberliegenden Stirnseite konisch verjüngt zu. Im Bereich zwischen
seinem Absatz 1b und dem zylindrischen Abschnitt 1a weist der Bohr-Schlagdorn 1
einen in seinem Durchmesser reduzierten Bereich 1d auf.
Der Bohr-Schlagdorn 1 ist durch ein Anbauteil 4 in ein aus Gasbeton 5 bestehendes
Mauerwerk eingesetzt. Bei einem für eine Durchsteckmontage zu erstellenden Bohrloch
wird die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung mit der Bohreraufnahme 3a des Stößels 3
in einen, aus der Zeichnung nicht ersichtlichen, Schlagbohrer eingesetzt. Beim Ein
schalten des Schlagbohrers löst sich der Stößel 3 aus der Mitnehmerbuchse 2 und
treibt durch die Schlagenergie den Bohr-Schlagdorn 1 durch ein Anbauteil 4 in den Gas
beton 5 ein. Durch die Reibung zwischen dem Bohr-Schlagdorn 1 und dem Gasbeton 5
wird ein Mitdrehen des Bohr-Schlagdorns 1 im Bohrloch verhindert. Lediglich der Stößel
3 dreht sich während des Bohrvorganges. Bei Erreichen der erforderlichen Bohrlochtiefe
hat der Bohr-Schlagdorn 1 den Gasbeton 5 verdichtet und verdrängt. Zum Entfernen des
Bohr-Schlagdorns 1 wird die Schlagbohrmaschine zurückgezogen. Hierdurch setzt sich,
infolge der auf die Zeichnung bezogenen Aufwärtsbewegung, der Stößel 3 in der
konisch ausgebildeten Innenbohrung 2a der Mitnehmerbuchse 2 fest. Die Mitnehmer
buchse 2 überträgt somit die Drehbewegung des Stößels 3 auf den Bohr-Schlagdorn 1,
da dieser über den Absatz 1b mit der Mitnehmerbuchse 2 verbunden ist. Auf diese
Weise wird der Bohr-Schlagdorn 1 aus dem Bohrloch entfernt. Ein Verklemmen des
Bohr-Schlagdorns 1 während der Rückführung im Anbauteil 4 wird aufgrund des im
Durchmesser reduzierten Bereichs 1d und im Gasbeton 5 durch die konische Aus
bildung des Bohr-Schlagdorns 1 verhindert.
Aus Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform des Bohr-Schlagdorns 1 ersichtlich. Bei
dieser ist an der Stirnseite 1c eine Einkerbung 1e vorgesehen, durch die während des
Bohrvorgangs eine zusätzliche Drehsicherung an der Stirnseite 1c gegeben ist.
Claims (8)
1. Bohrvorrichtung mit einem Schlagdrehwerkzeug zur Herstellung von Bohrlöchern
in aus Gasbeton oder dgl. bestehendem Mauerwerk, wobei das Schlagdrehwerk
zeug in eine Schlagbohrmaschine oder dgl. einspannbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schlagdrehwerkzeug aus einem Bohr-Schlagdorn (1), einer
mit diesem verbundenen Mitnehmerbuchse (2) sowie einem der Mitnehmer
buchse (2) einliegenden Stößel (3) besteht, an dem eine Bohreraufnahme (3a)
angeordnet ist.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel
(3) in seinem dem Bohr-Schlagdorn (1) zugewandten Bereich konisch erweitert
zuläuft.
3. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mit
nehmerbuchse (2) eine sich in Richtung auf den Bohr-Schlagdorn (1) konisch
erweiternde Innenbohrung (2a) aufweist.
4. Bohrvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Bohr-
Schlagdorn (1) in seinem der Mitnehmerbuchse (2) zugewandten Bereich ein
seinen Umfang umlaufender Absatz (1b) ausgebildet ist, der mit der ihm zu
weisenden Stirnfläche der Mitnehmerbuchse (2) verbunden ist.
5. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bohr-Schlagdorn (1) an seiner dem Stößel (3) abgewandten
Stirnseite (1c) eine Kreisfläche aufweist.
6. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohr-
Schlagdorn (1) an seiner dem Stößel (3) abgewandten Stirnseite eine Einker
bung (1e) aufweist.
7. Bohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß im mittigen Bereich des Bohr-Schlagdorns (1) ein einen verbrei
terten Durchmesser aufweisender zylindrischer Abschnitt (1a) vorgesehen ist.
8. Bohrvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohr-
Schlagdorn (1) von seiner dem Stößel (3) abgewandten Stirnseite (1c) bis zu
seinem mittigen Abschnitt (1a) konisch zuläuft und sich hinter diesem zylindri
schen Abschnitt (1a) mit reduziertem Durchmesser bis zu seiner dem Stößel (3)
zugewandten Stirnseite fortsetzt.
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