DE4408159A1 - Verfahren zum Einbringen eines Dübels in Porenbeton - Google Patents
Verfahren zum Einbringen eines Dübels in PorenbetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines
Dübels in Porenbeton, wobei ohne Vorbohren in einem
ersten Arbeitsgang ein am oberen Ende mit einem Konus
versehener Bolzen in Porenbeton eingeschlagen und in
einem zweiten Arbeitsgang eine im oberen Bereich
geschlitzte über den Bolzen steckbare Spreizhülse über
den Konus getrieben wird, wobei sich der geschlitzte
Bereich der Spreizhülse über den Konus schiebt und in dem
verdichteten Porenbeton spreizt und eine ausgeprägte
Hinterschneidung erzeugt.
Es ist bekannt, zur Montage von auf Porenbeton
abgestimmte Kunststoffdübel aus Polyamid, die aus einer
geschlitzten Hülse mit spiralförmigen Außenrippen
bestehen, Bohrlöcher mit Bohrern im Drehgang im
Verankerungsgrund vorzubohren. Das Einsetzen der Dübel
erfolgt durch Einschlagen mit einem Handhammer in die
vorgefertigten Bohrlöcher. Nachteilig dabei ist, daß zur
Montage der Dübel die Bohrlöcher vorgebohrt werden müssen
und daß außerdem keine allzu großen Zuglasten zulässig
sind.
Weiterhin ist ein Gasbeton-Dübel (Porenbeton-Dübel) zur
weitgehend spreizdruckfreien Verankerung in Gasbeton
bekannt. Der Dübel besteht aus einem Konus und einem
Spreizteil mit vier Schalen aus Polyamid und einer
Sechskantschraube mit Mutter und Unterlagscheibe. Zur
Montage des Dübels muß ein konisch hinterschnittenes
Bohrloch hergestellt werden, in dem der Dübel verankert
wird, wobei das Spreizteil über den Konus getrieben und
die Mutter handfest angezogen wird. Von Nachteil ist, daß
hinterschnittene Bohrlöcher mit Spezialbohrern
hergestellt und nach Einschlagen der Dübel die Muttern
mit einem Rohrschlüssel angezogen werden müssen, was die
Montage insgesamt umständlich macht.
Es ist auch bekannt, das für einen Kunststoffdübel
vorgesehene Loch in dem Porenbeton mit einem Bohrhammer
und einem Porenbeton-Stößel einzubringen. Nachteilig ist
jedoch, daß auch bei dieser Vorgehensweise ein Dübelloch
vorgefertigt werden muß und der Kunststoffdübel erst nach
Herausnehmen des Stößels gesetzt werden kann (DE-OS 39 35
985).
Aus der DE-OS 22 01 382 ist auch eine
Befestigungsvorrichtung zum Eintreiben und Verankern in
einem Werkstück bekannt, wobei beim Eintreiben eines
Schaftes sich infolge eines Einsatzes die Schaftteile
auseinanderspreizen, um einen besseren Halt zu bekommen.
Wenn bei der bekannten Befestigungsvorrichtung wegen der
Verwendung einer Schraube ein Innengewinde notwendig ist,
so wird dies am hinteren Ende des Schaftes unmittelbar
eingebracht. Dies hat vor allen Dingen den Nachteil, daß
oft beim Einbringen des Dübels bzw. der
Befestigungsvorrichtung das hintere Ende des Schaftes
beschädigt wird und somit ein Eindrehen einer Schraube
nicht ohne weiteres möglich oder zeitaufwendige
Nacharbeit erforderlich ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Einbringen eines Dübels in Porenbeton
anzugeben, durch das ein Dübel für Porenbeton schnell und
bequem ohne Vorbohren in den Porenbeton eingebracht
werden kann und zum Befestigen mit Hilfe von Schrauben
ein einwandfreies Innengewinde vorhanden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
im Innern der Spreizhülse ein von dieser unabhängiges
Innengewinde gebildet wird.
Nach der Erfindung ist es zweckmäßig, daß das
Innengewinde durch Herausdrehen des Bolzens aus dem Konus
hergestellt wird.
Es erweist sich ebenfalls als zweckmäßig, daß eine
Spreizhülse mit Lastverteilungsflügeln verwendet wird.
Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß das
Innengewinde durch Aufschrauben einer Gewindemuffe auf
den Bolzen hergestellt wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß der Dübel unter Verwendung
lediglich eines Schlagwerkzeuges (Hammer) und
gegebenenfalls eines Setzwerkzeuges in den Porenbeton
eingetrieben wird und mit zwei Arbeitsgängen
gebrauchsfertig sitzt, wobei ein Innengewinde gebildet
wird, das unabhängig von der Spreizhülse ist, d. h. der
Gewindeanfang für die einzudrehende Schraube ist immer in
einem einwandfreien, unbeschädigten Zustand, so daß die
Befestigungsschraube ohne weitere Umstände eingedreht
werden kann.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher
beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 die zwei Teile eines Dübels vor der Montage,
Fig. 2 bis 4 die Abfolge des Setzens eines Dübels in
Porenbeton,
Fig. 5 einen montierten Dübel mit Innengewinde,
Fig. 6 einen Dübel mit Lastverteilungsflügeln,
Fig. 7 zeigt die drei Teile zur Herstellung eines
Innengewinde-Dübels,
Fig. 8, Fig. 9, Fig. 10 die Abfolge des Setzens eines Dübels zur
Herstellung eines Innengewindes,
Fig. 11 den für das Innengewinde vorbereiteten Dübel,
Fig. 12 einen Innengewinde-Dübel,
Fig. 13, Fig. 14 und Fig. 15 Beispiele für die Befestigung von Bauteilen
mit einem erfindungsgemäßen Innengewinde-Dübel.
In der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung ist von
"Porenbeton" die Rede; diese Art Beton mit einem hohen
Wärmedämmwert ist auch unter dem Namen "Gasbeton"
bekannt. Fig. 1 zeigt schematisch im Längsschnitt einen
Dübel 1, der sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hervorragend zur Montage in Porenbeton eignet. Der Dübel
1 besteht aus einem Bolzen 2, der in dem dargestellten
Beispiel als Gewindebolzen ausgebildet ist und einer über
den Bolzen 2 steckbaren Spreizhülse 3. Der Bolzen 2 weist
am oberen Ende einen Konus 4 auf, und die Spreizhülse 3
ist im oberen Bereich in Längsrichtung geschlitzt, was in
der Schnittdarstellung durch den eingezeichneten Schlitz
5 angedeutet werden soll.
Fig. 2 zeigt den ersten Verfahrensschritt zum Einschlagen
des Dübels 1 in Porenbeton 6. In einem ersten Arbeitsgang
mit einem Schlagwerkzeug, beispielsweise einem
Handhammer, wird der Bolzen 2 mit dem Konus 4 an der
Spitze in den Porenbeton 6 eingetrieben. Um Montagemängel
zu vermeiden, die dadurch entstehen können, daß der
Bolzen 2 zu tief oder zu wenig in den Porenbeton 6
eingetrieben ist, erweist es sich als zweckmäßig, den
Bolzen 2 unter Verwendung eines Einschlagwerkzeuges 7 in
den Porenbeton 6 einzuschlagen. Das Einschlagwerkzeug 7,
das als Setzwerkzeug mit einer dem Bolzen 2 zugeordneten
Innenbohrung 9 definierter Länge ausgebildet und in Fig.
3 beim Eintreiben der Spreizhülse 3 gezeigt ist, stellt
die richtige Eindringtiefe des Bolzens 2 in den
Porenbeton 6 sicher.
Im zweiten Verfahrensschritt wird die Spreizhülse 3 mit
dem geschlitzten Bereich über den in den Porenbeton 6
eingetriebenen Bolzen 2 gesteckt und mit Hilfe des
Setzwerkzeuges 7 wie in den beiden Zeichnungen von Fig. 3
dargestellt, mit einem zweiten Arbeitsgang bündig in den
Porenbeton 6 eingeschlagen, wobei der geschlitzte Bereich
der Spreizhülse 3 über den Konus 4 getrieben wird.
Dadurch spreizt sich der geschlitzte Bereich der
Spreizhülse 3 in dem durch den eingetriebenen Bolzen 2
verdichteten Beton und stellt eine spreizdruckfreie,
hinterschnittene Verankerung dar, die auch sofort hoch
belastbar ist. Fig. 4 zeigt einen fertig montierten Dübel
1 mit Außengewinde 9.
Nach der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, auch einen
Dübel 1 mit Innengewinde 10 in den Porenbeton 6
einzubringen. Nach Einbringen des Dübels 1 in den
Porenbeton 6 entsprechend den beschriebenen
Verfahrensschritten wird der Bolzen 2, der an seinem
unteren Ende beispielsweise mit einem Schlitz versehen
ist, mit einem Schraubendreher aus dem Konus 4
herausgeschraubt und aus der Spreizhülse 3 entfernt. Der
in dem Porenbeton 6 zurückbleibende Konus 4 dient, wie in
der Schnittzeichnung in Fig. 5 gezeigt, zur Aufnahme
einer Befestigungsschraube (nicht dargestellt).
Erfindungsgemäß kann es zweckmäßig sein, die Spreizhülse
3 mit Lastverteilungsflügeln 11 auszurüsten, um eine
größere Belastung des Dübels 1 auf Querzug zu ermöglichen
(Fig. 6).
Eine besondere Ausführungsform eines Innengewinde-Dübels
und von Anwendungen dazu zeigen die Fig. 7 bis 15.
In Fig. 7 sind die drei Teile dargestellt, die zum
Herstellen eines Innengewinde-Dübels erforderlich sind:
der Bolzen 2 mit dem Konus 4, die Spreizhülse 3 und eine
Gewindemuffe 12.
Wie in Fig. 8 dargestellt, wird auch in diesem Fall der
Bolzen 2 mit einem Einschlagwerkzeug 7 in den Porenbeton
eingetrieben. Anschließend wird die Spreizhülse 3 darauf
geschoben (Fig. 9) und mit dem Einschlagwerkzeug 7 die
Spreizhülse 3 über den Konus 4 getrieben. Fig. 11 zeigt
die endgültige Stellung, in diesem Fall ist die
Spreizhülse 3 tiefer im Porenbeton sitzend, so daß, wie
in Fig. 12 dargestellt, nach dem Aufschrauben der
Gewindemuffe 12 ein bündiger Abschluß da ist zwischen dem
Innengewinde-Dübel und der Oberfläche des Porenbetons.
In den Fig. 13 bis 15 sind Anwendungen des Innengewinde-
Dübels gemäß Fig. 7 bzw. Fig. 12 dargestellt mit - rechts
daneben - der jeweiligen Dübeleinheit vor der jeweiligen
Montage.
In Fig. 13 sitzt die Spreizhülse 3 bündig mit der
Oberfläche des Porenbetons, der Bolzen 2, der mit einem
Gewinde versehen ist, ragt etwas über die Oberfläche des
Porenbetons hinaus und die Gewindemuffe 12 ist
aufgeschraubt, so daß beispielsweise ein Brett 13 mit
Hilfe einer Schraube 14 an dem Porenbeton befestigt
werden kann.
In Fig. 14 ist analog der Fig. 11 die Spreizhülse 3
tiefer angebracht als die Oberfläche des Porenbetons. Die
Gewindemuffe 12 ist aufgeschraubt und endet über der
Oberfläche des Porenbetons. Auch hier ist ein (dünneres)
Brett 13 mit einer Schraube 14 befestigt.
In Fig. 15 ist prinzipiell dieselbe Anordnung vorgesehen
wie in Fig. 14, allerdings ist die Gewindemuffe 12,
analog der Fig. 12, mit der Oberfläche des Porenbetons
bündig. So kann mit Hilfe einer Schraube 14 unter
Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe 16 eine Schiene
15 angeschraubt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Einbringen eines Dübels in Porenbeton,
wobei ohne Vorbohren in einem ersten Arbeitsgang ein
am oberen Ende mit einem Konus versehener Bolzen in
Porenbeton eingeschlagen und in einem zweiten
Arbeitsgang eine im oberen Bereich geschlitzte über
den Bolzen steckbare Spreizhülse über den Konus
getrieben wird, wobei sich der geschlitzte Bereich der
Spreizhülse über den Konus schiebt und in dem
verdichteten Porenbeton spreizt und eine ausgeprägte
Hinterschneidung erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß
im Innern der Spreizhülse ein von dieser unabhängiges
Innengewinde gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Innengewinde durch Herausdrehen des Bolzens aus
dem Konus hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Spreizhülse mit Lastverteilungsflügeln verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Innengewinde durch Aufschrauben einer Gewindemuffe
auf den Bolzen hergestellt wird.
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DE4408159C2 (de) | 1996-09-26 |
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