DE3935316A1 - Pyrotechnischer zuender - Google Patents
Pyrotechnischer zuenderInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C9/00—Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition
- F42C9/14—Double fuzes; Multiple fuzes
- F42C9/142—Double fuzes; Multiple fuzes combined time and percussion fuzes in which the timing is caused by combustion
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen pyrotechnischen Zünder nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE-A 36 20 786 ist ein pyrotechnischer Zünder mit einer
Selbstzerleger-Baueinheit auf engstem Raum bekannt. Funktioniert
der Aufschlagzünder wegen ungünstiger Auftreff- und Bodenverhältnis
se nicht, so stellt eine, in einer rotationssymmetrischen Scheibe
angeordnete pyrotechnische Selbstzerlegungsbaueinheit sicher, daß
Blindgänger nicht auftreten. Hierzu ist in der Scheibe ein flamm
strahlendes Zündhütchen und rechtwinklig dazu in einer tangentialen
Ausnehmung ein zeitverzögernder Detonator angeordnet. Gaskanäle
sorgen dafür, daß die Flammstrahlen des Zündhütchens den Zündsatz
des Detonators initiieren und detonatorausgangsseitig die Gase zum
zentral liegenden Detonator gelangen und diesen zünden.
Aufgrund der Kanäle, der separaten Montage von Detonator, Zündkapsel
und zusätzlichem zeitverzögernden Detonator sowie einer umfangssei
tig vorgesehenen Ringdichtung für die Scheibe ist die Herstellung
sehr kostenintensiv.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen pyrotechnischen Zünder
vorzuschlagen, der einfach im Aufbau und daher kostengünstig herstell
bar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe gemäß den kennzeichenden Merkmalen
des Anspruches 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen angegeben.
Wesentlich für die Erfindung ist der in einer radialen bzw. zentri
petalen Ausnehmung angeordnete Detonator, der zwei Funktionen er
füllt:
- 1. Bei einem Zielaufschlag zündet ein zentraler Schlagbolzen einen separat angeordneten Detonator, der seinerseits den Ausgangssatz des quer dazu liegenden Detonators zündet.
- 2. Liegt ein Zielaufschlag nicht vor, sondern die mit diesem Zünder versehene Munition fällt auf einen weichen Untergrund, so kommt die Selbstzerlegungseinrichtung zur Funktion, indem eine bereits beim Abschuß aktivierte Zündnadel den Anzündsatz des querliegenden Detonators initiiert hat. Dieser zündete bereits den zeitverzögernden Satz, der dann den ausgangsseiti gen Satz des querliegenden Detonators initiiert. Blindgänger werden daher in beiden Fällen, wie Zielaufschlag oder Auftref fen in weichem Gelände vermieden.
Nach dem Anspruch 2 liegt eine einfache Montage und Verdämmung des
Detonators von der Anstichseite her vor. Der Detonator liegt in
der Scheibe eingebettet.
Die Gefahr des Auseinanderspritzens des Anstichsatzes beim Anstich
der Zündnadel ist vermieden.
Nach dem Anspruch 3 ist durch die Entspannungsräume der Aktivierungs
gasschlag des Primärsatzes gepuffert. Der sichere Abbrand des zeitver
zögernden Detonators ist damit gewährleistet. Der Gasschlag kann
daher nicht dazu führen, daß der Zünderverband sich lockert und
daß dadurch - unter Umgehung der Verzögerungsstrecke des zeitver
zögernden Detonators - der beim Zielaufschlag zu aktivierende An
stichdetonator durch heiße Gase entzündet wird.
Zur sicheren Anzündung des zeitverzögernden Satzes des Detonators
tragen auch die Merkmale der Ansprüche 4 und 5 bei. Die dünne Zünd
nadel spaltet nicht den Anzündsatz, andererseits verdämmt der Bund
der Zündnadel den anzündseitigen Gehäuseabschnitt des Detonators.
Die umfangsseitig geschlossene Scheibe nach dem Anspruch 6 vermeidet
ein Ausströmen der Zündgase und gewährleistet die vorschriftsmäßige
Funktion der Detonatoren.
Nach dem Anspruch 7 ist die kostengünstige Herstellung der Scheibe
gewährleistet.
Wesentlich für die Erfindung ist die seitlich versetzte, parallele
Zündung zur Hauptachse des Zünders des querliegenden Detonators.
Dieser, zum ersten Mal gewählte Weg, ermöglicht die kostengünstige
und einfache Ausbildung der Scheibe mit dem Detonator. Der Detonator
ist handelsüblich und benötigt keine besondere Ausbildung für den
seitlichen Anstich im Bereich des Anstichsatzes bezüglich des Gehäuses.
Auch ist mit diesem Detonator die Überzündung vom zentral angeordneten
Flammstrahldetonator zum Ausgangssatz des querliegenden Detonators
problemfrei.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch einen Zünder,
Fig. 2 einen Schnitt II-II nach Fig. 1.
In einem Gehäuse 1 eines Zünders 2 ist ein Zwischenstück 3 einge
schraubt und befestigt eine Scheibe 4, die in axialer Richtung an
einem Boden 5 des Gehäuses 1 anliegt.
Anstichnadeln 6, 7 und ein anstichempfindlicher Detonator 8 sind
in Bohrungen 9 bis 11 des Zwischenstückes 3 gelagert.
In der Scheibe 4 liegt in einer radialen bzw. zentripetalen Ausneh
mung 15 ein formschlüssig angeordneter Detonator 16 mit einem an
stichempfindlichen Primärsatz 17, einem zeitverzögernden pyrotech
nischen Satz 18 und einem detonativen Ausgangssatz 19. Diese Sätze
17 bis 19 liegen in einer Aluminiumhülse 20. Der Primärsatz 17 ist
bodenseitig angeordnet, während der Ausgangssatz 19 am eingebördel
ten Hülsenmund an einer Scheibe 21 anliegt.
Der Detonator 16 ist stirnseitig durch Flächen 22, 23 und an seinen
Längsseiten durch Flächen 24, 25 abgestützt. Die Ausnehmung 15 ist
teilweise durch eine Metallplatte 26 mit einer zentralen Bohrung
27 abgedeckt. Die Metallplatte 26 ist 28 mit der Scheibe 4 verstemmt.
Zentrale Bohrungen 29, 30 sind in der Scheibe 4 und in dem Gehäuse
1 vorgesehen.
In der Scheibe 4 stehen Entspannungsräume 31 bis 33 über Fenster
34 bis 36 mit der Ausnehmung 15 in Verbindung. Die Fenster 34 bis
36 reichen bis zum Zentrum des Detonators 16 und gewährleisten die
störungsfreie Durchzündung des Detonators 16.
Die Anstichnadel 7 ist mit einer schlanken Nadel 12 mit einer Länge
13 versehen, wobei diese Länge 13 dem Radius 14 des Detonators 16
entspricht.
Die Längsachse 40 der Anstichnadel 7 ist auf das Zentrum 41 des
Primärsatzes 17 gerichtet.
Die Achse 42 der Anstichnadel 6 liegt seitlich versetzt zum Ausgangs
satz 19.
Beim Abschuß eines nicht dargestellten Geschosses, das den beschrie
benen Zünder 2 aufweist, werden ebenfalls nicht gezeichnete Siche
rungselemente der Anstichnadeln 6, 7 entriegelt. Aufgrund des Ab
schußimpulses in Richtung des Pfeiles 43 schlägt die Anstichnadel
7 auf den Detonator 16 auf und zündet den Primärsatz 17. Dabei ist
der Primärsatz 17 ausreichend durch die Flächen 23 bis 25 vor der
Gefahr der Deflagration abgestützt.
Es erfolgt dann die Anzündung des zeitverzögernden Satzes 18, wobei
die Verbrennungsgase über die Fenster 34 bis 36 in die Entspannungs
räume 31 bis 33 gelangen.
Erfolgt innerhalb einer vorgesehenen Zeit ein Zielaufschlag des
Geschosses, so wird dadurch die Anstichnadel 6 in den Detonator
8 gestoßen. Dieser zündet den versetzt dazu liegenden Ausgangssatz
19 des Detonators 16, wobei dieser dann über die Bohrungen 29, 30
die weitere Zündung einer nicht dargestellten pyrotechnischen Kompo
nente einleitet.
Erfolgt jedoch kein Zielaufschlag, so erreicht die nicht dargestellte
Brennfront des Satzes 18 nach einer gewissen Zeit den Ausgangssatz
19, der dadurch gezündet wird und - wie vorbeschrieben - auf eine
nachfolgende pyrotechnische Komponente entgegen der Richtung des
Pfeiles 43 einwirkt.
Die Fenster 34 bis 36 münden zu einem anzündseitigen Abschnitt 37
der Ausnehmung 17.
Die Anstichnadel 7 weist an der Basis 44 der Nadel 12 eine Kreisring
fläche auf. Damit trägt auch die Anstichnadel 7 zur kurzzeitigen
Verdämmung des Detonators 16 beim Zündvorgang bei, da diese nach
der Zündung in die gezeichnete Position gemäß Fig. 1 wieder zurück
geschleudert wird. Damit steht ein weiterer Entspannungsraum 45
zur Verfügung.
Claims (7)
1. Pyrotechnischer Zünder (2) für Geschosse, Sprengwurfkörper, Spreng
kapselzünder, Minen und Zeitzünder mit Anstichnadeln (6, 7) für
die Aufschlag- und die Selbstzerlegefunktion und mit Detonatoren
(8, 16), wobei ein Detonator (16) einer Selbstzerlegeeinrichtung
einen Primärsatz (17), einen zeitverzögernden Satz (18) und einen
detonativen Ausgangssatz (19) aufweist, und
wobei der Detonator (16) in einer Ausnehmung (15) einer fla chen Scheibe (4) quer zur Hauptachse (43) des Zünders (2) einge baut ist, und
der Zünder (2) durchgehende zentrale Bohrungen (10, 27, 29, 30) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detonator (16) in einer zentripetalen Ausnehmung (15) der Scheibe (4) so angeordnet ist, daß sein Ausgangssatz (19) etwa in der Hauptachse (43) bzw. im Bereich eines Detonators (8) für die Aufschlagfunktion am Ziel, während der Primärsatz (17) ex zentrisch dazu liegt.
wobei der Detonator (16) in einer Ausnehmung (15) einer fla chen Scheibe (4) quer zur Hauptachse (43) des Zünders (2) einge baut ist, und
der Zünder (2) durchgehende zentrale Bohrungen (10, 27, 29, 30) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Detonator (16) in einer zentripetalen Ausnehmung (15) der Scheibe (4) so angeordnet ist, daß sein Ausgangssatz (19) etwa in der Hauptachse (43) bzw. im Bereich eines Detonators (8) für die Aufschlagfunktion am Ziel, während der Primärsatz (17) ex zentrisch dazu liegt.
2. Zünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Detonator (16) im Bereich seines Ausgangssatzes (19)
durch eine Metallplatte (26) mit einer zentralen Bohrung (27)
verdämmt ist.
3. Zünder nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Scheibe (4) Entspannungsräume (31-33) vorgesehen
sind, wobei diese Fenster (34-36) mit einem anzündseitigen
Abschnitt (37) der Ausnehmung (15) in Verbindung stehen,
und der Detonator (16) bis auf die zentralen Bohrungen (27, 29)
und die Fenster (34-36) formschlüssig in der Ausnehmung (15)
befestigt ist.
4. Zünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Zündung des Primärsatzes (17) die Anstichnadel (7) eine
dünne Nadel (12) mit einer Länge (13) besitzt, deren Länge (13)
etwa dem Radius (14) des Detonators (16) entspricht.
5. Zünder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anstichnadel (7) an der Basis (44) der Nadel (12) eine
Kreisringfläche aufweist.
6. Zünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (4) umfangsseitig geschlossen ist.
7. Zünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (4) aus einem Metall-Druckgußteil besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893935316 DE3935316A1 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Pyrotechnischer zuender |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893935316 DE3935316A1 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Pyrotechnischer zuender |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3935316A1 true DE3935316A1 (de) | 1991-04-25 |
DE3935316C2 DE3935316C2 (de) | 1991-09-19 |
Family
ID=6392045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893935316 Granted DE3935316A1 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Pyrotechnischer zuender |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3935316A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19546049B4 (de) * | 1995-12-09 | 2004-10-28 | Diehl Stiftung & Co.Kg | Übungsgeschoß für mittel- bis großkalibrige Rohrwaffen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB396171A (en) * | 1932-04-11 | 1933-08-03 | Helmut Junghans | Fuse for anti-aircraft shells |
DE3620786A1 (de) * | 1986-06-20 | 1987-12-23 | Diehl Gmbh & Co | Pyrotechnischer zuender |
-
1989
- 1989-10-24 DE DE19893935316 patent/DE3935316A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB396171A (en) * | 1932-04-11 | 1933-08-03 | Helmut Junghans | Fuse for anti-aircraft shells |
DE3620786A1 (de) * | 1986-06-20 | 1987-12-23 | Diehl Gmbh & Co | Pyrotechnischer zuender |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3935316C2 (de) | 1991-09-19 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DIEHL STIFTUNG & CO., 90478 NUERNBERG, DE |
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Owner name: JUNGHANS FEINWERKTECHNIK GMBH & CO. KG, 78713 SCHR |
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