DE3934581A1 - Verfahren und vorrichtung zum verbrennen von abfallstoffen insbesondere unterschiedlichster zusammensetzung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verbrennen von abfallstoffen insbesondere unterschiedlichster zusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von Ab
fallstoffen insbesondere unterschiedlichster Zusammensetzung,
bei dem die Abfallstoffe nach und nach der Verbrennung zuge
führt und unter Schüren verbrannt werden und anschließend die
entstehende Achse und Schlacke ausgetragen wird; die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zum Verbrennen von Abfall
stoffen insbesondere unterschiedlichster Zusammensetzung, mit
einem drehbaren Verbrennungsbehälter zur Aufnahme der zu ver
brennenden Abfallstoffe.
Zum Verbrennen von Abfallstoffen gibt es die sogenannten Dreh
rohröfen. Diese bestehen im wesentlichen aus einem in Förder
richtung geneigten Zylinder, der innen mit feuerfestem Mate
rial ausgemauert ist oder einen gekühlten Stahlmantel auf
weist. Durch die Drehung des Ofenmantels um seine Längsachse
wird der Inhalt des Drehrohres umgewälzt und damit eine Schür
wirkung erreicht. Gleichzeitig erfolgt durch die Neigung eine
Förderung der im Drehrohr befindlichen Stoffe zum tieferlie
genden Ende. Die Drehzahl des Ofenmantels ist gleichzeitig
dabei ein Maß für die mögliche Verweilzeit im Ofen. Da aber
die Drehzahl des Ofenmantels nicht beliebig heruntergesetzt
werden kann, da sonst keine Schürwirkung erzielt wird, und da
das Drehrohr eine vorgegebene Länge aufweist, ist die Verweil
zeit der Abfallstoffe begrenzt. Dadurch ist aber auch die
Brenndauer begrenzt, was aber den Nachteil hat, daß Abfall
stoffe, welche an sich eine längere Brenndauer zum vollstän
digen Veraschen oder Verschlacken benötigen, nicht vollständig
verbrannt werden können.
Beim bekannten Drehrohrofen wird die zur Verbrennung erforder
liche Luft für das gesamte zu verbrennende Gut einseitig an
einer Stelle, nämlich an einer der beiden Stirnwände aufgege
ben. Darüber hinaus ist die Durchmischung über den gesamten
Brennweg sich selbst überlassen, wobei darüber hinaus die
Drehbewegung gleichförmig ist, so daß für die Abfallstoffe mit
ihren unterschiedlichsten Komponenten eine gleichmäßige Schü
rung erfolgt, so daß eine intensive Durchmischung bei unter
schiedlichster Zusammensetzung der Abfallstoffe nicht gegeben
ist. Dies erfordert einen erheblichen Luftüberschuß und damit
einen schlechten Wirkungsgrad sowie schließlich eine erhöhte
Verweilzeit der Abfallstoffe innerhalb des Drehrohrofens, um
den Ausbrand zu sichern.
Besonders bei der Anwesenheit von Halogenen im Sonderabfall
kommt es in Kombination mit Katalysatoren (Schwermetalle,
Kupfer) zur Dioxinbildung. Die im Rauchgas entstehenden
Dioxine sind somit bei dem bekannten Drehrohrofen durch Nach
verbrennung zu beseitigen, was mit einem zusätzlichen tech
nischen Aufwand verbunden ist. Erhebliche Probleme bereiten
jedoch die in den Schlacken durch Denovosynthese entstehenden
Dioxine. Bei den bekannten Drehrohröfen wird somit die bei der
Verbrennung entstehende Schlacke beispielsweise in aufwendi
gen, beheizten Schlackeauffangvorrichtungen bei reduzierender
Atmosphäre einer Verweilzeit unterworfen, um auf diese Weise
die Dioxine abzubauen.
Weiterhin zeigen sich bei den bekannten Drehrohröfen Probleme
an den Feststoffeintragsvorrichtungen aufgrund von Temperatur
belastungen. Die Kühlung des äußeren Drehrohrmantels erfolgt
in der Regel durch Abgabe der Wärme an die Umgebungsluft.
Diese Art der Kühlung ist jedoch unwirtschaftlich, da die
Wärme nutzlos verlorengeht.
Weiterhin tritt bei den bekannten Drehrohröfen der Nachteil
auf, daß durch intensive Bewegung im Feuerungsbett in das
Rauchgas hohe Flugstaubmengen in Form von Asche ausgetragen
werden.
Da bei der Sonderabfallverbrennung in der Regel kritische
Stoffe behandelt werden, sollte das Verbrennungssystem grund
sätzlich möglichst dicht gegenüber der Umgebung abgeschlossen
sein. Bei den bekannten Drehrohröfen ist das Dichtungsproblem
bedingt durch bewegliche Dichtungen bei großen Durchmessern
erheblich. Deshalb werden relativ hohe Falschluftmengen, die
energetische Verluste bedeuten, über die Anlage geführt.
Darüber hinaus treten bei Verpuffungen im Ofenraum durch
kurzzeitigen Überdruck Schadstoffe in die Umgebung aus und be
lasten diese.
Beim Drehrohrofen ist zum Schutz der keramischen Auskleidung
ein Schlackepelz auf der Ofeninnenseite erwünscht. Der Nach
teil dabei ist aber, daß im Laufe der Zeit dieser Schlackepelz
zunimmt, der Ofen deshalb außer Betrieb gesetzt werden muß, um
diesen Pelz zu entfernen.
Schließlich wird beim bekannten Drehrohrofen die Zünd- und
Stützfeuerung einseitig angeordnet. Da der Mantel des Ofens
rotiert, ist es nicht möglich, eine oder mehrere unter Umstän
den erwünschte Zusatzfeuerungen über den Ausbrandweg des Ofen
gutes einzusetzen.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Vor
richtung zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere unter
schiedlichster Zusammensetzung zu schaffen.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung verfah
rensmäßig vorgeschlagen, daß entsprechend dem Brennstoffver
halten der Abfallstoffe diese beliebig lange bis zur vollstän
digen Veraschung und Verschlackung verbrannt werden.
Auf diese Weise ist eine optimale Verbrennung der Abfallstoffe
gewährleistet, insbesondere wenn diese von unterschiedlichster
Zusammensetzung sind, da die Abfallstoffe beliebig lang ver
brennen können. Daher ist auch keine Aufbereitung notwendig,
d. h. die Abfallstoffe können grob- und feinstückig, fest,
flüssig, mit hohem und niedrigem oder kleinem Heizwert ver
ascht werden. Entsprechend dem Brennverhalten der Abfallstoffe
kann dabei die Aufgabe entweder kontinuierlich oder diskonti
nuierlich erfolgen. In der Regel wird dabei die Aufgabe derart
gesteuert, daß die Abfallstoffe auf optimalste Weise vollstän
dig verbrennen können. Im Gegensatz zu bekannten Verbrennungs-
und Veraschungsverfahren ist durch eine gezielte Steuerung der
Verbrennungsluft, die für die thermische Reaktion wesentlich
ist, eine Prozeßführung zwischen Pyrolyse und oxidativer Ver
brennung möglich. Damit können Recyclingprozesse, beispiels
weise die von Edelmetallen, unter gleichzeitiger Sicherstel
lung des Ausbrandes der vergasenden organischen Komponenten
sicher bei festem Wirkungsgrad durchgeführt werden.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Abfallstoffe während des Verbrennens vorzugsweise un
gleichmäßig geschürt. Durch das ungleichmäßige Schüren treten
Beschleunigungen innerhalb des verbrennenden Gutes auf, so daß
dieses besser durchmischt wird, da kleine und große Partikel
unterschiedliche Trägheit besitzt und somit insgesamt das Gut
eine ständig wechselnde Zusammensetzung erfährt. Durch die be
schleunigte Bewegung ist darüber hinaus eine bessere Auflocke
rung des Gutes gegeben, was eine Zerkleinerungswirkung zur
Folge hat, wodurch die für die Verbrennung wichtige Oberfläche
des Gutes vergrößert wird. Dies hat einen verbesserten Aus
brand zur Folge, da in der Schlacke weniger Einschlüsse
enthalten sind.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird die Asche und Schlacke
unter sofortiger Abkühlung in einem Wasserbad ausgetragen.
Dies bringt den großen Vorteil mit sich, daß die Bildung von
Dioxinen verhindert wird, da damit ein schnelles Durchlaufen
des kritischen Temperaturbereiches erfolgt.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß die Verbrennungs
luft im wesentlichen direkt dem Ort der Verbrennung zugeführt
wird, was zu einem optimalen Brennverhalten des Gutes führt.
Eine weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
schlägt vor, daß der Verbrennung ein Katalysator und/oder
Additiv zugegeben wird, da auf diese Weise das Verhalten der
Aschen oder Schlacken beeinflußbar ist. Die Veraschung kann
dabei wahlweise im Trockenbereich oder auch im flüssigen Be
reich durchgeführt werden, wobei erfindungsgemäß die Verweil
zeit der Aschen oder Schlacken beliebig verlängerbar ist.
Um eine Reinigungswirkung zu erzielen, werden bei der Trocken
entaschung oder -entschlackung die Abgase dem Brennraum oder
bei der Naßentaschung oder -entschlackung die Brüden dem
Brennraum zugeführt.
In einer weiteren Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß die
Verbrennung unter Unterdruck oder Überdruck erfolgt. Bei Un
terdruck bringt dies den Vorteil mit sich, daß bei
entsprechender Ausbildung von Öffnungen im Verbrennungsbehäl
ter dem zu veraschenden Gut direkt in dosierter Form Ver
brennungsluft zugeführt werden kann. Auch ein Betreiben im
Überdruck ist möglich, da eine vollständige Abkapselung mög
lich ist.
In einer verfahrensmäßigen Weiterbildung wird vorgeschlagen,
daß den zu verbrennenden Abfallstoffen Ballaststoffe, insbe
sondere Sand, Steine, keramische oder metallische Füllungen
bestimmter Formgebung zugegeben werden. Dabei können als Bal
laststoffe reaktionsbeschleunigende Katalysatoren verwendet
werden. Eine derartige verfahrensmäßige Durchführung der Ver
brennung ist bei bestimmten Abfallstoffen sinnvoll, da diese
Ballaststoffe die Reaktionsoberfläche vergrößern. Sie können
mit der Asche ausgetragen und beispielsweise durch Absieben
wiederverwendet werden. Sofern diese Ballaststoffe als Kataly
satoren ausgeführt sind, wirken sie reaktionsbeschleunigend.
Schließlich wird in einer verfahrensmäßigen Weiterbildung vor
geschlagen, daß zur Bindung radioaktiver Aschen nach der Ver
aschung ein Material, beispielsweise Metall und dabei insbe
sondere Blei hoher Halbwertsdichte an den Ort der Verbrennung
eingebracht und aufgeschmolzen wird. Dadurch können beispiels
weise hochkritische, radioaktiv strahlende Abfallstoffe sicher
entsorgt werden. Durch Veraschung werden die organischen An
teile von den strahlenden Substanzen reduziert. Nach der Ver
aschung wird dann das Material hoher Halbwertsdichte in den
Verbrennungsraum eingebracht und aufgeschmolzen. Dadurch wird
eine intensive Durchmischung dieses eingebrachten Materials
mit den strahlenden Aschen bewirkt. Die Einbringung des Ge
misches beispielsweise in ein Entaschungsbad produziert dann
beispielsweise ein die Kernstrahlung der Aschepartikel ab
schirmendes Granulat.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung vorrich
tungsmäßig vorgeschlagen, daß als Verbrennungsbehälter eine
muldenförmige Wanne vorgesehen ist, die um eine im wesent
lichen horizontale sowie parallel zur Längsachse der Wanne
sich erstreckende Achse oszillierend bewegbar, insbesondere
verschwenkbar in einem Gehäuse angeordnet ist.
Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildeter Verbrennungs
ofen hat den Vorteil, daß durch die in der Form einer Wippe
drehbar gelagerte Wanne eine optimale Verbrennung der aufgege
benen Abfallstoffe möglich ist, insbesondere wenn diese von
unterschiedlichster Zusammensetzung sind. Da die muldenförmige
Wanne durch ein Gehäuse umschlossen ist, ist dadurch eine ge
schlossene Verbrennungskammer geschaffen. Nach Ablauf des
zeitlich frei beeinflußbaren Verbrennungsprozesses kann die
muldenförmige Wanne ohne Betriebsunterbrechung vollständig
oder teilweise entweder trocken oder aber auch in ein darunter
befindliches Wasserbad entleert werden. Die Verweilzeitgestal
tung innerhalb der Wanne gestattet es, wahlweise bei oxidie
render oder reduzierender Atmosphäre die Schlacken zu beein
flussen und so beispielsweise die Dioxindenovosynthese zu un
terbinden, welche bei ca. 300 bis 600°C unter oxidierender At
mosphäre zeitlich bedingt einsetzt. Der Vorteil beispielsweise
gegenüber den bekannten Drehrohröfen ist eine Segmentierung
und damit kostengünstige Anpassung der an der Verbrennung be
teiligten Komponenten. So sind beispielsweise Verweilzeiten
durch Erhöhung einer aufgesetzten Nachbrennkammer für die
Abgabe der Verbrennung frei wählbar. Durch die Aufteilung der
aufgesetzten Kammer sind allein durch den thermischen Zug sehr
gute, die Reaktion beschleunigende Verwirbelungen zu er
reichen. Mittels der erfindungsgemäßen muldenförmigen Wanne
ist deren Bewegung über den gesamten Verbrennungszyklus ein
stellbar und damit dosierbar. Je nach Veraschungszustand
(Staubaustrag) kann durch Einstellung der Bewegungsintensität
das Feuerungsbett beruhigt betrieben und damit der Flugstaub
austrag minimiert werden.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verbrennungsreak
tors ist die Wanne vorzugsweise in den Seitenwänden des Ge
häuses bewegbar, insbesondere verschwenkbar gelagert. Dadurch
ist eine vollständige Abkapselung des Systems möglich.
Abdichtungen sind nur im Wellendurchtritt durch die
Seitenwände des Gehäuses erforderlich. Diese Abdichtungen sind
jedoch vom Durchmesser her recht klein und mit üblicher
Technik auch bei innerem Überdruck sicher beherrschbar. Im
Gegensatz beispielsweise zum bekannten Drehrohrofen ist es
möglich, den Verbrennungsofen so sicher zu kapseln, daß selbst
radioaktiv strahlende Produkte behandelt werden können, ohne
daß Gefahren für die Umwelt entstehen.
Die Wanne ist entweder im wesentlichen als Teilhohlzylinder
ausgebildet oder durch ebene Wannensegmente gebildet. Beide
Wannenausbildungen ergeben ein optimales Feuerungsbett, wobei
die Profilierung den entsprechenden Bedürfnissen und Anforde
rungen angepaßt werden kann.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Wanne ist deren Achse
gegenüber der Horizontalen kippbar. Durch eine Neigungsver
stellung in axialer Richtung wird durch entsprechende Wechsel
ein vielfacher Durchgang des zu verbrennenden Gutes durch die
heiße Zone sowie eine extreme Erhöhung der Verweilzeit insbe
sondere im Bereich dieser heißen Zone ermöglicht. Durch die
Transportbewegungen der Feuerungsmulde können somit selbst
schwer brennbare Abfallstoffe oder Stoffgemische, die Recyc
lingskomponenten beinhalten, der Brennerzone zugeführt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verbrennungsofen kann somit die Ver
weilzeit des zu veraschenden Gutes in optimalster Weise endlos
verlängert werden, wobei dies erfindungsgemäß durch überla
gerte Wannenbewegungen erreicht wird. Dieser Hin- und Her
transport des zu veraschenden Gutes kann dabei beliebig lang
wiederholt werden, so daß die beliebige Verweilzeit einstell
bar ist und somit größte Stücke verascht werden können.
In einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß der Antrieb für
die oszillierende Verschwenkbewegung der Wanne derart ausge
bildet ist, daß ungleichmäßige Verschwenkbewegungen möglich
sind. Durch die ungleichförmige Verschwenkbewegung der mulden
förmigen Wanne werden Beschleunigungen erzeugt, welche das Gut
besser durchmischen, da kleine und große Partikel unterschied
liche Trägheit besitzen und somit das Gut eine ständig wech
selnde Zusammensetzung erfährt. Darüber hinaus ist durch die
beschleunigte Bewegung eine bessere Auflockerung des Gutes mit
einer Zerkleinerungswirkung gegeben, wodurch die für die Ver
brennung wichtige Oberfläche des Gutes vergrößert wird, was
einen besseren Ausbrand mit weniger Einschlüssen in der
Schlacke zur Folge hat. Insgesamt wird somit durch einen der
art ausgebildeten Antrieb eine optimale Schürwirkung für die
festen Brennstoffe bewirkt, wobei mehrere Wannenbewegungen
überlagert sind.
In einer Weiterbildung der Wannenlagerung wird vorgeschlagen,
daß die Achse der Wanne durch eine in den Seitenwänden des Ge
häuses verschwenkbar gelagerte Hohlwelle gebildet ist, durch
die hindurch die Verbrennungsluft von außerhalb des Gehäuses
der Wanne zuführbar ist. Die Hohlwelle dient somit nicht nur
der Verschwenklagerung der Wanne, sondern dient darüber hinaus
der Verbrennungsluftzuführung, so daß sich eine konstruktive
Vereinfachung ergibt. Da darüber hinaus sich die Hohlwelle im
Verbrennungsbereich befindet, ist eine optimale Zuführung der
Verbrennungsluft zum Ort der Verbrennung möglich.
In einer ersten Alternative sind zwei im Bereich der beiden
Stirnseiten der Wanne jeweils mündende Hohlwellenstümpfe vor
gesehen. In diesem Fall tritt die Verbrennungsluft stirnseitig
aus den Hohlwellenstümpfen aus.
In einer zweiten Ausführungsform kann die Hohlwelle auch
durchgehend sein und weist im Bereich der Wanne Luftaustritts
öffnungen auf. Dadurch sind zielgerichtete Luftströme möglich,
so daß eine optimale Feuerungsregelung gewährleistet ist.
Vorzugsweise sind in der Hohlwelle Drosselklappen für die Re
gulierung der Luftzufuhr vorgesehen. Durch derartige einstell
bare Klappen wird eine gezielte Verbrennungsluftzuführung er
möglicht, wobei durch die Stellung der Klappe oder aber auch
Düsen die Verbrennungsluft gezielt an jeden beliebigen Ort ge
führt werden kann. Diese Fortbildung ermöglicht es beispiels
weise, den Verbrennungsablauf zwischen Verschwelung und Ver
brennung stufenlos zu regeln.
In einer Weiterbildung der Wanne weist diese vorzugsweise Öff
nungen auf. Diese Öffnungen können zweierlei Aufgaben erfül
len. Zum einen können diese Öffnungen der Entleerung der mul
denförmigen Wanne dienen, wobei diese Entleerung in kleinen
Zyklen und damit pseudokontinuierlich erfolgen kann. Durch
Eingrenzung der Entleerungsbewegung in Verbindung mit sinnvoll
ausgebildeten Entleerungsöffnungen in der Wanne ist es bei
spielsweise möglich, bei entsprechender Temperaturführung zu
recycelnde Stoffe oder Schwermetalle, welche eine besondere
Schädlichkeit aufweisen, diskontinuierlich aus der Wanne in
flüssiger Form abzuziehen und beispielsweise einem darunter
befindlichen Wasserbad zuzuführen. Zum anderen kann durch die
Öffnungen in der Wanne sowie weiterhin durch Unterdruck im
System über die gesamte Feuerungsbreite dosiert Verbrennungs
luft direkt an das zu veraschende Gut geführt werden. Dadurch
kann die Entstehung von Dioxinen unterbunden werden, da der
Asche- und Schlackebereich in reduzierender Atmosphäre gehal
ten werden kann. Sollten bei oxidierendem Betrieb dennoch
Dioxine entstehen, so bauen sich diese in der Feuerungsmulde,
die eine entsprechende Verweilzeit bei Zerfallstemperaturen
darstellen läßt, wieder ab.
In einer weiteren Weiterbildung ist wenigstens die eine Längs
kante der Wanne als Rechen ausgebildet. Auch durch die Rechen
wird die Zwischenentschlackung unter Anwesenheit noch brennba
rer Bestandteile ermöglicht und begünstigt, insbesondere wenn
entsprechend der vorerwähnten Weiterbildung in der Wanne Öff
nungen angeordnet sind, so daß durch eine Teildrehung der
Wanne verflüssigtes Gut in Form von Schlacke abgezogen werden
kann, ohne daß der Veraschungsbetrieb unterbrochen werden muß.
Die Ausbildung der Längskante der Wanne als Rechen hält dabei
die noch zu verbrennenden Teile zurück, ohne daß der Abfluß
der flüssigen Schlacke behindert wird. Dadurch ist es möglich,
den Temperaturbereich im Feuerungsraum so zu steuern, daß re
cycelbare Produkte, die sich bei bestimmten Temperaturen ver
flüssigen, getrennt ohne Betriebsunterbrechung abgezogen wer
den können. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dem Feue
rungsraum Additive zuzuführen, die den Verbrennungsvorgang
vorteilhaft beeinflussen und beschleunigen. Insgesamt kann das
Trennverhalten von Schlacke oder verflüssigtem Produkt durch
die entsprechende rechenartige Profilierung der Wanne be
schleunigt werden.
In einer weiteren Weiterbildung wird eine im kalten Bereich
angeordnete, profilierte und in die Öffnungen eingreifende,
bei der Bewegung der Wanne mitlaufende Rolle vorgeschlagen.
Auf diese Weise ist eine automatische Reinigung des feuerraum
seitigen, schlackebelasteten Wannenteils möglich.
Vorzugsweise bestehen die Wanne und/oder das Gehäuse aus einem
metallischen und/oder keramischen Werkstoff oder einer Kombi
nation von beiden.
In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
brennungsofens ist unterhalb der Wanne ein Wasserbad
angeordnet. Durch das Entleeren der Asche oder Schlacke in das
möglichst nahe unterhalb der Wanne angeordnete Wasserbad wird
die Asche und Schlacke in kürzester Zeit abgekühlt. Da somit
die Verweilzeit der Asche und Schlacke im kritischen Tempera
turbereich sehr kurz ist, wird die Dioxindenovosynthese ausge
schlossen. Das Wasserbad kann dabei bei kleinen Einheiten me
tallisch oder in einer Kombination metallisch/keramisch ausge
kleidet sein. Dabei schließt das Aufsetzen des Gehäuses sowie
gegebenenfalls einer Nachbrennkammer auf das Wasserbad das
System wie ein Siphon nach unten absolut dicht ab. Die bei der
Entschlackung entstehenden Brüden werden dabei direkt und
zwangsläufig der gegebenenfalls aufgesetzten Nachbrennkammer
zugeführt. Bei nicht erwünschten Betriebszuständen, beispiels
weise bei einer Explosion im Feuerungsraum, kann durch die
Höhe des Wasserstandes im Schlackeaustrag der Druck im Gesamt
system begrenzt werden, ohne daß die Gefahr des Austretens von
Abgasen besteht.
In einer Weiterbildung des unter der Wanne befindlichen Was
serbades ist dieses mit einem ansteigenden sowie außerhalb des
Gehäuses mündenden Abzugskanal mit einer Fördereinrichtung für
die Asche und Schlacke versehen. Dadurch wird ein technisch
einfacher Abtransport der dem Wasserbad aufgegebenen Stoffe
gewährleistet.
In einer Weiterbildung des Gehäuses ist in diesem oberhalb der
Wanne vorzugsweise wenigstens ein Brenner angeordnet, welcher
die festen Abfall- und/oder Brennstoffe zündet. Dabei können
im Gehäuse ein oder mehrere Zünd- und Stützbrenner angeordnet
sein, die gleichzeitig als Brenner für flüssige und/oder gas
förmige Rückstände ausgelegt sein können.
In einer weiteren Weiterbildung des Gehäuses mündet in diesem
eine Abfallstoffzuführung für die festen, nicht pumpfähigen
Abfallstoffe und/oder Brennstoffe. Die Abfallstoffzuführung
kann dabei an jeder möglichen Stelle im Gehäuse münden, wobei
sie konstruktiv als Schnecke, Stößel, Förderband, Kettenför
derer oder dgl. ausgebildet sein kann. Vorzugsweise mündet
aber die Abfallstoffzuführung unterhalb der oberen Längskante
der Wanne bei einer waagerechten oder leicht geneigten
Stellung im Gehäuse. Dadurch wird durch eine vorgegebene
Wannenstellung der Feststoffeintrag gegen Hitzestrahlung
abgeschirmt, wobei ein unterhalb der Wanne eingebrachter
Verbrennungsluftanteil gleichzeitig den Eintragsteil abkühlen
kann.
In einer weiteren Weiterbildung des Verbrennungsofens sind im
Gehäuse vorzugsweise Zerstäuberlanzen, vorzugsweise Ultra
schallanzen, zur Zuführung flüssiger Abfall- und/oder Brenn
stoffe angeordnet. Auf diese Weise ist eine optimale Verbren
nung der Flüssiganteile möglich.
Weiterhin sind vorzugsweise im Gehäuse Zuführeinrichtungen für
Abfall- und/oder Brenngase vorgesehen. Diese Abfall- und/oder
Brenngase können dabei sowohl oberhalb der Wannenachse als
auch unterhalb des Unterluftstromes zugeführt werden, um zum
einen primär brennstoffzersetzend zu wirken und um zum anderen
thermisch von organischen Substanzen gereinigt zu werden.
Schließlich wird in einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verbrennungsofens vorgeschlagen, daß die Verbrennungsluftzu
führung im Bereich unterhalb der Wanne im Gehäuse mündet. Da
durch wird die Verbrennungsluft oder Anteile der Verbrennungs
luft zwangsweise über ein Gebläse oder durch natürlichen Zug
unterhalb der Feuermulde eingegeben, wodurch der Außenmantel
der Wanne gekühlt wird. Die entsprechende Energie ist somit
nicht verloren und kann vielmehr der Verbrennung wieder zuge
führt werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere unterschiedlich
ster Zusammensetzung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. In diesen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Verbrennungsofens;
Fig. 2 eine Ansicht des Verbrennungsofens in Fig. 1
von rechts;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine erste Ausführungs
form einer muldenförmigen Wanne des Verbren
nungsofens;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungs
form einer muldenförmigen Wanne des Verbren
nungsofens;
Fig. 5 eine Ansicht der Wanne in Fig. 4;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch die Wanne in Fig. 3.
Ein Verbrennungsofen zum Verbrennen von Abfallstoffen insbe
sondere unterschiedlichster Zusammensetzung weist ein auf
einem Fundament 1 stehendes Gehäuse 2 aus metallischem und/
oder keramischem Werkstoff auf. Dieses Gehäuse 2 ist obersei
tig an eine nicht dargestellte Rauchgasabführung angeschlos
sen. Auch ist es denkbar, auf dem Gehäuse 2 eine nicht darge
stellte Nachbrennkammer anzuordnen.
In den Seitenwänden 3 des Gehäuses 2 ist eine muldenförmige
Wanne 4 um eine Achse A mittels eines nicht dargestellten An
triebs in der Art einer Wippe verschwenkbar gelagert. Bei dem
Ausführungsbeispiel der Wanne 4 in den Fig. 1 bis 3 ist diese
als Teilhohlzylinder ausgebildet, während bei der Ausfüh
rungsform in Fig. 4 und 5 die Wanne 4 eine eckige Profilierung
aufweist und durch ebene Wannensegmente 5 gebildet ist.
Sämtliche Ausführungsformen der Wanne 4 besitzen im Mantel
Öffnungen 6 mit einem vorzugsweise runden Querschnitt. Bei der
Ausführungsform in Fig. 1 ist erkennbar, daß die eine Wannen
hälfte (in der Zeichnung auf der linken Seite) mit Öffnungen 6
versehen ist, die sich im übrigen nach außen hin konisch er
weitern, während die andere Wannenhälfte keine Öffnungen 6
aufweist. Bei der Ausführungsform in Fig. 3 sind im Gegensatz
dazu im Bereich beider Wannenhälften Öffnungen 6 vorgesehen,
die sich im übrigen ebenfall nach außen hin konisch erwei
tern. Allerdings befinden sich diese Öffnungen 6 jeweils nur
im Bereich der beiden Längskanten 7 der Wanne 4. Bei der Aus
führungsform in Fig. 4 schließlich weist die eine Wannenhälfte
(in der Zeichnung auf der rechten Seite) lediglich eine Reihe
von runden Öffnungen 6 auf. Bei dieser Ausführungsform ist,
wie insbesondere in Fig. 5 erkennbar ist, die eine Längskante
7 der Wanne 4 als Rechen 8 ausgebildet.
Wie in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 1 weiterhin erkennbar
ist, sind im kalten Bereich des Ofens profilierte Rollen 9 an
geordnet, die in die Öffnungen 6 eingreifen und bei der oszil
lierenden Schwenkbewegung der Wanne 4 mitlaufen.
Die Wanne 4 besteht ebenso wie das Gehäuse 2 vorzugsweise aus
einem metallischen und/oder keramischen Werkstoff.
Damit die Wanne 4 um die Achse A in der Art eines Pendels ver
schwenkbar ist, ist eine Welle in Form einer Hohlwelle 10 vor
gesehen. Diese ist bei den in Fig. 1 und 2 sowie in Fig. 4 und
5 dargestellten Ausführungsbeispielen als Hohlwellenstümpfe 11
ausgebildet, die jeweils im Bereich der beiden Stirnseiten 12
der Wanne 4 in dieser münden und durch Öffnungen 13 im Gehäuse
2 hindurchgeführt sind, wo außerhalb des Gehäuses 2 Lager 14
vorgesehen sind. Die beiden Hohlwellenstümpfe 11 sind dabei im
Bereich der Öffnungen 13 im Gehäuse 2 abgedichtet. Weiterhin
sind im Mündungsbereich der beiden Hohlwellenstümpfe 11 Dros
selklappen 15 vorgesehen, mittels welcher eine Regulierung der
Luft möglich ist, welche durch die Hohlwellenstümpfe 11 hin
durch von außerhalb des Gehäuses 2 der Wanne 4 zugeführt wird.
Die entsprechende Luftquelle ist nicht dargestellt.
Bei der Ausführungsform in Fig. 3 und 6 ist die Hohlwelle 10
durchgehend ausgebildet und weist im Innern der Wanne 4 Luft
austrittsöffnungen 16 auf, durch die hindurch die der Hohl
welle 10 zugeführte Luft gezielt der Wanne 4 zugeführt werden
kann.
Unterhalb der Wanne 4 ist ein Wasserbad 17 vorgesehen, welches
im Fundament 1 eingelassen ist. Dieses Wasserbad 17 ist an
einen ansteigenden Abzugskanal 18 angeschlossen, der außerhalb
des Gehäuses 2 im Boden 19 mündet. Dabei ist im Bereich des
Grundes des Wasserbades 17 sowie längs des Abzugskanals 18
eine Fördereinrichtung 20 vorgesehen.
Im Gehäuse 2 mündet auf der in Fig. 1 linken Seite eine Ab
fallstoffzuführung 21, welche beispielsweise ein Schneckenför
derer sein kann und der ein Aufgabetrichter 22 zugeordnet ist.
Im Bereich des Bodens 19 mündet im Gehäuse 2 eine Verbren
nungsluftzuführung 23, die der Versorgung des Ofens mit Ver
brennungsluft dient.
Weiterhin sind im Gehäuse 2 Brenner 24 angeordnet, von denen
einer ins Innere der Wanne 4 gerichtet ist. Die restlichen
sind im oberen Bereich des Gehäuses 2 angeordnet.
Schließlich mündet im Gehäuse 2 noch eine Zerstäubungslanze 25
für flüssige Abfall- und/oder Brennstoffe. Diese kann bei
spielsweise als Ultraschallanze ausgebildet sein.
Der Verbrennungsofen funktioniert wie folgt:
Das zu verbrennende, feste Gut wird mittels eines Greifers 26
dem Aufgabetrichter 22 der Abfallstoffzuführung 21 aufgegeben.
Mittels letzterer erfolgt der Transport der festen Abfall
stoffe durch das Gehäuse 2 hindurch in die Wanne 4, die zu
diesem Zweck derart schräggestellt ist, daß die in Fig. 1 dar
gestellte linke Längskante 7 unterhalb der Mündung der Abfall
stoffzuführung 21 liegt und somit die festen Abfallstoffe in
die Wanne 4 fallen können. Diese Beschickung der Wanne 4 kann
entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen und
hängt von dem Brennverhalten der Abfallstoffe ab.
Während des gesamten Verbrennungsvorganges wird die Wanne 4 um
ihre Achse A in der Art eines Pendels bewegt. Dies ist in Fig.
1 durch den Doppelpfeil angedeutet. Durch diese Ver
schwenkbewegung werden die in der Wanne 4 befindlichen Abfall
stoffe geschürt. Gleichzeitig mit der Verschwenkbewegung um
die Achse A wird diese gegen der Horizontalen noch gekippt,
wobei durch einen Wechsel der Kipprichtung das in der Wanne 4
befindliche Gut von der einen Stirnseite 12 zur anderen hin
und her transportiert wird. Auf diese Weise wird das verbren
nende Gut auf jeden Fall durch die heißeste Verbrennungszone
transportiert.
Da bei einer waagerechten Stellung der Wanne 4 deren linke
Längskante 7 oberhalb der Abfallstoffzuführung 21 liegt, ist
letztere bei den entsprechenden Verschwenkstellungen der Wanne
4 hitzegeschützt.
Da die Verbrennungsluftzuführung 22 unterhalb der oberen
Längskanten 7 der Wanne 4 mündet, wird die Außenmantelfläche
der Wanne 4 von der einströmenden Verbrennungsluft beauf
schlagt und somit gekühlt, wobei die abgegebene Wärmeenergie
von der Verbrennungsluft in energiegünstiger Weise aufgenommen
wird. Die Öffnungen 6 in der Wanne 4 haben dabei zusätzlich
den Effekt, daß die Verbrennungsluft durch diese ins Innere
der Wanne 4 hineinströmt und somit die Verbrennungsluft dem
Ort der Verbrennung direkt zugeführt wird. Dies wird dadurch
unterstützt, wenn sich das System im Unterdruck befindet, da
damit eine Ansaugwirkung und damit eine verbesserte Luftzufüh
rung erzielt wird. Die Rollen 9 in den Öffnungen 6 haben den
Zweck, den Boden der Wanne 4 zu reinigen, damit sich dort
keine übermäßigen Ablagerungen bilden. Außer durch die Ver
brennungsluftzuführung 22 wird Verbrennungsluft auch durch die
Hohlwelle 10 hindurch der Wanne 4 zugeführt, wobei die
Drosselklappen 15 die Luftzuführung regulieren können.
Durch die Zuführung der festen Abfallstoffe in die Wanne 4
können diese bei den überlagerten Schürbewegungen beliebig
lange in der Wanne 4 verbrennen, bis eine vollständige Ver
aschung und Verschlackung stattgefunden hat. Der Austrag der
Asche und Schlacke erfolgt durch Umkippen der Wanne 4, wie
dies in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist. Dabei fallen die
entsprechenden Stoffe in das darunter befindliche Wasserbad
17, so daß eine sofortige Abkühlung erfolgt, ohne daß durch
Durchlaufen des kritischen Temperaturbereiches eine Dioxinde
novosynthese stattfindet. Die auf dem Boden 19 des Wasserbades
17 sich ansammelnde Schlacke wird über den Abzugskanal 18 mit
tels der Fördereinrichtung 20 abgeführt, so daß ein kontinu
ierlicher Abtransport stattfindet.
Die in der Wanne 4 ausgebildeten Öffnungen 6 haben dabei nicht
nur den Zweck der Zuführung der Verbrennungsluft direkt an den
Verbrennungsort, die Öffnungen 6 haben darüber hinaus den
Zweck, während des Verbrennungsvorganges die sich ansammelnde
flüssige Schlacke aus der Wanne 4 zu entfernen, indem sie
durch die Öffnungen 6 in das darunter befindliche Wasserbad 17
tropft. Durch eine entsprechende Ausbildung und Anordnung der
Öffnungen 6 sowie durch eine entsprechende Ausbildung des
Rechens 8 ist ein problemloser Austrag der flüssigen Schlacke
ohne weiteres möglich.
Bei der Dekontaminierung nicht brennbarer, organisch beladener
Stoffe oder bei verfahrenstechnisch erforderlichem Heizen oder
Kühlen in bestimmten Verweilzeitbereichen (Reaktionsbereichen)
ist es von Vorteil, punktuell oder flächig das Ofengut zu be
heizen oder zu kühlen. Bei dem beschriebenen Verbrennungsofen
ist sowohl Heizen durch Einbau von mehreren Brennern 24 über
der Öffnung der Wanne 4 als auch Kühlen durch Lufteinblasdüsen
anstelle der Feuerungsanordnung möglich. Dadurch ist das Tem
peraturprofil im gesamten Feuerungsraum auch bei exothermen
Prozessen beherrschbar.
Bei größeren Baueinheiten ist es möglich, den gesamten Aus
tragsbereich, also das Wasserbad 17 mit dem Abzugskanal 18 als
Fundament 1 auszuführen, was besonders kostengünstig ist.
Überhaupt besteht die Möglichkeit, die Gesamtanlage konstruk
tiv in einzelne Anlagensegmente aufzuteilen, die in Form eines
Baukastens zu einer den gesetzlichen Bestimmungen des Aufstel
lungsortes angepaßten Anlage zusammengefügt werden. So wäre
beim dargestellten Ausführungsbeispiel das Fundament 1 mit dem
Wasserbad 17 und dem Abzugskanal 18 ein erstes Anlagensegment.
Das zweite Anlagensegment wäre der untere Gehäusebereich ins
besondere mit der Wanne 4 bis kurz unterhalb der vier Brenner
24 im oberen Bereich des Gehäuses 2, wobei dieser Bereich dann
das dritte Anlagensegment bildet. Die Trennung zwischen dem
zweiten und dem dritten Anlagensegment ist in Fig. 1 durch die
zueinander parallelen Linien in Höhe des Greifers 26 angedeu
tet.
Die Feuerungseinheit mit Feststoffdosierung, Zünd- und Stütz
feuerung sowie Lanzenbestückung kann mit jeder, in Verweilzeit
und konstruktiver Gestaltung variablen, direkt aufgesetzten
Nachbrennkammer ausgerüstet werden. Außerdem ist bei gleicher
Feuerungseinheit die Ausführung der Entaschung/Entschlackung
variabel.
Bezugszeichenliste
1 Fundament
2 Gehäuse
3 Seitenwand
4 Wanne
5 Wannensegment
6 Öffnung
7 Längskante
8 Rechen
9 Rolle
10 Hohlwelle
11 Hohlwellenstumpf
12 Stirnseite
13 Öffnung
14 Lager
15 Drosselklappe
16 Luftaustrittsöffnung
17 Wasserbad
18 Abzugskanal
19 Boden
20 Fördereinrichtung
21 Abfallstoffzuführung
22 Aufgabetrichter
23 Verbrennungsluftzuführung
24 Brenner
25 Zerstäubungslanze
26 Greifer
A Achse
2 Gehäuse
3 Seitenwand
4 Wanne
5 Wannensegment
6 Öffnung
7 Längskante
8 Rechen
9 Rolle
10 Hohlwelle
11 Hohlwellenstumpf
12 Stirnseite
13 Öffnung
14 Lager
15 Drosselklappe
16 Luftaustrittsöffnung
17 Wasserbad
18 Abzugskanal
19 Boden
20 Fördereinrichtung
21 Abfallstoffzuführung
22 Aufgabetrichter
23 Verbrennungsluftzuführung
24 Brenner
25 Zerstäubungslanze
26 Greifer
A Achse
Claims (32)
1. Verfahren zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere un
terschiedlichster Zusammensetzung,
bei dem die Abfallstoffe nach und nach der Verbrennung zu
geführt und unter Schüren verbrannt werden und anschließend
die entstehende Asche und Schlacke ausgetragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß entsprechend dem Brennverhalten der Abfallstoffe diese
beliebig lange bis zur vollständigen Veraschung und Ver
schlackung verbrannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abfallstoffe während des Verbrennens ungleichmäßig geschürt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Asche und Schlacke unter sofortiger Abkühlung in
ein Wasserbad ausgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbrennungsluft im wesentlichen direkt
dem Ort der Verbrennung zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verbrennung ein Katalysator und/oder
Additiv zugegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei der Trockenentaschung oder -entschlackung
die Abgase oder bei der Naßentaschung oder -entschlackung
die Brüden dem Brennraum zugeführt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbrennung unter Unterdruck oder Über
druck erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß den zu verbrennenden Abfallstoffen Ballast
stoffe, insbesondere Sand, Steine, keramische oder metal
lische Füllungen bestimmter Formgebung zugegeben werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ballaststoffe reaktionsbeschleunigende Katalysatoren ver
wendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Bindung radioaktiver Aschen nach der Ver
aschung ein Material, beispielsweise Metall und dabei ins
besondere Blei hoher Halbwertsdichte an den Ort der Ver
brennung eingebracht und aufgeschmolzen wird.
11. Vorrichtung zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere
unterschiedlichster Zusammensetzung,
mit einem drehbaren Verbrennungsbehälter zur Aufnahme der
zu verbrennenden Abfallstoffe,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbrennungsbehälter eine muldenförmige Wanne (4)
vorgesehen ist, die um eine im wesentlichen horizontale
sowie parallel zur Längsachse der Wanne (4) sich er
streckende Achse (A) oszillierend bewegbar, insbesondere
verschwenkbar in einem Gehäuse (2) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wanne (4) in den Seitenwänden (3) des Gehäuses (2) be
wegbar, insbesondere verschwenkbar gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Wanne (4) im wesentlichen als Teilhohlzylin
der ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Wanne (4) durch ebene Wannensegmente (5) ge
bildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse (A) der Wanne (4) gegenüber
der Horizontalen kippbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb für die oszillierende Ver
schwenkbewegung der Wanne (4) derart ausgebildet ist, daß
ungleichmäßige Verschwenkbewegungen möglich sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse (A) der Wanne (4) durch eine
in den Seitenwänden (3) des Gehäuses (2) verschwenkbar ge
lagerte Hohlwelle (10) gebildet ist, durch die hindurch
die Verbrennungsluft von außerhalb des Gehäuses (2) der
Wanne (4) zuführbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei im Bereich der beiden Stirnseiten (12) der Wanne (4)
jeweils mündende Hohlwellenstümpfe (11) vorgesehen sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlwelle (10) durchgehend ist und im Bereich der
Wanne (4) Luftaustrittsöffnungen (16) aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Hohlwelle (10) Drosselklappen
(15) für die Regulierung der Luftzufuhr vorgesehen sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wanne (4) Öffnungen (6) aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens die eine Längskante (7) der
Wanne (4) als Rechen (8) ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch eine im
kalten Bereich angeordnete, profilierte und in die Öff
nungen (6) eingreifende, bei der Bewegung der Wanne (4)
mitlaufende Rolle (9).
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wanne (4) und/oder das Gehäuse (2)
aus einem metallischen und/oder keramischen Werkstoff oder
einer Kombination von beiden bestehen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb der Wanne (4) ein Wasserbad
(17) angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasserbad (17) mit einem ansteigenden sowie außerhalb
des Gehäuses (2) mündenden Abzugskanal (18) mit einer För
dereinrichtung (20) für die Asche und Schlacke versehen
ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gehäuse (2) oberhalb der Wanne (4)
wenigstens ein Brenner (24) angeordnet ist.
28. Vorichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gehäuse (2) eine Abfallstoffzu
führung (21) für die festen, nicht pumpfähigen Abfall
stoffe und/oder Brennstoffe mündet.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abfallstoffzuführung (21) unterhalb der oberen Längs
kante (7) der Wanne (4) bei einer waagerechten oder leicht
geneigten Stellung im Gehäuse (2) mündet.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gehäuse (2) Zerstäuberlanzen (25),
vorzugsweise Ultraschallanzen, zur Zuführung flüssiger
Abfall- und/oder Brennstoffe angeordnet sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gehäuse (2) Zuführeinrichtungen für
Abfall- und/oder Brenngase vorgesehen sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluftzuführung (23) im
Bereich unterhalb der Wanne (4) im Gehäuse (2) mündet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893934581 DE3934581C2 (de) | 1989-10-17 | 1989-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere unterschiedlichster Zusammensetzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893934581 DE3934581C2 (de) | 1989-10-17 | 1989-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere unterschiedlichster Zusammensetzung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3934581A1 true DE3934581A1 (de) | 1991-04-25 |
DE3934581C2 DE3934581C2 (de) | 1994-09-01 |
Family
ID=6391617
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893934581 Expired - Fee Related DE3934581C2 (de) | 1989-10-17 | 1989-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Abfallstoffen insbesondere unterschiedlichster Zusammensetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3934581C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4123009A1 (de) * | 1991-07-11 | 1993-01-14 | Ktm Konstruktionstechnik Im Ma | Verbrennungsofen, insbesondere zur pyrolytischen verbrennung |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1526057A1 (de) * | 1965-05-14 | 1969-06-26 | Bremer Gmbh | Mitdrehende Brenner und Luftduesen an Drehtrommeloefene fuer Abfallverbrennung |
DE1451491A1 (de) * | 1963-02-11 | 1969-09-04 | Keller Peukert Gmbh Waermetech | Einrichtung zur Verbrennung von Muell und anderen Abfallstoffen |
DE1526091A1 (de) * | 1965-11-16 | 1970-01-08 | Oschatz Gmbh | Ofen zur Verbrennung von in der Stueckigkeit grob unterschiedlichem Gut,insbesondere von Stadt- oder Industriemuell |
US3842762A (en) * | 1973-07-13 | 1974-10-22 | Grumman Ecosyst Corp | Apparatus for disposing of solid wastes |
-
1989
- 1989-10-17 DE DE19893934581 patent/DE3934581C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1451491A1 (de) * | 1963-02-11 | 1969-09-04 | Keller Peukert Gmbh Waermetech | Einrichtung zur Verbrennung von Muell und anderen Abfallstoffen |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3934581C2 (de) | 1994-09-01 |
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