DE3934166A1 - Offenend-spinnvorrichtung - Google Patents
Offenend-spinnvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es ist bekannt, Fadenabzugsdüsen mit Kerben zu versehen, um die
Spinnstabilität zu erhöhen. Dabei ist auch bekannt, die Austritts
kante über die der Faden aus der Spinnturbine abgezogen wird
mit radialen Rillen oder Kerben zu versehen, um die Drehungsfort
pflanzung zu verbessern (DE-AS 11 11 549 und DE-AS 15 60 302).
Weiterhin ist bekannt, in der Bohrung des Fadenabzugsrohres Vor
sprünge vorzusehen, um rauhe bzw. haarige Garne herzustellen
(DE-PS 24 45 206).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, haarige Garne mit hoher
Spinnstabilität und somit wirtschaftlich herzustellen.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß durch
eine geeignete Kombination von Kerben in der Abzugsdüse mit Vor
sprüngen im Fadenabzugsrohr überraschende Effekte hinsichtlich
der Spinnstabilität und Haarigkeit des Garnes erzielt werden.
Es hat sich ferner gezeigt, daß es darauf ankommt, daß die Stellung
der Kerben zu den Vorsprüngen im Fadenabzugsrohr unbedingt in
jedem Fall gleich sein muß, um gleiche Garne an den verschiedenen
Spinnstellen zu bekommen. Eine optimale Zuordnung ergibt sich,
wenn die Anordnung der Kerben jeweils exakt zwischen den Vor
sprüngen im Fadenabzugsrohr bezogen auf eine Mantellinie liegen.
Eine Kerbe, die mit einem Vorsprung auf derselben Mantellinie
der Düse liegt, kann sich auf den Spinnprozeß nicht stabilisierend
auswirken, da der Faden durch Einwirkung des im Fadenabzugsrohr
befindlichen Vorsprunges nicht mit der Kerbe in genügenden Kontakt
kommt. Ein regelmäßig alternierender Kontakt des Fadens zwischen
Kerbe und Vorsprung läßt einerseits ein stabiles Spinnen zu und
bewirkt andererseits das gewünschte haarige Garn. Der Begriff
"Vorsprünge" schließt auch Erhebungen ein, die durch Ausnehmungen in
der Mantelfläche des Fadenabzugskanales entstehen.
Besondere Vorteile der weiteren Ausbildung der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Weise im Querschnitt die Anordnung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Offenend-Spinnvor
richtung;
Fig. 2 einen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispieles der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3 eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung
in Fadenlaufrichtung gesehen;
Fig. 4 eine Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung im Längs
schnitt;
Fig. 5 eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung,
in perspektivischer Ansicht;
Fig. 6 eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung
in Fadenlaufrichtung gesehen.
Gemäß Fig. 1 weist eine Offenend-Spinnvorrichtung als wesentliche
Elemente eine Speisevorrichtung 1, eine als Auflösewalze 51 aus
gebildete Auflösevorrichtung, ein Spinnelement, das als Spinnrotor 54
ausgebildet ist, eine als Fadenabzugswalzenpaar 6 ausgebildete Faden
abzugsvorrichtung und eine Fadenaufspulvorrichtung 7. Die Speise
vorrichtung 1 weist eine Speisewalze 11 auf, mit welcher eine Spei
semulde 12 elastisch zusammenarbeitet. Die Auflösewalze 51 der Auf
lösevorrichtung ist in einem Gehäuse 56 gelagert, das im gezeigten
Ausführungsbeispiel in seiner Umfangswand eine Schmutzabscheide
öffnung 52 aufweist. In Fasertransportrichtung gesehen nach der
Schmutzabscheideöffnung 52 beginnt ein Faserspeisekanal 53, der sich
bis in den Spinnrotor 54 erstreckt. Der Spinnrotor 54 ist in einem
Gehäuse 58 angeordnet, das zur Erzeugung eines Spinnunterdrucks über
eine Unterdruckleitung 55 mit einer nicht gezeigten Unterdruckquelle
verbunden ist.
Die Fadenspulvorrichtung 7 besitzt eine Spulwalze 71, von welcher
eine Spule 72 angetrieben wird.
In das Gehäuse 58 ragt ein Fadenabzugskanal 9, dessen zum Rotor
zeigendes Mündungsteil 91 in Fadenabzugsrichtung gesehen Vorsprünge
92 nachgeordnet sind.
Während der Produktion wird ein Faserband 8 über die Speisemulde
12 von der Speisewalze 11 zur Auflösewalze 51 gespeist. Die Auflöse
walze 51 löst das Faserband 8 in einzelne Fasern 82 auf. Die Fasern
82 werden mittels des Spinnunterdrucks in die Fasersammelrille 541
des Spinnrotors 54 gebracht, und von dort als Faden 83 über die
Mündung 91 und die Vorsprünge 92 des Fadenabzugskanales 9, wobei der
aus dem Rotor abgezogene Faden 83 durch das Zusammenwirken der Kerben
der Mündung 91 und der Vorsprünge 92 des Fadenabzugskanales 9 aufge
fuselt wird, als haariger Faden 84 mittels eines Fadenabzugswalzen
paares 6 abgezogen und zur Aufspulvorrichtung 7 befördert wird.
Das Fadenende des Fadens 83, der aus der Rotorrille 541 abgezogen
wird, will eigentlich wie eine Kurbel um die mit der Rotorachse (im
wesentlichen) identische Fadenabzugskanalachse drehen. Dieses Faden
ende wird aber am ruhigen Bestreichen der trichterförmigen Mündung 91
durch Einkerbungen 911 gehindert. Das Garn 83 wird im weiteren Ver
lauf noch von sich im Fadenabzugskanal 9 befindlichen Vorsprüngen 92
gezupft und dadurch in einen haarigen Zustand versetzt. Die Haarig
keit entsteht z. T. dadurch, daß äußere nicht ganz in den Faden einge
bundene Fasern teilweise aus dem Fadenverband gelöst werden und nach
außen abstehen.
Nachstehend wird anhand der Fig. 2 und 3 eine besonders vorteil
hafte Anordnung der Kerben 911 der trichterförmigen Faserabzugskanal
mündung 91 zu den Fadenstörelementen 92 beschrieben.
In die trichterförmige Mündung 91 des Fadenabzugskanals 9 sind, im
Kreis gleichmäßig verteilte Kerben 911 angeordnet, wobei der Kerben
grund vorzugsweise im Winkel von 45° zur Fadenabzugskanalachse steht.
Diesem Mündungsteil 91 folgt ein weiteres Teil, das die Vorsprünge
921 beinhaltet. Die Vorsprünge 921 erstrecken sich vom Ende des
Mündungstrichters 91 ausgehend in Fadenabzugsrichtung.
Die Vorsprünge 921 sind zweckmäßigerweise jeweils zwischen zwei
Kerben 911 angeordnet, wobei sich eine Anordnung genau auf den Winkel
halbierenden der Winkel, die jeweils zwei im Fadenumlauf aufeinander
folgende Kerben 911 bilden, als besonders vorteilhaft erwiesen hat.
Es ist ebenso möglich, die Vorsprünge der Fadenabzugskanalmündung
nachzuordnen, ohne die Stellung von Kerben 711 und Vorsprünge 921
zueinander zu berücksichtigen. Auch ist es möglich, zwischen dem Ende
der Mündung in Fadenabzugsrichtung gesehen und Beginn der Vorsprünge
einen Zwischenraum vorzusehen, in dem im Fadenabzugskanal 9 keine
Vorsprünge 92 angeordnet sind.
Zweckmäßigerweise sind die Vorsprünge im Bereich des überganges des
Fadens von der trichterförmigen Mündung in den anschließenden Teil
des Fadenabzugskanals 9 abgerundet, um eine Schädigung des Garnes zu
verhindern.
Für die ständig steigenden Rotordrehzahlen - über 100 000 U/min - und
die gleichzeitig immer kleiner werdenden Rotordurchmesser - 30 mm und
weniger - hat sich die Konfiguration von 4 Vorsprüngen 921, ange
ordnet hinter 4 Kerben 911 als vorteilhaft erwiesen.
Den Zusammenhang soll die folgende Funktionsbeschreibung verdeut
lichen:
Der aus dem Rotor 54 abgezogene Faden 83 bewegt sich über die Ober
fläche des Mündungstrichters 91 des Fadenabzugskanals 9 ab und er
fährt dabei einen Falschdrall. Dieser Falschdrall wird teilweise
beim und nach dem Passieren einer Kerbe 911 aufgehoben. Der Faden 83
verliert hierbei vorteilhafterweise etwas Falschdrall. Dieser Effekt
wird wesentlich unterstützt durch die Einwirkung eines Vorsprunges
92, der den Faden zusätzlich am ungestörten Überlaufen des an den Mün
dungstrichter 91 anschließenden Fadenabzugskanales 9 hindert.
Die exakt "mittig" zwischen zwei Kerben 911 angeordneten Vorsprünge
haben bei guter Spinnstabilität gleichzeitig die Wirkung, den Faden
83 aufzurauhen, wobei die in Fadenabzugskanalrichtung gesehene Er
streckung den Grad der Haarigkeit bestimmt.
Fig. 3 zeigt den Fadenabzug, beeinflußt von den Kerben 911 und den
Vorsprüngen 921. Der Faden 83 befindet sich in einer Position a′
zwischen dem Vorsprung 921d und dem Vorsprung 921a, und liegt an
letzterem an. Die durch den Faden gebildete "Kurbel" dreht sich
entsprechend der Fadenabzugsdrehrichtung (Pfeil R), bis in Stellung
a′′ durch die Friktionswirkung der Kerbe ein Abrollen des Fadens und
somit ein Umwandern (a′′′) des Vorsprunges 921a bewirkt wird. Der
Faden springt zwischen Vorsprung 921a und Vorsprung 921b in Position
b′. Dieser Zyklus wird noch einmal gezeigt mit den Positionen b′ bis
c′.
Für eine Strickgarnqualität mittlerer Nummer vorteilhafterweise
geeignet ist die Ausbildung der Vorsprünge als sich über eine gewisse
Länge in Fadenabzugsrichtung erstreckende Stege 921, wie in Fig. 2
gezeigt. Durch die Anpassung der Erstreckung der Vorsprünge im Faden
abzugskanal 9 an die gewünschte Garnnummer wird eine jeweils passende
Haarigkeit bei gleichbleibender Spinnstabilität und sonstigen Garn
daten erreicht. So ist es möglich, feine Garne durch den Einsatz
von, wie in Fig. 4 gezeigt, als radial in den Fadenabzugskanal
9 ragende Stifte 923 ausgebildeten Vorsprüngen eine ausreichende
Haarigkeit zu erreichen, ohne den Garnverband anderweitig zu schä
digen. Diese kurzen Vorsprünge können z. B. auch als Kügelchen oder
Nocken ausgebildet sein.
In einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 5
ist die Oberfläche der Mündung 91 des Fadenabzugskanals 9 derart
gestaltet, daß der zwischen den Kerben 911 liegende Bereich 912
absatzlos in die als Stege 921 ausgeführten Vorsprünge übergeht.
Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß der umlaufende Faden weniger
abrupt gebremst und beschleunigt wird, wobei eine gute Haarigkeit bei
gleichzeitiger höchstmöglicher Schonung des Garnes erzeugt wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung zeigen die Fig.
4 und 5. Die einstückige Ausbildung von Mündungstrichter 91 mit
dem anschließenden Fadenabzugskanal, in den Vorsprünge integriert
sind. Durch diese Ausbildung ist die richtige erfindungsgemäße Stel
lung der Kerben 911 zu den Vorsprüngen 92 gesichert und nicht ver
stellbar.
Bei dieser Ausführung und der Ausbildung gemäß Fig. 2 ist es weiter
hin vorteilhaft, das Mündungsstück 91 mit den angegliederten Vor
sprüngen 92 als einstückiges Bauteil 94 auszubilden, wobei ein be
sonderer Vorteil darin besteht, das Bauteil 94 in wirtschaftlicher
Weise aufgrund der einfachen Form aus hochverschleißfestem Keramik
werkstoff herzustellen. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der
Erfindung ist eine Ausführung als einstückige Anordnung aus Feinguß.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Fig. 6
sind die Kerben 915 sichelförmig gekrümmt ausgebildet. Diese sichel
förmige Ausbildung ermöglicht in vorteilhafter Weise die Beein
flussung des "Springverhaltens" des Fadens 83 über die Oberfläche der
Mündung 91 des Fadenabzugskanales 9. Der Faden 83 beschreibt beim
"Bestreichen" der Mündung 91 eine in Fig. 6 angedeutete Raumkurve,
welcher die Krümmung der Kerben 915 im wesentlichen in vorteilhafter
Weise angepaßt werden. Der Vorteil liegt darin, daß das Garn 83 beim
Passieren der jeweiligen Kerbe 915 gleichzeitig mit seinem ganzen
sich über die Kerbenlänge erstreckenden Bereich in die Kerbe hinein
gerät und in diesem Bereich gleichzeitig angezupt und zum Springen
veranlaßt wird. Diese Anpassung der Kerben 915 an die Krümmung des
darüber laufenden Fadens 83 bewirkt in vorteilhafter Weise ein faden
bruchsicheres, falschdrallgünstiges Spinnen, und damit eine wirt
schaftliche Herstellung von haarigem, für Strickgewebe gut geeignetem
Garn.
Claims (12)
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem eine trichterförmige Mündung
aufweisenden Fadenabzugskanal, dessen Mündung gleichmäßig über den
Umfang verteilte Kerben aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
trichterförmigen Mündung (91) in Fadenabzugsrichtung Vorsprünge (92)
nachgeordnet sind.
2. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein Vorsprung (92) mittig zwischen zwei Kerben (911)
angeordnet ist.
3. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine, einer bestimmten Anzahl von Kerben (911)
gleiche Anzahl von Vorsprüngen (92) aufweist.
4. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vier Kerben (911, 915) vier Vorsprünge (92) nachgeordnet sind.
5. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (912) der Mündung (91)
zwischen den Kerben (911, 915) absatzlos in die radial in die
Bohrung des Fadenabzugskanales (9) ragende Oberfläche der Vorsprünge
übergeht.
6. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (92) als Stege (921)
ausgebildet sind.
7. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (92) als Stifte (923)
ausgebildet sind.
8. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mündungsstück (91) aus Keramik
besteht und die Vorsprünge (92) integrierter Bestandteil hiervon
sind.
9. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Mündungsstück aus einer Feinguß
legierung besteht.
10. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die vom Garn berührten
Bereiche des Fadenabzugskanales gegen Verschleiß behandelt sind.
11. Offenend-Spinnvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerben (911, 915) gekrümmt sind.
12. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kerben (911, 915) der Krümmung des darüberlaufenden Fadens
(83) angepaßt sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RIETER INGOLSTADT SPINNEREIMASCHINENBAU AG, 8070 I |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |