DE3931841A1 - Dopamin-d2-rezeptor - Google Patents
Dopamin-d2-rezeptorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dopamin-D2-Rezeptor, DNAs, die diesen
Rezeptor kodieren, sowie die Verwendung dieses Rezeptors bzw. der DNAs zum
Screenen von Substanzen auf deren Fähigkeit, den Dopamin-D2-Rezeptor zu
beeinflussen.
Dopamin-D2-Rezeptoren spielen bei neurologischen und psychiatrischen
Erkrankungen - wie Parkinson-Syndroma und Schizophrenie - eine bedeutende
Rolle, da sie den Zielort für Wirkstoffe gegen diese Krankheiten
darstellen. Es war bislang nicht möglich, gezielt Wirkstoffe gegen diese
Erkrankungen zu suchen, weil die Dopamin-D2-Rezeptoren bislang nicht in
auch nur annähernd reiner Form vorlagen und daher auch ihre Struktur nicht
bekannt war. Es war daher keine gezielte Suche nach Wirkstoffen gegen
diese Krankheiten möglich.
Es wurde nun ein Polypeptid gefunden und in reiner Form erhalten, welches
einen Dopamin-D2-Rezeptor darstellt.
Gegenstand der Erfindung sind ein gegebenenfalls glykosyliertes Polypeptid
mit der in Formel I angegebenen Aminosäuresequenz sowie dessen durch
Deletion, Substitution, Insertion, Inversion, Addition oder Austausch von
Aminosäuren erhältliche Polypeptide mit Dopamin-D2-Rezeptor-Aktivität.
Gegenstand der Erfindung sind weiter DNAs, die für die oben genannten
Polypeptide kodieren, Wirtsorganismen, die diese DNAs enthalten, sowie die
Verwendung dieser Polypeptide und DNAs zum Auffinden von Substanzen, die
den Dopamin-D2-Rezeptor beeinflussen.
Die neuen Polypeptide und DNAs lassen sich gentechnisch nach bekannten
Methoden herstellen. So kann man aus menschlicher Hypophyse mRNA isolieren
und in doppelsträngige cDNA übersetzen. Nach Einsetzen dieser cDNA in
einen kommerziell erhältlichen Klonierungsvektor z.B. gt 10 wird eine
cDNA-Bibliothek angelegt. Die dabei verwendeten Methoden sind
beispielsweise in Maniatis et al., "Molecular Cloning", CSH Press, (1982),
nachzulesen. Auch das Screening solcher Genbanken mit radioaktiv
markierten DNA-Sonden ist inzwischen eine vielfach verwendete und
beschriebene Methode. Nach diesem Verfahren kann ein cDNA-Klon, der Homo
logie zur DNA-Sonde besitzt, isoliert und charakterisiert werden. Dieses
Verfahren ist in "DNA cloning" Vol. I, IRL Press, 1985, beschrieben.
Die so charakterisierte cDNA ist mit Hilfe von Restriktionsenzymen leicht
zugänglich. Die dabei entstehenden Fragmente, ggf. in Verbindung mit
chemisch synthetisierten Oligonukleotiden, Adaptoren oder Genfragmenten,
können benutzt werden, um die für das Protein kodierende Sequenzen zu
klonieren. Der Einbau der Genfragmente bzw. synthetischen DNA-Sequenzen in
Klonierungsvektoren, z. B. die handelsüblichen Plasmide M13mp18 oder
Bluescript, erfolgt in bekannter Weise. Auch können die Gene oder
Genfragmente mit geeigneten chemisch synthetisierten oder aus Bakterien,
Phagen, Eukaryontenzellen oder deren Viren isolierten Kontrollregionen
versehen werden, die die Expression der Proteine ermöglichen.
Die Transformation bzw. Transfektion geeigneter Wirtsorganismen mit den so
erhaltenen Hybridplasmiden ist ebenfalls bekannt und eingehend beschrieben
(M. Wigler et al., Cell 16 (1979), 777 bis 785; F. L. Graham and A. J. van
der Eb, Virology 52 (1973), 456 bis 467). Auch können die Hybridplasmide
mit entsprechenden Signalsequenzen versehen werden, die die Sekretion der
Polypeptide ins Medium erlauben.
Bei der Expression in Säugerzellen kann man Vektoren verwenden, die das zu
exprimierende Gen, in diesem Fall die Dopamin-D2-Rezeptor-cDNA unter die
Kontrolle des Maus-Metallothionein- oder des viralen SV40-Promotors oder
unter die Kontrolle des Cytomegalievirus-Promotors setzen (J. Page Martin,
Gene, 37 (1985), 139 bis 144). Notwendig für die Expression ist das
Vorliegen des Methionin-Startcodons und der Leader-/Prosequenz des Gens
für den Dopamin-D2-Rezeptor. Man isoliert dann Klone, die Kopien dieser
Vektoren als Episome oder ins Genom integriert besitzen. Besonders
vorteilhaft sind Integration und Expression des Fremdgens in einen Vektor,
der den Promotor des Cytomegalievirus enthält.
Alternativ dazu kann man Zellen mit einem geeigneten Vektor derart
transfizieren, daß die transiente Expression der so eingebrachten DNA für
eine pharmakologische Charakterisierung der exprimierten heterologen
Polypeptide ausreicht.
In Verbindung mit prokaryontischen Sequenzen, die für die Replikation in
Bakterienzellen und eine Antibiotika-Resistenz kodieren, ist der Aufbau
von "shuttle"-Vektoren möglich. Konstruktionen und Vermehrung des Plasmids
erfolgen zunächst in Bakterienzellen; anschließend erfolgt die Umsetzung
in die Eukaryontenzellen, z. B. in die menschliche Nieren-Zellinie 293.
Auch andere Zellsysteme, z. B. Hefe und andere Pilze, Insektenzellen sowie
tierische und humane Zellen wie z. B. CHO-, COS und L-Zellen, können in
Verbindung mit geeigneten Expressionsvektoren zur Expression der
klonierten cDNA verwendet werden.
Diese eukaryontischen Expressionssysteme besitzen den Vorteil, daß sie in
der Lage sind, ihre Produkte effektiv und meist in nativer Form zu
exprimieren. Ferner besitzen sie die Fähigkeit, ihre Produkte posttrans
lational zu modifizieren.
Die exprimierten Rezeptorproteine können durch geeignete Detergenzien
solubilisiert werden und durch geeignete Affinitätschromatographie nach
bekannten Verfahren gereinigt werden. Das reine Polypeptid kann, nach
Kristallisation und Röntgen-Strukturanalyse oder anderen geeigneten
physikalischen Verfahren, dazu benutzt werden, die räumliche Struktur der
Liganden-Bindungsstelle aufzuklären.
Aufgrund der Degeneration des genetischen Codes ist es aber auch möglich,
andere DNA-Sequenzen, z. B. chemisch synthetisierte Gene mit
unterschiedlicher DNA-Sequenz für die Expression des humanen
Dopamin-D2-Rezeptors zu benutzen.
Mit Hilfe der Erfindung wird es möglich, Substanzen zu identifizieren und
zu charakterisieren, die an den humanen Dopamin-D2-Rezeptor binden und
dort agonistisch oder antagonistisch wirken. Eine Möglichkeit, diese
Wirkung zu untersuchen und zu quantifizieren, besteht in der Bestimmung
des cAMP-Spiegels vor und nach Liganden-Bindungen. Eine andere Möglichkeit
stellt die Messung des Stromflusses durch die Zellmembran dar.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Beispielen näher
beschrieben.
Für gentechnische Methoden sei dazu z. B. auf das Handbuch von Maniatis
et al. "Molecular Cloning", Cold Spring Harbor Laboratory, 1982, oder "DNA
cloning", Vol T bis TTT, TRT Press 1985 bis 1987, Herausgeber D.M. Glover,
hingewiesen.
0,5 g menschliche Hypophyse (Autopsiematerial) wurden in 6 M
Guanidiniumthiocyanat, 5 mM Natriumcitrat (pH 7,0), 0,1 M
2-Mercaptoethanol, 0,5% Sarcosyl im ULTRA-TURRAX ® aufgeschlossen. Grobe
Zelltrümmer wurden bei 3000 rpm abzentrifugiert. Die RNA wurde durch
Zentrifugation durch ein 5,7-M-CsCl-Kissen über Nacht bei 45 000 rpm
abgetrennt. Anschließend wurde die PolyA⁺-enthaltende RNA-Fraktion durch
Affinitätschromatographie an oligo (dT)-Cellulose abgetrennt.
Mit Hilfe des Enzyms Reverse Transcriptase (AMV) und oligo (dT)12-18 als
Starter wurde die polyA⁺-RNA in einzelsträngige cDNA umgeschrieben. Die
Synthese des zweiten Stranges erfolgte mit E.coli DNA-Polymerase. An die
doppelsträngige cDNA wurde mit Hilfe des Enzyms T4 DNA-Ligase ein
EcoRI-Adaptor mit folgender Sequenz angesetzt: 5′AATTCCATGG ATGCATGC 3′.
Der kommerziell erhältliche Phagenvektor gt 10 wurde mit dem
Restriktionsenzym EcoRI linearisiert. Beide DNAs wurden miteinander
ligiert und mit kommerziell erhältlichem Verpackungsextrakt zu infektiösen
Phagen verpackt. Die rekombinanten Phagen wurden mit E.coli C 600 Hfl auf
NZYDT-Platten ausplattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert. Die so
erhaltene cDNA-Bibliothek enthielt 2×106 unabhängige Klone. Nach
Amplifikation der cDNA-Bibliothek entsprechend herkömmlicher Methoden
wurden ca. 106 Phagen mit C 600 Hfl Zellen ausplattiert. Die Phagen wurden
auf Nitrocellulose-Filter übertragen, mit 0,5 N NaOH/1,5 M NaCl lysiert
und die denaturierte DNA durch 2-stündiges Backen bei 80°C fest an das
Filter gebunden. Die Filter wurden in 6×SET-Puffer (1×SET=0,15 M
NaCl, 15 mM Tris/HCl, pH 7,4, 1 mM EDTA), 0,1% SDS und 5×Denhardt's
Lösung (100×Denhardt = 1 g Ficoll, 1 g Polyvinylpyrrolidon, 1 g BSA pro
50 ml) für 4 h, bei 68°C vorhybridisiert. Mit Hilfe eines DNA-Synthesizers
wurde eine Oligonukleotid-Sonde, die 45 Basen umfaßt, hergestellt. Sie
besteht aus folgender Sequenz:
5′ ATGGATCCAC TGAACCTGTC CTGGTACGAT CTGGAGAGGC AGACC 3′.
5′ ATGGATCCAC TGAACCTGTC CTGGTACGAT CTGGAGAGGC AGACC 3′.
Diese Sonde wurde am 5′-Ende mit 32p-ATP markiert. Sie wurde dann mit den
vorhybridisierten Filtern in einer Lösung, die 6×SET, 0,1% SDS, 30%
Formamid, 5×Denhardt′s und 10% Dextransulfat enthielt, über Nacht bei
42°C unter leichtem Schütteln inkubiert. Die Filter wurden danach mehrfach
in 6×SET/0,1% SDS bei 42°C gewaschen, angetrocknet und einem Röntgen
film expondiert. Klone, die beim Screening eine radioaktive Antwort gaben,
wurden isoliert und weitergezüchtet. Ein Klon, im folgenden hD2R genannt,
enthielt ein etwa 2,2 kb großes Insert, das die kodierende Region sowie
5′- und 3′-nicht-kodierende Bereiche enthält. Phagen-DNA von hD2R wurde
durch Inkubation der gereinigten Phagen mit Proteinase K (ad 60 µg/ml) bei
55°C für 1 h und anschließender Phenol/Chloroformextraktion präpariert.
Nach Zugabe von 3 Volumen Ethanol (-20°C) fiel die Phagen-DNA aus und
wurde mit einer sterilen Injektionsnadel in 70%iges Ethanol überführt,
gewaschen und kurz sedimentiert. Nach kurzem Trocknen des Pellets an der
Luft wurde es in TE-Puffer suspendiert.
Ausgangspunkt war der in Beispiel 1 beschriebene Phagenklon hD2R. Er wurde
präparativ mit dem Restriktionsenzym Eco RI geschnitten. Das Eco-
RI-Fragment, das die den D2-Rezeptor kodierende DNA-Sequenz enthielt,
wurde elektrophoretisch aus dem Gel eluiert. 30 ng dieses Fragments wurden
bei 4°C 12 h mit 100 ng des mit Eco RI geschnittenen, kommerziell
erhältlichen Klonierungsvektors M13mp18 oder M13mp19 ligiert. Das Volumen
des Ligationsansatzes betrug 10 µl. Die Ligation wurde durch 5 min
Erhitzen auf 80°C beendet. 1/10 Volumen dieses Ligationsansatzes wurde zur
Transformation von 100 µl kompetenten SR 101 Zellen eingesetzt. Nach
Beendigung der Transformation wurden dem Transformationsansatz 60 µl 0,2 M
IPTG-Lösung und 120 µl XGal (20 mg/ml) zugesetzt. Dieser Ansatz wurde in
NZYDT-Topagar auf NZYDT-Agarplatten mit 200 µl SR 101 Zellen (OD600= 1)
ausplattiert. Das Medium NZYDT ist kommerziell erhältlich (GTBCO-BRL).
Klone, die die D2-Rezeptor-cDNA enthielten, konnten aufgrund fehlender
Blaufärbung der Plaques identifiziert werden. Sie wurden als mp hD2R
bezeichnet. Mittels DNA-Sequenzanalyse (Sanger et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 74, 1977, 5463) wurde die DNA-Sequenz der den D2-Rezeptor
kodierenden cDNA aufgeklärt.
Wenn nicht besonders beschrieben sind die Methoden zur Zellkultur in
"Zell- und Gewebekultur" von Lindl und Bauer (Gustav Fischer Verlag)
nachzulesen.
293 Zellen wurden unter Standard-Bedingungen in einer 10-cm-Zellkultur
schale bis zu einer Zellzahl von 7 bis 8×106 Zellen kultiviert. Nach
Trypsinierung wurden die Zellen 1 : 3 in MEM Medium (Gibco 041 bis 1090 M),
das 2,2 g/l NaHCO3 enthielt, verdünnt und erneut in 10 cm Petrischalen
ausgesät. Danach wurden die Zellen für 40 bis 48 h bei 37°C kultiviert.
Die zu transfizierende DNA wurde wie folgt vorbereitet: 20 µg der
DNA-Lösung (1 mg/ml), gereinigt über CsCl-Grandient, wurden mit 437 µl H2O
versetzt, danach wurden 62,5 µl 2 M CaCl2 zugesetzt und schließlich 500 µl
BBS. Diese Reihenfolge ist streng zu beachten. Innerhalb von 10 min
bildeten sich bei Raumtemperatur Ca++-Präzipitate.
Die Lösung wurde auf eine 10-cm-Zellkulturschale mit den nach obiger
Vorschrift kultivierten 293 Zellen gegeben. Nach vorsichtiger Durch
mischung wurden die Zellen 15 bis 20 h in einem 3% CO2-Inkubator bei 37°C
kultiviert. Danach wurden vorsichtig 5 ml serumfreies Medium zugesetzt.
Nach Entfernung des gesamten Mediums und Wiederholung des Waschvorgangs
mit 5 ml serumfreiem Medium wurden den Zellen 10 ml Vollmedium zugesetzt.
Nach 48 h Inkubation in einem 5% CO2-Inkubator konnten die Zellen für
pharmakologische und elektrophysiologische Untersuchungen verwendet
werden.
Den nach Beispiel 4 transfizierten und kultivierten Zellen wurden 2,5 ml
kaltes PBS zugesetzt. Nach 5 min Inkubation bei Raumtemperatur wurden
weitere 5 ml PBS zugegeben und die Zellen vorsichtig von der Oberfläche
der Kulturschale heruntergewaschen. Die Zellsuspension wurde in ein
Zentrifugenröhrchen überführt und bei ca. 1200 g 10 min lang zentri
fugiert. Nach sorgfältiger Entfernung des Überstandes wurden die Zellen
zur Membranpräparation verwendet.
Nach Resuspendierung des Zellpellets in 1,5 ml 10 mM Tris-HCl pH 7,2
wurden die Zellen mit Hilfe eines ULTRA-TURRAX ® homogenisiert. Das
Homogenat wurde bei 50 000 g in einem Sorvall SS 34 Rotor bei 4°C 20 min
zentrifugiert. Das Membranpellet wurde in 1,5 ml 10 mM Tris-HCl pH 7,2
aufgenommen und erneut mit Hilfe eines ULTRA-TURRAX ® homogenisiert. Nach
Zentrifugation wie oben wurde das Pellet in 3,5 ml BB (10 mM Tris-HCl pH
7,2, 100 mM NaCl) aufgenommen. Nach kurzer Homogenisierung mit einem
Gewebe-Homogenisator konnten die Membranen in dem eigentlichen
Bindungstest eingesetzt werden.
800 µl dieser so hergestellten Membranen wurden bei 4°C mit [3H] Spiperon
(Endkonzentration 2 nM) und verschiedenen Konzentrationen der zu testenden
Substanz für 2 h inkubiert. Danach wurden die Membranen über Glasfaser
filter (Schleicher + Schuell No. 34) filtriert, um das nicht-gebundene
radioaktive markierte Spiperon abzutrennen. Die Menge an gebundenen
Spiperon wurde im Flüssigkeits-Szintillationszähler bestimmt.
Ca. 5×105 nach Beispiel 3 transfizierten 293 Zellen wurden unmittelbar
nach der Transfektion 48 h in 1 ml serumfreiem Medium, welches 25 mM HEPES
pH 7,2 enthielt, vorinkubiert. 10 min vor der Stimulation der exprimierten
Rezeptoren mit Dopamin wurden 50 µl IBMX (3-Isobutyl-1-methylxanthin,
Sigma) zugesetzt. Die Endkonzentration von IBMX betrug 100 µM. IBMX
inhibiert die cAMP-abhängige Phosphodiesterase. Unmittelbar vor der
Stimulation der cAMP Synthese mit Forskolin wurde den Zellen Dopamin
(Endkonzentration 10 µM) zugesetzt.
Nach 30 min Inkubation bei 37°C wurde die Reaktion durch Zugabe von 200 µM
eiskalter 3,9 M Perchlorsäure gestoppt. Nach Zentrifugation wurde der
Überstand mit 0,2 M Na-Acetat pH 6,0 äquilibriert. An eine Acetylierung
mit Triethylamin und Acetanhydrid schloß sich eine 12 h Inkubation bei 4°C
in Anwesenheit von 5000 cpm (125) -Succinyl-cAMP-Tyrosin-Methylester,
anti-cAMP Antikörper in 0,1 M Na-Acetat pH 6,0 und 0,08% g-Globulin an.
Nach Beendigung der Inkubation wurden die Antikörper mit 16% PEG gefällt
und die präzipitierte Radioaktivität im Gamma-Counter bestimmt.
Claims (9)
1. Ein gegebenenfalls glykosyliertes Polypeptid mit der in Formel I
angegebenen Aminosäuresequenz sowie dessen durch Deletion,
Substitution, Insertion, Inversion, Addition oder Austausch von
Aminosäuren erhältliche Polypeptide mit Dopamin-D2-Rezeptor Aktivität.
2. DNA-Sequenzen, dadurch gekennzeichnet, daß sie für ein Polypeptid
gemäß Anspruch 1 kodieren.
3. Rekombinantes DNA-Molekül, welches eine DNA-Sequenz nach Anspruch 2
enthält.
4. Rekombinantes DNA-Molekül nach Anspruch 3, das eine DNA-Sequenz nach
Anspruch 2 enthält, welche funktionell mit einer Expressions-Kontroll
sequenz verbunden ist, die die Expression in geeigneten Wirtssystemen
ermöglicht.
5. Rekombinantes DNA-Molekül nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Expressions-Kontrollsequenz ein in E.coli wirksames Promoter
system, ein Promotersystem eines E.coli Bakteriophagen, eine Hefe
Expressions-Kontrollsequenz oder eine andere eukaryontische
Expressions-Kontrollsequenz ist.
6. Wirtsorganismus, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens ein
rekombinantes DNA-Molekül gemäß Anspruch 3, 4 oder 5 enthält.
7. Wirtsorganismus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er ein
Bakterium, ein Pilz, eine tierische oder eine menschliche Zelle ist.
8. Gentechnisches Verfahren zur Herstellung des Polypeptides gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem geeigneten
Wirtsorganismus DNA-Sequenzen zur Expression bringt, die für die
Peptidsequenz nach Anspruch 1 kodiert.
9. Verwendung des nach Beispiel 8 hergestellten Polypeptids oder eines
Wirtsorganismus nach Anspruch 7 zum Screening von Substanzen auf deren
Fähigkeit, sich an den Dopamin-D2-Rezeptor zu binden.
Priority Applications (2)
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DE19893931841 DE3931841A1 (de) | 1989-09-23 | 1989-09-23 | Dopamin-d2-rezeptor |
PCT/EP1990/001577 WO1991004271A1 (de) | 1989-09-23 | 1990-09-18 | Dopamin-d2-rezeptor |
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DE19893931841 DE3931841A1 (de) | 1989-09-23 | 1989-09-23 | Dopamin-d2-rezeptor |
Publications (1)
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DE3931841A1 true DE3931841A1 (de) | 1991-04-04 |
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ID=6390070
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE3931841A1 (de) |
WO (1) | WO1991004271A1 (de) |
Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (1)
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---|---|---|---|---|
EP0447483B1 (de) * | 1988-11-18 | 1997-06-18 | STATE OF OREGON, acting by and through THE OREGON STATE BOARD OF HIGHER EDUCATION, acting for and on behalf of | Dopamin-rezeptoren und gene |
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1989
- 1989-09-23 DE DE19893931841 patent/DE3931841A1/de not_active Withdrawn
-
1990
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Nature 336, 1988, S. 783-7 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1991004271A1 (de) | 1991-04-04 |
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