DE3931358A1 - Kunststoffkasten, insbesondere flaschenkasten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kunststoffkasten, insbesonde­ re Flaschenkasten, mit allseits geschlossenen Traggrifflei­ sten, deren wirksame Dicke größer ist als die Stärke der sonstigen Wandbereiche des Kastens.

Es gibt eine Fülle von Kunststoffkasten-Gestaltungen insbe­ sondere auch Flaschenkästen. Um nur eine mögliche Konstruk­ tion zu nennen, sei hier auf den gattungsbildenden Kunst­ stoffkasten nach DE-GM 76 34 858-U1 verwiesen.

Ein Problem derartiger Kästen besteht darin, daß man be­ strebt ist, möglichst dünnwandige Kästen zu erzeugen, um Kunststoff und Gewicht einzusparen. Gleichzeitig sollen die Kästen aber die notwendige Verbindungssteifigkeit auf­ weisen, sie müssen über mehrere Schichten hinweg stapelbar sein u. dgl. mehr. Bei einer doppelten Wandausbildung ist aufgrund der besonderen Herstellungsart ein Problem darin zu sehen, daß ein doppelwandiger Traggriffbereich nach un­ ten offen gestaltet ist und daß sich doppelte scharfkanti­ ge Grate bilden. Um dies zu verbessern, ist bei der gat­ tungsbildenden Kunststoffkasten-Gestaltung eine von unten in das offene Hohlprofil nachträglich einschiebbare und dort verrastbare Griffleiste vorgesehen.

Bei anderen Kunststoffkasten-Konstruktionen werden im Be­ reich der Traggriffe nach innen oder außen und/oder in bei­ de Richtungen weisende Stege vorgesehen, wobei die Haupt­ fläche der Griffleisten einschichtig ist, dabei werden al­ lerdings Verstärkungsrippen notwendig. Derartige Grifflei­ stengestaltungen sind beispielsweise beschrieben in dem DE-GM 83 35 216-U1, EP-02 60 698-A1 oder FR-23 87 849.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der die volle Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Traggriffe gewährt ist, mit der beim Spritzvorgang dünne Wandbereiche erreichbar sind und mit der eine einfache und wirtschaftliche Herstellung möglich ist.

Bei einem Kunststoffkasten der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im Inneren der Traggriffleisten ein Kunststoffkörper vorge­ sehen ist, der beim Spritzvorgang des Kastens vom sonsti­ gen Kunststoffmaterial umspritzt ist.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Tragholme eines Kunststoffkastens einer günstigen Umrißkontur geschaffen werden können, ohne daß besondere Rücksicht auf die Dünn­ wandigkeit der beim Spritzen entstehenden Wände geachtet werden muß, da der Hohlraum zwischen den Außenwandberei­ chen erfindungsgemäß von einem Kunststoffkörper gebildet ist, der umspritzt wird.

Vorteilhaft ist es, wenn das Material des umspritzten Kunststoffkörpers gleiche physikalische/chemische Eigen­ schaften aufweist wie das umhüllende Kunststoffmaterial, womit erreichbar ist, daß nach dem Spritzvorgang ein völ­ lig homogener Wandaufbau des jeweiligen Bereiches des Kunststoffkastens gebildet ist.

Die Erfindung sieht auch vor, daß der umspritzte Kunst­ stoffkörper mit Verstärkungsrippen, -noppen od. dgl. verse­ hen ist, um von sich aus bereits eine große Steifigkeit zu erreichen, die sich dann unmittelbar beim Umspritzen auf den entsprechenden Kunststoffkastenbereich überträgt.

Es kann auch vorgesehen sein, daß der Kunststoffkörper we­ nigstens bereichsweise mit Durchbrechungen zum Durchtritt des umspritzten Kunststoffmateriales versehen ist. Dies bietet sich beispielsweise dann an, wenn der zu umspritzen­ de Kunststoffkörper später etwa auf der Oberkante des Kunststoffkastens selbst sichtbar ist, was dann z.B. ge­ wünscht werden kann, wenn diese Oberkante sich farblich vom sonstigen Kunststoffkörper absetzen soll. In diesem Falle wird beispielsweise bei ansonsten physikalisch iden­ tischen Eigenschaften des zu umspritzenden Kunststoffkör­ pers dieser eine andere Farbe aufweisen als der Kunststoff­ kasten. In jedem Falle ist eine ganz feste, sichere Inte­ gration dieses Kunststoffkörpers im sonstigen Kunststoff­ kasten gewährleistet.

Die Erfindung sieht zur Lösung der obigen Aufgabe auch ein Verfahren vor, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß zu­ nächst in der Spritzform des Kastens über Halteelemente we­ nigstens im Bereich der Traggriffe Kunststoffkörper fi­ xiert werden, daß nachfolgend der Spritzvorgang des Kunst­ stoffkastens durchgeführt wird, wobei die fixierten Kunst­ stoffkörper im Kunststoffmaterial des Kastens wenigstens bereichsweise eingebettet werden.

In Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Kunststoff­ körper als Einlage von Halteelementen zu Beginn des Spritz­ vorganges in der Form fixiert werden, die nach einer Teil­ zeit des Spritzvorganges zurückgezogen werden zur unterbre­ chungsfreien Umspritzung der eingelegten Kunststoffkörper.

Damit wird erreicht, daß nach Beendigung des Spritzvorgan­ ges keinerlei Durchbrechungen oder sonstige Löcher im Kunststoffmaterial zurückbleiben, d.h. es sind glatte, ho­ mogene Außenoberflächen erreichbar, was insbesondere aus hygienischen Gründen wegen der Reinigung der Kästen beson­ ders wichtig ist.

Schließlich sieht die Erfindung auch vor, daß eingelegte Kunststoffkörper eingesetzt werden mit physikalisch/chemi­ schen Eigenschaften des umspritzten Kunststoffmateriales.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­ spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung eines Kunst­ stoffkastens,

Fig. 2 einen Schnitt durch einen Tragholm während des Umspritzungsvorganges mit angedeuteter Form und in den Fig. 3 bis 5 unterschiedliche Querschnitte von Traggrif­ fen.

Ein allgemein mit 1 bezeichneter Kunststoffkasten weist im dargestellten Beispiel umlaufend zwei lange Traggrifflei­ sten 2 und zwei kürzere Traggriffleisten 3 auf, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt ist. So können die Trag­ griffleisten in ihrer Gestaltung über die Kastenlänge gese­ hen z.B. anders angeordnet sein, sie können zweigeteilt sein.

Für die Erfindung wesentlich ist ein im Inneren der Trag­ griffe 2 bzw. 3 eingebetteter, bei der Herstellung um­ spritzter Kunststoffkörper 4. Dieser Kunststoffkörper 4 wird beispielsweise in der nur andeutungsweise wiedergege­ benen Spritzform 5 über steuerbare Haltestifte 6 gehalten, die nach Einbringung des den Kunststoffkörper 4 umgebenden Kunststoffmateriales 7 bzw. während des Einbringens dieses Materiales und nach erster Fixierung aus der Form zurückge­ zogen werden können, was mit den Doppelpfeilen 8 in Fig. 2 angedeutet ist. Dadurch entsteht beim fertigen Kunststoff­ kasten eine leicht zu reinigende, glatte Außenfläche.

In Fig. 4 ist die Möglichkeit dargestellt, einen Kunst­ stoffkörper 4a mit einer Mehrzahl von Verstärkungsrippen 9 zu versehen, um dessen Eigensteifigkeit zu erhöhen und da­ mit die Eigensteifigkeit des Traggriffes 2a bzw. 3a.

Fig. 5 zeigt die Möglichkeit, in dem Kunststoffkörper 4b Ausnehmungen 10 vorzusehen, um ein Durchfließen des Kunst­ stoffmateriales 7b in diesen Bereichen zu erzielen. Auch ist dargestellt, den Kunststoffkörper 4b nach oben austre­ ten zu lassen, damit dieser außen sichtbar wird ggf. durch eine andere Farbgestaltung, um den Kunststoffkasten ein mehrfarbiges Aussehen zu verleihen. Der nach außen wei­ sende sichtbare Bereich ist in Fig. 5 mit 11 bezeichnet.

Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können auch weitere Berei­ che des Kunststoffkörpers ähnlich gestaltet sein, etwa die Eckbereiche, Teile des Bodens u. dgl.

Claims (7)

1. Kunststoffkasten, insbesondere Flaschenkasten, mit all­ seits geschlossenen Traggriffleisten, deren wirksame Dicke größer ist als die Stärke der sonstigen Wandbereiche des Kastens, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der Traggriffleisten (2, 3) ein Kunststoff­ körper (4) vorgesehen ist, der beim Spritzvorgang des Ka­ stens (1) vom sonstigen Kunststoffmaterial (7) umspritzt ist.

2. Kunststoffkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des umspritzten Kunststoffkörpers (4) gleiche physikalische/chemische Eigenschaften aufweist wie das umhüllende Kunststoffmaterial.

3. Kunststoffkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der umspritzte Kunststoffkörper (4a) mit Verstärkungs­ rippen (9), -noppen od. dgl. versehen ist.

4. Kunststoffkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper (4b) wenigstens bereichsweise mit Durchbrechungen (10) zum Durchtritt des umspritzten Kunst­ stoffmateriales (7b) versehen ist.

5. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffkastens insbe­ sondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst in der Spritzform des Kastens über Halteele­ mente wenigstens im Bereich der Traggriffe Kunststoffkör­ per fixiert werden, daß nachfolgend der Spritzvorgang des Kunststoffkastens durchgeführt wird, wobei die fixierten Kunststoffkörper im Kunststoffmaterial des Kastens wenig­ stens bereichsweise eingebettet werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffkörper als Einlage von Halteelementen zu Beginn des Spritzvorganges in der Form fixiert werden, die nach einer Teilzeit des Spritzvorganges zurückgezogen wer­ den zur unterbrechungsfreien Umspritzung der eingelegten Kunststoffkörper.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eingelegte Kunststoffkörper eingesetzt werden mit phy­ sikalisch/chemischen Eigenschaften des umspritzten Kunst­ stoffmateriales.