DE3929884A1 - Spinnverfahren und -maschine - Google Patents
Spinnverfahren und -maschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ring-, Trichter- oder
Glockenspinnen unter Verwendung von Garnträgern, die paarweise
auf einem Revolver gehaltert sind, wobei der in Spinnposition
befindliche Garnträger nach Beendigung eines Spinnzyklus von
dem Ring-Läufer-, Trichter- oder Glockensystem freigesetzt,
der fertige Kops um 180° um die Revolverachse gedreht und der
andere Garnträger eines Garnträgerpaars in Spinnposition ge
bracht und besponnen wird. Ferner betrifft die Erfindung eine
Spinnmaschine zur Durchführung dieses Verfahrens.
Verfahren und Maschine der gattungsgemäßen Art sind beispiels
weise aus der US-PS 33 91 527 bekannt. Durch die Verwendung
von Revolvern zum Spindelwechsel aus der Spinnposition in eine
Abspul- oder Entsorgungsposition - und umgekehrt - entfallen
arbeitsaufwendige Entsorgungs- und Transportvorgänge. Zur
Einbindung des Garnträgerwechsels in eine kontinuierlichen,
insbesondere automatischen Betrieb der Spinnmaschine gehören
auch das Aufnehmen des Fadens und das Anspinnen an dem in die
Spinnposition gewechselten Garnträger. Diese Verfahrensschrit
te waren bisher mit vertretbarem Aufwand nicht beherrschbar.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, das gattungsgemäße Spinn
verfahren und die zugehörige Spinnmaschine so zu verbessern,
daß eine einfache und zuverlässige Fadenaufnahme insbesondere
zum Anspinnen nach einem Garnträgerwechsel ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß dem anderen Garn
träger nach Erreichen der Spinnposition das Ring-Läufer-,
Trichter- oder Glockensystem aufgesetzt wird, wobei der Faden
lauf von dem in die Entsorgungsposition gewechselten Garnträ
ger in den Spinnring, -trichter oder die Spinnglocke erhalten
bleibt, daß der Faden im Bereich des Fußendes des Garnträgers
etwa radial der Garnträgerachse angenähert und in der Annähe
rungsposition von dem in Drehung versetzten Garnträger erfaßt
und zum Anspinnen um die Garnträgerachse mitgenommen wird.
Die erfindungsgemäße Spinnmaschine zeichnet sich dadurch aus,
daß im Raum zwischen den beiden Spindeln eines Spindelpaars
eine Fadenübergabevorrichtung vorgesehen ist, die den Faden
von der in die Entsorgungsposition gewechselten Spindel auf
nimmt und dem Fußbereich der in Spinnposition befindlichen
Spindel etwa radial annähert und daß eine Mitnahmevorrichtung
mit jeder Spindel drehgekoppelt und derart am Spindelfuß ange
ordnet ist, daß sie einen von der Übergabevorrichtung der
Spindel zugestellten Faden erfaßt und mit der Spindel-Drehbe
wegung in Spindelumfangsrichtung mitnimmt.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Faden bereits unmittel
bar bei Anlauf der Spindel und Neuaufnahme des Spinnvorgangs
zum Anspinnen in der Nähe des Spindelumfangs bereitgehalten
wird. Dies geschieht mit Hilfe der Fadenübergabevorrichtung,
die in den Fadenlauf von dem fertigen und in Entsorgungsstel
lung befindlichen Kops zum Spinnring eingreift und den Faden
an den Fußbereich der Spindel andrückt bzw. diesem Fußbereich
ausreichend nahe zustellt. Bereits bei der ersten Anlaufdre
hung wird der Faden aufgenommen und zum Anspinnen mitgenommen.
Dadurch wird sowohl das Aufnehmen des Fadens als auch das
Anspinnen in den Spindelanlaufvorgang eingebunden, ohne daß
merkliche Zeitverzögerungen in den Spinnzyklen auftreten.
Ebenfalls praktisch verzögerungsfrei geschieht das Durchtren
nen des Fadens nach dessen Erfassen durch die Mitnahmevorrich
tung. Dies kann durch die bei Beginn der Drehung um die Garn
trägerachse erzeugten Fadenzugkräfte geschehen; alternativ
oder zusätzlich können aber auch besondere Mittel, die im
Zwischenraum zwischen den beiden Spindeln angeordnet sind, zum
Durchschneiden des Fadens verwendet werden. Das zuverlässige
Trennen des Fadens zwischen den beiden Spindeln eines Spindel
paars nach deren Positionswechsel verhindert eine Doppelfaden
bildung.
In Zuordnung zu einer Ringspinnmaschine ist die Übergabevor
richtung vorzugsweise an der Ringbank gelagert und macht deren
Bewegungsspiel mit. Dies bedeutet, daß die Fadenübergabevor
richtung beim Drehen des zugehörigen Revolvers und Wechseln
der Spindeln aus der Bewegungsbahn der Spindeln ausgehoben ist
und erst dann wieder zwischen die Spindeln eingreift, wenn sie
den Faden aufzunehmen und der anzuspinnenen Spindel zuzustel
len hat. Die Übergabevorrichtung beeinträchtigt daher den
normalen Garnträger-Wechselvorgang nicht.
Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung in Anwendung auf eine Ring
spinnspulmaschine beschrieben. Mit den gleichen Vorteilen läßt
sich die Erfindung aber auch beim Trichter- oder Glockenspin
nen sowie bei Ringzwirnmaschinen anwenden, wenn ein Spindel
wechsel mit Hilfe eines ein oder mehrere Spindelpaare tragen
den Revolvers stattfindet.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht in Maschinenlängsrich
tung auf einen Revolver zur Bedienung einer
Spinn- und einer Abspulstelle, wobei sich das
Ring-Läufersystem in der Höhe der letzten Spinn
ebene (Oberwindung) befindet;
Fig. 2 die Anordnung gemäß Fig. 1 nach Anheben der
Ringbank über die Spindel hinaus und Freisetzen
des fertigen Kopses zum Spindelwechsel;
Fig. 3 die Anordnung gemäß Fig. 2 nach Drehen des Re
volvers um 180° und Positionswechsel der Spin
deln;
Fig. 4 die Anordnung gemäß Fig. 3 nach Absenken des
Ring-Läufersystems, Aufnahme und Übergabe des
Fadens zum Beginn des Anspinnens;
Fig. 4A eine schematische Draufsicht auf eine Andrück-
und Schneidscheibe als Teil einer Ausführungs
form der Fadenübergabevorrichtung.
Fig. 4B einen Andrückbügel als Bestandteil eines abge
wandelten Ausführungsbeispiels der Übergabevor
richtung;
Fig. 5 eine Fang- und Klemmscheibe zur Mitnahme des von
der Übergabevorrichtung zugestellten Fadens
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 6 ein gegenüber Fig. 4 abgewandeltes Ausführungs
beispiel der bei der Fadenübergabe und -mitnahme
zum Anspinnen beteiligten Komponenten, teilweise
im Schnitt;
Fig. 6A eine gegenüber Fig. 6 vergrößerte Ausschnittdar
stellung des Spindelfußes und eines Teils der
Übergabevorrichtung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf den als Schwenkhebel ausge
bildeten wirksamen Teil der Fadenübergabevor
richtung gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 6
in Zuordnung zum Spindelfuß; und
Fig. 7A eine Schnittansicht entsprechend A-A in Fig.
6A.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine Ringspinnspulmaschine mit den
für die Erfindung wesentlichen Komponenten gezeigt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Spinnstel
le ein Revolver 1 zugeordnet. Der Revolver 1 ist um eine ma
schinenfeste Achse 11 drehbar gelagert und trägt zwei Spindeln
2 und 3, deren Achsen 12 und 13 zur Revolverachse 11 geneigt
angeordnet sind und in Richtung der freien Spindelenden aus
einanderlaufen. Aufgrund dieser geneigten Anordnung der Spin
delachsen lassen sich die Revolverdurchmesser und damit der
Platzbedarf der gesamten Vorrichtung zum Garnträgerwechsel
minimieren und trotzdem relativ große Freiräume für eine be
hinderungsfreie Durchführung der Spinn- und Abspuloperationen
auf den Spindeln sowie für sonstige Arbeiten zwischen den
Spindeln erreichen.
Die Spindel 2 befindet sich in der Darstellung gemäß Fig. 1 in
der vertikalen Spinnposition. Sie trägt einen fertigen Kops 4.
Der fertig besponnene Kops ist in der Höhe der letzten Spinn
ebene (Oberwindung) vom Ring-Läufersystem 6 umgeben.
Der Lauf des Fadens 7 ist in den Fig. 1 bis 4 gezeigt ab
einem schematisch angedeuteten Streckwerk 8. Von dort läuft
der Faden durch eine Führungsöse 9, den Läufer 10 des Ring-
Läufersystems und auf den hier durch die Spindel gebildeten
Garnträger.
Die Ringbank des Ring-Läufersystems 6 ist in Richtung des
Doppelpfeils A selektiv heb- und senkbar. Gemäß Fig. 2 ist die
Ringbank 6 so weit über die Spindel 2 hinaus nach oben angeho
ben (Pfeil A′), daß die den Kops 4 tragende Spindel vom Ring-
Läufersystem freikommt und durch Drehen um die Revolverachse
11 in die Abspul- bzw. Entsorgungsposition überführt werden
kann. Vor dem Spindelwechsel befindet sich in der Spul- oder
Entsorgungsposition eine Leerspindel 3, die als Garnträger für
den im nächsten Spindelzyklus herzustellenden Kops dient.
Selbstverständlich kann auch jeder Spindel 2 bzw. 3 eine
Spinnhülse aufgesteckt sein.
Nach dem Drehen der Spindeln 2 und 3 um 180° um die Revolver
achse 11 (Fig. 3) wechselt die Leerspindel 3 in die Spinnposi
tion, während der fertige Kops 4 in die (geneigte) Spulpositi
on überführt ist. Der Faden 7 läuft zunächst von dem ausge
wechselten Kops 4 in den Läufer 10 und von dort durch die
Führungshülse 9 weiter nach oben.
Zur Durchführung des nächsten Spinnzyklus wird die Ringbank 6
axial über die Spindel 3 abgesenkt, wobei der Fadenlauf von
unten in den Spinnring und weiter durch den Läufer 10 usw.
erhalten bleibt (Fig. 4).
An der zwischen die Spindeln 2 und 3 eines Spindelpaars ein
greifenden Stirnkante 13 der Spinnbank 6 ist eine Fadenüberga
bevorrichtung 20 angebracht. Die Fadenübergabevorrichtung
greift vor dem Anspinnen auf die Spindel 3 in den V-förmigen
Zwischenraum zwischen den Spindeln 2 und 3 ein, nimmt den
Faden 7 auf und stellt ihn radial einwärts in Richtung der
Achse 13 der anzuspinnenden Spindel 3 soweit zu, daß der Faden
von einer mit der Spindel 3 bw. 2 drehfest verbundenen Fang-
und Mitnahmevorrichtung 21 erfaßt werden kann.
Die Fang- und Mitnahmevorrichtung ist unterhalb des zu bespin
nenden Spindelabschnitts drehfest mit den Spindelfuß 23 ver
bunden.
Das Trennen des Fadens 7 nach der Fadenübergabe durch die
Vorrichtung 20 und Erfassen durch die Fang- und Mitnahmevor
richtung erfolgt entweder durch die beim Spindelanlauf nach
Mitnehmen des Fadens am Spindelumfang erzeugten Fadenzugkräfte
oder durch eine geeignete Messerkante oder sonstige Schneid
vorrichtung, die dem Ring-Läufersystem 6 bzw. der Fadenüberga
bevorrichtung 20 zugeordnet ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4A ist die Fadenüberga
bevorrichtung eine um eine geneigte Achse drehbare Scheibe 20,
die in drei Sektoren unterteilt ist. Zu diesen drei Sektoren
gehört eine Andrückkurve 25, ein Schneidabschnitt 26 und ein
Spinnsektor 27 relativ kleinen Durchmessers, der als Lücke zum
behinderungsfreien Vorbeilauf des Fadens im normalen Spinnbe
trieb dient. Beim Drehen der Scheibe 20 in Richtung des Pfeils
B wird der Faden nach Durchlaufen des Sektors 27 im Bereich
der Andrückkurve 25 aufgenommen und dem Spindelfuß 23 der
anzuspinnenden Spindel 3 etwa radial zugestellt. Danach und
nach Erfassen und Mitnehmen des Fadens durch die Fang- und
Mitnahmevorrichtung 21 wird im Schneidbereich 26 der Faden
(zum fertig gesponnenen und in Spulposition befindlichen) Kops
4 durchgetrennt, während der nächste Spinnzyklus anläuft.
In Fig. 4B ist eine alternative Ausführungsform 20b der Faden
übergabevorrichtung gezeigt. Bei dieser alternativen Ausfüh
rungsform erfüllt ein ringförmiger Andrückbügel die Funktion
der Übergabe des Fadens 7 an die Fang- und Mitnahmevorrichtung
21. Der Andrückbügel 25b kann schwenkbar, aber auch fest an
der Stirnkante 13 der Ringbank 6 gelagert sein. Dem Andrückbü
gel 25b zugeordnet ist bei dem Beispiel gemäß Fig. 4B ein
schwenkbarer Messerbügel 26b, der zum Durchtrennen des Fadens
7 zum fertig gesponnenen und gewechselten Kops 4 dient.
Die in Fig. 5 dargestellte Fang- und Klemmscheibe 21 ist in
dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel mit zwei dia
metral angeordneten, tangential zum Umfang geöffneten Fang
klauen 22 versehen, die den von der Übergabevorrichtung 20
zugestellten Faden aufnehmen und beim Anlauf der Spindel 3
festklemmen und mitnehmen. Zu diesem Zwecke sind die Öffnungen
der Fangklauen 22 keilförmig verengt gestaltet.
In den Fig. 6 und 7 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Fadenübergabevorrichtung im Zusammenwirken mit einer im
Spindelfuß angeordneten Mitnahmevorrichtung schematisch darge
stellt.
Die Übergabevorrichtung 120 weist bei diesem Ausführungsbei
spiel einen Hebel 121 auf, der an der Ringbank 6 schwenkbar
gelagert ist. Die Schwenkachse 122 des Hebels 121 verläuft in
Richtung der Längserstreckung der Ringbank 6. Der Schwenkan
trieb des Hebels 121 in Richtung des Doppelpfeils C (Fig. 6)
ist nicht gezeigt. Der Hebel 121 ist an seinem freien Ende 123
derart gabelförmig gestaltet, daß er den Spindelfuß 23 bzw.
die in den Spindelfuß eingebaute Mitnahmevorrichtung 130 über
greifen kann.
Die Gestaltung der im Spindelfuß 23 eingebauten Mitnahmevor
richtung 130 ist am besten aus den vergrößerten Darstellungen
in den Fig. 6A und 7A zu erkennen.
Der Spindelfuß 23 ist mit einer Radialbohrung 131 versehen. In
der Radialbohrung 131 ist ein Kolben 132 radial, d.h. recht
winklig zur Spindelachse 13 beweglich geführt. An die Radial
bohrung 131 schließt sich eine koaxiale Öffnung 134 an, in der
eine mit dem Kolben 132 bewegungsgekoppelte Stange 135 axial
verschiebbar geführt ist. An dem äußeren Ende der Stange 135
ist ein Fadenfänger 136 angeordnet, der einen in Drehrichtung
der Spindel 3 offenen Fangschlitz 137 aufweist. Eine Zugfeder
138 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen
Spindelfuß 23 und Kolben 132 wirksam und sucht den Kolben in
der in Fig. 6A dargestellten inneren Position festzuhalten
bzw. in diese Position zurückzustellen.
Der Schwerpunkt des aus Kolben 132 und Kolbenstange bzw. Fa
denfänger 136 bestehenden Trägheitssystems liegt in den
Fig. 6A und 7A rechts von der Spindelachse 13. Bei Anlauf und
Umlauf der Spindel 3 werden zunehmend starke Zentrifugalkräfte
wirksam, die den exzentrisch gelagerten Kolben 132 und mit
diesem den Fadenfänger 136 entgegen der Vorspannung der Feder
138 nach rechts bewegen. Dadurch wird der normalerweise mit
seinem Fangschlitz 137 über den Umfang des Spindelfußes 23
nach außen vorstehende Fänger in den Spindelfuß bzw. die Öff
nung 134 zurückgezogen, und ein in dem Fangschlitz 137 befind
licher Faden wird zwischen den klauenförmigen Fadenfänger 136
und der Umfangswand im Bereich der Öffnung 134 festgeklemmt.
Die Folge ist, daß der Faden 7, der zuvor durch Verschwenken
des Fadenübergabehebels 121 dem Umfang der Spindel im Bereich
des Spindelfußes 23 zugestellt wurde, am Spindelfuß 23 festge
halten wird und der Drehbewegung der Spindel folgen muß. Damit
ist eine zuverlässige Anspinnoperation gewährleistet.
Wie vor allem in der schematischen Teilschnittansicht gemäß
Fig. 6A zu erkennen ist, ist die horizontal gekrümmte Gabel
fläche am gabelförmigen Ende 123 des Übergabehebels 121 verti
kal ausgenommen (Ausnehmung 124), so daß der Faden 7 in der
dargestellten Fadenfangposition vom Fadenfänger 136 ohne Be
hinderung durch den Übergabehebel 121 übernommen werden kann.
Fig. 6 ist unterhalb des Fadenübergabehebels 121 ein Schneid
werkzeug 140 schematisch dargestellt, das in Richtung des
Doppelpfeils D bewegbar ist und den Faden beispielsweise im
Zusammenwirken mit einer Gegenkante 141 an der Rückseite des
gabelförmigen Endes 123 durchtrennt, wenn sich der Hebel 121
in der dargestellten Übergabeposition befindet.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche abgewandelte
Ausführungsbeispiele möglich. So kann beispielsweise die Über
gabevorrichtung 20 bzw. 120 auch durch eine geeignete Kolben
zylindervorrichtung gebildet sein, die den Faden 7 selektiv
oder bei Erreichen einer unteren Endstellung der Spinnbank 6
dem Spindelfuß 23 radial zustellt. Auch für das Trennen des
Fadens vor oder beim Wiederanspinnen sind zahlreiche Alterna
tiven möglich. Wesentlich ist, daß der Faden 7 nach dem Spin
delwechsel von der Übergabevorrichtung aufgenommen, der anzu
spinnenden Spindel etwa radial zugestellt und an die Mitnahme
vorrichtung übergeben wird. Auch Unterkombinationen und Teil
kombinationen von Merkmalen aus verschiedenen Ansprüchen gel
ten als erfindunsgwesentlich offenbart.
Claims (17)
1. Verfahren zum Ring-, Trichter- oder Glockenspinnen unter
Verwendung von Garnträgern, die paarweise auf einem Revolver
gehaltert sind, wobei der in Spinnposition befindliche Garn
träger nach Beendigung eines Spinnzyklus von dem Ring-Läufer-,
Trichter- oder Glockensystem freigesetzt, der fertige Kops um
180° um die Revolverachse gedreht und der andere Garnträger
eines Garnträgerpaars in die Spinnposition gebracht und be
sponnen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem anderen Garnträger nach Erreichen der Spinnposition
das Ring-Läufer-, Trichter- oder Glockensystem aufgesetzt
wird, wobei der Fadenlauf von dem in die Entsorgungsposition
gewechselten Garnträger in den Spinnring, -trichter oder die
Spinnglocke erhalten bleibt, daß der Faden im Bereich des
Fußendes des Garnträgers etwa radial der Garnträgerachse ange
nähert und in der Annäherungsposition von dem in Drehung ver
setzten Garnträger erfaßt und zum Anspinnen um die Garnträger
mitgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden nach dem Erfassen an dem Garnträger im Bereich zwi
schen dem ersten, in Entsorgungsposition befindlichen Garnträ
ger und der Erfassungsstelle durchgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden durch die bei Beginn der Drehung um die Garnträger
achse erzeugten Fadenzugkräfte durchgetrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden durchgeschnitten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Massekörper radial zur Spinnachse im
Garnträger derart geführt ist, daß sein Schwerpunkt innerhalb
eines begrenzten Bewegungsspiels stets auf einer Seite der
Spinnachse liegt und daß der Massekörper beim Drehen des Garn
trägers um die Spinnachse Zentrifugalkräften ausgesetzt wird,
die ein Verschieben des Massekörpers und ein Erfassen und
Mitnehmen des Fadens bewirken.
6. Spinnmaschine mit einer Spindelbank, an der eine Reihe
von Revolvern (1) jeweils um eine Revolverdrehachse (11) dreh
bar gelagert sind, wobei paarweise auf den Revolvern gehalter
te Spindeln (2, 3) aus einer Spinnposition in eine Entsor
gungsposition drehbar sind, und mit einem Ring-Läufer- (6),
Trichter- oder Glockensystem, das in Richtung (A) der in
Spinnposition befindlichen Spindelachsen (12, 13) hin- und
herbewegbar ist
dadurch gekennzeichnet,
daß im Raum zwischen den beiden Spindeln (2, 3) eines Spindelpaars eine Fadenübergabevorrichtung (20; 120) vorgese hen ist, die den Faden (7) von der in die Entsorgungsposition gewechselten Spindel (2) aufnimmt und dem Fußbereich (23) der in Spinnposition befindlichen Spindel (3) etwa radial gestellt und
daß eine Mitnahmevorrichtung (21; 130) mit jeder Spindel (2, 3) drehgekoppelt und derart am Spindelfuß (23) angeordnet ist, daß sie einen von der Übergabevorrichtung (20; 120) der Spindel zugestellten Faden (7) erfaßt und mit der Spindel- Drehbewegung am Spindelumfang mitnimmt.
daß im Raum zwischen den beiden Spindeln (2, 3) eines Spindelpaars eine Fadenübergabevorrichtung (20; 120) vorgese hen ist, die den Faden (7) von der in die Entsorgungsposition gewechselten Spindel (2) aufnimmt und dem Fußbereich (23) der in Spinnposition befindlichen Spindel (3) etwa radial gestellt und
daß eine Mitnahmevorrichtung (21; 130) mit jeder Spindel (2, 3) drehgekoppelt und derart am Spindelfuß (23) angeordnet ist, daß sie einen von der Übergabevorrichtung (20; 120) der Spindel zugestellten Faden (7) erfaßt und mit der Spindel- Drehbewegung am Spindelumfang mitnimmt.
7. Spinnmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabevorrichtung (20; 120) an der Ringbank (6) des
Ring-Läufer-Systems gelagert ist.
8. Spinnmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabevorrichtung (120) einen an der Ringbank (6)
schwenkbar gelagerten Hebel (121) aufweist, dessen freies Ende
(123) gabelförmig ausgebildet und dessen Bewegungsbahn in der
Ebene liegt, die zwischen den Spindelachsen (12, 13) eines
Spindelpaars (2, 3) aufgespannt ist.
9. Spinnmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gabelfläche, insbesondere der Gabelboden, mit einer
rinnenförmigen Ausnehmung (124) versehen ist.
10. Spinnmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabevorrichtung eine drehbar gelagerte Scheibe
(20) mit einem in wenigstens zwei Kurvensektoren (25, 26, 27)
unterteilten wirksamen Scheibenumfang aufweist.
11. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Spindelpaar (2, 3) Garntrennmittel
(26; 140) zugeordnet sind, die im Bereich zwischen den in
Spinnposition und in Spulposition befindlichen Spindeln wirk
sam sind.
12. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mitnahmevorrichtung (21; 130) wenig
stens eine etwa tangential geöffnete Fangklaue (22; 136) auf
weist.
13. Spinnmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß im Fußbereich (23) jeder Spindel (2, 3) eine Bohrung (131)
mit einer zur Spindelachse (13) quer verlaufenden Bohrungsach
se (133) ausgebildet ist, daß in der Bohrung ein Kolben (132)
axial geführt ist, der einen stets auf einer Seite der Spin
delachse (13) gelegenen Schwerpunkt hat und federnd in eine
radial innen gelegene Stellung vorgespannt ist und daß die
Fangklaue (136) auf der dem Kolbenschwerpunkt entgegengesetz
ten Seite aus dem Spindelfußumfang nach außen vorsteht, wenn
sich der Kolben in der radialen Innenstellung befindet, und
zumindest teilweise von dem Kolben in den Spindelfuß zurück
ziehbar ist.
14. Spinnmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fangklaue (136) an einer mit dem Kolben (132) bewe
gungsgekoppelten Kolbenstange (135) ausgebildet ist.
15. Spinnmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kolbenstange (135) in einer radialen Spin
delöffnung (134) geführt ist, die in die den Kolben (132)
aufnehmende Bohrung (131) mündet.
16. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet daß die Masse und der Schwerpunktabstand des
Kolbens (132) von der Spindelachse (13) so auf die Federkraft
der den Kolben vorspannenden Federmittel (138) abgestimmt
sind, daß bei Erreichen einer vorgegebenen Spindelumlaufge
schwindigkeit Kolben und Fangklaue (136) aufgrund von Träg
heitskräften entgegen der Federkraft radial verschoben werden,
wobei der Faden (7) mit der Fangklaue in den Spindelfuß (23)
radial einziehbar ist.
17. Spinnmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnahmevorrichtung eine mit dem Spindelfuß (23) dreh
fest verbundene, über dessen Umfang nach außen vorstehende
Fang- und Klemmscheibe (21) aufweist.
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