DE392905C - Blutdruckbestimmungs-Apparat - Google Patents

Description

• Blutdruckbestimmungs-Apparat Bei Blutdruckmessern handelt es sich nicht nur um die Feststellung, bei welchem äußeren Drucke die Blutströmung aufhört (Maximumdruck), sondern auch darum, wie sich der Puls bei geringerem Drucke (Minimumdruck) verhält. Um das genau zu bestimmen, muß während des Abfalles des äußeren Druckes der zu jedem Drucke gehörige Puls unzweideutig und fehlerfrei aufgezeichnet werden.
• Am besten wird dieses erreicht, wenn die Aufzeichnung der beiden Drucke, d. h. -des manometrischen und des Pulsdruckes sowie deren Schwingungen von ein und demselben Manometersystem aus erfolgt.
• Man hat zwar schon Manometer zur selbsttätigen Aufzeichnung des Blutdruckes vorgeschlagen, au; denen ein von einer Quecksilbersäule bewegter Schwimmer mit einer Schreibvorrichtung verbunden ist, aber solche Apparate sind wegen des Quecksilberbarometers unhandlich. Die Funktionen des IIg-Schwimmers sind unsicher, und es wird nur der absolute Blutdruck gemessen. Der Apparat der Erfindung dagegen ist ein Handapparat, der so klein hergestellt werden kann, daß er bequem in der 'pasche zu tragen ist, und er bestimmt nicht nur den absoluten, sondern auch den funktionellen, fast wichtigeren minimalen Blutdruck und damit die ganze Blutdruckamplitude.
• Um dies zu bewirken, soll die Manometerkapsel durch einfache Hebelübertragung einmal eine Scheibe, auf welcher eine empirische geeichte Papierskala angebracht wird, im Kreise bewegen. In der Ruhestellung fällt der Nullpunkt der Papierskala-mit dem Nullpunkt, der auf dem Gehäuse markiert ist, zusammen, Man kann somit den jeweilig im Manometersystem herrschenden Druck jederzeit ablesen, Für die Registrierung der zweiten durch die Pulsdruckschwankungen hervorgerufenen Bewegungen der Manometerkapsel ist ein Schreibhebel angebracht, der über der Nullpunktmarke bzw. über dem Nullpunkt der Papierskala steht, und der die durch die Pulsdruckschwankungen hervorgerufenen Kapselausschläge vertikal in Kurvenform auf die rotierende Scheibe schreibt.
• Die Stelle der Kurve, an welcher der Schreibhebel die ersten Pulsschläge aufzeichnet, entspricht dem maximalen Blutdruck, während die größten Pulsschläge den minimalen Blutdruck anzeigen. Die Methode gestattet also, die Schwankungen des Pulsdruckes gleichzeitig und fehlerfrei mit dem abfallenden Manometerdruck auf eine Papierscheibe aufzuzeichnen. Diese Papierscheibe ist bis etwa 300 mm Hg-Druck vorgedruckt, kann von ihrer Metallscheibenunterlage leicht entfernt werden und ist für jede Messung durch eine frische zu ersetzen. Es ist.dadurch die Möglichkeit geboten, die Pulsdruckkurv e aktenmäßig aufzubewahren, und jedermann kann somit frei von irgendwelcher subjektiven Abschätzung auch nach Jahren die Blutdruckbestimmung kontrollieren. Bei der praktischen Ausführung des Apparates wird es vorteilhaft sein, zwei Manometerkapseln kommunizierend miteinander zu verbinden, wobei die eine Kapsel in ihrer feineren Beweglichkeit stark abgedämpft wird und womöglich nur den im ganzen System herrschenden Druck durch Übertragung auf die rotierende Scheibe registriert und die feineren Pulsdruckschwankungen nur sehr schwach aufnimmt, während die zweite Kapsel empfindlich mit einem stark die Pulsbewegungen vergrößernden Schreibhebel die Pulskurve schreibt. Die Art der Übertragung wie der Registrierung des Manometer- und Pulsdruckes geschieht auf eine in der physiologischen Technik bekannte Weise. Auch die ganze Art der übrigen Technik der Blutdruckbestimmung bleibt durch die Erfindung unberührt. Mit einem Gebläse wird eine um den Arm gelegte Gummimanschette, die wieder mit dem beschriebenen System in Verbindung steht, aufgebläht, so daß im ganzen System derselbe Druck herrscht. Beim Aufblasen oder Ablassen des Druckes wird auf die rotierende Scheibe der Pulsdruck, der sich über die Gummimanschette zur Pulsdruck registrierkapsel fortpflanzt, aufgezeichnet.
• Die Skizze stellt eine beispielsweise Ausführungsform des Apparates dar, und zwar eine solche nach Anspruch 2.
• a ist die größere Kapsel, von der die großen Druckschwankungen abgeleitet und mittels Hebel b und Schnurrolle in die Drehbewegung der Scheibe c umgesetzt werden. f ist die mit der Hauptkapsel kommunizierende feinfühlige Kapsel, von der die feinen Blutdruckänderungen mittels Hebel d und Schnurrolle auf den Schreibstift e übertragen werden.

Claims (2)

1. PATENT-ANSPRÜcFIE: i. Blutd'ruckbestimmungs-Apparat, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Manometerkapsel (ca) gleichzeitig zwei gesonderte Trieze betätigt werden, nämlich ein Antrieb (b), der entsprechend den groben Kapselbeviagungen infolge Einblasens oder Auslassens von Luft eine Skalenscheibe (c) dreht, und ein zweiter Antrieb (d), welcher entsprechend den durch den Puls verursachten feinen Schwankungen des Luftdruckes einen Schreibstift (e) über der Skalenscheibe bewegt.
2. 2. Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur guten Darstellung der feinen Kapselschwingungen ein Teil der Manometerkapsel (a) als besondere feinfühlige Kapsel (f) ausgeführt ist, die mit dem Hauptteile (a) der Kapsel kommuniziert.