DE3925933A1 - Verfahren zur direktaussaat - Google Patents
Verfahren zur direktaussaatInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C1/00—Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
- A01C1/06—Coating or dressing seed
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Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Soil Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Saat
kuchen zur Verwendung bei diesem Verfahren.
Die Aufzucht von Bäumen beginnt üblicherweise
in Baumschulen, wo die Baumsamen in geeigneten
Behältern zu Jungpflanzen herangezogen werden
und je nach Art unter optimalen Bedingungen
bis zu einer bestimmten Größe wachsen. Diese
auspflanzungsreifen Jungbäume werden dann
an ihren endgültigen Bestimmungsort gebracht
und dort ausgepflanzt.
Das Heranziehen der jungen Bäume in Baumschulen
sowie das Auspflanzen an ihrem Bestimmungsort
ist jedoch arbeitsintensiv und kostenaufwendig.
Die durchzuführenden Arbeiten sind weitgehend
nicht mechanisierbar. Zudem ist die Überlebensrate
der ausgepflanzten Jungbäume stark von den am
Bestimmungsort herrschenden klimatischen Be
dingungen abhängig. Entscheidend ist vor allem
das Erfordernis von ausreichendem Niederschlag
in der Zeit unmittelbar nach dem Auspflanzen.
Eine Direktaussaat von Baumsamen unmittelbar
an ihrem endgültigen Bestimmungsort wurde bisher
nicht durchgeführt, da die Überlebensrate der
ungeschützten Samen sehr gering ist.
Es ist bereits bekannt, kleine Kugeln oder Zylinder
(Pellets) aus Torf, Samen und einem asphalt-
oder bitumenartigen Bindemittel zu formen und
zu verdichten. Diese Pellets werden unregelmäßig
ausgesät, zum Beispiel aus einem Flugzeug abge
worfen. Dies ist ein arbeitssparendes Verfahren
für entlegene und großflächige Gebiete, wobei
die Erfolgsrate für das Auskeimen und Anwachsen
der Samen jedoch relativ gering ist. Diese Pellets
eignen sich daher nur für kleine, in Massen ge
zogene Pflanzen wie Getreide oder Gemüse.
Es ist weiterhin bekannt, Pellets aus mit Samen
vermischtem naßem Ton oder Lehm herzustellen,
die getrocknet und dann als uniformes Massenprodukt
für die Aussaat von Gemüse, zum Beispiel Tomaten
verwendet werden. Diese sehr kleinen Samen können
nur in dieser Pellet-Form mechanisch ausgesät werden.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Direktaussaat anzugeben, das
auch für größere Pflanzen wie Bäume angewendet
werden kann und das mit einem geringen Arbeits-
und Kostenaufwand verbunden ist sowie eine hohe
Überlebensrate der ausgesäten Pflanzen sicherstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebene Merkmal. Vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie ein
bevorzugter Saatkuchen zur Verwendung bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Tierexkremente sind nahezu überall und zu geringen
Kosten verfügbar. Dies gilt auch für Rindermist,
der sich für das vorliegende Verfahren als
besonders geeignet erwiesen hat. Der gepreßte
Rindermist ist selbstklebend, so daß kein
Bindemittel erforderlich ist. Die maschinelle
Ausrüstung für das Pressen der Saatkuchen kann
sehr einfach ausgebildet sein; so sind beispiels
weise manuell betätigbare Pressen ausreichend.
Andererseits können die Saatkuchen auch
industriell in großen Stückzahlen gefertigt
werden.
Die Saatkuchen bestehen aus einem aus den Tier
exkrementen gepreßten, trockenen Grundkörper,
der vorzugsweise mehrere nach außen offene
Hohlräume aufweist. In diese Hohlräume werden
die Pflanzensamen eingebracht und anschließend
die Hohlräume durch entsprechend ausgebildete
ebenfalls aus den Tierexkrementen gepreßte
Stöpsel verschlossen. Hierdurch sind die Samen
in ihrer Lage festgelegt; jedoch sollen sie
keinem Druck ausgesetzt sein.
Die Saatkuchen wirken als trockener und sicherer
Aufbewahrungsort für die Samen, so daß sie in
diesen gelagert und transportiert werden können.
Am Bestimmungsort werden die Saatkuchen vorzugs
weise bis zu ihrer Oberkante in den Erdboden
eingesetzt. Solange kein Niederschlag statt
findet, bleiben der Saatkuchen und die Samen
unverändert. Bei Niederschlag weicht der
Saatkuchen auf und verliert seine Klebeeigenschaft.
Er wirkt als Flüssigkeitsspender mit hohem
Stickstoffgehalt, der das Keimen der Samen
ermöglicht und fördert. Die Keimlinge werden
somit von einer feuchten, durchlüfteten, weichen,
anschmiegsamen und nährstoffreichen Substanz
umgeben und können sich in dieser sehr gut
entwickeln. Die Überlebensrate der so entstehenden
Pflanzen ist daher sehr hoch und von den
klimatischen Verhältnissen weniger abhängig
als bei ausgepflanzten Jungpflanzen.
Durch den Tierexkrementen beigefügte Zusatzstoffe
kann das Aufkeimen der Samen und Heranwachsen
der Pflanzen gefördert werden. Diese Zusatz
stoffe sind vorzugsweise Insektizide und/oder
Fungizide, gegebenenfalls auch spezielle Dünge
mittel. Die Art und Menge der Zusatzstoffe
hängen von der jeweiligen Pflanzenart und dem
Bestimmungsort ab.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in
der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Diese zeigt die Ansicht eines
Saatkuchens.
Ein aus Rindermist gepreßter, trockener Grundkörper
1 besitzt eine zylindrische Form und weist fünf
von einer Stirnfläche ausgehende konische Hohl
räume 2 auf, die durch entsprechende Formstempel
des Preßwerkzeuges beim Pressen des Grundkörpers
1 in diesen eingedrückt werden. Die Hohlräume 2
erstrecken sich etwa bis zur halben Höhe des
Grundkörpers 1. Jeder der Hohlräume 2 wird
mit Samen 3 der aufzuziehenden Pflanze bestückt.
Anschließend werden die Hohlräume 2 durch im
Preßsitz in diese eingedrückte Stöpsel 4
geschlossen. Diese bestehen ebenfalls aus
gepreßtem Pferdemist. Die Stöpsel 4 schließen
mit der Stirnfläche des Grundkörpers 1 ab
und ragen nur soweit in die Hohlräume 2 hinein,
daß die Samen 3 nicht unter Druck gesetzt
werden.
Der mit den Samen 3 bestückte Saatkuchen wird
am Bestimmungsort in den Erdboden eingebracht,
derart, daß eine Stirnfläche mit der Erdober
fläche abschließt. Nach dem Auftreten von
Niederschlägen weicht der Saatkuchen auf und
dient als Nahrungs- und Flüssigkeitsspender
für die Samen. Diese beginnen zu keimen und
die Pflanze, vorzugsweise ein Baum, beginnt
zu wachsen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Direktaussaat von Pflanzen
samen, insbesondere Baumsamen, bei dem
die Samen vor der Aussaat in Saatkuchen
eingebracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß Saatkuchen aus gepreßten Tierexkrementen
verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Saatkuchen aus Rindermist
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß den Tierexkrementen
das Auskeimen der Samen fördernde Zusatz
stoffe zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Zusatzstoffe Insektizide
und/oder Fungizide zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Saatkuchen
mit den eingesetzten Samen an der Saatstelle
bis zu ihrer Oberkante in den Erdboden
eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in jeden
Saatkuchen mehrere Samen eingebracht werden.
7. Saatkuchen zur Verwendung bei dem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem gepreßten
Grundkörper (1) mit mindestens einem nach
außen offenen Hohlraum (2) zur Aufnahme
der Samen (3) und mindestens einem
gepreßten Stöpsel (4) zum Verschließen des
Hohlraums bzw. der Hohlräume (2) besteht.
8. Saatkuchen nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß er eine zylindrische Form
besitzt.
9. Saatkuchen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlräume (2)
und die Stöpsel (4) konisch ausgebildet sind.
10. Saatkuchen nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß er vier bis
sechs Hohlräume (2) und eine entsprechende
Anzahl Stöpsel (4) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925933 DE3925933A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Verfahren zur direktaussaat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925933 DE3925933A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Verfahren zur direktaussaat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925933A1 true DE3925933A1 (de) | 1991-02-07 |
DE3925933C2 DE3925933C2 (de) | 1991-05-16 |
Family
ID=6386569
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925933 Granted DE3925933A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Verfahren zur direktaussaat |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1989-08-03 DE DE19893925933 patent/DE3925933A1/de active Granted
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Also Published As
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