DE3924379A1 - Seil und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Seilen, die an ihren beiden Enden jeweils ein Befestigungs
mittel in der Art einer Kausche od.dgl. aufweisen, mittels
dessen das Seil jeweils an einem Gegenstand zu befestigen
ist.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein einstrangiges Seil,
insbesondere ein Tragseil zum Umsetzen und/oder Transport
von Stückgut.
Seile wurden früher gattungsgemäß in zwei Hauptgruppen
unterteilt, nämlich zum einen in Hanfseile und zum anderen
in Drahtseile. Darüber hinaus gibt es seit Entwicklung der
Kunststoffchemie bereits seit vielen Jahren Kunststoffseile,
deren Konstruktion jedoch i.a. im wesentlichen den Macharten
von Drahtseilen entspricht.
Seile bestehen i.a. aus mehreren Litzen, die in einer oder
mehreren Lagen i.a. schraubenlinienförmig um eine Einlage
verseilt sind. Dabei bilden sog. Spiralseile, Kabelschlag
seile, Flechtseile und Flachseile hiervon Ausnahmen.
Die Querschnittsform bekannter Seile ist üblicherweise
entweder (kreis-)rund oder flach, weshalb die betreffenden
Seile auch als Rund- bzw. Flachseile bezeichnet werden.
Die Litzen bekannter Draht- oder Kunststoffseile bestehen
i.a. aus einer Litzeneinlage und wenigstens einer Lage von
Runddrähten bzw. runden Filamenten, Garnen, Zwirnen od.dgl.,
die i.a. schraubenförmig um die die Längsachse einer Litze
bildende Litzeneinlage verseilt sind, wobei die Litzenein
lage entweder aus einem Draht bzw. Filament od.dgl. (= Kern
draht bzw. Kernfilament od.dgl.) oder aus mehreren Drähten
bzw. Fasergarnen od.dgl. besteht. Die Querschnittsformen
von Litzen sind - in Übereinstimmung mit üblichen Seil
querschnitten - i.a. rund oder flach. Darüber hinaus sind
auch Dreikantlitzen bekannt.
Bzgl. der diversen (Seil-)Macharten unterscheidet man sowohl
bzgl. der Litzen als auch der Seile selbst zwischen unter
schiedlichen Schlagarten, Schlagwinkeln, Schlagrichtungen
und Verseilungsarten, wobei die diesbezüglichen Grundlagen
in der DIN 3051 niedergelegt sind (s.a. ISO/T:C 105 und
DIN 2078 für Drahtseile aus Stahldrähten, die insbesondere
für Hebezeuge und Fördermittel, für die Schiffahrt und den
Bergbau verwendet werden).
Unter der Vielzahl üblicher Verwendungen von Seilen lassen
sich einige hervorheben, die hinsichtlich der Seilcharakte
ristika besondere Anforderungen an Tragfähigkeit, das
spezifische Gewicht (insbesondere im Verhältnis zur Tragfähig
keit), das Verformungsvermögen (auf Biegung und/oder Torsion),
die Ausgestaltung der Seilenden etc. stellen.
Ein solcher Anwendungsfall liegt bspw. für Seile vor, die
als Tragseil beim Bergen von gefällten Bäumen per Hubschrauber
in unwegsamem Gelände (bspw. im Gebirge) Verwendung finden.
Bei dem vorgenannten Anwendungsfall (für den es ersichtlich
eine Vielzahl ähnlicher Einsatzfälle gibt, wie bspw. das
Bergen bzw. Umsetzen von militärischem Gerät, ein Bergen
von Lasten in Seenotfällen etc.) setzt zunächst einmal
eine relativ große Seillänge von bspw. 50 µm und mehr voraus,
und zwar bei einer relativ hohen Bruchlast von bspw. 40 t
und mehr, wobei indes gleichzeitig ein möglichst niedriges
spezifisches Gewicht des Seils gewünscht wird, damit die
Nutzlast möglichst groß sein kann.
Darüber hinaus soll der Seildurchmesser - trotz der gewünschten
hohen Bruchlast - schon deshalb relativ klein sein, damit
der Strömungswiderstand möglichst klein ist, so daß es bei
seitlicher Beaufschlagung des Seils durch Wind oder Wasser
möglichst nicht zu einer starken Auslenkung des Seils und/oder
unzuträglichen Pendelschwingungen der Nutzlast kommt.
Andererseits wird aber möglichst auch eine relativ hohe
Torsionsfestigkeit des Seils gewünscht, damit es während
des Tansportes nicht zu beachtlichen Torsionsschwingungen
um die Seillängsachse kommt.
Schließlich sollen bzw. müssen die endseitigen Halterungen
(= Endhaltungen) möglichst klein sein, wobei der bei bekannten
Seilen in der Art eines Augenspleiß oder Kauschenspleiß
zu verwirklichende minimale Biegeradius für Einsatzfälle
wie den vorgenannten als an sich zu groß angesehen wird,
da dieser Biegeradius bei Rundseilen wenigstens achtmal so
groß wie der Seildurchmesser sein muß, wenn man unzulässige
Beanspruchungen der einzelnen Tragstränge (durch übermäßige
Dehnungen und Stauchungen) vermeiden will, die anderenfalls
im Kauschenbereich zu einem Knicken der Tragstränge bzw.
deren Einzelelemente führen können. Bei einem Seildurchmesser
von bspw. 30 mm ergibt der vorstehend wiedergegebene
empirische Grenzwert aber bereits einen Minimalradius von
24 cm, was bspw. für das oben angegebene Verwendungsbeispiel
an sich (viel) zu groß ist, wenn man ein derartiges Tragseil
an einem Ende mittels seines dort befindlichen Kauschenauges
durch Einklinken od.dgl. an einem Hubschrauber befestigen
und an seinem anderen Ende die (Nutz-)Last durch Einklinken
od.dgl. anschlagen will.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde,
ein einsträngiges Seil zu schaffen, welches bei relativ
niedrigem spezifischen Gewicht (und entsprechend großer
Nutzlast) und relativ kleinem Druchmesser eine hohe Bruchlast
besitzt, wobei selbst bei relativ großer Länge eine relativ
hohe Torsionsfestigkeit und (insbesondere zwecks problemloser
Verstaumöglichkeit - bspw. in einem Hubschrauber - auf relativ
kleinem Raum im Bevorratungszustand) dennoch eine möglichst
hohe Flexibilität (quer zur Seillängsachse) angestrebt wird.
Darüber hinaus soll trotz der vorstehenden Anforderungen
eine extrem kleine Ausbildung der Enthaltungen möglich und
eine hohe Scheuerfestigkeit zu erzielen sein.
Weiterhin ist die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe auf die Schaffung eines Verfahrens gerichtet, mit
dem insbesondere als Tragseile einzusetzende erfindungsgemäße
Seile in besonders vorteilhafter Weise herstellbar sind,
die an beiden Enden eine kauschenartige Endhaltung aufweisen.
Die Lösung des auf das Seil gerichteten Teils der vorstehenden
Aufgabe ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch einen aus
einer Vielzahl von im wesentlichen parallel zueinander ver
laufenden Tragsträngen bestehenden Seilkern, der an seiner
Außenseite von einem Seilmantel umgeben ist, wobei die
einzelnen Tragstränge, die bevorzugt jeweils in dichter
Anlage an benachbarten Tragsträngen bzw. dem Mantel ange
ordnet sind und bevorzugt mittels des Mantels aneinander
gepreßt werden, und zweckmäßigerweise bevorzugt aus hoch
festen Kunststoff-Filamenten wie bzw. aus Polyäthylen,
Aramid, Polyester od.dgl. bestehen, aber auch jeweils aus
einem entsprechenden Garn, Zwirn oder einem Geflecht be
stehen können.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Seils sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Der sich auf das Verfahren beziehende Teil der obigen
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden
Kauschen od.dgl. mit einem der vorgegebenen Seillänge ent
sprechenden Abstand in einer Ebene angeordnet und in dieser
Position gehalten werden; daß das endlose Tragstrangmaterial
von einem entsprechenden Materialvorrat wie bspw. einer Rolle
abzogen und fortlaufend im wesentlichen parallel zueinander
um die beiden auf vorgegebenen gegenseitigen Abstand gehal
tenen Kauschen gewickelt wird; daß nach Anordnung der vor
gegebenen Anzahl von Tragsträngen die Tragstränge mit einem
wenigstens einschichtigen Mantel umgeben werden, welcher
die die Außenfläche des Seilkerns bildenden Tragstränge
vorzugsweise unter radialer Vorspannung eng umgibt; daß in
die von den Tragsträngen an den beiden Seilenden gebildeten
Tragstrang-Schlaufen jeweils ein die umgelenkten Tragstränge
wenigstens teilweise aufnehmendes Kauschenelement eingesetzt
wird; daß die Kauschenelemente jeweils von einem Kauschen
gehäuse umgeben werden, welches sich in Richtung auf die
andere Kausche bis über das betreffende Mantelende hinaus
erstreckt; und daß der im Kauschengehäuse verbliebene Hohl
raum mit einem Kunststoff ausgegossen wird, wobei bevorzugte
Ausgestaltungen dieses Verfahrens ebenfalls in Unteransprüchen
beschrieben sind.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert, wobei
die nachfolgende Beschreibung des Ausführungsbeispiels
zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen - auch diverse
Aspekte enthält, die sich ganz allgemein auf die Erfindung
beziehen, andererseits ersichtlich aber auch Aspekte, die
lediglich beispielhaft zu nennen und im Rahmen der vor
liegenden Erfindung zu modifizieren sind.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein mit einer
Endhaltung versehenes Seilende,
wobei der linke Teil der Endhaltung
fertig ausgebildet ist, während der
rechte Teil von Fig. 1 den Zustand
vor dem Vergießen zeigt, und wobei
die zum Kauschengehäuse gehörende
Abdeckplatte fortgelassen ist;
Fig. 2 den in Fig. 1 mit einer strichpunktierten
Linie eingerahmten Abschn. II, also
einen Seilabschnitt des Seils gemäß
Fig. 1, in vergrößerter Darstellung;
und
Fig. 3 die einzelnen Herstellungsphasen eines
erfindungsgemäßen Seils in der Ausbildung
als Tragseil mit an beiden Seilenden ange
ordneter Kausche in schematischer Dar
stellung.
Fig. 1 zeigt in einer etwas schematisierten, nicht durchgehend
maßstäblichen Darstellung an einem Ausführungsbeispiel einen
mit einer Endhaltung 1 versehenen Endabschnitt eines er
findungsgemäßen einsträngigen Seils 2, von dem nur ein
kurzer Abschnitt dargestellt ist; die tatsächliche Länge
L des Seils 2 beträgt 45 m.
Bei dem Seil 2 handelt es sich um ein Tragseil zum Aufnehmen,
Transportieren und Absetzen von Stückgut, und zwar von
gefällten Bäumen in gebirgigem und daher unwegsamen Gelände,
wobei der Umsetz- und Transportvorgang mittels eines Hub
schraubers durchgeführt wird, an den das Seil 2 mittels
einer seiner beiden Endhaltungen 1 befestigt wird (bspw.
indem ein entsprechender Kupplungsbolzen durch die in Fig.
1 unten erkennbare, quer zur Längsrichtung des Seiles 2
verlaufende Durchgangsbohrung 3 eines Kauschenelementes 4
der betreffenden Endhaltung 1 geführt und in dieser
Stellung lösbar verriegelt wird).
Der Querschnitt des Kauschenelementes 4 ist in Fig. 4a
angedeutet, wobei bereits an dieser Stelle darauf verwiesen
wird, daß die mit den Tragsträngen in Berührung kommende
Fläche 5 des Kauschenelementes 4 poliert ausgebildet bzw.
mit Tetrafluoräthylen beschichtet ist, um aus noch im
einzelnen zu beschreibenden Gründen einen möglichst geringen
Reibungsbeiwert zwischen der Oberfläche 5 des Kauschen
elementes 4 und den Tragsträngen zu verwirklichen.
Wie insbesondere aus dem oberen Teil von Fig. 1 sowie der
Ausschnittdarstellung gemäß Fig. 2 zu erkennen ist, weist
das Seil 2 einen (Seil-)Kern 6 und einen (Seil-)Mantel 7
auf, wobei der Kern 6 im wesentlichen aus einer großen
Vielzahl parallel zueinander verlaufender Tragstränge 8
besteht, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils aus einem Polyäthylen-Filament (genauer gesagt
einem Abschnitt eines endlosen Filamentes) bestehen, statt
dessen jedoch auch aus Garnen, Zwirnen, Geflechten u.dgl.
aus hochfesten Chemiefasern (wie bspw. auch einem Aramid,
Polyester od.dgl.) bestehen könnten.
Die parallel zueinander verlaufenden Tragstränge 8 befinden
sich im fertigen Zustand des Seils 2 in fester gegenseitiger
Anlage, und zwar werden sie durch den Mantel 7 so fest
gegeneinander gepreßt, daß ein Querschnitt durch das Seil
2 (s. Fig. 1b) in dem durch die Tragstränge 8 gebildeten
Kernbereich (fast) wie ein stangenförmiger Kunststoffkörper
erscheint. Zwischen den zahlreichen einzelnen Tragsträngen
8, die - wie ausgeführt - bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel jeweils lediglich aus einem Polyäthylenfilament
bestehen, sind mit bloßem Auge keine Zwischenräume erkennbar.
Dennoch ist das Seil 2 trotz dieser Ausbildung und trotz
eines Durchmessers D von 30 mm extrem flexibel, so daß es
sich im Bevorratungszustand sehr bequem aufhaspeln oder
auf sonstige Weise raumsparend verwahren läßt.
Dieses innige gegenseitige Aneinanderpressen der in Längs
richtung des Seiles 2 parallel zueinander verlaufenden Trag
stränge 8 erfolgt, wie bereits kurz erwähnt, im wesentlichen
durch den Seilmantel 7, der bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel zweischichtig bzw. zweilagig ausgebildet ist und
- wie insbesondere Fig. 1b gut erkennen läßt - aus einer
inneren Mantelschicht 7.1 sowie einer äußeren Mantelschicht
7.2 besteht, die der Einfachheit halber nachstehend auch
kurz als Innen- bzw. Außenmantel bezeichnet sind.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Innen
mantel 7.1 aus einem mit hoher Zugspannung hergestellten
Holzgeflecht aus Kunstfasersträngen, während der Außenmantel
7.2 aus einem Polyäthylen-Monofil-Geflecht besteht, bei dem
jeweils zwei Monofile mit einem Durchmesser von ca. 1 mm
parallel zueinander verlaufen, so daß das Seil 2 insbesondere
hierdurch - bei relativ großer Flexibilität quer zu seiner
Längsachse - eine große Torsionssteifigkeit und darüber hinaus
eine äußerst große Scheuerfestigkeit erhält, welche für den
oben erwähnten Einsatzfall bspw. dann sehr wichtig ist, wenn
das Seil 2 nach dem Aufnehmen eines Baumstammes an eine Fels
kante oder an ein sonstiges Hindernis anschlägt bzw. sich
relativ scheuernd zu diesem bewegen, bevor der Hubschrauber
nebst Seil und Last aus möglichen Kollisionsbereichen heraus
geflogen ist.
Wie bereits weiter oben angedeutet worden ist, sind jeweils
zwei zueinander parallele Tragstränge einteilig bzw. integral
ausgebildet und miteinander verbunden, wobei der zweite
Tragstrang 8 wiederum mit einem dritten Tragstrang 8 integral
ausgebildet ist u.s.f., also letztlich der gesamte Kern 6
- mit Ausnahme einer ihn durchsetzenden elektrischen Signal
leitung 9 - aus einem endlosen Filament besteht, wie weiter
unten isnbesondere unter Bezugnahme auf Fig. 3 anhand eines
Ausführungsbeispiels für das erfindungsgemäße Verfahren
noch im einzelnen erläutert wird.
An jedem Ende des Seils 2 ist ein Kauschenelement 4 angeordnet,
dessen freier Endabschnitt 4′ gekrümmt ausgebildet ist und
eine Aufnahmenut 10 (s. Fig. 1 a) zur Aufnahme der Trag
stränge 8 aufweist, die auch im Bereich des Kauschenelementes
6 bzw. dessen Aufnahmenut 10 im wesentlichen parallel zuein
ander verlaufen.
Das Kauschenelement 4 ist von einem Kauschengehäuse 11 umgeben,
welches einen im wesentlichen U-förmigen, an den freien Enden
seiner beiden Schenkel geschlossenen Rahmen 11′ sowie einen
Deckel 12 aufweist, auf den ggf. aber auch verzichtet werden
kann.
Wie im rechten Teil von Fig. 1 (sowie aus Fig. 3) zu erkennen
ist, werden bei n vorhandenen Tragsträngen 8 des Seils 2
n/2 Tragstränge als Tragstranggruppe 13 um das Kauschenelement
herumgeführt, wobei die schlaufenförmige Drahtstranggruppe
13 mittels einer Folie 14 ummantelt ist, damit sich die
einzelnen Tragstränge bei Belastung - falls erforderlich -
etwas relativ zueinander bewegen können, so daß sie bei Be
lastung sämtlichst und gleichmäßig tragen (ohne daß es zu
den bei konventionellen Seilen unvermeidbaren Seilverlusten
kommt), und zwar im wesentlichen mit einer Tragfähigkeit,
die der Tragfähigkeit eines Tragstranges 8, multipliziert
mit der Anzahl der Tragstränge 8, entspricht. Dieses zumindest
für einsträngige Seile ungewöhnliche Ergebnis ergibt sich
aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und Herstellung.
Nachdem die Anordnung gemäß dem rechten Teil von Fig. 1
getroffen ist, wird der innerhalb des Rahmens 11′ noch
verbleibende Hohlraum mit Kunststoff 15 ausgossen, der
im linken Teil von Fig. 1 durch Punktierung angedeutet ist,
und es kann ggf. beidseitig des Deckels 12 mit Schrauben 16
am Rahmen 11′ befestigt werden, der hierfür mit Gewinde
bohrungen 17 versehen sein kann.
Die bereits erwähnte Signalleitung 9, mittels welcher bspw.
bei Überlast oder in sonstigen Situationen bspw. ein Aus
klinksignal vom Hubschrauber zur Anschlagstelle zu über
mitteln ist, kann an geeigneter Stelle aus dem Kauschen
element 4 oder aber dem Kauschengehäuse 11 herausgeführt
werden.
Obwohl das erfindungsgemäße Seil sich insbesondere für Trag
seile u.dgl. eignet, bei denen beide Seilenden mit einer
Endhaltung 1 versehen sind, kann es auch für Seile Verwendung
finden, die lediglich an einem Ende mit einer wie vor- und
nachstehend beschriebenen Endhaltung 1 versehen sind und
an ihrem anderen Ende auf andere Art und Weise mit einem
Gegenstand verbunden sind, bei dem es sich bspw. um die
Trommel einer Haspel handeln kann, an welcher der eine
Endabschnitt des Seils durch Klemmen oder auf sonstige bekannte
Art und Weise befestigt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines beidendig
mit erfindungsgemäßen Endhaltungen 1 versehenen Seils 2 wird
nachstehend unter Bezugnahme auf die schematische Fig. 3
erläutert, wobei es sich um die Herstellung eines Seils
2 einer Länge L von 45 m und einem Durchmesser D von (nur)
30 mm bei einer Tragfähigkeit von 30 t handelt, und wobei
die Abmessungen der Endhaltungen 1 verglichen mit konven
tionellen Endhaltungen extrem klein sind. Letzteres wird
erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß die oben bereits
erwähnte empirische Formel für den minimalen Biegeradius
eines Seils (mindestens 8facher Seildurchmesser) bei einem
erfindungsgemäßen Seil aufgrund dessen Ausgestaltung er
sichtlich nicht für das Seil 2 als ganzes gilt, sondern
für die einzelnen Tragstränge 8, so daß - wie der Biege
radius r in Fig. 1 erkennen läßt - das "Auge" der Kauschen
anordnung ganz erheblich kleiner sein kann als bei konven
tionellen Seilen, wie diese insbesondere auch für derartige
Anwendungsfälle in höchstem Maße erwünscht ist.
Zunächst werden die beiden Kauschenelemente 4, 4 mit einem
der vorgegebenen Seillänge entsprechenden Abstand L in einer
Ebene angeordnet und in dieser Posisition gehalten. Dieses
kann bspw. dadurch erfolgen, daß die beiden Kauschenelemente
4, 4 jeweils mittels ihrer Durchgangsbohrung 3 auf einen fest
mit dem Untergrund verankerten Bolzen 18 gesteckt werden,
wie dieses aus Fig. 3a erkennbar ist.
Sodann wird endloses Tragstrangmaterial 8′ in Richtung des
Pfeiles 19 von einem Materialvorrat 20 abgezogen, bei dem
es sich im vorliegenden Falle um eine mit Tragstrangmaterial
bewickelte Rolle handelt, und fortlaufend im wesentlichen
parallel zueinander um die beiden auf vorgegebenen gegen
seitigen Abstand L gehaltenen Kauschenelemente 4, 4 gewickelt,
wie dieses aus Fig. 1b bei Beginn des Wickelvorgangs erkenn
bar ist.
Statt das Tragstrangmaterial 8′ von einer sich drehenden
Rolle 20 abzuziehen, kann der Tragmaterialvorrat 20 beim Um
wickeln der mit festem Abstand L angeordneten Kauschen
elemente 4, 4 auch im Umwicklungssinne relativ zu den
Kauschenelementen 4, 4 bewegt werden, wie dieses in Fig. 3b
mit einer strichpunktierten Linie 21 angedeutet worden ist.
Nachdem die vorgegebene Anzahl von Tragsträngen 8 durch
Umwickeln der Aufnahmenuten 10 der beiden mit Abstand
angeordneten und gehaltenen Kauschenelemente 4, 4 angeordnet
worden ist (s. Fig. 3c), wird die zum Tragstrang-Material
vorrat führende Filamentverbindung abgetrennt und die beiden
in diesem Zustand mit einem gegenseitigen Abstand f ver
laufenden Tragstranggruppen 13, 13 werden - nach mittiger
Anordnung der elektrischen Signalleitung 9 - zum Seilkern 6
mit kreisförmiger Querschnittsfläche zusammengefaßt. Dieses
geschieht durch Anordnung bzw. Erzeugung des in Fig. 3d
(ebenso wie in Fig. 1b) mit strichpunktierten Linien ange
deuteten Innenmantels 7.1, der bei dem dargestellten Aus
führungsbeispiel aus einem Kunstfaser-Kreuzgeflecht besteht,
wobei der Innenmantel 7.1 mit hoher Zugspannung kreuzweise
verflochten wird, so daß er nach innen gerichtete Radial
kräfte auf die Tragstränge 8 ausübt und diese in gegenseitiger
enger Anlage zusammengepreßt werden.
Insbesondere um das Seil gegen scheuernde Beanspruchungen
u.dgl. widerstandsfähig zu machen und ihm eine möglichst
hohe Torsionsfestigkeit zu erteilen, wird der Seilkörper
danach dann noch mit dem aus Polyäthylen-Monofilen bestehenden
Außenmantel 7.2 kreuzweise umflochten (in den Fig. 1b
und 3 d mit strichpunktierten Linien angedeutet), die eben
falls in einem Kreuzgeflecht angeordnet werden.
Ist dieser Fertigungszustand gemäß Fig. 3b erreicht,
so werden die Kauschengehäuse 11 angebracht, und zwar
zunächst die Rahmen 11′. Zuvor werden die beiden Tragstrang
gruppen 13, 13 noch jeweils mit einer Folie 14 umgeben
(s. Fig. 3e). Sodann wird der verbliebene Freiraum innerhalb
des Kauschengehäuses 11 mit Kunststoff 15 ausgegossen,
wie dieses im linken Teil von Fig. 3f erkennbar ist,
und schließlich werden die beiden Deckel 12 mittels der
Schrauben 16 aufgeschraubt, wie dieses in Fig. 3f im
rechten Teil erkennbar ist. Das Seil 2 ist danach fertig
und kann von den beiden Haltebolzen 18 abgenommen werden.
Beim Einsatz werden die einzelnen Tragstränge 8 unter Last
im wesentlichen gleichmäßig beansprucht, da sie im wesent
lichen parallel zueinander verlaufen und - trotz des
vom Mantel 7 ausgeübten Radialdruckes - relativ zueinander
frei beweglich sind, so daß im wesentlichen sämtliche
Tragstränge 8 im wesentlichen gleichmäßig tragen. Dieses
führt schließlich dazu, daß das Seil 2 trotz hoher Bruchlast
einen nur relativ geringen Durchmesser D aufweist, wobei
darüber hinaus - wie ausgeführt - extrem kleine Endhaltungen
1 zu verwirklichen sind.
Bezugszeichenliste
1 Endhaltung
2 Seil (L=45 m)
3 Durchgangsbohrung
4 Kauschenelement
4′ freier Endabschnitt (von 4)
5 Fläche
6 (Seil-) Kern
7 (Seil-) Mantel
7.1 innere Mantelschicht
7.2 äußere Mantelschicht
8 Tragstränge
9 Signalleitung
10 Aufnahmenut
11 Kauschengehäuse
11′ Rahmen (von 11)
12 Deckel (von 11)
13 Tragstranggruppe
14 Folie
15 Kunststoff
16 Schrauben
17 Gewindebohrungen
18 Bolzen
19 Pfeil
20 Materialvorrat
21 Linie (Bewegungspfad von 20)
2 Seil (L=45 m)
3 Durchgangsbohrung
4 Kauschenelement
4′ freier Endabschnitt (von 4)
5 Fläche
6 (Seil-) Kern
7 (Seil-) Mantel
7.1 innere Mantelschicht
7.2 äußere Mantelschicht
8 Tragstränge
9 Signalleitung
10 Aufnahmenut
11 Kauschengehäuse
11′ Rahmen (von 11)
12 Deckel (von 11)
13 Tragstranggruppe
14 Folie
15 Kunststoff
16 Schrauben
17 Gewindebohrungen
18 Bolzen
19 Pfeil
20 Materialvorrat
21 Linie (Bewegungspfad von 20)
Claims (32)
1. Verfahren zum Herstellen von Seilen, die an ihren beiden
Enden jeweils ein Befestigungsmittel in der Art einer
Kausche od.dgl. aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die beiden Kauschenelemente (4, 4) mit einem der vorge gebenen Seillänge entsprechenden Abstand (L) in einer Ebene angeordnet und in dieser Position gehalten werden;
- b) das endlose Tragstrangmaterial (8′) von einem Material vorrat (20) abgezogen und fortlaufend im wesentlichen parallel zueinander um die beiden auf vorgegebenem gegenseitigem Abstand (L) gehaltenen Kauschenelemente (4, 4) gewickelt wird;
- c) nach Anordnung der vorgegebenen Anzahl von Tragsträngen (8) die Tragstränge (8) mit einem wenigstens einschichtigen Mantel (7) umgeben werden, welcher die die Außenfläche des Seilkerns (6) bildenden Tragstränge (8) - vorzugsweise unter radialer Vorspannung - eng umgibt;
- d) in die von den Tragsträngen (8) an den beiden Seilenden gebildeten Tragstrangenschlaufen jeweils ein die umge lenkten Tragstränge (8) bzw. Tragstranggruppen (13) wenigstens teilweise aufnehmendes Kauschenelement (4) eingesetzt wird bzw. umgekehrt;
- e) die Kauschenelemente (4, 4) jeweils von einem Kauschen gehäuse (11) umgeben werden, welches sich in Richtung auf das jeweils andere Kauschenelement (4) bis über das betreffende Mantelende hinauserstreckt; und
- f) der im Kauschengehäuse (11) verbliebene Hohlraum mit einem Kunststoff (15) ausgegossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils aus der Hälfte der Tragstränge (8) ge
bildeten Tragstranggruppen (13) vor dem Vergießen ummantelt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (7) so ausgebildet bzw. angeordnet wird,
daß er eine nach innen gerichtete radiale Pressung/Vor
spannung auf die Tragstränge (8) ausübt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem/beim Anordnen
der Tragstränge (8) wenigstens eine im wesentlichen parallel
zu den Tragsträngen (8) verlaufende elektrische Leitung
(9) angeordnet wird, die sich an wenigstens einem Seilende
bis über das Seil (2) hinauserstreckt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragstrang
materialvorrat (20) beim Umwickeln der mit festem Abstand
(L) angeordneten Kauschenelemente (4, 4) im Umwicklungs
sinne relativ zu diesem bewegt wird.
6. Einstrangiges Seil, insbesondere Tragseil zum Umsetzen
und/oder Transport von Stückgut, gekennzeichnet durch
einen aus einer Vielzahl von im wesentlichen parallel
zueinander verlaufenden, miteinander verbundenen Trag
strängen (8) bestehenden (Seil-)Kern (6), der von einem
Mantel (7) umgeben ist.
7. Seil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragstränge (8) jeweils in dichter Anlage an benach
barten Tragsträngen (8) bzw. dem Mantel (7) angeordnet
sind.
8. Seil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragstränge (8) mittels des Mantels (7) aneinandergepreßt
werden.
9. Seil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tragstränge (8) aus Filamenten bestehen.
10. Seil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tragstränge (8) aus Garnen, Zwirnen
od.dgl. bestehen.
11. Seil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tragstränge (8) aus Geflecht bestehen.
12. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstränge (8) aus
hochfesten Chemiefasern bestehen.
13. Seil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragstränge (8) aus Polyäthylen, einem Aramid,
Polyester od.dgl. bestehen.
14. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) zwecks Bildung
des Mantels (7) umflochten ist.
15. Seil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern (6) kreuzweise umflochten ist.
16. Seil nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (7) aus einem Geflecht von Monofilen aus
Polyamid od.dgl. besteht.
17. Seil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Monofile einen Durchmesser von ca. 1 bis 2 mm aufweisen.
18. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) zwecks Bildung
des Mantels (7) mit Kunststoff umspritzt ist.
19. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (7 = 7.1, 7.2)
mehrlagig ausgebildet ist.
20. Seil nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mantel (7) zweilagig ausgebildet ist, wobei der
Innenmantel (7.1) aus einem mit hoher Zugspannung herge
stellten Kreuzgeflecht aus Kunststoffasern besteht und
der Außenmantel (7.2) aus einem Monofilgeflecht aus
Polyamid od.dgl., bei dem jeweils zwei Monofile in unmittel
barer Anlage parallel zueinander verlaufen.
21. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei parallele Trag
stränge (8, 8) einteilig bzw. integral ausgebildet und
wenigstens an einem Ende miteinander verbunden sind.
22. Seil nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragstränge (8) jeweils einteilig mit zwei anderen
Tragsträngen (8, 8) ausgebildet sind, wobei jeder Tragstrang
(8) an einem Ende des Seils (2) mit einem ersten Tragstrang
(8) und am anderen Ende des Seils (2) mit einem zweiten
Tragstrang (8) verbunden ist.
23. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 22,
wobei an wenigstens einem Seilende ein Kauschenelement
angeordnet ist, dessen gekrümmter freier Endabschnitt eine
Aufnahmenut für das Seilmaterial aufweist, dadurch gekenn
zeichent, daß die Tragstränge (8) im wesentlichen parallel
zueinander verlaufend in der Aufnahmenut (10) angeordnet
sind.
24. Seil nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit dem Seilmaterial in Berührung kommende Oberfläche
(5) der Aufnahmenut (10) poliert ist.
25. Seil nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Seilmaterial in Berührung kommende Oberfläche
(5) der Aufnahmenut mit Tetrafluoräthylen od.dgl. beschichtet
ist.
26. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kauschenelemente (4) jeweils
von einem Gehäuse (11) umgeben sind, welches den äußeren
Endabschnitt des Kauschenauges (4) sowie den betreffenden
Endabschnitt des Seiles (2) umgibt.
27. Seil nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (11) die beiden Tragstranggruppen (13) wenigstens
bis zu deren Vereinigungsstelle umgibt.
28. Seil nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht von dem Mantel (7) ummantelten Tragstrang
gruppen (13) jeweils mit einer Ummantelung (14) in der
Art einer Folie od.dgl. umgeben sind.
29. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 26 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß der freie Innenraum des
Gehäuses (11) mit einem Kunststoff (15) ausgegossen ist.
30. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 23 bis
29, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seilenden
mit einem Kauschenelement (4) versehen sind.
31. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 30,
gekennzeichnet durch einen im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt.
32. Seil nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) wenigstens eine
elektrische Leitung (9) aufweist, die sich wenigstens
an einem Seilende bis über dieses hinauserstreckt.
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