DE3924238A1 - Verfahren zur herstellung eines glaselementes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines glaselementesInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Glaselementes aus geschmolzenem Glas, dessen
Oberfläche keine Schnittspur aufweist.
Um eine optische Glaslinse, ein optisches Prisma oder
dergleichen kontinuierlich herzustellen, wies ein bisher
übliches Verfahren zur Herstellung dieser optischen
Glaselemente folgende Schritte auf: Auseinander- und
Zusammenführen eines Paares von Schneidklingen, von denen
jede eine V-förmige Schneidkante aufweist, von den
gegenüberliegenden Seiten auf einen Fluß aus
geschmolzenem Glas zu, der von einem Auslaß eines
Glasschmelzofens ausströmt, und Schneiden des Flusses aus
dem geschmolzenen Glas, um eine vorbestimmte Menge eines
Klumpens aus dem geschmolzenen Glas zu bilden; Vorformen
des Klumpens aus geschmolzenem Glas durch eine Gußform,
die eine Form aufweist, die der gewünschten Form ähnlich
ist; und Schleifen und Polieren des sich ergebenden
vorgeformten Glasklumpens.
Die Verwendung derartiger Schneidklingen zur Trennung
eines Schmelzglasflusses erzeugt eine Schnittspur auf
einem abgeschnittenen Teil des Schmelzglasflusses, so daß
die Schnittspur wiederum auf der Oberfläche des
vorgeformten Glases verbleibt. Diese Schnittspur
beeinträchtigt die Qualitäten der optischen Linse und des
Prismas sehr nachteilig und macht ein lange andauerndes
Schleifen und Polieren erforderlich, bis die Schnittspur
verschwindet. Somit hat das vorgeformte Glas, das durch
die Verwendung der Schneidklingen erhalten wird, das
Problem zur Folge, daß die Produktionskosten sehr hoch
sind.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren
zur Herstellung eines Glaselementes zur Verfügung zu
stellen, das keine Schnittspur aufweist, ohne daß
Schleif- und Polierschritte benötigt werden, die zur
Eliminierung der Schnittspur erforderlich sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren
vorgeschlagen, das gemäß Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
Weitere Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zur Lösung der Aufgabe weist das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung eines Glaselementes folgende
Schritte auf: Ablassen von geschmolzenem Glas aus einem
Auslaß; Aufnehmen eines Flusses aus geschmolzenem Glas in
einer Gußform, die unterhalb des Auslasses vorgesehen
ist; Absenken der Gußform mit einer Geschwindigkeit, die
größer ist als die Geschwindigkeit des
Schmelzglasflusses, der von dem vorderen Ende des
Auslasses herabfließt, nachdem eine vorbestimmte Menge
des geschmolzenen Glases in die Gussform gegossen ist;
Trennen des gegossenen Schmelzglases von dem
Schmelzglasfluß, der von dem vorderen Ende des Auslasses
herabfließt; und Kühlen das gegossenen Schmelzglases, bis
zumindest die Oberfläche des gegossenen Schmelzglases
erstarrt ist.
Vorzugsweise wird erfindungsgemäß die Gußform mit einer
derartigen Geschwindigkeit abgesenkt, daß eine Lücke bzw.
ein Abstand zwischen der oberen Oberfläche des
geschmolzenen Glases, das in die Gussform gegossen wurde,
und dem vorderen Ende des Auslasses konstant gehalten
wird, während die Gussform den Schmelzglasfluß, der von
dem vorderen Ende des Auslasses herabfließt, aufnimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ein Glaselement
erzeugen, dessen Oberfläche keinen Fehler, z.B. die
Schnittspur, aufweist.
Dieser konstante Abstand zwischen der oberen Oberfläche
des gegossenen Schmelzglases und dem vorderen Ende des
Auslasses erzeugt in dem resultierenden Glaselement keine
eingeschlossenen Schlieren.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden
nachfolgend anhand eines zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispieles noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig 1 einen Längsschnitt durch eine Anordnung,
gemäß der eine Gußform einen
Schmelzglasfluß in Übereinstimmung mit
einem Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Glaselementes
aufnimmt;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Anordnung,
gemäß der eine vorbestimmte Menge an
geschmolzenem Glas in die Gußform
gegossen wird; und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Anordnung,
gemäß der die Gußform abgesenkt wird
und gemäß der ein Schmelzglasfluß, der
von einem Auslaßrohr herabfließt, und
ein Schmelzglas, welches in die Gußform
gegossen ist, voneinander getrennt
werden.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel dieser Erfindung wird
nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 3 beschrieben.
In diesen Figuren wird ein Auslaßrohr, das aus Platin
oder dergleichen hergestellt ist und mit einem nicht
gezeigten Glasschmelzofen verbunden ist, mit der
Bezugsziffer (1) bezeichnet, ein Schmelzglasfluß, der aus
dem Auslaßrohr (1) herausfließt, wird mit Bezugsziffer
(2) bezeichnet, und eine Gußform, die aus rostfreiem
Stahl oder dergleichen hergestellt ist und unterhalb des
Auslaßrohres (1) angeordnet ist, wird mit Bezugsziffer
(3) bezeichnet. Die innere Oberfläche der Gußform (3) ist
mit einem Spiegelfinish versehen. Eine große Anzahl von
entsprechenden Gußformen (3) wird vorgesehen, von denen
jede horizontal bis unter das Auslaßrohr (3) bewegt und
darunter angeordnet wird, um den Schmelzglasfluß (2)
aufzunehmen, der von dem Auslaßrohr (1) herabfließt
(siehe Fig. 1). Wenn eine Menge an geschmolzenem Glas, das
von der Gußform (3) aufgenommen ist, eine vorbestimmte
Menge erreicht (siehe Fig. 2), wird die Gußform (3) durch
eine nicht gezeigte Einrichtung mit einer Geschwindigkeit
abgesenkt, die größer ist als die Abfließgeschwindigkeit
des Schmelzglasflusses (2) (vgl. Pfeil (A) in Fig. 3), und
dadurch werden der Schmelzglasfluß (2), der von dem
vorderen bzw. unteren Ende (4) des Auslaßrohres (1)
herabfließt, und ein geschmolzenes Glas (6), welches in
die Gußform (3) gegossen ist, voneinander getrennt (siehe
Fig. 3). Dann wird die Gußform (3) horizontal bewegt und
eine nicht dargestellte, neue und leere Gußform wird
unterhalb des Auslaßrohres (1) angeordnet.
Um in dem Inneren des Glaselementes keine Schlieren zu
erzeugen, muß ein Abstand (H) zwischen dem unteren Ende
(4) des Auslaßrohres (1) und der oberen Oberfläche (5)
des geschmolzenen Glases (6), das in die Gußform (3)
gegossen ist, soweit wie möglich reduziert werden, während
die Gußform (3) den Schmelzglasfluß (2) , der von dem
unteren Ende (4) des Auslaßrohres (1) ausströmt,
aufnimmt. Wenn nämlich der Abstand (H) zu groß ist, wird
die Geschwindigkeit des geschmolzenen Glases beim
Eingießen in die Gußform (3) zu hoch, und als Ergebnis
wird ein Oberflächenbereich eines gegossenen Schmelzglases
in ein vorher gegossenes Schmelzglas eingeschlossen, so
daß in dem Inneren des Glaselementes eingeschlossene
Schlieren erzeugt werden.
Um keine Schlieren im Inneren des Glaselementes zu
erzeugen, wenn die Gußform (3) den Schmelzglasfluß (2),
der von dem unteren Ende (4) des Auslaßrohres (1)
abfließt, aufnimmt, ist es vorzuziehen, daß die Gußform
(3) durch eine nicht dargestellte Einrichtung mit einer
geregelten Geschwindigkeit in der Richtung eines Pfeiles
(a) abgesenkt wird, während der Abstand (H) (der Abstand
zwichen der oberen Oberfläche (5) des geschmolzenen Glases
(6), das in die Gußform (3) gegossen ist, und dem unteren
Ende (4) des Auslaßrohres (1)) soweit wie möglich
reduziert und konstant gehalten wird. Der Abstand (H) ist
vorzugsweise kleiner oder gleich 10 mm.
Nachfolgend wird die Trennung des Schmelzglasflusses (2)
beschrieben. Wenn eine Menge an geschmolzenem Glas, das
durch die Gußform (3) aufgenommen ist, eine vorbestimmte
Menge erreicht, wird die Gußform (3) mit einer
Geschwindigkeit abgesenkt, die größer ist als die
Geschwindigkeit des Schmelzglasflusses (2), so daß der
Schmelzglasfluß (2) nicht mehr dem geschmolzenen Glas
(6), das in die Gußform (3) gegossen ist, folgt, dünn
wird und schließlich in einen oberen Teil und einen
unteren Teil getrennt wird, die beide von dem
Schmelzglasfluß (2) herrühren. Ein vorderes Ende des
abgetrennten Schmelzglasflusses (2) wird durch die
Oberflächenspannung des abgetrennten Schmelzglasflusses
(2) zu dem unteren Ende (4) des Auslaßrohres (1) gezogen,
so daß der getrennte Schmelzglasfluß (2) zwischen dem
unteren Ende (4) des Auslaßrohres (1) und der oberen
Oberfläche (5) des gegossenen Schmelzglases (6) keine
Fäden zieht, wenn der Schmelzglasfluß (2) getrennt ist.
Die Viskosität des Glases, bei der der Schmelzglasfluß
(2) ohne Fadenziehen getrennt werden kann, ist wesentlich
unter oder gleich 90 Poise.
Ein Beispiel zum Formen eines Glaselementes entsprechend
dem oben beschriebenen Formverfahren wird nachfolgend
beschrieben. Das Auslaßrohr (1), das einen äußeren
Durchmesser von 2,5 mm und einen inneren Durchmesser von
1,2 mm aufweist, läßt einen Schmelzglasfluß (2) ab, der
eine Viskosität von 10 Poise aufweist. Die Gußform (3),
die aus rostfreiem Stahl hergestellt, unterhalb des
Auslaßrohres (1) angeordnet ist und eine innere
Oberfläche mit einen Krümmungsradius von 10,15 mm
aufweist, nimmt den oben beschriebenen Schmelzglasfluß
(2) auf.
Während die Gußform (3) kontinuierlich den
Schmelzglasfluß (2) aufnimmt, wird die Gußform (3) mit
einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von
1,7 mm/Sekunde (vgl. Pfeil (a) in Fig. 2) abgesenkt, um
den Abstand (H) (den Abstand zwischen dem unteren Ende (4)
des Auslaßrohres (1) und der oberen Oberfläche (5) des
geschmolzenen Glases (6)) auf 5 mm konstant zu halten.
50 Sekunden nach der Aufnahme des Schmelzglasflusses (2)
wird die Gußform (3) um 30 mm mit einer Geschwindigkeit
von 800 mm/Sekunde (vgl. Pfeil (A) in Fig. 3)) abgesenkt,
so daß der abfließende Schmelzglasfluß (2) und das
gegossene Schmelzglas (6) schnell voneinander getrennt
werden.
Nachfolgend wird die Gußform (3) sofort horizontal
bewegt, und dann wird eine neue, leere, nicht dargestellte
Gußform unter dem Auslaßrohr (1) angeordnet.
Das geschmolzene Glas (6), das in die Gußform (3)
gegossen ist, wird aus der Gußform (3) herausgenommen,
nachdem es abgekühlt ist, bis die Oberfläche des
geschmolzenen Glases (6) erstarrt ist.
Das resultierende Glaselement weist keine Schnittspur auf.
Sein Gewicht beträgt 12 g. Der Krümmungsradius der unteren
Oberfläche des Glaselementes, die mit der Gußform (3) in
Kontakt gewesen ist, beträgt 10 mm. Zusätzlich ist die
Oberfläche des resultierenden Glaselementes fehler- und
makellos.
Das Glaselement kann erhitzt und gepreßt werden, um eine
optische Linse und ein Prisma zu erzeugen, ohne daß
Polieren notwendig ist. In diesem Fall weist der Bereich
der Gußform (3), der den Schmelzglasfluß (2) aufnimmt,
vorzugsweise eine Spiegeloberfläche auf.
Selbst wenn nach dem Pressen ein Polieren erforderlich
ist, ist erfindungsgemäß zusätzlich der Aufwand dafür
unbedeutend; die Polierzeit kann kurz sein, und eine
hochgenaue optische Linse und Prisma können mit niedrigen
Kosten hergestellt werden.
Entsprechend diesem Ausführungsbeispiel weist die Gußform
(3) eine konkave, sphärische Oberfläche auf. Jedoch kann
die Gußoberfläche der Gußform alternativ die Form
aufweisen, um eine asphärische Form und die Formen von
Prismen, rechteckigen Parallelopipeden und Platten
herzustellen. Die Gußform kann aus einem nur
hitzebeständigen Material hergestellt sein. Beispielsweise
können der oben erwähnte rostfreie Stahl und andere
hitzebeständige Stähle
sowie Kohlenstoff verwendet werden. Verwendet werden
können der rostfreie Stahl und andere hitzebeständige
Stähle, die jeweils mit einem oxidationsbeständigen Metall
überzogen werden, beispielsweise Gold, Platin oder eine
Titanverbindung, z.B. Titannitrid, Titancarbid.
Die Absenkgeschwindigkeit der Gußform (3) wird im
Verhältnis zur Absenkgeschwindigkeit des
Schmelzglasflusses bestimmt und ist nicht auf das
vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Glaselementes mit
folgenden Verfahrensschritten:
Ablassen von geschmolzenem Glas (2) aus einem Auslaß;
Aufnahme eines Schmelzglasflusses (2) durch eine Gußform (3), die unterhalb des Auslasses angeordnet ist;
Absenken der Gußform (3) mit einer Geschwindigkeit, die größer ist als die Geschwindigkeit des Schmelzglasflusses (2), der von dem vorderen Ende des Auslasses abfließt, nachdem eine vorbestimmte Menge an geschmolzenem Glas (6) in die Gußform (3) gegossen ist;
Abtrennen der vorbestimmten Menge an geschmolzenem Glas (6), das in die Gußform (3) von dem Schmelzglasfluß (2), der von dem vorderen Ende das Auslasses abfließt, gegossen wurde; und
Abkühlen des gegossenen Schmelzglases (6), bis zumindest die Oberfläche des gegossenen Schmelzglases (6) erstarrt ist.
Ablassen von geschmolzenem Glas (2) aus einem Auslaß;
Aufnahme eines Schmelzglasflusses (2) durch eine Gußform (3), die unterhalb des Auslasses angeordnet ist;
Absenken der Gußform (3) mit einer Geschwindigkeit, die größer ist als die Geschwindigkeit des Schmelzglasflusses (2), der von dem vorderen Ende des Auslasses abfließt, nachdem eine vorbestimmte Menge an geschmolzenem Glas (6) in die Gußform (3) gegossen ist;
Abtrennen der vorbestimmten Menge an geschmolzenem Glas (6), das in die Gußform (3) von dem Schmelzglasfluß (2), der von dem vorderen Ende das Auslasses abfließt, gegossen wurde; und
Abkühlen des gegossenen Schmelzglases (6), bis zumindest die Oberfläche des gegossenen Schmelzglases (6) erstarrt ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gußform (3)
derart abgesenkt wird, daß ein Abstand (H) zwischen
der oberen Oberfläche (5) des Schmelzglases (6), das
in die Gußform (3) gegossen wurde, und dem vorderen
Ende (4) des Auslasses soweit wie möglich reduziert
und konstant gehalten wird, während die Gußform (3)
den Schmelzglasfluß (2) aufnimmt, der von dem
vorderen Ende (4) des Auslasses abfließt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand (H)
kleiner oder gleich 10 mm ist.
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