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Die
Erfindung betrifft eine Neigungseinstellvorrichtung für Sitze,
bei denen die Rückenlehnenpartie
mit einer Stütze
verbunden ist, die eine Schwenkachse definiert, und die Rückenlehnenpartie
gegenüber
dem Sitzbereich schwenkbar ist.
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Eine
solche Neigungseinstellvorrichtung ist aus der
FR 74 194 bekannt.
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Durch
die
US 30 01 821 ist
eine Neigungseinstellvorrichtung für die Rückenlehne von Sitzen bekannt
geworden, bei denen die Rückenlehnenpartie
mit einer Stütze
verbunden ist, die eine Schwenkachse definiert, um welche die Rückenlehnenpartie schwenkbar
gegenüber
dem Sitzbereich ist, wobei die Neigungseinstellvorrichtung auf manuellen
Druck durch eine Handbetätigung
reagiert und folgende Merkmale aufweist:
- – einen
verlängerten
Verstellstab, der im wesentlichen horizontal zum Sitzbereich angeordnet
ist und an einem vorderen Endabschnitt an nur einer Fläche desselben
Zähne aufweist
und der an seinem rückseitigen
Endabschnitt mit der Rückenlehne
an einem von der Schwenkachse der Rückenlehne entfernten Drehpunkt
verbunden ist;
- – eine
Verriegelungsvorrichtung mit einem Gehäuse, das an einem Sitzabschnitt
zum Greifen des ersten gezähnten
Endabschnitts des Verstellstabs zu dessen Verriegelung mit dem Sitz
befestigt ist, wobei dieses Gehäuse
den vorderen Endabschnitt des Verstellstabs für eine axiale Hin- und Herbewegung
desselben relativ zum Gehäuse
stützt
und der vordere Endabschnitt der Verriegelungsvorrichtung aufweist:
- – ein
Verriegelungsstück
mit zu den Zähne
des Verstellstabs komplementären
Zähnen,
die zur Verriegelung mit den Zähnen
des Verstellstabs in Eingriff gebracht werden können, wenn die Rückenlehne
eine gewünschte
Position eingenommen hat, und eine Steuerscheibe, die zum Feststellen
des Verriegelungsstücks
bei einer verriegelten und unverriegelten Stellung je nach dem vom
Bediener ausgeübten
manuellen Druck an dem Gehäuse
gelagert ist;
- – eine
erste Spannvorrichtung, angeordnet zwischen dem Gehäuse und
einem Endabschnitt des Verstellstabs, zum Vorspannen des Verstellstabs in
eine erste Richtung, so dass die Rückenlehne in aufrechter Position.
- – eine
zweite Spannvorrichtung der Verriegelungsvorrichtung, um die Steuerscheibe
in derjenigen verschwenkten Position vorzuspannen, in der das Verriegelungsstück seine
mit dem Verstellstab verriegelte Position annimmt.
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Aus
der
US 42 45 866 ist
eine weitere Sitzverstellanordnung bekannt, die ein Paar mit Zähnen versehene
Verstellriegel aufweist, die jeweils durch Handbetrieb in oder außer Eingriff
gebracht werden, und mit Zähnen
auf den gegenüberliegenden
Oberflächen
eines gleitenden Verbindungsstückes,
das an seinen entgegengesetzten Enden schwenkbar mit einem Autositzteil
und einer Rückenlehne
verbunden ist, wobei die Lehne und der Sitzteil über einen Drehbolzen miteinander
verbunden sind, der die Drehbewegung unterstützt. Die Zähne ermöglichen es, den Winkel der
Sitzposition schrittweise zu verändern. Dies
erfüllt
zwar den geplanten Zweck, jedoch verlangt man von Seiten der Automobilindustrie
eine Verbesserung einer solchen Verstellvorrichtung, um sie sicherer,
besser zugänglich,
leichter bedienbar und billiger zu machen.
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Eine
weitere Sitzverstellanordnung ist aus der
US 42 43 264 bekannt, bei der die
Anordnung des Verstellstabes schräg zur Sitzfläche des
Sitzes angeordnet ist. Der bekannte Verriegelungsmechanismus ist
komplex und aus einer Vielzahl von Teilen aufgebaut. Nachteiligerweise
erfordert die Sitzverstellanordnung daher eine große Bauhöhe.
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Oft
wäre es
wünschenswert,
wenn auf beiden gegenüberliegen
den Seiten des Sitzes eine Verriegelung ermöglicht werden könnte, was
von der Sitzstruktur abhängt.
In einer Sitzbank können
große Drehmomente
für die
Verstellung ausgenutzt wer den, wenn der nach hinten wirkende Druck
auf die Rückenlehne
einwirkt. Geräumige
Verriegelungsvorrichtungen ermöglichen
es, dass der Sitzrahmen einen Teil eines Verriegelungsrahmens übernimmt,
wodurch die Größe des Sitzrahmens
reduziert werden kann, ohne dadurch die Gewichtstragekapazität zu beeinträchtigen.
Bei derartigen Verriegelungen sollten die Verriegelungsvorrichtungen
synchronisiert sein, um akkurat einzurasten und sollten anpassbar sein,
dergestalt, dass wenn eine Seite auf die gewünschte Position eingestellt
wird, die andere Seite sich frei bewegen kann, um dann auf einen
Ruck in den nächsten
Zahn davor oder danach einzurasten. Da wunschgemäß der Aufbau einfach sein sollte, sollte
sie manuell betreibbar sein.
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Bei
der aus der
FR 74 194 bekannten
Sitzverstellanordnung drückt
in Einraststellung eine an einem Bolzen gelagerte Steuerscheibe
ein gezähntes
Verriegelungsglied gegen komplementäre Zähne eines in einem Rohr in
seiner Längsrichtung
geführten
Verstellstabs. Letzterer wird aus seiner verriegelten Position freigegeben,
wenn die über
einen Seilzug auf die Steuerscheibe übertragene Spannkraft freigegeben
wird, wobei dann eine Vorspannfeder die Steuerscheibe dreht, so
dass das Verriegelungsglied angerückt wird. Nach der Verschiebung
des Verstellstabs in eine neue Position kann durch eine am Kabelzug
wirkende Kraft die Steuerscheibe und das Verriegelungsglied wieder
mit dem Verstellstab verriegelt werden. Die zuletzt beschriebene
bekannte Sitzverstellanordnung ist zwar relativ einfach aufgebaut,
jedoch nicht dazu geeignet, mit einer komplementären zweiten, parallel dazu
arbeitenden Nebensitzverstellanordnung bzw. Verriegelungsvorrichtung synchronisiert
zu werden. Ferner besteht keine Sicherheit gegen eine Verklemmung
der Zähne
des Verriegelungsglieds, so dass diese nicht in die Zähne des
Verstellstabes einrasten können.
Damit ist die gesamte Sitzverstellanordnung blockiert und kann nur
durch energisches Rütteln
am Sitzverstellstab zu ihrer normalen Funktion zurückfinden.
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Es
ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Neigungseinstellvorrichtung
mit einem verbesserten Gehäuseaufbau
zu schaffen, wobei die Neigungseinstellvorrichtung sicher gegen
Verklemmen, leicht bedienbar ist, und bei manueller Betätigung eine
einfache und sichere Synchronisation einer Hauptverriegelungsvorrichtung
mit einer Nebenverriegelungsvorrichtung erreicht werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Neigungseinstellvorrichtung gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Die
davon abhängigen
Ansprüche
2 bis 12 geben jeweils vorteilhafte Ausbildungen an.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erstreckt sich ein Drehstab zwischen einer Haupt- und Nebenverriegelungsvorrichtung,
und die Handbetätigung steuert
die Drehung des Drehstabes, wobei jede Verriegelungsvorrichtung
von nur einer Seite des Sitzes aus durch die Handbetätigung bedient
wird. Bei dieser Ausführungsform
bewegt der Drehstab gleichzeitig die Steuerscheibe in der Hauptverriegelungsvorrichtung
und eine Mitnehmerplatte in der Nebenverriegelungsvorrichtung, wobei
die hebelförmige
Mitnehmerplatte gegen die ihr zugeordnete Steuerscheibe bewegt wird.
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Bewegt
man die Handbetätigung
in eine lösende
Stellung, so wird die zweite Spannvorrichtung überwunden, wobei der Drehstab
jeweils die Steuerscheibe der Hauptverriegelungsvorrichtung gegen das
mit ihr verbundene Verriegelungsstück und die Mitnehmerplatte
der Nebenverriegelungsvorrichtung gegen die zugeordnete Steuerscheibe
und das mit ihr verbundene Verriegelungsstück direkt bewegt und dabei
gleichzeitig die Verriegelungsstücke
aus ihrem Eingriff mit den Verstellstäben des Sitzes löst. Lässt die
Krafteinwirkung auf die Handbetätigung
nach, so bewegt sich die Steuerscheibe der Hauptverriegelungsvorrichtung
und die hebelförmige
Mitnehmerplatte der Nebenverriegelungsvorrichtung jeweils zurück in ihre
Ausgangsposition, und das Verriegelungsstück der Steuerscheibe der Hauptverriegelungsvorrichtung
gelangt wieder in Eingriff mit seinem Verstellstab. Die zweite Spannvorrichtung
in der Nebenverriegelungsvorrichtung bewegt die Steuerscheibe auf
die Mitnehmerplatte zu, wobei die Nebenverriegelungsvorrichtung
in eine mit ihrem entsprechenden Verstellstab eingehende Eingriffstellung
zurückbewegt
wird. Nach dem Verstellen des Sitzes bewegt die erste Spannvorrichtung
die Verstellstäbe
zurück
in ihre erste Position, bei der die Rückenlehne aufrecht steht. Außerdem ist
es wichtig, dass die direkte Handbetätigung in Einrastrichtung sicherstellt,
dass, sobald das Verriegelungsstück
der Hauptverriegelungsvorrichtung in ihren Verstellstab eingerastet
ist, das freibewegliche Verriegelungsstück der Nebenverriegelungsvorrichtung
auch in den entsprechenden Verstellstab einrastet und mit dem ersten
angrenzenden Zahn in Eingriff kommt.
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Es
ist ein Vorteil dieser Neigungseinstellvorrichtung, dass eine herkömmliche
Sitzrahmenunterstützung
einfacher gestaltet werden kann und nicht so "robust" gebaut werden muss, weil das Gerippe der
Neigungseinstellvorrichtung einen Teil dieser Unterstützung übernimmt.
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Die
Hinzunahme der frei beweglichen Steuerscheibe in Verbindung mit
der Mitnehmerplatte der Nebenverriegelungsvorrichtung ermöglicht beim
Verstellen ein gut aufeinander abgestimmtes Einrasten.
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Ein
weiterer Vorteil einer zweiseitigen Neigungseinstellvorrichtung
liegt darin, daß nicht
eine einseitige Belastung, sondern eine geradlinige Belastung der
Vorrichtung erfolgt. Eine geringere Festigkeit (Versteifung) der
Einheit wird benötigt.
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Aufgrund
der Verwendung jeweils gleicher, häufig vorkommender Teile in
der Haupt- und Nebenverriegelungsvorrichtung, wurde die Anzahl unterschiedlicher
Teile reduziert. Dies verbilligt die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und die Lagerhaltung von Ersatzteilen.
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Weiterhin
kann die Antriebswelle (Drehstab) aufgrund einer Ähnlichkeit
der Strukturen in der Verriegelungsvorrichtung von beliebiger Länge sein
und somit für
Sitze mit verschiedener Breite verwendet werden.
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Im
folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand
der Zeichnung näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer erfindungsgemäßen Neigungseinstellvorrichtung,
von der Fahrerseite aus gesehen;
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2 eine
Draufsicht auf einer erfindungsgemäße, manuell betätigbare
Neigungseinstellvorrichtung, mit einer Haupt- und einer Nebenverriegelungsvorrichtung
zur kontrollierten Verriegelung des Neigungswinkels der Sitzlehne
relativ zum Fahrzeugsitz nach 1;
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3 eine
Explosionsdarstellung der Hauptverriegelungsvorrichtung nach 2;
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4 eine
Explosionsdarstellung der Nebenverriegelungsvorrichtung nach 2;
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5, 6 Teilansichten
der Hauptverriegelungsvorrichtung in aufrechter und zurückgestellter Position
des Sitzes und
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7, 8 Teilansichten
der Nebenverriegelungsvorrichtung in aufrechter und zurückgestellter Position
des Sitzes.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine Fahrzeugsitzanordnung 10 mit
einer Neigungseinstellvorrichtung 20 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Sitzanordnung hat die herkömmliche Form eines Kraftfahrzeugvordersitzes
mit einer Neigungseinstellvorrichtung 20, die ein Sitzpolster 12 und
eine Rückenlehne 14 stützt und
die es zuläßt, daß der Neigungslwinkel
zwischen diesen beiden variabel einstellbar ist. Die Rückenlehne 14 wird
durch ein unteres, nicht gezeigtes Sitzbeschlagteil gehalten und kann
relativ zum Sitzpolster 12 um einen Bolzen 16 gedreht
werden, wodurch die Rückenlehne 14,
die durch ein oberes Lehnenbeschlagteil 18 gehalten wird,
in eine gewünschte
Rückenlage
geschwenkt werden kann. Das obere und untere Beschlagteil sind meist
aus Metallplatten gefertigt, die zweckmäßig so gestaltet sind, dass
sie die Verriegelungsvorrichtungen aufnehmen können und die Verwendung von
Teilen ermöglichen,
die sich an ihren außen
gegen überliegenden
Seiten spiegelbildlich gleichen. Die Neigungseinstellvorrichtung 20 ermöglicht,
daß die
Rükkenlehne 14 relativ
zum Sitzpolster 12 kontrolliert verstellt werden kann.
Die Neigungseinstellvorrichtung 20 hat vorzugsweise eine
Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22, eine Neben-Verriegelungsvorrichtung 24,
Drehstäbe 26 und 28 mit
benachbarten Enden 26B und 28B, die gegeneinander
nicht verdrehbar sind und Drehkräfte
von der Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 zur Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 übertragen.
Wie 2 zeigt, weist die Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 eine
Handbetätigung
auf, die durch den Griff 30 dargestellt und so angebracht
ist, daß der
Fahrer sie mit der Hand bedienen kann und so verbunden ist, daß sie den
Drehstab 26 bewegen kann. Das Drehstabende 26A ist
kerbverzahnt, um mit dem Griff 30 eine nicht drehbare Verbindung
einzugehen. Ist ein Sitz sowohl für den Fahrer wie auch für den Beifahrer
vorgesehen, so weist jeder Sitz eine Neigungseinstellvorrichtung
auf, wobei die Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 vorzugsweise
so positioniert ist, daß der
Griff jeweils so angebracht ist, daß er mit einer Hand zu bedienen
ist. Jedoch wäre es,
aufgrund der Normung von Teilen und der Formgebung wünschenswert,
daß die
Verriegelungsvorrichtungen und der Griff so angeordnet sind, daß sie von
beiden Händen
des Fahrers oder Beifahrers bedient werden können. Darüberhinaus wäre bei manchen Sitzen nur eine
einzige entriegelbare Verriegelungsvorrichtung notwendig.
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Beide
Verriegelungsvorrichtungen weisen ein Verriegelungslager 32 auf,
das durch einen Bolzen 34 drehbar mit dem Fahrzeug verbunden
ist sowie einen verlängerten
Verstellstab 36, der nur an einem Flächenabschnitt Zähne 38 aufweist.
Jeder Verstellstab 36 hat einen Endabschnitt 36A,
der gegenüber
dem jeweiligen Verriegelungslager hin- und herbewegbar gela gert
ist und einen anderen Endabschnitt 36B, der durch einen
Bolzen 40 drehbar mit dem Rückenlehnengestell verbunden
ist (1). Die Drehung des Griffes verursacht, daß jeweils Steuerscheiben 42 und 44 ein
mit Zähnen
versehenes Verriegelungstück 46 in
jeder Verriegelungsvorrichtung zwingen, entweder in die Zähne 38 der
Verstellstäbe 36 einzugreifen
oder sie freizugeben. Durch Krafteinwirkung auf die Rückenlehne 14,
wie zum Beispiel durch den Körper
des Fahrers bewirkt, werden Kräfte
auf den Verstellstab 36 übertragen, worauf sich der
Verstellstab 36 entgegen der auf den Sitz einwirkenden
Kraft bewegt, wodurch die Rückenlehne 14 sich
dreht, um die gewünschte
Lage einzunehmen. Wie durch strichpunktierte Linien des Lehenebeschlagteils 18 in
der 1 gezeigt, ist die Rückenlehne 14 relativ
zum Bolzen 16 zurückgestellt.
Dies verdeutlicht Verstellstab 36, der so verschwenkt ist,
daß seine
Achse einen spitzen Winkel zu seiner horizontalen Ausgangsposition
bildet.
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Wie
hierin erläutert,
besteht der Unterschied zwischen der Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 und der
Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 darin, daß bei der
Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 die Drehstäbe 26 und 28 unverdrehbar
gegenüber
den Steuerscheiben 42 und in der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 unverdrehbar
gegen Mitnehmerplatten 48 sind, wobei die Mitnehmerplatten 48 es
dem Verriegelungsstück 46 und
der Steuerscheibe 44 ermöglichen, sich innerhalb der
Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 frei zu bewegen. In jedem
Verriegelungslager 32 bringen Torsionsfedern 50 die
Steuerscheiben 42 und 44 zurück in ihre Ausgangsstellung,
damit das Verriegelungsstück 46 mit
den Zähnen 38 des Verstellstabes 36 einrastet.
Da jedoch die Steuerscheiben 44 der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 nicht
direkt durch den Griff 30 die Steuerscheiben 42 der
Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 und die Mitnehmerplatten 48 in
ihre Ausgangsstellung ge bracht werden, bewegt die Torsionsfeder 50 in
der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 die Steuerscheiben 44 zurück zu den
Mitnehmerplatten 48 hin, damit das Verriegelungsstück 46,
ebenfalls zurückbewegt,
mit dem ersten freien Zahn 38 auf dem Verstellstab 36 in Eingriff
gelangen kann. Aufgrund der Breite der Sitzbank sind die jeweiligen
Zähne 38 auf
den Verstellstäben 36 nicht
unbedingt gleich positioniert und das unabhängige Ineinandergreifen des
Verriegelungsstücks 46 der
Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 ermöglicht eine sichere Verriegelung.
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Zunächst wird
die Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 hauptsächlich anhand
der 3 beschrieben. Das Verriegelungslager 32 bildet
ein im wesentlichen rechteckiges Gehäuse mit zwei Seitenplatten 52 aus
Metall, von denen jede einen vorstehenden Lappen 54 und
zwei Abstandshalter 56 aus Kunststoff und Niet 58 und 60 aufweist.
Die Seitenplatten 52 und die Abstandshalter 56 haben
eine Anordnung von entsprechenden zylindrischen Bohrungen 62 und 64,
die genau so groß sind,
daß die
Niet 58 und 60 hineinpassen und entsprechende
Langlöcher 68,
die genau so groß sind,
daß ein
Steuerbolzen 66 hineinpaßt, wobei die Langlöcher 68 eine
sich vertikal erstreckende Führung
definieren. Jeder Niet 58 geht durch die Bohrungen 62 hindurch,
um die Abstandshalter 56 und Seitenplatten 52 fest
zusammenzuhalten. Der Niet 60 geht durch die Bohrungen 64 und
wirkt als Montierrohr, um den Bolzen 34 aufzunehmen und
um das Verrieglungslager 32 drehbar an dem Sitzrahmen anzubringen.
Jeder Abstandshalter 56 hat eine erste und eine zweite
Seitenfläche und
einander entsprechende erste und zweite Hohlräume in Form von Aussparungen,
wobei die ersten Seitenflächen
aneinander angrenzen und die ersten Aussparungen so miteinander
fluchten, daß sie
einen im wesentlichen T-förmigen
Hohlraum 70 bilden, sowie ein Paar vertikal verlaufender
Seitenwände,
die einen Kanal bilden, in dem das Verriegelungsstück 46 aufgenommen
ist. Jede Seitenplatte 52 grenzt jeweils an eine zweite
Seitenfläche
an, wobei die zweiten Aussparungen einen im wesentlichen kuchenstückförmigen Hohlraum 72 bilden,
der radial verlaufende Seitenwände 72A und 72B aufweist
und welcher eine Steuerscheibe 42 aufnimmt. Eine Bohrung 74 geht
durch die Seitenplatten 52 und Abstandshalter 56 hindurch,
wobei die Bohrung 74 genau so groß ist, daß der besagte Drehstab 26 hineinpaßt.
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Jeder
Verstellstab 36 weist am freien Endabschnitt 36A einen
Arretierstift 37 auf, der verhindert, daß der Verstellstab 36 rückwärts aus
dem Verriegelungslager 32 austritt, und nahe ihrem drehbar gelagerten
anderen Endabschnitt 36B ein Paar angrenzende Auflagerabsätze 39,
die ein Ende der Schraubenfeder 76 aufnehmen, wobei das
andere Ende der Schraubenfeder 76 am Verriegelungslager 32 anliegt.
Die Schraubenfeder 76 verhindert, daß sich die Auflagerabsätze 39 axial
auf das Verriegelungslager 32 hinbewegen, gibt aber jedoch
Kräften nach,
die durch den Benutzer, der die Rückenlehne nach hinten drückt, auf
sie einwirken. Der Verstellstab 36 weist entlang seiner
oberen Fläche
Zähne 38 auf,
die in Zähne 78 des
Verriegelungsstücks 46 eingreifen.
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Die
Steuerscheibe 42 ist kuchenstückförmig oder v-förmig ausgeformt,
im wesentlichen flach und hat an ihrem sich verjüngenden Ende, eine unrunde Mitnehmeröffnung 80,
des weiteren einen bogenförmigen
Steuerschlitz 82, das eine Steuerkante 84 begrenzt
und einen Zurückhaltebügel 86,
der sich von der Steuerscheibe 42 nach außen erstreckt
und über die
anliegende Seitenplatte hinausragt. Die Steuerscheibe 42 ist
so angepaßt,
daß sie
zwischen den Seitenwänden 72A und 72B im
Hohlraum 72, in den sie in ihrer Dicke genau hineinpaßt, gedreht
werden kann. Die Steuerkante 84 weist in radialer Richtung außerhalb
der unrunden Mitnehmeröffnung 80 bogenförmige erste
und zweite Abschnitte auf, die mit dem Steuerbolzen 66 in
Eingriff kommen und ihn dabei bewegen.
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Das
Verriegelungsstück 46 ist
im wesentlichen T-förmig
mit einem oberen Abschnitt und einem Hauptabschnitt ausgebildet,
wobei der obere Abschnitt Zähne 78 aufweist,
die mit den Zähnen 38 des Verstellstabes 36 in
Eingriff kommen und wobei der Hauptabschnitt so ausgebildet ist,
daß er
sich relativ zu dem Verstellstab 36 in einer vertikalen
Ebene in dem von den Abstandshaltern 56 gebildeten Kanal hin-
und herbewegen kann. Eine zylindrische Bohrung 88 im Hauptabschnitt
ist in einer Linie mit dem Langloch 68 angeordnet und hat
die Größe, um den Steuerbolzen 66 aufzunehmen.
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Der
Drehstab 26 weist eine abgeflachte Seite 27 auf
und erstreckt sich damit durch die Bohrung 74. Der Drehstab 26 bildet
aufgrund seiner Abflachung einen Mitnehmerabschnitt, der nicht drehbar
in den Mitnehmerlanglöchern 80 der
Steuerscheiben 42 gelagert ist, um die Steuerscheiben 42 zu
verschwenken. Am Drehstab 26 sind sich einander gegenüberliegende
Endabschnitte 26A und 26B ausgebildet, wobei jeder
der Endabschnitte über
die jeweilige Seitenplatte 52 hinausragt. Der Endabschnitt 26A führt vom
Sitz weg und ist mit dem Griff 30 verbunden, und der Endabschnitt 26B verläuft in Richtung
des Sitzes.
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Eine
Torsionsschraubenfeder 50 grenzt an jede Seitenplatte 52 an
und paßt
genau um den Drehstab 26. Jede Torsionsschraubenfeder 50 hat ein
Ende 50A, das an den jeweiligen Lappen 54 der Seitenplatten 52 festgelegt
ist und ein anderes Ende 50B, das von einer Kerbe des Zurückhaltebügels 86 der
Steuerscheibe 42 aufgenommen wird, wobei die Torsionsfedern 50 verhindern,
daß sich
die jeweiligen Steuerscheiben 42 von selbst drehen.
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Der
im Querschnitt kreisförmige
Steuerbolzen 66 durchdringt die Bohrung 88 in
dem Verriegelungsstück 46,
die Langlöcher 68 in
den Seitenplatten 52 und den Abstandshaltern 56.
Das Langloch 68 zwingt den Steuerbolzen 66 und
damit auch das Verriegelungsstück 46 aufgrund
der Verschwenkung der Steuerscheiben 42 durch den Drehstab 26,
zu einer relativ zum Verriegelungslager 32 verlaufenden
vertikalen Bewegung. Der Steuerbolzen 66 paßt in den bogenförmigen Steuerschlitz 82 hinein
und wirkt mit der Steuerkante 84 zusammen. Die Verschwenkung der
Steuerscheiben 42 bewirkt, daß die Steuerkante 84 den
Steuerbolzen 66 in vertikaler Richtung innerhalb des Langloches 68 bewegt,
wobei die Zähne 78 am
Verriegelungsstück 46 außer Eingriff
mit den Zähnen 38 am
Verstellstab 36 kommen.
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Gemäß 4 ist
die Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 der Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 ähnlich und
beinhaltet das Verriegelungslager 32, zwei Abstandshalter 56,
zwei Seitenplatten 52 mit je einem Lappen 54,
ein Verriegelungsstück 46,
zwei Steuerscheiben 44, zwei Torsionsfedern 50,
einen Drehstab 28 und zwei Hohlräume 70 und 72 zur
Aufnahme des Verriegelungsstücks 46 und
der Steuerscheiben 44. In der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 haben
die Steuerscheiben 44 jedoch zur Aufnahme des Drehstabes 28 jeweils
eine kreisrunde Bohrung 90 und sind gegenüber dem
Drehstab 28 frei beweglich. Jede Steuerscheibe 44 wird über eine
dazugehörige
Mitnehmerplatte 48 verschwenkt, die mit dem Drehstab 28 drehfest
verbunden ist und sich mit der Griff 30 dreht, wobei jede
Mitnehmerplatte 48 einen von ihr abstehenden Betätigungslappen 92 aufweist.
Jede Mitnehmerplatte 48 hat eine unrunde Mitnehmeröffnung 94,
die von dem Drehstab 28, der eine Anflachung 29 aufweist,
durchsetzt wird. Die Quer schnittsfläche des Drehstabes 28 hat
die gleiche Form wie die Querschnittsflächen der Mitnehmeröffnungen 94 in
den Mitnehmerplatten 48 und bildet eine Mitnehmerachse.
Die Bohrungen 90 in den Steuerscheiben 44 sind
kreisförmig,
wobei jede Steuerscheibe 44 relativ zum Drehstab 28 frei
drehbar ist. Jede der Torsionsfedern 50 hat ein Ende 50A,
das an den Lappen 54 der Seitenplatten 52 festgelegt
ist und ein anderes Ende 50B, das am Zurückhaltebügel 86 der
Steuerscheibe 44 anliegt. Die Drehbewegung der Mitnehmerplatte 48 wird
direkt durch die Drehbewegung des Drehstabes 28 bewirkt,
wobei sich die Betätigungslappen 92 in
Gegenrichtung der jeweiligen Zurückhaltebügel 86 drehen
und dabei die Steuerscheiben 44 verschwenken. Die Drehbewegung
der Steuerscheiben 44 verändert die Position der Steuerkante 84 derart,
daß das
Verriegelungsstück 46 vom Verstellstab 36 entkoppelt
wird.
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Die
Drehstäbe 26 und 28 ragen über das Verriegelungslager 32 hinaus
und weisen jeweils Enden 26B und 28B auf, die
miteinander verbunden sind, um Drehmomente vom Griff 30 zu übertragen. Das
Drehmoment wird vom Drehstab 26 auf die Steuerscheiben 42 der
Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 übertragen und vom Drehstab 28 auf
die Mitnehmerplatten 48 der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24.
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Wie
am besten 2 zeigt, paßt das Stabende 26B in
einen Hohlraum, der am Stabende 28B ausgebildet ist, wobei
die Stabenden über
einen Haltestift 96 drehfest miteinander verbunden sind.
Ein Vorteil liegt darin, daß die
Stäbe beliebig
ausgetauscht und somit an verschiedene Sitzgrößen und Fahrzeugtypen angepaßt werden
können.
Darüberhinaus
ist das Stabende 26B schmaler als das Stabende 28B,
so daß ein
gewisser Toleranzbereich und Fluchtungsfehler ausgeglichen werden
können.
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Alle
Stäbe und
Federn und Zubehörteile
werden durch passende, an den Drehstäben 26, 28 angebrachte
Unterlegscheiben und Halteringe relativ zu den Verriegelungslagern 32 festgehalten.
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Da
die Torsionsfedern 50 zwischen Zurückhaltebügel 86 und Betätigungslappen 92 einerseits und
den dazugehörenden
Lappen 54 andererseits eine Verbindung herstellen, tendieren
normalerweise die Drehstäbe 26 und 28 dazu,
sich in ihre mit dem Verriegelungsstück 46 in Eingriff
stehende Position zurückzudrehen.
Löst sich
unabsichtlich der Griff 30, so erfolgt auf diese Weise
von selbst eine Verriegelung der Sitzlehne 14.
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2 zeigt
die Neigungseinstellvorrichtung für eine Fahrzeugsitzanordnung
mit einer Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22, einer Neben-Verriegelungsvorrichtung 24,
einem Griff 30 zur Handbetätigung, Verstellstäben 36 und
Drehstäben 26, 28,
die die zwei Verriegelungsvorrichtungen verbinden kann. Der Griff 30 wird
durch die linke Hand des Fahrers betätigt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
sind die Seitenplatten 52, die Steuerscheiben 42 und 44,
das Verriegelungsstück 46,
die Mitnehmerplatte 48 und die Drehstäbe 26 und 28 aus
rostfreien Stahl. Die Abstandshalter 56 sind aus Acetat.
Der Abstand zwischen dem Bolzen 34 des Verriegelungslagers 32 und
dem Bolzen 16 des Verstellstabes 36 beträgt ungefähr 183,36
mm, bei voller Ausdehnung 220,5 mm und bei größter Ausdehnung nach vorne
236,83 mm. Die Steuerscheiben 42 und 44 schließen von Längsseite
zu Längsseite
einen Winkel von 27°,
der bogenförmige
Steuerschlitz 82 einen Winkel von 19° und der Hohlraum 72 mit
radial verlaufenden Seitenwänden 72A und 72B einen
Winkel von 58° bis
66°, bevorzugt
einen Winkel von ungefähr
65°, ein.
Die Zähne 38 und 78 sind
im Querschnitt trapezförmig
(z.B. im wesentlichen rechtwinklige, dreieckige Querschnittsabschnitte),
um die Eingreifwirkung der Zähne
zu erhöhen
und gleichzeitig das gewünschte Schrägstellen
der Rückenlehne
zu verstärken
und dabei die Federkräfte
auf den Verstellstab 36 abzublocken, die die Rückenlehne 14 zurück in eine
aufrechte Position bringen würden.
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Bei
Betätigung
wird der Griff 30 entgegen der Kraft der Torsionsfedern 50 gedreht
und überträgt damit
Drehmomente auf den Drehstab 26, der drehfest mit den Steuerscheiben 42 der
Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 verbunden ist, und auf
den Drehstab 28, der drehfest mit den Mitnehmerplatten 48 in
der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 verbunden ist, wobei
die Drehung der Mitnehmerplatten 48 mit den Betätigungslappen 92 den
Zurückhaltebügel 86 bewegt.
Dadurch werden die Steuerscheiben 42 und 44 verschwenkt,
die Torsionsschraubenfedern 50 werden zusammengedrückt und
die Steuerkante 84 bewirkt, daß sich die Steuerbolzen 66 in
vertikaler Richtung in den Langlöchern 68 bewegen,
wobei die Verriegelungsstücke 46 und die Zähne 78 aus
ihrem Eingriff mit den Zähnen 38 auf
den jeweiligen Verstellstäben 36 gelöst werden,
und sich die Verstellstäbe 36 in
axialer Richtung zu ihren Verriegelungslagern 32 hin und
her bewegen können.
Wenn Kraft auf das obere Lehnenbeschlagteil 18 ausgeübt wird,
werden die Schraubenfedern 76 zusammengedrückt und
die Rückenlehne 14 nach
hinten geklappt.
-
Um
die Lehne in der Schräglage
zu halten, wird der Griff 30 in seine Ausgangsposition
zurückgedreht.
Diese Drehung verschwenkt die Steuerscheiben 42 und damit
die Verriegelungstücke 46 und
die Mitnehmerplatten 48 zurück in ihre Ausgangsposition.
Die Steuerscheiben 42 drücken das Verriegelungsstück 46 in
der Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 in festen Eingriff
mit ihrem Verstellstab 36. Die Torsionsfe dern 50 bewegen
die Steuerscheiben 44, und somit das dazugehörige Verriegelungsstück 46 zurück in Richtung
der Betätigungslappen 92 der
Mitnehmerplatten 48 und bringen somit die Zähne 78 mit den
Zähnen 38 des
Verstellstabes 36 in Eingriff. Zuerst rastet das Verriegelungsstück 46 in
der Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 in
den Verstellstab 36 ein. Mit dem Griff 30 werden über die
Drehstäbe 26 und 2S die
Mitnehmerplatten 48 bewegt. Sie kehren gleichzeitig mit
dem Verriegelungsstück 46 der
Haupt-Verriegelungsvorrichtung 22 in ihre Ausgangsposition
zurück.
Dies erfolgt unabhängig
von dem Verriegelungsstück 46 in
der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24. Die Steuerscheiben 44,
die das Verriegelungsstück 46 der
Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 bewegen, liegen jedoch
durch die Torsionsfedern 50 an den Mitnehmerplatten 48 an,
die somit die Steuerscheiben 44 betätigen. Daraus resultiert, daß das Verriegelungsstück 46 in
der Neben-Verriegelungsvorrichtung 24 mit dem ersten freien
Zahn auf dem Verstellstab 36 in Eingriff gebracht wird.