DE3921784A1 - Ambulantes geraet zur koerpernahen ueberwachung und beeinflussung unbewusster lebensfunktionen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein amulantes elektronisches, von einer Knopfzellen- Batterie betriebenes Gerät, das von der zu überwachenden Person am Körper getragen wird und mittels eingebauter oder angeschlossener Mikrophone oder Sensoren unwillkürliche Lebensfunktionen wie Atmen, Schnarchen, Schlafen, Reden im Schlaf, Träumen (EEG/Augenzittern), Muskeltonus, Muskelkontraktionen vor dem Urinieren, Pulsschlag, Herztöne, Hirnwellen, Körpertemperatur etc. registriert und die erhaltenen Informationen, gefiltert oder nicht, mit oder ohne Verzögerung, an eingebaute oder an das Gerät angeschlossene am Körper befindliche oder akustisch oder per Funk ansprechbare externe Geräte weitergibt, wodurch im unbewußten oder bewußten Aufnahmebereich des Trägers des elektronischen Gerätes oder bei den Überwachungspersonen Reaktionen auf Auffälligkeiten der Lebensäußerungen hervorgerufen werden können.

Ein Gerät dieser Art ist bisher nicht bekannt. In der Medizin sind ambulante Aufnahmegeräte gebräuchlich, mit denen EEG-Kurven, Herztöne, Schlafkurven und andere Lebensvorgänge aufgenommen und auf Band gespeichert werden können. Es handelt sich ausnahmslos um Geräte mit solchen Abmessungen, die es unmöglich machen, sie während der normalen Tages­ arbeit zu tragen. Geräte zur Überwachung unwillkürlicher Lebensfunktionen, die mit Vorrichtungen zur Beantwortung oder Steuerung der Lebensvorgänge gekoppelt sind, sind bis auf eine Ausnahme nicht bekannt. Im Handel ist ein Gerät zu kaufen, das zur Bekämpfung des Schnarchens angeboten wird. Dieses Gerät wird nicht am Körper getragen, vielmehr unter das Kopfkissen des Schläfers gelegt. Im Gerät verborgen ist ein Mikrophon mit einem Bandfilter, das die einkommenden typischen Schnarch­ geräusche mißt und daraufhin einen Vibrator in Gang setzt, dessen Tätig­ keit den Schnarcher so stören soll, daß er seine Lageposition verändert, wobei davon ausgegangen wird, daß ein Mensch, der sich bewegt, zunächst vom Schnarchen ablässt. Da dieses Gerät seinen Zweck nur erfüllt, wenn der Schläfer mit dem Kopf auch auf dem Kopfkissen liegt, kann es in der Schnarchtherapie nur einen begrenzten Erfolg haben.

Dadurch, daß das erfindungsgemäße elektronische Gerät in einer haut­ freundlichen mit einem Klettverschluß versehenen Textilmanschette unter­ gebracht ist, stört es seinen Träger sowohl tags wie nachts nicht mehr als vergleichsweise ein im Sport bekanntes Schweißband. Da das Gerät nicht von einer externen Stromquelle abhängig ist, kann es autonom die zu überprüfenden Lebensfunktionen überwachen und ohne Einwirkung von außen vorherbestimmte Reaktionen an den Träger des Gerätes abgeben. Je nach Ausgestaltung des elektronischen Gerätes kann es auch mit Vorrichtungen versehen werden, die ein akustisches oder ein Funksignal absenden, das von einer externen Empfangsstation entgegengenommen werden kann. Die externe Empfangsstation kann ein dem Patentansprüchen ähnliches elektronisches Gerät sein, das bei seinem Träger nicht dessen Lebens­ funktionen mißt, aber auf eingehende Signale, die Störungen in den Lebens­ funktionen des überwachten Menschen anzeigen, mit verschiedenen Reizen wie einer Ionenentladung auf der Haut, mit Blinklichtern oder akustischen Signalen reagiert. Auch eine solche Koordination zwischen ambulant getragenem Überwachungs- und Reaktionsgerät wie einem ambulanten Empfangs- und Reaktionsgerät bei einer Überwachungs­ person ist bis dahin nicht bekannt. Ein wichtiges, aber auch typisches medizinisches Anwendungsfeld für den Erfindungsgegenstand ist die Therapie gegen das Schnarchen. In der medizinischen Wissenschaft ist bekannt, daß ein Schnarcher auf äußere Störungen hin seine Körperhaltung verändert und daraufhin zunächst nicht mehr schnarcht. Der erfinderische Gegenstand macht sich diese Besonderheit zu eigen, in dem er das über ein Piezo-Mikrophon an der Armmanschette eingehende typische Schnarchgeräusch mit seinen ausgeprägten Intervallen aus anderen möglichen Geräuschen herausfiltert und mit einer zeitlichen Verzögerung einen Impuls eines aktivierten, batterie­ betriebenen (vorschlagsweise) 6 KV- Impulsgenerators über eine offene Kontaktstelle auf die bloße Haut frei­ gibt. Die Stärke des Impulses richtet sich entweder nach der bekannten, mit herkömmlichen Instrumenten zuvor gemessenen typischen Schlafkurve des Probanden oder sie wird mittels Sensors über die Gehirnwellen an der Schläfe abgegriffen. Möglich ist auch eine Verfolgung der Traumphasen über einen Sensor an einem Augenwinkel, der während der Traumphase die typischen schnellen Augenbewegungen feststellt (REM-Phase; REM = rapid eye movement). Ziel der dosierten Anwendung des Ionen-Impulses ist es, den Schläfer nicht in der Traum­ phase aufzuwecken. Versuche mit Proto­ typen des Erfindungsgegenstandes haben allerdings ergeben, daß mit Ausnahmen schwerer Rauschzustände der unbewußte Lernvorgang auch bei notorischen Schnarchern schon nach kurzer Zeit abgeschlossen ist und daß die Manschette nur hin und wieder angelegt werden muß, um den unterbewußten Lern­ erfolg zu sichern. Der Lernerfolg wird bewirkt durch die eingebaute Verzögerungsschaltung, die erst dann einen Impuls des Ionen-Generators auf die Elektrode gibt, wenn nach einem ersten Schnarchen und einer Zeitspanne von etwa 3 Sekunden ein weiterer Schnarchton zu hören ist. In seiner Anwendung als Schnarch-Therapie-Gerät nutzt das Gerät so die Gesetzmäßigkeiten des Pawlow′schen Reflexes.

In vereinfachter Ausgestaltung kann der Erfindungsgegenstand Kraftfahrer, die dabei sind, während des Autofahrens in Schlaf zu fallen, davon zurückhalten Über einen in der Armmanschette auf den Bizeps angebrachten Sensor kann der Muskeltonus des Bizeps gemessen werden. Wenn dieser stark nachläßt, so daß der Eintritt eines Schlaf­ zustandes zu befürchten ist, erhält der Kraftfahrer einen deutlich spürbaren Ionen-Impuls auf die Haut. Völlig neue Einsatzmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes sind in der Medizin möglich. Der notorische Bett­ nässer kann mit einem deutlichen elektronischen Ionen-Schlag geweckt werden, wenn durch einen angesteckten Sensor, der auf den Unterbauch geklebt wird, gemessen wird, daß sich die Blase mit ihren sie umgebenden glatten Muskeln zu einem Ball zusammenzieht und nach oben hochgezogen wird. Die genannten Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Mensch überhaupt Wasser lassen kann. Alle bekannten Verfahren der Enureus-Therapie arbeiten mit Wasser­ meldern, die erst reagieren, wenn erste Tropfen Urin bereits geflossen sind (sog. Klingel-Hose).

Auf ähnliche weise kann das Gerät das Aussetzen der Atmung bei der Abnoe verhindern. Wenn die durch Dritte überwachte oder sich selbst überwachende Person mehr als eine Periode mit der Atmung aussetzt, was über ein am Brust­ korb angeheftetes Mikrophon festgestellt wird, wird der Träger des Geräts durch einen elektronischen Impuls angeregt, sich zu bewegen.

Dadurch kommt er - ohne daß er geweckt werden müßte -, wieder ans Atmen. Im Fall des Krippentodes besteht je nach individuellen Verhältnissen die Möglichkeit, das Kind, desses Atmung aussetzt, unterhalb der Weckschwelle oder auch oberhalb dieser Schwelle mit einem leichten Ionenschlag zu beeinflussen, damit das Kind wieder ans Atmen denken kann. Gleichzeitig kann ein akustisches oder ein Funksignal gegeben werden, das über die in den Patentansprüchen beschriebene Armmanschette bei den Eltern registriert werden kann und das über die Arm­ manschette der Eltern diese mit einem kräftigen elektronischen Impuls weckt. Bisher sind zur Bekämpfung des Krippen todes lediglich Matten bekannt, die einen Alarm dann auslösen, wenn ein Kind sich längere Zeit nicht bewegt. Der vorliegende Erfindungsgegenstand ist. diesem System weit überlegen, da er viel früher und direkter reagiert.

In sinnvoller Ausgestaltung kann bei medizinischen Anwendungen, bei denen es um das Überleben von Patienten geht, ein Notsignal ausgelöst werden, wenn das Gerät nicht mehr ordnungsgemäß angelegt ist oder seine ordnungsgemäße Funktion nicht mehr selbst dokumentiert ist. Bei medizinischen Anwendungen können der Puls, die Temperatur, die Traumphasen, die Gehirnwellen und andere unwillkürliche Lebensäußerungen laufend kontrolliert und unter Einschaltung eines Personalcomputers sogar per Modem oder Akkustikkoppler bis in entlegene Hospitäler übertragen werden.

Als ambulantes Medizin-Gerät kann der Erfindungsgegenstand so in Vielen Fällen eine stationäre Aufnahme eines Patienten überflüssig machen, da das Gerät eine ständige Kontrolle der zu überprüfenden Lebensfunktionen ermöglicht.

Claims (2)

1. Am Körper getragenes elektronisches Gerät, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einer flexiblen Leiterplatte ein Mikrophon, vorzugsweise ein ein Piezo- Mikrophon, ein gedrucktes Bandfilter, eine gedruckte Verzögerungsschaltung, ein Gerät zur Erzeugung hochvoltiger elektronischer Entladungen, vorzugs­ weise einen Ionen-Generator, einen gedruckten elektrischen Widerstand, ein mit dem Widerstand verbundenes Einstellrad und eine Elektrode zur Abgabe elektronischer Entladungen enthält, alternativ auch ausgerüstet, mit einer Warnlampe, einer akustischen Weckvorrichtung und/oder einer Vorrich­ tung zur übermittlung und dem Empfang von akustischen und Funksignalen, verse­ hen auch mit Steckerplätzen für externe Sensoren; Stromversorgung durch eine Knopfzellenbatterie (6 bis 24 Volt).

2. Ein elektronisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Leiterplatte mit Ihren Bau­ teilen flächig in ein Band aus haut­ freundlichem Textil eingebettet ist, wobei das Textilband mit einem Klett­ verschluß um den Oberarm oder um das Handgelenk befestigt werden kann, alternativ dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile auf einem schmalen in einem Ledergürtel unterzubringenden flexiblem Träger untergebracht sind.