DE3921374A1 - Vorrichtung zur kontinuierlichen reinigung von abwasser - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen reinigung von abwasserInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur diskonti
nuierlichen Reinigung von Abwasser, welches unter anderem auch
Kohlenwasserstoffe, Metalle und/oder leichtflüchtige Lösungsmit
tel enthält, bestehend aus einem zylindrischen, oben geschlos
senen Behälter mit einem trichterförmigen Boden, einer oberen
Einlaßleitung und einer unteren Ablaßleitung.
Die Gesetze und Verordnungen über die zulässige Belastung von
Abwasser werden ständig verschärft, wobei die letzte Novelle
so niedrige Einleitwerte vorschreibt, die mit den üblichen Klär
vorrichtungen nicht mehr erreichbar sind. Insbesondere darf das
gereinigte Abwasser keine Kohlenwasserstoffe, keine Metalle und/
oder keine leichtflüchtigen Lösungsmittel mehr enthalten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur diskontinuierlichen Reinigung von Abwasser zu schaffen,
mit der insbesondere Kohlenwasserstoffe und/oder leichtflüchtige
Lösungsmittel entfernt und Metalle gefällt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der ein
gangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Einlaßlei
tung oberhalb eines auf der Abwasseroberfläche schwimmenden
Skimmers mündet, der über eine Absaugleitung mit einem Abschei
der verbunden ist, daß im Bereich der Oberkante des trichter
förmigen Bodens eine Umwälzeinrichtung angeordnet ist und daß
der Behälter in seinem oberen Bereich mindestens vier getrennte
Dosierbehälter für Kalkmilch, Fällmittel, Natronlauge und Salz
säure trägt.
Mit einer solchen Vorrichtung können nicht nur Metalle gefällt,
sondern auch Kohlenwasserstoffe und leichtflüchtige Lösungsmit
tel entfernt werden. Darüber hinaus ermöglicht diese Vorrich
tung bedarfsweise auch eine biologische Behandlung des Abwassers.
Die Vorrichtung kann fast jede Abwassermenge bewältigen und ist
in ihrer kleinsten Ausbildung schon für Abwassermengen von einem
Kubikmeter pro Tag einsetzbar.
Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in
den Ansprüchen 2-10 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In dieser Zeichnung ist eine Vorrichtung 1 zur diskontinuierli
chen Reinigung von Abwasser dargestellt, welches Kohlenwasser
stoffe, Metalle und leichtflüchtige Lösungsmittel enthält. Die
Vorrichtung 1 besteht aus einem rohrförmigen Behälter 2, der mit
Abstand von seinem unteren Ende einen trichterförmigen Boden 3
aufweist. Im tiefsten Bereich dieses trichterförmigen Bodens 3
ist eine Ablaßleitung 4 angeschlossen, die mit einem nur ange
deuteten Absperrventil 5 versehen ist. Im oberen Bereich ist der
Behälter 2 durch einen plattenartigen Deckel 6 verschlossen.
Im oberen Bereich des trichterartigen Bodens befindet sich ein
rohrförmigen Querschnitt aufweisender Ring 7, der mit einer
Vielzahl von nur angedeuteten Austrittsöffnungen 8 ausgerüstet
ist. Dieser Ring 7 ist über ein Leitungsstück 9 mit einem Ab
sperrventil 10 an eine Druckluftleitung 11 angeschlossen, die
zu einem Kompressor 12 führt, der unterhalb des trichterförmi
gen Bodens 3 innerhalb des rohrförmigen Bereiches des Behäl
ters 2 angeordnet ist.
Die Druckluftleitung 12 führt außerhalb des Behälters 2 nach
oben und verzweigt sich dort in vier Dosierbehälter 13-16.
Diese Dosierbehälter 13-16 sind in diesem Ausführungsbeispiel
alle gleich ausgebildet und nehmen, jeweils getrennt, Salzsäure,
Natronlauge, Fällmittel und Kalkmilch auf. Der in den jeweiligen
Dosierbehälter 13-16 mündende Strang der Druckluftleitung 12
ist jeweils mit einem Absperrventil 17 ausgerüstet. Jeder Do
siermittelbehälter 13-17 ist mit einer verschließbaren Ein
füllöffnung 18 versehen, über die die vorerwähnten Mittel, näm
lich Kalkmilch, Fällmittel, Natronlauge und Salzsäure, getrennt
einfüllbar sind. Ferner weist jeder Dosiermittelbehälter 13-16
ein als Steigrohr ausgebildetes Entleerrohr 19 auf, welches ei
nerseits kurz oberhalb des Bodens des jeweiligen Dosierbehälters
13 bis 16 endet und im Deckel 6 des Behälters 2 mündet.
Seitlich des Behälters 2 befindet sich ein Benzin- und Ölab
scheider 20, von dem eine Leitung 21, in die eine Pumpe 22 ein
gesetzt wird, nach oben führt und im Deckel 6 mündet. Eine wei
tere Leitung 23 ist an den Benzin- und Ölabscheider angeschlos
sen und führt zu einem Skimmer 24, der sich innerhalb des Be
hälters 2 befindet. Dieser Skimmer 24 besteht aus einem zu ei
nem Dreieck geformten Rohr, welches schwimmbar ausgebildet ist
und Absaugöffnungen aufweist, die mit dem Rohr 23 in Strömungs
verbindung stehen. Dieser Skimmer 24 ist seitlich am Behälter 2
geführt und durch eine im Behälter befindliche Flüssigkeit, näm
lich Abwasser, in vorgegebenen Grenzen heb- und senkbar.
Schließlich weist der Deckel 6 noch eine Einlaßleitung 25 mit
einem Absperrventil 26 auf.
Über diese Einlaßleitung 25 wird nun der Behälter 2 mit Abwasser
gefüllt. Sobald dieses Abwasser im Behälter 2 eine gewisse Höhe
erreicht, wird der Skimmer 24 in seinen Führungen angehoben. Mit
steigendem Abwasser hebt sich nun auch der Skimmer 24 im Behäl
ter 2. In einer vorbestimmten Höhe des Skimmers 24 wird ein Si
gnal abgegeben, welches, beispielsweise über eine besondere
Steuerung und einen Antrieb ein Schließen des Ventils 26 be
wirkt.
Über ein pH-Meßgerät wird nun der pH-Wert gemessen und, falls
erforderlich, durch Zugabe von Salzsäure auf einen pH-Wert von
1-3 abgesenkt bzw. durch Zugabe von Natronlauge auf diesen
Wert angehoben. Während der Abwasserbehandlung auftretende
Schwankungen bzw. Abweichungen des pH-Wertes werden ebenfalls
durch Zudosierung von Salzsäure oder Natronlauge ausgeglichen.
Dazu wird in den Dosierbehälter, der die Salzsäure enthält,
Druckluft von oben eingefüllt, die den Flüssigkeitsspiegel im
Dosierbehälter nach unten drückt und damit eine genau vorbe
stimmbare Menge an Salzsäure an den Behälter 2 übergibt. Wäh
rend dieser pH-Wert-Einstellung wird über den Ring 7 mit den
Öffnungen 8 Druckluft in das Abwasser eingeleitet, welches da
durch verwirbelt und somit gut gemischt wird. Sobald der vorge
gebene pH-Wert erreicht wurde, schwimmen die im Wasser ent
haltenen Kohlenwasserstoffe an die Oberfläche des Abwassers
im Behälter 2. Für den Fall, daß das Reinigungsvolumen nicht
ausreicht, kann in den Ring 7 zusätzlich eine Elektroflotation
eingebaut werden, die die Abscheideeigenschaften der Kohlenwas
serstoffe fördert. Die im Abwasser befindlichen Kohlenwasser
stoffe, beispielsweise Öl, sammeln sich an der Oberfläche im Be
reich des Skimmers 24 sowohl durch Schwerkraft, durch Trennung
mit Säure als Emulsionsspaltmedium und durch die eventuell un
terstützend eingebrachte Flotation. Über den Skimmer 24 und die
Rohrleitung 23 werden nun die aufschwimmenden Kohlenwasserstoffe
von der Oberfläche des Abwassers abgezogen und zu dem Benzin-
und Ölabscheider 20 geführt. Über die Pumpe 22 wird nun das sich
absetzende Wasser über die Leitung 21 wieder in den Behälter 2
zurückgeführt. Nachdem die Oberfläche des Abwassers völlig öl
frei ist, wird eine vorbestimmte Menge eines Fällmittels aus
einem Dosierbehälter in den Behälter 2 gegeben. Dazu wird in
den entsprechenden Dosierbehälter, wie bereits weiter oben er
läutert, eine entsprechende Menge an Druckluft eingeleitet. Das
Fällmittel besteht auf sulfidischer Basis und reagiert und oxy
diert mit Luft, wodurch der Fällprozeß innerhalb des Behälters
2 wesentlich unterstützt wird. Das Fällmittel bindet sich nun
an die im Wasser befindlichen Metalle und wird mit Kalkmilch
auf einen pH-Wert von beispielsweise 7,5 gebracht. Nach der Ab
schaltung der Luftzufuhr über den Ring 7 mit den Öffnungen 8
sinken die metallbelasteten Flocken auf den trichterförmigen
Boden 3 des Behälters 2 ab. Beim Öffnen des Ventils 5 wird über
die Ablaßleitung 4 der abgesetzte, verhältnismäßig flüssige
Schlamm durch den Druck des darüber befindlichen Wassers zu
einer nicht gezeichneten Kammerfilterpresse gefördert und dort
entsprechend verarbeitet. Der entwässerte Filterschlamm, der
auch als Schlammkuchen bezeichnet wird, wird einer Deponie zu
geführt und ordnungsgemäß entsorgt. Jetzt befindet sich im Be
hälter 2 nur noch sauberes, entsorgtes Abwasser, welches wieder
als Brauchwasser verwendet werden kann oder an die Kanalisation
bzw. einen Vorfluter abgegeben wird. Nach dem Entleeren des Be
hälters 2 wiederholt sich der vorbeschriebene Vorgang erneut.
Die in den Abwasser vorhandenen leichtflüssigen Lösungsmittel
können über eine besondere, im Deckel 6 vorgesehene Abluftlei
tung abgezogen und über einen besonderen Filter entfernt und
entsorgt werden. Über eine in der Ablaßleitung 4 installierte
Sonde können die Werte des ablaufenden Wassers regelmäßig, be
darfsweise auch registrierend, gemessen werden. Über eine be
sondere Probenahmeeinrichtung kann auch ablaufendes Wasser je
derzeit entnommen und untersucht werden.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es mög
lich, die Verwirbelung und Durchmischung des im Behälter 2 be
findlichen Abwasser durch ein Rührwerk oder dergleichen durch
zuführen. Bedarfsweise kann der Deckel 6 trichterförmig nach
oben ausgebildet sein. Die vorbeschriebene Vorrichtung ist auch
für eine biologische Behandlung des Abwassers geeignet, wobei
die Bakterien in den Behälter 2 gegeben werden. Dies ist ins
besondere bei hohen CSB-Werten des Abwassers von Vorteil. Da
bei ist es auch möglich bakteriengetränkten Kohlen-, insbeson
dere Braunkohlenstaub zuzugeben, der dann als Schlamm über die
Filterpresse abgezogen wird.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Reinigung von Abwasser,
welches unter anderem auch Kohlenwasserstoffe, Metalle und/
oder leichtflüchtige Lösungsmittel enthält, bestehend aus
einem zylindrischen, oben geschlossenen Behälter mit einem
trichterförmigen Boden, einer oberen Einlaßleitung und einer
unteren Ablaßleitung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaßleitung (25) oberhalb eines auf der Abwasser oberfläche schwimmenden Skimmers (24) mündet, der über eine Absaugleitung (23) mit einem Abscheider (20) verbunden ist,
daß im Bereich der Oberkante des trichterförmigen Bodens (3) eine Umwälzeinrichtung (7, 8) angeordnet ist und daß der Be hälter (3) in seinem oberen Bereich mindestens vier getrennte Dosierbehälter (13-16) für Kalkmilch, Fällmittel, Natron lauge und Salzsäure trägt.
daß die Einlaßleitung (25) oberhalb eines auf der Abwasser oberfläche schwimmenden Skimmers (24) mündet, der über eine Absaugleitung (23) mit einem Abscheider (20) verbunden ist,
daß im Bereich der Oberkante des trichterförmigen Bodens (3) eine Umwälzeinrichtung (7, 8) angeordnet ist und daß der Be hälter (3) in seinem oberen Bereich mindestens vier getrennte Dosierbehälter (13-16) für Kalkmilch, Fällmittel, Natron lauge und Salzsäure trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (2) durch einen umgekehrten trichterartigen
Deckel (6) mit Absaugleitung geschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Absaugleitung ein Luftfilter angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umwälzeinrichtung (7, 8) als Rührwerk ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umwälzeinrichtung (7, 8) als Belüftungseinrichtung
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungseinrichtung (7, 8) durch einen mit Aus
trittsöffnungen (8) versehenen Ring (7) gebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und/oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Belüftungseinrichtung (7, 8) ein unterhalb des trich
terförmigen Bodens (3) befindlicher Kompressor (12) zugeord
net ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Dosierbehälter (13-16) in seinem oberen Bereich
mit Druckluft beaufschlagbar und das dosierte Medium über ein
unten offenes Steigrohr dem Behälter (2) zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierbehälter (13-16) mit dem Kompressor (12)
verbunden sind.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaßleitung (4) des Behälters (2) mit einer Filter
presse verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3921374A DE3921374A1 (de) | 1989-06-29 | 1989-06-29 | Vorrichtung zur kontinuierlichen reinigung von abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3921374A DE3921374A1 (de) | 1989-06-29 | 1989-06-29 | Vorrichtung zur kontinuierlichen reinigung von abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3921374A1 true DE3921374A1 (de) | 1991-01-03 |
Family
ID=6383910
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3921374A Withdrawn DE3921374A1 (de) | 1989-06-29 | 1989-06-29 | Vorrichtung zur kontinuierlichen reinigung von abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3921374A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4125140A1 (de) * | 1991-07-30 | 1993-02-04 | Ifg Ingenieur Und Forschungsge | Verfahren zur probenahme aus den zufluessen zu oder abfluessen aus abscheidern fuer direkt abscheidbare leichtfluessigkeiten (din 38 409, teil 19) |
DE4316982C1 (de) * | 1993-05-21 | 1994-06-01 | Daimler Benz Ag | Vorrichtung für automatisiertes, selbsttätiges Probenehmen aus Abwasser zu dessen laufender Überwachung |
-
1989
- 1989-06-29 DE DE3921374A patent/DE3921374A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4125140A1 (de) * | 1991-07-30 | 1993-02-04 | Ifg Ingenieur Und Forschungsge | Verfahren zur probenahme aus den zufluessen zu oder abfluessen aus abscheidern fuer direkt abscheidbare leichtfluessigkeiten (din 38 409, teil 19) |
DE4316982C1 (de) * | 1993-05-21 | 1994-06-01 | Daimler Benz Ag | Vorrichtung für automatisiertes, selbsttätiges Probenehmen aus Abwasser zu dessen laufender Überwachung |
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