DE3921086A1 - Verfahren zur herstellung von lichtwellenleitern mit aufschmelzen eines ueberwurfrohres auf eine roh-vorform - Google Patents
Verfahren zur herstellung von lichtwellenleitern mit aufschmelzen eines ueberwurfrohres auf eine roh-vorformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist vielfach bekannt, z. B. aus der
DE-A1 33 15 156. Ein Problem beim Aufschmelzen eines
Überwurfrohres auf eine Roh-Vorform besteht darin, dafür
zu sorgen, daß der Kern der Roh-Vorform möglichst genau
im Zentrum der durch das Aufschmelzen des Überwurfrohres
entstehenden Vorform liegt, d. h., daß der Kern möglichst
wenig exzentrisch in bezug auf die Vorform ist. Eine zu
große Kernexzentrizität in der Vorform reproduziert sich
nämlich in dem daraus zu ziehenden Lichtwellenleiter, so
daß dieser die gestellten hohen Geometrieanforderungen
nicht erfüllt. Die Kernexzentrizität bei
Lichtwellenleitern muß deshalb gering sein, weil
ansonsten in Spleißstellen und in
Lichtwellenleiter-Steckern eine zu hohe Dämpfung
auftritt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Lösung für das
geschilderte Problem anzugeben.
Die Aufgabe wird wie im Patentanspruch 1 angegeben
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist Gegenstand des
Anspruchs 5 und dessen Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Maßnahme der Rohr-Vorbehandlung,
die für jedes auf eine Roh-Vorform aufzuschmelzende
Überwurfrohr anzuwenden ist, führt überraschenderweise
zum Ergebnis, daß 97% aller nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellten Lichtwellenleiter die
ausgezeichnete Eigenschaft haben, daß ihre
Kernexzentrizität geringer als 0,5 µm ist.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Anordnung eines Überwurfrohres
und einer darin befindlichen Roh-Vorform zur
Erläuterung des Prinzips der Erfindung und
Fig. 2 eine Anordnung zur Durchführung der
erfindungsgemäßen Rohr-Vorbehandlung.
In Fig. 1 ist als gestrichelt markierter Kreisring die
Querschnittsfläche eines Überwurfrohres 1 dargestellt
und als als gestrichelt markierte Kreisfläche die
Querschnittsfläche einer in dem Überwurfrohr 1
befindlichen Roh-Vorform 2. Beide Teile sind in dem
Zustand gezeigt, in dem das Überwurfrohr 1 über die
Roh-Vorform 2 geschoben worden ist, jedoch mit dem
Aufschmelzen jedoch noch nicht begonnen worden ist. Sie
zeigt also die Ausgangs-Anordnung für den
Aufschmelzvorgang. Dabei werden beide Teile so
gehandhabt, daß sich die Roh-Vorform zentral in der
Mitte des Überwurfrohres befindet und ein Ringspalt, in
Fig. 1 der nicht markierte zwischen der Roh-Vorform 2
und der Innenwand des Überwurfrohres 1 befindliche
Kreisring, voneinander getrennt sind.
Das Prinzip der Erfindung besteht nun darin, das Rohr 1
derart vorzubehandeln, nämlich aufzuweiten oder
schrumpfen zu lassen, daß der Ringspalt zwischen dem
Rohr 1 und der Roh-Vorform 2 eine bestimmte Breite Δ
hat. In anderen Worten: Es wird der Außendurchmesser
dv der Roh-Vorform 2 gemessen, dann wird der
Innendurchmesser dR des Rohres 1 gemessen und, falls
erforderlich, durch Aufweiten oder Schrumpfen des Rohres
so verändert, daß er um einen vorgegebenen Betrag 2Δ
größer ist als der gemessene Außendurchmesser dv der
Roh-Vorform 2.
Daß die Einstellung einer optimalen Breite des
Ringspalts die Lösung des eingangs geschilderten
Problems der Kernexzentrizität ist, ist die Grundidee
der Erfindung. Eine Erklärung für die durchaus
überraschende Erkenntnis, daß eine bestimmte Spaltbreite
die Voraussetzung für eine geringe Kernexzentrizität
ist, besteht darin, daß bei zu großer oder zu kleiner
Spaltbreite das Rohr ungleichmäßig auf die Roh-Vorform
aufschrumpft.
Welcher Wert der Spaltbreite Δ in Abhängigkeit vom
Außendurchmesser der Roh-Vorform 2 und von der Geometrie
des zur Verfügung stehenden Überwurfrohres 1 der
optimale Wert ist, läßt sich durch Versuchsreihen
ermitteln. Beispielsweise ist bei einer Roh-Vorform mit
einem Durchmesser von 17,5 bis 18,0 mm und einem
Überwurfrohr mit einem Außendurchmesser von 25 und einem
Innendurchmesser von 19 mm eine Spaltbreite von 0,7 mm
die optimale Spaltbreite.
Anhand der Fig. 2 wird nun erläutert, auf welche Weise
das Aufweiten oder Schrumpfen des Überwurfrohres 1, im
folgenden zur Vereinfachung als "Rohr" bezeichnet,
durchgeführt wird. Es ist dies ein Verfahren, bei dem
das Rohr durch einen an seiner Außenseite entlang
bewegten Brenner erhitzt wird, so daß es unter Wirkung
seiner Oberflächenspannung abhängig von der Differenz
zwischen dem Druck im Rohr-Innenraum und dem der
Außenumgebung entweder sich aufweitet oder schrumpft,
d. h., daß sein Innendurchmesser sich entweder vergrößert
oder verkleinert. Der Druck im Innenraum des Rohres 1
wird dabei dadurch bestimmt, daß man von der einen Seite
einen Gasstrom durch das Rohr leitet, während man von
der anderen Seite des Rohres ein Hilfsgas hineinbläst
und dessen Durchflußmenge so steuert, daß sich im Rohr
der gewünschte Druck ergibt.
Das Verfahren der Drucksteuerung in einem Rohr durch
einen Gasstrom und einen diesem entgegenströmenden
steuerbaren Hilfsgasstrom ist für das Verfahren der
Rohr-Innenbeschichtung und das Verfahren des
Kollabierens eines innenbeschichteten Rohres aus einem
Glasstab an sich bekannt aus der DE-A1 29 07 731 oder
der DE-A1 35 27 017.
Anhand von Fig. 2 werden nun Einzelheiten des neuen
Verfahrens und einer zu seiner Durchführung geeigneten
Vorrichtung erläutert. Das Rohr 1, das man in bestimmtem
Maße aufweiten oder schrumpfen lassen will, wird in
eine an sich bekannte Glasdrehbank, wie sie
üblicherweise zur Innenbeschichtung von Glasrohren für
die Lichtwellenleiter-Vorform-Herstellung verwendet
wird, eingespannt und darin um seine Längsachse gedreht.
In einen linken Spindelstock 3 der Glasdrehbank ist das
eine Ende des Rohres selbst eingespannt, und in einen
rechten Spindelstock 4 der Glasdrehbank ist ein an das
andere Ende des Rohres 1 angeschweißtes Abgasrohr 6
eingespannt, dessen Durchmesser sich von der Stelle 5,
an der es an das Rohr 1 angeschweißt ist, in Richtung
der Verlängerung des Rohres 1 auf einen deutlich
größeren Durchmesser vergrößert.
In das vom Abgasrohr 6 entfernte Ende des Rohres 1 wird
ein Gasstrom, z. B. aus Gasen (CCl2F2 oder andere
fluorierte Kohlenwasserstoffe und O2), mit denen unter
Einwirkung von Hitze die Innenwand des Rohres 1
gereinigt werden kann, aus einem Gas-Einlaßrohr 7,
dessen Ende mit dem in der Drehbank sich drehenden Rohr
1 durch eine Rotationsdichtung 8 verbunden ist,
eingeleitet. In Gegenrichtung wird in das Abgasrohr 6
ein Hilfsgasstrom eingeleitet. Dies geschieht mittels
eines in das offene Ende des Abgasrohres 6
hineinragenden Hilfsgas-Rohres 9. Als Hilfsgas wird zum
Beispiel Sauerstoff oder auch Stickstoff verwendet, und
seine Durchflußmenge wird mittels eines
Massenflußreglers 10 geregelt. Das aus dem vorderen Ende
des Hilfsgas-Rohres 9 austretende Hilfsgas trifft dort
auf das in Gegenrichtung durch das Rohr 1 geströmte Gas
und strömt zusammen mit diesem durch den zwischen dem
Hilfgas-Rohr 9 und dem Abgasrohr 6 bestehenden
Zwischenraum aus dem Abgasrohr 6 hinaus. Das
Hilfsgas-Rohr hat an seinem offenen Ende einen Bereich
mit erweitertem Durchmesser. Auf diesem Abschnitt des
Zwischenraums zwischen dem Abgasrohr 6 und dem
Hilfsgas-Rohr 9 erfährt das hindurchströmende Gas einen
Druckverlust, so daß der Gasdruck am Austrittsende des
Hilfsgas-Rohres 9 größer ist als der das Rohr 1
umgebende Luftdruck. Dieser Druckunterschied ist
abhängig von der Durchflußmenge, d. h., dem pro
Zeiteinheit durchströmenden Gasvolumen, des Hilfsgases.
Damit das aus dem vorderen Ende des Hilfsgas-Rohres 9
austretende Hilfsgas nicht direkt dem durch das Rohr 1
strömenden Gas entgegenströmt und dessen Strömung
bereits im Rohr 1 stören kann, ist vor dem Austrittsende
des Hilfsgas-Rohres 9 ein Prallteller 11 angeordnet, der
für eine Umkehrung der Strömungsrichtung des
Hilfsgasstromes sorgt. Dieser Prallteller 11 sitzt auf
dem vorderen Ende eines zur Druckmessung dienenden
Röhrchens 12, das durch das Hilfsgas-Rohr 9
hindurchgeführt ist und dessen vorderes Ende als
Druckmeßstelle 13 sich in der Mitte des Pralltellers 11
befindet. Das Röhrchen 12 ist mit einem
Anzeigeinstrument 14 zum Anzeigen des Drucks und einer
Druck-Regeleinrichtung 15 verbunden. In diese
Druck-Regeleinrichtung 15 wird der gewünschte Druck
eingegeben, und die Regeleinrichtung 15 steuert
daraufhin den Massenflußregler 10 so, daß der gemessene
Druck dem gewünschten Druck gleich ist.
Das Abgasrohr 6 ragt in eine Absaugvorrichtung 16
hinein, in die von einer Seite Luft eingesaugt und aus
der an der anderen Seite die Luft mit den aus dem
Abgasrohr austretenden Abgasen abgesaugt wird.
Während auf die beschriebene Weise im Rohr 1 ein
bestimmter Druck eingestellt wird, wird ein Brenner 17
parallel zur Strömungsrichtung des Gases bewegt, so daß
in dem Bereich, wo der Brenner das Rohr zur
Verformbarkeit erhitzt, je nach dem im Rohr herrschenden
Druck ein Aufweiten oder Schrumpfen des Rohres erfolgt.
Es läßt sich leicht durch Versuche ermitteln, welchen
Druck man einstellen muß, um eine bestimmte Aufweitung
oder ein bestimmtes Schrumpfen zu erreichen.
Ein günstiger Nebeneffekt der vorstehend beschriebenen
Rohr-Vorbehandlung liegt darin, daß die Außenfläche
flammenpoliert wird, d. h., daß mechanische
Oberflächenverletzungen verschmelzen und
Verunreinigungen der Außenflächen weitgehend verbrannt
werden oder verdampfen. Gleiches geschieht mit der
Innenfläche, insbesondere wenn, wie im Beispiel, das am
linksseitigen Ende eingeleitete Gas Sauerstoff enthält.
Gleichzeitig kann bei der beschriebenen
Rohr-Vorbehandlung die Innenfläche des Rohres auch einer
Ätzung, die in der Gasphase stattfindet, unterzogen
werden, wie sie zur Vorbehandlung von Rohren für eine
Innenbeschichtung aus der DE-C2 30 00 954 oder als
begleitende Behandlung im Zusammenhang mit dem
Kollabieren eines Rohres aus der DE-A1 30 31 160 bekannt
ist. Dazu werden ein oder mehrere fluorhaltige
Verbindungen dem durch das Rohr strömenden Gas
beigemischt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Lichtwellenleitern,
bei dem eine stabförmige Roh-Vorform mit einem Kern und
einem Mantel hergestellt, auf diese mindestens ein
Überwurfrohr aufgeschmolzen wird und die so erhaltene
Vorform zum Lichtwellenleiter ausgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Herstellung der Roh-Vorform deren
Außendurchmesser gemessen wird und daß man das
aufzuschmelzende Überwurfrohr in einem
Vorbehandlungsschritt, abhängig von dem gemessenen
Außendurchmesser der Roh-Vorform, derart aufweitet oder
schrumpfen läßt, daß sein Innendurchmesser um einen
vorgegebenen Betrag größer ist als der gemessene
Außendurchmesser der Roh-Vorform.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Überwurfrohr zum Aufweiten oder Schrumpfen in
einer Glasdrehbank um seine Längsachse gedreht wird,
während an seiner Außenseite eine Wärmequelle entlang
bewegt, von der einen Seite ein Gas durch das Rohr
geleitet und von der anderen Seite ein Hilfsgas in das
Rohr geblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Regeln der Durchflußmenge des in das Rohr
geblasenen Hilfsgases ein bestimmter Druck im Rohr
eingestellt wird, der gewährleistet, daß die gewünschte
Aufweitung oder Schrumpfung stattfindet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das durch das Rohr strömende Gas Bestandteile
enthält, die eine Reinigung und/oder Ätzung der
Rohrinnenfläche bewirken.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorstehenden Ansprüche, bestehend aus einer
Glasdrehbank, in der das Überwurfrohr (1), verlängert
durch ein an seinem Ende angeschweißtes Abgasrohr
größeren Durchmessers um seine Längsachse drehbar ist,
aus einer an seiner Außenseite bewegbaren Wärmequelle,
aus einem Einlaßrohr zum Einleiten eines Gases in das
Rohr und einem in das Abgasrohr hineinragenden
Hilfsgas-Rohr zum Einleiten eines dem Gas
entgegenströmenden Hilfsgases,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Austritts-Ende des Hilfsgas-Rohres (9) ein
Prallteller (11) angeordnet ist, der die
Strömungsrichtung des aus dem Hilfsgas-Rohr (9)
austretenden Hilfsgases umkehrt, so daß es, vermischt
mit dem durch das Rohr (1) geströmten Gas durch einen
Zwischenraum zwischen dem Abgasrohr (6) und dem
Hilfsgas-Rohr (9) aus dem Abgasrohr hinausströmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallteller (11) auf einem durch das
Hilfsgas-Rohr (9) geführten zur Druckmessung dienenden
Röhrchen (12) befestigt ist.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: ALCATEL, PARIS, FR |
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