DE3527017C2 - Verfahren zur Herstellung einer stabförmigen Vorform für Lichtleitfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer stabförmigen Vorform für LichtleitfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Ein derartiges Verfahren ist z. B. bekannt aus der DE-AS
27 41 854. Bei diesem Verfahren der Vorformherstellung
werden gas- oder dampfförmige Ausgangsstoffe in ein
Substratrohr eingeleitet und unter Wärmeeinwirkung lokal
erhitzt und so eine oder mehrere Glasschichten mit
meistens unterschiedlicher Zusammensetzung auf der
Innenwand des Substratrohres abgeschieden. Nach der
Abscheidung wird der dabei entstandene Glaskörper, der
immer noch rohrförmig ist, in eine stabförmige Vorform
kollabiert, aus der die Lichtleitfaser gezogen werden
kann. Die Maßnahme, während des Kollabierens einen
Überdruck im Innern des rohrförmigen Glaskörpers
aufrechtzuerhalten, dient dazu, die Rundheit des
rohrförmigen Glaskörpers während des Kollabierens, was
üblicherweise in mehreren Durchgängen und
Kollabierschritten erfolgt, beizubehalten. Bei dem
eingangs angegebenen bekannten Verfahren wird dies auf
statische Weise erreicht, indem der rohrförmige
Glaskörper an einer Stelle verschlossen und am offenen
Ende ein Gas bei dem gewünschten über dem Umgebungsdruck
liegenden Druck eingeleitet wird, so daß dieser
erwünschte Druck im gesamten Rohrinnenraum herrscht.
Erfahrungen mit diesem Verfahren haben jedoch gezeigt,
daß die Druckdifferenz zwischen dem Außendruck und dem
Innendruck des rohrförmigen Glaskörpers während des
Kollabierens Schwankungen unterworfen ist, die
Unregelmäßigkeiten in den Kollabierprozeß einbringen.
Hinzu kommt die bekannte Schwierigkeit, daß bei den
relativ hohen Temperaturen, die für das Kollabieren
notwendig sind, ein erheblicher Anteil von Dotiermitteln,
wie z. B. Germanium, aus der innersten Schicht des
rohrförmigen Glaskörpers verdampft, so daß die optischen
Eigenschaften des Glaskörpers stark verändert werden.
Durch diese Verdampfung entsteht im Brechungsindexverlauf
des Kerns der Vorform und damit auch in der darauf
gezogenen Faser ein sogenannter "Dip", wenn nicht die
betroffenen Schichten durch Abätzen unmittelbar vor dem
letzten Kollabierschritt entfernt werden. Das Abätzen von
Schichten ist ein zeitraubender Verfahrensschritt, so daß
er nur bei der Herstellung von Vorformen für Glasfasern
mit sehr hoher Qualität angewendet wird.
Man hat zwar auch bereits (US 4 165 224) vor dem letzten
Kollabierschritt ein Gas durch den zu kollabierenden
Glaskörper strömen lassen, um einen geringen Überdruck
sicherzustellen, aber auch hier ist nicht sichergestellt,
daß während des Kollabierens der eingestellte Druck über
die Länge des rohrförmigen Glaskörpers erhalten bleibt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das
hinsichtlich des Kollabierens die Nachteile des bekannten
Verfahrens nicht mehr aufweist.
Diese Aufgabe wird entsprechend den Kennzeichen des
Patentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens des Kollabierens von
rohrförmigen Glaskörpern in stabförmige Vorformen. Die
Vorrichtung zeigt einen rohrförmigen Glaskörper 2, der in
einem Halter oder einem Spannfutter 3 befestigt ist, das
in einer feststehenden Haltevorrichtung 4 relativ zu
dieser drehbar gelagert ist. Das Ende des rohrförmigen
Glaskörpers 2, das vom Spannfutter 3 entfernt ist, mündet
in ein Abgasrohr 5, das wiederum drehbar gelagert ist,
mit Hilfe einer drehbaren Rohrverbindung 6 bekannter
Konstruktion in einer feststehenden Haltevorrichtung 7.
Während des Kollabierens dreht das Spannfutter den
rohrförmigen Glaskörper 2 zusammen mit dem Abgasrohr 5 um
die Achse des rohrförmigen Glaskörpers 2, und die
drehbare Rohrverbindung 6 sorgt für eine im wesentlichen
leckfreie Verbindung zwischen dem Innenraum des
Abgasrohres 5 und dem Innenraum der Haltevorrichtung 7.
Eine Wärmequelle 8, z. B. ein Sauerstoff-Wasserstoff-
Brenner, ist so an der Vorrichtung befestigt, daß er in
den durch den Doppelpfeil angezeigten Richtungen entlang
dem rohrförmigen Glaskörper 2 im wesentlichen
zwischen dem Spannfutter 3 und der Einmündungsstelle des
rohrförmigen Glaskörpers 2 in das Abgasrohr 5 verschiebbar
ist.
Durch ein Einlaßrohr 9 wird ein Gas bei einem vorbe
stimmten über dem Umgebungsdruck liegenden Druck in das
Innere des rohrformigen Glaskörpers 2 eingeleitet, während
das Rohr kollabiert, genauer gesagt während wenigstens
eines, aber vorzugsweise während aller außer dem letzten,
der Kollabierschritte. Das Kollabieren wird wie vielfach
bekannt durch Wirkung der von der Wärmequelle 8 erzeugten
Hitze verursacht. In bekannter Weise wird die Wärmequelle
8 entlang dem rohrförmigen Glaskörper 2 verschoben während
jedes der Kollabierschritte oder Durchgänge, so daß bei
jedem Durchgang oder Kollabierschritt der innere und der
äußere Durchmesser des rohrförmigen Glaskörpers 2 sich
schrittweise verringert, bis die in dem rohrförmigen Glas
körper 2 vorhandene Öffnung während des letzten Kollabier
schrittes vollständig verschwindet und der rohrförmige
Glaskörper 2 in eine massive
stabförmige Vorform überführt ist.
Soweit bisher beschrieben, ist die in der Zeichnung ge
zeigte Vorrichtung eine bekannte und häufig angewendete
Vorrichtung, die daher keiner näheren Erläuterung bedarf.
Es genügt, darauf hinzuweisen, daß die Haltevorrichtung 7
hohl ist und ein hohles Anschlußteil 10 aufweist. An
dieses Anschlußteil 10 ist mittels eines Verbinders 11
irgendeiner bekannten Bauart ein Rohr 12 angeschlossen,
das wie gezeigt, ein flexibler Schlauch sein kann. Der im
Innern des hohlen Anschlußteils 10 herrschende Druck wird
auf ein Rohr 13 übertragen, das wie gezeigt, zwei Abzweige
14 und 15 hat. Der Abzweig 14 führt zu einem Druckan
zeiger 16 bekannter Konstruktion. Auf der andern Seite
führt der Abzweig 15 zu einem Drucksensor 17, der auch
eine Einlaßöffnung 18 hat, durch die der Umgebungsdruck in
das Innere des Drucksensors 17 übertragen wird.
Der Drucksensor 17 ist ebenfalls von bekannter Bauart und
wird daher nicht näher erläutert. Er dient dazu, den über
den Rohrabzweig 15 zu ihm übertragenen Druck mit dem von
der Einlaßöffnung übertragenen Umgebungsdruck zu ver
gleichen und ein elektrisches Signal zu erzeugen, das das
Ergebnis dieses Vergleichs der beiden Drücke, vorzugsweise
ihre Differenz, darstellt. Um Wärmeeinflüsse auf das elek
trische Ausgangssignal auszuschließen, ist der Drucksensor
17 auf einer Grundplatte 19 befestigt.
Das elektrische Ausgangssignal des Drucksensors 17 wird
über eine elektrische Verbindungsleitung 20 einem elek
tronischen Manometer 21 zugeführt. Dieses erzeugt ein Aus
gangssignal, das über eine elektrische Leitung 22 einem
Sollwertgeber 23 zugeführt wird.
Das vom Verbinder 11 abgewandte Ende des flexiblen
Schlauchs 12 ist mit einem Anschluß verbunden, der mit dem
Inneren eines Druckausgleichszylinders 24 in Verbindung
steht. Das Innere dieses Zylinders 24 ist durch eine Wand
25 in zwei Kammern 26 und 27 geteilt.
Die Kammern 26 und 27 sind begrenzt miteinander verbunden
über einen Durchgangsbegrenzer 28, dessen Durchgangsöff
nung einen vorgegebenen Querschnitt hat. Eine Auslaßöff
nung verbindet die Kammern 27 mit einem Auslaßrohr 30, das
zu einem Auslaßventil 31 führt. Dieses Ventil steuert den
Durchfluß durch das Auslaßrohr und den Auslaß des in dem
Rohr 30 vorhandenen Gases in die Umgebung. Das Ventil 31
ist vorzugsweise als Drosselventil konstruiert. Ein Ein
laßrohr 32, in das ein einstellbares Ventil 33 eingebaut
ist, steht mit der Kammer 26 des Druckausgleichszylinders
24 in Verbindung.
Ein Inertgas, beispielsweise Stickstoff, wird in das Ein
laßrohr 32 eingeleitet. Eine elektrische Leitung 34 ver
bindet einen Ausgang des Sollwertgebers 23 mit dem ein
stellbaren Ventil 33. Das Ventil 33 wird abhängig vom von
der Leitung 34 empfangenen Signal eingestellt und dadurch
der Fluß des Inertgases durch das Einlaßrohr in die Kammer
26 gesteuert.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der vorstehend be
schriebenen Vorrichtung beschrieben. Während des Kolla
bierens wird ein Gas bei vorgegebenem Druck in das innere
des rohrförmigen Glaskörpers 2 durch das Einlaßrohr 9 ein
geleitet. Gleichzeitig wird das Inertgas, vorzugsweise
Stickstoff, in die Kammer 26 des Druckausgleichszylinders
24 eingeleitet. Abhängig davon, wie weit das Ventil 33
offen ist, wird in der Kammer 26 ein Druck aufgebaut, und
dieser Druckaufbau breitet sich durch den flexiblen
Schlauch 12 und das rohrförmige Anschlußteil 10 der Halte
vorrichtung 7 in das Innere des Abgasrohres 5 aus. Selbst
verständlich wird ein Teil des Inhalts der Kammer 26
gleichzeitig durch den Durchgangsbegrenzer 28 in die
Kammer 27 und von dort durch die Auslaßlüftung 29, das
Auslaßrohr 30 und das Auslaßventil 31 in die Umgebung ab
gelassen. Trotzdem findet der Druckaufbau noch statt.
Der Drucksensor 17 stellt fest, wie weit dieser aufgebaute
Druck über dem Umgebungsdruck liegt und gibt ein Ausgangs
signal über die Leitung 20 zum elektronischen Manometer 21
und von dort über die Leitung 22 zum Sollwertgeber 23.
Wenn dann der im rohrförmigen Anschlußteil 10 herrschende
Druck von dem gewünschten Druck abweicht, gibt der Soll
wertgeber 23 ein Signal über die Leitung 34 zum Ventil 33,
das dieses entweder mehr schließt oder mehr öffnet, ab
hängig davon, in welcher Richtung der Druck vom gewünsch
ten Druck abweicht. Dabei wird die drosselnde Wirkung des
Ventils 33 vergrößert, wenn der Druck nach oben vom ge
wünschten Druck abweicht. Gleichzeitig gibt der Druckan
zeiger 16 eine visuelle Anzeige des im rohrförmigen Teil
der Haltevorrichtung 7 vorhandenen Drucks und versetzt so
die Bedienungsperson der Vorrichtung in die Lage, falls
erforderlich, die am Sollwertgeber 23 voreingestellten
Werte zu ändern.
Es ist erwünscht, daß der Druckausgleichszylinder 24 als
ein Pulsierungsdämpfer wirkt, insofern, als zeitliche
Fluktuationen in ihm aufgehoben werden. Andererseits wer
den Langzeittrends beim Druckaufbau durch den Drucksensor
17 festgestellt und dazu verwendet, die Einstellung des
Durchlaßquerschnitts des Ventils 33 zu steuern. Es ist
klar, daß der Druck im rohrförmigen Anschlußteil 10 immer
geringer ist als der im Einlaßrohr 9 herrschende Druck, so
daß ein Gasfluß vom Einlaßrohr 9 zum Abgasrohr 5 und von
dort durch das Anschlußteil 10, den flexiblen Schlauch 12,
die Kammer 26, den Durchgangsbegrenzer 28, die Kammer 27,
die Auslaßöffnung 29, das Auslaßrohr 30 in die Umgebung
während des Kollabierens aufrechterhalten wird.
Es wurde festgestellt, daß während des Kollabierens ge
wisse Dotierungsmittel wie zum Beispiel Germanium, Phos
phor oder ähnliches leichter als das Grundmaterial Sili
ziumdioxid aus dem rohrförmigen Glaskörper verdampfen.
Normalerweise ist die vor dem Kollabieren abgeschiedene
innerste Schicht des rohrförmigen Glaskörpers 2 die am
meisten dotierte Schicht, da sie die größte Abweichung des
Brechungsindex vom Brechungsindex des undotierten Sili
ziumdioxids haben soll. Somit ergibt die Verdampfung eines
solchen Dotierungsmittels aus dieser innersten Schicht
eine Verschlechterung der gewünschten optischen Eigen
schaften dieser Schicht und/oder mehrerer sich daran an
schließender Schichten.
Um dieser Verschlechterung entgegenzuwirken, enthält das
in den rohrförmigen Glaskörper 2 während des Kollabierens
durch das Einlaßrohr 9 eingeleitete Gas Stoffe, die unter
Hitzeeinwirkung das jeweilige Dotiermittel oder die jewei
ligen Dotiermittel freisetzen. Dies bedeutet,
daß während des Kollabierens ein Teil des Do
tiermaterials aus der innersten Schicht verdampft und mit
dem durch das Innere des rohrförmigen Glaskörpers strömen
den Gas abtransportiert wird, aber gleichzeitig in der
durch die Wärmequelle 8 erzeugten Erhitzungszone im Gas
strom eine Ersatzmenge des Dotiermittels erzeugt wird, die
sich auf der inneren Oberfläche des rohrförmigen Glas
körpers stromabwärts von der Erhitzungszone abscheidet.
Somit wird die Verarmung der innersten Schicht an Dotier
mitteln mindestens zum Teil kompensiert. In jedem Fall
wird der Dotiermittelverlust, der in den in radialer Rich
tung nach außen sich anschließenden Schichten auftritt und
sich daraus ergibt, daß diese Dotiermittel in die innerste
Schicht diffundieren und von dort verdampfen, minimal ge
halten, wenn nicht sogar vollständig ausgeglichen.
Gemäß der Erfindung wird die oben beschriebene Druck
regelung vorzugsweise während sämtlicher Durchgänge der
Wärmequelle 8 angewendet, d. h. während aller Kollabier
schritte, die den rohrförmigen Glaskörper 2 in eine Vor
form mit massivem Querschnitt überführen, außer beim
letzten Kollabierschritt, bei dem die Öffnung im ursprüng
lich rohrförmigen Glaskörper 2 verschwindet. Wegen des
Verschwindens der Öffnung im rohrförmigen Glaskörper min
destens an einer Stelle, beim letzten Kollabierschritt,
kann das Gas nicht mehr durch das Innere des rohrförmigen
Glaskörpers 2 hindurchströmen, und daher würde die oben
erwähnte Druckregelung keinen Sinn ergeben.
Der Druckausgleichszylinder 24 regelt Kurzzeitfluktua
tionen des Drucks aus. Jedoch hat die Erfahrung gezeigt,
daß dieser Druckausgleichszylinder 24 und die damit ver
bundenen Elemente in vielen Fällen auch weggelassen werden
können, ohne daß der erwünschte Druckaufbau das Gegen
drucks im Abgasrohr 5 sich verschlechtert. Das Einlaßrohr
würde dann direkt in das Innere des rohrförmigen Anschluß
teils 10 der Haltevorrichtung 7 führen und dort enden und
an dieser Stelle einen Gegendruck aufbauen. Die Erfahrung
hat gezeigt, daß auch unter diesen Umständen eine aus
reichende Regelung des Gegendrucks möglich ist.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer stabförmigen Vorform für Lichtleitfasern aus einem rohrförmigen Glaskörper, der in mehreren Schritten kollabiert und dabei während mindestens einem der Schritte vor dem Verschließen des Rohres dieses von einem Gas mit einem über dem Umgebungsdruck liegenden Druck durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom an einem Ende des rohrförmigen Ausgangskörpers in die Rohröffnung und am anderen Ende in einen Gasbehälter geleitet, an einer bestimmten Stelle des Gasbehälters die Differenz zwischen dem herrschenden und dem Umgebungsdruck ermittelt, zur Druckregelung das Gas mit überatmosphärischem Druck in einen stromabwärts von der vorgegebenen Stelle liegenden Bereich eingeleitet und das Einleiten in Abhängigkeit von der festgestellten Druckdifferenz gesteuert wird.
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