DE3920280A1 - Verfahren zur herstellung von methyl-tert.-butylketon - Google Patents
Verfahren zur herstellung von methyl-tert.-butylketonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues und verbessertes Verfahren
zur Herstellung von Methyl-tert.-butylketon durch dehydratisierende
Gasphasendecarboxylierung von Trimethylessigsäure mit Essigsäure oder
Aceton oder Essigsäure/Aceton-Gemischen, an Titandioxid enthaltenden
Katalysatoren, deren spezifische Oberfläche mindestens 10 m2/g beträgt.
Anstelle von Carbonsäuren lassen sich auch, wie aus Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Band VII/2a, S. 627-633, 1973 bekannt, deren
Derivate einsetzen, z.B. Carbonsäureester, Nitrile und die Carbonsäure
anhydride. Dies ist besonders dann von Interesse, wenn die Carbonsäuren
schwer flüchtig sind oder bei der Verdampfung zur Decarboxylierung neigen.
Es ist allgemein bekannt (z.B. aus der DE-A-21 11 722) für diese Reaktion
u.a. Zirkondioxid oder Thoriumdioxid enthaltende Kontakte, besonders
solche, mit Aluminiumoxid als Trägermaterial, zu verwenden. Die mit diesen
Katalysatoren erzielbaren Ausbeuten und deren Aktivitätsdauer waren nicht
voll befriedigend.
Aus der DE-A-27 58 113 sind Katalysatoren bekannt, die aus Zirkondioxid
oder Thoriumdioxid auf Anatas als Träger bestehen. Diese besitzen zwar
eine bessere Langzeitaktivität, gegenüber den zuvor genannten, waren
jedoch auch nicht voll befriedigend.
Ferner ist aus JP 58/13 537, US-A-45 28 400 und US-A-45 70 021 die
heterogen katalysierte Umsetzung von Pivalinsäure entweder mit Aceton oder
Essigsäure (EP-A-85 996) in der Gasphase an ZrO2, CeO2/Al2O3 und
ThO2/Al2O3 bekannt. Die verwendbaren Katalysatoren sind teuer bzw.
radioaktiv und die Ausbeuten lassen zu wünschen übrig.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, den Nachteilen der bekannten
Verfahren abzuhelfen.
Demgemäß wurde ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Methyl-tert.-butylketon durch Umsetzung von Trimethylessigsäure mit Essig
säure oder Aceton oder Essigsäure/Aceton-Gemischen in der Gasphase in
Gegenwart eines Katalysators gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man solche Katalysatoren verwendet, deren aktive Masse aus Titandioxid
mit einer spezifischen Oberfläche größer als 10 m2/g besteht.
Die Selektivität zu Methyl-tert.-butylketon ist besonders hoch, wenn die
spezifische Oberfläche größer als 10 m2/g, bevorzugt 20 bis 200 m2/g ist
und wenn der Katalysator 0,05 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.%
mindestens eines Metalloxids, ausgewählt aus der ersten oder zweiten
Hauptgruppe des Periodensystems, insbesondere aus den Elementen Lithium,
Natrium, Kalium oder aus der Gruppe der seltenen Erdmetalle, insbesondere
aus den Elementen Lanthan oder Cer, enthält. Das Titandioxid wird vorteil
haft in Form von Anatas verwendet.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können in Form von Tränk- oder Misch
katalysatoren eingesetzt werden.
Als Ausgangsmaterial wird oberflächenreiches Titandioxid, z.B. pyrogenes
TiO2 oder getrocknete Metatitansäure verwendet, das unter Zusatz von
Peptisationsmitteln in einem Kneter oder Mischer in einen formbaren
Zustand gebracht wird. Die Knetmasse wird extrudiert, getrocknet und
calciniert. Nach Feststellung der Porosität wird eine Tränklösung
eingesetzt, deren Volumen der Porenfüllung des Trägers entspricht.
Die Imprägnierung wird durch Zugabe der Tränklösung, vorteilhaft durch
Aufsprühen, auf den vorgelegten Träger in einer rotierenden Trommel
durchgeführt. Zur Herstellung der Tränklösungen sind alle löslichen Salze
geeignet, die sich bei der Calcination ohne weitere Rückstände zu Oxiden
zersetzen.
Die Mischkatalysatoren werden in ähnlicher Weise wie die Träger der
Tränkkatalysatoren hergestellt. Zu der TiO2-Knetmasse werden zusätzlich
die entsprechenden Salzlösungen im Kneter zugegeben und es wird für gute
Durchmischung gesorgt. Verformung, Trocknung und Calcinierung erfolgt wie
bei der Trägerherstellung.
Die Katalysatoren lassen sich durch thermische Behandlung mit Luft oder
mit Luft-Stickstoffgemischen bei 450 bis 550°C wieder regenerieren.
Der gebrauchte Katalysator kann einfach in den Schwefelsäureaufschluß
zurückgeführt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Methyl-tert.-butylketon
aus Trimethylessigsäure und Essigsäure gemäß folgender Gleichung:
Als Koppelprodukt wird das symmetrische Keton Aceton erhalten:
Aceton kann ebenfalls mit Trimethylessigsäure unter Bildung von
Methyl-tert.-butylketon reagieren:
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Katalysatoren bietet den Vorteil, daß
sowohl Essigsäure als auch Aceton als auch Gemische von Essigsäure und
Aceton eingesetzt werden können.
Das bei der Reaktion gebildete oder im Überschuß eingesetzte Aceton kann
mühelos destillativ vom Methyl.-tert.-butylketon getrennt und wieder in
die Reaktion zurückgeführt werden.
Das Gemisch aus Trimethylessigsäure und Essigsäure und/oder Aceton kann
bis zu 50% Wasser enthalten. Da das Wasser sich häufig günstig auf die
Aktivitätsdauer der Katalysatoren auswirkt (es scheidet sich weniger
Kohlenstoff auf dem Katalysator ab), ist es sogar zweckmäßig, dem
Einsatzgemisch 1 bis 50 Gew.-% Wasser zuzusetzen.
Man nimmt die dehydratisierende Decarboxylierungsreaktion vorzugsweise bei
Normaldruck und bei Temperaturen von 300 bis 600°C, vor allem 350 bis
500°C, insbesondere bei 400 bis 450°C vor, indem man die auf diese
Temperatur vorerhitzten Säure- und/oder Acetondämpfe durch einen
Festbettofen leitet, der mit Katalysatorsträngen, -granalien, -tabletten,
-splitt oder -ringen gefüllt ist oder indem man die Umsetzung in einem
Wirbelofen durchführt.
Das Arbeiten unter leichtem Über- oder Unterdruck ist ebenfalls möglich,
bietet aber keine entscheidenden Vorteile. Nach Passieren der Katalysator
zone wird das Gemisch aus Methyl-tert.-butylketon, Aceton, Wasser, Resten
von Trimethylessigsäure und Spuren Essigsäure destillativ aufgearbeitet.
Aceton, Wasser und nicht umgesetzte Trimethylessigsäure können in die
Reaktion zurückgeführt werden. Man erzielt Trimethylessigsäure-Umsätze von
95 bis 100% und hierauf bezogene Ausbeuten an Methyl-tert.-butylketon von
90 bis 99%.
Es wird Titandioxid mit einer Oberfläche von ca. 120 m2/g verwendet, das
unter Zusatz von Wasser und und 3% Salpetersäure (bezogen auf Titan
dioxid) verknetet und anschließend extrudiert, getrocknet und calciniert
wird.
Es wird Titandioxid mit einer Oberfläche von ca. 40 m2/g verwendet, das
unter Zusatz von Wasser, 4% Kartoffelstärke (bezogen auf Titandioxid) und
5% Ammoniakwasser (25% NH3) verknetet und anschließend extrudiert, ge
trocknet und calciniert wird.
Die so erhaltenen Extrudate werden bis zur Porenfüllung mit Tränklösungen
in einer rotierenden Trommel imprägniert:
Über einen Verdampfer wurde stündlich ein Gemisch aus 15 g Pivalinsäure,
52 g Essigsäure und 13 g Wasser verdampft und zusammen mit 3 l Stickstoff
bei 415°C über 100 ml des Katalysators A geleitet, der zu 0,5 Gew.-% aus
Natriumoxid und dem Rest aus Anatas bestand. Der Katalysator wurde analog
Beispiel 1 durch Tränken von 995 g TiO2-Träger II mit einer Lösung, die
5 g Na2O (als wäßrige NaOH) enthielt, hergestellt. Anschließend wurden die
Reaktionsgase abgekühlt und in einer Vorlage gesammelt. Vom zweiphasigen
Austrag wurden die organische und die wäßrige Phase mittels GC analysiert.
Der Umsatz an Pivalinsäure betrug 99%. Die Selektivität zu Pinacolon
betrug 93%.
Über einen Verdampfer wurde stündlich ein Gemisch aus 15 g Pivalinsäure,
52 g Essigsäure und 13 g Wasser verdampft und zusammen mit 3 l Stickstoff
bei 400°C über 100 ml des Katalysators B geleitet, der zu 0,3 Gew.-% aus
Natriumoxid und dem Rest aus Anastas bestand. Der Katalysator wurde analog
Beispiel 1 durch Tränken von 997 g TiO2-Träger I mit einer Lösung, die 3 g
Na2O (als wäßrige NaOH) enthielt, hergestellt. Anschließend wurden die
Reaktionsgase abgekühlt und in einer Vorlage gesamme1t. Vom zweiphasigen
Austrag wurden die organische und die wäßrige Phase mittels GC analysiert.
Der Umsatz an Pivalinsäure betrug 97%. Die Selektivität zu Pinacolon
betrug 95%.
Über einen Verdampfer wurde stündlich ein Gemisch aus 9 g Pivalinsäure,
32 g Aceton und 10 g Wasser verdampft und zusammen mit 3 l Stickstoff bei
410°C über 100 ml des Katalysators C geleitet, der zu 0,1 Gew.-% aus
Kaliumoxid und dem Rest aus Anatas bestand. Der Katalysator wurde analog
Beispiel 1 durch Tränken von 999 g TiO2-Träger II mit einer Lösung, die
1 g K2O (als wäßrige KOH) enthielt, hergestellt. Anschließend wurden die
Reaktionsgase abgekühlt und in einer Vorlage gesammelt. Vom zweiphasigen
Austrag wurden die organische und die wäßrige Phase mittels GC analysiert.
Der Umsatz an Pivalinsäure betrug 98%. Die Selektivität zu Pinacolon
betrug 90%.
Über einen Verdampfer wurde stündlich ein Gemisch aus 15 g Pivalinsäure,
17 g Essigsäure, 17 g Aceton und 12 g Wasser verdampft und zusammen mit
3 l Stickstoff b ei 430°C über 100 ml des Katalysators D geleitet, der zu
0,3 Gew.-% aus Natriumoxid und dem Rest aus Anatas bestand. Der Kataly
sator wurde analog Beispiel 1 durch Tränken von 997 g TiO2-Träger II mit
einer Lösung, die 3 g Na2O (als wäßrige NaOH) enthielt, hergestellt.
Anschließend wurden die Reaktionsgase abgekühlt und in einer Vorlage
gesammelt. Vom zweiphasigen Austrag wurden die organische und die wäßrige
Phase mittels GC analysiert. Der Umsatz an Pivalinsäure betrug 94%. Die
Selektivität zu Pinacolon betrug 96%.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Methyl-tert.-butylketon
durch Umsetzung von Trimethyl-essigsäure mit Essigsäure oder Aceton
oder Essigsäure/Aceton-Gemischen in der Gasphase in Gegenwart eines
Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Katalysatoren
verwendet, deren aktive Masse aus Titandioxid mit einer spezifischen
Oberfläche größer als 10 m2/g besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Titandioxid in
Form von Anatas verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
0,05 bis 50 Gew.% ein oder mehrere Metalloxide aus der ersten oder
zweiten Hauptgruppe des Periodensystems enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
0,05 bis 50 Gew.% Lithium-, Natrium- oder Kaliumoxid enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
ein oder mehrere Oxide seltener Erdmetalle enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
Ceroxid enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
eine spezifische Oberfläche von 20 bis 200 m2/g besitzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
eine spezifische Oberfläche von 30 bis 160 m2/g besitzt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator
0,1 bis 10 Gew.% des Oxids enthält.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19893920280 DE3920280A1 (de) | 1989-06-21 | 1989-06-21 | Verfahren zur herstellung von methyl-tert.-butylketon |
US07/381,469 US4950763A (en) | 1988-07-29 | 1989-07-18 | Preparation of ketones |
CA000606131A CA1331004C (en) | 1988-07-29 | 1989-07-19 | Preparation of ketones |
EP89113502A EP0352674B1 (de) | 1988-07-29 | 1989-07-22 | Verfahren zur Herstellung von Ketonen |
ES198989113502T ES2041906T3 (es) | 1988-07-29 | 1989-07-22 | Procedimiento para la fabricacion de cetonas. |
DE8989113502T DE58904053D1 (de) | 1988-07-29 | 1989-07-22 | Verfahren zur herstellung von ketonen. |
JP1195428A JP2834481B2 (ja) | 1988-07-29 | 1989-07-29 | ケトンの製法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920280 DE3920280A1 (de) | 1989-06-21 | 1989-06-21 | Verfahren zur herstellung von methyl-tert.-butylketon |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3920280A1 true DE3920280A1 (de) | 1991-01-03 |
Family
ID=6383225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920280 Withdrawn DE3920280A1 (de) | 1988-07-29 | 1989-06-21 | Verfahren zur herstellung von methyl-tert.-butylketon |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920280A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3301144A1 (de) * | 2016-09-29 | 2018-04-04 | Neste Oyj | Kraftstoff umfassend keton(e) |
-
1989
- 1989-06-21 DE DE19893920280 patent/DE3920280A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3301144A1 (de) * | 2016-09-29 | 2018-04-04 | Neste Oyj | Kraftstoff umfassend keton(e) |
US11254884B2 (en) | 2016-09-29 | 2022-02-22 | Neste Oyj | Fuel comprising ketone(s) |
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8130 | Withdrawal |