DE3919370A1 - Verbindungen zur aktivierung von kunststoffmaterialien - Google Patents
Verbindungen zur aktivierung von kunststoffmaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung spezieller Verbindungen zur
Aktivierung von Kunststoffmaterialien.
Ziel der sog. Aktivierung von Kunststoffmaterialien, genauer von
zugänglichen Molekülketten dieser Materialien ist es, diese chemisch
inerten Materialien mit funktionellen Gruppen, wie z. B.
-OH, -CO-, -NH₂, -SO₃⊖, -SO₄⊖, -PO₄, -SO₂Cl, -NH₄⊕, -CONH,
-COOH, -COO⊖, -SH zu versehen, auszustatten. - Dem liegen natürlich
weitere Ziele zugrunde; zum Beispiel, die Erhöhung der
Wasserbenetzbarkeit dieser Materialien, die Herabsetzung ihres
spezifischen Oberflächenwiderstands (und damit deren statischen
Aufladbarkeit), die Färbung dieser Materialien mit wasserlöslichen
Farben (unter Ausbildung von ionogenen oder kovalenten
Bindungen, anstatt von adsorptiven Bindungen), Verbesserung der
Klebbarkeit dieser Materialien, Erhöhung der Filtrationsleistung
von entsprechend zu Filtern ausgebildeten Kunststoffmaterialien,
etc.
Üblicherweise werden chemisch inerte Kunststoffmaterialien durch
Plasmabehandlung oder durch Oxidation mittels eines Flammofens
oder durch Behandlung mit sogen. Beizen, i. a. starke Säuren,
aktiviert. - Bei der Plasmabehandlung und bei der Beflammung ist
der apparative Aufwand groß und verursacht Kosten. Beim Beizen
besteht die Gefahr, daß nicht nur die Oberfläche des Materials
oxidiert wird, sondern die darunterliegende Materialstruktur
geschädigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, chemisch definierte Verbindungen
zur Aktivierung von Kunststoffmaterialien zu verwenden, bzw.,
unter Berücksichtigung des chemischen Aufbaus von Kunststoffmaterialien
formuliert: zugängliche Molekülketten der Polymere
mit funktionellen Gruppen auszustatten.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man zur Aktivierung von
Kunststoffmaterialien, Verbindungen der allgemeinen Formel
Ar-Z-Ar′
wobei bedeuten:
Ar bzw. Ar′:
"Aryl-", d. h. ein aus 5 oder 6 Ringatomen bestehendes aromatisches System, welches Alkyl- und/oder Alkanol- und/ oder Alkoxyseitenketten aufweisen kann und bei dem ein oder mehrere Wasserstoffe durch funktionelle Gruppen, wie z. B. -OH und/oder -CO- und/oder -NH₂ und/oder -SO₃⊖ und/oder -SO₄⊖ und/oder -PO₄ und/oder -SO₂Cl und/oder -NH₄⊕ und/oder -CONH und/oder -COOH und/oder -COO⊖ und/oder -CHO und/oder -SH substituiert sind, Ar gleich oder ungleich Ar′ ist und
Z = Carbonyl (-CO-), sekundäres Amin (-NH-), Methylen (-CH₂-), Isopropyliden
Ar bzw. Ar′:
"Aryl-", d. h. ein aus 5 oder 6 Ringatomen bestehendes aromatisches System, welches Alkyl- und/oder Alkanol- und/ oder Alkoxyseitenketten aufweisen kann und bei dem ein oder mehrere Wasserstoffe durch funktionelle Gruppen, wie z. B. -OH und/oder -CO- und/oder -NH₂ und/oder -SO₃⊖ und/oder -SO₄⊖ und/oder -PO₄ und/oder -SO₂Cl und/oder -NH₄⊕ und/oder -CONH und/oder -COOH und/oder -COO⊖ und/oder -CHO und/oder -SH substituiert sind, Ar gleich oder ungleich Ar′ ist und
Z = Carbonyl (-CO-), sekundäres Amin (-NH-), Methylen (-CH₂-), Isopropyliden
Sulfon (-SO₂-), Schwefel, Sauerstoff
oder quaternäres Ammonium (-N⊕H₄-) ist
verwendet.
verwendet.
Bei den Verbindungen, die der allgemeinen Formel gehorchen und
die erfindungsgemäß zur Aktivierung von Kunststoffmaterialien
eingesetzt werden, handelt es sich um Diarylketone, Diarylamine,
Diarylmethane, 2,2′-Diarylpropane, Diarylsulfone, Diarylsulfide,
Diaryläther oder Diarylammoniumverbindungen, bei denen mindestens
ein Wasserstoff durch eine funktionelle Gruppe substituiert ist.
Die Arylanteile Ar bzw. Ar′ o. g. allgemeiner Formel leiten sich
von aromatischen Systemen, wie denen des Pyridin, Pyrimidin,
Pyrazin, Furan, Thiophen, Pyrrol, Thiazol oder, vorzugsweise, des
Benzol ab.
Die Arylanteile Ar bzw. Ar′ der erfindungsgemäß eingesetzten der
o. g. allgemeinen Formel gehorchenden Verbindungen können gleich
oder ungleich sein. Bevorzugt werden dabei Verbindungen, deren
Arylanteile Ar und Ar′ dem gleichen aromatischen System zugehören,
wie z. B. Diphenylketone, Diphenylamine, Diphenylmethane,
2,2′-Diphenylpropane, Diphenylsulfone, Diphenylsulfide, Diphenyläther
oder Diphenylammoniumverbindungen, bei denen mindestens
ein (Ring-)Wasserstoff durch eine funktionelle Gruppe
substituiert ist.
Ebenfalls bevorzugt werden der o. g. allgemeinen Formel gehorchende
Verbindungen, bei denen Ar und Ar′ zwar dem gleichen aromatischen
System angehören, Ar sich von Ar′ aber dadurch unterscheidet,
daß Ar und/oder Ar′ eine kurze, bis zu 6 C-Atome lange
Alkyl-, Alkanol- oder Alkoxyseitenkette aufweisen, wie z. B. bei
3-Phenoxy-toluol, 3-Methyl-, 4′-methoxy-diphenylsulfon, 3-Phenoxybenzylalkohol,
3-Phenoxy-benzaldehyd und bei denen mindestens ein
(Ring-)Wasserstoff durch eine funktionelle Gruppe substituiert
ist.
Besonders bevorzugt werden der o. g. allgemeinen Formel gehorchende
Verbindungen, bei denen Ar gleich Ar′ ist, wie z. B. Diphenylmethan,
Diphenylsulfon, Diphenyläther, Diphenylketon, Diphenylamin,
2,2′-Diphenylpropan, Diphenylsulfid oder symmetrisch
in 3,3′- und/oder 4,4′-Stellung alkyl- und/oder alkoxy-substituierten
Verbindungen, wie z. B. 3,3′-Diäthoxy-diphenyl-sulfon
oder 4,4′-Dimethyl-diphenylmethan und bei denen mindestens ein
(Ring-)Wasserstoff durch eine funktionelle Gruppe substituiert
ist.
Zum erfindungsgemäßen Einsatz muß wenigstens ein (Ring-)Wasserstoff
der oben näher beschriebenen Diarylketone, Diarylamine,
Diarylmethane, 2,2′-Diarylpropane, Diarylsulfone, Diarylsulfide
oder Diaryläther durch eine funktionelle Gruppe substituiert
sein. Mit dem Begriff "funktionelle Gruppe" werden im folgenden
Begriffe, wie (re)aktive, hydrolysierbare, hydratisierbare,
wasserstoffbrückenbildung-bewirkende, ionogene (ionisierbare) ladungstragende
(kationische bzw. anionische) Gruppe subsumiert.
Beispiele für derartige Gruppen sind: -OH und/oder -CO- und/oder
-NH₂ und/oder -SO₃⊖ und/oder -SO₄⊖ und/oder -PO₄ und/oder -SO₂Cl
und/oder -NH₄⊕ und/oder -CONH und/oder -CHO und/oder -COOH und/
oder -COO⊖ und/oder -SH.
Die Substitution mindestens eines Wasserstoffs durch eine
funktionelle Gruppe kann dabei indirekt, über eine Methylen-,
Äthylen-, Propylen- oder Butylen-Brücke bzw. eine entsprechende
Alkoxybrücke an Ar oder Ar′ erfolgt sein, wie z. B. bei 3-Phenoxybenzylalkohol,
3-Methanol-benzophenon oder 4-Aminobutyl-diphenylsulfid.
Bevorzugt werden der o. g. allgemeinen Formel gehorchende Verbindungen
wenn mindestens ein Ringwasserstoff von Ar oder Ar′ direkt
durch eine funktionelle Gruppe substituiert ist, wie z. B. bei
4,4′-Diamino-diphenylmethan, 4,4′-Diamino-diphenylsulfon,
4,4′-Diamino-diphenylamin-sulfat, 3,4-Diaminobenzophenon,
4,4′-Diamino-diphenyläther, 2,4-Dihydroxy-benzophenon,
2,2-Bis-(4-hydroxy-phenyl)-propan, 2-Benzoyl-benzoesäure,
Benzophenon-3,3′,4,4′-tetracarbonsäure-dianhydrid,
Diphenylamin-4-sulfonsäure-Barium-salz, Diphenylamin-2-carbonsäure,
3,3′-4,4′-Tetrahydroxy-diphenylsulfid, 4,4′-Dihydroxy-diphenylsulfon,
"sulfochlorierter" 3-Phenoxy-benzylalkohol, "sulfatiertes"
bzw. "phosphatiertes" 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan. Die
Verwendung der Anführungszeichen soll daraufhinweisen, daß in
vielen Fällen Standardmethoden, wie z. B. "Sulfonierung von Aromaten"
(gemäß "Organikum, 9. Auflage, VEB Deutscher Verlag der
Wissenschaften, Berlin 1970, Seite 336-342) ausreichen, um aus,
im Hinblick auf die Aufgabenstellung nicht einsetzbaren Ausgangsverbindungen,
insbesondere keine funktionelle Gruppen aufweisende
Diphenylketon-, Diphenylamin-, Diphenylmethan-, 2,2′-Diphenylpropan-,
Diphenylsulfon-, Diphenylsulfid-, Diphenyläther oder
Diphenylammoniumverbindungen, Verbindungen zu synthetisieren, die
es dann gestatten, Kunststoffmaterialien zu aktivieren, wobei in
der Regel die erhaltenen Syntheseprodukte nicht weiter gereinigt
zu werden brauchen.
Die Aktivierung der Kunststoffmaterialien, im Sinne der Ausstattung
ihrer Molekülketten mit funktionellen Gruppen, erfolgt
dadurch, daß man die Kunststoffmaterialien mit den erfindungsgemäß
eingesetzten Verbindungen in geeigneter Weise behandelt.
Unter dem Begriff "behandeln" fallen Begriffe wie imprägnieren,
besprühen, bemalen, (ein-)tauchen, zufügen, zu-/vermischen,
kontaktieren, in-innigen-Kontakt-bringen, odgl. Zum Beispiel ist
es möglich, die erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen in
einem geeigneten, vorzugsweise wäßrigen Lösungsmittelsystem zu
lösen bzw. zu suspendieren und anschließend die (fertig ausgebildeten)
Kunststoffmaterialien mit dieser Lösung (Suspension)
in-innigen-Kontakt zu bringen und dann das Kunststoffmaterial aus
dieser Lösung (Suspension) wieder zu entfernen und dann das
behandelte, nunmehr mit funktionellen Gruppen ausgestattete
Kunststoffmaterial bestimmungsgemäß einzusetzen bzw. weiterzuverarbeiten.
- Art der substituierten funktionellen Gruppe der
erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen, das Lösungsmittelsystem,
Art und Ausbildung des zu aktivierenden Kunststoffmaterials
bestimmen die Zeitdauer, wie lange diese Materialien mit
den erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen kontaktiert werden
müssen.
Andererseits ist es auch möglich, die erfindungsgemäß eingesetzten
Verbindungen den Kunststoffmaterialien während deren
Verarbeitung zu ihrer entgültigen Form, z. B. beim Extrudieren
oder Spritzgießen zuzusetzen.
Kunststoffmaterialien, die für die Aktivierung mit den erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formel
Ar-Z-Ar′, insbesondere von Diphenylketon-, Diphenylamin-, Diphenylmethan-,
2,2′-Diphenylpropan-, Diphenylsulfon-, Diphenylsulfid,
Diphenyläther- oder Diphenylammoniumverbindungen, bei
denen mindestens ein Wasserstoff durch eine funktionelle Gruppe
substituiert ist, gut geeignet sind, sind solche, deren Molekülketten
diphenylmethan-, dicyclohexylmethan-, 2,2′-diphenylpropan-,
diphenyläther-, diphenylsulfid-, diphenylsulfon-, diphenylsiloxan-
oder phenylmethylsiloxan-gruppenhaltig sind.
Beispiele für diphenylmethan-gruppenhaltige Kunststoffmaterialien
sind: lineare oder vernetzte Polyurethane, die unter Verwendung
von beispielsweise 4,4′-Diaminodiphenylmethan oder Diphenylmethan-
4,4′-diisocyanat hergestellt worden sind; oder Polyimide
wie Polyarylimid, z. B. Vespel(R), andere Kunststoffmaterialien
wie Poly-p-Xylylen, Polybenzoxacindion oder Phenoplaste, wie
Phenol- oder Kresolharze in den Formen Resol, Resitol oder Resit.
Beispiele für dicyclohexylmethan-gruppenhaltige Kunststoffmaterialien
sind lineare oder vernetzte Polyurethane, die unter
Verwendung von beispielsweise 4,4′-Dicyclohexylmethandiisocyanat
oder 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan hergestellt worden sind;
oder Polyamide, die unter Verwendung von adipinsaurem Diaminodicyclohexylmethan
hergestellt worden sind.
Beispiele für 2,2′-diphenylpropan-gruppenhaltige Kunststoffmaterialien
sind Polycarbonat, Polysulfon, Epoxid- oder Phenoxyharze.
Beispiele für diphenyläther-gruppenhaltige Kunststoffmaterialien
sind Polyäther wie Polyphenylenoxid, Polysulfon, Polyäthersulfon,
Polyetherketon, Polyetheretherketon, Polybenzoxacindion oder
Polyimide aus aromatischen Tetracarbonsäuren (z. B. Promellitsäureanhydrid)
und 4,4′-Diaminodiphenyläther.
Ein Beispiel für diphenylsulfid-gruppenhaltige Kunststoffmaterialien
ist Polyphenylensulfid.
Beispiele für diphenylsulfon-gruppenhaltige Kunststoffmaterialien
sind Polysulfon, Polyäthersulfon.
Beispiele für diphenylsiloxan- bzw. phenylmethylsiloxan-gruppenhaltige
Kunststoffe sind Silikonöle, Silikonharze oder Silikonkautschuke,
in deren Molekülketten neben Dimethylsiloxaneinheiten
Diphenylsiloxan- bzw. Phenylmethylsiloxaneinheiten vorkommen.
All diese Kunststoffmaterialien sind bekannt, sie liegen zum Teil
in einer Vielzahl von Ausbildungen vor: z. B. als (Struktur-/
Integral-)Schäume, als Granulat, als Folien, als Fasern, als
Gele, als Pasten, Öle usw. Die erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen
sind auf alle Materialausbildungen anwendbar.
Vorbemerkung: die Anwesenheit von funktionellen Gruppen, speziell
von anionischen Gruppen wurde durch Färbung mit den kationischen
Farben Malachitgrün (MG), Kristallviolett (KV) und Pyronin G (PG)
im Vergleich zu Kontrollen, die nicht mit den erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen behandelt worden waren, demonstriert.
5 mg Benzophenon-3,3′-4,4′-tetracarbonsäure-dianhydrid werden in
2 ml 1-molarer NaOH gelöst. 1 ml Phenylmethyl-Siliconöl (AP 200,
Fa. Wacker, Burghausen) wird mit 100 µl dieser Lösung und 6 ml
Farblösung (Konzentration: 200 µg MG, KV bzw. PG/100 ml Wasser)
in einem Reagenzglas versetzt und kräftig geschüttelt: im Gegensatz
zur Kontrolle, wo kein carboxyl-gruppenhaltiges Benzophenon
zugesetzt wurde und wo das Siliconöl keine Farbe aus wäßriger
Lösung heraus angenommen hat, ist das aktivierte (behandelte)
Siliconöl grün, blau bzw. rot gefärbt. - Derart aktiviertes
Silikonöl hat eine Tendenz zur Bildung stabilerer Siliconölemulsionen
in Wasser als unbehandeltes Silikonöl.
Verwendete Kunststoffmaterialien:
Polycarbonatpulver (ca. 150 µm Partikeldurchmesser, Fa. Resart-
Ihm); Polysulfon-Granulat (P 3500, Fa. BASF); Polyurethan-
Granulat (Desmolac 2100, Fa. Bayer)
verwendete, erfindungsgemäß eingesetzte Verbindungen:
a) "sulfochlorierter" 3-Phenoxy-benzylalkohol
(in Anlehnung an Vorschriften aus "Organikum, 9. Auflage, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1970" synthetisiert, keine Anreicherungsschritte zur Erzielung bestimmter Isomeren)
b) "sulfochloriertes" Diphenylmethan
c) mit Schwefelsäure verestertes 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
d) Diphenylamin-4-sulfonsäure, Natriumsalz (Fa. Fluka)
a) "sulfochlorierter" 3-Phenoxy-benzylalkohol
(in Anlehnung an Vorschriften aus "Organikum, 9. Auflage, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1970" synthetisiert, keine Anreicherungsschritte zur Erzielung bestimmter Isomeren)
b) "sulfochloriertes" Diphenylmethan
c) mit Schwefelsäure verestertes 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
d) Diphenylamin-4-sulfonsäure, Natriumsalz (Fa. Fluka)
O. g. Verbindungen wurden in Wasser bzw., falls erforderlich in
einem Wasser/Methanol-Gemisch gelöst: je nach verwendetem
Lösungsmittelsystem liegen die Konzentrationen der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen in Lösung zwischen 0,5 und 35
Gew.-% (basischer pH erleichtert die Löslichkeit von a) und b) in
wäßriger Lösung).
Versuchsdurchführung: Kontaktierung der Materialien für 12
Stunden mit gesättigten wäßrigen bzw. wäßrig-methanolischen
Lösungen der unter a) bis d) angegebenen Verbindungen. Danach
Abgießen der Lösung, Waschen mit Wasser, evtl. Trocknung der
Materialien bei Raumtemperatur und Kontaktieren der Materialien
in wäßrigen Lösungen von MG, KV und PG für ca. 15 Stunden,
photometrische Messung der Farbextinktionen unter Berücksichtigung
unbehandelter Kontrollen: unspezifische Farbadsorptionen der Kontrollen
wurden vom Probenmeßwert abgezogen, Angaben der vermehrten
Farbbindung der Proben im Vergleich zur Kontrolle in %.
eingesetzte Verbindung: "sulfochlorierter" 3-Phenoxy-benzylalkohol
aktiviertes Material: PC-Pulver
aktiviertes Material: PC-Pulver
eingesetzte Verbindung: "sulfochlorierter" 3-Phenoxy-benzylalkohol
aktiviertes Material: PUR-Granulat
aktiviertes Material: PUR-Granulat
eingesetzte Verbindung: "sulfochloriertes" Diphenylmethan
aktiviertes Material: PC-Pulver
aktiviertes Material: PC-Pulver
eingesetzte Verbindung: "sulfochloriertes" Diphenylmethan
aktiviertes Material: Polysulfon-Granulat
aktiviertes Material: Polysulfon-Granulat
eingesetzte Verbindung: "sulfochloriertes" Diphenylmethan
aktiviertes Material: PUR-Granulat
aktiviertes Material: PUR-Granulat
Bereits makroskopisch deutlich erkennbare Farbbindung findet sich
bei entsprechender Verwendung von mit Schwefelsäure verestertem
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und Diphenylamin-4-sulfonsäure,
Natriumsalz zur Aktivierung von Kunststoffmaterialien.
Claims (1)
- Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel Ar-Z-Ar′wobei bedeuten:
Ar bzw. Ar′:
ein aus 5 oder 6 Ringatomen bestehendes aromatisches System, bei dem mindestens ein Wasserstoff durch funktionelle Gruppen substituiert und
Z = Carbonyl (-CO-), sekundäres Amin (-NH-), Methylen (-CH₂-), Isopropyliden Sulfon (-SO₂-), Schwefel, Sauerstoff oder quaternäres Ammonium (-N⊕H₄-) ist
zur Aktivierung von Kunststoffmaterialien, insbesondere zur Erhöhung ihrer Wasserbenetzbarkeit, Verkleinerung ihres Oberflächenwiderstandes, zur Vorbehandlung zum Färben mit wasserlöslichen Farben, zur Vorbehandlung zum Kleben, zur Vorbehandlung zum Beschichten, zur Verbesserung der Filtrationsleistung von zu Filtern ausgebildeten Kunststoffmaterialien, zur Verwendung als Chromatographiematerialien etc.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3919370A DE3919370A1 (de) | 1989-06-14 | 1989-06-14 | Verbindungen zur aktivierung von kunststoffmaterialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3919370A DE3919370A1 (de) | 1989-06-14 | 1989-06-14 | Verbindungen zur aktivierung von kunststoffmaterialien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3919370A1 true DE3919370A1 (de) | 1990-12-20 |
DE3919370C2 DE3919370C2 (de) | 1992-02-13 |
Family
ID=6382703
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3919370A Granted DE3919370A1 (de) | 1989-06-14 | 1989-06-14 | Verbindungen zur aktivierung von kunststoffmaterialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3919370A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5408280A (en) * | 1990-12-19 | 1995-04-18 | Ciba-Geigy Corporation | Process for rendering contact lenses hydrophilic |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2902959A1 (de) * | 1979-01-26 | 1980-08-14 | Battelle Institut E V | Verfahren und verbindungen zur oberflaechenmodifikation von kunststoffen |
EP0300672A2 (de) * | 1987-07-15 | 1989-01-25 | Nippon Oil And Fats Company, Limited | Verfahren zur Modifikation der Oberfläche von Polycarbonat-Harz |
DE3835612A1 (de) * | 1987-10-19 | 1989-04-27 | Fuji Photo Film Co Ltd | Verfahren zum hydrophilisieren einer poroesen membran |
-
1989
- 1989-06-14 DE DE3919370A patent/DE3919370A1/de active Granted
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2902959A1 (de) * | 1979-01-26 | 1980-08-14 | Battelle Institut E V | Verfahren und verbindungen zur oberflaechenmodifikation von kunststoffen |
EP0300672A2 (de) * | 1987-07-15 | 1989-01-25 | Nippon Oil And Fats Company, Limited | Verfahren zur Modifikation der Oberfläche von Polycarbonat-Harz |
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---|---|---|---|---|
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3919370C2 (de) | 1992-02-13 |
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