DE3918870C2 - Verfahren und Einrichtung zum Absaugen von Dämpfen und Dunststoffen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Absaugen von Dämpfen und DunststoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Absaugen von Dämpfen und Dunststoffen, die an Küchenherden,
Kochstellen oder Dunstquellen industrieller Art entstehen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Küchendunstab
zugshauben.
Zur Beseitigung von Dämpfen und Dunststoffen werden über den
Dunstquellen Dunstabzugshauben angeordnet, die die Dämpfe und
Dunststoffe mittels Gebläse durch eine Filterfläche hindurch
ansaugen und die gefilterte Luft entweder in den Arbeitsraum
zurückführen (Umlufthaube) oder über einen Abluftkanal in das
Freie fördern (Ablufthaube). Allen herkömmlichen Dunstabzugs
hauben ist gemeinsam, den Dampf bzw. Dunst über eine Saug
strömung an die Filterfläche heranzuführen. Da der Kochdampf
durch die auf ihn einwirkenden thermischen Auftriebskräfte
stark nach oben beschleunigt wird und dabei eine starke
Eigendynamik entwickelt, ist es sehr schwierig, den Dampf
bzw. Dunst über eine Saugströmung vollständig zu erfassen, da
hierzu entweder eine Haube mit einer Querschnittsfläche, die
wesentlich größer als die Kochfläche ist, oder ein Gebläse
mit extrem hoher Saugleistung benötigt würde.
Zur Veranschaulichung der an derartigen Abzugshauben herr
schenden Geschwindigkeiten und Bedingungen gelten nachste
hende Überlegungen:
Heißer Wasserdampf besitzt bei 100°C eine Dichte ρD, die
etwa die Hälfte der Dichte ρL der umgebenden Luft beträgt.
Auf den Dampf wirkt eine thermische Auftriebskraft, die ihn
mit einer Beschleunigung b ≈ 9,81 m/s2 nach oben zu treiben
versucht. Dieser Beschleunigung wirkt am Rand des Dunststro
mes die Reibung mit der umgebenden Luft entgegen, die die
Randbereiche verzögert und dadurch eine pilzförmige Dampf
schwadenströmung verursacht.
Der frei aufsteigende Wasserdampf erreicht z.B. nach einer
Wegstrecke von 0,5 m eine theoretische Aufwärtsgeschwindig
keit von vD = 3,1 m/s. Die Beobachtung von aufsteigendem
Kochdampf bestätigt dies und zeigt, daß die Dampfschwaden
eine starke Eigendynamik mit schwankender Aufsteigrichtung
entwickeln.
Die Saugströmung üblicher Dunstabzugshauben ist zu schwach,
um dieser Eigendynamik entgegenzuwirken und den Dunst
vollständig zur Filterfläche zu führen. Die nachstehende
Überlegung zeigt, daß es vor der Filterfläche normaler Hauben
zu einem Dunststau kommt. Hierbei sei zugrunde gelegt, daß
die Filterfläche F=0,2 m2 und der Durchsatz V des Gebläses
300 m3/h betrage. Die Eintrittsgeschwindigkeit v der Luft in
den Filter ergibt sich damit zu:
Der kochende Wasserdampf besitzt nach einer Wegstrecke von
0,5 m eine Aufwärtsgeschwindigkeit von 3,1 m/s. Er muß
deshalb vor der Filterfläche gestaut werden, da er diese
Filterfläche nur mit der vorstehend ermittelten Geschwindig
keit von 0,42 m/s durchströmen kann. Bei diesem Stau ent
weicht ohne ausreichend großen Stauraum ein Teil des Koch
dampfes über die Ränder der Dunstabzugshaube in die Küche. Um
dies zu verhindern, wurden verschiedentlich Frischluftschlei
er vorgeschlagen, die vom Haubenrand nach abwärts gerichtet
sind. Entsprechende Vorschläge sind beispielsweise den
folgenden DE-OSen 22 59 670, 19 63 456, 19 24 345 und
16 04 293 zu entnehmen.
Aus dem DE-GM 85 34 453 ist eine Dunstabzugshaube mit etwa
rechteckförmigen Querschnitt mit getrennter Zuleitung und
Saugleitung bekannt. Die aus der Zuleitung in die durch eine
geneigte Trennwand und die vertikale Seitenwand gebildete
Zuführkammer gelangende Luft wird über einen ausgerundeten
Strömungskanal und eine Austrittsöffnung als Freistrahl, d. h.
als Strahl ohne seitliche Begrenzung, gegen das auf der
gegenüberliegenden Haubenseite schräg angestellte, im
Haubeninneren angeordnete Filter gerichtet. Der aus der
Austrittsöffnung austretende ebene Freistrahl breitet sich
dabei kegelförmig schräg nach oben in Richtung zum Filter
ungeführt und ohne Randbegrenzung aus, und kann durch Umge
bungseinflüsse abgelenkt werden, so daß eine eindeutige
Führung des Strahles nicht erzielt wird, Randströme vom
Sauggebläse nicht erfaßt werden und die Effektivität der
Haube reduziert wird.
Eine Dunstabzugshaube nach US-PS 4 043 319 weist eine
Blasdüsenanordnung am vorderen unteren Haubenrand auf.
Hierbei wird Blasluft nicht als Wandstrahl und nicht ange
nähert horizontal gegen das im hinteren Haubenbereich
liegende Filter gerichtet. Luft aus der Düse 70 wird dabei
entlang der Bodenseite 62 zwar eine kurze Strecke als
Wandstrahl geführt, an der Übergangsstelle 62/63 erfolgt
jedoch ein Abreißen des Wandstrahls und es werden Wirbel V1
entlang der Fläche 63 ausgebildet, die bewirken, daß der
aufsteigende Dampf V etwas nach hinten in den Filter 50
gedrückt wird. Beim Zusammentreffen von Dampfstrom V und
Blasdüsenstrahl ist kein horizontaler Wandstrahl mehr
vorhanden, sondern die Wirbel als Ausläufer des Wandstrahls
rotieren und sind nach oben gerichtet. Die Haubenunterseite
ist nur über einen anfänglichen Teil etwa horizontal verlaufend
ausgebildet, verläuft aber im zweiten, entscheidenden
Teil steil schräg nach oben.
Bei der Dunstabzugshaube nach EP-A-0 163 763 ist der Blas
strahl nicht als Wandstrahl ausgebildet, da sich zwischen
oberer Begrenzung des flächenförmigen Strahles und der
zugeordneten Wand 21 ein Freiraum befindet; die Wand 21 ist
schräg nach oben und hinten verlaufend ausgebildet, und der
Blasstrahl ist leicht nach oben gerichtet. Des weiteren ist
die Wand 21 eine Innenwand der Haube, nicht die Hauben
unterseite. Auch ist das Filter 15 im Inneren der Haube
beabstandet von der Rückseite des Haubengehäuses angeordnet.
US-PS 4 153 044 zeigt eine Dunstabzugshaube mit einer
Drosselplatte 78 und einem geradlinig verlaufenden Teil 76a
der Ablenkvorrichtung, die miteinander einen Schlitz fest
legen, der einen definierten, nach abwärts gegen das Filter
80 gerichteten Luftstrom 79 ausbilden. Der Luftstrom 79 ist
hierbei kein Wandstrahl, sondern ein Freistrahl, wie sich aus
dem strahlfreien Bereich zwischen der oberen Begrenzung des
Strahlkegels 79 und der Unterseite der Wand 74 ergibt. Ein
derartiger Freistrahl wird durch die nach oben gerichtete
Dunstströmung oder andere Strömungseinflüsse außerhalb der
Haube sehr leicht nach oben abgelenkt, so daß der Blasstrahl
mit sehr hoher Leistung erzeugt werden müßte, um einen
ausreichenden Effekt zu erzielen. Dies hätte jedoch zur
Folge, daß die aufsteigende Dunstströmung daran gehindert
würde, einwandfrei in das Filter hinein- und hindurchzu
strömen, zumal das Filter nach oben hinten geneigt angeordnet
ist, damit der Freistrahl vertikal auftreffen kann.
Gegenstand des DE-GM 89 03 530 ist eine Dunstabzugshaube mit
einer an der Oberseite zwischen Luftaustrittsschlitz und
Absaugöffnung angeordneten Leitwand zur Führung des Luft
stromes, der sich an die Leitwand anschmiegt, so daß eine
laminare Strömung erhalten bleibt und ein Abreißen des
Luftstromes von der Wand vermieden wird. Hierbei ist in der
Leitwand ein sich quer zur Luftströmungsrichtung verlaufender
Querkanal ausgebildet. Zur Vermeidung einer Verschmutzung des
Luftaustrittsschlitzes durch kondensierende, an der Leitwand
herunterfließende Dämpfe ist in der Leitwand ein quer zur
Luftströmungsrichtung verlaufender Querkanal ausgebildet. Bei
einer derartigen Ausführungsform ist die Richtung des
Wandstrahles von der Düse zum Filter eindeutig nach oben
gerichtet, das Filter stellt keinen Teil der Haubenunterseite
dar, und das Filter ist auch nicht von der Haubenunterseite
schräg nach unten zur Haubenrückwand verlaufend ausgebildet.
Insbesondere ist einer derartigen Dunstabzugshaube keine
Vorrichtung zu entnehmen, die eine als aerodynamischen
Rasenschirm wirkende Wirbelströmung erzeugt.
Um Dunstausbrüche in die Küche zu verhindern, kann die
Gebläseleistung gesteigert werden, was jedoch normalerweise
einen sehr hohen Geräuschpegel ergibt, oder es können
ausklappbare Schirme am Haubenvorderrand eingebaut werden,
deren Wirksamkeit jedoch relativ begrenzt ist, die die Sicht
zur Kochfläche wesentlich verschlechtern, und die durch
Wasserdampf und Fettkondensation relativ schnell verschmutzen.
Aufgabe der Neuerung ist es, ein Verfahren und eine Einrich
tung zum Absaugen von Dunst oder Dampf zu schaffen, damit der
von der Dunstquelle aufsteigende Dunststrom vollständig in
der Einrichtung erfaßt und ein Entweichen in die Küche bzw.
den umgebenden Raum verhindert wird; gleichzeitig soll dabei
die Leistung des Absauggebläses und damit der Lärmpegel so
gering wie möglich gehalten werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des
Kennzeichens des Anspruches 1 erreicht. Weitere Ausgestaltun
gen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit vorliegender Erfindung wird somit vorgeschlagen, einen
horizontalen Luftstrahl vom vorderen Haubenrand zu der am
hinteren Haubenende liegenden Filterfläche zu blasen. Dieser
Luftstrahl wird vorzugsweise als Blasluft dem Gebläse
entnommen, am vorderen Haubenrand umgelenkt und durch einen
Schlitz am vorderen Haubenrand in Form einer Blasdüse
erzeugt. Dieser Blasstrahl erfaßt den vertikal aufsteigenden
Dunststrom und führt ihn der Filterfläche zu. Der Blasstrahl
wirkt entsprechend einem aerodynamischen Förderband; die
Geschwindigkeit des Blasstrahles ist höher als die Geschwin
digkeit des aufsteigenden Kochdunstes, der bei der Erfassung
an der Haubenunterseite nicht verzögert wird.
Die Fördermenge des hinter der Filterfläche angeordneten
Sauggebläses ist so bemessen, daß es mindestens die Luftmenge
des Blasstrahles an der Filtereintrittsfläche fördert.
Infolge der Saugwirkung des Strahles steigt der anfänglich
ausgeblasene Luftstrom Vo kontinuierlich bis zur Filterfläche
hin an. Die Blasluftmenge Vo kann entweder dem Sauggebläse
auf der Druckseite entnommen oder über ein kleines zusätzli
ches Gebläse über den Filter angesaugt, oder als zusätzliches
Gebläse am vorderen Haubenrand in Form eines Druck-Blas
strahles dem Filter zugeführt werden. Wird der Blasstrahl
über eine Schlitzdüse erzeugt, können nach der Freistrahl
theorie die wichtigsten Strömungsgrößen längs des Strahles
überschlägig berechnet werden, wobei gilt:
Der Volumenstrom im Strahl nimmt wie folgt zu:
Der Strahl verbreitert sich mit zunehmender Lauflänge und
seine Maximalgeschwindigkeit nimmt kontiunierlich ab.
Die Abnahme dieser Maximalgeschwindigkeit V im Stahl beträgt
Die Strahlbreite beträgt bs=x · tg Θ, wobei Θ ≈ 14°.
Die Strahlverbreitung kann durch den Winkel Θ abgeschätzt
werden, der in etwa den Strahlsand definiert, an dem die
Geschwindigkeit nur 10% des Maximalwertes beträgt (Θ ≈ 14°).
Damit der gesamte Blasstrahl erfaßt werden kann, ist die
Breite der Filterfläche der Strahlbreite anzupassen. Im
Vergleich zu einer normalen Saugströmung durch ein Filter,
bei der die Saugwirkung gleichförmig über die Filterfläche
verteilt ist, bietet der Blasstrahl den Vorteil, daß die
Saugwirkung an der an der Haubenvorderseite liegenden
Blasdüse am größten ist.
Die Zuströmgeschwindigkeit im Filter ist über die gesamte
Filterfläche gleichmäßig verteilt, während im Blasstrahl die
Zuströmgeschwindigkeit vz entsprechend vz ≈ 1/√ zur Blasdüse
hin zunimmt. Im einzelnen gilt:
Da der Blasstrahl an der Haubenunterseite einseitig an einer
Wand geführt wird, können die Freistrahlformeln nur in erster
Näherung benutzt werden. Im Prinzip handelt es sich um einen
Wandstrahl mit nur einer freien Zuströmfläche für den
Dunststrom. Mit den vorstehend angegebenen Formeln ist nur
eine grobe erste Auslegung der Blas- und Saugflächengeometrie
möglich. Eine Feinabstimmung der Verhältnisse ist experimentell
anhand einer definierten Haube durchzuführen.
Bei herkömmlichen Dunstabzugshauben entweicht am vorderen
Haubenbereich sehr häufig Dunst. Um ein derartiges Entweichen
von Dunst zu verhindern, sind bereits mechanische Abschirmun
gen, sogenannte Wrasenschirme eingesetzt worden.
Im Gegensatz hierzu ergibt sich mit dem Blasstrahlprinzip
nach vorliegender Erfindung ein aerodynamischer Wrasenschirm
in Form eines Wirbels, der am vorderen Haubenrand aus dem
Zusammenwirken des Blasstrahles mit einem zusätzlichen
schwächeren Strahl entsteht. Dieser schwächere Strahl wird
mit Hilfe eines kleinen Schlitzes, der als Wirbeldüse
bezeichnet wird, und der etwa senkrecht zum Blasschlitz
steht, erzeugt. Durch Zusammenwirken der beiden Strahlen,
nämlich des Blasstrahles und des Wirbelstrahles, entsteht ein
Wirbel, der unterhalb des vorderen Haubenrandes liegt und
dessen Drehrichtung vom vorderen Haubenrand nach unten und
nach innen zeigt. Dieser Wirbel wirkt über den Haubenrand
hinaus, er erfaßt damit den Dunst, der am Haubenrand vorbei
streicht, und führt ihn zum Blasstrahl, der ihn zur Filter
fläche weitertransportiert.
Die Schlitzbreite bw der Wirbeldüse beträgt etwa ein Drittel
bis ein Viertel der Blasschlitzbreite. Die Luft der Wirbeldü
se wird vor der Blasdüse dem Zuführkanal entnommen, der
zwischen Gebläse und vorderer Haubenbegrenzung ausgebildet
ist. Blasdüse und Wirbeldüse arbeiten somit bei demselben
Gesamtdruck.
Die Lage des Wirbelkernes kann über die Breite der Wirbeldüse
gesteuert werden. Ist die Breite bw der Düse klein gegenüber
der Breite der Blasdüse, liegt der Kern sehr nahe dem
Blasstrahl. Bei einer Breite der Blasstrahldüse von 6 mm und
einer Breite der Wirbeldüse von 2 mm liegt der primäre
Wirbelkern etwa 2 cm unterhalb der Haube. Durch Strömungs
beobachtungen mit Rauch oder starkem Kochdunst läßt sich
zeigen, daß der Wirbel nach dem geschilderten Verfahren
erzeugt wird und daß er den Kochdunst auch außerhalb der
Haube erfaßt. Der Kern des Kochdunstwirbels liegt dabei etwas
tiefer als der Kern des primären Luftwirbels.
Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist die
Haube mit einem Sauggebläse ausgestattet, von dem auf der
Druckseite etwa 25% der Luft für den Blasstrahl verwendet
werden. Die restlichen 75% werden über die Abluftleitung ins
Freie abgeführt. Die Blasluft wird in einer Hohlkammer bzw.
einem Hohlkanal zum vorderen Haubenrand geführt, wo sie über
die Blasdüse und die Wirbeldüse austritt. Der aufsteigende
Dunst wird vom Wirbel und vom Blasstrahl erfaßt und sehr
schnell zum rückwärtigen Filter transportiert, wo er vom
Gebläse mit der zusätzlich angesaugten Luft erfaßt wird.
Für eine einwandfreie Wirkung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist die Strömungskontinuität am Filtereintritt von
Bedeutung, d.h., der Blasluftstrom am Filtereintritt darf
nicht größer als die Förderkapazität des Gebläses sein, wobei
der Strömungswiderstand des Filters zu berücksichtigen ist.
Ist der Blasluftstrom zu groß, streicht ein Teil des Luft
stromes am Filter vorbei und an der rückwärtigen Wand nach
unten.
Mit einem Haubenrandwirbel nach der Erfindung wird das
Entweichen des Dunstes außerhalb des Haubenbereiches verhin
dert und zusätzlich Kochdunst, der vom Herd bzw. der Dunst
quelle aus außerhalb der Haube hoch steigt, erfaßt und der
Dunstabzugshaube zugeführt.
Mit Hilfe des Blasstrahles wird aufgrund der hohen Geschwin
digkeit dieses Blasstrahles der gesamte aufsteigende Dunst
erfaßt und dem Filter zugeführt. Bei entsprechender Auslegung
dringt der Dunst nicht durch den Blasstrahl hindurch, sondern
wird von ihm mitgenommen, so daß an der Wandseite des
Blasstrahles, d. h. der Unterseite der Abzugshaube, selbst bei
starker Dunstentwicklung an der Dunstquelle kein Niederschlag
von Wasserdampf oder Fett festzustellen ist. Die Haubenunter
seite und die Haubenvorderseite bleiben im Gegensatz zu
normalen Hauben trocken und sauber. Die Ausbildung von
Wasserdampf, der am Wrasenschirm einer normalen Haube bei
starker Dunstentwicklung kondensiert, wird durch den Hauben
randwirbel völlig vermieden. Die Haubenunterseite ist stets
der gereinigten Luft des Blasstrahles ausgesetzt und ver
schmutzt deshalb wesentlich langsamer als bei normalen Hauben
mit reinem Saugbetrieb.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeich
nung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das Prinzip einer bekannten Dunstabzugshaube über
einer Dunstquelle,
Fig. 2 das Prinzip der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube
mit Blasströmung, über einer Dunstquelle,
Fig. 3 eine detaillierte Darstellung der Strömung des
Blasstrahles nach der Erfindung an der Dunstabzugs
haube,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Verteilung der
Zuströmgeschwindigkeit am Absaugfilter und bei der
Blasströmung,
Fig. 5 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung nach Fig. 3
mit Haubenrandwirbel, und
Fig. 6 eine spezielle Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dunstabzugshaube.
Bekannte Dunstabzugshauben erfassen den Dunst durch Saug
strömung. In Fig. 1 weist der Herd 1 eine Kochplatte 2 mit
Kochtopf 3 als Dunstquelle auf. Die Dunstströmung 4 verläuft
nach oben zu dem in der Dunstabzugshaube 5 vorgesehenen
Filter 6, über dem ein Gebläse 7 angeordnet ist. Mit 8 ist
der Saugraum, mit 9 der Druckraum innerhalb der Dunstabzugs
haube 5 dargestellt. Die gefilterte Luft gelangt vom Gebläse
7 durch die Abluftleitung 10 entweder ins Freie oder als
gereinigte Umluft wieder in den Raum. Mit Pfeil 11 ist die
Geschwindigkeit des aufsteigenden Dunststromes bezeichnet
mit 12 die Saugströmung und mit Pfeil 13 die Abluft. 14
bezeichnet die Unterseite der Dunstabzugshaube 5, 15 einen
Zwischenboden, der das Filter 6 vom Gebläse 7 trennt. Die
Geschwindigkeit der Dunstströmung 11 (VD) ist dabei um ein
Vielfaches größer als die Geschwindigkeit der Saugströmung 12
(VF).
Bei der Dunsterfassung mit Hilfe von Blasströmung nach Fig. 2
sind Herd 1, Kochplatte 2 und Dunstquelle 8 entsprechend Fig. 1
dargestellt. Die Dunstabzugshaube 16 weist ein Filter 17
auf, das im rückwärtigen Bereich der Abzugshaube und schräg
angestellt angeordnet ist. Das Gebläse 18 ist, dem Filter 17
zugeordnet, geneigt angeordnet. Mit 19 ist der Saugraum, mit
20 der Druckraum und mit 21 die Abluftleitung bezeichnet.
Ferner ist mit 11 die Dunstströmung, mit 22 die Blasluft auf
der Haubenunterseite, mit 23 die Saugströmung, mit 24 die
Abluft und mit 25 die Blasluft in der Haube bezeichnet. Eine
Blasdüse 26 ist am vorderen, unteren Haubenende 27 ausgebil
det. Mit 28 ist die Unterseite der Haube und mit 29 der
Zwischenboden gezeigt.
Die Dunsterfassung mit Blasströmung ist in Fig. 3 näher
dargestellt. Hierbei ist innerhalb der Abzugshaube 16 der
Zwischenboden 28 mit einem gerundeten vorderen Ende 30
ausgebildet; die Abzugshaube 16 weist am vorderen Ende eine
etwa vertikal verlaufende Stirnfläche 31 und eine daran
anschließende, etwa horizontal verlaufende untere Begrenzung
32 auf. Die Elemente 30, 31 und 32 bilden den Umlenkkanal für
die Blasluftströmung 25 innerhalb der Haube und die Blasdüse
26, aus der der Blasstrahl 22 austritt, dessen untere
Begrenzung mit 33 bezeichnet ist. Mit 34 sind Teilströme des
Saugstromes 11 durch Pfeile dargestellt. Des weiteren ist in
Fig. 3 die Geschwindigkeitsverteilung des Blasstrahles 22 in
Form des Volumenstromes angegeben.
Fig. 4 zeigt die Verteilung der Zuströmgeschwindigkeit im
Filter, und zwar a) mit Saugströmung und b) mit Blasströmung.
Im Falle der reinen Saugströmung bei bekannten Dunstabzugs
hauben ist die Saugwirkung gleichförmig über die gesamte
Filterfläche verteilt. Die Kurve 35 ist eine Gerade mit dem
Wert v(x)//L = 1. Bei der mit Blasströmung arbeitenden
Dunstabzugshaube ist die Saugwirkung an der Ausblasstelle an
der Haubenvorderseite am größten und nimmt nach der Kurve 36
mit zunehmendem Längenverhältnis x/L nach der Kurve 36 ab.
Der mittlere Zustrom /L ist dabei in beiden Fällen gleich.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist zur Unterstützung der
Dunsterfassung mit Blasströmung ein Haubenrandwirbel im
vorderen Haubenbereich ausgebildet, der mit 37 bezeichnet
ist. Die Unterseite 32 der Blasdüse 26 weist hierzu einen
Schlitz 38 auf, durch den ein Teil 39 der Blasluft 25 etwa
senkrecht nach abwärts aus der Haube 16 austritt, während der
größere Teil in Form des Blasstrahles 22 gegen das Filter 17
gerichtet wird. Der aus der Wirbeldüse 32 austretende Strahl
39 bildet zusammen mit dem Blasstrahl 22 einen Wirbel, dessen
Zentrum 40 knapp unterhalb der Haube 16 ausgebildet ist; um
diesen Wirbelkern 40 herum bildet sich eine Wirbelströmung 37
aus, die bei der angegebenen Blickrichtung im Uhrzeigersinn
gerichtet ist und in den Blasstrahl 22 einführt und dann
zusammen mit diesem zum Filter 17 weitertransportiert wird.
Dieser Wirbel erfaßt den aufsteigenden Dunst 4 auch noch
außerhalb der Haube und führt ihn dem Blasstrahl zu. Die
Schlitzbreite der Wirbeldüse 38 ist ein Bruchteil der
Schlitzbreite der Blasdüse, etwa ein Drittel bis ein Viertel.
Die Lage des Wirbelkernes 40 kann über die Breite der
Wirbeldüse gesteuert werden. Vorzugsweise kann die Düsen
öffnung der Wirbeldüse 38 einstellbar ausgeführt sein, so daß
das Verhältnis der Schlitzbreite von Wirbeldüse zu Blasdüse
variabel ist.
Fig. 6 zeigt eine praktische Ausführungsform einer Dunstab
zugshaube mit Blasstrahl und Haubenrandwirbel. Die Haube
besteht aus einer Rückwand 41, einer Deckwand 42 mit Ausneh
mung 43 und Flansch 44 für die Abluftleitung, einer etwa
vertikal angeordneten Teilvorderwand 45, einer von der Wand
45 sich nach vorne erstreckenden geneigten Wand 46, einer die
vordere untere Begrenzung der Haube darstellenden, etwa
vertikalen Wand 47, einer Bodenwand 48 und einer schrägen
zwischen Bodenwand 48 und Rückwand 41 verlaufenden, das
Filter 17 aufnehmenden Wand sowie nicht dargestellten
Seitenwänden. Im Inneren der Dunstabzugshaube ist das Gebläse
49 durch eine Zwischenwand 50 vom Filterbereich getrennt, so
daß zwischen der Zwischenwand 50 und dem Filter ein Saugraum
51 und oberhalb der Zwischenwand ein Druckraum 52 ausgebildet
wird. Die Zwischenwand 50 ist dabei als das Gebläse 49
umgebendes Spiralgehäuse ausgebildet, das zur Haubenvorder
seite eine Öffnung 53 besitzt, durch die die Blasluft 25 an
die Blasdüse und die Wirbeldüse gelangen kann. Die Blasluft
strömt dabei durch einen durch das Haubengehäuse ausgebilde
ten Luftkanal, dessen Formgebung so ausgelegt ist, daß die
Blasströmung in definierter Weise an die Blasdüse bzw. die
Wirbeldüse gelangt.
Die gezeigte Ausführungsform kann auf einfache Weise in eine
Umlufthaube umgestaltet werden. Hierzu wird mit Hilfe einer
nicht dargestellten Umschaltklappe die Abluft (wie bei
anderen umschaltbaren Hauben üblich) in die Küche geleitet.
Claims (9)
1. Dunstabzugshaube (5) für den Einsatz über einer Koch
stelle (2) oder einer entsprechenden Staub- oder Dunst
quelle, mit einem Ansauggebläse (18), einer Filter
anordnung (17), und einer Blasendüsenanordnung (26) im
vorderen unteren Haubenbereich, die den von dem im
Haubengehäuse gebildeten Strömungskanal (20, 21, 27)
austretenden Blasluftstrom (22) als Wandstrahl annähernd
horizontal unter der Haube gegen ein im hinteren Hauben
bereich angeordnetes Filter (17) richtet, wobei der
Wandstrahl (22) nach oben durch die etwa horizontale
Haubenunterseite (28) begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Wandstrahl (22) auf seinem Weg von der Blasdüse (26) zum Filter (17) geringfügig nach unten gerichtet ist, das Filter (17) im hinteren Haubenbereich einen Teil der Haubenunterseite (28) bildet und von der Haubenunterseite (28) schräg nach unten zur Hauben rückwand verlaufend ausgebildet ist, und daß
- b) auf der Unterseite (32) der vorderen Haubenwand eine nach abwärts gerichtete Wirbeldüse (38) vorgesehen ist, die aufgrund der Wechselwirkung zwischen dem Wandstrahl (22) und dem Strahl der Wirbeldüse (38) eine als aerodynamischer Wrasenschirm wirkende Wirbelströmung erzeugt.
2. Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blasluft (22) dem Gebläse (18) auf dessen Druckseite
(52) in Form einer Anzapfströmung (25) entnommen, in
einem durch die Oberseite (46) der Haube und der Innen
seite des Bodens (48) der Haube gebildeten Strömungskanal
geführt, im Bereich der Blasdüse (26) umgelenkt und als
Wandstrahl (22) aus der Blasdüse (26) geführt wird.
3. Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
am vorderen Haubenrand (27) ein separates Gebläse
vorgesehen ist, das den Blasluftstrom (22) erzeugt und
gegen den Filter (17) richtet.
4. Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Filters (17) ein separates Gebläse
angebracht ist, mit dem die Blasluft des Wandstrahls
erzeugt wird.
5. Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blasdüsenanordnung (26) ein im Haubengehäuse ausge
bildeter Schlitz ist.
6. Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit VB des Wand
strahls (22) größer ist als die Geschwindigkeit VD des
aufsteigenden Dunstes.
7. Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderleistung des Sauggebläses
mindestens der Luftmenge des Blasstrahles an der Filter
eintrittsfläche entspricht.
8. Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirbeldüse (38) so ausgebildet ist, daß der Wirbel
kern (40) etwa unterhalb der freien Kante der Unterseite
(32) und in geringem Abstand von dieser Unterseite
ausgebildet ist, und daß die Wirbelströmung (37) um den
Kern (40) von der Haubenvorderkante nach unten verläuft
und in Richtung auf den Filter (17) in die Luftströmung
(22) des Wandstrahles mündet.
9. Verfahren zum Absaugen von über Dunst- oder Dampfquellen
entstehendem, aufsteigendem Dunst bzw. Dampf mittels
Sauggebläse und die Saugluft reinigendem, dem Sauggebläse
vorgeschaltetem Filter, wobei die Saugströmung durch das
Filter und das Gebläse im Abluft- oder im Umluftbetrieb
abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß am Boden der Abzugshaube ein
Wandstrahl erzeugt wird, der unmittelbar unterhalb der
Bodenfläche der Abzugshaube geringfügig nach unten
geführt und einem im Weg der Blasluftströmung angeordneten
Filter zugeführt wird, derart, daß der etwa
vertikale Dunststrom von der etwa horizontalen Blas
luftströmung mitgenommen wird, und daß zusätzlich eine
Wirbelströmung erzeugt wird, die im vorderen Hauben
bereich nach abwärts über die vordere Haubenkante hinaus
gerichtet um einen Wirbelkern herum derart dreht, daß
diese Wirbelströmung den vorne aufsteigenden Dunst erfaßt
und der Strömung des Wandstrahles zuführt.
Priority Applications (7)
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